Neun Tourismusregionen legen Alpenmanifest für nachhaltigen Tourismus vor

Beim zweiten AlpenKlimaGipfel auf der Zugspitze hat das Tourismusnetzwerk AlpNet ein gemeinsames Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit im Alpentourismus veröffentlicht. Das Alpenmanifest umfasst zehn Leitprinzipien und wird durch konkrete Projekte aus den beteiligten Regionen getragen.

Neun Tourismusorganisationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien bilden das Netzwerk AlpNet, um die Entwicklung eines verantwortungsvollen und naturverträglichen Alpentourismus voranzutreiben.

Zu den Mitgliedern von AlpNet gehören Allgäu Tourismus, Tirol Werbung, SalzburgerLand Tourismus, Graubünden Ferien, Luzern Tourismus, Made in Bern, Valais/Wallis Promotion, IDM Südtirol-Alto Adige und Trentino Marketing. Zusammen repräsentieren sie rund 155 Millionen Übernachtungen pro Jahr.

Im Rahmen des AlpenKlimaGipfels 2025 auf der Zugspitze stellte AlpNet das sogenannte Alpenmanifest vor, das zehn gemeinsame Leitprinzipien formuliert. Ziel ist ein zukunftsfähiger Umgang mit Natur, Mensch und Umwelt im Alpenraum.

Karin Seiler, Präsidentin von AlpNet und Geschäftsführerin der Tirol Werbung, betont: «Das Alpenmanifest ist mehr als ein symbolischer Schulterschluss. Es ist ein praktischer Leitfaden und ein gemeinsamer Auftrag an uns selbst.»

Einladung zur Mitwirkung

Die Prinzipien des Manifests reichen vom respektvollen Verhalten in der Natur über klimafreundliche Anreise bis hin zur Förderung regionaler Wertschöpfung. Dabei setzen die Regionen auf bereits erprobte Massnahmen. Tirol etwa setzt mit dem Programm «Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben» auf Nutzungskoordination und Dialog. Im Salzburger Land ermöglichen Projekte wie «GuestMobility Ticket» und «Respect and Protect» sanfte Mobilität und Besucherlenkung.

Im Allgäu tragen über 120 Partnerbetriebe des Projekts «Klimaneutrales Allgäu 2030» zur CO₂-Reduktion bei. Südtirol rückt mit «Achtsam am Berg» und «Zu Gast bei Pionieren» nachhaltige Angebote und Kooperationen in den Fokus. Trentino legt mit Projekten wie «Prudenza in montagna» Wert auf Sicherheit und lokale Qualität.

Auch die Schweizer Destinationen setzen auf konkrete Beiträge: Luzern bietet Übernachtungsgästen freie Fahrt im öffentlichen Verkehr, Bern fördert mit «ViaBerna» und Bildungsangeboten zur Klimathematik einen bewussten Tourismus, und im Wallis sind unter anderem mit «Fairtrail Wallis» und dem künftigen «Mobility Ticket» neue Ansätze in der Umsetzung.

Das Alpenmanifest soll laut AlpNet nicht nur ein Positionspapier sein, sondern eine Einladung an Gäste, Betriebe, Gemeinden und Politik, aktiv zur nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum beizutragen. Weitere Informationen zum Manifest und den regionalen Projekten finden sich unter Alp-net.eu.


Die Leitprinzipien im Überblick

  1. Wir respektieren die Natur und Tierwelt der Alpen. 
  2. Wir verhalten uns respektvoll gegenüber anderen Gästen und Einheimischen. 
  3. Wir hinterlassen nichts in der natürlichen alpinen Landschaft. 
  4. Wir bevorzugen das bestehende Unterkunftsangebot.
  5. Wir wählen Touren in den Alpen sorgfältig aus und bereiten sie gut vor. 
  6. Wir überqueren die Alpen behutsam und bleiben auf Wegen, Trails und Pisten. 
  7. Wir respektieren die Betriebszeiten und Regeln von Schneesportanlagen und Langlaufloipen. 
  8. Wir kaufen regional ein und unterstützen lokale Unternehmen. 
  9. Wir reisen umweltfreundlich. 
  10. Wir tragen die schönen Erinnerungen an die Alpen in unseren Herzen. 

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