Ozonbelastung in der Schweiz zu hoch

Die aktuellen Messresultate des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe NABEL zeigen, dass 2015 die Ozon-, Feinstaub- und Stickstoffimmissionen zum Teil überschritten wurden. Insgesamt hat die Luftbelastung in den letzten 25 Jahren aber deutlich abgenommen.

Die Luftqualität in der Schweiz hat sich in den letzten 25 Jahren stark verbessert - das Ziel ist aber noch nicht erreicht.
Die Luftqualität in der Schweiz hat sich in den letzten 25 Jahren stark verbessert – das Ziel ist aber noch nicht erreicht.

Der Bericht des Messprogramms für Luftfremdstoffe NABEL dokumentiert den Zustand der Luft in der Schweiz und zeigt die Entwicklung der Luftverschmutzung seit Beginn der 1980er-Jahre auf.

Der aktuell erschienene Bericht für das Jahr 2015 widerspiegelt die spezielle Witterung des vergangenen Jahres, mit einem instabilen Winter mit windigen Verhältnissen und viel Niederschlag und einem überduchschnittlich sonnigen und warmen Sommer.

Entsprechend lag die Ozonbelastung höher als in den vergangenen fünf Jahren. Insbesondere im Kanton Tessin und in mittleren Höhenlagen der Alpennordseite wurden die häufigsten Grenzwertüberschreitungen verzeichnet.

Der Immissionsgrenzwert von Stickstoffdioxid wurde im Jahresmittel nur entlang von stark befahrenen Hauptverkehrsstrassen überschritten. In den städtischen und vorstädtischen Gebieten lag die Belastung nahe beim oder unter dem Grenzwert, im ländlichen Raum abseits der Strassen deutlich darunter.

Keine Grenzwertüberschreitungen wurden im Jahr 2015 bei Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Staubniederschlag und den Schwermetallen beobachtet. Die Belastung durch diese Schadstoffe liegt mehrheitlich weit unter den Grenzwerten.

Luftbelastung hat deutlich abgenommen

In der langjährigen Betrachtung der letzten 25 Jahren hat die Luftbelastung mit den meisten Schadstoffen deutlich abgenommen: So ist die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid deutlich kleiner als im Jahr 1990. Die Belastung durch Schwefeldioxid liegt heute bei weniger als einem Zehntel der Werte, die zu Beginn der 1980er-Jahre gemessen wurden, auch Kohlenmonoxid, die flüchtigen organischen Verbindungen, die Schwermetalle im Feinstaub und auch das krebserregende Benzol sind rückläufig.

Einzig beim Ozon konnte keine deutliche Abnahme beobachtet werden.

Ziel noch nicht erreicht

Obwohl in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte in der Reinhaltung der Luft erzielt wurden, ist das gesetzlich verankerte Ziel einer sauberen Luft noch lange nicht erreicht. Es ist dabei insbesondere an die gesundheitlichen Risiken durch zu hohe Belastung mit Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und kanzerogenen Luftschadstoffen, aber auch an die zu hohen Stickstoffeinträge in empfindliche Ökosysteme zu denken.

Quelle: NABEL /BAFU

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