Nachfolgebus 2019: Experten bringen Unternehmensnachfolge auf Touren

Täglich schliessen in der Schweiz 14 KMU aufgrund einer fehlenden Nachfolgelösung. Carla Kaufmann, erfahrene Expertin im Bereich der Unternehmensnachfolge, beobachtet diese negative Entwicklung seit acht Jahren. Da zuschauen bekanntlich nichts verändert, initiierte sie das Projekt «Nachfolgebus». Dessen Tour 2019 startet am 4. April in Zürich.

Nachfolgebus 2019: Das Expertenteam geht nach dem letztjährigen Erfolg wieder an den Start und macht Station in fünf Städten. (Bild: zVg)

Von den rund 600’000 Unternehmen in der Schweiz stehen derzeit fast 74’000 vor einer Nachfolgeregelung. 30 Prozent scheitern an dieser Aufgabe, denn sie ist komplex, zeitintensiv und verlangt vielfältige Kompetenzen. Gut 5’000 Unternehmen und 30’0001) Arbeitsplätze gehen so jährlich verloren. Diese Entwicklung, veranlasste die erfahrene Nachfolge-Expertin Carla Kaufmann im 2018, die Unternehmensnachfolge verstärkt in den Fokus von Unternehmern und Öffentlichkeit zu rücken. Dafür rief sie die «Initiative Nachfolgebus» ins Leben und tourte quer durch die Deutschschweiz. Ein Infomobil mit 15 erfahrene Nachfolgeexpertinnen und -experten an Bord, die Unternehmerinnen und Unternehmern in kostenlosen Gesprächen umfassend informieren und Lösungswege aufzeigen. Nach einer mehr als positiven Resonanz auf die Premieren-Tour mit über 170 Stunden Informationsgesprächen und 950 Tourkilometern war klar: der Nachfolgebus ist 2019 wieder am Start.

Nachfolgebus 2019: Start in Zürich

Tourauftakt ist am 4. April 2019, 7 bis 12 Uhr, in Zürich, Talstrasse 39. Unter dem Motto «Wir präsentieren Unternehmensgeschichten und besprechen Realitäten» richtet diese zweite Tour noch stärker ihren Fokus auf die Nachfolgepraxis. Dafür dienen, ergänzend zu den Einzelgesprächen, Einblicke in die Nachfolgegeschichten verschiedenster Schweizer Unternehmen mittels Interviews und Praxisdialogen mit Unternehmern und Experten.

Breit abgestütztes Expertenteam

Wie läuft eine Nachfolge ab? Was muss ich vorbereiten? Welchen Wert hat meine Firma? Wie finde ich einen Nachfolger für meine Firma? Eigne ich mich als Nachfolger? Zu diesen und weiteren «brennenden» Fragen steht die «Initiative Nachfolgebus» mit ihrem Expertenteam in Zürich KMU-Inhaberinnen und -Inhabern Rede und Antwort, liefert breit aufgestellte Information.

www.nachfolgebus.ch

Realität oder Friktion: Gibt es die Schweiz im Jahr 2030 noch?

Am KMU Swiss Forum vom 21. März im Trafo Baden ging es um Zukunft-Szenarien bzw. wie unsere Arbeitswelt und die Schweiz aussehen könnten. Wie viel davon Realität sein wird, Fiktion oder sogar mit Friktionen verbunden, darüber sprachen verschiedene Referenten.

Realität oder Friktion? Eine Frage des richtigen Entscheidens. Reto Blum (rechts) zeigte dem Publikum, das scheinbar richtige Entscheide auch falsch sein können. (Bilder: Thomas Berner)

Herausforderungen 2030: Realität oder Friktion? Nein, das ist kein Schreibfehler: Am KMU Swiss Forum am 21. März im Trafo Baden ging es tatsächlich um dieses Thema. Denn die Realität, in der sich KMU heute bewegen, ist VUKA, also geprägt durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, also Vieldeutigkeit. Dass da Friktionen schon fast vorprogrammiert sind, versteht sich von selbst. Wer damit am besten umgehen kann, denen stehe die Welt offen, so Veranstalter Armin Baumann in der Tagungsbroschüre.

Entscheiden und innovieren

Das Tagungsthema wurde von den Referenten und Referentinnen aus verschiedenen Aspekten behandelt. Der Entscheidungsarchitekt Reto Blum setzte einen ersten Punkt: In seinem Referat ging es um das Thema „Entscheidungen“. „Wer nicht entscheidet, für den entscheiden andere“, so seine Einleitung. Anhand von anschaulichen Beispielen vermochte er zu zeigen, dass wir Menschen immer noch häufig intuitiv entscheiden. «Wir sind zu faul, um zu denken», so ein Fazit des Referenten. Er verwies darauf, dass der Mensch sich linear entwickle, die Technologie jedoch exponentiell. Das führe dazu, dass wir paralysiert seinen und lieber im Status Quo verharren.

Für eine „friktionslose“ Zukunft sind Innovationen entscheidend, wie Jürg Zwahlen darlegte. (Bild: Thomas Berner)

Diese Zukunft: Sie wird krass werden, meinte anschliessend Jürg Zwahlen, VR-Präsident von Birchmeier Sprühtechnik. Der Mensch wird zunehmend Mühe bekunden mit der Geschwindigkeit der exponentiell verlaufenden Technologie. Ein Paradigmenwechsel weg von Bewahrern hin zu Veränderern sei nun notwendig. Und für Veränderungen ist Innovation zwingend. Wie dies sein Unternehmen anpackt, zeigte er anhand der Neuentwicklung eines Sprühgeräts mit elektronischer Sprühstrahl-Steuerung. Diese Innovation sei nur möglich gewesen durch Kooperationen mit Know-How-Trägern ausserhalb des eigenen Unternehmens. Und genau dies sei das Konzept, mit dem sich die Schweiz neu erfinden müsse: Durch Vernetzung von Kompetenzen.

Realität oder Friktion in Sachen Recht und Geld

Auf eine ganz andere Realität ging im nächsten Referat Mascha Santschi Kallay ein. Die neuen Medien führen mitunter dazu, dass Dinge in die Öffentlichkeit geraten, über die kein Unternehmen gerne spricht, z.B. laufende Gerichtsverfahren. Wie ungeschickte Kommunikation über Straffälle der Reputation von Personen oder Unternehmen schaden können, zeigen Medienberichte fast schon täglich. Das sog. Justizöffentlichkeitsprinzip gehört aber zu jedem funktionierenden Rechtsstaat, deshalb gelte es auch unangenehme Dinge professionell zu kommunizieren.

Dass die Schweiz auch 2030 immer noch ein Erfolgsmodell sein wird, davon ist Fritz Zurbrügg, Vizepräsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, überzeugt. Die Schweizer Wirtschaft habe sich trotz Krisen immer wieder als sehr resilient gezeigt. Entscheidend dazu beigetragen habe dabei die Unabhängigkeit der Nationalbank. Indem sie die Preisstabilität mit allen Mitteln durchsetzt – auch indem sie inzwischen das Neuland negativer Zinsen betreten hat – wird das Erfolgsmodell Schweiz auch weiter Bestand haben.

Disruption auf allen Kanälen

«Disrupt yourself» – das war der Titel des Beitrags der TV-Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri, welche in ihrem Blog #aufbruch regelmässig über die Chancen der Digitalisierung schreibt. Sie zeigte dem Publikum, wie Social Media etwa als Rekrutierungsplattformen genutzt werden können und als einfache Big Data-Analysetools funktionieren. Sie verwies auch auf die Wichtigkeit von Storytelling – «ohne Content geht nichts» – aber auch darauf, dass es immer auch noch den Offline-Kanal zu bespielen gilt.

Andreas Münch, bei Migros verantwortlich für die Bereiche Logistik, IT, Gebäude/Infrastruktur/Facility Management und Transport, sprach über den Wandel im Handel. Ein Blick in die Unternehmensgeschichte zeigte, dass die Migros schon immer disruptiv unterwegs war. Die ersten Verkaufswagen von 1925 bezeichnete er als «Mobile Shopping 1.0». Heute gehe es hingegen um «Everywhere commerce». Und das bringe grosse Herausforderungen für die Logistik mit. Algorithmen sind heute bereits in der Lage, durch «predictive analytics» Konsumbedürfnisse zu antizipieren und Waren entsprechend bereitzustellen. Und auch Einkaufen in Läden ohne Personal oder sogar komplett virtuell von zu Hause aus ist nicht mehr nur reine Zukunftsmusik. Wie weit solche Convenience mit der Preisgabe von Privatsphäre erkauft werden muss, darüber müsse aber ebenfalls diskutiert werden.

Sport und leistungsfähige Sicherheit

Der Nachmittag stand zunächst ganz im Zeichen des Skisports. Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, erläuterte, wie sich der Skiverband in den letzten Jahren stetig professionalisiert hat. «Der Athlet steht im Zentrum, nicht der Funktionär», so Lehmann. Wie Skistars heute als Einzelunternehmer in eigener Sache unterwegs sind, wurde anschliessend mit Bruno Kernen und Marco Odermatt auf dem Podium diskutiert. Das Schöne am Sport sei, so Kernen, dass man hier ein Hobby zum Beruf machen könne. Er liess aber auch durchblicken, dass nach Ende der Sportlerkarriere ein neues Leben beginnt, wo man viele Dinge wieder selbst in die Hand nehmen muss. Da wünsche er sich, dass der Verband neue Lösungen entwickle.

Die Realität des Skisports: Hugo Bigi (links) im Gespräch mit Bruno Kernen, Marco Odermatt und Urs Lehmann (v.l.n.r.) (Bild: Thomas Berner)

Letzter Referent war schliesslich Armeechef Philipp Rebord. Er dankte zunächst allen KMU, denn sie seien es, welche eine Milizarmee erst ermöglichen würden. Ferner erläuterte er die weitere Entwicklung der Armee und wie sie sich für neue Bedrohungen – vor allem im Bereich Cyber War – wappnen will. Natürlich ging Rebord auch auf die laufende Diskussion um die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge, die dann ab 2030 im Einsatz stehen, wenn der gesamte politische Prozess ohne Friktionen verläuft.

Moderiert wurde das KMU Swiss Forum wiederum durch Hugo Bigi. Den Abschluss der Veranstaltung bildete auch dieses Jahr ein «öffentlicher Teil» auf Einladung des Stadtrats Baden in Partnerschaft mit dem Kongresszentrum Trafo Baden und KMU Swiss.

www.kmuswiss.ch

Neues Präsidium bei Perikom

Die Generalversammlung des Vereins Perikom wählte am 19. März Cyril Meier zu ihrem neuen Präsidenten. Als langjähriges Vorstandsmitglied folgt er auf Matthias Mölleney, der dem Verein seit seiner Gründung 2011 vorstand.

Cyril Meier ist neuer Präsident von Perikom. (Bild: zVg)

Perikom, der Fachverein für Personalmanagement und Interne Kommunikation, wählte an seiner Generalversammlung vom 19. März 2019 Cyril Meier einstimmig zum neuen Präsidenten. Er löst Matthias Mölleney ab, Geschäftsführer PeopleXpert, Präsident ZGP und Leiter des Centers for Human Resources Management & Leadership an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Der Vorstand dankte Matthias Mölleney, der im Gremium verbleibt, für seine grossen Verdienste als Gründungspräsident von Perikom. Als neues Mitglied in den Vorstand wurde zudem Dr. Barbara Aeschlimann, Geschäftsführerin der ZGP Zürcher Gesellschaft für Personal-Management, gewählt.

Cyril Meier, der neue Perikom-Präsident, wirkt seit 2003 an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich, heute als Leiter Spezialprojekte, davor bis 2017 als Mitglied der Schulleitung. In dieser Zeit baute er das Center for Communications mit seinen über 700 Studierenden auf, unter anderen mit dem Bachelor-Studiengang Kommunikation sowie dem Master of Advanced Studies in Business Communications, und initiierte u.a. auch die ersten Digital-Weiterbildungsgänge der Hochschule. Vor seinem Wechsel ins Bildungswesen war Meier unter anderem Chief Communications Officer (CCO) des Sulzer-Konzerns sowie Berater und Teamleiter bei Farner Consulting. So kennt er aus der Praxis und der Lehre die Herausforderungen einer zielführenden Zusammenarbeit über Funktionsgrenzen hinweg.

«Den digitalen Wandel zu bestehen,“ so Meier, „geht für jegliche Organisationen nicht ohne Strategien und Technologien. Sicher aber geht es nicht ohne eine stimmige Kultur, sicher nicht ohne die Mitarbeitenden. Dazu will Perikom weiterhin wertvolle interdisziplinäre und praxisorientierte Beiträge leisten.» Der Verein Perikom führt regelmässig Veranstaltungen durch für Kommunikations- und Personalexperten. Weitere Tätigkeitsfelder sind die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten, die Initiierung und Begleitung von Forschungsarbeiten und Studien zum Thema interne Kommunikation sowie eine jährlich stattfindende Schweizerische Tagung HR/Interne Kommunikation. Das nächste Mal am 23. Mai 2019 zum Thema „Führung und Kommunikation: schwierige neue Welt“.

Weitere Informationen

Veranstaltungs-Hinweis: Female Business Workshop „Business Storytelling“

Dieses Seminar führt Sie schrittweise durch die wichtigsten Prozesse, um Ihre vertrauensvolle Geschichte zu erarbeiten und Sie lernen, diese für Ihre Kommunikation im Marketing und Unternehmen einzusetzen. Sie lernen, durch Ihre Geschichte Menschen für sich zu gewinnen und dabei Ihre Inhalte klar auf den Punkt zu bringen.

Ancilla Schmidhauser leitet am 12. April 2019 den Workshop zum Thema Business Storytelling. (Bild: zVg)

Kommunikation ist allgegenwärtig. Täglich erreichen uns Tausende von Botschaften. Unternehmen und Menschen buhlen um unsere Aufmerksamkeit und Kaufkraft. Wie aber können Sie Ihre Botschaften gestalten, damit sie wirksam und pointiert rüberkommen und bei Ihrem Zielpublikum in Erinnerung bleiben? Dazu braucht es Geschichten, denn Menschen lieben Geschichten! Geschichten transportieren Emotionen, was Sie mit Zahlen, Daten und Fakten nicht können. Die persönliche Geschichte eignet sich, um Werte, Fähigkeiten und Stärken der eigenen Person vorzustellen, ohne sich oder sein Produkt verkaufen zu müssen. Sie berühren, schaffen Vertrauen und lösen in Menschen innere Bilder aus, die besser im Gedächtnis haften bleiben.

Die Workshop-Leiterin Ancilla Schmidhauser – Ökonomin mit Vertiefung Marketing und Kommunikation, Spezialistin für Business Storytelling (www.business-storytelling.ch) sowie Verfasserin mehrerer Artikel in unserer Zeitschrift – führt die Teilnehmenden schrittweise durch die wichtigsten Prozesse, um ihre vertrauensvolle Geschichte zu erarbeiten. Die Teilnehmenden lernen, diese für die eigene Kommunikation im Marketing und Unternehmen einzusetzen. Sie lernen, durch ihre Geschichte Menschen für sich zu gewinnen und dabei eigene Inhalte klar auf den Punkt zu bringen. Das Seminar wendet sich explizit an Unternehmerinnen und Führungspersonen, die ihre Botschaften mit Wirkung rüberbringen wollen. Veranstalterin ist Female Business Seminars.

Das wichtigste in Kürze:

Thema: Business Storytelling

Datum: Freitag, 12. April 2019

Zeit: 08.30 bis 17.00 Uhr

Ort: EKZ Zürich, Schulungszentrum, Überlandstrasse 2, 8953 Dietikon

Kosten: CHF 640.– Non-Members, inkl. Businesslunch, Pausenverpflegungen und Seminarunterlagen; CHF 590.– für Mitglieder, Netzwerkpartner, Abonnentinnen, Medienpartner; CHF 550.– für Members, FB Club-, Firmen- und Kollektivmitglieder

Anmeldung: www.femalebusinessseminars.ch

Die IT-Sicherheit von Produktionsanlagen verbessern: Fünf Tipps

Im Produktionsumfeld kommen noch immer technische Komponenten und Bauteile zum Einsatz, die über keinen oder bestenfalls einen unzureichenden Schutz vor Cyber-Angriffen verfügen. Mit einigen Best Practices können Unternehmen zentrale Sicherheitsanforderungen wie Schwachstellen- und Patch-Management oder Incident-Handling-Management umsetzen und ihre Maschinen und Anlagen wirksam schützen.

Mangelnde IT-Sicherheit von Produktionsanlagen: In vielen Fällen sind Industrieanlagen ein leichtes Ziel für Hacker. (Quelle: Pixabay)

In vielen Fällen sind Industrieanlagen ein leichtes Ziel für Hacker. Das Schwachstellen-Management ist in diesem Umfeld bislang weitgehend unbekannt, vor allem aber fehlt auch das Sicherheitsbewusstsein. Unternehmen begeben sich daher in die grösste Gefahr, Opfer von Cyber-Attacken zu werden, denen sie schutzlos ausgeliefert sind. Angreifer nutzen diesen Bewusstseinsmangel gezielt aus, wie der Global Threat Intelligence Report 2018 von NTT Security ergeben hat: In Deutschland entfielen 36 Prozent aller Cyber-Attacken auf die Fertigungsindustrie. Das sind, im Vergleich, deutlich mehr Angriffe als auf andere Branchen – ein starkes Indiz dafür, dass ein Grossteil auf Produktionsanlagen zielte. Auch in der Schweiz ist gemäss Berichten von Sicherheitsexperten ist die IT-Sicherheit von Produktionsanlagen stark verbesserungsfähig.

Mit fünf aufeinander abgestimmten Schritten können die Betreiber von Produktionsanlagen die Sicherheit deutlich steigern, wie NTT Security, ein führender Dienstleister im Bereich Cyber Security empfiehlt.

  1. Eine toolgestützte Bestandsaufnahme der Komponenten vornehmen. In der Produktionsumgebung eines Unternehmens sind oft tausende OT (Operational Technology)-Komponenten wie Aktoren, Engineering Workstations, HMIs (Human Machine Interfaces), PLCs (Programmable Logic Controller), Sensoren oder Server-basierte SCADA-Systeme verbaut. Die Bestandsaufnahme sorgt für Transparenz und schafft die Voraussetzung für effiziente Sicherheitsmassnahmen. Sie liefert Antworten auf die Fragen: Welche OT-Komponenten sind in der Produktionsumgebung überhaupt vorhanden? Wer kommuniziert mit wem über welches Protokoll? Welche Kommunikationsverbindungen in die Aussenwelt, beispielsweise zum Hersteller, gibt es? Welche davon sind nicht erforderlich oder nicht autorisiert? Gibt es unkontrollierte Wartungskanäle?
  2. Die Sicherheitsschwachstellen der OT-Komponenten ausfindig machen. Der nächste Schritt im Anschluss an die Dokumentation der existierenden OT-Infrastruktur besteht darin, die vorhandenen Schwachstellen der Komponenten aufzuspüren – und zwar ohne dass dies die Abläufe im Produktionsnetz stört. Entsprechende Tools nutzen Echtzeit-Überwachungs- und Analyseverfahren, erkennen Abweichungen vom erwarteten Verhalten und weisen auf Sicherheits- und Prozessprobleme hin. Damit erhalten Unternehmen einen guten Überblick über die Gefährdung der eingesetzten OT-Komponenten.
  3. Die Sicherheit mit Smart Vulnerability Management verbessern. Ausgangspunkt des Schwachstellen-Managements bildet die Bestandsaufnahme der vorhandenen OT-Komponenten. Sie wird ergänzt durch eine Risikoabschätzung, da jede Anlage und die gesamte Produktionsumgebung ein individuelles Risikoprofil aufweisen. Unternehmen müssen das vorhandene Risiko – am besten unterstützt durch einen externen OT-Security-Spezialisten – anhand einer Klassifizierung und Bewertung der schützenswerten Daten und Prozesse ermitteln. Darauf basieren dann alle weiteren Massnahmen im Rahmen einer umfassenden Vulnerability-Management-Strategie sowie eine strukturierte Planung der weiteren Schritte zur Steigerung der OT-Sicherheit. Dabei darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass jetzt alle Komponenten gepatcht werden können. Oft bilden kompensatorische Massnahmen die einzige Lösung zur Verringerung der Risiken.
  4. Endpoint-Protection-Software einsetzen. Als schnell umsetzbare und effiziente Massnahme empfiehlt sich der Einsatz von Endpoint-Protection-Software auf Engineering Workstations und SCADA-Servern. Damit lassen sich die Systeme wirksam vor Malware aller Art und Cyber-Angriffen schützen. Die Software überwacht alle auf den Rechnern ablaufenden Aktionen und verhindert potenziell gefährliche Situationen. Darüber hinaus lässt sich beispielswiese auch feststellen, ob es im Netzwerkverkehr anormale Ereignisse gibt. Auch hier besteht natürlich eine Abhängigkeit zum Hersteller der SCADA-Lösung. Oft können nur freigegebene Produkte eingesetzt werden.
  5. Die OT-Sicherheit in eine unternehmensweite IT-Sicherheitsstrategie integrieren. Unternehmen müssen die sicherheitstechnische Kluft zwischen der Produktions- und der klassischen IT-Welt, die über umfangreiche Erfahrungen bei der Umsetzung von IT-Security verfügt, überwinden. Die Geschäftsführung ist für die Gesamtsicherheit im Unternehmen verantwortlich und kann die Umsetzung beispielsweise an einen Chief Information Security Officer (CISO) delegieren. Die fachliche Verantwortung für die klassischen IT- und die Produktionssysteme sollte zwar weiterhin in den Abteilungen liegen, aber die Verantwortung für die Umsetzung und Einhaltung der ganzheitlichen Sicherheitsstrategie im Unternehmen muss zentralisiert sein.

„Die Unternehmen sind gefordert, organisatorische und technische Massnahmen umzusetzen, um die IT-Sicherheit von Produktionsanlagen deutlich zu steigern. Dazu gehört auch die Implementierung und Einhaltung einer ganzheitlichen Security-Strategie, die die herkömmliche IT- und die OT-Welt umfasst“, sagt Christian Koch, Senior Manager GRC & IoT/OT bei NTT Security. „Darüber hinaus müssen aber auch die Hersteller von Bauteilen, Sensoren und Maschinen aktiv werden. Sie müssen die bereits im Einsatz befindlichen Produkte schrittweise einem Penetrationstest unterziehen, um Schwachstellen aufzuspüren und die Kunden proaktiv bei deren Beseitigung unterstützen. Bei der Neuentwicklung von Produkten müssen Hersteller das Security-by-Design-Prinzip verfolgen und in den Projektteams neben Elektrotechnikern und Ingenieuren auch Security-Spezialisten und Informatiker hinzuziehen. Nur so kann auf Dauer die IT-Sicherheit der OT-Komponenten nachhaltig gesteigert werden.“

Weitere Informationen: www.nttsecurity.com/ch

Erneuter Anstieg der Arbeitsvermittlungen durch die IV-Stellen

Schweizweit konnten die IV-Stellen im vergangenen Jahr 21'156 Personen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung im Arbeitsmarkt eingliedern. Dies bedeutet einen Anstieg von 5% im Vergleich zum Vorjahr und verdeutlicht die wichtige Rolle der Eingliederungsarbeit der IV-Stellen.

Früherkennung und Frühintervention zahlen sich aus: Die Zahl der Arbeitsvermittlungen von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen ist weiter angestiegen. (Bild: Fotolia.com)

Gemäss der IV-Stellen-Konferenz (IVSK) ist die konstant hohe Zahl der Eingliederungen eine Bestätigung der nachhaltigen Arbeit der IV-Stellen – und bedeutet gleichzeitig auch Verantwortung und kontinuierliche Weiterentwicklung. Hinter jeder erfolgreichen Eingliederung stehen verschiedene Akteure: Arbeitgeber, die Offenheit zeigen und Perspektiven bieten; Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, welche die gebotene Chance wahrnehmen – und schliesslich Eingliederungsberater, welche zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vermitteln. „Unsere Eingliederungsfachpersonen spielen eine wesentliche Rolle für die hohe Anzahl an erhaltenen Arbeitsplätzen und neuen Platzierungen von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen „, betont auch Monika Dudle-Ammann, Präsidentin der IV-Stellen-Konferenz.

Arbeitsvermittlungen: Integration vermittelt Perspektiven

Interesse am Menschen, fachliche Kompetenz, eine exzellente Vermittlungskompetenz und einen guten „Draht“ zum Arbeitgeber – all diese Voraussetzungen brauchen die Eingliederungsberater für eine erfolgreiche Arbeit. Die Zahl der Arbeitsvermittlungen wird jährlich bei den 26 kantonalen IV-Stellen erhoben und von der IV-Stellen-Konferenz veröffentlicht. Die 21‘156 Personen, welche 2018 durch die IV-Stellen eingegliedert wurden, umfassen 11’925 Personen die ihren Arbeitsplatz behalten konnten, 1‘710 Personen die im gleichen Betrieb in eine neue Stelle wechselten sowie 6‘887 Personen, die in einem neuen Unternehmen einen Arbeitsplatz fanden. Zudem gelang es 634 Personen mit einer laufenden IV-Rente, dank der Unterstützung der IV in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. Ganz im Zeichen der Eingliederungsarbeit steht auch der diesjährige Leitsatz der IV-Stellen-Konferenz: Integration vermittelt Perspektiven.

Arbeitsvermittlung der IV-Stellen 2012 bis 2018. (Grafik: IVSK)

Durch Frühintervention möglichst viele Arbeitsplätze erhalten

Je früher man gesundheitliche Probleme von Mitarbeitenden erkennt und die IV-Stelle involviert, desto besser und rascher kann diese die geeigneten Massnahmen treffen – entweder für den Erhalt des bestehenden Arbeitsplatzes oder für die Eingliederung in einen neuen Arbeitsplatz. Zu diesem Zweck wurden die Frühinterventionsmassnahmen der IV geschaffen. Dass sie häufig einem Arbeitsplatzverlust vorbeugen können, zeigt auch der hohe Anteil an Personen, die jedes Jahr durch eine frühzeitige Intervention ihre Stelle behalten können.

Quelle und weitere Informationen: www.ivsk.ch

Jetzt bestellen: Neuauflage Exportnachschlagewerk K und M

Die Einfuhrvorschriften aller Länder in einem Buch oder auf CD-ROM: Das Exportnachschlagewerk bietet auf über 700 Seiten für nahezu alle Bestimmungsländer einen Überblick über die wichtigsten benötigten Warenbegleitpapiere und Ihre Aufmachung, Verpackungs- und Markierungsvorschriften, Legalisierungsbestimmungen, Konsulatsgebühren und vieles mehr.

Die Ein- und Ausfuhr von Waren ist ein komplexes Thema. Die Handelskammer Hamburg hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, aktuelle Informationen zu den Einfuhrbestimmungen anderer Länder zusammenzutragen. Der „K und M“ ist das Fachwerk aus der Praxis für die Praxis, das seit Jahrzehnten von der Exportindustrie, dem Exporthandel und den Spediteuren benutzt wird. Es ist nun in der 43. Auflage erhältlich. Für die neue Auflage wurden alle Informationen überprüft, an vielen Stellen ergänzt und geändert.

Die Nutzer finden zu jedem Land einen eigenen Abschnitt. Darin wird erläutert, welche Warenbegleitpapiere im Allgemeinen für die Einfuhr in das jeweilige Land benötigt werden. Eingegangen wird dabei auch auf die Besonderheiten, die bei der Abfassung der Dokumente beachtet werden müssen. Die Autoren haben diese Informationen sorgfältig recherchiert, was nicht immer einfach ist. Deshalb kann auch das Nachschlagewerk nicht immer garantieren, ob die Informationen auch vollständig sind. Dennoch bleibt „K und M“ bestmöglich aktuell: Das Fachwerk wird während der Laufzeit von zwei Jahren durch mindestens fünf regelmässige Nachtragslieferungen aktualisiert. Zusätzlich veröffentlicht die Redaktion von „K und M“ tagesaktuell Informationen im Internet. Denn nur aktuelle Informationen sorgen für Sicherheit bei der Ausfuhr.

Für die Neuauflage besteht vom Verband Swiss Export ein Einführungsangebot:

  • Buchausgabe „K und M“, 43. Auflage, CHF 130.00 anstatt CHF 155.00, einschliesslich 5 Nachtragslieferungen
  • CD-ROM „K und M“, 43. Auflage, CHF 150.00 anstatt 175.00, einschliesslich 5 Updates

Das Einführungsangebot ist gültig bis zum 31. März 2019. Die Auslieferung erfolgt nach Erscheinen im Juli 2019.

Schweizer KMU sind begehrte Übernahme-Objekte von Investoren

Schweizer KMU sind bei in- und ausländischen Investoren bevorzugte Übernahme-Objekte. Die neue Deloitte Studie über die Mergers & Acquisitions-Aktivitäten zählt für 2018 insgesamt 151 aufgekaufte Schweizer KMU, was einem Anstieg von 7% gegenüber 2017 entspricht. Auch die Zahl der von Private Equity-Fonds erworbenen Schweizer KMU ist weiter angestiegen.

Akquisition besiegelt: Schweizer KMU sind bei Investoren beliebte Übernahme-Objekte. (Bild: pixabay.com)

Die weltweiten M&A-Aktivitäten entwickelten sich 2018 mit einem Wertzuwachs von 20% gegenüber dem Vorjahr positiv, während die Anzahl der Transaktionen im gleichen Zeitraum um 10% zurückging. Unentschlossenheit prägte das makroökonomische und geopolitische Umfeld in der zweiten Jahreshälfte 2018: Der Multilateralismus wird zunehmend in Frage gestellt, der US-amerikanische Protektionismus verstärkte sich und die Unsicherheiten rund um den Brexit nahmen zu. Diese makroökonomische Ungewissheit herrscht auch 2019 weiter vor. Auch wenn die wirtschaftliche Situation in der Schweiz nach wie vor positiv ist, kann sich auch hier das Blatt rasch wenden.

Zunehmendes Zagen und Zaudern auch in der Schweiz

Der jüngsten Umfrage von Deloitte unter Schweizer CFOs zufolge sind die Schweizer Konjunkturaussichten seit über drei Jahren erstmals wieder weniger optimistisch. Dieser Trend wird in der jüngsten Umfrage von Deloitte unter Schweizer Verwaltungsräten bestätigt: Seit Sommer 2018 ist die Zahl positiver Einschätzungen zur Konjunktur praktisch um die Hälfte zurückgegangen.
Die M&A-Aktivitäten der Schweizer KMU blieben 2018 insgesamt zwar stabil (siehe Grafik). In der zweiten Jahreshälfte führten allerdings die erwähnten Unsicherheiten auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene – die Beziehungen der Schweiz zur EU oder eine mögliche erneute Aufwertung des Schweizer Frankens – zu einem spürbaren Rückgang der Transaktionen.

Entwicklung der Transaktionszahlen von 2013 bis 2018. (Grafik: Deloitte)

Schweizer KMU sind begehrte Übernahme-Objekte von PE-Fonds

Dieser Optimismus ist nicht zuletzt auf das wachsende Interesse der Private Equity-Fonds an Schweizer KMU zurückzuführen. 2018 übernahmen in- und ausländische Private Equity-Fonds 32 Schweizer KMU. Im Vorjahr waren es noch 28 und 2015 nur 18 gewesen. Nach Jahren der Stabilität ist dabei die wachsende Aktivität der Schweizer Fonds auffallend: Waren sie 2017 erst für rund ein Drittel der Akquisitionen von Schweizer KMU verantwortlich, erreichte ihr Anteil vergangenes Jahr bereits 44%. «Dank niedriger Zinsen und wachsendem Investitionskapital kauften Private Equity-Fonds 2018 mehr kleine und mittlere Unternehmen. Da die Zinssätze voraussichtlich niedrig bleiben und die Finanzierungsbedingungen für die Fonds weiterhin günstig sind, gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend auch 2019 fortsetzen wird», so Stephan Brücher, Partner Financial Advisory und Private Equity Leader von Deloitte Schweiz.

Bevorzugte Ziele dank gutem Ruf

Schweizer KMU stehen auch auf internationaler Ebene für Vertrauen, Know-how und Zuverlässigkeit. Die Schweiz bleibt Vorreiter bei der Entwicklung vieler neuer Technologien und Schweizer KMU sind international anerkannt für ihre Expertise in der Mikro- und Medizintechnik, der Uhrenindustrie oder der Robotik. Wie im Vorjahr bevorzugten die Käufer auch 2018 die im Industriesektor tätigen Schweizer KMU (27 Transaktionen), dicht gefolgt von Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Medien und Telekom (25 Transaktionen).

«Die Aussichten für die M&A-Aktivitäten Schweizer KMU sind für 2019 insgesamt positiv. Die Anzahl der Transaktionen könnte aufgrund der geopolitischen Spannungen weltweit sowie auch in Europa aber leicht rückläufig sein. Schweizer KMU werden nicht nur für ihre Nischenkompetenz geschätzt, sondern auch aufgrund ihrer grossen Anpassungsfähigkeit an die Besonderheiten des Heimmarktes. Trotz eines möglichen Rückgangs der M&A-Aktivitäten in diesem Jahr sollten KMU ihrerseits weiterhin Akquisitionen im Ausland tätigen, um ihre Aktivitäten zu diversifizieren oder ihre geografische Präsenz zu stärken. Europäische Unternehmen, insbesondere in den Nachbarländern und im Industriesektor, sind seit Jahren attraktive Ziele», so Jean-François Lagassé, Partner Financial Advisory.

Quelle: www.deloitte.ch

Unternehmensspiegel Ostschweiz: Mit digitalen Mausefallen Mäuse machen

Durch die Digitalisierung entstehen neue Geschäftskonzepte, also welche Leistungen ein Unternehmen wie und für wen und mit wem anbieten möchte. Die am 10. Unternehmensspiegel Ostschweiz der FHS St.Gallen vorgestellten regionalen Beispiele – digitale Mausefallen, personalisierte Werbeanzeigen oder Blockchain-Immobilienanlagen – belegten, auf welch unterschiedliche Art und Weise und vor allem wie erfolgreich man mit digitalen Technologien Mäuse machen kann.

Prof. Dr. Roland Waibel (3.v.l.), Leiter IFU-FHS diskutiert mit Dr. Michael Steiner (1.v.l.), Vorsitzender der Geschäftsleitung der Acrevis Bank AG, St.Gallen und Domenic Kurt (Mitte), CEO von Crowdli und Crowdlitoken AG, Frauenfeld am 10. Unternehmensspiegel Ostschweiz in St.Gallen. (Bild: zVg)

Man möchte vermuten, dass der Begriff «Digitalisierung» eigentlich den Zenit des Rummels bereits überschritten hat. Der 10. Unternehmensspiegel Ostschweiz, stattgefunden am 13. März 2019 im Pfalzkeller in St.Gallen, hat aber gezeigt, dass die Digitalisierung kein jemals abgeschlossener Veränderungsprozess sein wird. Digitalisierung kann auch als Überbegriff für neue Werkzeuge verstanden werden oder um es als Vergleich auszudrücken: Die Digitalisierung ist die Maschine und während diese früher über Dampf angetrieben wurde, führten Innovationen zu Brennstoff- oder Elektroantrieben, welche die Energie aus Diesel oder der Sonne gewinnen. Auch wenn sich die Maschinen verändert haben, sind sie immer noch präsent und der Veränderungsprozess der Maschinen wird wohl nie wirklich vorbei sein.

Vernetzte Mausefallen

Welche neuen Werkzeuge es gibt, die wiederum ein neues Arbeiten oder einen neuen Geschäfts- und Kundennutzen bedeuten, wurde anhand von einer Vielzahl von lokalen Beispielen von Prof. Dr. Rigo Tietz, Leiter des Kompetenzzentrums Strategie & Management am Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule St.Gallen (IFU-FHS), aufgezeigt: Darunter waren auch die Mausefallen von Parametric: Unternehmen der Lebensmittelbranche haben strenge Hygienevorschriften. Gleichzeitig geben Tierschutzbestimmungen vor, wie Mäuse gefangen werden müssen und wie lange sie in der Falle bleiben dürfen. Die Mausefallen von Parametric sind ein Produkt des Internets der Dinge (Internet of Things), welches erkennt, wann eine Maus gefangen wurde und nur für die Fallen mit bestätigtem Fang eine Bearbeitung anfordert. Dadurch entfällt eine potentiell beachtliche Anzahl von Arbeitsstunden: Selbst bei nur 3 Minuten Arbeit pro Mausefalle entsteht für 10 Fallen einen jährlichen Aufwand von mehreren hundert Stunden Arbeitszeit und mehreren Tausend Franken Kosten.

Etwas Zusätzliches zu etwas Bestehendem

Im KMU-Spiegel 2017 des IFU-FHS erkannten in der Digitalisierung 43% der Antwortenden eine Chance in der Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftskonzepte. Hierbei handelt es sich oft um etwas Zusätzliches zu etwas Bestehendem: Es gibt ein Produkt (Auto), welches vernetzt wird (das Auto kann über eine Internetlösung gemietet werden). Die durch die Nutzung generierten Daten ermöglichen eine Optimierung (das Auto übermittelt Reiserouten, womit antizipiert werden kann, wie viele Autos wo benötigt werden) und schlussendlich wird ein Geschäftskonzept ermöglicht, welches in einem intelligenten, vernetzten Ökosystem integriert ist (auf der Karte, die zum Aufschliessen der Fahrzeuge verwendet wird, können auch Fahrkarten oder Skitickets abgespeichert werden). Diese Kaskade zeigt, welche Chancen in einem digitalen Geschäftskonzept stecken (Datenauswertung, Vermittlung von Angebot und Nachfrage), wobei Rigo Tietz noch weitere aufgeführt hat, zum Beispiel, dass digitale Technologien Tätigkeiten und Routineaufgaben verringern und somit Aufwand und Kosten sparen können.

Prof. Dr. Sibylle Minder Hochreutener, Prorektorin und Leiterin Fachbereich Wirtschaft an der FHS St.Gallen, hielt die Eröffnungsansprache. (Bild: zVg)

Werbeflächen „customized“

Während die Datensicherheit bei den oben erwähnten Mausefallen wohl noch kein Thema ist, so zeigte die Überwachung der Reiserouten oder das Beispiel von Advertima, dass der Digitalisierung auch etwas Unwohles anhaftet: Mittels visuellen Sensoren betrachtet das Produkt Personen zum Beispiel in einem Einkaufszentrum, erkennt mittels eines Algorithmus Geschlecht und Alter der Person und zeigt für diese Person passende Angebote auf den Werbeflächen, an denen die Person vorbeischreitet. Danach kann die Software die Person «verfolgen», z.B. um zu überprüfen, ob die Person ein angezeigtes Angebot danach im beworbenen Laden nachfragt. Zur Beruhigung lässt sich hier das sehr strenge Schweizer Datenschutzgesetzt erwähnen, welches sicherstellt, dass die individuellen Daten sofort wieder gelöscht werden und ausschliesslich zusammengefasste «Metadaten» behalten und mit den Kunden geteilt werden.

Blockchain im Immobiliengeschäft

Die strengen Schweizer Vorschriften waren auch ein Thema in der von Prof. Dr. Roland Waibel, Leiter IFU-FHS, geleiteten Podiumsdiskussion zwischen Dr. Michael Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Acrevis Bank AG, St.Gallen und Domenic Kurt, CEO von Crowdli und Crowdlitoken AG, Frauenfeld, wobei letzteres Unternehmen mittels der Blockchain-Technologie Investitionen in Immobilien ermöglicht. Die Acrevis investiert 20 Millionen in die Digitalisierung und Automatisierung, wobei sie die Priorität nicht bei den Prozessen, sondern bei der «Kundenschnittstelle» legt: Sie möchte den Kunden so viel Freiheit wie möglich bei der Bewältigung ihrer Bankgeschäfte bereitstellen. Wie Michael Steiner erklärt, sei zwar zu erwarten, dass diese Möglichkeiten von den Kunden je länger je mehr verlangt werden, was aber generell bei Digitalisierungsprojekten der Fall sei, man wisse nicht, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist; wann sich eine Technologie durchsetzt. Und ist man zu früh oder zu spät, schadet das dem Unternehmen. Die zweite, Unsicherheit auslösende Thematik ist, dass man nicht weiss, welche technologischen Lösungen sich durchsetzen und langfristig bestehen werden.

Ein weiterer Unternehmensspiegel Ostschweiz findet am 26. März im appenzellischen Teufen statt. Quelle: www.fhsg.ch

DigiBarometer misst die digitale Transformation: „Ahnungslose“ KMU-Verwaltungsräte?

Nichts wird unsere Welt so verändern wie die digitale Transformation. Auch Schweizer KMU sind von den umwälzenden Veränderungen betroffen und sollten sich fit dafür machen. Der DigiBarometer, 2018 erstmals durchgeführt von der Beratungsplattform Chief Digital Community (CDC) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Informatik, zeigt den grossen Nachholbedarf auf. Zwar sehen 97 Prozent der KMU die digitale Transformation als Chance, aber erst 20 Prozent beschreiten diesen Weg bisher erfolgreich.

DigiBarometer 2018: Nur 38 Prozent der KMU attestieren ihrem Verwaltungsrat ausreichendes Wissen über die Digitale Transformation. (Bild: www.chiefdigital.ch)

Menschen, Märkte und Gesellschaft werden sich grundlegend wandeln. Neue Technologien zwingen Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle radikal neu zu denken und bieten enorme Wachstumschancen. Diese Chancen aber sollen von den Unternehmen auch genutzt werden können. Die Bewältigung der digitalen Transformation bedeutet in direkter Konsequenz eine gewaltige Anstrengung gerade bei bestehenden Unternehmen. Altbewährte Denkmuster und Strukturen müssen durchbrochen, neue Vorgehensweisen und Geschäftsmodelle entwickelt werden. Der Innovations- und Veränderungsdruck wird zu einer kontinuierlichen Herausforderung – auch für Schweizer KMU.

DigiBarometer: Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse

Vor diesem Hintergrund führte die Chief Digital Community (CDC) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Informatik im Jahr 2018 zum ersten Mal den DigiBarometer durch, um die Situation der Schweizer KMU in Bezug auf die digitale Transformation zu erheben. Mittels dieser Umfrage konnten wichtige Erkenntnisse zur Situation der Schweizer KMU in der zunehmend digitalisierten Welt gewonnen werden, womit eine stärkere Sensibilisierung erwirkt werden soll.

 

  • 97 Prozent sehen die digitale Transformation als Chance.
  • 20 Prozent sind in der digitalen Transformation erfolgreich unterwegs, 68 Prozent teilweise erfolgreich.
  • 70 Prozent haben die digitale Transformation in der Unternehmensstrategie verankert, 13 Prozent planen dies ebenfalls.
  • 49 Prozent verfügen intern über ausreichend Know-how, bei 29 Prozent ist dies noch nicht der Fall.
  • 56 Prozent geben zur Ansiedlung der Expertinnen und Experten für die digitale Transformation innerhalb der Unternehmensstruktur keine Antwort. 24 Prozent nennen dazu die Geschäftsleitung.
  • 49 Prozent statuieren, dass sie intern über zu wenig Ressourcen für die digitale Transformation verfügen.
  • 46 Prozent nennen Produkte und Dienstleistungen als Reaktionsbereich der digitalen Transformation.
  • 28 Prozent antworten, ihr Verwaltungsrat verfüge über ein hohes Wissen, weitere 8 Prozent beurteilen dieses gar als sehr hoch. Dem gegenüber stehen 38 Prozent, die ihrem Verwaltungsrat tiefes oder sehr tiefes Wissen statuieren.

KMU-Verwaltungsräte mit genügend Know-How?

„Die Verankerung der Digitalen Transformation in der Unternehmensstrategie ein Treiber für den Umsetzungserfolg“, heisst es zu diesen Resultaten in der DigiBarometer-Studie. Und weiter: Insgesamt ist der Anteil bei den ganz grossen Firmen mit strategischer Verankerung der Digitalen Transformation höher als bei den kleineren und sehr kleinen Unternehmen, wo es gegenüber der Gesamtprobe fast keine Unterschiede gibt. Eine Massnahme für KMU ist entsprechend, das Thema strategisch aufgreifen und verankern, so die Handlungsempfehlung in der Studie.

In 58 Prozent der Fälle sprechen die Befragten ihrem Verwaltungsrat hohes oder sehr hohes Know-How betreffend der Digitalen Transformation zu, sofern die Digitale Transformation Teil der Unternehmensstrategie ist. Dieser Wert fällt gemäss der Studie in der Betrachtung der Gesamtprobe auf 49 Prozent. Die Erklärung dafür: Ein Verwaltungsrat mit hohem digitalem Know-how wird die Digitale Transformation als strategisches Muss erkennen und entsprechend in der Strategie verankern.

Quelle: www.chiefdigital.ch

Asic Robotics gewinnt den Prix SVC Espace Mittelland 2019

Die Gewinnerin des Prix SVC Espace Mittelland 2019 ist die Asic Robotics AG aus Burgdorf, Spezialistin von Roboteranlagen für unterschiedlichste Branchen. Das Unternehmen setzte sich gegen fünf weitere Finalisten durch. Der Preis wurde am 13. März 2019 vor 1‘400 Gästen im Kursaal Bern verliehen.

Der Gewinner des Prix SVC Espace Mittelland, Asic Robotics AG, Milo Gasser (CEO), freut sich über den ersten Preis während der Preisverleihungim Kursaal Bern. (Bild: PPR/Manuel Lopez)

Alle zwei Jahre verleiht der Swiss Venture Club, ein non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz, in verschiedenen Regionen den Unternehmerpreis Prix SVC. Am 13. März 2019 war es in der Region Espace Mittelland wieder einmal soweit: Sechs Unternehmen standen im Final für die Auszeichnung und konnten sich 1400 Gästen präsentieren. Zuvor haben sie sich in einem mehrstufigen Nominationsprozess gegen 200 Unternehmen der Region durchgesetzt. Durch die Preisverleihung im Kursaal Bern führte Moderator Patrick Rohr.

Asic Robotics macht das Rennen

Den ersten Platz holte sich das Burgdorfer Unternehmen Asic Robotics AG unter der Führung von CEO Milo Gasser. Das Unternehmen hat die 16-köpfige Expertenjury in jeder Hinsicht überzeugt. Dank der konsequenten Ausrichtung auf die exakten Kundenbedürfnisse ist das Unternehmen heute führend im Bereich der Automationslösungen für sämtliche Branchen. Von der Idee, über die Konzeptionierung bis zur Ausführung und Inbetriebnahme wird alles am Standort Burgdorf ausgeführt. Jurypräsident Walter Steinlin lobte in seiner Laudatio: „Asic Robotics hat eine aussergewöhnlich strukturierte Value Proposition: die Hightech-Roboter werden vom Erstkontakt bis zur Ablieferung und Inbetriebnahme vom gleichen Projektleiter betreut, der sich auf eine durchgängig kundenorientierte und einsatzbereite Belegschaft verlassen kann. Mag einfach tönen, ist aber ein Meisterwerk der ganzheitlichen Führung. Asic ist damit nachhaltig und überdurchschnittlich erfolgreich.“ Asic Robotics beschäftigt 90 Mitarbeitende. Milo Gasser ist überzeugt, dass gerade die Robotik viel zum Erhalt des Werkplatzes Schweiz beitragen kann. Denn dank hoher Automatisierung können Industrieunternehmen auch inskünftig zu wettbewerbsfähigen Konditionen produzieren – und Arbeitsplätze erhalten, die sonst durch Produktionsverlagerungen wegfallen würden.

Zweiter und dritter Platz für das Romantik Hotel Hornberg und Polydec SA

Der zweite Platz geht an das Romantik Hotel Hornberg in Saanenmöser-Gstaad. Jurypräsident Walter Steinlin betonte in seiner Laudatio: „Das Geschäftsführerehepaar Brigitte und Christian Hoefliger-von Siebenthal hat mit Fachkompetenz, Fokus auf die Kundenzufriedenheit, professioneller, umsichtiger Analyse des Marktes, kontinuierlicher Investitionen in die Infrastruktur und persönlicher Begeisterung eine starke Marke geschaffen und kann sich damit in einem hochkompetitiven Markt sehr erfolgreich behaupten.“ Das Romantik Hotel Hornberg wurde 1936 als Familienbetrieb gegründet und beschäftigt 53 Mitarbeitende.
Mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde das Bieler Unternehmen Polydec SA. Die Polydec SA zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Mikrodrehteilchen. Gegen eine halbe Milliarde Teile von höchster Präzision produziert das Unternehmen pro Jahr für Kunden aus der Automobilindustrie, der Uhrenindustrie, der Elektro- sowie der Medizinaltechnik. Gegründet wurde Polydec 1985 von Claude und Jean-François Konrad. Seit Januar 2019 wird Polydec SA von CEO Pascal Barbezat geführt und beschäftigt 70 Mitarbeitende.

Weitere vorbildliche Preisträger

Weitere Preisträger des Abends sind die Domicil Bern AG, führend in der Langzeitpflege von Senioren im Kanton Bern, die Spirituosenherstellerin Matter-Luginbühl AG sowie die Schneeberger AG Lineartechnik, Spezialistin im Gebiet der Lineartechnologie. Roland Schaller, SVC Regionenleiter Espace Mittelland, betont: „Wir zeichnen Unternehmen aus, die zur KMU-Elite der Schweiz gehören. Unser Blick richtet sich auf vorbildliche Unternehmen, die Arbeitsplätze kreieren und die Schweizer Wirtschaft mitgestalten. Mit dem Prix SVC bieten wir diesen Unternehmen eine Plattform, um ihren Erfolg gegen aussen zu zeigen. Nicht zuletzt soll die Aufmerksamkeit, die unsere Preisträger durch den Prix SVC erfahren, auch für andere Unternehmen Ansporn sein.“

www.swiss-venture-club.ch

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