Neue Wirkungsstudie zeigt stärkste Kanäle fürs Fundraising

Die Wirkungsstudie zu einer crossmedialen Kampagne von Caritas Schweiz gibt detaillierten Einblick in die Wirkungsbeiträge einzelner Kanäle zur Spendengenerierung. Die Erkenntnisse sollen NPO wie auch Unternehmen aus anderen Branchen helfen, künftige Kampagnen zu optimieren.

(Symbolbild: Unsplash.com)

Die crossmediale Weihnachtskampagne 2023 von Caritas Schweiz hatte zum Ziel, Spenden zu generieren und die Auslandsarbeit der Non-Profit-Organisation (NPO) bekannter zu machen. Caritas Schweiz kombinierte dazu mehrere Kanäle: Direct Mailing, OOH, DOOH, Print-Inserate, E-Mail, Display, Social Media Ads und SEA.

In der Wirkungsstudie von Exactag im Auftrag von Post Advertising wurde untersucht, wie gut dieser crossmediale Mediamix funktionierte und welche Kanäle die Spenden am stärksten generieren. Sie wurde mithilfe des «Marketing Mix Modeling» erarbeitet – einer Angaben zufolge «aufwendigen, aber besonders aussagekräftigen Methodik».

«Die Erkenntnisse des Marketing Mix Modeling helfen uns, das Mediabudget für die nächste Kampagne zielgerichteter einzusetzen und die relevanten Zielgruppen noch präziser anzusprechen», sagt Christoph Keiser, Co-Leiter Abteilung Fundraising + Marketing von Caritas Schweiz.

Wertvolle Erkenntnisse für alle Branchen

Ein Marketing Mix Modeling basiert auf einer Vielzahl von Daten, die meist vertraulich sind. Deshalb werden die Resultate kaum je veröffentlicht. «Dass Caritas Schweiz bei dieser Studie einen Einblick in die Resultate gewährt, ist bemerkenswert», so Daniel Schönmann, Leiter Werbeforschung & Kommunikation bei Post Advertising. «Als grosse NPO macht sie die Erkenntnisse der Studie bewusst auch kleineren Organisationen und Unternehmen aus anderen Branchen zugänglich. So können sie ebenfalls davon profitieren und ihre crossmedialen Kampagnen optimieren.»

Direct Mailings besonders wirkungsstark

Die Wirkungsstudie zeigt, dass sich weit über 50 Prozent des Spendenvolumens im Kampagnenzeitraum der crossmedialen Werbekampagne zuschreiben lässt. Diese zusätzlichen Spenden werden auch als inkrementelle Spenden bezeichnet. Es ist der Nettozuwachs an Spenden, der ohne die Werbemassnahmen nicht zu erwarten gewesen wäre. Den grössten Wirkungsbeitrag im Mediamix leisten die Direct Mailings, was ihre dominante Rolle als handlungsauslösendes Medium beim Fundraising bestätigt. Auch OOH und DOOH beeinflussen die Spendengenerierung bei entsprechendem Werbedruck überproportional.

Verstärkte Crossmedialität erhöht Effizienz

Neben der Effektivität der Kanäle hat die Studie auch die Effizienz der Kampagne untersucht. Bei der Weihnachtskampagne 2023 erhöhte Caritas Schweiz die Netto-Kampagnenkosten im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent und steigerte damit die inkrementellen Spenden überproportional um 37 Prozent. Im Ergebnis stieg der Return on Advertising Spend (ROAS) um 24 Prozent. Diese höhere Effizienz ist vor allem auf die verstärkte Crossmedialität zurückzuführen – den geschickt erweiterten Mediamix. Gemäss Effizienzanalyse ist Direct Mailing der Top-Performer beim ROAS, gefolgt von DOOH und Display-Werbung. Diese drei Kanäle verstärken sich gegenseitig.

Drei Empfehlungen für die Crossmedia-Strategie

Die Studie leitet drei zentrale Handlungsempfehlungen für NPO und Unternehmen aus anderen Branchen ab, um ihre Crossmedia-Strategie zu optimieren. Erstens sollten sie die Synergien zwischen den drei Top-Performern Direct Mailing, DOOH und Display-Werbung nutzen. Eine solche Neuausrichtung des Mediamix steigert die Gesamteffektivität ihrer Kampagnen. Zweitens empfiehlt die Studie, Kampagnen regional zu optimieren: Mithilfe von Data & Analytics lassen sich Regionen von grosser Bedeutung identifizieren. Wenn die Werbetreibenden ihren Werbedruck in diesen Gebieten gezielt erhöhen, steigern sie nicht nur die Wirkung, sondern auch die Effizienz ihrer Kampagnen. Drittens sollten Optimierungen bei Kampagnensetting und Mediamix in kleinen Schritten erfolgen, um den Effekt kontinuierlich zu überprüfen.


Die Wirkungsstudie von Exactag im Auftrag von Post Advertising basiert auf dem Marketing Mix Modeling. Dieses vereint drei Methodenschritte: Langzeitanalyse, Kampagnenanalyse und Intra-Channel-Analyse (Umfelder). Das Vorgehen wurde eng mit Caritas Schweiz abgestimmt. Die Daten stammen aus verschiedenen Quellen, waren anonymisiert und wurden gemeinsam mit der NPO validiert. Durch den Einsatz statistischer Methoden und maschineller Lernverfahren liessen sich Muster in den Daten identifizieren. Es wurden Korrelationen zwischen Werbeausgaben und Spendeneinnahmen sichtbar, die gezielte Optimierungen ermöglichen.

Susanne Brunner ist «Journalistin des Jahres»

Das Branchenmagazin Schweizer Journalist:in kürt Susanne Brunner, Auslandredaktorin und Leiterin der Auslandredaktion von Radio SRF, zur Journalistin des Jahres. Roger de Weck erhält den Lebenswerk-Preis.

(Bild: zVg. SRF/Thilo Remini)

Das Branchenmagazin Schweizer Journalist:in ermittelt jährlich, welche Journalist:innen im Jahr aussergewöhnliche Arbeit geleistet haben. Bei der Wahl 2024 haben 1126 Teilnehmende abgestimmt.

Gewählt wurde dieses Jahr Susanne Brunner, Auslandredaktorin und Leiterin der Auslandredaktion von Radio SRF. «Eine sehr schöne Anerkennung nach einem äusserst turbulenten Jahr im Nahen Osten und in anderen Weltregionen: nicht nur für meine Arbeit, sondern für die Auslandberichterstattung von SRF», so Brunner über ihre Auszeichnung.

Der Preis für das Lebenswerk geht 2024 an Roger de Weck, Medienmanager des Jahres ist Mark Dittli. Zudem wurden 14 weitere Journalist:innen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Die Erstplatzierten sind wie folgt:

  • Chefredaktion: Dominique Strebel (Beobachter)
  • Politik: Philipp Loser (Tages-Anzeiger)
  • Reporter: David Nauer (SRF)
  • Wirtschaft: Reto Lipp (SRF)
  • Recherche: Adrienne Fichter (Republik)
  • Gesellschaft: Mona Vetsch (SRF)
  • Kolumne: Anna Rosenwasser (Republik)
  • Kultur: Simone Meier (Watson)
  • Sport: Florian Raz (Tamedia, ab Dezember Blick)
  • Newcomer: Gina Bachmann (NZZ am Sonntag)
  • Lokaljournalismus: Simon Jacoby (Tsri.ch)
  • Foto/Video: Laurent Gilliéron (Keystone-SDA)
  • Audio/Radio: Salvador Atasoy (SRF)
  • Redaktion des Jahres: Woz

Die Preisverleihung findet am 24. März 2025 im Museum für Gestaltung in Zürich statt.

Thjnk Zürich ist neues Mitglied von LSA Leading Swiss Agencies

Die inhabergeführte Agentur für Marketingstrategie und integrierte Kommunikation Thjnk Zürich ist seit Anfang Dezember 2024 Mitglied von Leading Swiss Agencies LSA, dem Verband der führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz.

Andrea Bison, Co-CEO von Thjnk Zürich und amtierende Werberin des Jahres. (Bild: zVg.)

Beheimatet im lebendigen Zürcher Kreis 4, betreut die 44-köpfige Agentur Unternehmen wie Swiss, Ochsner Sport, Edelweiss, Helsana, Sunrise und seit 2024 auch Migros. Der Leitgedanke «Ein Gedanke hat die Kraft, alles zu verändern» ist sowohl Motto als auch gelebte Philosophie von Thjnk, die sich in «wegweisenden Strategien und umfassenden Kommunikationslösungen manifestiert», so der LSA in einer Mitteilung.

Das Leistungsspektrum von Thjnk umfasst Strategie, Campaigning, Design, Content, Performance und AI. Mit ihrem visionären Denken und einem tief verankerten Verständnis für Transformation hat sich die Agentur einen Platz als wegweisender Akteur in der Schweizer Kommunikationslandschaft erarbeitet.

Andrea Bison, Mitgründerin und CO-CEO von Thjnk und «Werberin des Jahres 2024», freut sich sehr über die Aufnahme beim LSA: «Es wird spannend, mit den anderen LSA-Agenturen die Themen und Herausforderungen unserer Branche gemeinsam anzugehen und so die Zukunft der Schweizer Kommunikationswelt aktiv mitzugestalten.»

Vorstoss für Krankenkassen-Werbeverbot ist vom Tisch

Schweizer Krankenkassen werden auch künftig Prämiengelder für Werbung einsetzen können. Ein Parlamentsvorstoss für ein solches Verbot ist am Dienstag vom Nationalrat abgelehnt worden und damit vom Tisch.

(Symbolbild: Keystone/Christian Beutler)

Mit 122 zu 71 Stimmen gab die grosse Kammer der Parlamentarischen Initiative von Baptiste Hurni (SP/NE) keine Folge. Hurni reichte die Initiative noch als Nationalrat ein. Heute ist er Ständerat. Er argumentierte, die Krankenkassenprämien stiegen und stiegen, doch die Krankenkassen machten Werbung im grossen Stil. Diese «unnötigen Ausgaben» seien zu stoppen.

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) gab der Initiative Anfang dieses Jahres noch Folge. Doch stimmte die ständerätliche Schwesterkommission diesem Entscheid nicht zu, sodass die Initiative zurück in die SGK-N kam.

Diese beantragte nun, dem Vorstoss keine Folge zu geben. Kommissionssprecherin Kris Vietze (TG/FDP) sagte im Rat, bei einem Werbeverbot könnten aus Sicht der Kommissionsmehrheit Krankenkassen neue Angebote nicht mehr bekanntmachen. Das würde zwangsläufig Innovation, Angebotsvielfalt und Wettbewerb behindern.

Auch seien Umsetzungsprobleme zu befürchten, da viele Krankenkassen sowohl im Grund- wie im Zusatzversicherungsbereich tätig seien. Zudem machten die Werbeausgaben der Kassen rund 0,4 Prozent des Prämienvolumens aus. Es ginge also nicht um nennenswerte Einsparungen. (SDA/swi)

Lidl wird offizieller Partner der UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz

Mit seinem Sponsoring der UEFA Women’s EURO 2025™ unterstreicht Lidl sein Engagement für Sport und einen gesunden Lebensstil. Das Turnier findet vom 2. bis 27. Juli 2025 in acht Schweizer Städten statt.

(Photo by Alex Livesey – UEFA/UEFA via Getty Images)

Lidl setzt seine erfolgreiche Sportsponsoring-Reise fort und wird offizieller Partner der UEFA Women’s EURO 2025™. Nach Engagements wie der UEFA EURO 2024™, im Handball oder Radsport zeigt Lidl erneut seine Rolle als ganzheitlicher Förderer eines aktiven und gesunden Lebensstils.

«Sport ist ein wichtiger Teil unseres langfristigen Engagements für Gesundheit und bewusste Ernährung», erklärt Nathalie Forrer, Marketingleiterin von Lidl Schweiz. «Wir freuen uns besonders, dass dieses Sommerhighlight in der Schweiz stattfindet und wir es gemeinsam feiern können.»

Das Turnier wird in acht Schweizer Städten – darunter Zürich, Genf und Bern – ausgetragen. Lidl plant vor Ort abwechslungsreiche Aktivitäten für die Besuchenden und nutzt die Plattform, um Sport und Ernährung für ein breites Publikum zu verbinden.

Guy-Laurent Epstein, UEFA Marketingdirektor, ergänzt: «Als einer der führenden Lebensmitteleinzelhändler Europas ist Lidl ein idealer Partner, der uns dabei hilft, die Energie und Faszination der UEFA-Fussballturniere einem noch breiteren Publikum näherzubringen.»

Mit frischen Produkten, pflanzenbasierten Alternativen und Vollkornoptionen sowie seiner Unterstützung von Sportevents fördert Lidl nicht nur eine bewusste Ernährung, sondern auch den aktiven Lebensstil.

Marketing-Disruption: Schweizer Fallstudie zu Reception Marketing in Kotler-Buch veröffentlicht

Brain & Heart Communication zeigt in einer neuen Fallstudie mit der Schweizer Berghilfe, wie Reception Marketing und die Software «Content Catalog» digitale Kampagnen revolutionieren können.

Peter Erni, CEO Brain & Heart Communication

Die Zürcher Agentur Brain & Heart Communication bringt mit ihrer Fallstudie zum Thema Reception Marketing einen innovativen Ansatz ins Rampenlicht. Erstmalig veröffentlicht wurde die Arbeit im renommierten Buch «Essentials of Modern Marketing» von Prof. Philip Kotler und Kotler Impact.

Das Konzept des Reception Marketing ermöglicht es, Zielgruppen mithilfe von Big Data, Algorithmen und KI genau dort und dann zu erreichen, wo sie für Botschaften empfänglich sind. Die Fallstudie zeigt, wie die Schweizer Berghilfe dank der Software «Content Catalog» ihre digitalen Kampagnen optimierte. So verdoppelte die Organisation ihre Online-Spenden, erzielte 1000 Impressionen für nur CHF 0.45 und steigerte ihren Website-Traffic mit einem CPC von nur CHF 0.06 – Ergebnisse weit unter den Branchenbenchmarks.

«Diese neue Marketingstrategie ist der nächste Schritt über Interruption und Permission Marketing hinaus», erklärt Peter Erni, CEO von Brain & Heart Communication. Die Fallstudie zeigt, wie datengestützte Ansätze und innovative Technologien Unternehmen zu mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit verhelfen können.

Neue Festhalle Bern: Game-Changer für das Event-Zeitalter

Die neue Festhalle auf dem BERNEXPO-Areal wird 2025 eröffnet. Mit beeindruckender Architektur, innovativer Technik und vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten markiert sie einen Meilenstein für die Eventbranche.

Die Fertigstellung der neuen Festhalle Bern schreitet voran und setzt schon jetzt Akzente: Die schimmernde Fassade, der 500 Meter lange Laubengang und modernste technische Features wie eine 150 m² grosse LED-Wand machen das Multifunktionsgebäude zum Blickfang. «Sowohl die Fertigstellung als auch die Vermarktung verlaufen nach Plan», erklärt Tom Winter, CEO der Bernexpo AG.

Die Festhalle vereint mit dem Konzertsaal Stage und dem Kongresszentrum Cube zwei flexible Veranstaltungsräume und bietet Stars wie Gotthard, Felix Lobrecht und internationalen Kongressveranstaltern eine beeindruckende Bühne. Auch der Nachhaltigkeit wurde Rechnung getragen: Die Architektur schafft nicht nur Raum für Grossveranstaltungen, sondern auch für lokale Treffpunkte, wie Märkte oder eine rekordlange Tavolata.

Zu den Highlights zählen neben der multifunktionalen Ausstattung auch Events wie die World Cheese Awards oder das Muv-Festival. «Mit der neuen Festhalle beleben wir das Bernexpo-Areal nachhaltig und stärken die internationale Strahlkraft Berns», so Winter.

Spielwaren-Ausgaben 2024: Schweizerinnen und Schweizer sparen erneut

Die wirtschaftliche Unsicherheit beeinflusst das Weihnachtsgeschäft. Eine aktuelle NIQ-GfK-Studie zeigt: Spielwaren-Ausgaben liegen 2024 erneut unter dem Vorjahresniveau und Black Friday wird wichtiger.

(Bild: DALL-E)

Die Weihnachtsausgaben für Spielwaren in der Schweiz sinken weiter: Im Schnitt planen Konsumentinnen und Konsumenten dieses Jahr mit 373 Schweizer Franken – deutlich weniger als die 500 Schweizer Franken im Rekordjahr 2022. Der Rückgang zeigt die spürbaren Auswirkungen steigender Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf das Kaufverhalten.

Online-Shopping bleibt dabei beliebt: 71 Prozent der Befragten kaufen sowohl online als auch im stationären Handel ein, wobei der Anteil reiner Onlinekäufe leicht wächst. Markt-Experte Kurt Meister betont: «Die positive Entwicklung beim Online-Weihnachtsshopping dürfte anhalten.»

Auch Aktionstage wie Black Friday spielen eine zunehmend wichtige Rolle. 21 Prozent der Befragten nutzen spezielle Angebote – ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber 2022. «Die Menschen kaufen gezielter ein und achten vermehrt auf Aktionen», so Meister.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung in der Deutsch- und Westschweiz, die vom 5. bis 10. Dezember 2024 durchgeführt wurde.

Bundesrat will Nazisymbole im öffentlichen Raum verbieten

Der Bundesrat will das Verwenden und Verbreiten von Nazisymbolen in der Öffentlichkeit verbieten. Wer dagegen verstösst, soll künftig mit einer Ordnungsbusse von 200 Franken bestraft werden. Erst in einem zweiten Schritt will der Bundesrat auch andere extremistische und gewaltverherrlichende Zeichen untersagen.

Beat Jans an der Medienkonferenz von Freitag. (Screenshot: YouTube.com)

Das Verbot von dem Dritten Reich zugeordneten Symbolen sei besonders dringend, sagte Justizminister Beat Jans am Freitag in Bern vor den Medien. Denn antisemitische Vorfälle hätten stark zugenommen, weltweit und in der Schweiz. Die für Hass, Gewalt und Leid stehenden Symbole müssten aus der Öffentlichkeit verschwinden.

Kontext entscheidet

Das reine Zurschaustellen von Nazisymbolen in der Öffentlichkeit sei heute nicht strafbar, sagte Jans. Untersagt seien die Symbole hingegen im Zusammenhang mit Werbung für die Ideologie, für die sie stehen oder wenn sie gegen Menschen oder Gruppen in herabsetzender Weise eingesetzt werden.

Verbieten will der Bundesrat nicht nur Hakenkreuz, Hitlergruss und SS-Runen, sondern auch Zahlencodes wie «18» und «88» die als «Adolf Hitler» oder «Heil Hitler» gelesen werden könnten. Wann solche Symbole strafbar sind, soll der Kontext entscheiden.

Auf ein Fussball- oder Basketballshirt gedruckt, dürften die Zahlen weiterhin gezeigt werden, sagte Jans auf eine Journalistenfrage. Unter anderem zur Verwendung dieser Zahlen müsse sich eine Rechtspraxis etablieren. Gegen ausgesprochene Bussen könne im Übrigen rekurriert werden.

Für schulische, künstlerische und journalistische Zwecke plant der Bundesrat Ausnahmen vom Verbot. Beispielsweise Medienberichte über antisemitische Vorfälle wären zulässig. In der Geschichtsstunde, in satirischen und historischen Darstellungen wären sie ebenso erlaubt.

Rücksicht auf andere Kulturen

Ausnahmen plant der Bundesrat auch für Symbole von bestehenden Religionen. Das Hakenkreuz sei ein sehr altes Symbol. schreibt er dazu. In Asien und besonders in Indien werde es häufig mit dem Hinduismus, dem Buddhismus oder dem Jainismus in Verbindung gebracht, schreibt er im Botschaftsentwurf.

Im Sanskrit Swastika genannt, hat das Hakenkreuz in diesen Kulturen die Bedeutung eines Sonnenzeichens und wird als «Glücksbringer» verstanden. Bereits existierende religiöse Symbole, die ähnlich oder gleich aussehen wie Nazisymbole, will der Bundesrat deshalb von vorneherein vom Verbot ausnehmen.

Der Bundesrat will ausdrücklich das Verwenden, Tragen, Zeigen und Verbreiten von nationalsozialistischen Symbolen verbieten. Er will auch beispielsweise auf Plakaten oder an Hauswände angebrachte Hakenkreuz-Schmierereien untersagen.

Meinungsäusserungsfreiheit wahren

Die neuen Strafbestimmungen müssten das Grundrecht auf Meinungsäusserungsfreiheit respektieren, sagte Jans. Es gehe aber darum, einer Ideologie klare Grenzen zu setzen, die Meinungsäusserungsfreiheit nicht zulassen wolle, die Hass und Unrecht verbreite und die Respekt vor Minderheiten quasi bekämpfe.

Das Verbot würde nach Auffassung des Bundesrates auch im virtuellen Raum gelten. Problematisch sei, dass in solchen Fällen die Täterschaft oft anonym und die Suche nach ihnen schwierig sei.

Mit dem Gesetz will der Bundesrat einen Auftrag des Parlaments erfüllen, zumindest einen ersten Teil davon. Denn die Räte forderten auch ein Verbot von extremistischen, rassendiskriminierenden und gewaltverherrlichenden Symbolen anderer Ideologien. Dieses will der Bundesrat in einem späteren Schritt umsetzen.

Eigenständiges Gesetz geplant

Der Bundesrat schlägt für die Durchsetzung des Verbots ein eigenständiges Gesetz vor. Damit könne die Lücke in der Gesetzgebung am schnellsten geschlossen werden, schreibt er dazu. Und es sei möglich, Verstösse im Ordnungsbussenverfahren zu ahnden.

Würde die Norm stattdessen ins Strafgesetzbuch geschrieben, müssten sich Staatsanwaltschaften und Gerichte mit Träger:innen von Nazisymbolen befassen. Dies würde in den Augen des Bundesrates die bestehende Überlastung der Justiz schlimmer machen.

Die Vernehmlassung zum Gesetz über das Verbot des öffentlichen Verwendens von nationalsozialistischen Symbolen dauert bis zum 31. März 2025. (SDA/swi)

ADC Switzerland: Mehr Gold und ein neuer Award für Content Creators

Die Call for Entries für die ADC Awards 2025 sind eröffnet: Arbeiten können ab sofort in 22 Kategorien eingereicht und auf den Weg zur Jurierung gebracht werden. Neu gibt es mehr Kategorien, einen neuen Award für Content Creators und erstmals Mehrfach-Goldauszeichnungen.

Getreu dem Motto «Zeigen, wie’s geht» fungieren die vom ADC ausgezeichneten Arbeiten als Vorbild und Kompass für die Kommunikationswirtschaft selbst sowie deren Talente und Auftraggebende. Die Jury des ADC setzt sich aus den führenden Kreativen der Kommunikationswirtschaft sowie den kompetentesten Spezialist:innen aus der Kreativindustrie zusammen. Gemeinsam diskutieren und beurteilen sie die Einreichungen und definieren mit ihren Bewertungen die Benchmarks. Juriert werden Arbeiten, die zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 28. Februar 2025 in der Schweiz konzipiert und in der Schweiz und/oder im Ausland veröffentlicht wurden. Die Einreichungsfrist endet am 1. April 2025.

Verschiedene Neuerungen

Neu soll mit dem Zusammenlegen der Kategorien Film & Audio Craft und dem Abspalten aus den Idee-getriebenen Kategorien «Audio» sowie «Film» eine noch kompetentere Bewertung der eingereichten Arbeiten möglich sein. Aus Sicht der Jury können die jeweiligen Spezialist:innen aus diesen Genres ihr Know-how zielgerichtet einsetzen.

Und ob es kreative Content Creators gibt, die den Massstäben des ADC entsprechen? Dem ADC-Präsidenten Thomas Wildberger sind bisher nur «wenige wirklich geniale Influencer» untergekommen: «Es ist ja eine noch relativ junge Disziplin, die man einfach ihrem Schicksal überlassen könnte. Aber ich glaube, als ADC haben wir die Verpflichtung, diese Sparte bei uns aufzunehmen und sie zu verbessern, indem wir sie jurieren.» Dazu wurde eine neue Kategorie, der Creative Influencer Award, geschaffen.

Neu gibt es Mehrfach-Goldauszeichnungen

Ab 2025 ist es zudem auch möglich, für die gleiche Arbeit mehrfach Gold in verschiedenen Kategorien zu erhalten. Beispielsweise könnte ein Spot, der sowohl in «Film» als auch in «Film-Craft» und «Art Direction» goldwürdig ist, das Triple schaffen. Das Gleiche in Grün gilt für eine Anzeige, die sowohl in «Text» als auch in «Anzeige» je einmal die höchste Auszeichnung verdient – und bekommt.

Mit der Initiative «Gender Compensation», die letztes Jahr ins Leben gerufen wurde, besteht weiterhin die Möglichkeit, Unterrepräsentation von Frauen in kreativen Führungspositionen aufzuzeigen, indem das Tool die Credits unter Männern und Frauen bei der eingereichten Arbeit prozentual auflistet. Ein Ungleichgewicht kann monetär kompensiert werden. Damit strebt der Club eine exzellente 50:50-Realität an, die jedoch auch 2025 noch nicht gegeben sein wird, wie es heisst.


Eine Übersicht zu den Einreiche-Guidelines des ADC Switzerland sind hier zu finden. Und hier geht’s zur Teilnahmeplattform.

Publicis führt zwei der drei LSA-Agenturrankings an

Die Umsätze der LSA-Mitgliedsagenturen bleiben trotz unsicherer globaler Gesamtlage stabil. Dies zeigen die Umsatzerträge des diesjährigen LSA-Agenturrankings. Die 96 LSA-Agenturen erzielten im vergangenen Jahr kumuliert Erträge in der Höhe von 620 Millionen Franken. Bei den Kommunikationsagenturen und den Agenturgruppen führt Publicis das Ranking an, bei den Mediaagenturen ist EssenceMediacom neu auf Rang 1.

Das Agenturranking von Leading Swiss Agencies LSA basiert auf einer Auswertung der erzielten Bruttobetriebserträge (BBE) der LSA-Agenturen für das Jahr 2023 und bietet einen Überblick über die im Verband organisierten Kommunikations- und Mediaagenturen der Schweiz. Der Verband erstellt das Ranking jährlich als Orientierungshilfe im Schweizer Kommunikationsmarkt. Innerhalb der jeweiligen Kategorie sind die Agenturen nach effektiv erzielten BBE gelistet.

Publicis führt zwei Rankings an

Ertragsstärkste LSA-Agentur ist dieses Jahr Publicis Communications, bestehend aus Publicis Communications Zürich/Lausanne, Saatchi & Saatchi und Publicis, mit einem Bruttobetriebsertrag zwischen 75 und 100 Millionen Franken. Auf Rang 2 folgt Farner Consulting mit Rod Kommunikation und auf dem dritten Platz befindet sich neu Webrepublic.

Ausserdem führt die Publicis Groupe weiterhin das Ranking der Agenturgruppen an. Platz 2 belegt, wie letztes Jahr, die Jung von Matt Gruppe, vor Omnicom Media Group Schweiz, die neu auf Platz 3 vorrückt.

EssenceMediacom führt Mediaagenturen-Ranking an

EssenceMediacom mit einem Bruttobetriebsertrag zwischen 17,5 und 20 Millionen Franken ist neu die ertragsstärkste Mediaagentur unter den LSA-Mediaagenturen. Platz 2 belegt Publicis Media Zürich/Lausanne, und neu in den Top 3 befindet sich Biggie Zürich/Genf.


Der BBE setzt sich aus an Kunden verrechneten Eigenleistungen der Agentur zusammen, inklusive Freelancer: Honorare aus Beratung aller Art, Entschädigungen für textliche, grafische und andere Arbeiten gemäss Gewinn- und Verlustrechnung, ohne MwSt. und ohne Durchlaufpositionen oder artfremde Erträge.

Alexandra Tschan übernimmt Leitung der Valora Medienstelle

Alexandra Tschan hat von der Migros zur Valora Gruppe gewechselt. Dort übernimmt sie vorwiegend die Leitung der internationalen Medienstelle.

(Bild: zVg.)

Die Valora Gruppe verfügt über 13 verschiedene Verkaufsformate in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. Alexandra Tschan wird ab sofort die Medienstelle für die gesamte Valora Gruppe verantworten. Zudem fungiert die 37-Jährige als Stellvertreterin von Sascha Heiniger, Head Corporate Communications & Strategic Branding der Valora Gruppe.

Tschan war zuletzt in verschiedenen Funktionen beim Migros-Genossenschafts-Bund tätig. Sie startete als Mediensprecherin und übernahm anschliessend den Aufbau und die Leitung der Nachhaltigkeitskommunikation der Migros-Gruppe. Davor war sie als Journalistin für Radio, TV und Printmedien tätig. «Mit Alexandra Tschan haben wir eine erfahrene Expertin im Bereich Media Relations, Storytelling und Nachhaltigkeit gewinnen können», so Heiniger. «Ich freue mich sehr, gemeinsam mit ihr und dem gesamten Team die Valora Kommunikations- und Markenstrategie weiterzuentwickeln.»

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