Stabile Einstellungsabsichten bei Schweizer Unternehmen
Schweizer Arbeitgeber erwarten für Anfang 2026 stabile Einstellungspläne mit einer Netto-Beschäftigungsprognose (NEO) von 27% für die Schweiz, was einem Anstieg von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorquartal, aber einem Rückgang von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahlen deuten auf einen vorsichtigen Optimismus hin, da Unternehmen weiterhin in einem Umfeld anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit agieren.

Laut der aktuellen Beschäftigungsprognose von ManpowerGroup, für die mehr als 39.000 Arbeitgeber in 41 Ländern befragt wurden, liegt die globale Netto-Beschäftigungsprognose (NEO) für das erste Quartal 2026 bei 24% und damit einen Prozentpunkt über dem Vorquartal, jedoch einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. In ähnlicher Weise behalten die Schweizer Arbeitgeber zu Beginn des Jahres 2026 einen stabilen Einstellungsausblick bei, mit einer Netto-Beschäftigungsprognose (NEO) von 27%, was einem Rückgang von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor diesem internationalen Hintergrund verzeichnet die Schweiz für Anfang 2026 weiterhin eine robuste Einstellungsstimmung.
«Schweizer Arbeitgeber blicken weiterhin mit vorsichtigem Optimismus auf das Jahr 2026. Während die Einstellungsabsichten insgesamt stabil bleiben, ist der Rückgang am deutlichsten bei den grössten Unternehmen des Landes zu beobachten, wo sich die Prognose deutlich abgeschwächt hat. Diese Veränderung erfordert von den Unternehmen eine präzisere Planung, um ein Gleichgewicht zwischen Kostendisziplin und der Notwendigkeit zu finden, sich die mittelfristig wichtigen Kompetenzen zu sichern», sagt Eric Jeannerod, Country Manager von ManpowerGroup Schweiz.
Wirtschaftliche Vorsicht verändert Personalstrategien
Schweizer Arbeitgeber halten ihren Personalbestand unverändert, vor allem, weil sie sich ausreichend mit Ressourcen ausgestattet fühlen: 31% geben an, dass ihre derzeitigen Teams ausreichen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Selektive Einstellungen und sorgfältige Bewertungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: 24% geben an, dass der Markt stabil ist, und weitere 24% verschieben Einstellungsentscheidungen, bis sich die wirtschaftlichen Aussichten klären. Strategische und strukturelle Faktoren unterstützen diese abwartende Haltung zusätzlich, darunter die bewusste Konzentration auf den Erhalt der bestehenden Belegschaft (22%) und das Fehlen grösserer Projekte oder Expansionen (21%).
«Schweizer Unternehmen setzen bei der Talentakquise stärker auf strategische Ansätze und distanzieren sich vom bisherigen Einstellungsdruck. Unternehmen sind zunehmend in der Lage, geeignete Kandidaten zum richtigen Zeitpunkt über ihre eigenen Rekrutierungsteams zu finden und gleichzeitig die Produktion an die Marktvolatilität anzupassen, indem sie Lagerbestände reduzieren und Just-in-Time-Methoden beschleunigen, um die Effizienz zu steigern und die Kosten zu kontrollieren», sagt Guido Hofmänner, Head of Sales von ManpowerGroup Schweiz.
Faktoren für Personalabbau
Unter den Schweizer Unternehmen, die einen Personalabbau planen, sind Umstrukturierungen und die Anpassung an die Nachfrage gleichermassen wichtige Faktoren (25%). Weitere Faktoren sind:
- Operative Effizienz (22%): Prozessoptimierung, die zu einer Konsolidierung der Funktionen führt.
- Wirtschaftlicher Druck (21%): Wirtschaftliche Herausforderungen, die sich negativ auf die Mitarbeiter auswirken.
- Veränderte Qualifikationsanforderungen (19%): Anpassungen in den benötigten Kompetenzen reduzieren die Nachfragen nach bestimmten Rollen.
- Marktveränderungen (18%): Veränderungen im Marktumfeld führen ebenfalls zu einer geringeren Nachfrage in einzelnen Bereichen.
Umgekehrt sind die Beweggründe für Unternehmen, die einen Personalaufbau planen, folgende:
- Ersatz für ausgeschiedene Mitarbeiter (30%): Ersatz für Mitarbeiter, die im letzten Quartal ausgeschieden sind.
- Unternehmenswachstum (25%): Expansion in neue Märkte oder Sektoren.
- Neue Geschäftsbereiche (23%): Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen.
- Initiativen zur Förderung der Vielfalt (22%): Schaffung von Stellen zur Stärkung der Vielfalt der Belegschaft.
Insbesondere bei den grössten Arbeitgebern des Landes ist der Rückgang am deutlichsten zu beobachten. Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern melden mit 9% den schwächsten Ausblick und verzeichnen damit einen starken Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Unterschiede zwischen Branchen und Regionen
Der Rückgang ist nicht gleichmässig über alle Branchen verteilt. Die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr verzeichnen die Branchen Finanzen und Versicherungen (Rückgang um 19 Punkte) und Handel und Logistik (Rückgang um 24 Punkte). Auch regional sind die Unterschiede deutlich: Der Espace Mittelland verzeichnet mit einem Ausblick von 13% (-19 Punkte im Jahresvergleich) den stärksten Rückgang. Zürich wiederum ist mit 30% zwar stärker, verzeichnet aber dennoch einen Rückgang von 9 Punkten im Jahresvergleich, was auf eine Verlangsamung der Einstellungen nach den jüngsten Umstrukturierungszyklen zurückzuführen ist.
Quelle: Manpower Group



