Die Veranstaltungsbranche steckt immer noch in der Krise

Vor dem Hintergrund der erheblichen wirtschaftlichen Einschränkungen sowie dem erschreckenden Umsatzeinbruch von 55% im Vergleich zum 2019 ist die Einstellung von notwendigen Wirtschaftshilfen für die Veranstaltungsbranche schlicht nicht akzeptabel. Die Allianz der Veranstalterverbände fordert daher die Weiterführung coronabedingt geschaffener Finanzhilfen zwecks Existenzsicherung zahlreicher Betriebe.

Konzerte und Partys waren auch 2021 Mangelware. Entsprechend zieht die Veranstaltungsbranche erneut eine düstere Bilanz. (Bild: Pixabay.com)

Die Veranstaltungsbranche erhoffte sich ab Herbst 2021 volle Auftragsbücher, um die Umsatzeinbussen zumindest teilweise wieder wettzumachen. Die Realität zeigt, dass Veranstaltungen aufgrund des erheblichen Mehraufwandes hinsichtlich Umsetzung notwendiger Schutzmassnahmen sowie den verhaltenen Besucherzahlen oft kaum rentabel umgesetzt werden können oder – um Schaden abzuwenden – gar im Voraus wieder abgesagt werden müssen. Auch wirken sich die Zertifikatspflicht sowie der Umstand, dass Covid-Zertifikatstests ab 1. Oktober 2021 kostenpflichtig sind, einschränkend auf das Besuchervolumen aus.

Veranstaltungsbranche erlebt ein weiteres düsteres Jahr

Die Zahlen der 2. Branchenumfrage der Veranstaltungs- und Messebranche 2021 zeigen ein klares Bild: Die Branche hat nach einem rabenschwarzem Jahr 2020 ein weiteres düsteres 2021 bald hinter sich. Bei einem Umsatz von 2,37 Mia. CHF im Krisenjahr 2020, weist die Branche Ende 2021 lediglich einen Umsatz von rund 2,52 Mia. CHF aus. Der Vergleich des Umsatzes im Vor-Pandemiejahr 2019 (CHF 5,56 Mia CHF) zeigt deutlich, dass die Krise in der Veranstaltungs- und Messebranche noch nicht vorbei ist und die Erholung deutlich länger dauert als angenommen. Auch für das Jahr 2022 wird ge-mäss Prognose lediglich mit 50% des Umsatzvolumens im Vergleich zum 2019 gerechnet.

Finanzhilfe weiterhin notwendig

Die Zahlen verdeutlichen, dass die Weiterführung der Massnahmen für die Branche essenziell ist. Auch zeigt die Umfrage, dass nur dank Finanzhilfen wie die Kurzarbeitsentschädigung einem noch massiveren Stellenabbau entgegengewirkt werden konnte. Die Allianz der Veranstalterverbände fordert daher die Weiterführung aller gesamtwirtschaftlichen sowie der sektorspezifischen Unterstützungs- und Entschädigungsmassnahmen bis Ende 2022, da die Rahmenbedingungen nach wie vor ein normales Wirtschaften verunmöglichen. Andernfalls seien die speziell unsere Branche betreffenden Einschränkungen nicht mehr zu rechtfertigen, so Christoph Kamber, Präsident EXPO EVENT Swiss LiveCom Association. Ab Aufhebung aller Massnahmen wird es noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis die Branche wieder im Normalbetrieb ist.

Ebenso spricht sich die Allianz der Veranstalterverbände für ein JA zu den Änderungen des Covid-19-Gesetzes aus: Es schafft die befristete gesetzliche Grundlage, für die dringend notwendigen wirtschaftlichen Unterstützungsleistungen, so auch für den Schutzschirm, und ist Grundlage für das Covid-Zertifikat, welches grössere Veranstaltungen überhaupt erst ermöglicht und bei den Besuchenden Vertrauen schafft, auf das die Branche in Zeiten von grosser Unsicherheit dringend angewiesen ist.

Quelle: www.expo-event.ch

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