Detailhändlern auf den Zahn gefühlt

Der WWF hat 13 umsatzstarke Schweizer Lebensmitteldetailhändler einem Umweltrating unterzogen.

Der WWF hat die Detailhändler einem Umweltraiting unterzogen.
Der WWF hat die Detailhändler einem Umweltraiting unterzogen.

Der WWF liess zehn wichtige Lebensmitteldetailhändler und die drei grössten Grosshändler der Schweiz von der Ratingagentur Inrate nach ihren Umweltleistungen bewerten (Studie «WWF Umwelt-Rating 2015, Gross- und Detailhandel/Food und Near-Food»). Verglichen wurden die Firmen mit einem visionären, heute noch fiktiven Unternehmen der nächsten Generation, dessen Geschäftsmodell auf die ökologische Tragfähigkeit unseres Planeten und auf eine Klimaerwärmung von maximal zwei Grad Celsius ausrichtet ist. Bewertet wurden folgende sechs für die Umwelt wichtigen Bereiche: Managementsystem, Investitionen, Produkte, Sortiment & Lieferanten, Politik & Rahmenbedingungen sowie Verankerung umweltfördernder Verhaltensweisen in der Gesellschaft.

Die Resultate

Coop und Migros schaffen es in die Kategorie «Vorreiter». Mit ihrem Umweltengagement sind die beiden dem Rest der Branche weit voraus, wie der WWF betont. Sie würden mehr Produkte mit anerkannten Nachhaltigkeitslabeln verkaufen und orientierten ihr Handeln konsequenter an Zielen und möglichst grosser Wirkung. Ausserdem würden sie umweltverträgliche Verhaltensweisen bei ihren Lieferanten und der Gesellschaft als Ganzes besser fördern. Kein Unternehmen schaffe es in die Kategorie der «Verfolger». In der Kategorie «oberes Mittelfeld» finden sich sieben, im «unteren Mittelfeld» zwei Unternehmen. Volg und die Westschweizer Ladenkette Pam haben die Fragen nicht beantwortet – sie finden sich deshalb in der Kategorie «Intransparente».

Weitere Erkenntnisse aus dem Rating

Erfreulich sei, dass praktisch kein Unternehmen mit leeren Händen dastehe, wenn nach Umweltleistungen gefragt werde. Grundsätzlich stehe dem Schweizer Gross- und Detailhandel aber noch ein weiter Weg bevor, so die Umweltorganisation. Die Resultate würden nämlich je nach Handlungsfeld sehr unterschiedlich ausfallen. Während bei Nachhaltigkeitsstrategie und -management oder Investitionen in Energie und CO2 fast alle teilnehmenden Unternehmen bereits einige Massnahmen ergriffen hätten, würden bei den Investitionen der Pensionskassen – wenn überhaupt – erst wenige ökologische Anforderungen gestellt. Noch viel zu wenig Unternehmen würden bei der Lösung von Umweltproblemen konsequent die relevantesten Herausforderungen angehen. Auch ist die Teilnahme an Brancheninitiativen, welche gegenüber multinationalen Konzernen und in der Politik mehr Gewicht haben, relativ beschränkt, wie es in der Medienmitteilung heisst. Gemäss WWF müssen die Gross- und Detailhändler Geschäftsmodelle entwickeln, die sich an der Tragfähigkeit des Planeten orientieren und einer Klimaerwärmung von mehr als 2 Grad entgegenwirken. Dafür sollten laut Umweltorganisation konsequent jene Massnahmen umgesetzt werden, die am meisten Wirkung entfalten.

Die Rangierung der Gross- und Detailhändler im WWF-Umweltrating

  • Kategorie Vorreiter: Coop, Migros
  • Kategorie Verfolger: keiner
  • Kategorie Oberes Mittelfeld: Aldi Suisse, Denner, Lidl Schweiz, Manor, Pistor, Saviva, Transgourmet Schweiz
  • Kategorie Unteres Mittelfeld: Globus, Spar
  • Kategorie Intransparente: Pam, Volg
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