Ein Label drängt auf den Baumarkt

An der Swissbau wird das Label Nachhaltiges Bauen Schweiz vorgestellt.

In der Entwicklungsphase: Ein neues Label für nachhaltiges Bauen.
In der Entwicklungsphase: Ein neues Label für nachhaltiges Bauen.

Der Vergabeentscheid für die vom Bundesamt für Energie ausgeschriebene Organisation für den Aufbau und die Entwicklung des Label Nachhaltiges Bauen Schweiz (LNBS) ist seit Mitte Jahre gefällt, den Zuschlag hat die Anbietergemeinschaft SGS Société Générale de Surveillance SA und Zimraum Raum+Gesellschaft erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft wird am 16. Januar 2016 das LNBS an der Fachveranstaltung Swissbau in Basel vorstellen. Dann wir auch bekannt, wann das Label offiziell lanciert wird.

Das Label ist Teil der Strategie des Bundesrats zur nachhaltigen Entwicklung und basiert auf dem 2013 eingeführten Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Entwickelt wird es von der Zertifizierungsgesellschaften SGS in Kooperation mit genannten Partner sowie Experten der CSD Ingenieure, der Ecosens AG und der Hochschule Luzern.

Das LNBS könne im Prinzip als thematische Weiterentwicklung von Minergie-Eco gesehen werden, betont die SGS. Es decke zusätzlich zu Umwelt und Gesundheit auch gesellschaftliche (Nutzung) und wirtschaftliche Aspekte (Marktwert und Handelbarkeit) eines Bauwerks ab. Bei seiner Entwicklung werde zum grossen Teil auf vorhandenes Wissen und Können in der Schweizer Baubranche zurückgegriffen.

3 Unterschiede

Im Vergleich zu den international angebotenen Gebäudelabels hebt sich das LNBS gemäss SGS in dreierlei Hinsicht ab:

  • Erstens bewertet es das Gebäude nicht isoliert, sondern in seinem Kontext, das heisst, bezüglich seiner Einbettung ins Umfeld. Damit erfasst es neben den städtebaulichen Qualitäten auch die Wirtschaftlichkeit und die möglichen Nutzungen.
  • Zweitens ist es wirkungsorientiert und dabei streng in den Vorgaben, aber flexibel in der Anwendung. Es lässt der Bauherrschaft und dem Architekten Freiraum bei der Gestaltung des Bauwerks. Dies ist für alle Beteiligten anspruchsvoll, weil hier das Abwägen von Sachverhalten an die Stelle des reinen Abarbeitens von Kriterien tritt. Die Zertifizierung ist also keine Multiple-Choice-Prüfung, sondern die Beurteilung eines Lösungsvorschlags hinsichtlich seiner Wirkungen.
  • Drittens konzentriert sich das Label inhaltlich auf die Aspekte mit Hebelwirkung. Damit verzichtet es auf aufwendige und teure Gründlichkeit – zugunsten des Wesentlichen.
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