Modehaus PKZ feiert 140-Jahr-Jubiläum

Vom Herrenkaufhaus zum Omni-Channel-Unternehmen: PKZ blickt auf eine lange Geschichte zurück - aber vor allem nach vorn. Die Kundinnen und Kunden dürfen sich auf zahlreiche Jubiläumsaktivitäten und Angebote freuen, wie es seitens des Unternehmens heisst.

Das Modehaus PKZ wird 140-jährig. Hier die Filiale am Löwenplatz in Zürich. (Bild: PKZ)

Die Geschichte von PKZ ist eine Familiengeschichte: Mit Maurice Burger sitzt heute ein Nachkomme in fünfter Generation im Verwaltungsrat. 1881 von Paul Kehl gegründet, führt CEO Manuela Beer das grösste unabhängige Modehaus der Schweiz heute operativ in die Zukunft. So hat sich PKZ in den vergangenen Jahren erfolgreich als Omni-Channel-Unternehmen etabliert; die inzwischen schweizweit 40 Filialen sind mit einem stetig wachsenden Onlineshop verzahnt. Allein im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz des Onlineshops verdoppelt.

Modehaus PKZ fokussiert seine Wurzeln

Als Gründer Paul Kehl Ende des 19. Jahrhunderts die erste Kleiderfabrik in Winterthur eröffnete, legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Mit Weitsicht und einer Portion Mut im Gepäck zügelte er das Geschäft nach Zürich und benannte es in PKZ um. Seine Initialen und die der Limmatstadt stehen auch heute noch für den Unternehmergeist, der PKZ seit jeher prägt. Bis 1974 betrieb PKZ zwei eigene Fabriken und exportierte seine angesehene Herrenkollektion nach ganz Europa. Inzwischen fokussiert das Modehaus – das mit der Übernahme und Konsolidierung von Feldpausch seit 1997 auch Damenmode verkauft – auf seine Wurzeln, die Schweiz.

Die wirtschaftlichen Zeiten sind herausfordernd. Dennoch schwimmt das Modehaus PKZ gegen den Strom – eine Strategie, die sich bewährt hat: «Wir investieren antizyklisch, gehen unseren eigenen Weg – und der Erfolg gibt uns Recht», so CEO Manuela Beer. Im Frühling wurde mit dem PKZ MEN-Store am Zürcher Löwenplatz die 40. Filiale eröffnet. Weitere Expansionen sind in Planung. Hierbei legt Beer vor allem Wert auf den Erlebnischarakter der Häuser. Das breite Sortiment an Toplabels ergänzt die Eigenmarken Paul Kehl, Paul und Burger, im Jubiläumsjahr kommt die junge Linie Pauline dazu. Eigens für den runden Geburtstag wurden zwei Capsule Collections von Paul Kehl für Herren und eine für Damen entworfen. Gleichzeitig wird der Bereich Masskonfektion, ein USP von PKZ, kontinuierlich weiter ausgebaut.

Künstler-Kampagnen und Kooperation mit der ZHdK

Es sind immer noch dieselben Attribute, die das Modehaus PKZ nach eigenen Angaben auch nach 140 Jahren prägen: Innovation und Pioniergeist. PKZ bietet Mode für jeden Anlass – schon früh in Szene gesetzt von späteren Topmodels wie Patricia Schmid, Sarina Arnold oder David Gandi. Selbst der international erfolgreiche Fotokünstler Rankin fotografierte 2005 eine Kampagne für PKZ. Bereits Gründer Paul Kehl wusste um die Kraft der Bilder. Über die Jahre hat PKZ mehr als 150 Plakatsujets in Auftrag gegeben bei renommierten Künstlern wie Karl Bickel, Niklaus Stoecklin oder Emil Cardinaux. Heute werden die Plakate als Sammlerstücke gehandelt, erzielen Höchstpreise an Auktionen und hängen selbst im Museum of Modern Art in New York.

Da PKZ die Nachwuchsförderung besonders am Herzen liegt, kommt anlässlich des Jubiläums eine junge Garde an Künstlern zum Zug: PKZ hat Studierende der Zürcher Hochschule der Künste beauftragt, eine Kampagne rund um das 140-Jahr-Jubiläum zu erstellen. Die Plakate, Prints und Videos werden prämiert und an einer Ausstellung präsentiert, zudem kommen zwei limitierte T-Shirts in den Verkauf. Auch im eigenen Haus werden kommende Generationen gefördert. Im Schnitt bildet PKZ durchschnittlich 75 Lernende pro Jahr aus. Externe Weiterbildungsmöglichkeiten sorgen zusätzlich für exzellente Entwicklungschancen.

Doppelt Grund zum Feiern: Jubiläumsevents und eine nachhaltige Strategie

Die Kundinnen und Kunden dürfen sich auf das Jubiläumsjahr besonders freuen, warten doch jede Menge attraktive Angebote und eine Digital Fashion Show aus dem Toni-Areal, an welcher am 16. September die neuen Modetrends präsentiert werden. Bereits am 11. September wurde in allen Filialen bei einem Apéro auf das Jubiläum angestossen. «Wir sind stolz auf unsere Geschichte und das, was PKZ in 140 Jahren erreicht hat – diese Freude möchten wir mit unserer Kundschaft teilen. Zugleich geben wir einen Ausblick auf das, was die Zukunft bringt», sagt CEO Manuela Beer. Denn das Jubiläum markiert auch den Auftakt in ein neues Modezeitalter. PKZ hat eigens eine Expertin für Nachhaltigkeit engagiert, die das Unternehmen auf dem Weg in eine grünere Zukunft unterstützt. Im Rahmen der «WE CARE»-Initiativen, die für mehr Transparenz hinsichtlich Materialien und Herstellung sorgen, ergänzen nachhaltige Labels wie Armedangels, Lanius oder Calida das Angebot. PKZ hat in den vergangenen 140 Jahren Pionierarbeit geleistet und stets nach vorne geschaut – jetzt soll die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden.

Quelle und weitere Informationen: PKZ 

Professionelle Umverpackungen: So kommen Produkte sicher und ansprechend an

Die Qualität jeglicher Produkte lässt sich auch über deren Verpackung noch einmal enorm steigern. Zumindest macht es bei Kunden Eindruck, wenn schon die Produktverpackungen optisch und qualitativ überzeugen. Wichtig ist dabei auch, dass die Ware sicher beim Kunden ankommt.

Produktverpackungen und Umverpackungen sollten die passende Größe und ein ansprechendes Design haben. (Bild: Adobe Stock)

Wo viele Unternehmen sich rund um die Verpackung ihrer Produkte immerhin noch Gedanken machen, sieht es bei der Umverpackung leider oft anders aus. Noch immer werden viele Waren etwa nicht sicher verpackt oder es werden Abstriche bei der Qualität der Umverpackung gemacht. Umverpackungen sollen nicht nur das Produkt, sondern auch die sie umgebende Verpackung schützen. Bestenfalls kommen Produkt inklusive Verpackung so beim Kunden an, wie sie aus dem Lager kommen.

Gerade auch die Rolle hochqualitativer und durchdachter Umverpackungen wird zukünftig immer wichtiger werden. Seit Jahren sind die Schweizer ganz oben mit dabei, wenn es ums Onlineshopping geht. Im Jahr 2018 bestellten in der Schweiz ganze 75 Prozent aller Menschen in den zur Zeit der Befragung letzten drei Monaten etwas im Internet – Tendenz steigend. Nur in Grossbritannien bestellte man mehr online. Heute haben Lieferungen mit steigender Bedeutung des Homeoffices noch einmal höheren Stellenwert – auch Lebensmittel und Essen werden oft geliefert. All diese Waren müssen auf dem Postweg zu den Kunden kommen. Und diesen überstehen sie nur dann ausnahmslos gut, wenn Gedanken in die Umverpackung geflossen sind.

Produktverpackungen: Wichtige Merkmale

Bevor es an die Umverpackung geht, muss ein jedes Produkt „gut“ verpackt werden. Die Qualität einer Verpackung zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Grundsätzlich sollte sie einem Produkt leichten Schutz vor Reibungen oder sanften Stössen geben. Sie erfüllt aber eher kosmetischen Nutzen als praktischen. Das heisst: Es kommt vor allem auf das Design an, das ansprechend und gut durchacht sein sollte.

Einfachheit
Eine gut gestaltete Produktverpackung zeichnet sich durch Einfachheit und Eindeutigkeit aus. Das Motto „Weniger ist mehr“ trifft hier zu, wie kaum anderswo. Über die Verpackung sollte bestenfalls mit einem Blick klar werden, welches Produkt sie beinhaltet und welche Marke dahintersteht.

Das Design der Verpackung passt am besten auch zur Corporate Identity. (Bild: Adobe Stock)

Natürlich kann auch bewusst ein gegenteiliger Weg eingeschlagen werden. Durch Zurückhaltung und geheimnisvoll uneindeutige Verpackungen lässt sich auch Interesse wecken. Kleineren Unternehmen mit noch wenig Reputation ist hiervon aber eher abzuraten.

Individualität
Nichts ist schlimmer als ein generisches Design, das sich von anderen Produktverpackungen kaum abhebt oder das schlimmstenfalls sogar an ein bereits bekanntes Produkt erinnert. Um eine Produktverpackung möglichst individuell zu gestalten, sollte zum einen die Verpackung passend zum Produkt massgeschneidert werden. Zum anderen sollte ein hochwertiges, eigenständiges und ansprechendes Design entworfen werden, das bestenfalls Teil der Corporate Identity ist.

Hilfe bei der Gestaltung bieten inzwischen sogar Druckereien im Internet selbst, indem sie Vorlagen und Muster bereitstellen und durch den Gestaltungsprozess führen. Dabei kann leicht verständlichen und detaillierten Anleitungen gefolgt werden, mit der im Grunde jeder ein simples Verpackungsdesign erstellen kann. Wer selbst nicht über grundlegende gestalterische Fähigkeiten verfügt, ist dennoch gut beraten, sich einen ausgebildeten Grafiker hinzuzuziehen.

Stilsicherheit
Das führt uns auch zum dritten Punkt, der Stilsicherheit. Stilsicherheit bedeutet in diesem Fall: Die Produktverpackung sollte „durchdacht“ und „eine runde Sache“ sein. Im Design der Verpackung lassen sich etwa in irgendeiner Weise Elemente aufgreifen, die gekonnt Eigenschaften des Produktes widerspiegeln.

Stilsicher bedeutet aber auch, kreativ zu denken, was die Produktverpackung betrifft. Man denke etwa an die Heinz-Ketchupflasche. Sobald die Firma den Ketchup in Plastik verpackte und als „Squeeze-Bottle“ auf den Kopf stellte, konnten die Verkaufszahlen noch einmal deutlich gesteigert werden.

Umverpackungen: Waren sicher zum Kunden bringen

Qualität und Grösse
Sicher zum Kunden kommen die Waren in ihren Verpackungen erst, wenn auch die Umverpackung stimmt. Die Qualität der gewählten Kartonage und die Grösse sind dabei besonders entscheidend. Für Stabilität und Sicherheit eines Kartons sollte lieber etwas zu viel, als zu wenig ausgegeben werden. Denn mangelhaft verpackte Waren verursachen unnötigen Ärger und führen zu zusätzlichen Kosten und häufig zu Reklamationen. Mit 2- und 3-welligen Wellpapp-Kartons aus Kraftpapier macht man in der Regel nichts falsch.

Was die Grösse betrifft, sollte lieber auf tendenziell zu grosse Kartons gesetzt werden. Der freie Raum zwischen Verpackung und Umverpackung kann dann zur Dämpfung der Ware mit Polster- und Füllmaterial ausgelegt werden.

Die richtige Polsterung sichert die Produkte in den Umverpackungen. (Bild: Adobe Stock)

Polsterung
Polster- und Füllmaterial gibt es in unterschiedlicher Form. Es schützt die Waren vor Stössen und Erschütterungen und verhindert ein Verrutschen innerhalb der Umverpackung.

Für leichte Produkte eignen sich Luftpolsterfolien oder Schaumfolien am besten. Schwere Güter werden am besten mit grosszügigen Papierpolstern geschützt. Hohlräume füllt man zusätzlich am besten mit Verpackungschips oder Papierchips.

Zusätzlicher Schutz
Weiterhin gibt es verschiedene Schutzmassnahmen für besondere Waren. Produkte etwa, die vor elektrostatischer Aufladung geschützt werden sollen, müssen in antistatische Verpackungen gepackt werden. Um ein Produkt hingegen vor elektrischer Entladung zu schützen, sind leitfähige Verpackungen etwa aus Luftpolsterfolie oder Noppenschaum nötig. Sind Waren anfällig für Feuchtigkeit, eignen sich Trockenmittel in Form von Beuteln, Stäben, Matten oder Kissen, die mit ins Paket gelegt werden.

Richtige Verklebung und besondere Kennzeichnungen
Auch die Verklebung der Umverpackung trägt zur Sicherheit der Ware bei. Karton ist grundsätzlich eines der besten Trägermaterialien. Beim Klebeband gibt es qualitative Unterschiede. PVC-Klebeband mit Naturkautschuk-Klebstoff hat die stärkste Kraft und eignet sich daher besonders für schwere Waren. PP-Klebebänder, die zusätzlich auch mit Acrylat- oder Hot-Melt-Klebstoff zu bekommen sind, reichen wiederum für leichte bis mittelschwere Waren vollkommen aus.

Wichtig ist zudem, die Pakete rundherum so zu verkleben, dass sich keine grösseren Öffnungen ergeben, in die Staub, Schmutz oder Wasser besonders leicht eindringen kann.

Ladungssicherung

Wer die Waren eigenständig an die Kunden ausliefert, sollte beim Transport schliesslich für eine gute Ladungssicherheit sorgen. Dabei kommt es auf die Wahl der richtigen Paletten und passende Anti-Rutsch-Zwischenlagen sowie entsprechende Sicherungsarten an. Ob Stretchfolie, Schrumpfhaube, Zurrgurte oder Umreifungsbänder – Hauptsache, die Waren sind stabil im Lieferfahrzeug befestigt und können nicht verrutschen. Dann steht der sicheren Auslieferung nichts mehr im Weg.

Autor
Mark Schulz ist Marketingexperte mit dem Schwerpunkt Produktmarketing. Seit einigen Jahren berät er selbstständig Unternehmen rund um die Entwicklung und Konzeptionierung ansprechender Marketingkampagnen sowie die Optimierung der Produktperipherie. Die zusammengehörigen Themen Produktverpackungen und -versand nehmen hierbei stets eine wichtige Rolle ein.

Kapitalstruktur: Wie sind Schweizer Unternehmen finanziert?

Die Covid-19-Krise hat bei den börsenkotierten Schweizer Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren keine deutliche Änderung der Kapitalstruktur bewirkt, wie die Finanzierungsstudie 2021 der Hochschule Luzern zeigt.

Die Kapitalstruktur von Schweizer börsenkotierten Unternehmen hat sich im letzten Jahr nur wenig verändert. (Bild: Pixabay.com)

Die gesamten Ausschüttungen, bestehend aus Dividendenzahlungen, Ausschüttungen aus Agio und Nennwertreduktionen, aller am Swiss Performance Index (SPI) kotierten Unternehmen summierten sich für das Geschäftsjahr 2020 auf 47.6 Milliarden Franken. Dies ist gemäss der Finanzierungsstudie der Hochschule Luzern nur fünf Prozent weniger als für das Geschäftsjahr 2019. Dass die Dividenden der SPI-Unternehmen trotz COVID-19-Krise in der Summe stabil blieben, sei so nicht zu erwarten gewesen, so die Einschätzung der Studienautoren. Thomas K. Birrer, Herausgeber der Studie und Dozent an der Hochschule Luzern, zeigt sich denn auch erfreut über den tendenziell geringen Einfluss der COVID-19-Krise: «Zwar haben Unternehmen ihre Aktienrückkäufe um 30 Prozent zurückgefahren, dennoch blieben die Ausschüttungen überraschend stabil und es kam auch nicht zu einem breiten Anstieg der Verschuldung. Das sind überaus positive Nachrichten und die Daten zeigen, dass kotierte Schweizer Unternehmen zumeist sehr solide finanziert sind.» Ein ähnliches stabiles Bild zeigte sich bei den SMI-Unternehmen. Nur bei den mittelgrossen Unternehmen (SMIM) fand eine deutliche Reduktion der Dividenden statt.

Kein klassischer IPO

2020 geht als ein Jahr ohne «klassischen» Schweizer IPO in die Geschichtsbücher ein, obwohl international die IPO-Aktivität unerwartet hoch war. Mit den Spin-offs Ina Invest (aus Implenia) und V-Zug (aus der Metall Zug Gruppe) fanden jedoch Spin-Offs und somit Neukotierungen statt. Insgesamt wurden im Jahr 2020 Kapitalerhöhungen im Gesamtbetrag von über 4.0 Milliarden Franken durchgeführt.

Mehr verzinsliches Fremdkapital

Die 199 untersuchten Nicht-Finanzunternehmen weisen per Ende des Jahres 2020 folgende Kapitalstruktur der kumulierten Bilanzsumme von 819 Milliarden Franken auf: 44.1 Prozent Eigenkapital und 55.9 Prozent Fremdkapital (FK).

Die aktuelle Zinssituation in der Schweiz ist auch in der Zunahme der kurz- und langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten der Unternehmen spürbar. So nahmen die verzinslichen Verbindlichkeiten in den Jahren 2011 bis 2020 um 40 Prozent auf total 224 Milliarden Franken zu, was einer Zunahme von 87 Milliarden Franken entspricht. Durchschnittlich sind das mehr als 3.5 Prozent pro Jahr. In der untersuchten Periode bewirkten mitunter die geänderten Bilanzierungsvorschriften von Leasingverbindlichkeiten eine Zunahme des verzinslichen Fremdkapitals um mehr als 30 Milliarden Franken in den Jahren 2018 bis 2020.

Die effektiven Fremdkapitalkosten der untersuchten Unternehmen sind seit dem Jahr 2011 teilweise deutlich gesunken. Der Median der Fremdkapitalkosten (berechnet als Zinsaufwand / verzinsliches Fremdkapital) beläuft sich für das Jahr 2020 auf 2.04 Prozent, wobei die einzelnen Unternehmen stark divergierende Fremdkapitalkosten aufweisen.

Grundsätzlich gesunde Verschuldung

Mit der Zunahme an verzinslichem Fremdkapital nahm auch die Nettoverschuldung seit dem Jahr 2014 um rund 83 Prozent zu. Ebenfalls stieg der Median des Nettoverschuldungsgrads (NetDebt/EBITDA) von 0.39x im Jahr 2011 auf 0.70x im Jahr 2020. Der Median des Nettoverschuldungsgrades beträgt bei den Large-Caps 1.60x und ist damit deutlich höher als bei den Mid-Caps (0.53x) und Small-Caps (0.92x).

Einfluss von Covid-19 auf die Kapitalstruktur

Die COVID-19-Krise hat bezogen auf die Kapitalstruktur der untersuchten Unternehmen keine deutliche Änderung zu den Vorjahren bewirkt. Die Zusammensetzung der kumulierten Bilanzen der untersuchten Unternehmen blieb in letzten drei Jahren relativ konstant, bei einem leichten Rückgang des Eigenkapitals um einige Prozentpunkte und gleichzeitigem Ausbau des langfristigen Fremdkapitals. Im Vergleich mit dem Jahr 2019 konnte im Jahr 2020 eine höhere Nettoemissionstätigkeit festgestellt werden. Diese liegt auf dem zweithöchsten Wert in den letzten zehn Jahren.

Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch

Nachhaltiges Wirtschaften und die daraus resultierenden ESG-Richtlinien (Environmental, Social und Governance) befinden sich auf stetigem Vormarsch. Der globale Green-Bond-Markt weist eine hohe Wachstumsdynamik auf. So nahm das globale Marktvolumen in den letzten sechs Jahren von weniger als 30 Milliarden Dollar auf rund 1’000 Milliarden Dollar zu. In der Schweiz stieg das ausstehende Green Bond-Volumen in den letzten vier Jahren von null Franken auf über sechs Milliarden Franken. Dies erscheint auf den ersten Blick und im Vergleich zum gesamten ausstehenden Bondvolumen als wenig, doch der Wachstumstrend dürfte auch in Zukunft anhalten. So erstaunt es nicht, dass das Volumen ausstehender Green Bonds von Schweizer Emittenten im ersten Halbjahr 2021 um 23 Prozent anstieg, wie die Finanzierungsstudie weiter festhält.

Quelle: Hochschule Luzern

Die 100 besten Startups 2021: 3 vielversprechende Preisträger

Wieder einmal war es so weit: Die 100 besten Startups 2021 wurden präsentiert. Die 11. Ausgabe des TOP 100 Swiss Startup Awards zeichnete die drei Unternehmen Planted Foods (1. Platz), CUTISS (2. Platz) und 9T Labs (3. Platz) aus.

Die 100 besten Startups 2021: Die drei Gewinner des TOP 100 Swiss Startup Award 2021 (v.r.n.l.): 9T Labs, Planted Foods und CUTISS. (Bild: Venturelab)

Zum elften Mal brachte am 8. September 2021 die Award-Show die vielversprechendsten Schweizer Startup-CEOs mit Schweizer und internationalen Investoren, Führungskräften und Journalisten zusammen. Was mit der ersten Veröffentlichung des Rankings im Jahr 2011 begann, hat sich zu einer umfassenden Auswahl von Veranstaltungen und Aktivitäten entwickelt, darunter eine Award Night, zu der geladene Gäste Zutritt haben, der Investor Summit, bei dem handverlesene TOP 100 Startups vor ausgewählten Schweizer und internationalen Investoren präsentieren, regionale Pitch-Events, die zusammen mit dem Presenting Partner Credit Suisse organisiert werden, und das Scale-up-Ranking. Das TOP 100 Swiss Startups Magazin berichtet über all diese Ereignisse und Neuigkeiten mit redaktionellen Inhalten auf Deutsch, Französisch, Englisch, Chinesisch und − 2021 erstmals − auf Japanisch.

Insgesamt ist der TOP 100 Swiss Startup Award eine Erfolgsgeschichte: Bis heute wurden insgesamt 470 Startups ausgezeichnet. Schweizer Startups haben 7,3 Milliarden Franken eingenommen und 11577 Arbeitsplätze geschaffen. 59 Exits und 5 IPOs waren bisher zu verzeichnen. Und nicht zuletzt: Die 100 besten Startups 2021 verzeichnen 63 Frauen in Führungspositionen und 19 Mitgründerinnen.

Kein einfaches Jahr für Schweizer Startups

Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Startup-Szene. „Das letzte Jahr war nicht einfach, aber das Schweizer Startup-Ökosystem hat gezeigt, dass es widerstandsfähig ist und unter Druck gedeiht. Die TOP 100 zu feiern bedeutet, alle Unternehmerinnen und Unternehmer in diesen turbulenten Zeiten zu feiern‟, sagt Jordi Montserrat, Managing Partner bei Venturelab. „Wir beginnen das zweite Jahrzehnt der TOP 100 Swiss Startups nicht nur mit einem neuen Standort, sondern auch mit einer breiten Palette von Innovationen, die unser Leben positiv beeinflussen und die Position der Schweiz als weltweit führendes Land für Innovation und Unternehmertum stärken werden.‟

Die Startup-Landschaft der Schweiz. (Grafik: Venturelab)

Die beiden Keynote-Speaker des Abends veranschaulichten die Stärke des Schweizer Startup-Ökosystems und zeigten das Potenzial der TOP 100 Startups auf: Ulf Grawunder ist Gründer und CEO von NBE Therapeutics mit Sitz in Basel, einem Startup, das im Dezember 2020 von Boehringer Ingelheim für EUR 1,18 Milliarden übernommen wurde. Fabien Jordan ist Mitgründer und CEO von Astrocast, einem Unternehmen mit Sitz in Lausanne, das im August an die Börse ging. „NBE Therapeutics und Astrocast haben vor kurzem Schlagzeilen gemacht − während einer Pandemie, die für viele eine Herausforderung darstellte − und wir freuen uns, dass sie ihre Erfahrungen mit den TOP 100-Unternehmern, -Investoren und -Partnern teilen‟, sagte Stefan Steiner, Co-Managing Director von Venturelab und TOP 100-Direktor.

Die 100 besten Startups 2021: Planted Foods, CUTISS und 9T Labs sind die Gewinner des Abends

Drei Startups aus den Bereichen Foodtech, Biotech und Engineering führen das TOP 100 Swiss Startup Ranking 2021 an. Planted Foods, CUTISS und 9T Labs zeigen die Vielfalt und das Potenzial der Schweizer Startups: Sie sind im Durchschnitt drei Jahre alt, haben zusammen über 140 neue Arbeitsplätze geschaffen und CHF 80 Millionen an Investitionen eingesammelt.

  • Erster Rang: Planted Foods (www.eatplanted.com): Aus Pflanzen wird Fleisch. Das in Zürich ansässige Startup revolutioniert die Lebensmittelindustrie, indem es pflanzliches Protein aus 100% tierproduktfreien Zutaten herstellt. Die veganen Fleischalternativen von Planted Foods enthalten keine Zusatzstoffe, Chemikalien, GVOs, Antibiotika oder Hormone. Planted Foods wurde 2019 von Christoph Jenny, Eric Stirnemann, Lukas Böni und Pascal Bieri gegründet. Das Startup belegte 2020 den 37. Platz.
  • Zweiter Rang: CUTISS (www.cutiss.swiss): CUTISS ist ein Biotech-Startup, das in der Lage ist, grosse Mengen individuell angepasster menschlicher Hauttransplantate herzustellen. Das Produkt denovoSkin™ ist eine sichere, wirksame und zugängliche Therapie für Kinder und Erwachsene, die grossflächige Verbrennungen oder Verbrühungen erlitten haben. Es wird erwartet, dass die menschlichen Hauttransplantate von CUTISS nach der Transplantation zu einer minimalen Narbenbildung führen. Das in Zürich ansässige Startup wurde 2016 von Dr. Daniela Marino (CEO) und Dr. Fabienne Hartmann-Fritsch (CCO) gegründet und gewann 2020 den ersten Platz.
  • Dritter Rang: 9T Labs (www.9tlabs.com): Eine neue Art der Herstellung von Kohlenstoff-Verbundwerkstoffen. Das in Zürich ansässige Unternehmen 9T Labs bietet eine Fertigungslösung an, die Hochleistungsbauteile leicht zugänglich macht. Die All-in-One-Hardware-, Software- und Materiallösung des Startups bietet Kunden eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, ultraleichte Teile für Bereiche wie die medizinische Industrie, die Luft- und Raumfahrt und den Automobilmarkt zu entwerfen und in Serie zu produzieren. Das Engineering-Startup wurde 2018 von Martin Eichenhofer, Chester Houwink und Giovanni Cavolina gegründet und belegte 2020 den sechsten Platz.

Die vollständige Liste der 100 besten Startups 2021 und die 10 Gewinner des TOP 100 Public Votings finden sie hier.

Das Wachstum der Schweizer Scale-ups im Visier

In den Jahren 2019 und 2020 wurden erstmals jährlich knapp über CHF 2 Milliarden in Schweizer Startups investiert. Trotz der Coronavirus-Krise haben Schweizer Startups diesen Betrag bereits bis im Juli 2021 eingesammelt und steuern auf einen beeindruckenden Rekordwert zu. Deutlich mehr als die Hälfte dieses Investitionsvolumens entfällt auf Alumni der TOP 100 Swiss Startups − darunter die Fundraising-Runde von wefox mit USD 650 Millionen oder der Börsengang von SOPHiA GENETICS an der Nasdaq. Um eine solide Grundlage für zukünftige Fundraising-Erfolgsgeschichten zu legen, lud der TOP 100 Investor Summit, ausgewählte Startups ein, welche auf Kapitalsuche sind. Die Startups hatten die Möglichkeit, mit handverlesenen Schweizer und internationalen Super Angels, Risikokapitalgebern, Unternehmensinvestoren und Family-Office-Vertretern aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Grossbritannien und der Schweiz Kontakte zu knüpfen und ihre Innovationen zu präsentieren.

SwissSkills 2022 erwartet Rekordbeteiligung

Am 7. September 2022 werden auf dem Gelände der Bernexpo die dritten zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften «SwissSkills 2022» eröffnet. Die Veranstalter können für diesen fünftägigen Grossevent, der die Vielfalt und Exzellenz der Schweizer Berufsbildung zelebriert, auf eine Rekordbeteiligung zählen.

Aktuelle Schweizer Meister als Gesichter der SwissSkils 2022: Vera Stocker (Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ) und Yunus Ruff (Automatiker EFZ).

Das Gelände der Bernexpo wird zwischen dem 7. und 11. September 2022 zum dritten Mal nach 2014 und 2018 zur riesigen temporären Bühne für über 1000 talentierte Berufsleute aus rund 140 verschiedenen Schweizer Lehrberufen. Das Format der zentralen SwissSkills ermöglicht es dem Publikum und besonders Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess, den besten jungen Berufsleuten des Landes bei der Arbeit über die Schultern zu blicken und damit die verschiedensten Lehrberufe 1:1 zu erleben.

Rekordbeteiligung und starke Zeichen aus der Wirtschaft

Äusserst angetan ist Daniel Arn, der Präsident des organisierenden Vereins SwissSkills Bern vom riesigen Interesse seitens der Berufsverbände, welche an den SwissSkills ihre Lehrberufe präsentieren und Schweizer Meisterschaften durchführen werden. «Weder bei den ersten beiden durchgeführten Austragungen 2014 und 2018, noch für die leider coronabedingt um zwei Jahre verschobenen SwissSkills 2020, hatten wir derart viele Anmeldungen von den Berufsverbänden», erklärt der OK-Präsident.  Ebenso erfreulich ist das Interesse seitens der öffentlichen und privaten Partner. Neben der Unterstützung durch die öffentliche Hand können die SwissSkills erneut auf grosse Unterstützung seitens der Wirtschaft zählen. «Unsere bisherigen Partner sind uns treu geblieben und bereits sind erste neue Sponsoren dazugestossen», so Arn weiter. «Unser Berufsbildungssystem hat sich in der aktuellen Krise äussert gut bewährt und bietet den jungen Menschen im Land selbst in diesen ungewohnten Zeiten Perspektiven. Die SwissSkills 2022 werden mehr denn je zum Schaufenster für die Schweizer Berufsbildung, diesen so zentralen Pfeiler des Werk- und Denkplatzes Schweiz. Gemeinsam mit allen Beteiligten und vor allem den jungen im Einsatz stehenden Nachwuchsfachkräften werden wir im Herbst 2022 ein wichtiges Zeichen des Aufbruchs setzen.»

120’000 erwartete Besucherinnen und Besucher

Die Veranstalter sind zuversichtlich, dass sie bis in einem Jahr ohne einschneidende Einschränkungen den Besucherinnen und Besuchern ein inspirierendes Eventerlebnis mit einzigartigen Einblicken in die Berufs-Vielfalt bieten können. Erwartet werden verteilt über die fünf Veranstaltungstage rund 120’000 Besucherinnen und Besucher, davon 60’000 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz, welche die SwissSkills in Bern im Rahmen eines zukunftsweisenden Schulausflugs besuchen können. Dank der Partnerschaft mit den SBB werden Schulklassen aus der ganzen Schweiz für maximal CHF 20.- pro Person an die SwissSkills nach Bern reisen können.

Qualifikationsprozess ist angelaufen – Details auf neuer SwissSkills-Website ersichtlich

Bereits angelaufen ist in einigen Berufen das Selektionsverfahren für Lernende, um an den SwissSkills 2022 teilzunehmen. So unterschiedlich die Berufe der SwissSkills sind, so vielfältig sind auch die durch die jeweiligen Berufsverbände festgelegten Teilnahmekriterien für die SwissSkills. Eine Übersicht über die Kriterien und allfällige Vorausscheidungen bietet die Website von SwissSkills (www.swiss-skills.ch/mitmachen). Während in einigen Berufen das Selektionsverfahren bereits gestartet ist, wird in anderen Berufen erst nach den Lehrabschlussprüfungen im Sommer 2022 bestimmt, wer im September an den SwissSkills teilnehmen kann.

SwissSkills Champions Vera Stocker und Yunus Ruff sind die «Gesichter» der SwissSkills 2022

Publiziert wurde ein Jahr vor der Eröffnung auch das neue Werbe-Hauptsujet der SwissSkills 2022. Es zeigt die beiden aktuellen SwissSkills Champions Vera Stocker (Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ, Schweizer Meisterin in der Sparte Bäckerei-Konditorei) und Yunus Ruff (Automatiker EFZ; Schweizer Meister in der Sparte Industrie 4.0) mit ihrer Medaille von den SwissSkills Championships 2020. Das neue Sujet widerspiegelt die Emotionalität und Leidenschaft der jungen Berufsleute, welche die SwissSkills so einzigartig machen.

Vera Stocker und Yunus Ruff sind aufgrund ihrer Erfolge auch Mitglieder des SwissSkills National Teams. Sie bereiten sich im kommenden Jahr intensiv auf die WorldSkills in Schanghai vor, die im Oktober 2022 stattfinden werden. Yunus Ruff wird zusammen Silvan Wiedmer bereits in gut zwei Wochen an den EuroSkills in Graz (22. bis 26. September) die Schweiz vertreten.

Weitere Informationen

Reto Bossard wird neues Geschäftsleitungsmitglied bei OBT

Mit Reto Bossard, Partner und Leiter Abacus, wird die bisherige Geschäftsleitung von OBT AG per 1. Oktober um ein weiteres Mitglied ergänzt.

Ab 1. Oktober neues Mitglied der Geschäftsleitung von OBT: Reto Bossard. (Bild: zVg / OBT AG)

Mit Reto Bossard, Partner und Leiter Abacus, wird die bisherige Geschäftsleitung von OBT AG per 1. Oktober um ein weiteres Mitglied ergänzt. In seiner neuen Rolle wird Reto Bossard den gesamten OBT Informatikbereich und insbesondere den Bereich Abacus stärken und damit zu weiterem Wachstum beitragen. Die OBT AG gehört in der Schweiz u den sechs grössten Unternehmen im Bereich Treuhand, Wirtschaftsprüfung, Beratung und Informatiklösungen. Der Kundenfokus liegt bei den KMU, wobei sie auch börsenkotierte Unternehmen, öffentlich-rechtliche Körperschaften, Stiftungen und Vereine kompetent und persönlich berät.

Zu einem wichtigen Abacus-Vertriebspartner aufgebaut

Reto Bossard startete seine Karriere bei OBT als Berater bereits im Jahr 2000 und lernte das Abacus Business in all seinen Facetten kennen. Ab 2009 leitete er eines der beiden Teams am Standort Zürich und übernahm 2016 die Bereichsleitung Abacus des Standortes. Seit diesem Jahr zeichnet er sich für den Abacus Bereich aller OBT Standorte verantwortlich. Zusammen mit seinem Team führe Bossard den Bereich ausserordentlich erfolgreich und sei massgeblich daran beteiligt, dass OBT zu den wichtigsten Abacus-Vertriebspartnern zählt, teilt das Unternehmen mit. Ebenso präge er den (digitalen) Wandel der ganzen OBT AG aktiv mit.

Informatikteam als wichtige Stütze

Aufgrund seiner langjährigen Firmenzugehörigkeit und der grossen Erfahrung innerhalb des OBT-Informatikbereichs, aber auch durch seine Vernetzung im Markt und seine Nähe zu den Kunden, kenne Reto Bossard die Möglichkeiten und Herausforderungen der Branche, heisst es weiter. Mit seiner Wahl zum Mitglied der Geschäftsleitung unterstreicht OBT die Wichtigkeit eines starken Informatikteams sowie des Bereichs Abacus als wertvolle Säule der OBT Dienstleistungen. Man ist überzeugt, dass mit dem neuen Geschäftsleitungsmitglied die Zukunft von OBT entscheidend mitgestaltet wird.

Weitere Informationen unter www.obt.ch

André Lüthi fordert: Mitarbeiter sollen zurück ins Team, nicht nur ins Office

Weltenbummler André Lüthi hält als Steuermann die Globetrotter Group erfolgreich auf Kurs. Beim Swiss Management Run am 17. September wird er in Arosa zu Gast sein. Im Interview vorab spricht er über flexibles Denken, Homeoffice und warum man bei kaputten Bremsen vertrauen sollte.

Von 1992 bis 2012 war André Lüthi (1960) Geschäftsführer des Globetrotter Travel Service. Seit 2013 ist er Mitbesitzer und Verwaltungsratspräsident der Holding Globetrotter Group die mit 13 Unternehmen und 430 Mitarbeitenden 243 Mio. Umsatz im Jahr 2019 erwirtschaftete. Lüthi war mittlerweile 49 Mal in seiner zweiten Heimat Nepal und auch schon 4 mal in Nordkorea – nach dem Motto, «einmal sehen ist besser als tausend Mal hören». (Bild: ZVG /ESB Marketing)

Am 17. September 2021 findet der Swiss Management Run statt, eine exklusive Plattform zum Sporttreiben und zum Austausch mit bis zu 250 Schweizer Führungskräften. Im Vorfeld des Runs bietet das Symposium Fit for Management spannende Vorträge und Diskussionen. Schon jetzt stellt sich Gastreferent André Lüthi von der Globetrotter Group unseren Fragen.

Herr Lüthi, Sie selbst gelten als Weltenbummler. Welche Erfahrung auf Reisen hat Sie in Ihrem beruflichen Tun am meisten geprägt?
André Lüthi: Geprägt hat mich die Erkenntnis, wie man mit anderen Menschen umgeht. Auf Reisen trifft man auf andere Kulturen, andere Religionen, andere Weltanschauungen – man lernt Toleranz und Respekt. In unserer Managementwelt stelle ich hier oft Mankos fest. Wir richten uns lieber nach Excel-Listen und vergessen auf den Faktor Mensch. Das habe ich auf Reisen extrem gelernt. Das wichtigste Learning war jedoch, Menschen zu vertrauen. Ich finde die wichtigste Führungsaufgabe ist es, den richtigen Menschen am richtigen Platz zu haben und ihm Freiraum zu gewähren. Das heisst zu vertrauen

Sie sagen, Manager sollten vermehrt verreisen und raus aus dem Office. Warum?
André Lüthi: Auf Reise – und ich spreche nicht von Ferien im Liegestuhl – lernt man seine Grenzen kennen. Vieles kommt anders als geplant. Man muss flexibel denken und handeln. Man lernt – notgedrungen – Menschen zu vertrauen. Denn wenn du in Indien in einem Bus unterwegs bist, der «leicht kaputte» Bremsen hat, völlig veraltet und heillos überfüllt ist, dann wirst du dem Fahrer vertrauen müssen. Der Respekt anderen Menschen gegenüber und die eigenen Grenzen zu kennen: Diese Eigenschaften zeichnen einen guten Manager aus.

Nun hat uns die Pandemie in vielerlei Hinsicht Freiheiten und Mobilität genommen. Welche Lehren ziehen Sie aus Corona?
André Lüthi: Es ist die grösste Krise, die der Tourismus weltweit je erlebt hat. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, obwohl dieser Tunnel verdammt lang ist. Seit dem 14. März 2020 bin ich oft an meine Grenzen gestossen. Wir wussten, dass wir mit unserem Schiff mit Schäden und Verlusten aus dem Sturm kommen, aber wir wissen, dass wir nicht kentern. Wir hatten 78 Prozent Einbussen in 2020 und mussten von 450 Mitarbeitern auf heute 280 reduzieren. Mit meinen 13 CEOs gab es viele – auch emotionale – Debatten. Es hat uns alle sehr gefordert. Aber ähnlich wie auf Reisen, wusste ich, dass es irgendwie weiter gehen wird. Wir alle sind daran gewachsen.

Was war Ihr Rettungsanker?
André Lüthi: In der Schweiz hatten wir richtig Glück. Welches Land hat so schnell und unbürokratisch Covid-Hilfen ausbezahlt, Entschädigungen geleistet und Härtefallprogramme initiiert? Wenn ich mir ansehe, was derzeit in Peru, Vietnam und Co passiert, wo die Menschen nichts haben und keine Unterstützung vom Staat erhalten, dann sind wir hier im gelobten Land. Wir haben es in der Schweiz verdammt gut und sollten endlich aufhören zu jammern und auch mal Danke sagen in Bundes-Bern.

Stichwort Homeoffice. Wie geht ein Manager in diesen Zeiten verantwortlich mit seinen Mitarbeitern um?
André Lüthi: Abgesehen von behördlichen Auflagen die es zu befolgen gibt, ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen. Ich bin ein klarer Verfechter von einem Zurück ins Office. Aber nicht wegen dem Office, sondern wegen den Menschen. Als Manager muss man ein Umfeld schaffen, in das die Mitarbeiter gerne zurück kommen – nämlich ins Team. Klar gibt es dank Corona flexiblere Arbeitsmöglichkeiten. Dort wo es Sinn macht, bin ich auch komplett dafür. Aber es muss ein Zurück zum Menschen geben.

Wie wird Ihrer Einschätzung nach das „neue Normal“ aussehen? Gibt es ein Zurück zu vor Corona? Was bleibt, was ändert sich?
André Lüthi: Vor Corona hatten wir zum Teil das Problem von Overtourism. Jetzt ist das Gegenteil eingetreten. Ich wäre schon zufrieden, wenn es einen Mittelweg geben würde. Mein Appell lautet: Bewussteres Reisen! Reisen soll zur Lebensschule, zur Persönlichkeitsentwicklung werden. Daher kann es nicht zu Dumpingpreisen stattfinden. Daher weg von zehn billigen Kurztrips übers Wochenende hin zu ausgewählten und dafür längeren Reisen, in denen man Land und Leute kennenlernt. Auch Arbeitgeber müssten hier flexibler werden. Ich hoffe, dass sich die Einstellung dazu nach Corona etwas verändert.

Weitere Infos unter: https://www.management-run.ch/

Arbeiten im Homeoffice in die Ausbildung der Lernenden integrieren

Das Arbeiten im Homeoffice hat sich im Zuge der Corona-Pandemie und angesichts der neuen Arbeitsrealität branchenübergreifend etabliert. Dies hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung. Wie lässt sich also das Homeoffice in die Berufsausbildung integrieren?

Wiederum haben zahlreiche Erstlehrjahrlernende ihre Ausbildung begonnen und dabei einen massiv veränderten Arbeitsalltag angetroffen. So wird etwa das Arbeiten im Homeoffice sowohl für Auszubildende wie auch für ihre Ausbildner zu einer Herausforderung. (Symbolbild; Bild: Unsplash.com)

Die Corona-Pandemie hat Jugendliche stark getroffen und ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert. Während sich das Schweizer Berufsbildungssystem aufgrund der hohen Flexibilität am Lernort Betrieb zwar als durchaus krisenresistent erwiesen hat, zeigen diverse Studien jedoch auch die Schattenseiten vom Homeoffice; dies insbesondere für Lernende. Jugendliche haben aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich stärker gelitten als andere Altersgruppen. Zwar mussten die meisten Berufsleute innert kürzester Zeit ihre Art zu arbeiten und zu interagieren anpassen. Die Herausforderungen sind jedoch umso grösser bei Erstjahrlernenden, die noch kaum Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt sammeln und Routinen aufbauen konnten. In den meisten Fällen wurden sie zudem nicht oder nur ungenügend auf das Remote Arbeiten vorbereitet. Auch Berufs- und Praxisbildner/innen haben diese Form der Fernausbildung als besonders schwierig wahrgenommen.

Arbeiten im Homeoffice auch für Lernende?

Eine neue Umfrage des Kaufmännischen Verbands Schweiz, welche im Juni 2021 bei über 700 Berufs- und Praxisbildner/innen im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich durchgeführt wurde, bestätigt die erwähnten Schwierigkeiten. So empfanden 66% der befragten Berufs- und Praxisbildner/innen die Betreuung der Lernenden im Homeoffice im Zusammenhang mit Covid-19 als Herausforderung. Weitere 71% gaben an, Schwierigkeiten bei der Ausübung ihrer Rolle als Ausbildner/in zu haben. Ausserdem berichteten mehr als die Hälfte aller Berufs- und Praxisbildner/innen von Motivationsproblemen bei den Lernenden. In diesem Zusammenhang erreichten den Kaufmännischen Verband Schweiz vielerlei Anfragen: Welches sind die aktuell geltenden gesetzlichen Grundlagen? Was müssen Lernende wissen, um selbstständig und effizient im Homeoffice zu arbeiten? Wie können Ausbildner/innen eine qualitative Wissensvermittlung per Distanz sicherstellen?

Unter der Voraussetzung, dass Homeoffice auch in Zukunft einen festen Platz in Büroberufen beibehalten wird, ist der Kaufmännische Verband Schweiz der Ansicht, dass Handlungsbedarf besteht: «Lernende und Berufs- und Praxisbildner/innen müssen besser und systematischer auf die Arbeitssituation Homeoffice vorbereitet werden. Dafür braucht es zum Schutz der Lernenden Regeln, die Homeoffice während der Ausbildung ermöglichen, aber auch eingrenzen. Der psychischen Gesundheit der Lernenden muss dabei auf jeden Fall Sorge getragen werden», betont Kathrin Ziltener, Fachverantwortliche Grundbildung & Jugendberatung beim Kaufmännischen Verband Schweiz.

Remote-Arbeit wird im kaufmännischen Bereich zum Alltag

Es ist davon auszugehen, dass die Arbeitsrealität von vielen Berufen, insbesondere den kaufmännischen Berufen, auch in Zukunft von Remote Arbeit geprägt ist. «Die Lernenden sollten diese Arbeitsweise auch in ihrer Ausbildung kennenlernen und die richtigen Strategien sowie den korrekten Umgang damit erlernen», führt Ziltener fort. Wichtig ist ebenfalls, dass Lernende bei der Beschaffung der für die Verrichtung von Homeoffice notwendigen Ausrüstung unterstützt werden. Homeoffice während der Lehre muss aber auch zeitlich begrenzt werden: In seinem neuen Merkblatt für Berufs- und Praxisbildner/innen schlägt der Kaufmännische Verband Schweiz deshalb einen Richtwert von einem Tag pro Woche vor. Jugendliche sind auf den Austausch, sowohl mit ihren Peers als auch mit ihren Ausbildner/innen, stärker angewiesen als Erwachsene. Ziltener bestätigt: «Es braucht viel Sensibilität und Aufmerksamkeit der Berufs- und Praxisbildner/innen für die Bedürfnisse und den Gesundheitsschutz der Lernenden. Die fehlenden Austausche und das Gefühl im Homeoffice auf sich allein gestellt zu sein, wirken sich stark auf die psychische Gesundheit der Jugendlichen aus.»

Forderung an den Bundesrat

Entsprechend fordert der Kaufmännische Verband Schweiz den Bundesrat auf, Bericht darüber zu erstatten, ob angesichts der sich verändernden Arbeitsrealität von Ausbildungsbetrieben eine Anpassung des Arbeitsgesetzes sowie der entsprechenden Verordnungen angesagt ist; insbesondere unter Art. 1 lit. der Verordnung des WBF über Gefährliche Arbeiten für Jugendliche ab 15 Jahren. Ein besonderes Augenmerk gilt Lernenden, die in Branchen und Unternehmen arbeiten, in denen flexible Arbeitsformen auch nach der Corona-Pandemie erhalten bleiben oder gefördert werden. Denn für Jugendliche unter 18 Jahren gilt in vielen Bereichen ein besonderer Schutz bezüglich Arbeitszeit, Überzeit, sowie vor Arbeiten, welche die physische und psychische Leistungsfähigkeit von Jugendlichen übersteigen. Um diesen Schutz auch im Homeoffice sicherstellen und überprüfen zu können, sind neue Kompetenzen und ein verbesserter Jugendarbeitsschutz vonnöten. Anlässlich der bevorstehenden Herbstsession 2021 wird Daniel Jositsch, Präsident des Kaufmännischen Verbands Schweiz, eine entsprechende Interpellation im Parlament einreichen.

Quelle: Kaufmännischer Verband Schweiz

Anwesenheitspflicht im Büro bei den meisten Unternehmen kein Thema

Nach der Beendigung der Homeoffice-Pflicht kehrt allmählich wieder Normalität ins Arbeitsleben ein. Doch eine Mehrheit der Unternehmen verzichtet auf eine Anwesenheitspflicht im Büro.

Nach dem Ende der Homeofficepflicht haben viele Mitarbeitende wieder ins angestammte Büro gewechselt. Die meisten Unternehmen verzichten aber auf eine Anwesenheitspflicht und überdenken ihre Büroplanung. (Bild: Pixabay.com)

Die Homeoffice-Pflicht aufgrund der Corona-Pandemie endete in der Schweiz Ende Juni. Auch wenn Telearbeit weiterhin empfohlen wird, eröffnet sich damit grundsätzlich die Option der Rückkehr ins Büro. Doch wie genau wollen die Unternehmen das Arbeiten vor Ort ermöglichen? Die aktuelle Arbeitsmarktstudie von Robert Half, einem spezialisierten Anbieter für Talentlösungen, zeigt: Fast die Hälfte der Unternehmen (42 %) verzichten aktuell auf die Anwesenheitspflicht für Mitarbeitende im Büro.

Home-Office bleibt auch nach der Pandemie

„Die Rückkehr ins Büro erfolgt sehr vorsichtig. Angesichts der anlaufenden vierten Corona-Welle halten die Unternehmen die Anzahl der Mitarbeitenden im Büro klein und setzen lieber auf hybride Arbeitsmodelle“, sagt Eva Mahoney, Associate Director bei Robert Half.

Über die Hälfte (58 %) der Unternehmen gab in der Arbeitsmarktstudie an, dass derzeit über 30 % der Belegschaft ausschliesslich von zu Hause arbeiten. Geht es nach fast jedem zweiten Unternehmen (42 %), bleibt Homeoffice in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Arbeitskultur. Sie denken, dass auch nach der Pandemie mehr als ein Drittel ihrer Mitarbeitenden von zu Hause arbeiten wird.

Unternehmen planen mit kleineren Büroflächen

Statt über die vollständige Rückkehr ins Büro denken 44 % der Unternehmen darüber nach, die Büroflächen zu reduzieren und 41 % wollen den Bürostandort neu überdenken. Jeweils etwa jedes dritte Unternehmen möchte in neue Räumlichkeiten umziehen, um sich den veränderten Bedürfnissen anzupassen, oder erwägt die Schliessungen einzelner Büros.

„Die Pandemie hat grosse Veränderungen bei den Unternehmen bewirkt. War Homeoffice davor eher ein Wunschthema von Jobkandidaten, sind es nun auch die Unternehmen selbst, die diese Form des Arbeitens forcieren. Immer mehr Arbeitgeber stellen sich weniger die Frage, ob, sondern wie und nach welchen Prinzipien sie hybrides Arbeiten zukünftig ermöglichen,“ so Mahoney.

Quelle: Robert Half

Versicherungsrabatt für KMU mit cyber-safe-Zertifikat

Das Versicherungsunternehmen Helvetia arbeitet seit Neuestem mit dem Schweizer Cyber-Security-Label cyber-safe.ch zusammen und gewährt Unternehmen, die cyber-safe.ch-zertifiziert sind, einen Cyber-Versicherungsrabatt.

Unternehmen können ihre Cybersicherheit mit dem cyber-safe-Zertifikat verbürgen lassen und erhalten z.B. bei der Versicherung Helvetia einen Rabatt auf die Cyberversicherungen. (Symbolbild; Unsplash.com)

Cyber-Kriminalität gilt als eines der grössten operationellen Risiken von KMU. Sich wirksam vor diesen Risiken zu schützen, sollte das Ziel jedes Unternehmens sein. Denn Cyber-Attacken häufen sich, und die Angriffe werden laufend raffinierter.

Gütesiegel für Cybersicherheit

Unternehmen, die ihre IT-Sicherheitsrisiken kennen und ausreichend präventive Massnahmen treffen, können sich über den Schweizer Verband für das Cybersicherheitsgütesiegel mit dem cyber-safe-Zertifikat auszeichnen lassen. «Wer mit dem Gütesiegel ausgezeichnet ist, hat die Gewissheit, dass die eigene IT-Sicherheit dem Stand der aktuellen Technik entspricht und die interne Organisation zeitgemäss gegen Cyber-Gefahren gewappnet ist», sagt Christophe Hauert, Gründungsmitglied von cyber-safe.ch.

Vom cyber-safe-Zertifikat profitieren

Auch der Versicherung Helvetia ist es äusserst wichtig, die schweizweite Cyber-Sicherheit zu fördern. Auf ihrer Website bietet Helvetia mit einem Sicherheitstraining, einem kurzen Cyber-Security-Check und einem Ratgeber zur Back-up-Strategie bereits einige kostenlose Unterstützungen an, um die IT-Sicherheit von KMU zu erhöhen bzw. die Awareness zu diesem Thema zu steigern. Durch die Zusammenarbeit mit cyber-safe.ch gewährt Helvetia Unternehmen, die cyber-safe.ch-zertifiziert sind, einen Qualitätsrabatt von 20 Prozent auf ihre Cyber-Versicherung. Im Gegenzug profitieren Kunden mit einer Helvetia Cyber-Versicherung beim Erwerb des cyber-safe-Gütesiegels von einem Partnerrabatt von 10 Prozent.

Cyber-Versicherung mit schnellem Support

«Eine Cyber-Versicherung ist eine wichtige Ergänzung zu einem umfassenden Cyber-Security-Management. Denn auch gute präventive Sicherheitsmassnahmen garantieren in der sich rasant wandelnden digitalen Welt nie einen vollständigen Schutz vor Angriffen», weiss Tobias Seitz, Cyber-Versicherungs-Spezialist bei Helvetia. Die Cyber-Versicherung bietet im Schadenfall nicht nur eine finanzielle Absicherung, sondern auch professionellen und schnellen Support durch spezialisierte Partnerunternehmen.

Quelle: Helvetia Versicherungen

Gelungenes KMU Swiss Symposium 2021

Vielfältige Referenten, gute Networking-Gelegenheiten – und das alles unter 3G-Bedingungen: Das KMU Swiss Symposium vom 2. September 2021 im Campussaal Brugg/Windisch war ein gelungener Anlass. Rund 200 Gäste waren anwesend.

Moderator Michael Sokoll unterhält sich am KMU Swiss Symposium 2021 mit Referent Werner van Gent (rechts). (Bild: Thomas Berner)

Mehrmals wurde es verschoben, nun endlich durchgeführt: Das KMU Swiss Symposium 2021. Am 2. September fanden sich rund 200 Gäste im Campussaal der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg/Windisch ein. Es herrschte fast schon wieder gewohnte Netzwerk-Atmosphäre, wie man sie noch aus «Vor-Corona-Zeiten» kannte.

Keine ideologischen Entscheide

«Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft» hiess das Motto des Anlasses. Gemäss KMU-Swiss-CEO Armin Baumann wurde dieses Thema schon 2019 festgelegt. Wohl niemand konnte damit rechnen, dass es bis heute nichts an Aktualität eingebüsst hatte, im Gegenteil. In seiner Eröffnungsansprache bedauerte Armin Baumann denn auch, dass Egoismus und Narzissmus zugenommen hätten. Aber – und das als positive Seite der Pandemie – entstand auch viel Hilfe zur Selbsthilfe.

Das Tagungsthema als erster Referent ordnete Werner van Gent, bekannt als langjähriger Südosteuropa-Korrespondent des Schweizer Fernsehens, ein. Umbrüche hat er viele erlebt, persönlich oder in seiner Arbeit als Journalist. Immer wieder beobachtet er, dass dabei Probleme entweder zuerst einfach verneint oder dann mit Lösungsstrategien aus der Vergangenheit – auch wenn diese sogar am Anfang eines Problems standen – angegangen werden. Und zu oft seien Ideologien oder Glaubenssätze im Spiel. «Entscheide müssen aufgrund von Wissen, nicht aufgrund von Ideologien gefällt werden», so Werner van Gent und plädiert für pragmatische Lösungen: «Das tun, was man braucht». Dies gelte sowohl für Unternehmen wie auch für globale Probleme wie etwa dem Klimawandel.

Digitalisierung und Kommunikation

Nach diesen Ausführungen war es Daniel Fiechter, CIO von Stobag und Dozent an der Fernfachhochschule Schweiz, der sich mit einem weiteren Thema befasste, das derzeit für viele Umbrüche sorgt – vor allem in der Wirtschaft: Der digitale Wandel. Konkret ging er der Frage nach, ob dies dazu führe, dass in Unternehmen die IT-Abteilungen schliesslich grösser würden als die Produktionsabteilungen. In seinem Unternehmen sei dies bis jetzt noch nicht der Fall. Doch er bestritt nicht, dass inzwischen jedes Projekt ein IT-Projekt sei. Seine Empfehlung an Unternehmen: Keine separate Digitalstrategie zu erstellen, sondern die Digitalisierung als elementaren Bestandteil der gesamten Unternehmensstrategie zu betrachten. «IT wird zur Schlüsselkompetenz für die Strategie-Umsetzung», so Fiechter.

Um Kommunikation und Führung ging es im Referat von Atilla Vuran. Er zeigte auf, dass Kommunikation vielfach scheitert, weil je nach Situation die Aufnahmebereitschaft des Gegenübers fehle oder aber die Berechtigung der kommunizierenden Person. Dies münde in folgende vier Quadranten: «Interesse» (Berechtigung tief, Aufnahmebereitschaft hoch), «Ignoranz» (Berechtigung tief, Aufnahmebereitschaft tief), «Dominanz» (Berechtigung hoch, Aufnahmebereitschaft tief) oder «Entwicklung» (Berechtigung hoch, Aufnahmebereitschaft hoch). Anhand dieses Modells können Führungskräfte relativ einfach beurteilen, wann und warum Kommunikation funktioniert – oder eben nicht.

Dank dem 3G-Konzept keine Maskenpflicht mehr: Endlich liess sich wieder unverkrampft netzwerken. (Bild: Thomas Berner)

Britta Pukall, Founder, CEO und Verwaltungsrätin von milani design, nahm das Publikum anschliessend mit auf die Suche nach Freiheit im Denken. Diese ist gerade für Kreativität eine wichtige Voraussetzung. Doch zu viel Wissen hindere die Menschen daran, kreativ zu sein. Wichtiger sei viel mehr, Weisheit statt Wissen anzustreben. Zusammen mit Entspannung und Bewusstheit bilde sie die Quelle für Kreativität.

Nochmals um Digitalisierung ging es im Referat von Rolf Härdi, CTIO bei der Deutschen Bahn. Er führte aus, welche Dimensionen die digitale Transformation eines Grossunternehmens wie der DB annimmt und welche Faktoren es dabei zu berücksichtigen gilt. Auf der einen Seite steht der Wunsch nach Smart Mobility mit immer schnelleren Informationszeiten, auf der anderen Seite eine Infrastruktur mit langen Lebenszyklen. Teil der Digitalisierungsbestrebungen der Deutschen Bahn ist nebst anderem die Entwicklung von digitalen Zwillingen, also digitalen Abbildern von Infrastruktur und Rollmaterial, was die Simulation von Vorgängen und vorausschauende Wartung zulässt. Dies auch als Mittel, für weniger Verspätungen zu sorgen, die zum eher ramponierten Ruf der Bahn in Deutschland beigetragen haben.

Nachhaltigkeit am KMU Swiss Symposium 2021

Den letzten Referateblock bestritten Beni Huggel, ehemaliger Fussballer des FC Basel und aktuell Fussball-Experte am Schweizer Fernsehen, und Rafael Waber, Geschäftsführer von SwissShrimp. Beni Huggel zeichnete seine Karriere nach und lieferte anhand vieler Anekdoten Beispiele, wie sich mit den jeweils richtigen persönlichen Einstellungen auch grössere Umbrüche bewältigen lassen. Rafael Waber wiederum stellte seine Ausführungen unter das Thema «Bewusstsein beeinflusst Businessmodell». Denn das Geschäftsmodell von SwissShrimp besteht darin, Genuss, Schweizer Qualität und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. Und dass nachhaltiges Business nicht nur in der Schweiz stattfinden muss, zeigte KMU Swiss anhand der Übergabe eines Checks von 3000 Franken an das Business Professionals Network, das seit 1999 Kleinunternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern fördert.

Wenn man ein Fazit vom KMU Swiss Symposium 2021 mitnehmen kann, dann dies: Umbrüche betreffen uns alle, sowohl im Grossen wie im Kleinen. Umso wichtiger bleibt das Vernetzen und Kooperieren von Unternehmen untereinander – und dazu bieten solche Anlässe glücklicherweise nach längerer Pause wieder gute Gelegenheiten.

Weitere Informationen zu nächsten Veranstaltungen: www.kmuswiss.ch

Kollaborations-App hilft Arbeitsabsenzen zu senken

Lohnt sich die Implementierung einer Kollaborations-App? Eine Studie von Beekeeper über den ROI einer solchen App zeigt erstaunliche Ergebnisse. Zeit und Kosten lassen sich einsparen, doch der grösste Gewinn liegt in der Mitarbeiter-Sicherheit.

Je nach Branche und Unternehmen können mit der Mitarbeiter-Einbindung via Kollaborations-App hohe Kosten vermieden werden. (Grafik: Beekeeper)

Mit der mobilen Plattform des Herstellers Beekeeper haben Mitarbeitende in Service, Verkauf und Produktion auf alle Tools und Kommunikationskanäle in einer zentralen App Zugriff. Doch lohnt sich die Installation einer solchen Kollaborations-App überhaupt? Beekeeper hat den Return on Investment (ROI) durch eine Studie bestätigen lassen.

70 Prozent weniger Absenzen dank Kollaborations-App

Eines vorweg: Die Anschaffung einer Kollaborations-App kostet wohl weniger, als Ausfälle wegen Unfällen und Krankheit der Mitarbeitenden es tun. Denn gemäss dem BAG sind 75 Prozent aller Absenzen in der Schweiz unfall- oder krankheitsbedingt. 2020 war das anders, da nahm der grösste Posten die Kurzarbeit ein. 75 Prozent bedeuten eineinhalb bis zwei Wochen Absenz pro Jahr pro Mitarbeiter.

In der Schweiz kostet ein Ausfalltag den Arbeitgeber 600 bis 1000 Franken pro Tag. Gerade in Sektoren wie beispielsweise der Bau- oder Gesundheitsbranche, wo Berufsunfälle und krankheitsbedingte Ausfälle an der Tagesordnung sind, können mit einer konsequenten Mitarbeiter-Einbindung 70 Prozent der Absenzen vermieden werden, wie nun die Untersuchung von Beekeeper feststellte. Dies ist möglich, weil die Sicherheitshinweise tatsächlich die Mitarbeitenden erreichen – denn Kollaborations-Apps sind intuitiv, interaktiv und werden im Gegensatz zu Infoblättern oder Infos im Intranet viel öfters beachtet.

Wertschätzung verbessert Arbeitsklima

Erfahrungen zeigen, dass die Einbindung der Mitarbeitenden sowie Feedback-Möglichkeiten oder Umfragen im Tool den Arbeitnehmenden ebenfalls ein Gefühl der Wertschätzung geben und dem Management ganz nebenbei Verbesserungspotenzial aufzeigen. Die Mitarbeiterzufriedenheit wachse enorm, die Fluktuation nehme um bis zu 40 Prozent ab, so die Studie weiter.

Die Kommunikationsfunktionen von Mitarbeiter-Apps waren während Corona für viele Firmen einen grossen Mehrwert, jedoch sei es die Kombination von einer Digitalisierung der Prozesse und einer digitalen Kommunikation, die enorme Einsparungen mit sich bringe, so lautet ein Fazit der Studie.

Mehr als ein digitales Kaffeekränzchen

Führungskräfte, die sich mehr von einer App versprechen als nur ein digitales Kaffeekränzchen, müssen sich gleichwohl gut überlegen, in welche digitalen Tools sie investieren. Die aktuelle Umfrage zum ROI dank digitalen Tools bei Beekeepers Kunden zeigt: es braucht mehr, als nur ein Chat:

  1. Das blosse Veröffentlichen von Informationen auf einem mobilen Intranet reicht nicht aus, um einen hohen ROI zu erzielen. Um aus der Umstellung auf einen digitalen Arbeitsplatz Profit zu ziehen, muss er als operatives Tool eingesetzt werden. Top-Down-Inhalte profitieren dann von einer grossen und aktiven Leserschaft, was die betriebliche Agilität verbessert und die Mitarbeitereinbindung fördert.
  2. Die betriebliche Nützlichkeit ist die geheime Zutat, welche die Wirkung anderer App-Funktionen verstärkt: Digitale Betriebsabläufe fördern beispielsweise die Mitarbeitereinbindung und Mitarbeitereinbindung fördert die Sicherheit.
  3. Eine mobile App für gewerbliche Mitarbeitende kann in der Tat die wirkungsvollste Investition sein, die ein Unternehmen jetzt tätigen kann, vorausgesetzt, die Bedürfnisse werden durch die richtige Lösung abgedeckt und die Technologie wird richtig implementiert.

So bringt eine Kollaborations-App Einsparungen mit sich

  • Sie steigert die Produktivität für gewerbliche Teams und Admin-Mitarbeitende gleichermassen
  • Teams werden agiler
  • kostspielige Fehler und Gefahren werden reduziert
  • physische Prozesse, wie z. B. das Anstehen zum Einstempeln werden abgeschafft
  • Papier- und Druckkosten werden reduziert
  • Output der täglichen Produktion wird erhöht
  • Mitarbeiterbindung und -Engagement werden verbessert (und dadurch kostspielige Mitarbeiterfluktuation reduziert)

Summa summarum lässt sich also sagen, dass eine digitale Lösung für die Zusammenarbeit enorme Einsparungen innerhalb der Firma mit sich bringen kann, sofern verschiedene Punkte wie das Auswahlverfahren der Tools auf dem Markt, die Definition der Nutzungsbereiche, die Interaktivität und Intuitivität sowie die sorgfältige Einführung der App in die Firmenkultur beachtet werden.

Quelle: Beekeeper

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