Wirtschaftskrise: Schweizer Unternehmen kommen im europäischen Vergleich besser durch

Unternehmen, die erfolgreich durch die aktuelle Wirtschaftskrise kommen, haben Gemeinsamkeiten: Sie behalten stets die Innovation im Fokus, sind im Operativen agil und waren bereits vor der Pandemie strategisch flexibel.

Die pandemie-bedingte Wirtschaftskrise hat Schweizer Unternehmer weniger stark getroffen als die meisten ihrer europäischen Wettbewerber. (Bild: Pixabay.com)

Schweizer Unternehmen sind im Vergleich zu ihren Wettbewerbern in Europa besser durch die Wirtschaftskrise gekommen. Bereits im Jahr 2019 befanden sie sich in einer vergleichsweise starken Wettbewerbsposition und es gelang ihnen, die Eigenkapitalrendite sowie den Betriebsgewinn während der Pandemie im europäischen Vergleich zu steigern. Zu diesem Schluss kommt die von Accenture Schweiz veröffentlichte Studie «Switzerland’s Top500 – Gipfel in Sicht». Geht ein Unternehmen gestärkt in eine Krise hinein, kommt es auch erfolgreicher wieder aus ihr heraus. Der Report zeigt die Merkmale für eben diesen unternehmerischen Erfolg. Darin wurden über 200 Schweizer und europäische Unternehmen aus insgesamt zehn Branchen untersucht.

Schon vor der Pandemie Anzeichen einer drohenden Wirtschaftskrise

Die Ergebnisse zeigen bereits für das Jahr vor der Pandemie eine verlangsamte Umsatzentwicklung über alle Industrien hinweg. Im Vergleich: Durchschnittliche 3,5 Prozent Umsatzsteigerung in den vorangegangenen fünf Jahren und kein Wachstum im Jahr 2019. Allerdings lassen sich die Gewinnmargen verschiedener Branchen differenzierter betrachten. In Chemie, Pharma und im Gesundheitswesen lagen die Profitmargen vor der Pandemie weit über dem Landesdurchschnitt von 9,5 Prozent. Auch betreffend Umsatzwachstum lagen sie über dem Durchschnitt von 2,5 Prozent Wachstum in den vergangenen fünf Jahren. Mit Blick auf die Schweiz lässt sich festhalten, dass einheimische Unternehmen mit höherer Profitabilität in die Krise eingetreten sind als die Konkurrenz in Europa. Auch bezüglich Marktbewertung schnitten Schweizer Unternehmen in praktisch allen Sektoren, in sieben von zehn Branchen, besser ab im europäischen Vergleich. Einzig bei der operativen Marge resultierten leicht tiefere Werte. Dies zeigt ein internationaler Vergleich der entsprechenden Kennzahlen.


Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise: KPI von Schweizer Unternehmen im Vergleich mit den europäischen Peers (Grafik: Accenture)

Wirtschaftskrise, was nun?

Die Steigerung der Eigenkapitalrendite und der operativen Marge zeigt, wie gut Schweizer Unternehmen auf die Pandemie reagiert haben. Deutlich wird dies vor allem bei Produzenten von Konsumgütern, Industrieausstattern oder auch Chemieunternehmen, die während der pandemiebedingten Wirtschaftskrise ihre relativen Leistungswerte gegenüber europäischen Wettbewerbern weiter verbesserten. Das Gegenteil ist in anderen Branchen der Fall. Der Schweizer Detailhandel hat weiter an Terrain eingebüsst, weil zahlreiche Detaillisten dem Trend zu verstärkter Digitalisierung und E-Commerce nur zaghaft gefolgt sind. Auch wenn der Nachholbedarf erkannt wird und Initiativen zur digitalen Transformation vorangetrieben werden, bleibt das wirtschaftliche Umfeld branchenunabhängig herausfordernd. Es stellt sich deshalb die Frage: Existieren Kriterien, die den Erfolg auch in der Bewältigung der Krise beflügeln können?

Unternehmen, die bereits vor der COVID-19-Krise in die Digitalisierung investierten, gehen gestärkt aus ihr hervor und werden ihren Vorsprung, im Vergleich zu den Unternehmen, die vor der Krise ihre digitale Infrastruktur ausschliesslich verwaltet haben, weiter ausbauen. Ein Grund hierfür ist, dass die COVID-19-Krise die Digitalisierung beschleunigt hat. Folglich heisst das: Neben den funktionierenden Geschäftsaktivitäten fördern diese Unternehmen Reformen in neuen Geschäftsaktivitäten und skalieren dort ihre digitale Geschäftsmodelle. Die generelle Ausrichtung auf das Kundenerlebnis in Kombination mit einer modernen digitalen Architektur wird auch nach der COVID-19-Krise die Basis für unternehmerischen Erfolg sein.

Erfolgsmerkmale verankern – aber wie?

Der Fokus auf Innovation sowie operative und strategische Agilität ist eine feste Notwendigkeit zur Bewältigung der Zukunft. Nur durch die «constant reinvention at speed», das Sich-mit-dem Fuss-auf dem-Gaspedal-immer-wieder-neu-Erfinden, erreicht man den gewünschten Zustand. Darin erkennt und vermeidet man unnötige Kosten und kann diese frei gewordenen finanziellen Ressourcen in Neugestaltung umlenken. Diese Denkweise führt zu einer neuen Innovationskultur im Unternehmen. Durch eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur und dem gezielten Einsatz von modernen Technologien können Fähigkeiten, Führung und Firmenkultur als Ganzes neu ausgerichtet werden, sodass ein neues, kohärentes digitales Geschäftsmodell innerhalb der Organisation entsteht. Das Stichwort hier: Schöpfung durch Skalierung. Weil sich die Customer Experience (CX) auf die Transaktion mit Kunden bezieht, aber ein Produktangebot allein kein grossartiges Erlebnis definiert, hat sich die CX zum BX entwickelt: dem Business of Experience. Dieser ganzheitliche, kundenorientierte Ansatz generiert nicht nur nachhaltiges Wachstum, sondern ermöglicht auch Innovation.

Der Neue Digitale Kern ist das Herzstück

Das daraus resultierende neu gedachte und durchgängig digitalisierte Unternehmen basiert auf einem neuen Wettbewerbsvorteil. Der «Neue Digitale Kern» ist ein digitales Abbild einer Firma. Alle Anwendungen, Services und Daten werden darüber in der Cloud zusammengeführt. So lassen sich sämtliche Unternehmensprozesse zentral und in Echtzeit steuern. Dazu gehören auch Prozesse, die Partner und Kunden einschliessen. Die Idee ist, Kollaboration und Kundenerlebnisse tief in den Strukturen und dem Selbstverständnis eines Unternehmens zu verankern. Die dafür nötigen Daten stehen zeitgleich zur Verfügung, was Entscheidungsprozesse verkürzt, eine Leistungsbeurteilung ermöglicht und vollständige Transparenz zum Standard macht. Kostenintensive und innovationshemmende Barrieren zwischen Prozessen, Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden sind somit aufgehoben. In Verbindung mit Automatisierung, Robotik, KI oder dem Internet of Things (IoT) werden Geschäftsprozesse, Produktinnovation und Beschaffungsketten optimiert und radikal verkürzt. Der Neue Digitale Kern führt schliesslich zu vollständig digitalisierten Wertschöpfungsketten und nachhaltigen Ökosystemen über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg.

Nachholbedarf bei digitalen Technologien

Dieser Fokus auf die Digitalisierung ist auch am Arbeitsplatz spürbar. Die rund um den Neuen Digitalen Kern aufgebauten Infrastrukturen müssen nun optimal genutzt werden, um ein angemessenes Payback der Investitionen zu generieren. Wichtig ist es, die Verfügbarkeit und Akzeptanz der Mitarbeitenden sicherzustellen, indem die digitalen Technologien innerhalb des Unternehmens bis in den kleinsten Winkel vordringen. Der Neue Digitale Kern ist jener erfolgsentscheidende Faktor, der alle anderen in der «Welt nach der Pandemie» notwendigen Veränderungen erst ermöglicht und Unternehmen nachhaltige Wertschöpfung bringt.

Schweizer Unternehmen haben hier noch Nachholbedarf. 41 Prozent können kaum oder keine Erfahrung mit entkoppelten Daten aufweisen. Setzte man diese jedoch zusammen mit Applikationen ein, würde man die Flexibilität erhöhen und Anpassungen in Echtzeit und ohne Beeinträchtigung anderer Systeme ermöglichen. Ein Drittel hat bislang kaum mit modernsten Cloud-Lösungen experimentiert. Durch die Integration von Data Analytics oder KI avancierte diese Schlüsseltechnologie zum Katalysator für Wachstum. Gemäss der Studie verfügt fast die Hälfte der Schweizer Unternehmen über keine adäquaten Technologien zur Erfassung und Analyse von Daten in Echtzeit. Die Nutzung, Analyse und Qualität von Daten werden jedoch zum Standard und in jeden Entscheidungsprozess im Unternehmen einfliessen müssen.

Quelle: Accenture

Outdoor-Unternehmen Mammut wird vollständig von Telemos übernommen

Die in der Schweiz ansässige Industriegruppe Conzzeta AG stösst das Outdoor-Unternehmen Mammut an den Finanzinvestor Telemos Capital ab. Mit Telemos erhalte Mammut einen neuen, starken Partner, der das in der Bergsport-Welt gut bekannte Schweizer Unternehmen in der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells vorantreiben werde, wie es heisst. Mammut werde daher auch weiterhin in innovative Produkte, Kanäle und in das Wachstum der Märkte investieren.

Das Outdoor-Unternehmen Mammut wird an den Finanzinvestor Telemos Capital veräussert. (Bild: Mammut)

Die Schweizer Industriegruppe Conzzeta AG richtet sich strategisch neu aus und stösst in diesem Zusammenhang das Outdoor-Unternehmen Mammut ab. Mit der Vereinbarung (Signing) zur Übernahme von Mammut durch Telemos finde nun diese strategische Neuausrichtung ihren Abschluss, teilt das Unternehmen mit. Vorbehaltlich aller erforderlichen, behördlichen Genehmigungen wird der Abschluss (Closing) der Veräusserung von Mammut gegen Mitte 2021 erwartet.

Outdoor-Unternehmen mit bedeutenden Meilensteinen

Die seit 1996 börsenkotierte Conzzeta AG stieg 1982 mit der Übernahme der Arova Lenzburg, aus der später die Mammut Sports Group wurde, in den lukrativen Sportartikel-Markt ein. Diese Ära findet nun ein Ende. Michael Willome, CEO von Conzzeta, sagt dazu: «Es war mir eine grosse Freude und Ehre, den Weg von Mammut in den letzten beinahe 6 Jahren zu begleiten. Das Team von Mammut hat in dieser Zeit bedeutende Meilensteine erreicht. Für mich war besonders die Wandlung der Produkte in ein zeitgemässes und frisches Design unter dem gleichen Anspruch an Premium Qualität und Funktionalität bemerkenswert. Hinzu kommen die neuen, speziell für die weiblichen Kunden entwickelten Produktreihen, die unsere Kundinnen nun vollumfänglich am reichen Mammut Angebot teilhaben lassen. Zudem ist es ausserordentlich, wie stark die digitalen Kanäle expandieren und somit massgeblich zum Wachstum über mammut.com und der relevanten Marktplätze beitragen.»

Die neuen Besitzer

Die neue Besitzerin von Mammut ist Telemos Capital, ein europäischer Finanzinvestor mit Schweizer Hintergrund. Nach eigenen Angaben stützt sich Telemos dabei auf starke Familienwerte, unternehmerische Investmenterfahrung und einen langfristigen partnerschaftlichen Ansatz. Das Unternehmen wurde gegründet und wird geleitet von Philippe Jacobs, der auch Co-Chairman der Jacobs Holding AG, Zürich, Schweiz ist. Das Telemos-Team konzentriert sich auf Eigenkapitalinvestitionen in eine begrenzte Anzahl privater Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Gesundheits- und Unternehmensdienstleistungen in ganz Europa. Die Übernahme von Mammut wird gemäss Mitteilung u.a. auch mit der Begeisterung für den Bergsport begründet. Philippe Jacobs, Telemos Capital Executive Chairman, kommentiert: «Wir freuen uns auf die zukünftigen Möglichkeiten mit den Mammut Premium-Outdoor-Produkten und Dienstleistungen.»

Geschäftsmodell weiterentwickeln

Mit Telemos erhalte das Outdoor-Unternehmen Mammut einen neuen, starken Partner, der dem Schweizer Bergsport-Spezialisten in der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells helfen werde, heisst es in der zur Firmentransaktion versandten Medienmitteilung. Das betreffe vor allem die drei Bereiche Produkte, (digitale) Kanäle und das Wachstum in neuen Regionen. Oliver Pabst, CEO der Mammut Sports Group, zeigt sich denn auch optimistisch: «Die heutige Ankündigung ist eine sehr gute Nachricht. Geleitet von unserem Purpose `To Create a World Moved by Mountains´ freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Telemos, um gemeinsam mit unseren Partnern die führende Position von Mammut, Swiss 1862, als Premium-Marke in bestehenden und neuen Märkten weiterhin auszubauen und mit nachhaltigen, innovativen sowie digitalen Produktlösungen zu überzeugen.»

Quelle: Mammut Sports Group

Aussenwirtschaftsforum 2021: Die Exportwirtschaft in der neuen Normalität

Am Nachmittag des 22. April wurde das Aussenwirtschaftsforum 2021 der Exportförderungs-Organisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) als virtuelle Veranstaltung durchgeführt. Panel-Diskussionen, Keynotes und Breakout-Sessions widmeten sich dem Thema «Internationales Geschäft in der neuen Normalität».

Gastgeberinnen am Aussenwirtschaftsforum 2021: Simone Wyss Fedele (CEO von S-GE, links) und Ruth Metzler. (Bild: Switzerland Global Enterprise)

Die «neue Normalität», so wie sie für das Ende der Pandemie prophezeit wird, ist für die meisten exportorientierten Unternehmen der Schweiz bereits Realität. Dies wurde aus den verschiedensten Voten am diesjährigen Aussenwirtschaftsforum deutlich. Die Krise zeige auf, welche internationalen Geschäftsmodelle funktionieren und welche nicht, bilanzierte etwa Ruth Metzler, Verwaltungsratspräsidentin von Switzerland Global Enterprise (S-GE) in ihrem Schlusswort zur Veranstaltung. Ein Ziel des diesjährigen Aussenwirtschaftsforums war es, Unternehmen Inspiration und praktisches Rüstzeug zu vermitteln, um im Export wieder oder weiterhin durchstarten zu können.

Bilateralen Weg mit der EU beibehalten

Es ist nicht nur die Corona-Krise, welche den Aussenhandel beeinflusst, sondern auch wirtschaftspolitische Verschiebungen: Welche Auswirkungen haben etwa die Differenzen zwischen den USA und China auf die Schweizer Exportwirtschaft? Welche Rahmenbedingungen braucht es, dass der Aussenhandel mit der EU weiterhin klappt? Und wie entwickeln sich die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich weiter nach dessen Austritt aus der EU? Diese Fragen, auf deren Beantwortung Unternehmen in der Regel nur wenig Einfluss haben, standen im Zentrum verschiedener Panel-Diskussionen. So fordert etwa Swissmem-Präsident Martin Hirzel mit Nachdruck, am bilateralen Weg mit der EU festzuhalten. Denn trotz aufstrebender Märkte in Asien oder Afrika sind es immer noch die europäischen Staaten, allen voran Deutschland, in welche die meisten Schweizer Waren ausgeführt werden. «Für die MEM-Industrie bietet der europäische Markt in den nächsten zehn Jahren immer noch die höchsten Wachstumsraten, so Martin Hirzel. Und was vielfach vergessen werde: «Die Schweiz ist der viertwichtigste Handelspartner der EU», wie SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck festhielt.

Nächste Krisen werden folgen

Die wichtigsten Erkenntnisse für die Export-Praxis fasste am Aussenwirtschaftsforum 2021 Simone Wyss Fedele, CEO von S-GE, wie folgt zusammen: Konzentration auf Nischen und dort die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpfen, Diversifikation, Anpassung der Wertschöpfungsketten und mit Unsicherheit umgehen können. Denn, wie auch Ruth Metzler in ihrer Schlussansprache betonte, die Regulierungen werden zunehmen und weitere unerwartete Krisen werden folgen. Aude Pugin, CEO von APCO Technologies SA und Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Waadt, bedauerte etwa in ihrer Keynote, dass immer noch zu wenig beachtet werde, dass Krisen auch als Chancen genutzt werden sollten. Resilienz sei ein Gebot der Stunde, hält sie fest. «Wir müssen lernen, auf der Welle zu surfen statt zu warten, bis die nächste anrollt», sagte sie mit Blick auf die Tatsache, dass wir derzeit sowohl von einer Gesundheits- als auch von einer Wirtschaftskrise betroffen sind.

Lieferketten nicht abreissen lassen

Gerade für KMU erweisen sich immer wieder unterbrochene Lieferketten als Problem. Davon betroffen war etwa auch die Firma Howag Kabel AG. Ihr CEO Eugen Peterhans schilderte, wie sein Unternehmen mit der Herausforderung umgegangen ist, innert Kürze die Lieferfähigkeit für einen Schlüsselkunden erhöhen zu müssen. Als entscheidend in solchen Situationen erwies sich eine straffe Führung mit dem Setzen von klaren Prioritäten. Um langfristig lieferfähig bleiben zu können, müsse man einerseits unbedingt auch bei den Zulieferern auf mehrere Quellen setzen und anderseits auch die – im Niedrigzins-Umfeld wenig attraktiv scheinende – Lagerhaltung in Erwägung ziehen. Das dies mit Mehrkosten verbunden ist, ist unbestritten. Doch Tomasz Gonsior von OptiBuy GmbH sagt dazu: «Es kommt unter Umständen teurer, nichts zu tun.» Das Risiko müsse deshalb auch von Kunden und Lieferanten mitgetragen werden.

Ignazio Cassis am Aussenwirtschaftsforum 2021: Bundesrat setzt sich weiter für gute Rahmenbedingungen ein

Nicht zu unterschätzen bleibt trotz der Digitalisierung, welche inzwischen sehr viele Kontakte in die virtuelle Welt verlagert hat, der Wert persönlicher Beziehungen. Physische Kontakte gelte es deshalb noch effektiver einzusetzen, hielt etwa Andreas Gerber von Credit Suisse, die zusammen mit S-GE regelmässig die Exportperspektiven von Schweizer Unternehmen untersucht, fest. Es sei trotz der widrigen Umstände wichtig, auf Normalität zu setzen, «auch finanziell», wie Gerber mit Blick auf die irgendwann auslaufenden staatlichen Hilfsgelder betonte. «Unternehmen müssen wieder auf selbst verdientes Geld setzen». Gefordert ist aber auch die Politik. Hier sicherte Aussenminister Ignazio Cassis den Unternehmen zu, dass sich der Bundesrat weiterhin für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen einsetzen wird. «Die Diplomatie wird daran gemessen, wie sie sich für die Wirtschaft einsetzt.» Die Bevölkerung scheine zuweilen zu vergessen, wie wichtig die Exportwirtschaft für unser Land ist, sagte Cassis – wohl auch gedacht als kleiner Seitenhieb auf die Diskussion rund um das Rahmenabkommen mit der EU.

Weitere Informationen: Switzerland Global Enterprise

Gewinnsteuern: In welchen Kantonen sie 2021 am tiefsten sind

Aus steuerlicher Sicht steht die Schweiz im internationalen Vergleich nach wie vor gut da. Auch dieses Jahr sind die Gewinnsteuern für Unternehmen leicht gesunken – bei praktisch unveränderter Einkommensbesteuerung. Zu diesem Schluss kommt der Swiss Tax Report 2021 von KPMG. Doch der Spielraum für steuerliche Vorteile wird zusehends enger.

Die kantonalen Gewinnsteuern im im Überblick. (Grafik: KPMG)

Die Schweiz schneidet bei den Gewinnsteuern und bei der Besteuerung des Einkommens im internationalen Vergleich nach wie vor gut ab. Dies zeigt der jüngste Swiss Tax Report des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG. Dieser vergleicht die Gewinn- und Einkommenssteuersätze von 130 Ländern sowie aller 26 Kantone. Demnach weisen die höchsten Einkommenssteuersätze in Europa nach wie vor Schweden (57,3%) und Dänemark (56,5%) sowie Österreich (55,0%) auf. Im aussereuropäischen Vergleich verfügen Japan, China, Australien und Südafrika mit je 45% über die höchsten Spitzensteuersätze. Verschiedene Offshore-Domizile und vereinzelte Nahost-Staaten erheben nach wie vor keine Steuern auf Einkommen.

Sätze für die Gewinnsteuern in der Schweiz im Jahr 2021 leicht gesunken

Nachdem im Vorjahr aufgrund der Unternehmenssteuerreform STAF noch grosse Bewegungen bei den Gewinnsteuersätzen nach unten zu beobachten waren, fielen die Steuersatzsenkungen von 2020 auf 2021 merklich tiefer aus. Insgesamt senkten dieses Jahr elf Kantone ihre Gewinnsteuern, wenn auch nur leicht. Die grösste Reduktion haben die Kantone mit den höchsten Sätzen vorgenommen. Es sind dies der Kanton Wallis mit rund -1,6 Prozentpunkte, Zürich mit rund -1,5 Prozentpunkte sowie Bern mit rund -0,6 Prozentpunkte. Auch der Tiefsteuerkanton Nidwalden hat seinen Gewinnsteuersatz mit -0,7 Prozentpunkten vergleichsweise stark gesenkt. Schweizweit liegt der durchschnittliche Gewinnsteuersatz aktuell bei rund 14,9%, nachdem er im Vorjahr bei 15,1% stand. Zu Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2007 lag der durchschnittliche ordentliche Gewinnsteuersatz für in der Schweiz ansässige Unternehmen noch bei über 20%.

Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz gut ab. Die Kantone mit den tiefsten Gewinnsteuersätzen belegen nach den klassischen Offshore-Domizilen, Guernsey, Katar sowie einigen (süd-)osteuropäischen Staaten die vordersten Plätze der Standorte mit tiefen Steuersätzen.

Tiefsteuerkantone: Nidwalden überholt Luzern

In der Rangfolge der Kantone mit den attraktivsten Gewinnsteuersätzen hat es im Vorjahresvergleich kaum Verschiebungen gegeben. Die Zentralschweizer Kantone sowie die Kantone Glarus und Appenzell-Innerrhoden verfügen nach wie vor über die tiefsten ordentlichen Gewinnsteuern. So weist der Kanton Zug mit 11,9% den tiefsten Gewinnsteuersatz aus, gefolgt vom Kanton Nidwalden, der durch eine leichte Senkung des Satzes um -0,7 Prozentpunkten auf knapp 12% den Kanton Luzern (12,3%) überholt hat. Mit einem Gewinnsteuersatz von 21% bildet der Kanton Bern das Schlusslicht – trotz einer Steuersatzsenkung um -0,6 Prozentpunkten.

Moderate Reduktion der Steuersätze in der Schweiz bis 2025 erwartet

Für die kommenden Jahre geht KPMG von einer weiteren, wenn auch moderaten, Reduzierung der Steuersätze aus, da einige Kantone im Rahmen der Unternehmenssteuerreform STAF noch nicht die ganze Senkung der Steuersätze vorgenommen haben. Sie verteilen die Satzreduktionen stufenweise über bis zu 5 Jahren. Dies bedeutet, dass die Unternehmenssteuern bis 2025 voraussichtlich auf rund 14,3% sinken werden. Die grössten Steuersenkungen sind in Basel-Landschaft (-4,5%), dem Tessin (-3,3%) und im Kanton Jura (-2,0%) zu erwarten.

Steuersätze für Spitzeneinkommen grösstenteils unverändert

Die Besteuerung natürlicher Personen hat sich im Gegensatz zur Unternehmensbesteuerung in den letzten Jahren wenig verändert. Seit der Erstausgabe des Swiss Tax Reports von KPMG hat sich der durchschnittliche Spitzeneinkommenssteuersatz in der Schweiz praktisch kaum bewegt. So lag der Satz 2007 bei 34,9% und verharrt damit 2021 mit 33,7% (Vorjahr: 33,8%) auf praktisch gleichem Niveau.

Die grösste Veränderung liess sich in den Kantonen Glarus, Schaffhausen, Jura und Fribourg beobachten, die ihre durchschnittlichen Einkommensteuersätze 2021 um je rund -0,3 Prozentpunkte reduziert haben. Auch Bern und Thurgau haben ihre Sätze mit je rund -0.2 Prozentpunkte leicht gesenkt. Als einziger Kanton hat Obwalden den Einkommenssteuersatz um +0,2 Prozentpunkte leicht angehoben, liegt aber mit einem Satz von 24,3% noch immer in den Top 3 der attraktivsten Steuerkantone.

In Kantonen mit tiefen Gewinnsteuern zahlen auch hohe Einkommen tiefe Steuern

Generell zeigt sich, dass Kantone mit tiefen Unternehmenssteuersätzen auch im Vergleich der Spitzeneinkommenssteuersätze gut abschneiden. Den tiefsten Einkommenssteuersatz wendet mit rund 22,4% der Kanton Zug an, gefolgt von Appenzell-Innerrhoden (24,1%), Obwalden (24,3%) und weiteren Zentralschweizer Kantonen. Am höchsten werden Spitzeneinkommen in Genf besteuert (44,8%). Auch in den Kantonen Basel-Land (42,2%), Waadt (41,5%) und Bern (41,0%) liegen die Steuersätze für Spitzeneinkommen relativ hoch.

Die Einkommenssteuersätze der Schweizer Kantone im Überblick (Grafik: KPMG)

Druck auf „Steuerparadiese“ nimmt zu

Bei der internationalen Unternehmensbesteuerung bahnt sich eine Neuordnung an, die auch die Schweiz empfindlich treffen könnte. Im Zentrum der internationalen Steuerdebatte stehen aktuell Überlegungen zu einem internationalen Mindestsatz für die Besteuerung von Unternehmen. Die jüngsten Äusserungen von US-Finanzministerin Janet Yellen erhöhen den Druck auf Tiefsteuerländer wie die Schweiz. So liegt der von Yellen eingebrachte Mindeststeuersatz von 21% weit über dem durchschnittlichen ordentlichen Satz für Gewinnsteuern von aktuell 14,9% in der Schweiz.

Würden die Vorstösse der OECD, der G20 und des US-Finanzministeriums zu einer geplanten Mindestbesteuerung umgesetzt, hätte dies Folgen für den Steuerwettbewerb. Denn durch die Einschränkung des internationalen Steuerwettbewerbs verringert sich der Spielraum, sich im Standortwettbewerb mittels eines kompetitiven Steuerregimes zu positionieren. Gerade die Schweiz könnte aufgrund des hohen Kostenniveaus an Standortattraktivität einbüssen. Deshalb gelte es, so KPMG, andere Standortfaktoren sorgfältig zu pflegen. „Die Höhe der Unternehmenssteuersätze tritt immer mehr in den Hintergrund. Auch wenn die Steuerbelastung ein wichtiges Entscheidungskriterium bleiben wird, werden Faktoren wie Zugang zu Talenten, flexible Arbeitsmarktbedingungen sowie politische Stabilität und Rechtssicherheit immer wichtiger“, erklärt Stefan Kuhn, Leiter der Steuer- und Rechtsberatung von KPMG.

Quelle: KPMG

Hunn Gartenmöbel AG mit neuem Mitinhaber

Seit 1. April 2021 hat die Hunn Gartenmöbel AG mit Jean-Pierre Iacopetta einen neuen Mitinhaber und Hauptaktionär. Die Gründer, Barbara und Jürg Bänninger, sind weiterhin Mitinhaber und bleiben für mindestens vier weitere Jahre aktiv im Unternehmen. Die operative Führung bleibt bei Geschäftsführer Sandro Di Giovanni, welcher neu ebenfalls an der Firma mitbeteiligt ist.

Die Inhaberschaft von Hunn Gartenmöbel AG wurde um Jean-Pierre Iacopetta (ganz rechts) erweitert. (Bild: zVg)

Die Nachfolgeregelung beschäftigt Hunn seit vielen Jahren. Die Firma und die Marke Hunn Gartenmöbel wurden vom Ehepaar Bänninger während 33 Jahren mit viel Herzblut aufgebaut und beschäftigt heute knapp 100 Mitarbeitende. Das Unternehmen bietet die grösste Gartenmöbel-Auswahl der Schweiz und ist nach eigener Darstellung Marktführer in der Branche. Wie Hunn weiter berichtet, habe man sich bei der Suche eines geeigneten Käufers und Nachfolgers sich viel Zeit gelassen. «Wir suchten einen Nachfolger, welcher die Grundwerte und Firmenphilosophie von Hunn versteht und weiterlebt. Der Verkauf an einen Grossinvestor oder eine ausländische Firma kam für uns nie in Frage», erklärt Jürg Bänninger. Mit Jean-Pierre Iacopetta fanden die Bänningers nun einen neuen Mitinhaber, welcher die Firma im gleichen Sinne langfristig weiterführt und jeder einzelne Mitarbeitende im Unternehmen schätzt, wie es heisst.

Warum Hunn Gartenmöbel?

Jean-Pierre Iacopetta begeisterte sich von Anfang an für Hunn Gartenmöbel, weil sich Hunn auf den Kunden und das Produkt fokussiere und schaue, was wirklich zum Kunden passt. Hunn sei mit ihrem Engagement, ihrem Expertenwissen und den hohen Qualitätsansprüchen an Produkt und Service ein vorbildlicher Betrieb, erläutert der neue Mitinhaber seine Motivation weiter. Der Umgang unter den Mitarbeitenden und Inhabern erlebe er sehr wertschätzend und kollegial. Weiter sei Hunn in den vergangenen 33 Jahren zum Marktführer herangewachsen, profitiere von einem hohen Bekanntheitsgrad, langjährigen Mitarbeitenden und einem sehr soliden und nachhaltigen Firmenaufbau.

Wer ist Jean-Pierre Iacopetta?

Jean-Pierre Iacopetta ist gebürtiger Belgier und absolvierte sein Masterstudium in Ingenieurwissenschaften, Fachrichtung Business & Administration, an der Solvay Business School in Brüssel. Er arbeitete vier Jahre als Senior Portfolio Manager bei der Bank BNP Paribas Fortis SA in Brüssel. Danach wechselte er zur Compagnie Nationale à Portefeuille SA, der grössten in Familienbesitz befindenden Investmentgruppe in Belgien, wo er als Senior Investment Manager Erfahrungen mit Firmeninvestitionen und Übernahmen von Familienunternehmen sammelte. Anschliessend zog er in die Schweiz um und arbeitete im Kanton Zug zuerst im Ölhandel und später als Vorsitzender und Geschäftsführer von zwei weiteren Unternehmen. Seit Anfang 2017 ist er Vorstandsvorsitzender und Mitinhaber der GKM Gewerbekühlmöbel AG in Sarnen OW, einer der schweizweit führenden Zulieferer im Bereich der Kältetechnik für die Gastronomie und die Kühl- und Tiefkühlindustrie sowie der Tempco AG, welche sich auf die Vermietung von professionellen Kühlmöbeln spezialisiert. Die Firmen beschäftigen zusammen aktuell ca. 45 Mitarbeitende.

Jean-Pierre Iacopetta wuchs in einer Unternehmerfamilie in Belgien auf. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern – zweimal Zwillingsmädchen.

Wie geht es weiter?

Die Hunn Gartenmöbel AG bleibt mit ihrem Firmennamen und in ihrer Geschäftsform wie bis anhin bestehen und bleibt auch künftig ein eigenständiger, schweizerischer Familienbetrieb. Das Wohl der Mitarbeitenden ist allen Mitinhabern enorm wichtig. Nur mit zufriedenem und motiviertem Personal ist der Erfolg der Firma garantiert, weshalb die komplette Belegschaft weiterbeschäftigt wird. «Das Hunn-Team ist eine grosse Familie, weshalb uns jeder einzelne Mitarbeitende am Herzen liegt», sagt dazu Barbara Bänninger

Die Hunn Gartenmöbel AG konzentriert sich weiterhin auf ihr Kerngeschäft, den Verkauf von hochwertigen Gartenmöbeln an Privat- und Geschäftskunden, und setzt alles daran Marktführer im Gartenmöbel-Fachhandel zu bleiben. Zusammen mit Jean-Pierre Iacopetta schreitet Hunn den Erfolgskurs weiter voran und möchte sich fortlaufend verbessern und wachsen.

Die Nachfolgeregelung der Firma Hunn Gartenmöbel AG bezeichnet einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte. Der Verwaltungsrat schaut sehr positiv und mit viel Freude in die Zukunft und ist überzeugt, dass sich Hunn auch in den nächsten Jahren erfolgreich am Markt behauptet und sich von den Mitbewerbern abhebt.

Quelle und weitere Informationen

Klimaschutzprojekte von KMU: 2020 war ein Rekordjahr

Die Klimastiftung Schweiz hat 2020 überdurchschnittlich viele Gelder an überdurchschnittlich viele KMU vergeben. Knapp 5 Millionen Franken Fördergelder wurden gesprochen. Diese gehen an über 400 Klimaschutzprojekte von Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen.

Im Jahr 2020 hat die Klimastiftung Schweiz mit rekordverdächtigen 5 Millionen Franken  Klimaschutzprojekte in KMU gefördert. (Symbolbild / Quelle: Pixabay.com)

Das Bürohaus wird zum Solarkraftwerk, der Recycling-Beton wird zum CO2-Speicher, aus Abfall werden Treibstoff und Parfüm: Die Kreativität der Schweizer und Liechtensteiner KMU zum Schutz des Klimas haben auch im anspruchsvollen 2020 nicht nachgelassen. Die Klimastiftung Schweiz hat erneut zahlreiche Förderanträge erhalten. Rund 5 Millionen Franken Förderung für Klimaschutzprojekte haben Stiftungs- und Beirat im Jahr 2020 gesprochen. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr.

Innovative Technologien im Zentrum der Förderung 

Der grösste Teil der Fördersumme floss auch 2020 in den Innovationsbereich: Insgesamt 23 Projekte können neu auf die Unterstützung der Stiftung zählen, im Umfang von insgesamt 2.7 Millionen Franken. Unter den geförderten Innovationen finden sich etwa eine Technologie zur Speicherung von CO2 in Recyclingbeton (neustark), neuartige Verfahren zur Herstellung von nachhaltigem Isolationsmaterial aus Asche (FenX) oder zur Umwandlung von Pflanzenabfällen in hochwertige Chemikalien als Alternative zu Erdöl (Bloom Biorenewables) sowie eine CO2-neutrale Beheizung von Gewächshäusern mit organischen Fettabfällen (Oekokraft).

“Wollen wir die nationalen Klimaziele erreichen, sind wir auf solche zukunftsweisenden Technologien gerade im Gebäude- und Landwirtschaftsbereich sowie der Kreislaufwirtschaft dringend angewiesen”, sagt Thomas Hügli, Stiftungsratspräsident der Klimastiftung Schweiz. “Es wird nicht ausreichen, dass die Wirtschaft ihre CO2-Emissionen reduziert oder kompensiert. Wir bündeln deshalb die Kräfte der einzelnen Partnerunternehmen in der gemeinsamen Stiftung, um die Förderung von Klima-Innovationen effizient und fokussiert weiter auszubauen”.

Mehr als doppelt so viele geförderte Klimaschutzprojekte als im Vorjahr 

Auch über 350 Energieeffizienzprojekte erhalten künftig Unterstützung der Klimastiftung Schweiz. Darunter finden sich neben zahlreichen Standardmassnahmen für eine bessere Energieeffizienz im Betrieb (Projekte wie die Umstellung auf Elektromobilität, die Nutzung von Abwärme oder der Ersatz von Geräten) auch zwölf Grossprojekte zur Förderung und Aufbereitung von Biogas. Hinzu kommen rund 30 Projekte aus dem Waldpflegeprogramm, bei dem die Stiftung die Verjüngung überalterter Wälder unterstützt, um deren CO2-Aufnahmefähigkeit zu erhalten. Insgesamt beläuft sich die Zahl der geförderten Einzelprojekte im Jahr 2020 auf über 400 und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Rückverteilung aus CO2-Abgabe entfaltet grösstmögliche Wirkung 

Möglich wird die Förderung durch über 20 Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen, die der Stiftung die ihnen zustehende Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe spenden. Die Klimastiftung Schweiz ist offen für weitere Firmen, die dieses gemeinsame Engagement der Wirtschaft zum Erreichen der nationalen Klimaziele als künftige Partner mittragen möchten.

Quelle Klimastiftung Schweiz

Cyberkriminalität: Das sind die Gefahrenquellen

Der aktuelle Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt, wie Cyberkriminelle infolge der Pandemie ihre Angriffsmethoden angepasst haben: mit Attacken aufs Homeoffice und mit Einsatz neuster KI-Technologie.

In Ruhe am PC arbeiten: Der Schein trügt. Denn die Cyberkriminalität wird immer ausgefeilter. (Bild: Swisscom / Cyber Security Threat Radar 2020/2021)

Die Flut an Cyberbedrohungen ist ungebrochen hoch. Grosse Firmen und KMU stehen nach wie vor im Visier von Hackern. Der pandemiebedingte Wechsel vieler Angestellten ins Homeoffice bot der Cyberkriminalität eine willkommene grössere Angriffsfläche. Entsprechend haben sie ihre Angriffsmethoden den neuen Gegebenheiten angepasst.

Cyberkriminalität: Hohe Zahl an Angriffen

Der neuste Cyber Security Threat Radar zeigt: Die Anzahl Angriffe bewegt sich nach wie vor auf konstant hohem Niveau. Während einzelne ─ eher klassische ─ Angriffsmethoden rückläufig sind, kommen intelligente und oftmals KI-gesteuerte Vorgehensweisen vermehrt zum Einsatz. Unternehmen und Organisationen werden dadurch zusätzlich gefordert den Überblick zu behalten – die Methoden der Angreifer entwickeln sich stetig weiter.

Neue Voraussetzungen, neue Angriffsmethoden

So zählt etwa Workplace Heterogeneity inzwischen zu den grössten Herausforderungen in der IT-Sicherheit. Die sofortige Entsendung ins Homeoffice war eine der grössten Herausforderungen, die IT- und Sicherheitsabteilungen in jüngster Vergangenheit bewältigen mussten. Homeoffice sowie mobile und agile Arbeitsmodelle, wie beispielsweise „Bring your own device“, bieten grosse Chancen ─ sie eröffnen aber auch neue Angriffsflächen. Und diese Entwicklung nutzen Angreifer gekonnt zu ihrem Vorteil aus.

AI-based Attacks auf dem Vormarsch

Auch Angriffe mittels Einsatzes künstlicher Intelligenz, sogenannte AI-based Attacks, treten vermehrt in den Vordergrund und werden im Cyber Security Threat Radar als eine zunehmende Bedrohung eingestuft. Sie kommen beispielsweise bei gezielter Desinformation zum Einsatz, wie man sie etwa von Deepfakes kennt. So sorgte jüngst der Tiktok-Kanal «Deeptomcruise» für Furore. Auf Videos zeigte Tom Cruise Zaubertricks und spielte Golf. Der eigentliche Zaubertrick war aber das Video selbst: Denn dafür ist der Hollywoodstar für einmal nicht vor der Kamera gestanden, er wusste nicht mal davon. Es handelt sich um eine fast perfekte Fälschung, die dank künstlicher Intelligenz geschaffen worden ist. Durch sie sind Cyberkriminelle in der Lage, aus unterschiedlichsten Informationen automatisiert ein künstliches Profil zu erschaffen, das nur sehr schwer als Fälschung erkennbar ist. Welche Gegenmassnahmen Unternehmen gegen diese und andere Herausforderungen treffen können, wird im Report erläutert.

Kompass in der Cyberwelt

Mit dem Cyber Security Threat Radar haben die Spezialistinnen und Spezialisten von Swisscom die aktuelle Bedrohungslage in der Schweiz ermittelt. Der Report erklärt die Motivation der Cyberkriminellen und deckt ihr Vorgehen auf. Er betrachtet und beobachtet Trends und Herausforderungen, bewertet diese und verschafft durch das Bündeln von Expertenwissen einen Überblick zur  Bedrohungslage und deren Entwicklung in der Schweiz. Zudem zeigt er, welche Gegenmassnahmen besonders effektiv sind, um Angriffe bestmöglich und frühzeitig zu erkennen.

Quelle: Cyber Security Threat Radad 2020/21 von Swisscom

Randstad Award 2021: Flughafen Zürich AG attraktivster Arbeitgeber

Die Flughafen Zürich AG hat den Randstad Award 2021 gewonnen. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren die Uhrenmanufaktur Patek Philippe und der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli.

Randstad Award 2021: Das ist das Siegertreppchen. (Bild: Randstad (Schweiz) AG)

Am 20. April 2021 fand die achte Randstad Award Verleihung statt, dieses Jahr zum ersten Mal als Online-Event. Der Preis wird jährlich in über 34 Ländern an den attraktivsten Arbeitgeber verliehen. Die Ergebnisse basieren auf der repräsentativen und weltweit wohl umfassendsten Employer Branding Studie. Die Studie ist unabhängig; Unternehmen können sich nicht für eine Teilnahme bewerben, sie werden aufgrund ihrer Mitarbeiterzahl für die Studie ausgewählt.

Weshalb Employer Branding wichtig ist

Die momentan berechtigte Frage, um die sich der Event aufgestellt hat, lautete «Weshalb ist Employer Branding in Krisenzeiten wichtig?». Diverse Fachleute aus der HR-Branche lieferten Inputs zur Beantwortung dieser Frage, und auch die aktuelle Employer Brand Studie beleuchtet Erkenntnisse dazu. Pim de Morree von Corporate Rebels erklärte den Event-Teilnehmenden im Gespräch, was attraktive Unternehmen gemeinsam haben und wie sie sich noch weiterentwickeln können.

Stolzer Gewinner des Randstad Award 2021

In den letzten sieben Jahren war die Flughafen Zürich AG stets unter den Top 5 der attraktivsten Arbeitgeber platziert. Zum ersten Mal hat er es nun auf den ersten Platz geschafft und den Randstad Award als attraktivster Arbeitgeber der Schweiz gewonnen. Bruno Zanella, Head of HR bei Flughafen Zürich AG: «Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Employer Branding ist immer wichtig – auch in Krisenzeiten. Als ein Unternehmen, das von der Covid-19 Krise stark betroffen ist, sind wir umso stolzer, weiterhin als attraktive und stabile Arbeitgeberin wahrgenommen zu werden.»

Die Top 10 der attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz 2021

1. Flughafen Zürich AG6. SBB
2. Patek Philippe7. Suva
3. Lindt & Sprüngli8. Banque Pictet & Cie
4. Rolex9. Swiss Re
5. Swiss International Air Lines10. Jet Aviation

Dieses Jahr konnten sich die Banque Pictet & Cie und die Swiss Re zum ersten Mal in den Top 10 der attraktivsten Arbeitgeber einreihen. ABB ist der grösste Sprung nach vorne gelungen: Das Unternehmen konnte ganze 41 Plätze gut machen und ist nun auf Rang 36 platziert.

Quelle: Randstad (Schweiz) AG

Cyber-Vorfälle: Tipps zur richtigen Reaktion

Unternehmen und Organisationen stehen bei einem Cyberangriff enorm unter Druck, denn die richtige Reaktion auf Cyber-Vorfälle ist zeitintensiv, erfordert aber gleichzeitig ein schnelles Handeln. Vier Punkte sind dabei besonders wichtig.

Wenn das System Alarm schlägt: Wie reagiert man auf Cyber-Vorfälle? (Bild: Pixabay.com)

Gemäss Medienberichten erfolgte kürzlich erneut ein Cyber-Angriff auf ein bekanntes Schweizer KMU: Die Storenfirma Griesser ist mit Ransomware angegriffen worden und hat entsprechend alle Hebel in Bewegung gesetzt, den Schaden in Grenzen zu halten. Wie das Unternehmen mitteilt, seien eine IT-Taskforce und ein Krisenstab daran, die Systeme wieder herzurichten, damit man schrittweise wieder zu einem Normalbetrieb zurückkehren könne.

Cyber-Vorfälle können inzwischen überall passieren

Cyber-Vorfälle können jedes Unternehmen treffen. Die Gefahren lauern inzwischen überall, und die Cyber-Kriminellen werden mit ihren Methoden immer perfider. Und dann folgt urplötzlich der eine Klick zuviel, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Was gilt es dann zu tun? Die Incident-Response-Experten von des IT-Security-Dienstleisters Sophos haben deshalb einen Leitfaden entwickelt, der Unternehmen bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe helfen soll. Die folgenden vier Tipps basieren auf praktischen Erfahrungen der Teams aus den Bereichen Managed Threat Response und Rapid Response, die gemeinsam bereits auf Tausende von Cyber-Security-Vorfällen reagiert haben.

Tipp 1: So schnell wie möglich reagieren

Wenn Unternehmen angegriffen werden, zählt jede Sekunde. Unternehmensinterne Security-Teams benötigen aber oft zu lange, um angemessen schnell zu reagieren. Der häufigste Grund dafür ist, dass sie den Ernst der Situation und die Dringlichkeit nicht rechtzeitig erkennen. Zudem geschehen viele Cyber-Vorfälle an Feiertagen, Wochenenden und in der Nacht. Da die meisten IT- und Security-Teams deutlich unterbesetzt sind, erfolgt die Reaktion auf einen Angriff zu diesen Zeiten oft zu spät, um die Auswirkungen des Angriffs rechtzeitig einzugrenzen.

Zudem senkt eine gewisse Alarmmüdigkeit ein rasches Vorgehen. Und selbst bei richtiger und rechtzeitiger Reaktion verfügen Security-Teams oft nicht über die nötige Erfahrung, um die richtigen Schritte einzuleiten. Deshalb sollten mögliche Vorfälle und die Reaktion hierauf im Voraus detailliert geplant werden. Die zehn wichtigsten Schritte eines solchen Cyberkrisenplans hat Sophos im Incident Response Guide unter https://secure2.sophos.com/en-us/security-news-trends/whitepapers/gated-wp/incident-response-guide.aspx aufgeführt.

Tipp 2: Aktionen nicht vorschnell als „Mission erfüllt“ erklären

Bei einem Cybervorfall reicht es nicht aus, lediglich die Symptome zu behandeln. Es muss auch den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Die erfolgreiche Entfernung einer Malware und das Löschen eines Alarms bedeutet beispielsweise nicht, dass der Angreifer aus der Umgebung vertrieben wurde. Denn es könnte sich lediglich um einen Testlauf des Angreifers handeln, um festzustellen, mit welchen Verteidigungsmaßnahmen er konfrontiert ist. Wenn der Angreifer nach wie vor Zugriff auf die Infrastruktur hat, wird er wahrscheinlich wieder zuschlagen, aber mit größerer Zerstörungskraft. Hat der Angreifer immer noch einen Fuß in der Umgebung? Plant er, eine zweite Welle zu starten? Erfahrene Incident-Response-Mitarbeiter wissen, wann und wo sie genauer nachforschen müssen. Sie suchen nach allem, was die Angreifer im Netzwerk tun, getan haben oder möglicherweise planen und neutralisieren auch diese Aktivitäten.

Tipp 3: Entscheidend ist eine vollständige Sichtbarkeit

Bei einem Angriff ist es wichtig, Zugang zu richtigen, qualitativ hochwertigen Daten zu haben. Nur diese Informationen ermöglichen es, potenzielle Indikatoren für einen Angriff genau zu identifizieren und die Ursache zu bestimmen. Spezialisierte Teams sammeln relevante Daten zur Erkennung der Signale und sie wissen, wie diese zu priorisieren sind. Dabei beachten sie folgende Punkte:

  • Signale Sammeln: Begrenzte Sichtbarkeit einer Umgebung ist ein sicherer Weg, um Angriffe zu verpassen. Abhilfe bieten hier Big-Data-Tools. Diese sammeln genügend Daten, um aussagekräftige Erkenntnisse für die Untersuchung von und die Reaktion auf Angriffe zu gewinnen. Das Sammeln der richtigen, hochwertigen Daten aus einer Vielzahl von Quellen gewährleistet einen vollständigen Einblick in die Tools, Taktiken und Verfahren eines Angreifers.
  • Grundrauschen reduzieren: Aus Angst, nicht über die Daten zu verfügen, die ein vollständiges Bild eines Angriffs bieten könnten, sammeln einige Unternehmen und Sicherheitstools generell alle verfügbaren Informationen. Dieser Ansatz erschwert aber die Suche nach den Angriffen und es werden mehr Daten erzeugt, als nötig wären. Dies erhöht nicht nur die Kosten für die Datenerfassung und -speicherung, sondern erzeugt auch ein hohes Grundrauschen an potenziellen Vorfällen, das zu Alarmmüdigkeit und Zeitverschwendung bei der Jagd nach echten Fehlalarmen führt.
  • Kontext anwenden: Um einen effektives Incident-Response-Programm durchführen zu können, wird neben den Inhalten (Daten) auch der Kontext benötigt. Durch die Anwendung aussagekräftiger Metadaten, die mit Signalen verknüpft sind, können Security-Analysten feststellen, ob diese Signale bösartig oder gutartig sind. Eine der wichtigsten Komponenten einer effektiven Bedrohungserkennung und -reaktion ist die Priorisierung der Signale. Der beste Weg, die wichtigsten Alarme zu identifizieren, ist eine Kombination aus Kontext, der von Sicherheitstools (d. h. Endpoint Detection and Response-Lösungen), künstlicher Intelligenz, Bedrohungsintelligenz und der Wissensbasis des menschlichen Bedieners bereitgestellt wird. Der Kontext hilft dabei, den Ursprung eines Signals, das aktuelle Stadium des Angriffs, damit verbundene Ereignisse und die potenziellen Auswirkungen auf das Unternehmen zu ermitteln.

Tipp 4: Es ist OK, um Hilfe zu bitten

Der Mangel an qualifizierten Ressourcen für die Untersuchung von Vorfällen und die Reaktion darauf ist eines der größten Probleme, mit denen die Cybersicherheitsbranche heute konfrontiert ist. Viele IT- und Sicherheitsteams, die bei Cyberangriffen unter hohem Druck stehen, geraten in Situationen, für die sie nicht die nötigen Erfahrungen und Fähigkeiten haben. Dieses Dilemma hat einer Alternative Platz gemacht: Managed Security Services. Genauer gesagt, Managed Detection and Response (MDR) Services. MDR-Services sind ausgelagerte Sicherheitsoperationen, die von einem Spezialisten-Team erbracht werden und stellen eine Erweiterung des unternehmensinternen Sicherheitsteams dar. Diese Services kombinieren von Menschen geleitete Untersuchungen, Echtzeitüberwachung und Reaktion auf Vorfälle mit Technologien zum Sammeln und Analysieren von Informationen.

Für Unternehmen, die noch keinen MDR-Service in Anspruch genommen haben und auf einen aktiven Angriff reagieren müssen, sind spezialisierte Incident-Response-Services eine gute Option. Incident Responder werden dann hinzugezogen, wenn das Sicherheitsteam überfordert ist und externe Experten benötigt werden, um den Angriff zu bewerten und sicherzustellen, dass der Angreifer neutralisiert wird. Auch Unternehmen, die über ein Team von qualifizierten Sicherheitsanalysten verfügen, können von der Zusammenarbeit mit einem Incident Response Service profitieren. So können beispielsweise Lücken in der Abdeckung (z. B. nachts, an Wochenenden und Feiertagen) geschlossen oder spezialisierte Aufgaben, die bei der Reaktion auf Cyber-Vorfälle benötigt werden, zugeteilt werden.

Quelle: Sophos

Social-Media-Marketing: Sechs Expertentipps

Social-Media-Marketing gehört heute zum Standard in Kommunikationsstrategien. Doch auch hier gilt es ein paar Prinzipien zu beachten, wenn man erfolgreich sein will. Wir zeigen die wichtigsten Do’s and Dont’s.

Social-Media-Marketing hat verschiedene Facetten, die es zu betrachten gilt. (Bild: AdobeStock)

Die sozialen Medien sind aus den Kommunikationsstrategien nicht mehr wegzudenken. Richtig eingesetzt können die sozialen Netzwerke einen echten Mehrwert, wie die Gewinnung neuer Zielgruppen und Umsatzsteigerungen, bieten. Die Experten der in Deutschland führenden Online-Marketing-Agentur SEO-Küche stellen die Do’s and Dont’s für ein erfolgreiches Social-Media-Marketing vor.

Einzigartigen und „snackable“ Content kreieren

Einzigartige, auf die Zielgruppe abgestimmte Inhalte sind die Grundlage eines erfolgreichen Social-Media-Marketings. Gelungener Content kommuniziert auf Augenhöhe und reflektiert die Wertehaltung des Unternehmens. Dazu zählen Stories, die auf persönlicher Ebene erzählt werden sowie Einblicke „hinter die Kulissen“. „Snackable“ bedeutet schnell und einfach zu kommunizieren – die Inhalte sollten so gestaltet sein, dass Follower sie auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn oder in der Mittagspause konsumieren können. Am besten eignen sich dafür kurze Videos, ansprechende Infografiken und emotionale oder humorvolle Bilder und Zitate. Die Unterhaltung steht dabei oft vor der Wissensvermittlung. Dennoch sollten ebenfalls informative Inhalte generiert werden. Eine gute Mischung bildet die Grundlage einer treuen Anhängerschaft. Zur Kreation einzigartiger Inhalte zählen auch die Verwendung von Branding-Elementen wie Farben, Schriften und Logos sowie eine unverwechselbare Bildsprache mit Wiedererkennungswert.

Social-Media-Marketing heisst: Differenzierte Bearbeitung verschiedener Kanäle

Alle Social-Media-Kanäle mit identischen Inhalten bespielen spart zwar Zeit, erweckt bei Followern allerdings schnell den Eindruck von Spam. Dies kann dazu führen, dass User dem Account entfolgen. Um Nutzern einen Anreiz zu bieten, dem Unternehmen auf mehreren Kanälen zu folgen, sollten individuelle Inhalte passend zum Medium geteilt werden. Die Differenzierung beginnt z. B. bereits bei der Ansprache. Während bei Facebook und Instagram häufig eine Du-Kultur herrscht, kann auf LinkedIn eine Sie-Ansprache besser geeignet sein.

Nachhaltige Posting-Frequenz etablieren

Eine nachhaltige Posting-Frequenz zu finden und diese einzuhalten, ist mitunter einer der wichtigsten Aspekte für erfolgreiches Social-Media-Marketing. Die goldene Standardregel besagt zwar, dass mindestens ein Posting pro Tag notwendig sei, um langfristig erfolgreich zu sein – viel wichtiger ist es jedoch, eine Frequenz festzulegen, die langfristig zuverlässig aufrechterhalten werden kann. Dies können auch nur zwei Beiträge pro Woche sein. Voraussetzung ist jedoch, diesen Zeitplan wöchentlich einzuhalten. Facebook selbst bietet mit Facebook Analytics und dem Facebook Business Manager eigene Tools mit umfangreichen Funktionen an. Auch Social-Media-Tools von Drittanbietern wie Hootsuite und Buffer helfen dabei, einen Großteil der Arbeit abzunehmen. Dank dieser Tools können Beiträge vorgeplant und automatisch am gewünschten Zeitpunkt veröffentlicht werden. Darüber hinaus stellen die Tools wichtige Insights bereit, um zu sehen, zu welchen Uhrzeiten Beiträge veröffentlicht werden sollten, um besonders viele Nutzer zu erreichen.

Community aktiv einbinden

Damit User mit den Inhalten eines Profils interagieren, müssen sie aktiv dazu aufgefordert werden. Die einfachste Möglichkeit, um herauszufinden, was Follower sehen wollen, ist sie zu fragen. Bei Feed Posts bietet die Bildbeschreibung einen Weg, Fragen zu stellen, auf die Nutzer in den Kommentaren antworten können. Stories bieten darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten, mit Usern zu interagieren. Diese reichen von individuellen Fragestickern bis hin zu Abstimmungen und Quizfragen.

Schnelle Reaktion und Interaktion

Die sozialen Medien leben von Schnelligkeit. Zeitnahe Reaktionen – sowohl auf positive als auch auf negative Kommentare und Nachrichten – erwecken einen kompetenten Eindruck. Wer sich die Zeit nimmt, mit den Followern zu interagieren, wird mit Sympathiepunkten belohnt. Eine Studie von Hootsuite bestätigt: die Hälfte aller Kunden erwartet innerhalb von maximal einer Stunde eine Antwort – auch am Wochenende. Bei Beschwerden sind es sogar 83 % der Befragten. Bei harter Kritik oder Shitstorms heißt es: Ruhe bewahren. Viele Unternehmen und Einzelpersonen haben bewiesen, dass auch aus massiver Kritik ein echter Mehrwert generiert werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei eine schnelle Reaktion und Kommunikation auf Augenhöhe.

Quelle: SEO Küche

Berufseinstieg 2020: Lehrabgänger/innen beweisen Anpassungsfähigkeit

Eine Studie des Kaufmännischen Verbands zeigt auf, dass der Berufseinstieg 2020 schwieriger war als auch schon. Auch wenn das letzte Jahr viele Unwägbarkeiten mit sich brachte, sind KV-Lehrabgänger/innen überzeugt, dass die kaufmännische Grundbildung einen guten Ausgangspunkt für ihren beruflichen Werdegang darstellt.

Zu 100 Prozent für den Berufseinstieg gerüstet: Die kaufmännische Ausbildung erwies sich trotz Corona-Pandemie für die meisten Lehrabgänger/innen als richtige Wahl. (Bild: Pixabay.com)

Seit mehr als vierzehn Jahren befragt der Kaufmännische Verband die KV-Abgänger/innen in der Schweiz zu den Arbeitsbedingungen in der Lehre, dem Übertritt ins Berufsleben und ihren Zukunftsplänen. Die Befragung im Jahr 2020 hat den Fokus auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Lernen und Arbeiten sowie auf die Stellensuche gelegt.

Erschwerter Berufseinstieg

Die Covid-19-Pandemie hat junge Berufsleute stark getroffen und ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert. So befanden sich im November 2020 rund 9.1% der befragten KV-Lehrabgänger/innen auf Stellensuche. Nur noch 64.8% gaben an, erwerbstätig zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 5%, womit der positive Trend der letzten Jahre abrupt beendet wurde (vgl. Grafik 1). «Die Abnahme der Erwerbsquoten lässt sich auf die schwierige Arbeitsmarktlage im ersten Pandemie-Jahr zurückführen.» fasst Nina Meier, Projektmitarbeiterin Grundbildung & Jugendberatung beim Kaufmännischen Verband, die Ergebnisse zusammen. Besorgniserregend ist ebenfalls die Zunahme von Lehrabgänger/innen in unsicheren Arbeitsverhältnissen. Im Jahr 2020 erhöhte sich der Anteil der Absolvent/innen, die befristet angestellt waren um 5%. Dies muss kritisch betrachtet werden, da ein Viertel der Personen in einem solchen Anstellungsverhältnis angeben, dass sie ein unbefristetes bevorzugen würden, ein solches aber nicht angeboten erhielten. Ähnlich verhält es sich mit Absolvent/innen, die sich in einem Teilzeitpensum befinden: 27.7% geben an, eine Vollzeitanstellung zu präferieren. Nina Meier warnt vor dieser Entwicklung: «Der deutliche Anstieg von befristeten Arbeitsverträgen, reduzierten Pensen und Teilzeitstellen sind Indikatoren für den durch die wirtschaftlich schwierige Situation erschwerten Berufseinstieg. Langfristig kann dies negative Folgen mit sich bringen, wie beispielsweise niedrigere Löhne, aber auch eine Beeinträchtigung der Karrierechancen.»

Der Grossteil der Lehrabgänger/innen im kaufmännischen Bereich ist mit dem Berufseinstieg zufrieden. (Grafik: Kaufmännischer Verband Schweiz)

Know-how-Aufbau durch Weiterbildungen

Mit dem KV verfügen Jugendliche über eine solide und generalistische Grundbildung für den Berufseinstieg. Sie können sich mit einer anschliessenden Weiterbildung rasch auf neue Berufsbilder spezialisieren und sich zu gesuchten Fachexpert/innen entwickeln. So sind auch 85.9% der Lehrabgänger/innen davon überzeugt, dass die kaufmännische Grundbildung eine gute Ausgangslage für ihren beruflichen Werdegang darstellt. Die während der Lehre erworbenen Kompetenzen können viele junge Kaufleute in ihre aktuelle Stelle einbringen (vgl. Grafik 2). «Die fundierte Ausbildung und die dadurch erworbene Agilität für ihren Werdegang kommt ihnen in einem Krisenjahr besonders zugute. KV-Lehrabgänger/innen absolvieren bereitwillig Weiterbildungen, die unerlässlich sind, um langfristig auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bestehen. So werden nun in der Krise proaktiv Zwischenlösungen gesucht und genutzt, um Arbeitslosigkeit zu überbrücken und gleichzeitig gezielt Know-how aufzubauen». Ganz im Sinne des Mottos «lifelong learning» wollen sich 9 von 10 Absolvent/innen in naher Zukunft weiterbilden. Damit wird der Trend hin zu Weiterbildungen, mit welchem sich die LAU 2019 intensiv auseinandersetzte, bestätigt. Nach der ersten Ausbildung ist der Wille sich mehr Wissen anzueignen deutlich erkennbar. Bereits im November 2020 haben 32.3% der Befragten eine Weiterbildung begonnen. Weitere 27.7% wollen das Vorhaben in den nächsten 12 Monaten angehen. Zu den beliebtesten Weiterbildungen direkt nach der Lehre zählt nach wie vor die BM2, gefolgt von einem Studium an einer Fachhochschule.

Homeoffice und die Berufslehre

Trotz zahlreicher Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt liessen sich junge Kaufleute nicht von der angespannten Lage beirren und zeigten ein hohes Engagement während des Bewerbungsprozesses. Diese Beobachtung hat auch Nina Meier gemacht. Sie hält fest, dass «die Absolventen/innen wie auch ihre Ausbildungsverantwortlichen eine hohe Anpassungsfähigkeit bewiesen und durch zusätzlichen Effort die Endphase der Ausbildung der neuen Arbeitsnormalität und den erschwerten Bedingungen angepasst haben. Und dies ohne Qualität einzubüssen». Die Zufriedenheit mit der Art der Arbeitsaufträge blieb auch im Homeoffice, das ab dem Frühjahr für über 50% der Lehrabgängerinnen zum neuen Arbeitsumfeld wurde, hoch. Rund 74% gaben an, dass die im Homeoffice erhaltenen Aufträge lehrreich und sinnstiftend waren (vgl. Grafik 3). Ebenso konnten sich die Lernenden weiterentwickeln und ihre digitalen Skills sowie das eigenverantwortliche Arbeiten ausbauen. So ist mehr als die Hälfte davon überzeugt, im Homeoffice Neues gelernt zu haben. Die im Jahr 2020 abgeschlossene KV-Lehre steht den Abschlüssen der vorhergegangenen Jahre somit in nichts nach.

Quelle: Kaufmännischer Verband Schweiz

Kommunikationstools: So verhindern Sie den Wildwuchs

Messenger, Videochats und andere Kommunikationstools gehören inzwischen zum Arbeitsalltag und werden ganz selbstverständlich für den Austausch geschäftlicher Daten genutzt. Damit verstoßen Mitarbeiter allerdings häufig gegen Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien. Die Autorin nennt fünf Grundvoraussetzungen für die sichere Zusammenarbeit in verteilten Teams.

Messenger, Videochats und andere Kommunikationstools gehören inzwischen zum Arbeitsalltag. Doch was muss für einen sicheren Umgang damit beachtet werden? (Bild: Pixabay.com)

Mit der Corona-bedingt rasant gestiegenen Verbreitung von Homeoffice hat auch die Nutzung neuer Kollaborations- und Kommunikationstools zugenommen. Doch diese sind nicht immer sicher und vertrauenswürdig. Viele Mitarbeiter machen sich keine Gedanken darüber, welche sensiblen Daten sie über solche Anwendungen verschicken. Oft liegt das daran, dass Unternehmen keine konkreten Vorgaben zur Verwendung der neuen Werkzeuge kommuniziert oder unter Zeitdruck untaugliche Lösungen eingeführt haben. Die wichtigsten Empfehlungen für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern einen datenschutzkonformen und sicheren Austausch ermöglichen wollen, sind laut VNC, dem führenden Entwickler von Open-Source-basierten Unternehmensanwendungen:

  1. Klare Tool-Vorgaben: Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern nicht nur sichere Kommunikationstools zur Verfügung stellen, sondern auch solche, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter entgegenkommen. Andernfalls können sie nicht effizient zusammenarbeiten und suchen sich eigene Lösungen – und das sind in der Regel die, die sie auch privat nutzen. Für den Austausch sensibler Unternehmensdaten sind diese zumeist ungeeignet. Daher sollten Unternehmen die einzusetzenden Tools klar vorgeben, aber auch explizit darauf hinweisen, dass andere Anwendungen nicht genutzt werden dürfen – und deren Nutzung soweit technisch möglich sperren.
  2. Auswahl sicherer Produkte: Unternehmen sollten nicht einfach zu den bekanntesten Namen greifen, sondern sich intensiv mit den verfügbaren Lösungen auseinandersetzen. Cloud-Dienste lassen sich beispielsweise schnell einführen, sind aber aus Datenschutzsicht oft bedenklich. Insbesondere Services von Anbietern aus den USA scheiden gemäß DSGVO generell aus, weil der „Cloud Act“ US-Behörden einen Zugriff auf Daten gestattet – egal, wo der Service gehostet wird und wo das Unternehmen, das den Service nutzt, seinen Sitz hat. Allerdings ist auch der Betrieb einer Anwendung auf eigener Infrastruktur keine Garantie für höchste Sicherheit und Datenschutz, da Unternehmen oft das Know-how fehlt oder sie Closed-Source-Lösungen einsetzen. Bei denen weiß niemand außer den Entwicklern, was mit Daten passiert und ob sich Schwachstellen in der Software befinden. Open Source ist eine sichere Alternative, die zudem meist verschiedene Betriebsmodi unterstützt: auf eigener Infrastruktur durch das Unternehmen selbst oder einen zuverlässigen Dienstleister oder in einer sicheren Umgebung bei einem vertrauenswürdigen Service Provider.
  3. Absprache von Kommunikationsmitteln und -wegen: Eine der größten Herausforderungen bei der Zusammenarbeit in verteilten Teams ist es, effizient zu kommunizieren. Nicht jedes Tool eignet sich für jede Absprache und jeden Datenaustausch. Unternehmen sollten daher gemeinsam mit ihren Mitarbeitern bestimmen, welche Lösungen in welchen Situationen am sinnvollsten sind. Dabei können sie auch alternative Kanäle definieren, Ansprechpartner festlegen und Rückfragemöglichkeiten vereinbaren, damit Abläufe klar geregelt sind und Mitarbeiter nicht auf Betrugsversuche wie Scam-Anrufe oder gefälschte E-Mails hereinfallen.
  4. Sichere Endgeräte und Infrastruktur: Allein sichere Kommunikations- und Kollaborationslösungen reichen nicht, denn wenn Cyberkriminelle andere Einfallstore nutzen, sind Firmendaten weiter gefährdet. Daher müssen Unternehmen konsequent alle Endgeräte und ihre gesamte Infrastruktur schützen. Das heißt, nicht nur zuverlässige Security-Lösungen einzusetzen, sondern auch alle Software-Updates und Patches zügig einzuspielen, um die Angriffsfläche zu verkleinern.
  5. Schulungen und Richtlinien für Mitarbeiter: Mitarbeiter benötigen Schulungen, damit sie die angebotenen Tools richtig nutzen und nicht links liegen lassen, weil sie nicht mit ihnen zurechtkommen. In diesen Schulungen erlernen sie auch einen sicherheitsbewussten Umgang mit den neuen Werkzeugen und erfahren mehr über die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens bei Remote Work, etwa dass sie berufliche Telefonate in der Öffentlichkeit vermeiden sollten, ihr Notebook dort nicht unbeaufsichtigt lassen dürfen und auch in der WG sperren sollten, wenn sie nicht davorsitzen.

„Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern sichere und datenschutzkonforme, aber auch einfach bedienbare Tools für den Austausch mit Kollegen zur Verfügung stellen, damit sie im Homeoffice und unterwegs effizient zusammenarbeiten können. Tun Unternehmen das nicht, riskieren sie eine Schatten-IT, weil Mitarbeiter sich eigene Anwendungen suchen, um sich auszutauschen“, erklärt Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug. „Damit die eingesetzten Kollaborations- und Kommunikationstools zu den Anforderungen der Mitarbeiter passen, sollten Unternehmen sie von Anfang an in den Auswahlprozess mit einbeziehen und bei der Einführung eng einbinden.“

(Quelle: VNC)

Zur Autorin:
Andrea Wörrlein ist Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug.

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