Opacc gehört – wie schon in den Vorjahren – zu den beliebtesten Arbeitgebern auf der Plattform kununu.com. Work-Life-Balance wie auch die laufende Unterstützung für Aus- und Weiterbildung sind die Grundpfeiler dafür. Dass auch die Bewerbungsprozesse herausragend bewertet werden, zeigt die neuste Erhebung der Plattform.
Redaktion - 3. Juni 2019
Persönlichkeit sei wichtiger als Fähigkeiten allein, sagt Natalie Schürmann, zuständig für Personalakquisition bei Opacc Software AG. (Bild: Opacc)
Dass das Informatik-Unternehmen Opacc auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu.com erneut eine Top-Bewertung erfahren hat, dürfte verschiedenste Gründe haben. So zählen etwa die bekanntermassen fairen und transparenten Bewerbungsprozesse, die Wertschätzung gegenüber den Kandidaten und – last but not least – der neueröffnete Firmensitz in Rothenburg, welcher hervorragende Arbeitsbedingungen bietet, dazu, wie Opacc mitteilt.
Faire Rekrutierungsprozesse
Natalie Schürmann, bei Opacc Software AG verantwortlich für die Personalakquisition, freut sich über das Ergebnis und sieht sich mit ihren Ideen bestätigt: «Wir wurden offensichtlich auch von abgewiesenen Stellenbewerbern sehr gut bewertet, das macht uns besonders stolz!» Absagen sind nun mal nicht vermeidbar. Bei Opacc legt man aber grossen Wert auf den nötigen Respekt gegenüber allen Personen, die sich bewerben, sowie auf rasche, schriftliche Absagen, damit sich die Kandidaten wieder neu orientieren können.
Während zahlreiche Unternehmen ihre Bewerbungsabläufe immer mehr automatisieren und anonymisieren, setzt Opacc auf persönliche Gespräche und auf mehrstufige, klar geregelte Prozesse. Das wird von den Kandidatinnen und Kandidaten offensichtlich geschätzt und führt auf der Plattform kununu.com zu Kommentaren wie etwa: «Der Bewerbungsprozess ist sehr gründlich, sehr fair und sehr entspannt.»
Persönlichkeit wichtiger als Fähigkeiten
Für Opacc ist es entscheidend, dass neue Mitarbeitende als Persönlichkeit überzeugen und die Firmenkultur mittragen können und wollen. Natalie Schürmann: «Im Erstgespräch lege ich den Fokus auf die Persönlichkeit und auf soziale Aspekte. Wunschkandidaten, die dann zum Zweitgespräch eingeladen werden, erhalten vertiefende Einblicke in die Fachabteilung und stellen sich den Fragen des Vorgesetzten. In der Regel folgt dann – quasi als 3. Stufe – ein Praxistag in der Fachabteilung. So stellen wir sicher, dass wir Menschen anstellen, die nicht nur das Profil erfüllen, sondern auch unsere Opacc Firmenkultur mittragen werden.»
Professionelle Rekrutierung zahlt sich aus
Das Zentralschweizer Unternehmen baut auf über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Implementierung von Enterprise Software. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Stellen mit top-qualifizierten Spezialisten geschaffen. Die immer aufwendigere Rekrutierung von Talenten wirkt jedoch hemmend für das weitere Wachstum. Umso wichtiger ist es für die HR-Verantwortlichen, mit vielfältigen Bestrebungen neue Mitarbeitende für Opacc zu begeistern.
Top-Ranking als beliebtesten Arbeitgeber
Die Bewertungsplattform kununu.com hat ermittelt, welche Schweizer Firmen die beliebtesten Arbeitgeber sind. Opacc liegt in der Schweiz auf dem hervorragenden 3. Platz und wurde von fast 200 Mitarbeitenden und Bewerbenden bewertet. 96% der teilnehmenden User würden ihren Arbeitgeber weiterempfehlen.
Derzeit sind bei Opacc verschiedenste Jobs ausgeschrieben, von der Projektleitung über Support, Systemtechnik bis hin zur Entwicklung.
Globalisierung und Digitalisierung verändern das Umfeld vieler Organisationen von Grund auf. Nicht nur multinationale Konzerne, sondern auch KMU sind davon betroffen. Komplexer werdende grenzüberschreitende Auflagen fordern mehr Beratungsbedarf.
Thomas Berner - 29. Mai 2019
Viele KMU kommen klar mit der Realität und scheinen wenig Beratungsbedarf zu haben: Gemäss der Studie «Private company global considerations for 2019» von Deloitte sind rund drei Viertel der befragten Unternehmen zuversichtlich, was ihre geschäftlichen Perspektiven für die nächsten 24 Monate anbelangt. Die meisten von ihnen erwarten höhere Umsätze und Erträge und höhere Produktivität. Und 49 Prozent erwarten, dass sie ihre Belegschaft um mehrere Vollzeitstellen ausbauen müssen. Für diese Studie wurden weltweit 2550 mittelgrosse Unternehmen befragt.
Viele KMU – viele Beratungsdienstleister
Alles im Griff also? Ja, solange sich an der Situation nichts ändert. Doch viele Unternehmen wollen auch mehr: Sie wollen wachsen. Und dazu benötigen sie Informationen und Know-how. Häufig finden sie diese Unterstützung bei ihren Treuhändern, bei Juristen, ihrer Hausbank, Steuer- oder Unternehmensberatern. Mit anderen Worten: Für fast jede Fragestellung wenden sich KMU an einen anderen Experten. Entsprechend breit gefächert ist bekanntlich der Markt der Beratungsunternehmen – natürlich auch ein Abbild der Vielfalt der KMU.
Von Gross- zu Kleinunternehmen
KMU sind auch für grosse Beratungshäuser eine immer interessanter werdende Zielgruppe. Gerade die Schweiz sei ein weltweit einzigartiger Markt für den Privatsektor, schreibt etwa Deloitte. Viele Familienunternehmen haben hier ihren Sitz, das Land ist traditionell reich an Family Offices sowie vermögenden Privatpersonen und das Private-Equity-Segment gewinnt an Bedeutung. Mit Deloitte Private lanciert dieses global tätige Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen seine Dienstleistungen für den Privatsektor auch in der Schweiz. «Wir beobachten eine steigende Nachfrage von Privatunternehmen nach mehr Unterstützung, um ihre grössten Herausforderungen zu meistern: Sie suchen nach neuen Wachstumsmöglichkeiten, sie wollen von der Digitalisierung profitieren, Konformität mit sich laufend verändernden, komplexen grenzübergreifenden Auflagen sicherstellen und sich gegen Risiken wie Cyber-Angriffe absichern. Privatunternehmen benötigen heutzutage mehr denn je erfahrene Berater, denen sie vertrauen können und die in allen Disziplinen global integrierte Lösungen lokal ausspielen können», erklärt Karine Szegedi, Managing Partner von Deloitte Private in der Schweiz. Doch weshalb «entdeckt» Deloitte das Segment der Privatunternehmen erst jetzt? Dazu Karine Szegedi weiter: «Mit Deloitte Private sind wir in anderen geografischen Märkten schon länger aktiv. In den letzten zehn Jahren haben wir uns vor allem auf Grossunternehmen fokussiert. Wir sind in der Zwischenzeit stark gewachsen, und nun haben wir eine Grösse erreicht, die uns erlaubt, auch das Segment von kleineren und mittelgrossen Unternehmen zu bedienen.»
Alles aus einer Hand
Deloitte Private wird für Unternehmen zu einer einzigen Anlaufstelle. Dies sei genau im Sinne der Entscheidungsträger von Unternehmen in Familien- oder Privatbesitz, wie es heisst. Profitieren würden Privatunternehmen besonders vom lokalen Know-how von Deloitte in den Bereichen Steuern, Fusionen und Übernahmen, Geschäftstransformationen, Assurance und Risikomanagement. Die Präsenz im Schweizer Markt will Deloitte weiter ausbauen.
«Wir wollen eine Alternative bieten»
Karine Szegedi leitet das in der Schweiz neue Geschäftsfeld Deloitte Private. (Bild: Deloitte)
Karine Szegedi leitet Deloitte Private in der Schweiz und ist in dieser Funktion auch Mitglied der Geschäftsleitung von Deloitte Schweiz.
Frau Szegedi, was macht den Schweizer Markt besonders? Karine Szegedi: In der Schweiz gibt es viele familiengeführte Unternehmen, auch einige börsenkotierte Unternehmen in der Schweiz sind familiengeführt. Zudem besteht hierzulande eine interessante Vielfalt an Privatbanken und Family Offices. Dies unterscheidet die Schweiz stark von anderen Ländern in Europa. Ein Beispiel: Während etwa in Belgien KMU vor allem lokal tätig sind, ist dies in der Schweiz ganz anders. Viele Schweizer KMU sind international, ja global tätig. Entsprechend gross ist deren Bedarf an Unterstützung durch Berater, die über internationales Know-how verfügen. Und da können wir aufgrund unserer Erfahrungen mit Grossunternehmen Hand bieten.
Wie lassen sich Erfahrungen mit grossen Unternehmen auf kleinere übertragen? Das sind doch verschiedene Welten … Nicht unbedingt. Familienunternehmen etwa sind agiler, gleichwohl zurückhaltender bei Veränderungen. Sie probieren nicht alles Neue gleich sofort aus. Doch insgesamt sind die Themen die gleichen, die auch Grossunternehmen interessieren: Regulierungen, Compliance, Steuern, Digitalisierung usw. Unterschiedlich sind jeweils die Ansprechpartner: In einem Familienunternehmen reden wir oft direkt mit dem Inhaber, der auch Geschäftsführer ist, während in börsenkotierten Unternehmen die Verantwortlichkeiten und auch die Governance anders verteilt sind.
Viele KMU fahren gut mit der Beratung durch ihre Treuhänder. Was kann ein Beratungsunternehmen wie Deloitte hier an Mehrwert bieten? Wir wollen vor allem eine Alternative bieten und bestehende Angebote, etwa von Privatbanken bei der Vermögensverwaltung, nicht konkurrenzieren. Dort können wir aufgrund unserer Kompetenz in Compliance-Fragen aber einen Mehrwert bieten. Wir bieten eine grosse Palette an Dienstleistungen, die von anderen Beratern oder einem Treuhänder nur begrenzt angeboten werden können. Wo Spezialwissen gefordert ist, über das auch wir nicht immer verfügen, verweisen wir Kunden an die entsprechenden Experten in unserem Netzwerk.
KMU schätzen zudem den persönlichen Bezug zu ihren Beratern. Wie stellt Deloitte als global tätiges Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen diesen Anspruch sicher? Unsere Kunden haben einen Ansprechpartner, der alle weiteren Bedürfnisse koordiniert. Er vermittelt die Kontakte zu den Experten bei unterschiedlichsten Themen. Diese Spezialisten rapportieren dann alles an den Lead Client Manager.
Wo bzw. in welchen Fachgebieten sehen Sie den grössten Beratungsbedarf bei KMU? Das ist schwer zu generalisieren. Ein heisses Thema ist zurzeit Cyber-Kriminalität und alles rund um das Management von Cyber-Vorfällen und Cyber-Risiken. Immer noch viele internationale Firmen sind zudem interessiert, in den Schweizer Markt einzutreten. Diese beraten wir in steuerlichen und rechtlichen Fragen, Accounting- und Rechnungslegungsvorschriften usw., auch im Zusammenhang mit M&A. Ebenfalls ein relativ grosses Thema ist die Compliance. Viele Unternehmen und Family Offices benötigen hier Unterstützung, um den Compliance-Bereich auslagern zu können.
Beispiel Accounting: Welche Beratungsdienstleistungen kann Deloitte hier bieten? Übernimmt sie auch treuhänderische Aufgaben? Accounting als solches bieten wir als Dienstleistung nicht an, aber selbstverständlich alles rund um spezifische Fragen bei der Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung, Assurance oder auch bei Unternehmensbewertungen.
Beispiel Nachfolgeplanung: Welche Dienstleistungen kann ein KMU hier in Anspruch nehmen? Nachfolgeprozesse können sehr komplex sein. Wir bieten hier Unterstützung in Fragen rund um Steuern, Governance und Recht – alles unter dem Aspekt einer langfristigen Planung der Nachfolge.
Erfolgs-Impuls: Verschlafen Sie die Zukunft im Verkauf?
Lässt die Performance Ihrer Sales-Teams zu wünschen übrig? Kommen Sie als Verkäufer zu immer weniger Abschlüssen? Das könnte daran liegen, dass Sie mit veralteten Methoden arbeiten.
Volkmar Völzke - 29. Mai 2019
Damit Sie die Zukunft im Verkauf nicht verschlafen, muss neues, auch unkonventionelles, Sales-Denken her. (Bild: Fotolia.com)
Es ist längst kein Geheimnis mehr. Und doch versuchen die meisten Verkäufer und ganze Sales-Teams diese einfache Tatsache zu ignorieren: Verkauf geht morgen anders als gestern, und zwar besonders im B2B (Business-to-Business).
Die Gründe sind tausendfach genannt: Die Käufer sind viel besser informiert, nehmen sich weniger Zeit, haben viel mehr Auswahl (“global sourcing”) etc. Und doch tun sich sehr viele Verkäufer extrem schwer damit, sich anzupassen.
Da werden Kundenbesuche wie früher durchgeführt, mit der Hoffnung, durch Präsentation der Produkte den potenziellen Kunden zum Kauf bewegen zu können. Da wird immer noch erwartet, dass der Interessent sich meldet, weil er ja schliesslich einen “Bedarf” hat. Da wird angenommen, dass der Interessent meine Emails liest und meine Sprachnachrichten abhört.
Hier kommt die brutale Wahrheit: Vergessen Sie es! Wenn Sie mit diesen veralteten Methoden einen Kunden gewinnen, haben Sie im Lotto gewonnen. Glückwunsch! Nur können Sie damit keinen Umsatz mehr steigern.
Was also tun? Hier sind drei Dinge, die Sie unbedingt angehen müssen, um in der neuen Verkaufswelt vorne mitzuspielen:
Kenntnis. Schulen Sie Ihr Team und sich selbst in den neuen Wegen zu verkaufen. Es gibt diverse neue Strategien und Methoden, von denen die meisten Verkäufer bisher nur am Rande gehört haben. Ausserdem greifen Marketing und Sales zunehmend ineinander. Sind Ihre Prozesse darauf vorbereitet? Ach ja, und ein Verkäufer ohne stimmiges LinkedIn-Profil lässt Potenziale auf der Strecke.
Mindset. Bei den meisten Verkäufern müssen Sie massiv am Mindset arbeiten. Die Lernbereitschaft und das Aktivitätenniveau müssen oft deutlich gesteigert werden. Ich kenne Verkäufer, die denken und handeln wie vor 20 Jahren.
Mut. Heute müssen Sie als Verkäufer und als Verkaufsteam viel deutlicher aus der Masse herausragen als früher. Wo vor einigen Jahren noch das Produkt als Verkaufsargument ausreichte, müssen Sie jetzt auch bereits im Verkaufsprozess als etwas Besonderes wahrgenommen werden, und zwar immer mit Mehrwert für die potenziellen Kunden. Ein kleines Beispiel: Wie viele Ihrer Verkäufer schreiben regelmässig für Business-Magazine oder posten hilfreichen Inhalt auf Social Media?
Mein Aufruf: Nehmen Sie diese Punkte noch heute in Angriff. Die Chancen sind hoch, dass Ihre Wettbewerber heute und künftig genau das tun.
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Frauen in KMU: Die stille Revolution
"Frauen nehmen immer mehr am Erwerbsleben teil und nutzen ihre Chancen und zwar insbesondere in den KMU. Die Revolution passiert im Stillen in den vielen KMU die tagtäglich Wert schaffen – und nicht auf der Strasse mit Streikparolen." Dies sagte Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands, am 28. Mai anlässlich der Präsentation einer aktuellen Studie zum Thema "Frauen in KMU".
Redaktion - 29. Mai 2019
Eine neue Studie zu Frauen in KMU zeigt: Die Zunahme von Frauen in den Geschäftsleitungen ist in den letzten fünf Jahren mit 54,7 Prozent insbesondere in mittelgrossen Unternehmen frappant. (Symbolbild; Gerd Altmann / Pixabay.com)
Über 99 Prozent aller schweizerischen Betriebe sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden. Die vorgestellte Studie, verfasst im Auftrag des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv und den KMU Frauen Schweiz, erhebt Daten über die Bedeutung und Positionierung von Frauen, welche in einem dieser rund 500 000 KMU arbeiten. Die Untersuchung basiert auf einer Sonderauswertung der Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) für das Jahr 2017. Die Ergebnisse können als repräsentativ für die Schweiz betrachtet werden. Von 2012 bis 2017 hat sich die Anzahl der Erwerbstätigen in der Schweiz insgesamt um 5 Prozent auf 4,6 Millionen erhöht. Die Anzahl der erwerbstätigen Frauen ist in diesen fünf Jahren im Vergleich dazu um 7 Prozent gestiegen. Den höchsten Frauenanteil finden wir in Kleinstunternehmen mit 1-9 Mitarbeitenden. Kleine und flexible Strukturen begünstigen die Erwerbstätigkeit der Frauen.
Frauen in KMU sind auf dem Vormarsch. Die Grafik zeigt den Anteil Frauen an allen Erwerbstätigen der jeweiligen beruflichen Stellung in privatwirtsch. Unternehmen 2012 und 2017. (Grafik: Bergmann, Heiko; Schreiner, Michael (2019): Bedeutung und Positionierung von Frauen in Schweizer KMU – Studie im Auftrag des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv und der KMU Frauen Schweiz. Aktualisierte Ausgabe 2019. Forschungsbericht KMU-HSG, Universität St. Gallen.)
Frauenkarriere und KMU
Frauen sind nicht nur in der Anzahl in den KMU im Vormarsch, sondern auch auf den Karriereleitern. Die grössten Zunahmen haben sich bei den angestellten Frauen in der Unternehmensleitung und in Vorgesetztenfunktionen ergeben. Frappant ist insbesondere die Zunahme der Frauen im obersten Kader, also in der Geschäftsleitung. Während im Jahr 2012 26 Prozent aller Personen in dieser Gruppe Frauen waren, sind es im Jahr 2017 beinahe ein Drittel (31 Prozent). Im Vergleich dazu hat sich der entsprechende Wert bei den Männern um 7 Prozent reduziert. Das heisst: Frauen erobern die sogenannte Teppichetage.
Die Zahlen zeigen auch: Die Zunahme der Frauen in Geschäftsleitungspositionen ist insbesondere in mittelgrossen Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 50 und 249 gross. Die Anzahl der angestellten Frauen im obersten Kader nahm um satte 54,7 Prozent zu. Dies ganz ohne gesetzlich verordnete Frauenquote. In Grossunternehmen ist eine solche Tendenz nicht feststellbar. Im Gegenteil: Bei Grossunternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitenden ist die Anzahl angestellter Frauen in der Geschäftsleitung sogar leicht rückläufig. Und um diese Problematik, die Situation der Frauen in den Grossfirmen, drehen sich die gesamte öffentliche Diskussion und daraus resultierenden Forderungen. «Dabei wird die Realität der Frauen in über 99 Prozent aller Schweizer Unternehmen verkannt», sagte sgv-Direktor und FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler an der Medienkonferenz.
Dass Frauen gerade in mittelgrossen Unternehmen sehr häufig in der Geschäftsleitung anzutreffen sind, erstaunt nicht. Frauen, welche hier die Chefposten erobern, tun dies nämlich überdurchschnittlich oft mit einer sehr hohen Qualifikation. 67 Prozent unter ihnen können auf eine Ausbildung auf der Tertiärstufe zurückgreifen. Der Anteil von Frauen mit höchster Ausbildungsstufe in der Geschäftsleitung beträgt über alle Unternehmensgrössen hinweg gesehen 59 Prozent.
Selbstständigkeit als Chance
Selbstständigkeit ist ein grosses Thema bei erwerbstätigen Frauen in KMU. Die meisten der knapp 73 000 selbstständigen Frauen leiten ein Kleinunternehmen mit 1-9 Mitarbeitenden und immerhin noch 8’733 ein Unternehmen mit 10-49 Mitarbeitenden. Die kleine Form eines Unternehmens wird den Frauen generell sehr gerecht. Das zeigt der vergleichsweise grosse Anteil an Frauen in Kleinunternehmen von fast 50 Prozent. In Mittel- und Grossunternehmen sind Frauen im Vergleich zu Männern tendenziell weniger häufig anzutreffen. Frauen nutzen die selbstständige Tätigkeit häufig, das heisst zu 67 Prozent, als Teilzeit-Beschäftigung und können so Familie und Beruf vereinbaren. Der Partner von selbstständigen Frauen ohne Mitarbeitende ist zu 28 % ebenfalls unternehmerisch aktiv. Das lässt vermuten, dass in diesem Fall häufig gemeinsam ein Unternehmen geführt wird.
Frauenförderung in der Realität
Die Studie bestätigt die wichtige Stellung der Frauen in Familienunternehmen. 60 % aller Mitarbeitenden in diesen Unternehmen sind Frauen. sgv-Vizepräsident und Unternehmer André Berdoz betont an der Medienkonferenz wie unersetzlich Frauen in den familieneigenen Betrieben sind: «Sehr oft übernehmen Frauen Schlüsselrollen im Betrieb als Koordinatorinnen, die den Überblick behalten und die Mitarbeitenden führen und coachen. Ohne ihre Mitarbeit könnten zahlreiche KMU gar nicht existieren».
KMU integrieren Frauen ganz natürlich ins Erwerbsleben, weiss Unternehmerin und sgv-Vizepräsidentin Daniela Schneeberger aus eigener Erfahrung. Die Diskussion um Rolle und Position von Frauen in der Wirtschaft müsse diesem Umstand viel stärker Rechnung tragen. «Förderung von unternehmerischen Frauen heisst deshalb, gute Rahmenbedingungen schaffen um Flexibilität zu erhalten. Und Flexibilität ist einer der grossen Trümpfe der Frauen», so FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger an der Medienkonferenz.
«anerkennen-integrieren-vernetzen»
Die KMU Frauen Schweiz feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Die KMU Frauen Schweiz sind das Netzwerk der mitarbeitenden Partnerinnen und selbstständigen Unternehmerinnen in KMU. Das Netzwerk wurde 1994 vom sgv gegründet. Es ist eine Plattform für Frauenanliegen innerhalb des sgv. Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft hat also bereits vor 25 Jahren die Wichtigkeit der Unterstützung der Frauen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft erkannt und in den Verband integriert. Unter dem Motto «anerkennen-integrieren-vernetzen» setzt sich das Netzwerk der KMU Frauen mit der Unterstützung des sgv dafür ein, dass die Leistungen der Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft vermehrt bekannt gemacht und anerkannt werden. Mit dem durch den sgv zusammen mit dem Schweizerischen Institut für Unternehmerschulung SIU eingeführten eidgenössischen Fachausweis für Unternehmensführung KMU erhalten Frauen die lange gefehlte Anerkennung. «Für diesen innovativen Weg wurden die KMU Frauen Schweiz von der europäischen Kommission mit einem Preis ausgezeichnet», erklärt die Präsidentin der KMU Frauen Schweiz und sgv-Vizedirektorin Christine Davatz.
W.A. de Vigier Preis 2019: Doppelte Anzahl Preisträger zum 30-Jahr-Jubiläum
Zum 30-Jahr-Jubiläum hat am 27. Mai 2019 die W.A. de Vigier Stiftung gleich doppelt so viele Startups wie sonst prämiert. Sie vergab zehn Preise, fünfmal CHF 100'000 und fünfmal CHF 50'000. Ein Teil der Preisgelder stammt von ehemaligen Preisträger/innen, die dem Startup-Ökosystem etwas zurückgeben wollen.
Redaktion - 28. Mai 2019
Bei W.A. de Vigier Preis 2019 wurden aus Anlass des 30-Jahr-Jubiläums doppelt so viele Startups ausgezeichnet. (Bild: W.A. de Vigier Stiftung)
Als der W.A. de Vigier Preis vor 30 Jahren zum ersten Mal verliehen wurde, lernten viele der diesjährigen Preisträger gerade erst laufen. Niemand redete damals über die Startup-Förderung. Bill de Vigier wusste aus eigener Erfahrung, wie wichtig Startkapital ist und setzte sich zum Ziel, vielversprechenden Startups den Weg zu ebnen. Er war einer der Ersten überhaupt, der sich in der Schweiz institutionell um die Startup-Förderung kümmerte. Seit drei Jahrzehnten verleiht die W.A. de Vigier Stiftung den höchstdotierten Förderpreis der Schweiz und zwar à-fonds-perdu und unabhängig, also ohne jegliche an den Gewinn geknüpfte Bedingungen.
Einen Teil der Preisgelder stifteten dieses Jahr ehemalige Preisträger/innen. Sie wollten damit dem Startup-Ökosystem etwas zurückgeben. Dies wäre sicher ganz im Sinne des Stiftungsgründers Bill de Vigier, der in Jungunternehmen die Zukunft sah und innovative Schweizer Startups deshalb bis weit über seinen Tod hinaus mit dem nötigen Startkapital unterstützt. „Dass ehemalige Gewinner/innen zu den diesjährigen Preisgeldern beisteuerten, freut mich ganz besonders. Ich wünsche mir, dass unsere Alumni untereinander inskünftig vermehrt Partnerschaften eingehen, die den bereits etablierten Firmen helfen, innovativ zu bleiben und den jungen Startups den Weg in den Markt ebnen“, so Regula Buob, Geschäftsführerin der W.A. de Vigier Stiftung.
Jury lud erstmals 60 Startups zum Pitchen ein
Im Jubiläumsjahr 2019 gab es eine weitere Premiere: Nach einer Vorselektion lernte der Stiftungsrat anstelle von 16 Startups erstmals gleich 60 Jungunternehmer/innen persönlich kennen. „Wir konnten uns am ‚Selection Day Top 60’ sehr früh ein Bild von den Ideen und insbesondere den Menschen dahinter machen. Unsere Stiftung legt besonderen Wert auf die Unternehmerpersönlichkeit, weil wir in unserem Land mehr Pioniere brauchen, wie Bill de Vigier einer war. Wir brauchen echte Vorbilder, die unsere Gesellschaft sowohl mit ihren Ideen als auch mit ihrem Spirit prägen“, betont Beat Graf, Vizepräsident der Stiftung. Der „Selection Day Top 60“ findet auch nächstes Jahr wieder statt.
Das sind die zehn Gewinner/innen des W.A. de Vigier Preis 2019
PXL Vision AG aus Zürich (ZH) – Innovative digitale Identitätsprüfung Identitätsbetrug und Datenschutz sind grosse Herausforderungen. PXL Vision entwickelt modernste Technologien zum vollautomatischen Kunden-Onboarding sowie zur Identitätsprüfung mit kamerabasierten Geräten. PXL ermöglicht die Schaffung vertrauenswürdiger digitaler Identitäten, die branchenübergreifend zum geschützten Austausch persönlicher Daten und zur sicheren Interaktion im digitalen Raum eingesetzt werden können.
Scewo AG aus Winterthur (ZH) – Ein Rollstuhl, der Treppen steigt Scewo entwickelt einen Rollstuhl, der es dem Fahrer ermöglicht, Treppen zu steigen und sich viel freier zu bewegen. Um Stufen zu befahren, werden zwei Gummiraupen unter dem Rollstuhl ausgefahren. Der Sitz bleibt stets waagrecht, die Übergänge auf und ab Stufen sind automatisiert. Die Softwareentwickler arbeiten daran, den Automatisierungsgrad zu erhöhen, kritische Situationen zu erkennen und bestimmte Strecken autonom zu fahren.
Swiss Motion Technologies AG aus Renens (VD) – Massgefertigte Einlagen für besser sitzende Prothesen MotionTech produziert im 3D-Druck erschwingliche prothetische Silikoneinlagen. Die Einlage dient als weiche Dämpfungsschicht zwischen Bein und Prothese und muss absolut perfekt ans Bein passen. Nachdem ein Orthopädietechniker das Bein in 3D gescannt hat, produziert MotionTech die massgeschneiderte Einlage innerhalb von 72 Stunden. Der prothetische Bereich ist nur eine von vielen zukünftigen Anwendungen.
T3 Pharmaceuticals AG aus Basel (BS) – Gezielte Krebstherapie mit Bakterien Krebsbehandlungen sollten möglichst ausschliesslich auf den Krebs abzielen. T3 Pharmaceuticals verwendet Bakterien, die solide Tumore spezifisch aufspüren und sogar darin wachsen können. Im Tumor agieren die Bakterien als effiziente Produktionsstätten für therapeutisch aktive Proteine. Die Bakterien von T3 Pharma sind eine leistungsstarke und vielseitige Plattform für die gezielte Krebstherapie.
Vatorex AG aus Winterthur (ZH) – Mit Wärme gegen das Bienensterben Die Varroamilbe ist ein Parasit, der Bienenvölker Europas und Nordamerikas schädigt. Bisher behandelten Imker ihre Bienen chemisch, was leider ebenfalls die Bienen schädigt. Vatorex nutzt die unterschiedliche Wärmetoleranz von Milben und Bienen. Mit einem direkt in die Wabe eingelassenen Heizdraht wird die Bienenbrut erwärmt, was die Milbe abtötet. Diese Behandlung resultiert in 31 Prozent verbesserter Bienenvolksentwicklung.
Mirrakoi AG aus Lausanne (VD) – Leicht bedienbares und zugängliches 3D-CAD-Tool Hochwertiges 3D-Design für die Industrie- und Produktmodellierung wird dank Mirrakoi für den Normalbürger zugänglich. XirusCAD, die brandneue CAD-Technologie von Mirrakoi, ermöglicht es Designern, Ingenieuren und Architekten, komplexe Produkte schneller und intuitiver zu modellieren. Die Technologie basiert auf einem grundlegend neuen Ansatz zur mathematischen Beschreibung von 3D-Objekten.
Mobbot AG aus Freiburg (FR) –3D-Betondruck spart Zeit und Geld Bauunternehmen können ihre Herstellungs- und Installationskosten dank der einzigartigen 3D-Betondrucktechnologie von Mobbot und einem vollständig digitalisierten Prozess um 40 bis 80 Prozent senken. Die Herstellung teurer Gussformen fällt vollständig weg, innert kürzester Zeit sind die massgefertigten Elemente auf Platz. Derzeit konzentriert sich das Startup auf unterirdische Betonelemente für elektrische Anwendungen.
PharmaBiome AG aus Zürich (ZH) – Neue Ansätze in der Darmbehandlung Das Mikrobiom ist an den meisten chronischen Erkrankungen des Stoffwechsels und des Immunsystems beteiligt. PharmaBiome entwickelte eine Technologie zur Isolierung, Kultivierung und Charakterisierung von Darmmikroben. Basierend auf ihrer funktionellen Interaktion formuliert das Startup Mischkulturen in pharmazeutischer Qualität, um das Mikrobiom des Darms nachhaltig zu modulieren und damit verbundene Krankheiten zu behandeln.
Piomic Medical AG aus Zürich (ZH) – Tragbares Wundheilungsgerät Piomic entwickelt ein neuartiges Medizinprodukt zur Behandlung chronischer Wunden. Durch die Beschleunigung der Wundheilungsprozesse werden Schmerzen und das Risiko einer Wundinfektion verringert und die Lebensqualität der Patienten erhöht. Die dazu entwickelte Technologie ist tragbar, einfach anzuwenden und passt sich nahtlos in die verschiedenen Arbeitsabläufe des klinischen Alltags ein.
Sleepiz AG aus Zürich (ZH) – Medizinische Schlafüberwachung von zuhause aus Mit der Lösung von Sleepiz können sich Patienten von zuhause aus auf Schlafstörungen testen lassen. Das kontaktlose Gerät erfasst Vitaldaten und Parameter der Schlafumgebung in Echtzeit und mit medizinischer Genauigkeit unter Verwendung eines AI-Algorithmus. Die cloudbasierte Lösung spart Zeit und Geld, dadurch kann eine höhere Anzahl von Patienten effizienter auf Schlafstörungen untersucht werden.
„Ein bisschen wie Perlentauchen…“
Stiftungsratspräsident Daniel Borer kommentiert die Preisvergabe wie folgt: „Ich werde besonders hellhörig, wenn Person und Idee eng verwoben sind und der oder die Geschäftsführer/in geerdet und gleichzeitig visionär auf mich wirkt. Vor uns stehen oft sehr junge Menschen, die sich zutrauen müssen, riesige Finanzierungsrunden zu stemmen. Wir sind uns in der Jury auch nicht immer einig, es wird hart verhandelt und argumentiert, basierend auf den vorliegenden Expertisen, Factsheets, Assessments, Präsentationen und Motivationsvideos. Die Tätigkeit als Juror ist wirklich ein Privileg. Der Stiftungsrat darf risikofreudig und eben auch unabhängig bahnbrechende Ideen aussuchen. Das ist ein bisschen wie Perlentauchen.“
Zusammenschluss von Online-Plattformen: Visable als neues Dach für «Wer liefert was» und Europages
Die für den Handel zwischen Unternehmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich bereits führende Online-B2B-Plattform «Wer liefert was» ist auf Expansionskurs in Europa. «Wer liefert was» (wlw) und die europäische B2B-Plattform Europages, die bislang als Kooperationspartner zusammengearbeitet haben, werden zu einem neuen Unternehmen mit dem Namen «Visable» zusammengeführt.
Thomas Berner / PD - 27. Mai 2019
CEO Peter F. Schmid treibt den Zusammenschluss von Online-Plattformen weiter voran: wlw und europages erhalten mit Visable ein neues Firmendach. (Bild: zVg)
Der B2B-Onlinehandel gilt als Markt mit einem grossen Wachstumspotenzial, das sogar jenes des B2C-Handels übersteigt. So rechnete das Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan 2015 damit, dass im Jahr 2020 das Volumen im B2B-Onlinehandel rund 6700 Milliarden US-Dollars erreichen wird – gegenüber 3200 Milliarden US-Dollars im B2C-Sektor. Indes: der B2B-Markt ist stark fragmentiert. Das macht es schwierig, das Potenzial richtig abzurufen. «Wir stehen erst am Anfang, da das Verhalten der B2B-Kunden sich an dem der B2C-Kunden orientiert», sagte Carsten Brandt, Head of Corporate Communications von wlw anlässlich einer Pressekonferenz von vergangener Woche.
Durch Zusammenschluss der Online-Plattformen das Marktpotenzial besser erschliessen
Man weiss, dass Einkäufer in Unternehmen heute im Schnitt 5,5 Stunden mit Online-Recherchen nach Lieferanten verbringen. Das bedeutet: Sichtbarkeit im Netz ist das A und O für KMU. Immer mehr Unternehmen haben dies denn auch erkannt und investieren verstärkt ins Online-Marketing. Diesen Trend will nun «Visable» als Zusammenschluss der beiden Online-Plattformen «Wer liefert was» und Europages aufnehmen. Das Ziel: Den grossen europäischen Binnenmarkt mit 300 Millionen Menschen und über 20 Millionen relevanten Firmen ausnutzen. Und das neue Unternehmen ist auch eine Antwort auf internationale Player aus den USA, China und Indien, die immer mehr Marktanteile abräumen. Visable strebt ein zweistelliges Umsatzwachstum für die kommenden Jahre an. Der Umsatz der wlw-Gruppe von rund 50 Millionen Euro in 2018 soll unter Visable mittelfristig auf 100 Millionen Euro verdoppelt werden. Der Name «Visable» ist ein Kunstwort und setzt sich aus den englischen Worten «visible» für sichtbar und «enable» für befähigen zusammen. Der Unternehmensname beschreibe damit das Leistungsversprechen, kleinen und mittleren Unternehmen mehr Sichtbarkeit und Reichweite im Internet zu verschaffen, wie Marketing-Chef Carsten Brandt erläuterte.
Bekannte Marken bleiben erhalten
Zusammen mit der Tochterfirma Europages ist wlw bereits in 29 Ländern vertreten. In allen europäischen Märkten zusammen vereinen die beiden Online-Plattformen zusammen mehr als 3,7 Millionen monatliche Nutzer und über 50 Millionen Visits pro Jahr auf ihren Plattformen. Schweizer Unternehmen, die im DACH-Raum und in den Ländern Europas online möglichst gut sichtbar sein wollen, haben für den Zugriff auf die Leistungen von «Wer liefert was» und EUROPAGES nur noch einen Ansprechpartner. Beide Plattformen bleiben aber als Marken bzw. Angebote von Visable bestehen, ebenso die bereits heute angebotenen Online-Marketing-Dienstleistungen, mit denen Unternehmen ihre Reichweite über die B2B-Marktplätze hinaus vergrössern können. Die Schweizer Zweigniederlassung von «Wer liefert was» in Baar bleibt unverändert bestehen.
Erweitertes Leistungsportfolio
Visable unterstützt Unternehmen in Europa dabei, digitale Vertriebswege und Marketingaktivitäten für sich zu nutzen und somit europaweit sichtbar zu sein. Die Aktivitäten beruhen dabei auf zwei Pfeilern: Auf der einen Seite stehen die erwähnten und bewährten Online-Marktplätze wlw und Europages. Auf der anderen Seite bietet Visable umfassende Dienstleistungen für das Online-Marketing wie etwa Google Ads, Retargeting, einen sog. «Company Data Optimizer» und Web Analytics. «Ausser Visable bietet kein anderer Anbieter in Europa speziell auf Unternehmen zugeschnittene Lösungen aus eigenen B2B-Marktplätzen und Online‑Marketing-Services an, um internationale Einkäufer und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zusammenzubringen», erklärt Visable-CEO Peter F. Schmid.
Das Leistungsportfolio von Visable. (Grafik: zVg)
Jährliche Investitionen in Millionenhöhe
Visable investiert verstärkt in den Auf- und Ausbau von Expertise und Personal. Erst kürzlich weitete das Unternehmen mit der Übernahme der Plattform Gebraucht.de die Kompetenz in den für den B2B-Bereich so wichtigen Segmenten wie nutzerzentrierte Suche, Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Anbietern und Käufern, App-Entwicklung sowie der Umsetzung moderner Software-Architektur und Cloud-Infrastruktur weiter aus. Mit Gebraucht.de erhielt Visable auch einen zusätzlichen neuen Unternehmensstandort in Berlin.
«Wir werden weiter in Personal, IT-Infrastruktur und die Verbesserung unserer Marktplätze ‹Wer liefert was› und EUROPAGES investieren, um unseren Kunden das beste Angebot für Reichweite im Internet und gleichzeitig Einkäufern die beste Suche im B2B bieten zu können», sagt Peter F. Schmid. «Dafür steht jährlich ein Millionenbetrag zur Verfügung und auch weitere Übernahmen in der Zukunft sind nicht ausgeschlossen.» Gemäss Angaben des Unternehmens, das sich im Besitz der Private-Equity-Gesellschaft Capvis und dem Management befindet, erfolgen die Investitionen alle aus dem eigenen Cashflow.
Auch in die Unternehmensführung von Visable wird investiert, vor allem mit Bezug auf den IT/Produkt-Bereich. So wurde mit Daniel Keller als CTO neu ein erfahrener Mann ins Management berufen. Wichtige Stationen seiner Laufbahn waren u.a. Microsoft oder Axel Springer SE. Ebenfalls neu sind Srikanth Achanta als Senior Director Engineering und Tarik Zahzah als neuer Head of Partner Sales Management.
Folge der digitalen Transformation
Der Expansionskurs von Visable ist auch im Zusammenhang der digitalen Transformation zu sehen, den viele Unternehmen in Europa vollziehen. Während viele Unternehmen ihren bestehenden oder potentiellen Handelspartnern lange Zeit dicke Katalogbücher zur Verfügung stellten, um ihr Sortiment bekannt zu machen, nutzen sie heute immer häufiger Online-Plattformen. Der klassische Handelsvertreter, der zu den Unternehmen einen persönlichen Kontakt hat, behält zwar eine gewisse Bedeutung, er wird aber teilweise auch durch digitale Bestellprozesse ersetzt.
Die digitale Transformation hat den Bedarf nach einer Onlineverfügbarkeit möglichst genauer Informationen zu Produkten und Dienstleistungen beim Einkauf seitens der Unternehmen erhöht. Denn professionelle Einkäufer haben im Geschäftsbereich dieselben Erwartungen wie beim privaten Online-Shopping. Der Verkauf seitens der Unternehmen muss die eigenen Produkte und Dienstleistungen im Internet damit ähnlich detailliert präsentieren, wie dies im Endkundengeschäft des Hochpreissegments bereits heute der Fall ist. So erhalten private Internetnutzer heute zum Beispiel vor dem Kauf von Autos, Luxusgütern und Geräten der Unterhaltungselektronik dank Bildern, Videos oder 3D-Animationen einen derart realitätsnahen Eindruck, dass eine persönliche Beratung oder ein physischer ein Kontakt mit dem Produkt vor dem Kauf beinahe überflüssig wird.
«Normung verbindet die Welt»: Jubiläumsanlass des SNV
Am 23. Mai 2019 beging die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV in Baden ihren Jubiläumsanlass zum 100-jährigen Bestehen dieser Institution. Seit einem Jahrhundert ist die SNV die Schweizer Vertreterin der weltweiten und europäischen Normung und handelt zum Nutzen der Wirtschaft und Gesellschaft in unserem Land.
Thomas Berner - 24. Mai 2019
Jubiläumsanlass des SNV: 100 Jahre im Zeichen von Normungen. Die Darbietung von Lichtkünstler Alex Dowis versetzte das Publikum ins Staunen. (Bild: SNV)
Der Veranstaltungsort in der Trafohalle in Baden war nicht zufällig gewählt. 1919 wurden dort von der damaligen BBC (heute ABB) Transformatoren hergestellt. Und die BBC war es auch, die am 2. Juli 1919 zusammen mit anderen altehrwürdigen Schweizer Industrieunternehmen wie Sulzer oder Escher-Wyss die «Schweizer Normalien-Kommission» gründete. Der Zweck: Standards zu schaffen, die überall in der Industrie Gültigkeit haben.
SNV-Präsident Jürg Werner bei seiner Eröffnungsansprache. (Bild: Thomas Berner)
Normen mögen für viele ein trockenes, bürokratisches Thema sein. Stefan Ramseier, Chef beim ABB-Forschungszentrum in Baden-Dättwil, unterstrich denn auch in seinem Grusswort die Notwendigkeit von Kommunikation, wenn es um die Umsetzung von notwendigen Standards gehe, die letztlich alle das Ziel haben, unser Leben zu erleichtern. Rund 26000 Normen gelten heute, 1000 davon sind reine Schweizer Normen.
5G-Standard für die weitere Vernetzung
Dass Normen keine starren Systeme sind, sondern einem stetigen Wandel unterworfen sind, wurde am Jubiläumsanlass der SNV in vier «Inspiration Sessions» gezeigt – jede davon in einem anderen Raum. Das Publikum musste sich also bewegen – wie es auch die industrielle Entwicklung tut. Ein Treiber der technologischen Entwicklung – und auch ein Resultat derselben – ist etwa der 5G-Mobilfunkstandard, den Matthias Jungen von der Swisscom erläuterte. 5G bildet nicht nur die technologische Voraussetzung für das Internet der Dinge, also etwa die Machine-to-Machine-Kommunikation, sondern eröffnet auch sonst neue und flexiblere Möglichkeiten der Datenübertragung, etwa durch sog. «Network Slicing», womit bestimmte Netzwerkbereiche zweckgebunden reserviert werden können.
Kein „Innovationstheater“
Viel wird auch über Innovation gesprochen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Jean-Philippe Hagmann entlarvte dabei vieles als reines, wenn auch häufig unbeabsichtigtes, «Innovationstheater». Viele dieser «Innovation Labs» oder «Digital Hubs» seien «bloss Kulisse», so Hagmann, der dazu auch ein Buch geschrieben hat. Er ortet in vielen Unternehmen Nachholbedarf in Sachen Innovationsfähigkeit. Anstelle von «Ideen» gehe es besser um «Entdeckungen». Es benötige ein besseres Verständnis des Innovationsprozesses: «Das richtige ‘es’ machen, bevor man ‘es’ richtig macht», so der Referent. Wichtig sei es auch zu klären, wer welche Rolle in diesem «Innovationstheater» spielen soll. Als entscheidend sieht Hagmann hier den «Brückenbauer», also jene Rolle, die dafür sorgt, dass sich Avantgardisten und Enabler in einer Organisation auch richtig verstehen können.
Buchautor und Keynote-Speaker Jean-Philippe Hagmann wies das Publikum auf Stolperfallen in Innovationsprozessen hin. (Bild: Thomas Berner)
Von Drohnen und Robotern
In der grossen Halle ging es dann um eine Innovation, die sich zum Teil längst etabliert hat: Um Drohnen. Diese werden heute bereits vielfältig eingesetzt: Als Transportmittel, als Instrument für die Überwachung – überall dort, wo mit geringem Aufwand Bedürfnisse aus der Luft abgedeckt werden müssen. Indes: Mit den Drohnen sind auch neue Risiken entstanden, wie Dominique C. Brack in seiner Präsentation eindrücklich darlegte. Spionage, ja das Lahmlegen ganzer Flughäfen, wie unlängst bei London Gatwick geschehen, sind Szenarien unerwünschter Drohneneinsätze. Abwehrmassnahmen dafür sind noch wenig ausgereift, wie Dominique C. Brack anhand einer «Abschussübung» demonstrierte: Zwei Teilnehmenden gelang es nicht – trotz ansprechender Zielgenauigkeit – eine Spielzeugdrohne mit Spielzeuggewehren abzuschiessen…
Auch ein Thema am Jubiläumsanlass des SNV: Robotik. (Bild: Thomas Berner)
Robotik und Elektromobilität waren die Themen der letzten «Inspiration Session». Andreas Hufschmid und Adrian Wachholz zeigten, wie etwa die ABB in beiden Gebieten bereits Technologien bereitstellt, welche in der Industrie und im Verkehrswesen Anwendung finden. Immer angeleitet vom Ziel: Ressourcen – seien menschliche oder natürliche – zu schonen.
Nach so viel «Inspiration» fand der Jubiläumsanlass der SNV mit einer eindrucksvollen Lightpainting-Show des Lichtkünstlers Alex Dowis aus Prag und einem „Food Festival“ seinen Abschluss.
10. Ausgabe der LAS-Konferenz mit Rekordteilnehmerzahl
Über 200 Besucherinnen und Besucher haben am 21. und 22. Mai die Lean, Agile & Scrum Jubiläums-Konferenz von swissICT in Zürich besucht. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens wurde der Event an zwei Tagen durchgeführt.
Redaktion - 23. Mai 2019
Franz Röösli bei seiner Keynote an der diesjährigen LAS-Konferenz. (Bild: Sandra Blaser)
Wie geht man die agile Transformation richtig an? Was sind die Hürden? Wo sind die Vorzeige-Beispiele? An der LAS-Konferenz 2019 gab es auf all diese Fragen ganz viele Antworten. Die LAS-Konferenz ist die jährliche stattfindende Veranstaltung der swissICT Fachgruppe Lean, Agile und Scrum. Diese Fachgruppe führt in verschiedenen Städten der Schweiz, in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich, Agile Breakfasts durch. Die Agile Breakfasts bieten die Plattform, Gleichgesinnte, Interessierte und Neugierige zu den Themen rund um die Agilität zu vereinen, damit diese zu einer schweizweiten Community zusammenwachsen und zu einem umfassenden Netzwerk sich vereinen können.
Am diesjährigen, für einmal zweitägigen Anlass wurden in Workshops Lösungen erarbeitet und diskutiert. Im Minutentakt wurde getwittert. Unter dem Hashtag #LASX und auf dem Account @swissICT können Interessierte die Konferenz noch einmal Revue passieren lassen.
Agilität setzt Potenziale frei
Damian Hughes, Keynote Speaker am 1. Konferenztag, zog das Publikum mit einer begeisternden Keynote unter dem Titel «The Psychology of a winning mindset» in den Bann. Seine Tipps sind einleuchtend und praktisch: «Einfachheit ist entscheidend für den Erfolg, speziell in der Kommunikation im Geschäftsleben. Niemand will Corporate Bullshit hören, nutzt doch die einfache und alltägliche Sprache.»
In der ersten Keynote am 2. Konferenztag sprach Franz Röösli von der ZHAW zum Thema «Beyond Budgeting». Er sparte nicht mit knackigen Quotes: «Budgets stehen heute oft im Widerspruch zum Zweck des Unternehmens.» Oder: «Mitarbeiter, die nicht engagiert sind, sind brachliegendes Potenzial!» Die anschliessende ausführliche Diskussion mit dem Publikum zeigte auf, dass Röösli einen wunden Punkt getroffen hat.
Erfolgsrezepte und schmerzhafte Prozesse
Den oft schmerzhaften Prozess der agilen Transformation beschrieben Unternehmen wie Swisscom Health, die CSS oder die AXA. Und Globus zeigte die Vision eines Warenhauses auf, das sein komplettes Sortiment nicht zum Kaufen, sondern zum Mieten anbietet.
Klar ist, dass Unternehmen gut fahren, wenn Sie bei der Kultur und beim Mindset ansetzen. Das ist aus den vielen Tweets herauszulesen. Auf grosses Interesse stiess auch der Workshop von Christian Bartsch zum Thema «Agil in den Burnout».
FFHS und FernUni Schweiz bauen Hochschulcampus in Brig
Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und die FernUni Schweiz bauen im Rhonesandquartier in Brig einen Hochschulcampus, der 165 Arbeitsplätze für Lehre, Forschung und Verwaltung, sowie Unterrichtsräume und Labore bereithält. Am 21. Mai fand die Grundsteinlegung statt.
Redaktion - 22. Mai 2019
Enthüllung des Grundsteins für den neuen Hochschulcampus: v.l. Architekt Markus Schietsch, FFHS-Präsident Hans Widmer, Staatsrat Christophe Darbellay, Stadtpräsident Louis Ursprung, FernUni-Präsident Wilhelm Schnyder und Bruno Attinger (Bild: FernUni Schweiz / FFHS)
Die Bauarbeiten für den neuen Hochschulcampus In Brig haben begonnen. Am 21. Mai konnte in einem festlichen Akt in Anwesenheit von Staatsrat Christophe Darbellay, dem Briger Stadtpräsidenten Louis Ursprung, dem Architekten Markus Schietsch, den Vertretern der FernUni Schweiz und der FFHS und vielen geladenen Gästen der Grundstein für die Bauarbeiten gelegt werden.
Die Feier der Grundsteinlegung
Der offizielle Festakt fand in der Postgarage direkt neben dem Baugrundstück statt. Via «Live-Schaltungen» direkt zur Baustelle verfolgten die Gäste die Ausführungen des Architekten Markus Schietsch und die Enthüllung des Grundsteins. Für den Briger Stadtpräsidenten Louis Ursprung steht fest: «Der Hochschulcampus stärkt den Bildungsstandort Brig enorm und trägt den Namen von Brig in die ganze Schweiz.» Staatsrat Christoph Darbellay würdigte in seiner Grussbotschaft der Walliser Regierung die Wichtigkeit der beiden Institutionen FFHS und FernUni Schweiz. Letztlich zeigten sich die beiden Präsidenten, Wilhelm Schnyder und Hans Widmer, überzeugt, dass der neue Hochschulcampus ein Symbol einer erfolgreichen Zukunft darstelle.
Vom Architekturwettbewerb zur Grundsteinlegung
Das Bauprojekt geht zurück auf einen Architekturwettbewerb im Frühjahr 2016, den das Team von Markus Schietsch Architekten aus Zürich für sich entschied. Ihr Projekt «Kuma» (japanisch für Bär – ein starkes selbstbewusstes Wesen) überzeugte die Jury durch eigenständige Lösungen sowohl auf architektonischer, betrieblicher als auch wirtschaftlicher Ebene. In den anschliessenden Planungsarbeiten wurden noch einige Überarbeitungen gemacht, so wurde der Forschung mehr Platz für Labore im neuen Gebäude eingeräumt. Schlussendlich konnte im Oktober 2018 das Baugesuch eingereicht werden.
Das Gebäude
Das Projekt an der Schinerstrasse im Rhonesandquartier umfasst sechs Geschosse sowie ein Untergeschoss inklusive Einstellhalle. Zwei gemeinsame Stockwerke sind für die öffentliche Nutzung (Cafeteria, Konferenz- und Schulungsräume) vorgesehen und je zwei Geschosse beherbergen die Arbeitsplätze der FFHS bzw. der FernUni Schweiz. Die prägnante Gestalt des Solitärbaus und die filigran profilierte Glasfassade sollen dem öffentlichen Charakter der Hochschuleinrichtung Identität verleihen. Auch städtebaulich fügt sich der Neubau gut in die Typologie des Quartiers ein. Das Gebäude ist so auf der Parzelle platziert, dass es von allen Seiten durch einen als Garten gestalteten Aussenraum umschlossen wird. Der Hochschulcampus soll im April 2021 fertiggestellt und im Mai 2021 bezogen werden.
Facts und Zahlen zum Bauprojekt:
Architektur: Markus Schietsch Architekten, Zürich
Bauleitung: amoba baumanagement, Brig
Anzahl Arbeitsplätze: derzeit geplant 165 AP exkl. Labore
Geschossfläche oberirdisch: 4‘488m2
Geschossfläche unterirdisch: 2‘234 m2
Total: 6‘812 m2
Gebäudevolumen total: 27‘741 m3
Baubeginn: Mai 2019
Fertigstellung geplant: April 2021
Einzug geplant: Mai 2021
Kosten: CHF 29‘158‘000.- davon 1‘670‘000.- für Labors
Der IT-Provider und der CRM-Partner von SAP beschliessen, gemeinsam zusätzliche Lösungen aus dem SAP C/4HANA Portfolio anzubieten. Ihre Kunden kommen dadurch in den Genuss einer weiteren Lösungskompetenz für ihre Prozessanforderungen.
Redaktion - 21. Mai 2019
Martin Ryser, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Business Solutions bei GIA Informatik AG (links) und Uwe May, Geschäftsführer Sales und Marketing bei maihiro GmbH. (Bilder: zVg)
GIA und maihiro, der Schweizer IT-Dienstleister und der international aktive Spezialist für CRM und Customer Experience (CX) aus Deutschland, stärken ihre projektbasierte Kooperation. Welche Synergien die Unternehmen damit anstreben, erläutert Martin Ryser, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Business Solutions der GIA Informatik AG, wie folgt: «Unser Unternehmen mit über 30 Jahren Erfahrung hilft, das vorhandene ERP-System mit der neusten Software-Generation SAP S/4HANA weiter zur digitalen Kernlösung auszubauen. maihiro – die 2020 das 20-jährige Bestehen begeht – optimiert das Kundenbeziehungsmanagement mit den SAP C/4HANA Lösungen aus der Cloud. Beide Partner sind Hand in Hand für das optimale Zusammenspiel der beiden Suiten verantwortlich und bieten so ihren Kunden durchgängige End-to-End-Prozesse. GIA und maihiro sind inhabergeführte Firmen mit ähnlich grossem Personalbestand (rund 150 beziehungsweise 170 Mitarbeitende) und vertreten gleiche Werte. Dies führt zu nachhaltigen Arbeiten und stärkt bei unseren Kunden das Vertrauen in uns.» Die Zusammenarbeit wurde rasch und unkompliziert aufgenommen. Konkretisiert wurde sie zwischen den beiden Geschäftsleitungen Ende 2018. Uwe May, Geschäftsführer Sales und Marketing bei der maihiro GmbH: «GIA war auf der Suche nach einem erfahrenen CX-Partner, um die Anfrage eines Kunden zu beantworten. SAP Schweiz empfahl maihiro. Wir haben uns für die Zusammenarbeit entschieden, da wir in den Schweizer Markt einzutreten gedachten, ihn nicht aktiv bearbeiteten, keine Niederlassung in der Schweiz wollten und den Kooperationsweg über Partner und SAP gingen.»
Nutzen für die Kunden
Wie profitieren die Kunden von der projektbasierten Zusammenarbeit? Martin Ryser: «Unsere Kunden sind in der Lage, zusätzlich zu ihrem bestehenden digitalen Kern (SAP ERP) über Konnektoren Lösungen aus dem SAP C/4HANA Portfolio für das Kundenerlebnis aus der Cloud zu beziehen. Mit der Erweiterung unseres Lösungsportfolios fungieren wir bei unseren Kunden weiterhin als Trusted Advisor und Single Point of Contact – vom Einführungsprojekt bis zum späteren Support. Die Kunden erhalten dadurch eine weitere Lösungskompetenz für ihre Prozesse, ohne dass sie vollständig neue Geschäftsbeziehungen aufbauen müssen.»
Zukünftige Entwicklung
Uwe May: «Die beiden Unternehmen unterstützen sich, indem GIA die Beziehung zu Kunden vermittelt, um deren CRM in der Cloud zu realisieren. maihiro stellt die CX-Expertise zur Verfügung. Die praktisch identische Unternehmenskultur, die positiven Emotionen füreinander und die gemeinsamen Kunden motivieren uns, miteinander noch mehr Initiativen anzugehen. Wir haben das grosse Ziel vor Augen, gemeinsam zusätzlich zufriedene Kunden zu gewinnen und auf diese Weise den Geschäftserfolg zu erhöhen.»
Gemeinsamer Praxis-Event zu SAP X/4HANA
Die Schweizer Salinen AG und die Skan AG berichten an einer Veranstaltung am Donnerstag, 6. Juni 2019, von 15 bis 17.45 Uhr bei GIA in Oftringen über ihre Nutzung von SAP S/4HANA als «digital core» und von SAP C/4HANA, der cloudbasierten Plattform für CRM und Service. Mit Unterstützung der erfahrenen SAP-Goldpartner GIA und maihiro, die seit Jahren über praxiserprobtes Know-how mit SAP C/4HANA Enterprise Management verfügen, werden beide Unternehmen mit der Digitalisierung der Prozesse zu «intelligenten Unternehmen».
Enrico Salvadori verstärkt Geschäftsleitung von Swisscard
Das Board of Managing Officers (BMO) der Swisscard AECS GmbH ernannte Enrico Salvadori zum neuen Leiter des Bereichs Consumer Business. Enrico Salvadori wird Ende Mai 2019 ins Management des führenden Schweizer Kreditkartenunternehmens eintreten.
Redaktion - 21. Mai 2019
Enrico Salvadori wird Ende Mai 2019 das Management des führenden Schweizer Kreditkartenunternehmens verstärken. (Bild: Swisscard)
Der neue Leiter Consumer Business bei Swisscard heisst Enrico Salvadori und folgt auf Dominic Steptoe, der sich beruflich neu orientiert und das Unternehmen vor wenigen Wochen verliess. Zuletzt führte Salvadori als Managing Director das Marketing & Sponsoring von Crédit Suisse. Dabei war er verantwortlich für die strategische Neupositionierung über alle Disziplinen hinweg, eingeschlossen Marketingstrategie, Kampagnen, digitales Marketing, Sponsoring und Events. In früheren Funktionen bei Credit Suisse und Clariden Leu gestaltete Enrico Salvadori fortschrittliche Prozesse, mit denen sich Innovationen im Produktmanagement wie auch Verkauf und Kundenerlebnis erfolgreich steuern und verbessern lassen.
«Enrico Salvadori hat bewiesen, dass er Produkte und Dienstleistungen in komplexen, schnell entwickelnden Märkten kundenorientiert ausbauen kann», betont Swisscard-CEO Florence Schnydrig Moser: «Innovationen sind auch in unserem Consumer Business von zentraler Bedeutung.» Im März lancierte Swisscard erstmals in der Schweiz die Cashback Cards, ein Kartenduo ohne Jahresgebühr mit Geld zurück-Funktion. Ausserdem können Konsumentinnen und Konsumenten seit Anfang Mai mit allen von Swisscard herausgegebenen Kreditkarten mobil bezahlen. Enrico Salvadori wird in seiner neuen Rolle diese Themen vorantreiben und mit neuen Ideen die Vorreiterrolle der Swisscard stärken.
Enrico Salvadori arbeitete vor seinem Wechsel in die Credit Suisse Gruppe als Strategieberater für führende Finanzdienstleister in Europa und Afrika, mit spezifischer Expertise in den Bereichen Corporate Banking und Risikomanagement. Vorher schloss er sein Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Turin mit Auszeichnung ab. Zusätzlich erwarb er ein European Master in Management der ESCP-EAP Business School. Seit 2007 lebt der italienisch/schweizerische Doppelbürger mit seiner Familie in der Region Zürich.
Kürzlich hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) einen ausgewählten Kreis von Mitgliedern, darunter auch Unternehmen aus der Schweiz, erneut zum Thema SAP-Sicherheit befragt. Die Umfrage war in einen allgemeinen und einen fachspezifischen Teil untergliedert und brachte u. a. die Erkenntnis: Security by default, Security by design und Security Management Tools sind dringend erforderlich und SAP muss entscheidend dazu beitragen.
Redaktion - 21. Mai 2019
SAP-Sicherheit: Nutzer fordern vom Software-Hersteller u. a. mehr Security Management Tools. (Bild: Pixabay.com)
Die Bereitschaft, zusätzlich in die Sicherheit der SAP-Systeme zu investieren, ist laut Trendanalyse der DSAG im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 42 Prozent zurückgegangen. Zudem herrscht über alle Unternehmensgrössen hinweg die Ansicht, dass Cloud-Lösungen andere Sicherheits-Strategien und -Konzepte benötigen als herkömmliche Lösungen. Ein Thema, bei dem sich 91 Prozent der grossen Unternehmen und 88 Prozent der kleinen Unternehmen einig sind. „Auch für das Cloud-Umfeld fordern wir Security by design und Security by default. Die DSAG-Arbeitsgruppe Cloud-Security nimmt sich dieses Themas an“, kommentiert Dr. Alexander Ziesemer, Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Security & Vulnerability Management.
Security Dashboard gefordert
Den Überblick über ihre sicherheitsspezifischen Einstellungen verschaffen sich nur 11 Prozent (im Vorjahr: 15 Prozent) mithilfe eines Sicherheits-Dashboards. 76 Prozent nutzen dies nicht (in Vorjahr: 72 Prozent). Ein ordentliches Dashboard ist die zentrale Voraussetzung, um zwingend erforderliche bessere Sicherheitskonzepte entwickeln und umsetzen zu können. „Die Anforderung eines Standards für ein umfassendes SAP Security Dashboard haben wir bereits im letzten Jahr an SAP kommuniziert. Eine Lösung dafür gibt es bislang aber leider nicht“, fasst Dr. Alexander Ziesemer zusammen.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen bei der Zufriedenheit mit der Unterstützung seitens SAP bezüglich der System-Sicherheit ebenfalls noch einige Prozentpunkte. Lediglich 4 Prozent der Befragten vergeben hier die Note 1 (in der Schweiz die Note 6) und 18 Prozent die Note 2 (in der Schweiz die Note 5). Die Note 3 (in der Schweiz die Note 4) vergeben 49 Prozent. Werte, die sich im Vergleich zu 2018 verschlechtert haben. „Das ist ein klares Indiz dafür, dass es noch bessere Unterstützung in Form von regelmässigen aktuellen Whitepapers, Handlungsempfehlungen und Sicherheits-Leitfäden seitens der SAP bedarf“, erläutert Dr. Alexander Ziesemer das Ergebnis.
Diese werden laut Umfrage für die unternehmensinternen SAP-Sicherheitsrichtlinien (72 Prozent), als Orientierung beim Betrieb (64 Prozent) und als Argumentationshilfe gegenüber dem Management und den Fachbereichen (48 Prozent) eingesetzt.
Security by default gefordert
Im fachspezifischen Teil der Umfrage ging es u.a. um die Forderung nach Security by default. Also dass Security-Bestandteile in neuen Releases und Services standardmässig bereits aktiviert ausgeliefert werden. Waren es 2018 noch 78 Prozent, erwarten ein Jahr später bereits 84 Prozent diesen „Service“ von SAP. „Dass mehr Security by default auch für die Zukunft möglich ist, zeigt die enge Zusammenarbeit mit SAP. Konnten doch bereits deutliche Fortschritte in konkreten Punkten wie Verschlüsselung, Protokollierung (Logging) und Monitoring erzielt werden“, so Dr. Alexander Ziesemer.
Sicherheit im On-Premise-Bereich weiter wichtig
SAP-Cloud-Produkte in ein entsprechendes Sicherheitskonzept zu integrieren, empfinden grosse Unternehmen (45 Prozent) und mittelgrosse Unternehmen (41 Prozent) als sehr grosse Herausforderung. Bei kleinen Unternehmen teilen nur 35 Prozent diesen Eindruck. Interessanterweise hat es das Thema Cloud jedoch nicht unter die Top-3 der wichtigsten Handlungsfelder geschafft. An erster Position rangiert wie im letzten Jahr Security by default, gefolgt von den SAP-Sicherheits-Richtlinien. Die dritte Stelle hat das Patch-Management eingenommen und die Awareness für SAP-Sicherheit verdrängt. „Bei den Unternehmen werden neben der Cloud-Sicherheit weiterhin die Sicherheitsfragen rund um den On-Premise-Bereich im Zentrum stehen. Denn noch ist nicht alles Cloud was glänzt“, fasst Dr. Alexander Ziesemer zusammen.
Fazit der Umfrage
Die zentrale Erkenntnis der Trend-Umfrage lautet: Mehr Security by design und by default ist weiterhin eine wichtige Forderung. Bessere Sicherheitskonzepte, vor allem auch im Cloud-Umfeld sind zwingend erforderlich, aber ohne ein ordentliches Dashboard nach wie vor kaum umzusetzen. Das heisst: Im Bereich SAP-Sicherheit braucht es mehr Standards und eine noch bessere Unterstützung von SAP. Die DSAG arbeitet zu diesem Thema bereits mit SAP zusammen.
Dr. Alexander Ziesemer leitet aus den Ergebnissen aber auch konkrete Handlungsempfehlungen für die Anwenderunternehmen ab: „Verschaffen Sie sich Transparenz über die Sicherheit und die Landschaft Ihrer SAP-Systeme für die Planung von weiteren Aktivitäten. Starten Sie mit den Sicherheits-Basics wie Schnittstellen, Verschlüsselung und Einstellungen.“ Es gelte, das Bewusstsein für IT-Sicherheit auf alle Ebenen zu schaffen, von den Mitarbeitern über die Führungskräfte bis zu den Managern. Zudem sei es aufgrund der hohen Innovationsgeschwindigkeit wichtig, regelmässig die SAP-Sicherheitsrichtlinien zu aktualisieren. Des Weiteren sollten neue SAP-Systeme mit den wesentlichen aktuellen Sicherheits-Einstellungen (Security by default) installiert werden. Nicht zu vergessen die ausgelagerten Systeme, z. B. in der Cloud, die ebenfalls sicher an das Unternehmens-Netzwerk angebunden werden müssen.