Erfolgs-Impuls: Seien Sie weniger tolerant!

Vielleicht wundern Sie sich über diese Überschrift. Sollten wir nicht tolerant sein gegenüber anderen? Wo man als Leader Grenzen bei der Toleranz setzen kann, fasst unser neuer Erfolgs-Impuls zusammen.

Wo sind Sie zu tolerant und wo nicht? Der Grad zwischen zu viel und zu wenig Toleranz ist relativ schmal… (Bild: Pixabay.com)

Sollten wir nicht tolerant sein gegenüber anderen? Ja, sicher. Im Leadership und in persönlichen Beziehungen gibt es aber auch eine andere Seite der Medaille: “Sie bekommen das im Leben, was Sie tolerieren.”

Das ist eine alte und wahre Weisheit. Wenn Sie bestimmte negative Verhaltensweisen bei anderen tolerieren, werden Sie mehr davon in Ihrem Leben bekommen. Ein Beispiel: Wenn Sie tolerieren, dass jemand immer wieder unpünktlich ist, wird diese Person weiterhin unpünktlich sein. Und Sie werden zunehmend von Leuten umgeben sein, die sich ähnlich verhalten. Hier geht es nicht darum, wie Sie andere „erziehen“, sondern darum, was Sie als Leader in Ihr Leben hineinlassen sollten. Denn wenn Sie zu viel Negatives tolerieren, haben Sie keinen Platz mehr für die wichtigen Dinge, die Sie voranbringen.

„Woher kommt denn die unterschiedliche Toleranzschwelle bei verschiedenen Menschen?“ mögen Sie jetzt fragen. Nun, wie vieles so kommt auch das zum grössten Teil aus der Prägung unserer Kindheit. Und wie alle diese Prägungen können Sie auch diese gezielt bei sich selbst verändern. Hier sind drei Fragestellungen dazu, mit denen Sie Ihre Toleranzschwelle konkret beeinflussen können:

  1. „Wo bin ich immer wieder zu tolerant?“
    Es gibt sehr unterschiedliche Muster, an welchen Stellen man zu tolerant ist. Es kann bei bestimmten Verhaltensweisen bei Ihnen selber sein. Oder Sie zeigen eine zu hohe Toleranz in ganz bestimmten Situationen mit anderen. Oder Sie sind bestimmten Personen gegenüber sehr tolerant, egal was diese tun.
    Wichtig ist im ersten Schritt zu erkennen, an welchen Stellen Ihre unterschiedlichen Toleranzstellen auftreten.
  2. „Was sind die negativen Folgen dieser Toleranz?“
    Hier geht es darum, dass Sie sich klarmachen, wozu Ihre hohe Toleranz in bestimmten Situationen (siehe Punkt 1) führt. Eine gute Hilfsfrage ist: „Was würde passieren, wenn ich an dieser Stelle nicht mehr so tolerant wäre?“
    Vielleicht hätten Sie mehr Zeit, wären produktiver, hätten weniger Ablenkungen, würden mehr erreichen, hätten mehr Zeit für andere Personen, die Ihnen wichtig sind, und so weiter.
    Oft unterschätzen wir die negativen Folgen von zu viel Toleranz dramatisch.
  3. „Wo sind meine roten Linien?“
    Im dritten Schritt ist es entscheidend, dass Sie die Entscheidung treffen, an welchen Stellen und mit welchen Personen Sie keine Toleranz mehr zeigen.
    Wichtig dabei ist, dass zu hohe Toleranz nicht nur Ihnen selbst schadet, sondern auch denjenigen, gegenüber denen Sie zu tolerant sind.
    Wenn Sie beispielsweise immer wieder alle Fragen beantworten, erziehen Sie die Leute dazu, gar nicht mehr selber nachzudenken. Das hilft niemandem.

Also, hier haben Sie drei hilfreiche Fragestellungen, die Ihnen dabei helfen, mehr zu erreichen und gleichzeitig anderen helfen sich weiterzuentwickeln. Und bitte vergessen Sie nicht: Der Grad zwischen zu viel und zu wenig Toleranz ist relativ schmal.

Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgsmaximierer, Buchautor, Berater, Coach, Speaker.www.volkmarvoelzke.ch

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