Nachhaltigkeit als Innovationstreiber: DACH-Region führend

Eine neue Studie zeigt: Unternehmen verankern Nachhaltigkeit zunehmend strategisch im Kern ihres Geschäftsmodells. Die DACH-Region führt dabei die Entwicklung an.

Es geht längst nicht mehr allein um „grüne Wirtschaft“: Nachhaltigkeit ist erwiesenermassen ein Innovationstreiber, besonders in den DACH-Ländern. (Bild: Akram Hossain / Unsplash.com)

Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen bei der Umsetzung europäischer Nachhaltigkeitsregulierungen neue Massstäbe – und das vor allem dank ihres hohen Digitalisierungs- und Automatisierungsgrads. Die neue Studie „The State of Sustainability Reporting in Europe“ des Softwareunternehmens osapiens zeigt: 88 Prozent der befragten Unternehmen in der DACH-Region haben bereits digitale Lösungen zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben im Einsatz, ein Drittel (29 Prozent) davon sogar vollständig automatisiert. In allen anderen Regionen (Nordics, Spanien, Frankreich, Italien, Benelux) liegt dieser Anteil bei 9 Prozent.

Dieser technologische Vorsprung zahlt sich aus: 85 Prozent der befragten Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum sehen sich heute bereit, die neuen Anforderungen der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) und des EU-Lieferkettengesetzes (CSDDD) zu erfüllen. Europaweit sind es nur 41 Prozent. Automatisierung verbessert Datenqualität, beschleunigt Auswertungen und erhöht die Rechtssicherheit.

Regulatorik als Innovationsmotor

Trotz andauernder Diskussionen über Nachhaltigkeitsverordnungen sehen ca. 97 Prozent der DACH-Unternehmen regulatorische Anforderungen heute als Treiber von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Deutlich mehr als in jeder anderen Region Europas (82 Prozent). 

Der Report vermag zu zeigen, wo der Reporting-Druck für Innovationsimpulse gesorgt hat. 65 Prozent der Befragten konnten ihre Produktentwicklungen als direkte Folge von ESG-Anforderungen verbessern, 64 Prozent berichten von effizienteren Prozessen. 63 Prozent profitieren durch bessere Marktpositionierung. Viele deutschsprachige Unternehmen sehen Regulierungen somit klar als Zukunftschance.

Datenzugang und -qualität entscheiden über Erfolg

Trotz ihres digitalen Vorsprungs stehen viele DACH-Unternehmen beim Datenmanagement vor strukturellen Herausforderungen: 41 Prozent berichten von mangelnder Integration zwischen ESG- und Finanzberichterstattung, 36 Prozent erfassen relevante Kennzahlen noch manuell und zeitaufwändig. Hinzu kommen regulatorische Komplexität (35 Prozent), fehlende Echtzeittransparenz (34 Prozent) und Probleme bei der Datenqualität (29 Prozent).  

Auch wenn die Bereitschaft zur Digitalisierung hoch ist, fehlt vielen Unternehmen noch die nötige Basis. 38 Prozent der DACH-Unternehmen sehen die grösste Herausforderung in der Fragmentierung ihrer ESG-Daten über verschiedene interne und externe Quellen hinweg. 33 Prozent beklagen mangelnde Fachexpertise, 31 Prozent kämpfen mit der Integration automatisierter ESG-Lösungen in bestehende Systeme. Für 29 Prozent stellen hohe Implementierungskosten eine zusätzliche Hürde dar.  

Digitale Reife verschafft Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile. In der DACH-Region behalten 92 Prozent der Unternehmen ihre Auswirkungen entlang der Lieferkette im Blick – europaweit gelingt das nur 61 Prozent der Unternehmen. Damit wird Technologie zum Schlüsselfaktor für Transparenz und regulatorische Handlungsfähigkeit.

DACH bleibt auch bei neuen Vorgaben flexibel

Die DACH-Region zeigt nicht nur bei bestehenden Anforderung Stärke, sondern auch im Umgang mit regulatorischer Dynamik. Die geplante EU-Omnibus-Initiative wird dabei unterschiedlich bewertet. 38 Prozent der befragten Unternehmen sehen in ihr eine Chance, regulatorische Lasten zu reduzieren und ESG-Berichtspflichten zu vereinfachen. Gleichzeitig betrachten 34 Prozent die Initiative als neue Quelle von Unsicherheiten. Trotz dieser geteilten Einschätzung fühlen sich viele DACH-Unternehmen grundsätzlich gut gerüstet (85 Prozent). Zum Vergleich: Im gesamteuropäischen Durchschnitt sind es lediglich 41 Prozent.

„Digitalisierung entscheidet über regulatorischen Erfolg“

„Die DACH-Region zeigt eindrucksvoll: Wer frühzeitig in Technologie investiert, ist regulatorisch nicht nur konform, sondern strategisch im Vorteil“, erklärt Alberto Zamora, CEO und Mitgründer von osapiens. „Automatisierung, Plattformdenken und zentrale Datenstrategien sind der Schlüssel, um die ständig wachsenden Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern daraus echte Wettbewerbsvorteile zu ziehen.“ 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/nachhaltigkeit-als-innovationstreiber-dach-region-fuehrend/

Markenkongress 2025: KI, Content, Kulturwandel

Beim Schweizer Markenkongress 2025 wurde klar: Künstliche Intelligenz verändert nicht nur das Wie, sondern auch das Was der Markenführung. Wer bestehen will, braucht Klarheit im Purpose, Präzision im Prozess – und den Mut zur Neuausrichtung.

Hoch über der Stadt, mit Blick über See und Alpen, traf sich im Dolder Grand die Markenelite. Der Schweizer Markenkongress versammelte erneut rund 650 Führungskräfte, Agenturköpfe und Markenexpertinnen, um zu diskutieren, was Marken heute stark macht – und morgen unersetzlich. Mitten in Zeiten exponentiellen Wandels wurde deutlich: Wer Marken führt, braucht Weitblick – technologisch, kulturell und kreativ.

Ausgezeichnete Markenführung – aus Malters und von der HSG

Zwei Persönlichkeiten standen bei der Verleihung der Markenpreise der Swiss Academy of Marketing Science im Fokus:

Marc Gläser, CEO von Stöckli Swiss Sports AG, wurde mit dem «Marketing Thought Leader Award» 2025 ausgezeichnet. Seine Erfolgsbilanz: Die konsequente Fokussierung des Unternehmens auf Ski, gepaart mit einer Exzellenzstrategie, die von Handarbeit, Innovationskraft und Athlet:innen getragen wird. Stöckli entwickelte sich unter seiner Führung von einer breiten Sportartikelmarke zu einem hochspezialisierten Anbieter für Premium-Skis – mit Marco Odermatt als leuchtendem Testimonial.

Wurden mit Marketingpreisen geehrt: Marc Gläser (CEO Stöckli Swiss Sports AG) und Prof. Dr. Johanna Gollnhofer von der Universität St. Gallen

Prof. Dr. Johanna Gollnhofer, Konsumforscherin an der HSG, wurde mit dem «Rigor & Relevance Research Award» geehrt. Ihre Studien zum «Konsum im Überfluss» zeigen, wie stark materielle Dinge mit Ordnung, Identität und emotionalem Halt verknüpft sind – ein Thema, das auch Marken nicht ignorieren können. Ihr Fazit: Volle Schränke erzählen mehr über uns, als wir denken. Für Marken bedeutet das: Wer verstehen will, wie Menschen kaufen, muss verstehen, wie sie leben.

Prof. Dr. Reto Hofstetter (Universität Luzern), Marc Gläser (CEO Stöckli Swiss Sports AG), Prof. Dr. Johanna Gollnhofer von der Universität St. Gallen mit Stephan Feige, CEO htp St. Gallen (von links)

KI bei Beiersdorf: Strukturierte Transformation statt Hype

Wie umfassend der KI-Einsatz in Unternehmen bereits ist, zeigte Jasmin Quellmann, Head of MarTech & AI bei Beiersdorf, in einem der eindrucksvollsten Vorträge des Tages. Das Hamburger Traditionsunternehmen hinter Marken wie Nivea, Eucerin oder Labello setzt nicht auf lose Tests, sondern auf ein durchdachtes Framework namens «Amy» – eine Kombination aus technologischer Exzellenz und internem Change-Management.

Schweizer Markenkongress 2025 mit Jasmin Quellmann, Head of MarTech & AI, Beiersdorf

Amy steht für «AI» und «me» – die bewusste Verbindung von Technologie und Mensch. Mehr als 40 konkrete Use Cases wurden identifiziert, validiert und in einem strukturierten Governance-Prozess evaluiert. Die Spannbreite reicht von intelligenter Schrifterkennung in DAM-Systemen über KI-unterstütztes Storyboarding mit Tools wie Bria bis hin zu Ethikrichtlinien für KI-generierte Bilder, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Hautdarstellung.

Beiersdorf verfolgt dabei ein klares Ziel: KI soll nicht nur Effizienz bringen, sondern Raum für mehr Kreativität schaffen – durch Automatisierung repetitiver Aufgaben und durch bessere Insights aus R&D und Marktforschung.

Ein Highlight war das Beispiel zur Lokalisierung von Produkt-Visuals: Wo früher dutzende Varianten manuell erstellt werden mussten, generiert KI heute in Sekunden lokalisierte Formate, etwa für E-Commerce oder Social Media. Auch bei Voiceover, Model-Rechteverwaltung und Qualitätssicherung wird KI gezielt eingesetzt.

Quellmann machte aber auch klar: Über 50 % aller KI-Projekte scheitern. Gründe sind fehlende Passung, rechtliche Risiken oder mangelnde Integration. «KI ist kein Dressurpferd», sagte sie, «sie ist ein wilder Ritt. Aber einer, der sich lohnt – wenn man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.»

Publicis: Campaigning im Takt der Algorithmen

Auch bei Publicis ist KI nicht mehr Kür, sondern Teil des Tagesgeschäfts. Pascal Winkler, Chief Strategy Officer der Gruppe, zeichnete ein deutliches Bild der neuen Realität: Die Konsumentenreise ist fragmentiert, Plattformen entscheiden, was gesehen wird – nicht mehr Marken. Wer heute noch in Jahresplänen denkt, verliert.

Publicis hat deshalb mit «Jane Canvas» ein Tool entwickelt, das den gesamten Kreativprozess orchestriert – von Insight über Konzeption bis zur visuellen Umsetzung. Dank zentraler KI-Tools können Kampagnen iterativ entstehen, schneller getestet und in Serie adaptiert werden. Die Verbindung von Gen AI, analytischer KI und Media-Intelligenz schafft dabei neue Möglichkeiten – etwa bei der Post-Campaign-Analyse, wo ein Commercial Mix Model den besten ROI kanalübergreifend berechnet.

Die Botschaft: Kreativität bleibt menschlich, aber sie verändert sich. Nicht durch Verzicht, sondern durch einen neuen Zugang zu Ideen.

Lindt: Zwischen Stretch und Stabilität

Andrea Hänggi von Lindt gab Einblicke, wie die Traditionsmarke ihren Innovationsscore um 13,2 % steigern konnte – insbesondere durch die aufmerksamkeitsstarke «Dubai-Schokolade». Die Aktion traf den Nerv einer jüngeren Zielgruppe und zeigte, dass selbst etablierte Marken zu kulturellen Impulsen fähig sind.

Ein Balanceakt sei es dennoch, so Hänggi: Die Zusammenarbeit mit Creators erfordere klare Briefings, Freiräume – aber auch Veto-Rechte. Lindt will am Puls bleiben, ohne dabei das Markengerüst zu verlieren. Social Listening bleibe zentral – neue Kampagnen seien offen, aber keine Selbstläufer.

Post Advertising: Crossmedia im Herzstück des Geschehens

Für Sabrina Wettstein, Vertreterin des Hauptsponsors Post Advertising, ist der Kongress ein «strategisches Homebase-Event». Seit drei Jahren mit an Bord, spüre man, wie sehr sich die Partnerschaft auszahlt – geschäftlich wie kulturell.

Mit starken Auftritten und Dialogen – etwa mit Denner zum Thema Customer Centricity – zeige sich Post Advertising als crossmediale Anbieterin mit Nähe zu Retail und Bewegtbild. Das Thema Retail Media, so Wettstein, sei omnipräsent – ebenso wie die Leidenschaft für neue Kampagnen. Inspiration und Networking würden sich im Dolder ideal vereinen: «Man trifft bekannte Gesichter – und gewinnt neue Kund:innen.»

ESB: Die Revolution muss nicht überhastet sein

Hans-Willy Brockes, Veranstalter und CEO des ESB Marketing Netzwerks, plädierte für einen klaren Kopf in bewegten Zeiten:

«Wir stehen mitten in einer Revolution – aber die grosse Kunst ist es, ruhig zu bleiben.»

Die Marketingwelt sei komplexer denn je. Es gäbe nicht mehr «das» Highlight, sondern eine Vielzahl relevanter Themen – von KI über Bionic bis zu Live-Marketing. Die Gefahr? Sich zu verzetteln. Brockes riet dazu, Prioritäten zu setzen und sich Schritt für Schritt in die neue Welt zu bewegen.

Sein Reminder zur Kreativität kam ohne KI: «Die besten Ideen kommen nicht aus Modellen, sondern aus echten Köpfen.» Und seine persönliche Lieblingsmarke? Red Bull – wegen der Konsequenz, wie sie mit Emotion, Erlebnis und Sponsoring Welten schafft. «Mich wundert, dass das kaum jemand nachmacht – aber vielleicht ist es auch gut so.»

Die Marke als kulturelles System

Anina Segat (MetaDesign) und Marko Bjelonic (RIVR) diskutierten abschliessend, wie Markenführung im KI-Zeitalter neu gedacht werden kann – nicht als rein kommunikative, sondern als kulturelle Aufgabe. Marken seien Schnittstellen zwischen Mensch, Technologie und Gesellschaft. Wer sie gut führen will, braucht mehr als Tools – er braucht Haltung.

Fazit

Der Schweizer Markenkongress 2025 hat eindrucksvoll gezeigt: Markenführung ist heute kein lineares Geschäft mehr, sondern ein vielstimmiger Prozess. KI, kultureller Wandel, neue Touchpoints – alles verändert sich. Was bleibt, ist die Bedeutung von Haltung, Kreativität und Struktur. Und vielleicht ist es genau dieser Blick vom Zürichberg, der hilft, das Ganze zu sehen.

Adesso-Studie: Unternehmen fordern «GenAI made in Europe»​

Wie fit sind die Schweiz und Europa für generative KI? Dieser Frage geht der Beratungs- und IT-Dienstleister Adesso in seinem aktuellen «GenAI Impact Report» nach.

Die Schweiz und die EU spielen im weltweiten KI-Rennen nicht die erste Geige. Das soll sich ändern. Anfang des Jahres kündigte die Europäische Union auf dem KI-Gipfel in Paris umfangreiche Investitionen in die KI-Branche an, um im globalen Wettbewerb aufzuholen und die technologische Souveränität Europas zu stärken. Gemeinsam mit einem klaren Fokus auf die Entwicklung von sicherer und ethischer KI sollen diese Investitionen Europa zu einer weltweiten Führungsrolle verhelfen.

In einer neuen GenAI-Studie untersucht Adesso, wie Schweizer Unternehmen die Schweiz und Europa in Sachen generativer KI aktuell einschätzen, für wie fit sie sich selbst halten und welche Rolle GenAI inzwischen in ihrem Arbeitsalltag spielt. Dafür befragte der IT-Dienstleister 100 Führungskräfte aus der Schweizer Wirtschaft.

Zentrale Ergebnisse der Studie:

  • Unternehmen warten auf «GenAI made in Europe». Die Befragten senden ein Signal für den Bedarf an europäischen Alternativen. Für 59 Prozent ist es wichtig oder sehr wichtig, dass die GenAI-Anwendungen, die ihr Unternehmen nutzt oder nutzen könnte, in Europa entwickelt wurden. Damit zeigen sie ein grosses Bewusstsein für digitale Souveränität und den starken Wunsch, sich nicht von aussereuropäischen Anbietern abhängig zu machen.
  • Regulierung ist ein notwendiges Instrument. Die Mehrheit der Befragten befürwortet eine stärkere Regulierung von KI-Anwendungen wie ChatGPT: 51 Prozent stimmen dem «eher» zu, 24 Prozent sogar «voll und ganz». Diese Zahlen zeigen, dass Unternehmen Regulierung nicht nur akzeptieren, sondern diese von vielen als notwendiges Instrument angesehen wird, um verantwortungsvoll mit KI umzugehen.
  • Die GenAI-Fitness der Unternehmen steigt. Unternehmen sehen sich selbst inzwischen besser auf GenAI vorbereitet. Der Anteil der Firmen, die sich gut oder sehr gut gerüstet fühlen, stieg gegenüber dem Vorjahr von 31 Prozent auf 39 Prozent. Auf der strategischen Ebene kommt GenAI aber erst zaghaft in den Unternehmen an. Lediglich 50 Prozent haben bereits eine KI-Strategie entwickelt – und 25 Prozent von diesen Unternehmen berücksichtigen dabei lediglich klassische KI.
  • KI-Agenten sind auf dem Radar, aber noch kaum im Einsatz. Derzeit geben 39 Prozent der Befragten an, die Einsatzmöglichkeiten von KI-Agenten zu evaluieren. Erst 11 Prozent setzen KI-Agenten in einzelnen Bereichen bereits produktiv ein. Diese Zahlen zeigen, dass die nächste Evolutionsstufe von GenAI – autonome, aktiv handelnde KI-Agenten – noch nicht in der Breite in den Unternehmen angekommen ist.
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Ralf Schmidt, Head of CC Data & AI von adesso Schweiz, ermutigt Unternehmen dazu, entschlossener voranzugehen: «Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Prozesse – sie stellt ganze Geschäftsmodelle infrage. Angesichts der rasanten Entwicklung neuer Einsatzmöglichkeiten ist klar: Es geht längst nicht mehr darum, ob Unternehmen handeln müssen, sondern wie konsequent und zukunftsfähig sie es tun.»

Der vollständige Impact Report kann hier heruntergeladen werden.


Adesso wurde 1997 in Dortmund gegründet und beschäftigt aktuell in der adesso Group über 10‘400 Mitarbeitende. Als Landesgesellschaft der Adesso SE vertreibt die Adesso Schweiz AG das Leistungsportfolio des Beratungs- und IT-Dienstleisters auf dem Schweizer Markt. Adesso fokussiert sich mit Beratung sowie individueller Softwareentwicklung auf die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Die Strategie von Adesso beruht auf drei Säulen: dem tiefen Branchen-Know-how der Mitarbeitenden, einer umfangreichen Technologiekompetenz und erprobten Methoden bei der Umsetzung von Softwareprojekten. Das Ergebnis sind überlegene IT-Lösungen, mit denen Unternehmen wettbewerbsfähiger werden.

Berner Kommunikationspreis 2025 geht an Thomas Binggeli

Die Berner Public Relations Gesellschaft BPRG verleiht den 15. Berner Kommunikationspreis an den Thömus-Gründer Thomas Binggeli für sein Engagement in der Fahrradbranche und seine kommunikative Leistung ohne formale PR-Ausbildung.

Von links nach rechts: Nik Eugster (Präsident BPRG), Thomas Binggeli (CEO & Inhaber Thömus), Liara Florin (Lernende Schule für Holzbildhauerei), Markus Flück (Direktor Schule für Holzbildhauerei), Joëlle Beeler (Leiterin Kommunikation Krebsliga Schweiz), Abhinay Agarwal (Vorstandsmitglied BPRG). (Bilder: Zoé Roth)

Der Berner Kommunikationspreis wird jährlich an Personen verliehen, die durch ihre Kommunikation hervorstechen, ohne eine entsprechende Fachausbildung zu besitzen. Heuer geht der Preis an Thomas Binggeli. Laut Jurypräsident Nik Eugster habe Binggeli nicht nur innovative Produkte in der Fahrradbranche etabliert, «sondern auuch eine sympathische Kommunikationskultur etabliert», die sowohl Partner als auch Kundschaft einbezieht.

Die Preisverleihung fand am Donnerstag im Alpinen Museum in Bern statt. In seiner Dankesrede betonte Binggeli: «Dieser Preis steht für das Velo. Ich sehe ihn auch als Ansporn, weiterhin den Dialog mit unseren Kunden und der Gemeinschaft zu suchen und Innovationen voranzutreiben.» Er erhält ein eigens angefertigtes Kunstwerk, das im Rahmen eines internen Wettbewerbs von der Schule für Holzbildhauerei in Brienz gestaltet wurde.


Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

  • 2011: Steff la Cheffe, Beatboxerin und Rapperin
  • 2012: Bernd Schildger, Tierparkdirektor
  • 2013: Francis Foss Pauchard, Olmo-Gründer
  • 2014: Hans Zurbrügg, Gründer und Präsident Internationales Jazzfestival Bern
  • 2015: Mujinga Kambundji, Sprinterin
  • 2016: Prof. Dr. Thomas Stocker, Klimaforscher Universität Bern
  • 2017: André Lüthi, CEO Globetrotter Group
  • 2018: Andrea Staudacher, Ereignis-Designerin Future Food Lab
  • 2019: Livia Anne Richard, Theaterautorin und Regisseurin
  • 2020: Peter Glauser & Mike Glauser, Erfinder, Produzenten und Vermarkter der «Belper Knolle»
  • 2021: Christoph Spycher, Sportchef YB
  • 2022: Linda Nartey, ehem. Vorsteherin des Berner Kantonsarztamtes
  • 2023: Christine Wyss, Co-Leiterin Buskers Bern
  • 2024: Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt & Energie Stadt Bern

Wieder Gold-Rating von Ecovadis für ISS Schweiz

Der Facility Management-Dienstleister ISS Schweiz wurde im renommierten Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis erneut mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Mit 81 von 100 Punkten zählt das Unternehmen zu den Top-5-Prozent aller weltweit bewerteten Unternehmen.

ISS Schweiz erhält Gold-Rating von EcoVadis – und zählt zu den weltweit nachhaltigsten Unternehmen. (Bild: zVg / ISS Schweiz)

Die Bewertung durch EcoVadis – eine der führenden unabhängigen Plattformen für Nachhaltigkeitsratings – basiert auf 21 Kriterien in den Bereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung.

Weitere Verbesserung

In den Bereichen Umwelt (+4 Punkte), Ethik (+2) und nachhaltige Beschaffung (+3) konnte sich ISS Schweiz im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessern. Besonders hervorgehoben wird die separate Bewertung im «Carbon Management» auf das höchste Niveau «Leader» – eine Bewertung, die Unternehmen mit umfassendem CO₂-Management und strategischer Zielverankerung für die Klimakategorien Scope 1, 2 und 3 erhalten.

«Nach der letztjährigen Platin-Auszeichnung ist dieses Ergebnis ein Beleg für die konsequente Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements – und für den Anspruch, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und für unsere Kunden wirkungsvolle Lösungen umzusetzen», sagt Marc Amstutz, Head of Sustainability & Environment bei ISS Schweiz. Weil EcoVadis die Kriterien und Schwellenwerte kontinuierlich verschärfe, unterstreiche auch die diesjährige Gold-Auszeichnung das anhaltend hohe Engagement von ISS Schweiz im Bereich Nachhaltigkeit, wie es in einer entsprechenden Medienmitteilung heisst.

ISS Schweiz: «Starker Nachhaltigkeitspartner»

ISS Schweiz verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, bis 2030 Netto-Null-CO2-Emissionen in der direkten Geschäftstätigkeit zu erreichen – und bis 2040 entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dieses Engagement zeigt sich auch im täglichen Betrieb bei Kunden. «Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wirkt dann, wenn sie auch für unsere Kunden greifbar wird – in Form messbarer CO₂-Reduktionsaktivitäten, smarter Services und effizientem Umgang mit Ressourcen auf dem Weg zur Klimaneutralität», betont Amstutz.

ISS Schweiz bleibt damit ein starker Nachhaltigkeitspartner – intern wie extern – und unterstreicht ihre Rolle als Treiberin für nachhaltige und verantwortungsvolle Facility Services und Real Estate-Lösungen in der Schweiz.

Quelle: ISS Schweiz

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/wieder-gold-rating-von-ecovadis-fuer-iss-schweiz/

IT-Dienstleister Bechtle erhält Validierung seiner Emissionsreduktionsziele

Die Bechtle AG hat von der Science Based Targets Initiative (SBTi) die offizielle Bestätigung erhalten, dass ihre kurz- bis mittelfristigen Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen den Kriterien der SBTi entsprechen. Damit sind die eingereichten Zielsetzungen des IT-Dienstleisters nach klimawissenschaftlich fundierten Standards validiert. Zusätzlich bekräftigt Bechtle mit der Unterzeichnung des SBTi Net-Zero Commitment Letters das langfristige Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Bechtle erhält Validierung für wissenschaftsbasierte Klimaziele durch die Science Based Targets Initiative (SBTi). (Bild: Bechtle.com)

Der auch in der Schweiz tätige IT-Dienstleister Bechtle liess seine kurz- bis mittelfristigen Emissionsreduktionsziele durch die SBTi validieren. Erklärtes Ziel ist, bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die SBTi ist eine gemeinsame Initiative der globalen gemeinnützigen Umweltorganisation Carbon Disclosure Project (CDP), des UN Global Compact, des World Resources Institute (WRI) und des World Wide Fund for Nature (WWF). Sie unterstützt Unternehmen dabei, Emissionsreduktionsziele im Einklang mit der aktuellen Klimawissenschaft zu erreichen. Eine wesentliche Grundlage ist dabei das Pariser Abkommen, mit dem sich die unterzeichnenden Staaten verpflichteten, die globale Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Die von Bechtle bei der SBTi vorgelegten Emissionsreduktionsziele stehen im Einklang mit dem 1,5 °C-Ziel dieses Klimaabkommens. Die Bechtle AG verpflichtet sich, die absoluten Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 bis 2030 um 54,4 % zu reduzieren und die Scope-3-Emissionen aus den Kategorien „eingekaufte Waren und Dienstleistungen“ sowie „Nutzung verkaufter Produkte“ bis 2030 um 55 % pro 1.000 EUR Wertschöpfung zu senken. Die Vergleichsbasis ist jeweils das Jahr 2019. Diese Ziele wurden im Rahmen des SBTi-Validierungsprozesses überprüft und erfüllen die Anforderungen des aktuellen SBTi-Standards.

Verpflichtung zu langfristigem Net-Zero-Ziel bis 2050

Darüber hinaus hat Bechtle den offiziellen Net-Zero Commitment Letter der SBTi unterzeichnet. Damit verpflichtet sich das IT-Unternehmen, bis spätestens 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen für alle relevanten Emissionsquellen aus Scope 1 und 2 sowie intensitätsbezogen für die oben genannten Scope-3-Kategorien zu erreichen. Die Massnahmen zielen auf eine systematische Reduktion direkter und indirekter Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit der Unterzeichnung will Bechtle den in der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 verankerten Zielen noch mehr Nachdruck verleihen.

„Die Validierung unserer Ziele durch die SBTi unterstreicht die Glaubwürdigkeit unseres Klimaschutzengagements. Wir nehmen unsere Verantwortung als einer der führenden europäischen IT-Dienstleister ernst und unterstützen den wissenschaftsbasierten Ansatz der SBTi ausdrücklich“, sagt Antje Leminsky, COO von Bechtle AG.

Leitlinien für verantwortungsvolles Unternehmertum

Mit der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 hat Bechtle ökonomische, ökologische und soziale Ziele definiert. Sie nimmt Bezug auf die UN Sustainable Development Goals und umfasst die vier strategischen Handlungsfelder Ethisches Wirtschaften, Umwelt, Mensch und Digitale Zukunft. Jedes Handlungsfeld ist mit einem Programm hinterlegt, das Ziele, Meilensteine und operative Massnahmen beinhaltet.

Quelle und weitere Informationen

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/it-dienstleister-bechtle-erhaelt-validierung-seiner-emissionsreduktionsziele/

Kommunikation will strategisch mitreden – bleibt aber oft aussen vor

Kommunikationsverantwortliche sehen ihre Rolle bei strategischen Entscheidungen als zentral – doch in der Praxis fehlt oft die entsprechende Einbindung. Das zeigt der aktuelle PR-Trendmonitor 2025 von News Aktuell und PER.

(Grafik: PR-Trendmonitor/News Aktuell/PER)

Die strategische Rolle der Unternehmenskommunikation bleibt in vielen Organisationen hinter den Erwartungen zurück. Das geht aus dem PR-Trendmonitor 2025 hervor, den die Dpa-Tochter News Aktuell gemeinsam mit der Kommunikationsagentur PER durchgeführt hat. Grundlage der Analyse ist eine Online-Befragung von 192 Kommunikationsfachleuten aus Unternehmen und Organisationen in der Schweiz und Deutschland.

94 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die Unternehmenskommunikation bei strategischen Entscheidungen im Unternehmen mit am Tisch sitzt. Konkret stufen 62 Prozent die Beteiligung als «sehr wichtig» und 32 Prozent als «eher wichtig» ein. Die Realität sieht jedoch anders aus: Nur 13 Prozent der Teilnehmenden gaben an, mit ihrer Abteilung fester Bestandteil des strategischen Entscheidungsteams zu sein. Weitere 16 Prozent werden zumindest punktuell einbezogen.

Der grösste Anteil, nämlich ein Drittel, beschreibt die eigene Rolle als beratend, während 30 Prozent lediglich als operatives Sprachrohr bereits getroffener Entscheidungen fungieren. Sechs Prozent sehen sich in keiner der genannten Kategorien wieder.

Die Ergebnisse verdeutlichen eine anhaltende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Zwar wird die strategische Relevanz von Kommunikation anerkannt, ihre systematische Einbindung in Entscheidungsprozesse bleibt aber häufig aus. Der PR-Trendmonitor liefert damit einen Einblick in eine zentrale Herausforderung der Branche – und unterstreicht zugleich das Potenzial für eine stärkere Positionierung von Kommunikation auf oberster Führungsebene.

GDI stellt Analysemodell für dynamische Trendentwicklungen vor

Mit dem Modell «GDI Major Shifts» präsentiert das Gottlieb Duttweiler Institut ein neues Instrument zur Analyse gesellschaftlicher, technologischer, wirtschaftlicher, ökologischer und geopolitischer Entwicklungen. Es soll Unternehmen bei der strategischen Orientierung in komplexen Umfeldern unterstützen.

(Grafik: GDI)

Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI hat auf Basis seiner langjährigen Trendforschung das Modell «GDI Major Shifts» erarbeitet. Dieses identifiziert 20 zentrale Entwicklungen in fünf Kategorien – Gesellschaft, Technologie, Wirtschaft, Umwelt und Geopolitik – und ordnet sie innerhalb ihres jeweiligen Lebenszyklus ein. Ziel ist es, makroökonomische Trends nicht isoliert zu betrachten, sondern als dynamische Entwicklungen zu verstehen, die Übergangsphasen und strategische Unsicherheiten präziser abbilden.

Das Modell basiert auf dem etablierten STEEP-Framework und wird fortlaufend mit neuen Erkenntnissen ergänzt. In der praktischen Anwendung unterstützt es Unternehmen dabei, zukünftige Entwicklungen einzuordnen und konkrete Handlungsoptionen abzuleiten.

Im Rahmen der GDI-Dienstleistung Strategic Foresight begleitet das Institut Organisationen dabei, Erkenntnisse aus der Trendanalyse in konkrete strategische Massnahmen zu übersetzen. «Mit den GDI Major Shifts bieten wir unseren Kundinnen und Kunden eine datenbasierte Umfeldanalyse. Sie dient als solide Basis für eine fundierte, strategische Entscheidungsfindung», sagt Susan Shaw, Head of Strategic Foresight und Mitglied der Geschäftsleitung beim Gottlieb Duttweiler Institut.

Eine Kurzversion des Modells ist öffentlich zugänglich und kann kostenlos heruntergeladen werden.

Whitepaper: Wie politisch sollen sich Unternehmen äussern?

Das zweite Whitepaper der Reputation Experts befasst sich mit der Frage, ob und unter welchen Bedingungen sich Unternehmen zu politischen Themen äussern sollten. Es liefert konkrete Orientierungspunkte für eine strategisch fundierte Entscheidungsfindung in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung.

Hans-Jakob Boesch und Sabrina Huber von den Reputation Experts legen das zweite Whitepaper vor. (Bilder: zVg.)

Die zunehmenden Erwartungen an Unternehmen, auch zu gesellschaftlichen oder politischen Themen Stellung zu beziehen, werfen Fragen nach Chancen und Risiken für die Reputation auf. Mit einem neuen Whitepaper geben Hans-Jakob Boesch von Hjb und Sabrina Huber von Sabrina Huber Consulting Entscheidungsträger:innen eine Orientierungshilfe an die Hand. Die beiden sind Teil des Netzwerks «Reputation Experts».

Im Zentrum für eine fundierte Entscheidung stehen drei Kriterien: Relevanz eines Themas für das Unternehmen, Akzeptanz bei den Anspruchsgruppen und ein klar erkennbarer Nutzen. «Und schon gar nicht sollten sich Unternehmen in dieser Frage von Dritten unter Druck setzen lassen, sondern einzig aufgrund der eigenen Interessenlage entscheiden», wird Hans-Jakob Boesch zitiert.

Der Leitfaden richtet sich an Verwaltungsrät:innen, Geschäftsleitungen und Kommunikationsverantwortliche. Er thematisiert sowohl die strategische Abwägung als auch die operative Umsetzung politischer Stellungnahmen. «Nichts ist gefährlicher als lautes Reden oder lautes Schweigen ohne Plan und Substanz», so Sabrina Huber.

Das Whitepaper umfasst Denkanstösse, benennt Risiken und enthält eine Checkliste für die Umsetzung. Es steht auf Reputationexperts.ch zum Download bereit.


Bereits im Februar hatte Reputation Experts ein Whitepaper veröffentlicht. Darin plädierte Susanne Müller Zantop für die Einführung eines «Reputation Boards» in Unternehmen.

Cybersicherheit im Einkauf: Zwischen Kostendruck und fehlenden Standards

Die grössten strukturellen Defizite liegen in der Standardisierung von Sicherheitskriterien und der strategischen Gewichtung von Sicherheit gegenüber Kosten. Grosse Unternehmen kämpfen mit interner Abstimmung, kleinere Betriebe mit fehlendem Know-how. Dies brachte eine Umfrage von Sophos zu Tage.

In vielen Unternehmen wird Cybersicherheit im Einkauf noch immer von Kostendruck, fehlenden Standards und mangelnder Abstimmung ausgebremst. (Bild: Depositphotos.com)

Die Bedeutung von Cybersicherheit im Einkauf wächst, doch viele Einkaufsabteilungen in Unternehmen sehen sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des IT-Security-Dienstleisters Sophos unter 201 Einkaufsverantwortlichen verschiedener Branchen und Unternehmensgrössen in Deutschland.

Kostenoptimierung als grösstes Hindernis

Gemäss der Umfrage die vier grössten Herausforderungen unter allen Befragten sind:

  • Fokus auf Kostenreduktion statt langfristiger Sicherheit (45 Prozent)
  • Fehlende oder kaum standardisierte Sicherheitskriterien in der Lieferantenbewertung (41,6 Prozent)
  • Zu wenig Bewusstsein für Cybersicherheit in Einkaufsabteilungen (40,1 Prozent)
  • Mangelnde Abstimmung mit der eigenen IT-/Sicherheitsabteilung (39,6 Prozent)

Mit 45 Prozent stellt die Ausrichtung auf Kostenreduktion die am häufigsten genannte Herausforderung dar. Dieses Spannungsfeld zwischen Effizienz und Schutzmassnahmen zeigt, dass Cybersicherheit im Einkauf möglicherweise noch oft als nachrangig behandelt wird.

Unternehmensgrösse bestimmt Herausforderungen

Rund 42 Prozent der Befragten bemängeln fehlende oder kaum standardisierte Sicherheitskriterien in der Lieferantenbewertung. Zudem beklagen fast 40 Prozent eine mangelnde Abstimmung mit der eigenen IT- oder Sicherheitsabteilung; dieser Faktor wird besonders in grösseren Unternehmen genannt (über 52 Prozent bei Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden).

Die Umfrage offenbart zudem Unterschiede je nach Unternehmensgrösse. Kleinere Unternehmen (100–249 Mitarbeitende) kämpfen demnach besonders mit fehlendem technischem Know-how (35,8 Prozent) und nicht standardisierten Sicherheitskriterien (54,7 Prozent). Grosse Unternehmen ab 1000 Mitarbeitenden sehen vor allem Abstimmungsprobleme mit der IT- oder Sicherheitsabteilung (52,6 Prozent).

Während bei kleineren Betrieben also offenbar Kompetenzen fehlen, erschweren in grösseren Unternehmen oft komplexe Strukturen eine effektive Sicherheitsintegration.

Verwaltungen fehlt Know-how, Versorger mahnen Cybersicherheitsbewusstsein an

Auch zwischen den Branchen gibt es deutliche Unterschiede. Die öffentliche Verwaltung meldet besonders häufig fehlendes Know-how und fehlende Standards (jeweils 60,0 Prozent). In der Finanzbranche fällt mit 53,8 Prozent vor allem der Mangel an Schulungen ins Gewicht.

Im Handel hingegen sind die Werte durchweg niedrig: Nur 13 Prozent sehen fehlendes Know-how als Problem, lediglich 17,4 Prozent bemängeln mangelnde Lieferantentransparenz. Versorgungsunternehmen beklagen zu beinahe 100 Prozent ein fehlendes Bewusstsein für Cybersicherheit in den Einkaufsabteilungen.

„Dass Versorgungsunternehmen den Mangel an Cybersicherheitsbewusstsein im Einkauf beklagen, ist sehr ernst zunehmen“, kommentiert Michael Veit, Security-Experte bei Sophos. „Gerade in sensiblen Sektoren sollten Sicherheitsaspekte nicht der Kostenoptimierung geopfert werden.“

Der Appell: Noch mehr Priorität auf Cybersicherheit auch in Einkaufsabteilungen

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Cybersicherheit wird auch im Einkauf der Unternehmen zunehmend als kritischer Faktor erkannt. Allerdings fehlt es vielerorts noch an Wissen, interner Abstimmung und strukturellen Vorgaben. Unternehmen sind daher gefordert, dem Thema mehr Priorität einzuräumen – sowohl durch Schulungen als auch durch klare Richtlinien in der Lieferantenbewertung.

„Viele Einkaufsabteilungen stehen heute vor der Herausforderung, Cybersicherheitsaspekte strukturiert in ihre Prozesse zu integrieren“, so Michael Veit. „Doch oft fehlen Know-how, klare Kriterien oder der enge Schulterschluss mit der IT. Dabei ist gerade die Lieferkette ein entscheidender Hebel für die Sicherheitslage eines Unternehmens. Deshalb braucht es im Einkauf klare Sicherheitsvorgaben, geschulte Mitarbeitende und enge Abstimmung mit den IT-Verantwortlichen. Die Resilienz zum Beispiel ganzer Versorgungsnetze hängt längst nicht mehr nur von Firewalls ab, sondern auch davon, welche Entscheidungen im Einkauf getroffen werden.“

Quelle: Sophos

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Reto Nause für STV-Präsidium nominiert

Der Berner Nationalrat Reto Nause soll neuer Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands werden. Die Wahl ist für die Generalversammlung vom 22. August 2025 in Locarno vorgesehen.

(Bild: zVg.)

Der Vorstand des Schweizer Tourismus-Verbands STV schlägt Nationalrat Reto Nause als neuen Präsidenten vor. Der langjährige Berner Gemeinderat soll die Nachfolge von Nicolò Paganini antreten, der den Verband nach rund fünfeinhalb Jahren an der Spitze verlässt.

Nause bringt Erfahrung in Exekutive und Bundespolitik mit und kennt sowohl urbane als auch alpine Tourismusrealitäten. Als Vorsteher der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern verfügt er über Fachwissen in Nachhaltigkeitsfragen – ein Bereich, der im STV eine zentrale Rolle spielt. Seine Tätigkeit in der Finanzkommission des Nationalrats unterstreicht seine Vertrautheit mit finanzpolitischen Fragen, die auch für die tourismuspolitische Arbeit auf Bundesebene von Bedeutung sind.

«Mit Reto Nause schlagen wir der Generalversammlung eine starke Führungspersönlichkeit mit Brückenbauerqualitäten vor», sagt STV-Vizepräsident Stephan Kurmann. «Er bringt politische Erfahrung, finanzpolitisches Verständnis und ein klares Bekenntnis zur gesamtschweizerischen Tourismusentwicklung mit.»

Nause will als Präsident die unterschiedlichen Interessen innerhalb der Branche bündeln und gezielt vertreten. Er sieht den Tourismus als verbindendes Element zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. «Die touristische Wertschöpfungskette ist zentral für unser Land. Sie verdient die entsprechende politische Aufmerksamkeit und gute Rahmenbedingungen», so Nause. «Ich sehe meine Aufgabe darin, die Interessen der verschiedenen Branchen zusammenzubringen, gemeinsame Anliegen zu schärfen und sie mit Überzeugung gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu vertreten.»

Der bisherige Präsident Nicolò Paganini war seit 2020 im Amt (Markt-kom.com berichtete). In seine Amtszeit fielen unter anderem die Weiterentwicklung der STV-Verbandsstrukturen sowie die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie. Mit dem angekündigten Rücktritt beginnt eine geregelte Übergangphase. Nause soll sich frühzeitig auf die bevorstehende neue Förderperiode der Standortförderungsbotschaft vorbereiten können. Die Wahl und offizielle Amtsübergabe erfolgen an der Generalversammlung am 22. August 2025 in Locarno.

Generative KI klopft an die Krankenzimmer

Generative KI bietet Gesundheitseinrichtungen die Chance, ihre Prozesse nachhaltig zu optimieren und die Betreuung ihrer Patienten weiter zu verbessern. Wie aber gehen sie die Einführung dieser Technologie am besten an? Ein Technologieanbieter gibt Anregungen für die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie.

Generative KI hat für Gesundheitseinrichtungen grosses Potenzial. Viele Krankenhäuser sind dabei, nach einer Phase des Experimentierens einen Schritt weiterzugehen. (Bild: Depositphotos.com)

Künstliche Intelligenz transformiert das Gesundheitswesen schon seit Jahren. Mit dem Aufkommen generativer KI erhält diese Entwicklung nun einen zusätzlichen Schub. Sie verspricht Gesundheitseinrichtungen eine weitere Optimierung ihrer Abläufe und eine noch personalisiertere Betreuung von Patienten, etwa durch die automatisierte Analyse von Patientenakten, die Erstellung medizinischer Dokumentationen oder virtuelle Assistenten.

Generative KI im Gesundheitswesen: Fünf zentrale Aspekte

Gesundheitseinrichtungen haben das enorme Potenzial der generativen KI längst erkannt und viele von ihnen haben schon mit ersten Anwendungen experimentiert. Nun möchten sie diese Technologie im grossen Stil einsetzen, überlegen aber häufig noch, wie sie dieses Vorhaben am besten angehen. Der Technologieanbieter Dell Technologies erläutert fünf zentrale Aspekte für die Entwicklung einer GenAI-Strategie.

  1. Klare Ziele. Die Einführung generativer KI (GenAI) darf natürlich kein Selbstzweck sein. Sie sollte Probleme lösen, die eng mit den strategischen Prioritäten des Gesundheitswesens wie der Verbesserung der Patientenbehandlung, der Rationalisierung von Prozessen oder der Steigerung der betrieblichen Effizienz zusammenhängen. Diese Anwendungsfälle finden Gesundheitseinrichtungen, indem sie Schwachstellen identifizieren, bei denen herkömmliche Methoden nicht funktionieren, und eruieren, ob und wie GenAI diese Lücken schliessen kann.
  2. Robuste Dateninfrastruktur. Eine hohe Datenqualität ist eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von generativer KI. Gesundheitsdaten sind aber oft fragmentiert und über viele Systeme verstreut. Zur Unterstützung von GenAI-Anwendungen ist deshalb eine robuste Infrastruktur zur Aufbereitung der Daten erforderlich. Sie umfasst Daten-Pipelines, sichere Speichersysteme und Tools zur Integration von Informationen aus unterschiedlichen Quellen wie Patientenakten, Bildgebungssystemen und klinischen Notizen. Am besten werden dabei skalierbare Lösungen eingesetzt, die mit dem Datenvolumen mitwachsen können.
  3. Governance-Rahmen. Generative KI unterliegt regulatorischen Vorgaben wie dem KI-Gesetz der Europäischen Union und muss ethischen Standards genügen. Um sicherzustellen, dass ihre GenAI-Anwendungen diese Anforderungen erfüllen, können Gesundheitseinrichtungen einen Governance-Rahmen implementieren. Dieser sollte von IT, Klinik-Verantwortlichen und der Rechtsabteilung gemeinsam erarbeitet werden und den Mitarbeitern Richtlinien für die Verwendung von Patientendaten, die Einhaltung von Vorschriften und ethische Entscheidungen an die Hand geben.
  4. Innovationskultur. Um die Chancen von generativer KI optimal zu nutzen, ist eine Kultur der Innovation und Experimentierfreude erforderlich. Ein entscheidender Schritt dorthin ist die Überwindung der Silos aus IT und klinischen Teams. Eine einfache, aber effektive Massnahme dafür ist die Einführung eines Schulungsprogramms, in der die IT den medizinischen Fachkräften aufzeigt, wie sie GenAI-Tools in ihren Arbeitsabläufen einsetzen können. Zudem sollten IT-Teams und klinische Führungskräfte dabei unterstützt werden, gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
  5. Erfolgsmessung. Am besten fangen Gesundheitseinrichtungen bei der Einführung generativer KI klein an, messen die Auswirkungen und erweitern die Implementierung dann auf der Grundlage nachweisbarer Erfolge. Reduziert eine GenAI-Lösung beispielsweise die Verwaltungsfehler in einer Abteilung um einen deutlichen Prozentsatz, könnte eine horizontale Skalierung dieser Lösung unternehmensweit positive Auswirkungen haben. Wichtige KPIs für die Messung sind etwa Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen oder Patientenzufriedenheit.

„Generative KI bietet Gesundheitseinrichtungen die Chance, ihre Abläufe nachhaltig zu optimieren und die Patientenversorgung weiter zu verbessern“, erklärt Dr.-Ing. Marten Neubauer, Field Director Healthcare bei Dell Technologies in Deutschland. „Dieses Potenzial können sie am besten ausschöpfen, wenn sie eine Strategie entwickeln, die klare Rahmenbedingungen dafür schafft, die Herausforderungen, die ihnen bei der Implementierung dieser Technologie begegnen, zu antizipieren und zu bewältigen.“

Quelle und weitere Informationen: Dell Technologies

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