Schweizer Arbeitgeber überdenken ihre Benefits-Strategie

Gemäss der aktuellen Benefits Trends Survey 2025 von WTW investieren Arbeitgeber gezielter, fokussieren klarer und nutzen Benefits als strategisches Instrument zur Talentgewinnung und -bindung, zur Förderung des Wellbeings sowie zur Vermittlung von Purpose und Werten. Denn der Wettbewerb um Talente bleibt zentraler Treiber der Benefits-Strategie von Unternehmen in der Schweiz.

Benefits für Mitarbeitende gehören immer noch zu den wichtigsten Strategien im Wettbewerb um Fachkräfte. (Bild: Depositphotos.com)

Laut der Benefits Trends Survey 2025 von WTW, einem Dienstleister für Advisory, Broking und Solutions, sehen zwei Drittel der befragten Schweizer Unternehmen (66%) den Fachkräftemangel als Haupttreiber ihrer Benefits-Strategie im Jahr 2025 – auch wenn dieser im Vergleich zu 2023 (85 %) etwas an Bedeutung verloren hat. Weitere wichtige Einflussfaktoren sind die Erwartung nach einer verbesserten Employee Experience (41%), Arbeitsvereinbarungen (38%) sowie der finanzielle Druck auf die Budgets (33%). «Im Hinblick auf eine mögliche wirtschaftliche Abschwächung nehmen viele Arbeitgeber eine strategische Neuausrichtung vor. Sie fokussieren sich auf jene Benefits, die echten Mehrwert schaffen – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen. Das bedeutet gezielte Investitionen, Personalisierung und eine bessere Unterstützung der Mitarbeitenden in der Entscheidungsfindung», sagt Reto Ebnöther, Head of Health & Benefits bei WTW Schweiz.

Knappere Budgets schränken Benefits ein

Finanzielle Rahmenbedingungen schränken die Fähigkeit ein, umfassende Wellbeing-Angebote zur Verfügung zu stellen. Auch steigende Vorsorgekosten setzen Arbeitgeber in der Schweiz unter Druck. Entsprechend schwierig ist es für viele, ihre Strategie in Schlüsselbereichen umzusetzen – insbesondere in Bezug auf Wellbeing-Programme (33%), Leistungen für der Altersvorsorge (30%) sowie bezüglich Gesundheit (23%). Vor diesem Hintergrund verlagern viele Unternehmen ihren strategischen Fokus. Nur wenige bauen ihr Benefits-Paket aktiv aus. Stattdessen liegt der Schwerpunkt darauf, den Mehrwert bestehender Benefits zu steigern sowie die Finanzierung, die Employee Experience, die Analyse und die Verwaltung zu verbessern.

In den nächsten drei Jahren planen 54% der Arbeitgeber, ihre Ausgaben neu zu verteilen oder umzuschichten. Zudem wollen mehr als zwei Drittel (68%) Wahlmöglichkeiten im Benefits-Angebot ausbauen. Die Mehrheit (59%) plant, Kosten gezielt zu steuern, indem sie Navigationslösungen einführen, welche Mitarbeitende bei der Nutzung von Benefits unterstützen. Ebenso möchte ein Grossteil (54%) die Ausgaben für verschiedene Benefits anpassen, um mit dem jeweiligen Benefit mehr zu bieten. Viele ziehen ausserdem günstigere Anbieter für Risikoleistungen (36%) oder Vorsorgelösungen (34%) in Betracht.

Mehrwert von Benefits steigern

Um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden künftig noch besser zu erfüllen, wollen viele Unternehmen in den nächsten drei Jahren prioritär an folgenden Themen arbeiten: an mentaler Gesundheit, Steigerung des Mehrwerts bestehender Benefits, Gesundheits- und Vorsorgeangeboten, ESG-konformen Benefits sowie am Arbeitsumfeld. Sie planen ausserdem, vermehrt Technologien zu nutzen, verstärkt zu kommunizieren, gezielte Impulse zu setzen (sog. «Nudges») und Navigationslösungen einzuführen, um die Mitarbeitenden in ihrem Verhalten in Bezug auf die Benefits zu bestärken und die Employee Experience zu verbessern. Auch die regelmässige Leistungsüberprüfung von Anbietern – unter Einbezug von Mitarbeitendenfeedback – spielt zunehmend eine Rolle.

«Organisationen stehen mehr denn je unter Druck, eine zukunftsgerichtete und für sie passende Benefits-Strategie zu entwickeln. Neue und alte Herausforderungen erfordern innovative Ansätze. Wenn Benefits dabei helfen, Werte und Purpose greifbar zu machen, ist das ein erster wichtiger Schritt. Der Weg, um die echten Druckstellen der Belegschaft erfolgreich zu beseitigen, ist allerdings noch lang. Jedoch scheinen sich viele Unternehmen in die richtige Richtung zu bewegen, indem sie zunehmend auf das setzen, was ihren Mitarbeitenden wirklich wichtig ist», so Reto Ebnöther.

Quelle: WTW

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