WHO: 12,6 Millionen Menschen sterben jährlich an Umweltverschmutzung

Lufverschmutzung, verschmutztes Wasser, Chemikalien, Strahlung und Klimawandel: Rund 12,6 Millionen Todesfälle pro Jahr sind laut WHO auf solche Umweltbelastungen zurückzuführen.

Die Luftverschmutzung allein verursacht Millionen Todesfälle pro Jahr.
Die Luftverschmutzung allein verursacht Millionen Todesfälle pro Jahr.

Rund ein Viertel aller Todesfälle weltweit sind auf das Arbeiten und Leben in einer ungesunden Umgebung zurückzuführen: Zu diesem Schluss kommt die WHO in einem neuen Report. Umweltrisikofaktoren wie etwa Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung, Chemikalien, der Klimawandel und Strahlung tragen zu rund 100 verschiedenen Erkrankungen und Verletzungsarten bei.

Als tödlichster Faktor entpuppte sich dabei die Luftverschmutzung; dazu gehört auch das Passivrauchen. Die WHO schätzt, dass allein dadurch jährlich weltweit 8,2 Millionen Todesfälle auftreten. Die Verschmutzung führt zu Hirnschlägen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und chronischen Atemwegserkrankungen.

Weniger Todesfälle durch Infektionen
Todesfälle aufgrund von Infektionskrankheiten wie Durchfall oder Malaria, die oft auf schlechte Wasserqualität, ungenügende sanitäre Infrastrukturen und Abfallmanagement zurückzuführen sind, haben hingegen abgenommen. Hauptfaktoren dafür sind, dass heute mehr Menschen haben Zugang zu sauberem Wasser haben, aber auch die zunehmende Verbreitung von Impfungen, Moskitonetzen und Arzneimitteln.

Kinder und ältere Personen als Opfer
Besonders oft betroffen von frühzeitigen Todesfällen aufgrund von Umweltrisiken sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Personen. Laut WHO könnte jährlich der Tod von 1,7 Millionen Kindern durch besseres Umweltmanagement verhindert werden. Diese sind besonders oft von Atemwegserkrankungen und Durchfallerkrankungen betroffen.

Regional betrachtet sind Südostasien und die Westpazifikregion besonders betroffen – hauptsächlich Länder, mit tiefem bis mittlerem Einkommen.

Einfache Massnahmen
Die WHO schlägt kosteneffiziente Massnahmen vor, um den zunehmenden Trend zu schlechterer Luftqualität umzukehren. Dazu gehört unter anderem, saubere Energiequellen zum Kochen, Heizen und für die Beleuchtung einzusetzen, anstatt dafür Holz, Kohle und Öl zu verbrennen. Auch die weitere Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser und Aufforderung zum Handwaschen gehören zu den vorgeschlagenen Massnahmen; ebenso Rauchverbote, Sonnenschutz und Strategien für tiefere CO2-Emissionen.

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