Ostschweizer Personaltag 2020 zu Menschen und Maschinen: Corona hat’s beschleunigt

Der 16. Ostschweizer Personaltag vom 24. September 2020 fand vor etwas gelichteten Reihen statt, durfte aber trotzdem als ein Erfolg bezeichnet werden. Namhafte Referentinnen und Referenten haben mit Blick auf das Thema «HR 4.0: Menschen und Maschinen – intelligent und digital» aufgezeigt, wie die Corona-Krise die Digitalisierung in der Geschäftswelt beschleunigt – und was dies für die Zukunft bedeutet.

Das Thema „Menschen und Maschinen“ sorgte für viel Gesprächsstoff auch auf dem Podium: Byörn Mattle, Thomas Wipf (Moderation), Jannike Stöhr, René Fitterer (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)

Die Digitalisierung ist in der Arbeitswelt markant vorangeschritten. Dies hat auch Abdullah Redzepi, Dozent an der OST – Ostschweizer Fachhochschule und Beiratsmitglied des Personaltags, in seiner Begrüssung unterstrichen. Maschinen, Technologien und künstliche Intelligenz werden künftig immer mehr Tätigkeiten übernehmen können, die bislang noch Menschen ausführen. Das HR, so Redzepi, müsse diese Transformation begleiten und zur treibenden Kraft der neuen Arbeitsbeziehung zwischen Menschen und Maschinen werden.

Menschen und Maschinen: Auswirkungen auf die Berufswelt

Der Technologie-Chef (CTO) von SAP Schweiz, René Fitterer, zeigte auf, dass die Architektur der digitalen Transformation effizient und erstrebenswert ist. Die Geschwindigkeit der Veränderung habe drastisch zugenommen, und überall würden Roboter entwickelt, die menschliche Arbeit ersetzten. So werden gemäss Fitterer bis 2025 rund 60% unserer Tätigkeiten automatisiert, und 1,5 Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Gleichzeitig aber werde die Digitalisierung gleich viele neue Arbeitsplätze schaffen. Zwei Drittel der heutigen Kinder würden dann einen Beruf ausüben, der heute noch nicht existiere. Diese Veränderungen müssten mit Investitionen in die Weiterbildung begleitet werden. Bei SAP erziele eine Erhöhung der Weiterbildungskosten von 1% eine Verbesserung des Ergebnisses um 50 bis 60 Millionen Euro.

Originalität und neue Lernstrategien

Die Autorin Jannike Stöhr legte dar, wie sich Organisationen und damit die Arbeitswelt aufgrund der Globalisierung, der neuen Rolle der Frau, des demografischen Wandels und anderer Megatrends verändern. Von einer hierarchisch organisierten Arbeitswelt gehe es hin zu einer Netzwerkorganisation. Treiber dafür seien vor allem Ideen, Originalität und neue Lernstrategien. Dazu müsse man lernen, mit der vernetzten Welt umzugehen und zu kollaborieren. Die Mitarbeitenden sollten mit der Förderung von Berufsorientierung und Selbstfindung, mit der Fokussierung auf individuelle Stärken und Talente und der Förderung des Lernens im Team unterstützt werden. Aber auch Raum für intrinsische und selbstorganisierte Ausbildung und Learning by Doing müssten gefördert werden.

Praktiker für Förderung des Lernens

In der Diskussion, von Moderator Matthias Wipf umsichtig geleitet, bestätigte der Praktiker unter den Teilnehmenden, Byörn Mattle, Leiter HR & Academy bei der Jansen AG in Oberriet, dass die Herausforderungen gross seien und gerade die Förderung des Lernens, derer sich die Jansen AG stark annehme, wichtig sei. Die grösste Herausforderung bestehe darin, den Spagat zwischen Mensch und Maschine zu schaffen. Die Jansen AG versuche, alle Tätigkeiten, die wenig fehleranfällig seien, zu automatisieren und so mehr Zeit für die wertschätzenden Tätigkeiten der Mitarbeiter zu schaffen. Die Teilnehmenden der Diskussionsrunde betonten, dass Active Listening sehr wichtig sei in der heutigen Organisation. Mitarbeitergespräche sollten im Unternehmen ausgearbeitet und daraus Massnahmen abgeleitet werden.

Was Menschen und Maschinen nicht gemeinsam haben: Mist bauen …

Mit einer einzigartigen Kombination von Seriosität und Humor widmen sich die beiden Berater und Kabarettisten Stefan Stahl und Marco Zbinden Themen, an denen sich niemand die Finger verbrennen will. Das zukunftsgerichtete Unternehmen solle gemäss ihnen auf zwei Standbeinen stehen, nämlich Technologie und Kreativität. Der USP des Menschen sei «Mist bauen», das könne künstliche Intelligenz nicht. Menschliches Versagen sei konkurrenzlos, aber aus «Mist bauen» entstehe Kreativität. Man solle dem Zufall eine Chance geben und sehen, was dabei herauskomme.

Personalgewinnung in herausfordernden Zeiten

Der Arbeitsmarkt, dies hat die Tagung gezeigt, hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Recruiter und Unternehmen, so Frank Rechsteiner, Autor, im abschliessenden Vortrag, müssten daher neue Methoden zur Personalgewinnung nutzen. Neben neuen Ideen in der Kandidatenansprache und im Employer Branding sei es vor allem wichtig, ein neues Mindset für das Recruiting der Zukunft zu entwickeln. Rechsteiner zeigte dabei wichtige Punkte auf, wie Active Sourcing, Recruiting 4.0, Content Recruiting und auch Influencer Recruiting.

Neben HR-Managern werden auch die Business-Verantwortlichen zu einem radikalen Umdenken bei der Personalgewinnung aufgefordert. Statt weiterhin stereotype Stellenanzeigen zu produzieren, müssten die Fachabteilungen gemeinsam mit den HR-Verantwortlichen Jobinhalte und Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten, mit denen ihre Unternehmen als Arbeitgeber punkten können. Dazu müssten auch die Ziele der Teams, in denen offene Stellen zu besetzen seien, definiert und mit unternehmensspezifischen Elementen wie Vision und Leitbild verknüpft werden, so Rechsteiner.

www.personaltag.ch

Griesser AG legt Grundstein für grosses Bauprojekt

Die Griesser AG mit Hauptsitz im thurgauischen Aadorf gehört zu den führenden Unternehmen in Europa für Sonnen- und Wetterschutz von Fenstern und Terrassen. Für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Beschichtungsanlage sind grössere Umbau- und Ausbauarbeiten auf dem Areal am Hauptsitz in Aadorf nötig. Die Bauarbeiten sind im Juni 2020 gestartet. Am Mittwoch, 23. September 2020, hat die symbolische Grundsteinlegung die 2. Bauetappe für die neue Produktionshalle eröffnet.

Den Grundstein gelegt: Urs Neuhauser (CEO Griesser), Walter Strässle (Verwaltungsratspräsident Griesser). (Bild: Griesser AG)

Seit 1882 befindet sich der Hauptsitz der Griesser AG in Aadorf und hat sich längst als einer der Marktführer Europas für Sonnen- und Wetterschutz von Fenstern und Terrassen etabliert. Im Juni 2020 begannen die Bauarbeiten für den Aus- und Neubau der Produktion.

Grundstein für Produktivitätssteigerung gelegt

Mit dem Abbruch und Wiederaufbau einer Werkshalle, der Erweiterung einer bestehenden Produktionshalle, dem Ersatz der bisherigen, über 20jährigen Pulverbeschichtungsanlage und dem Einbau eines automatischen Lagers sollen die Produktivität gesteigert und die Energieeffizienz erhöht werden. Läuft alles nach Plan, kann Griesser das Bauprojekt bis Sommer 2021 abschliessen und danach die neuen Anlagen installieren und in Betrieb nehmen.

Dass Griesser für sein Bauprojekt am ursprünglichen Fahrplan festhält, zeigt, dass das Unternehmen auch in Zeiten von Corona mutig in die Zukunft blickt. Und es ist ein Bekenntnis zur Investition in den Werkplatz Schweiz und damit zur Philosophie des Traditionshauses.

Auch in Zukunft in der Gemeinde Aadorf TG verwurzelt

In seiner Ansprache vor der symbolischen Grundsteinlegung betont CEO Urs Neuhauser: «Griesser ist in 20 Ländern vertreten. Die Schweiz ist und bleibt aber unser wichtigster Produktionsort.» Matthias Küng, Gemeindepräsident von Aadorf hob die 138 Jahre hervor, die die Gemeinde mit Griesser verbindet. «Das Traditionsunternehmen ist ein wichtiger Arbeitgeber und geniesst in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz», so Küng. Besonders freut ihn, dass Aadorf – 1999 als zweite Thurgauer Gemeinde mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet – und Griesser auch bezüglich Nachhaltigkeit auf einer Wellenlänge liegen.

Bauarbeiten mit Herausforderungen

Aufgrund der Lage des Firmenareals, durch das das Bachbett der Lützelmurg hindurchführt und bei der Werkshalle unterirdisch verläuft, birgt das Bauprojekt auch ganz besondere Herausforderungen. «Neben den eigentlichen Um- und Ausbauarbeiten waren auch Bewilligungen für den Gewässerraum und für den Gewässer- und Hochwasserschutz nötig», erklärte die Thurgauer Regierungsrätin Carmen Haag vom Departement für Bau und Umwelt. Sie lobte die stets gute Zusammenarbeit mit Griesser während der Planungs- und Bewilligungsphase.

Nach den Ansprachen wurde in einem symbolischen Akt eine Zeitkapsel mit sämtlichen Bauplänen und Konzepten sowie einer aktuellen Ausgabe der Tageszeitung von Verwaltungsratspräsident Walter Strässle am Standort des Neubaus in den Boden einbetoniert.

Informationen: Griesser AG

Alternative Bank Schweiz gewinnt Swiss Ethics Award

Zum ersten Mal wird eine Bank mit dem Swiss Ethics Award ausgezeichnet. Die Alternative Bank Schweiz (ABS) zeigt, dass mit hohem ethischem Engagement erfolgreich Banking betrieben werden kann.

Die Alternative Bank Schweiz gewinnt den Swiss Ethics Award 2020 mit ihrem Projekt „Klima-Aktive ABS“ und wird von der Jury für ihr umfangreiche Engagement im Bereich des Klimaschutzes ausgezeichnet. (Bild: Swiss Excellence Forum)

Der Swiss Ethics Award wurde am 23. September 2020 vom Swiss Excellence Forum zum 9. Mal verliehen. Mit dem Award werden Projekte ausgezeichnet, die im Bereich der Wirtschaft neue ethische Massstäbe setzen. Die Alternative Bank Schweiz hat sich mit ihrem Projekt „Klima-Aktive ABS“ gegen die mitnominierten Arbofino AG, Forma Futura Invest AG, Reckhaus AG und Vatorex AG durchgesetzt. Die sozial und ökologisch orientierte Bank wurde 1990 gegründet und wird heute von über 7500 Aktionärinnen und Aktionären getragen.

Geldströme beeinflussen CO2-Emissionen

Das Gewinnerprojekt der ABS zielt auf den Klimaschutz und zeigt die bedeutende Rolle der Finanzflüsse auf. Der Betrieb einer Bank verursacht nur wenig direkte CO2-Emissionen. Die Geldströme hingegen, die von Banken verwaltet werden, haben eine massive Auswirkung.

Klimaschutz im Bankgeschäft

Die ABS hat sich mit diesem Thema befasst und zeigt auf, wie Klimaschutz im Bankgeschäft angewandt und umgesetzt werden kann. In ihren Anlage- und Kreditrichtlinien hat sie Ausschluss- und Förderkriterien definiert für Bereiche, in welche sie nicht investieren will. So werden beispielsweise Unternehmen ausgeschlossen, die massgeblich zum Klimawandel beitragen. Klimaschädliche Branchen werden ausgeschlossen. Wertpapiere von Ländern, die den Klimaschutz missachten und sich nicht zu den internationalen Klimazielen bekennen, werden nicht berücksichtigt.

Alternative Bank Schweiz sorgt für Transparenz

Gefördert werden hingegen Geschäftsfelder, die eine positive Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt ermöglichen. Als erste Schweizer Bank veröffentlichte die ABS 2016 den CO2-Fussabdruck ihrer Anlagen und zeigt transparent auf, wie sie mit dem Anlagegeschäft einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Wirtschaft leistet. Für dieses umfangreiche Engagement im Bereich des Klimaschutzes wurde sie von der Jury mit dem Swiss Ethics Award ausgezeichnet.

Quelle: News Aktuell
Weitere Informationen: ABS

Digitale Buchhaltung? – Schweizer KMU sind weit davon entfernt

Eine gemeinsame Umfrage der beiden Unternehmen Run my Accounts und GRYPS zeigt, wie es um die Buchführung in Schweizer KMU steht. Ergebnis: Die Buchhaltung ist dort weder digital noch ein essenzielles Führungsinstrument.

Sieht so die digitale Buchhaltung in Schweizer KMU aus? Die Realität ist: Noch herrscht viel Papier vor und lokal installierte Software. (Bild: Pixabay.com)

Als “digital” kann die Buchhaltung in Schweizer KMU nicht bezeichnet werden, wie die Ergebnisse einer Umfrage von Run my Accounts und dem Offertenportal GRYPS zeigen. Die Befragung fand zwischen dem 25. Juni bis 8. Juli 2020 statt; 109 KMU haben online daran teilgenommen.

Digitale Buchhaltung noch längst nicht Standard

Eines der wichtigsten Resultate vorweg: Belege in Papierform sind noch immer Standard. Auch Online-Buchhaltungsprogramme gehören in der KMU-Landschaft nicht zur Norm. Welche Vorteile eine digitale Buchhaltung hat, etwa tiefe Kosten und aktuelle und aussagekräftige Bücher, werden von Schweizer KMU noch nicht erkannt.

Auf einer Skala von 0-4 schätzen sich Schweizer KMU lediglich bei einer 2.8 ein, wenn es darum geht, die Buchhaltung für unternehmerische Entscheidungen (z.B. Einstellung neuer Mitarbeiter, Entscheid über Investitionen) zu nutzen. Besonders kleine KMU nutzen das strategische Potenzial der Bücher nicht, der Blick aufs Bankkonto muss oft genügen. Definieren KMU ohne Blick in die Buchhaltung wichtige Unternehmensprozesse, erhöht dies unmittelbar das Risiko eines Konkurses.

Buchhaltung: Am liebsten günstig – und geführt durch den Geschäftsführer

Eine Buchhaltungslösung muss für Schweizer KMU in erster Linie billig sein: Als wichtigsten Faktor nennen KMU “Tiefe Kosten”. Qualität und Gesetzeskonformität werden erst an zweiter Stelle genannt. So verwundert es denn auch nicht, dass die Schweizer KMU die Qualität ihrer eigenen Buchhaltung als mittelmässig einschätzen: Auf der Skala von 1-5 vergeben sich die Unternehmen lediglich eine 3.3 bei der Qualität der eigenen Buchhaltung.

Beschäftigen sich KMU-Geschäftsführer lieber mit der Buchhaltung als mit ihren Kunden? Dies scheint in der Tat zuzutreffen. In 47% der befragten KMU führt nämlich der Geschäftsführer die Finanzbuchhaltung höchst persönlich. Ein externer Treuhandprofi übernimmt lediglich in 19% der befragten KMU die Buchhaltung.

Weitere Resultate in der Umfrage

Über die Hälfte der Befragten (55%) schätzen den Anteil der Belege in Papierform in ihrem KMU noch immer auf mindestens 60%. Das heisst: Digitale Belege sind in Schweizer KMU noch nicht angekommen. Ferner führen nach wie vor 60% der befragten Unternehmen ihre Buchhaltung auf einer lokal installierten Software. Besonders kleine KMU mit bis zu 10 Mitarbeitern und grosse KMU ab 51 Mitarbeitern führen die Buchhaltung zudem bevorzugt intern. Outsourcing ist eher bei den mittleren KMU verbreitet. Erst bei zunehmender Komplexität und Formalismus in der Buchhaltung werden Treuhandexperten hinzugezogen, z.B. bei Mehrwertsteuer (33%), Jahresabschluss (42%) oder Steuern (45%).

Fazit: Schweizer KMU müssen die Vorteile einer digitalen Buchführung erst noch erkennen. Statt der Buchhaltung nutzen sie das KMU-Bankkonto, um unternehmerische Entscheidungen zu fällen. Dieses ist im Gegensatz zur Buchhaltung nicht aussagekräftig genug: Nur eine saubere Buchführung erkennt und vermeidet Liquiditätsengpässe und Konkurse auf lange Sicht.

Quelle: www.gryps.ch und www.runmyaccounts.ch

Erfolgs-Impuls: Sind Sie mutig genug?

Mut ist zwar eine wichtige Qualität, aber nicht sehr weit verbreitet. Vor allem Führungsetagen zeigen sich nicht immer mutig genug, meint unser Autor und gibt Tipps für drei "Mutproben".

Mutig in neue Gefilde vorstossen: Hin und wieder braucht es einen Schubs… (Bild: Pixabay.com)

Winston Churchill hat mal gesagt: “Mut wird zu Recht als die wichtigste aller menschlichen Qualitäten angesehen… denn es ist diese Qualität, die alle anderen garantiert.” Nur ist es leider so, dass die wichtigsten Qualitäten nicht unbedingt die am weitesten verbreiteten sind. Und schon gar nicht Mut.

Mutig führen

Wissen Sie, was ich am meisten vermisse in den Führungsetagen vieler Unternehmen? Den Mut, gross zu denken, anspruchsvollste Ziele anzugehen, wichtige Entscheidungen durchzusetzen und eine mutige Führung vorzuleben.

Es ist eben ein Riesenunterschied, ob Menschen in der gedanklichen Komfortzone bleiben oder weit grösser denken und handeln. Wirklich Grossartiges entsteht immer nur, wenn der Abstand zwischen einer Vision und dem heutigen Zustand möglichst gross ist.

Das erfordert Mut. Denn ein Wachstum von 3% fühlt sich sicherer an, als wenn wir das Business in 3 Jahren verdoppeln wollen. Unser Team im Mittelmass zu halten ist einfacher als ein Top-Team zu kreieren. Letzteres wird Widerstand hervorrufen, Ängste, Klagen. Aber eben auch die Chance auf wirklichen Change, auf wirklich Herausragendes.

Drei Mutproben

Deshalb hier mein Appell: Zeigen Sie mehr Mut! Das kann man üben. Hier sind drei “Mutproben”:

  1. Ziele. Geben Sie sich beim nächsten Budgetmeeting oder Strategie-Workshop nicht mit dem Normalen zufrieden. Sagen Sie stattdessen: “Ich finde, wir sollten mehr wagen. Wir können viel mehr Gutes für viel mehr Kunden tun. Lasst uns das angehen.” Und dann geben Sie Ihre mutigen Zielvorstellungen bekannt. Beim Verfolgen dieser Ziele müssen Sie natürlich darauf achten, dass Sie der Mut nicht verlässt. Das ist Ihre Entscheidung.
  2. Entscheidungen. Zeigen Sie Mut, kleine Entscheidungen jeweils sofort und grössere Entscheidungen nach kurzer Abwägung zu treffen. Meist werden Sie richtig liegen (oder es kommt gar nicht darauf an). Und wenn nicht, korrigieren Sie. Das geht fast immer. Nur die wirklich grossen Entscheidungen evaluieren Sie genauer. Ich sehe Führungspersonen immer wieder hadern mit einfachsten Entscheidungen. Das müssen Sie ändern.
  3. Change. Ich habe schon öfter darüber geschrieben: Machen Sie es zu einer Gewohnheit, immer mal wieder etwas anders zu machen. Kämpfen Sie gegen geistige Erstarrung und wagen Sie Neues. Sei es das Streichen von Meetings oder das ändern von Gewohnheiten. Damit zeigen Sie sich selbst und allen anderen, dass Change normal und Erstarrung inakzeptabel ist.

Eine letzte Erinnerung: Wir haben auf diesem Planeten nur eine begrenzte Zeit. Am Ende des Lebens klagen nur wenige Menschen, dass sie zu mutig waren, aber viele, dass sie nicht genug gewagt haben. Also los, worauf warten Sie? Nur Mut!

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Versicherer vermelden über 860 000 Unfälle in Beruf und Freizeit im Jahr 2019

Für das Jahr 2019 meldeten die 27 Unfallversicherer in der Schweiz 868 159 Berufs- und Freizeitunfälle von angestellten und stellensuchenden Personen. Die Zahl der Unfälle ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent gestiegen. Der Anstieg ist auf die zunehmende Anzahl der versicherten Personen zurückzuführen. Zwei Drittel der Unfälle ereigneten sich in der Freizeit.

Die Zahl der Unfälle in Beruf und Freizeit hat 2019 gegenüber dem Vorjahr zugenommen. (Bild: Suva)

In der obligatorischen Unfallversicherung für Beschäftigte und Stellensuchende ist die Zahl der Unfälle im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen (+ 1,5 Prozent). Der Anstieg ist bei den Berufsunfällen mit 1,8 Prozent etwas grösser als bei den Freizeitunfällen mit 1,6 Prozent. Die Unfälle von Stellensuchenden haben hingegen um 6,0 Prozent abgenommen, was auf die gute Wirtschaftslage im Jahr 2019 und die rückläufige Arbeitslosenquote zurückzuführen ist. Alle Unfallversicherer zusammen zahlten 2018 rund 4,9 Milliarden Franken an Heilkosten, Taggelder oder Invalidenrenten.

Die häufigsten Unfälle im Beruf

Unfallstatistik nach Unfallversicherungsgesetz UVG (Arbeitnehmende und Stellensuchende).

Die häufigsten Berufsunfälle sind nach wie vor Stolperunfälle. Dabei geschehen 22 % der Unfälle ohne einen beteiligten Gegenstand. 20 % der Berufsunfälle mit Aus- oder Abgleiten geschehen auf Treppen, bei 10 % ist eine Last, die der Verunfallte trägt, kausal beteiligt. Bei 5 % dieser Fälle hat die Witterung einen entscheidenden Einfluss. Am zweithäufigsten ist das Getroffenwerden durch einen Fremdkörper. In 38 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um kleine Teile wie Staub, Splitter, Späne oder auch Flüssigkeiten. Sie verletzen fast immer die Augen. An dritter Stelle bezüglich Häufigkeit liegen Stich-, Schnitt- oder Kratzverletzungen. Die Verunfallten schneiden oder stechen sich vor allem mit Handwerkzeugen. In den meisten Fällen ist die Hand von Verletzungen betroffen.

Spürbarer Einfluss des Lockdowns auf Unfallgeschehen

Die für das erste Halbjahr 2020 bereits vorliegenden Zahlen der 27 Unfallversicherer zeigen, dass sowohl die Berufsunfälle als auch die Freizeitunfälle während des Coronavirus-Lockdowns von März bis Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Dabei sind die Freizeitunfälle etwas stärker zurückgegangen als die Berufsunfälle. Das lässt sich damit erklären, dass ab Mitte März nicht mehr Ski gefahren ode­r Fussball gespielt werden konnte.

Aktuelle Auswertungen der Suva zeigen, dass sich die Unfallzahlen seit Juli 2020 wieder ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres bewegen und bei einzelnen Freizeitaktivitäten sogar höher liegen. So gibt es dieses Jahr bisher deutlich mehr Unfälle beim Velofahren, bei Gartenarbeiten und beim Wandern oder Spazieren. Erste detaillierte Analysen zum Einfluss von Corona auf das Unfallgeschehen werden im Jahr 2022 vorliegen.

Quelle: Suva

Der Schweizer Franchise Verband wird zu swiss distribution

Der Schweizer Franchise Verband positioniert sich neu als swiss distribution – licensing franchising agency. Der Fachverband will Vertriebsthemen in seiner ganzen Breite vertiefen und wird künftig neben Franchising auch weitere integrierte Vertriebsmodelle wie Agentur, Lizenz oder z.B. den Alleinvertrieb im Fokus haben.

Aus dem Schweizer Franchise Verband wird swiss distribution. Rainer Jöhl, CEO von RE/MAX, wird Präsident. (Bild: zVg / swiss distribution)

Die letzten Jahre haben aufgezeigt, dass sich Firmen vermehrt nicht mehr nur auf eine Vertriebsstrategie alleine festlegen, sondern sich durchaus neben Franchising auch anderer Formen des integrierten Vertriebs bedienen, um nachhaltig zu wachsen. Die Gründe für das eine oder andere Vertriebssystem können vielschichtig sein: Entweder will man als Systemgeber dem Vertriebspartner mehr Rechte und Freiheiten einräumen, oder gerade nicht.

Eine inhaltliche Öffnung des Verbandes über Franchising hinaus erwies sich als naheliegend, da integrierte Vertriebsmodelle gleich gelagerte Themenbereiche haben. Unter dem neuen Namen swiss distribution will der Franchise Verband hier ansetzen und die Diskussion über integrierte Vertriebssysteme fördern.

Richtig planen

Die Wahl der richtigen Vertriebsstrategie ist zukunftsweisend für jedes Unternehmen, das seine Marke erfolgreich positionieren und den eigenen Markt gezielt erobern möchte. Dabei empfiehlt es sich, die Vertriebsstrategie sorgfältig vorzubereiten und ohne Vorurteile Auslegeordnungen zu machen. Entscheidend ist, was die Geschäftstätigkeit vorsieht und nicht, welches System am besten tönt. swiss distribution soll hier Anlaufstelle für Unternehmer, Vertriebsmanager und weitere interessierte Personen und Institutionen sein und inspirieren. swiss distribution will darüber hinaus zur Ausbildung zukünftiger Vertriebsmanager beitragen und arbeitet gezielt mit entsprechenden Bildungsinstitutionen zusammen.

Förderung von KMU

Mit einem bekannten Brand eine Selbstständigkeit zu beginnen, hat seinen eigenen Reiz. Swiss Distribution möchte aufzeigen, dass man auch als Vertriebsnehmer eines bekannten Brands Geld verdienen kann, ohne sich selbst über das Konzept und die Markenpositionierung Gedanken machen zu müssen. swiss distribution hat zum Ziel, das Unternehmertum zu stärken. Dazu Rainer Jöhl, neuer Präsident von swiss distribution, und CEO von RE/MAX Switzerland: «Der Verband unterstützt KMU’s in der Optimierung der Vertriebsorganisation».

Was tut der neue Franchise Verband?

swiss distribution fördert die Diskussion unter Mitgliedern bei allen Fragen rund um den integrierten Vertrieb und setzt sich zusammen mit Ausbildungsstätten für die Aus- und Weiterbildung von Vertriebsexperten ein. Themen wie Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung sind ebenfalls auf der Agenda von swiss distribution.

Der Verband erhält im Vorstand – neben dem bereits bewährten Team mit McDonald’s Suisse vertreten durch Thomas Mosimann und RE/MAX Switzerland vertreten durch Rainer Jöhl – starken Zuwachs mit Coca-Cola HBC Schweiz AG vertreten durch Martin Kathriner, Läderach (Schweiz) AG vertreten durch Marco Heyn, und Valora Schweiz AG vertreten durch Pierre-André Konzelmann. Das Präsidium übernimmt Rainer Jöhl, CEO von RE/MAX Switzerland. Die Geschäftsführung wird durch Dr. Christoph Wildhaber und neu Melanie Käser zusammen mit Barbara Kehl geführt.

Informationen: www.swissdistribution.org

RHS InfoSys GmbH fusioniert mit der Ventoo AG

Die Ventoo AG integriert die seit 30 Jahren am Markt aktive RHS InfoSys GmbH und will damit die Position als führender Dienstleister für Modern Workplace Lösungen für KMU stärken, wie das Unternehmen mitteilt.

Blick in die offenen Büros mit den neuen Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter der RHS InfoSys GmbH an der Räffelstrasse 24 in Zürich. (Bild: Ventoo AG)

Die RHS InfoSys GmbH und die Ventoo AG werden in Zukunft gemeinsam unter der Marke Ventoo am Markt für zuverlässige und qualitative hochstehende KMU IT-Dienstleistungen auftreten. Ventoo ist ein nach eigenen Angaben führender cloud-first Informatik- und Telekommunikationsdienstleister aus Zürich, Microsoft Goldpartner, Microsoft Direct (1-Tier) Cloud Solution Provider und Microsoft Enterprise Cloud Alliance Mitglied. Seit 2007 unterstützt das Unternehmen KMU und Start-ups bei der Einführung und Betrieb von Cloud Infrastrukturen und Diensten wie Modern Workplace und Collaboration, Dynamics 365 und Azure Infrastruktur Lösungen.

Der Zusammenschluss mit RHS InfoSys GmbH ermöglicht es den Kunden beider Unternehmen von einem grösseren Team und breiter abgestützter Kompetenz in den Bereichen IT Infrastruktur und Cloud Transformation zu profitieren, wie das Unternehmen via Pressemeldung mitteilte.

Bereits nach den ersten Gesprächen und Verhandlungen zum Jahresbeginn 2020 habe sich eine hohe Übereinstimmung in Kultur und Geschäftsphilosophie abgezeichnet, heisst es dazu. Hinzugekommen seien sinnvolle Ergänzungen im Geschäftsmodell der beiden Unternehmen. Dies habe es den Teams der beiden Unternehmen erlaubt, trotz ausserplanmässiger Änderungen des Zeitplans infolge der COVID-19 Situation, eine vereinte Zukunft zu skizzieren und zu gestalten.

Die beiden Unternehmen werden in der Folge fusionieren. Die Geschäftstätigkeit der RHS InfoSys GmbH geht im Rahmen der Fusion vollständig mit allen Rechten und Pflichten in die Ventoo AG über. Alle Ihre gewohnten Ansprechpartner stehen Ihnen deshalb in Zukunft – zusammen mit neuen Kolleginnen und Kollegen – unter dem vergrösserten Dach von Ventoo zur Verfügung.

Weitere Informationen: Ventoo AG

Swiss Mobile Academy heisst neu Swiss Connect Academy (SCA)

Per Ende September ändert die Swiss Mobile Academy ihren Namen in Swiss Connect Academy (SCA). Im Rahmen des Re-Brandings wurde der Markenkern geschärft und die Unternehmensausrichtung angepasst. Ziel der Neuausrichtung ist es, den heutigen und künftigen Bedürfnissen von Weiterbildungsteilnehmenden noch besser gerecht zu werden und die Marktposition weiter auszubauen.

Das Team der Swiss Connect Academy (SCA). (Bild: www.sca.online)

Die Swiss Mobile Academy verfügt über langjährige Expertise im pädagogischen sowie im technologischen Bereich. Die Symbiose von klassischem Unterricht und innovativen Methoden wie E-Learning, Mobile Learning, Blended Learning bis hin zur Entwicklung modernster Virtual Reality-Lerninhalten gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen des Bildungsunternehmens. Analysen haben nun gezeigt, dass die Swiss Mobile Academy hauptsächlich mit mobilem Lernen in Verbindung gebracht wurde. Um dieses nur bedingt korrekte Bild zu korrigieren, wurden der Name, das Erscheinungsbild, der Markenkern und die Unternehmensausrichtung überarbeitet: Neu tritt man als Swiss Connect Academy (SCA) auf.

Schärfung der Markenkerns und der Unternehmensausrichtung

Die übergeordnete Mission von SCA ist, dass Bildung immer mit einer freudigen Erfahrung verbunden wird. SCA unterstützt den Instinkt der Menschen, neue Dinge im Leben zu verfolgen und Freude am Lernen zu haben. Mit der getroffenen Neuausrichtung schärft die SCA ihr Profil und bringt Lösungsansätze für eine weit verbreitete Weiterbildungsproblematik. Linda Zolliker, Deputy Manager der SCA, erklärt: «Immer mehr Fachleute haben Schwierigkeiten, wenn sie vor einer pädagogischen oder akademischen Herausforderung stehen, da es ihnen oft schwer fällt Motivation zum Lernen aufzubringen, konzentriert zu bleiben und die Lern-Reise zu geniessen». Die SCA hat das Ziel diese Probleme zu beseitigen indem sie Führungskräfte von heute und morgen verbindet (connectet) und das Lernen zu einem freudebringenden Erlebnis macht.

Zielerreichung durch innovative Methoden und neue Angebote

Mit welcher Strategie die SCA ihre Ziele erreichen will, erläutert Linda Zolliker wie folgt: «Wir arbeiten mit der so genannten 2 Forces Method. Wir verbinden hochwertige Pädagogik mit unserer Stärke im technologischen Bereich». Das breite pädagogisches Angebot, welches sowohl klassische Lernmethoden wie auch innovative Ansätze vereint, bildet somit die Basis für effizientes Lernen. Der akademische Inhalt der SCA wird durch hausgemachte Technologie untermauert – genannt Connect. Die hauseigene Technologie ermöglicht überdies den sozialen Austausch zwischen den Lernenden und den Trainers und gestattet damit ein komplett neues Lernerlebnis. Mit dieser Symbiose wird die Motivation und die Freude am Lernen gesteigert, was einen positiven Einfluss auf die Lernresultate hat.

Neues Erscheinungsbild als Swiss Connect Academy

Der neue Markenauftritt hat neben den strategischen Massnahmen auch die Namensänderung, die Anpassung des Logos und die Überarbeitung des visuellen Auftritts (Corporate Design) zur Folge. Die Besitzverhältnisse, die angebotenen Produkte und Dienstleistungen sowie die Rechtsform bleiben unverändert.

Weitere Informationen: www.sca.online

Sprachliche Vielfalt als Chance nutzen

Nach einer corona-bedingten Pause fand am 16. September 2020 erstmals wieder ein SKO LeaderCircle statt. Das Thema lautete «Sprachen- und Kulturvielfalt in der Schweiz – was wir voneinander lernen können». Die vier Talkgäste stellten klar, wie wertvoll die Mehrsprachigkeit unseres Landes ist, auch für die Wirtschaft.

Podiumsdiskussion am SKO LeaderCircle vom 16. September 2020 über die sprachliche Vielfalt der Schweiz: Moderator Stefan Barmettler (ganz links) im Gespräch mit Bakel Walden, Corina Casanova, Virginie Borel und Antoinette Hunziker-Ebneter (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)

Die Schweiz funktioniere mehr als eine Zweck- denn als eine Willensnation: Mit dieser oft zitierten These führte SKO-Geschäftsführer Jürg Eggenberger in die Feierabend-Veranstaltung im SIX Convention Point in Zürich ein. Oft würden die vier Landessprachen in der Schweiz mehr nebeneinander als miteinander wahrgenommen. Ist dem wirklich so? Und inwieweit ist die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Schweiz auch ein Führungsthema in Unternehmen?

Sprachen lernen, um wirtschaftlich weiterzukommen

Auf diese Fragen gingen nacheinander die vier Talk-Gäste ein – interviewt durch Stefan Barmettler, Chefredaktor der Handelszeitung. Alt-Bundeskanzlerin Corina Casanova, aufgewachsen im rätoromanisch sprechenden Unterengadin, berichtete u.a. von ihrer Erfahrung, wie sie nach ihrer Muttersprache sehr schnell auch die deutsche Sprache erlernen musste. «Wir müssen andere Sprachen lernen, um wirtschaftlich weiterzukommen», so Casanova. Sie sieht die Sprachen- und Kulturvielfalt als Kitt für unsere Gesellschaft und appelliert an Kaderleute, sich auch für andere Sprachen zu sensibilisieren und offen für jeweils andere Kulturen zu sein.

Sprachliche Vielfalt in die Praxis umsetzen

Virginie Borel, Leiterin Forum Zweisprachigkeit aus Biel, der einzigen offiziell zweisprachigen Stadt der Schweiz, ermunterte die Führungskräfte ebenfalls, die Sprachkompetenzen der Mitarbeitenden besser zu kennen. «Lieber mit Fehlern in einer Fremdsprache kommunizieren als fehlerfrei schweigen», so ihr Aufruf ans Publikum. Die eigene Sprachkompetenz werde zu oft unterschätzt.

Etwas, was Antoinette Hunziker-Ebneter, CEO Forma Futura Invest AG und Verwaltungsratspräsidentin der Berner Kantonalbank BEKB, ebenfalls unterstreichen konnte. Zweisprachigkeit (deutsch und französisch) sei dort zentral. Es schmerze sie jedes Mal, wenn Banker aus Zürich und Banker aus Genf sich letztlich auf Englisch unterhalten, räumte sie ein.

Die SRG als sprachliches Abbild der Schweiz?

Bakel Walden schliesslich, Direktor Entwicklung und Angebot bei der SRG, berichtete darüber, wie das Schweizer Radio und Fernsehen den Auftrag, alle Landessprachen mit Sendungen abzudecken, wahrnimmt. Die sprachliche Vielfalt bei der SRG werde immer wichtiger, so Walden. Sozusagen sei der frühere SRG-Claim «idée suisse» durchaus wörtlich zu nehmen. Mit dem Projekt «Play Suisse», einer Streaming-Plattform, die im November 2020 gestartet werden soll, will man erreichen, dass mehr Austausch zwischen den Sprachregionen stattfindet. So werden dort – dank fortschrittlicher digitaler Technologie – fremdsprachige Sendungen mit Untertiteln zu sehen sein.

Sprachen als integrierendes Element – und ein Bildungsauftrag

In der anschliessenden Podiumsdiskussion wurde nochmals betont, wie wichtig unsere Vielsprachigkeit sei. «Migranten haben uns gezeigt, wie schnelles Anpassen geht», so Virginie Borel. Das Sprachpotenzial von Migranten könnten auch KMU noch viel besser nutzen, ergänzte sie. Bakel Walden stellt hingegen fest, dass bei der jüngeren Generation die englische Sprachkompetenz höher sei als jene für eine andere Landessprache. Vielleicht müsste diesbezüglich mehr Gegensteuer gegeben werden. Ein Auftrag an das Bildungswesen, wie auch aus ein paar Publikumsvoten offenbar wurde: Weshalb also nicht den Austausch von Schülern und Lehrkräften zwischen den Sprachregionen verstärken?

Weitere Informationen zu SKO-Veranstaltungen: www.sko.ch

Rückblick EXPERTsuisse Jahrestagung 2020: «Sicher in unsicheren Zeiten»

An der EXPERTsuisse Jahrestagung 2020 in Bern beleuchtete und diskutierte der Expertenverband zusammen mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten die Rolle des Menschen im Governance-System. Ist er mehr Risikofaktor oder Garant für Vertrauen?

Diskussionsrunde an der EXPERTsuisse Jahrestagung 2020 (v.l.n.r.): Victor Balli, Monika Rühl, Moderatorin Patrizia Laeri und Martin Nay. (Bild: EXPERTsuisse)

Das Tagungsmotto “Sicher in unsicheren Zeiten” hat in diesem Jahr nochmal eine ganz andere Bedeutung erfahren. Deshalb wurde die EXPERTsuisse Jahrestagung 2020 am 15. September erstmalig als Hybrid- Veranstaltung durchgeführt: Im Kursaal in Bern verfolgten 300 Gäste vor Ort unter Einhaltung strikter Schutzmassnahmen den Anlass, ergänzt um 300 Gäste, Mitglieder von EXPERTsuisse, Politiker und Journalisten, die den Anlass online verfolgten.

Vorfeld der EXPERTsuisse Jahrestagung 2020: Statt Kurzarbeit vielerorts lange Arbeitstage

Peter Ritter, Präsident von EXPERTsuisse, begrüsste die über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem grossen Dank für die vielerorts grosse Mehrarbeit, die die rund 10‘000 Wirtschaftsprüfer sowie Steuer- und Treuhandexperten des Verbands in der ganzen Schweiz während der letzten sechs Monate geleistet haben. «Statt Kurzarbeit vielerorts lange Arbeitstage» hätten die Arbeit zur Unterstützung der Kunden geprägt. So waren Treuhänder, Steuerberater und Prüfer sehr stark gefordert, die neue und bislang unbekannte Situation für die Schweizer Wirtschaft an vorderster Front zu unterstützen. «Wir alle sind gefordert, in veränderten Rahmenbedingungen neue Lösungen zu finden», sagte Peter Ritter. Ständerat Erich Ettlin weist in seinen Ausführungen zu Aktuellem aus Bundesbern darauf hin, dass sich EXPERTsuisse hilfreich in die politischen Diskussionen um neue Rahmenbedingungen zur Bewältigung der COVID19 Krise eingebracht hat.

Das Vertrauens-«Triple A» – Audit, Assurance, Advisory

«In unsicheren Zeiten geht es darum, unseren Kunden, der Wirtschaft und Gesellschaft möglichst viel Sicherheit zu bieten», sagte auch Marius Klauser, Direktor und CEO von EXPERTsuisse. Hierzu sind die Vertrauensdienstleistungen der EXPERTsuisse Mitglieder – Audit, Assurance, Advisory – besonders wichtig. Dieses so genannte «Triple A» schafft Vertrauen und Vertrauen bewegt Märkte, Unternehmen und Menschen. Dies ist in unsicheren Zeiten besonders relevant. Mit der Kampagne www.confidence.swiss möchte der Branchenverband diese Themen einer interessierten Öffentlichkeit und insbesondere auch Politikern, Journalisten und weiteren Anspruchsgruppen näherbringen.

Risikofaktor Mensch

Den Auftakt der externen Referate machten Solange Ghernaouti, Professorin und Direktorin der Swiss Cybersecurity Advisory & Research Group HEC – UNIL und Ivano Somaini, Social Engineer und Cyber Security Experte. Sie gingen der Frage nach, welche Cyberrisiken für die Praxis der Unternehmen in der Schweiz am relevantesten sind, und wie sich die Wirtschaft besser schützen kann. Die zum Teil sehr gut organisierten kriminellen Kräfte zielen auf einen ganz konkreten Schwachpunkt ab – den Menschen. Ein Risikofaktor, der auch in der täglichen Arbeit der Wirtschaftsprüfer sowie Steuer- und Treuhandexperten einer der grössten Unsicherheiten darstellt.

Wirksame Gesamt-Governance

Im Rahmen der Gesamt-Governance ist die Risikosituation adäquat einzuschätzen und Compliance über geeignete Massnahmen sicherzustellen. Bei einer wirksamen Gesamt-Governance kommen den internen Verteidigungslinien eine grosse Bedeutung zu teil, bevor die ergänzenden Mechanismen wie Spezialbehörden, Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsbehörden ihren Teil zur Gesamt-Governance leisten können. Dies wurde auch in der Paneldiskussion deutlich, bei der Monika Rühl (Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse), Victor Balli (Verwaltungsrat der RAB) und Martin Nay (Fachbereichspräsident Wirtschaftsprüfung von EXPERTsuisse) mitwirkten. In diesem Zusammenhang wurde auch der Bedarf einer Präzisierung des Swiss Codes of Best Practice for Corporate Governance diskutiert. Ein unternehmerisches Ziel muss der Schutz wesentlicher materieller & immaterieller Vermögenswerte sein. Die Praxis zeigt aber, dass das Potenzial eines unternehmerischen implementierten Internen Kontrollsystems (IKS) nach wie vor unterschätzt wird.

Frauen für die spannenden Berufsbilder begeistern

Anschliessend gaben Ruth Metzler, ehemalige Bundesrätin, Präsidentin bzw. Mitglied von Verwaltungs- & Stiftungsräten sowie Schirmherrin des «EXPERTsuisse FrauenNetz» und Bernadette Koch, dipl. Wirtschaftsprüferin, Multi-Verwaltungsrätin und Initiantin des «EXPERTsuisse FrauenNetz» Einblicke in das wichtige Thema der Nachwuchs- und Frauenförderung. Dabei ging es vor allem um die Frage der Förderung der Ausbildung von Frauen in den Wirtschaftsprüfungs-, Steuerberatungs- und Treuhandberufen, und wie man an die richtigen Talente für die spannenden Berufsbilder begeistern und attraktive Karrieren ermöglichen kann.

Fazit der EXPERTsuisse Jahrestagung 2020: Der Mensch ist nicht nur ein Risiko

In unsicheren Zeiten nimmt die Planbarkeit weiter ab und die Bedeutung des Experimentierens nimmt zu. Gerhard Fehr, CEO FehrAdvice & Partners zeigte wissenschaftlich fundiert und praktisch erprobt auf, wie das Bilden und Testen von Hypothesen im unternehmerischen Kontext zu Erkenntnisgewinn und kontinuierlichem Lernen führt. Marius Klauser, Direktor EXPERTsuisse, weist in seinen Schlussworten darauf hin wie wichtig beim Experimentieren in unsicheren Zeiten Allianzen und Kooperationen sind und wie sich EXPERTsuisse diesbezüglich positioniert und vernetzt hat – beispielsweise mit der 2016 ins Leben gerufenen allianz denkplatz schweiz und der neu lancierten allianz e-tax schweiz.

Als Fazit der verschiedenen Referate und Podiumsdiskussionen an der EXPERTsuisse Jahrestagung steht der Konsens, dass der Mensch im Zentrum allen wirtschaftlichen Geschehens sowohl der grösste Risikofaktor ist und wohl auch bleiben wird, aber es auch nur der Mensch ist, der Transparenzbedürfnisse befriedigen und dadurch Vertrauen kann.

Quelle und Informationen: www.expertsuisse.ch

Buchtipp: Echte Querdenker gesucht

Warum die Zukunft der Unternehmen in den Händen unkonventioneller Ideengeber liegt, zeigt die Managementdenkerin, Keynote-Speakering und Business-Philosophin Anne M. Schüller in ihrem neuen Buch "Querdenker verzweifelt gesucht". Es erscheint im Oktober 2020.

Querdenker gesucht: Warum die Zukunft der Unternehmen in den Händen von unkonventionellen Ideengebern liegt, zeigt Anne M. Schüller in ihrem neuen Buch. (Bild: zVg)

Wer die Zukunft erreichen will, braucht neue Ideen. Andere Ideen. Bessere Ideen. Kühne Ideen. Ideen, die bislang noch niemand hatte. Hier kommen die Querdenker ins Spiel. Sie sind Mittler zwischen veraltetem Tun und neuen Vorgehensweisen, Lotsen in eine neue Zeit. Sie sind Wachrüttler, Andersmacher, Vorwärtsbringer. Sie sorgen für frischen Wind und treiben wichtige Initiativen mit hohem Engagement voran, weil ihnen das Fortkommen ihres Arbeitgebers wirklich am Herzen liegt. Dennoch gelten Querdenker in vielen Organisationen als lästig und unerwünscht. Das ist gefährlich. Wo Querdenker nicht wirklich aktiv werden dürfen, verstärken sich die Beharrungstendenzen. Stagnation, Irrelevanz und Niedergang sind die Folge. Demgegenüber zeigt die Managementdenkerin und mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin Anne M. Schüller in ihrem neuen Buch pointiert und praxisnah, wie mithilfe guter Querdenker der Sprung in die Zukunft tatsächlich gelingt.

Die Unternehmen brauchen Querdenker dringender als jemals zuvor. Weshalb das so ist? Wir stecken mitten drin im größten Change-Prozess aller Zeiten. Überall auf der Welt definieren Visionäre gerade das Mögliche neu. Nur die wendigen, pfiffigen, innovativen Marktplayer mit couragierten, unkonventionellen, marktrelevanten Ideen werden das überleben. Exzellente Querdenker, manchmal auch Organisationsrebellen genannt, sind somit strategisch entscheidend. Das macht eine starke Querdenkerkultur unumgänglich. Die entscheidenden Fragen: In welcher Art Organisation kann das gelingen? Welche Tools werden dafür gebraucht? Wie kann man sich attraktiv für Querdenker machen? Wo und wie sind Querdenker einsetzbar, um vom Denken auch ins Handeln zu kommen? Was sollte man tunlichst lassen, um die guten Querdenker, die man hat, nicht zu vertreiben? Wie kann ein Querdenker seine Ideen in Szene setzen, so dass sie annehmbar werden? Und wovon sollte selbst der leidenschaftlichste Querdenker die Finger lassen? Dieses Buch hat die passenden Antworten parat: sowohl für die Verantwortlichen in den Unternehmen als auch für die Querdenker selbst.

Informationen zum Buch:

Anne M. Schüller
Querdenker verzweifelt gesucht
Warum die Zukunft der Unternehmen in den
Händen unkonventioneller Ideengeber liegt
(mit einem Vorwort von Gunter Dueck)
Gabal Verlag 2020, 240 Seiten, 29 ,90 Euro
ISBN: 978 3 86936 998 3

www.anneschueller.de

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