Schweizer KMU sehen Zahlungsmoral kritischer als EU-Kollegen

Steigende Debitorenrisiken und administrative Herausforderungen: Schweizer KMU blicken kritischer nach vorne als der europäische Schnitt. Dies lässt sich aus dem European Payment Report 2017 von Intrum Justitia herauslesen.

Sinkende Zahlungsmoral: Schweizer Unternehmen befürchten, dass Zahlungsverzögerung weiter zunehmen. (Bild: Fotolia.com)

Als repräsentative Studie bei mehr als 10 000 Unternehmen in 29 Ländern veranschaulicht der European Payment Report 2017 (EPR2017) auch die Schweizer Zahlungsmoral im Länderreport: Rund drei Viertel der Unternehmen hierzulande befürchten höhere Ausfallsrisiken bei ihren Kunden. Zusammen mit der Sicht auf administrative Herausforderungen bei Prozessen und der Buchhaltung, können diese Risiken zu Umsatzeinbussen führen und Unternehmenswachstum blockieren.

Dazu kommt: Fast jedes zehnte (9%) der kleinen und mittelständischen Schweizer Unternehmen (KMU) könnten laut Studie mehr Arbeitsplätze schaffen, wenn ihre Kunden Rechnungen pünktlich bezahlen würden. Der Länderreport des EPR2017 zeigt mögliche Einflüsse rechtzeitiger Zahlung auf die wirtschaftliche Situation in unserem Land deutlich: „Bessere Zahlungsmoral bringt Schweizer Unternehmen mehr Arbeitskraft. Darin liegt immenses Potenzial für den Arbeitsmarkt und dadurch auch für die nachhaltige Stärkung der Schweizer Wirtschaft“, ist Thomas Hutter, Managing Director Intrum Justitia Schweiz AG, überzeugt.

Kein Geld, Administration und Vorsatz – als Gründe für Zahlungsverzug

Hintergründe für den Zahlungsverzug ihrer Kunden sehen befragte Schweizer Unternehmen zwar noch immer grösstenteils in finanziellen Schwierigkeiten (85%, +8%), aber die administrativen Herausforderungen haben als Risikofaktor gegenüber 2016 um 15% auf 70% zugelegt. Auch absichtliche Verzögerung sehen Unternehmen nach wie vor als einen der Hauptgründe für die sinkende Zahlungsmoral (68%, +4%). Beim Bezahlen haben Herr und Frau Schweizer den europäischen Schnitt mittlerweile ein- und überholt. Im letzten Jahr hinkte die Schweiz – bei vergleichsweise langen durchschnittlichen Zahlungsfristen – noch hinterher. Beide Werte sind im Vergleich zum Vorjahr noch stärker zurückgegangen – sprich: Schweizer KMU gewähren kürzere Zahlungsfristen und zahlen selbst auch schneller.

Zahlungsfrist in Tagen (2016)        Zahlung nach Tagen (2016)      
CH

 

Europa

 

CH

 

Europa

 

B2C26 (27)24 (20)30 (31)24 (21)
B2B27 (30)32 (30)34 (37)37 (36)
Öffentliche Hand          31 (34)33 (29)39 (45)41 (36)

 

Verlust, Abbau und Existenzbedrohung – als Risiken nach Zahlungsverzug

Rund ein Drittel der befragten Unternehmen in der Schweiz gibt an, Umsatzeinbussen in Kauf nehmen zu müssen. Die Hälfte befürchtet sogar Liquiditätsengpässe aufgrund zu spät bezahlter Forderungen. Und während jedes siebte Unternehmen Arbeitsplätze deswegen streicht, fürchtet sogar jedes fünfte KMU um seine Existenz aufgrund solcher Zahlungsausfälle.

Der Blick aufs nächste Jahr ist getrübt

Jedes vierte KMU (25%) geht hierzulande davon aus, dass ihre Kunden in den nächsten zwölf Monaten noch später bezahlen werden als zum Zeitpunkt der Befragung. Eine pessimistische Sicht auf die Entwicklung der Zahlungsmoral, die nur 12% der Unternehmen in unseren europäischen Nachbarsländern teilen – die Hälfte weniger als in der Schweiz.

58% der befragten Schweizer Unternehmen haben schon einmal Zahlungsfristen akzeptiert, die länger waren, als sie es sich gewünscht hätten. Vor allem multinationale Unternehmen verlangen immer stärker nach längeren Zahlungsfristen, ein Anstieg um 10% auf 42% in der Studie. „Zahlungsverzug und -ausfall führt zu einer negativen Spirale – Umsatzeinbussen, Liquiditätsengpässe und damit Wachstumsblockaden. Vor allem bei KMU – dem Rückgrat unserer Wirtschaft – die am stärksten betroffen sind. Hier muss die Zahlungsbereitschaft besser werden – die KMU gilt es zu stützen“, fordert Hutter. Vor diesen steigenden Risiken von Zahlungsverzügen und -ausfällen versuchen sich Unternehmen hauptsächlich mit Bonitätsprüfungen und Inkasso zu schützen.

Was tun gegen sinkende Zahlungsmoral?

Intrum Justitia empfiehlt verschiedene Massnahmen auf allen Ebenen (lokal, national und international), um Zahlungsverzug zu mindern. Hier die wichtigsten Tipps:

  1. Erarbeiten und implementieren Sie eine ausgewogene und solide Kreditpolitik, um Risiken und Wachstum im Griff zu haben und entwickeln Sie diese kontinuierlich weiter.
  2. Bewerten und verfolgen Sie das in Ihrem Kreditmanagement-Prozess eingesetzte Kapital, um die Kapitalkosten zu senken.
  3. Stellen Sie sicher, dass Sie die Kunden, mit denen Sie Geschäfte tätigen, auch kennen.
  4. Legen Sie Ihre Geschäftsbedingungen in den Verträgen mit Ihren Kunden genau fest.
  5. Beziehen Sie Vertrieb, Marketing und Finanzabteilung ein, um einen effizienten Rechnungsstellungsprozess zu schaffen und Zahlungsausfälle zu vermeiden.
  6. Führen Sie ein Monitoring von Wirtschafts- und Branchen-Informationen durch, inklusive der Solvenz Ihrer Schlüsselkunden und prüfen Sie regelmässig Ihre Kundenadressen.
  7. Reduzieren Sie Kundenverluste und stärken Sie die Kundenbeziehungen, indem Sie Ihren Kreditprozess auf Basis von Zahlungsverhalten und Solvenz der Kunden steuern.
  8. Führen Sie ein zügiges Mahnverfahren ein und berechnen Sie Verzugszinsen, soweit dies möglich ist.
  9. Gewichten Sie Ihre Kundenstruktur nach Risiko- und Wachstums-Potenzial.
  10. Handeln Sie sofort, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Verzögern Sie den Prozess nicht.

Weitere Informationen: Intrum Justitia AG

 

IHAG Privatbank mit neuem CEO

Die IHAG Privatbank erhält einen neuen CEO. Daniel Lipp (52) wird ab 1. August 2017 die Geschäftsleitung der Privatbank übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Heinz Stadler an.

Neuer CEO der IHAG Privatbank: Daniel Lipp. (Bild: zVg)

Daniel Lipp wird neuer CEO der IHAG Privatbank. Daniel Lipp war seit 2008 Mitglied der Geschäftsleitung der St. Galler Kantonalbank und in dieser Funktion Bereichsleiter des Private Bankings. Zuvor arbeitete Lipp bei der UBS in Genf und Marbella sowie bei der Swiss Bank Corporation in London. Daniel Lipp absolvierte die Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule St. Gallen und hat einen Executive MBA an der Hochschule St. Gallen erworben.

Daniel Lipp tritt die Nachfolge von Heinz Stadler an, der seit beinahe einem Vierteljahrhundert in der Geschäftsleitung der IHAG Privatbank wirkte, davon während über 15 Jahren als deren Vorsitzender. Heinz Stadler (60) hat sich aus Altersgründen für den Rücktritt von seiner Position entschieden. Er wird für die Eigentümerfamilien Anda und Bührle in Zukunft einzelne Mandate wahrnehmen. Die Geschäftsleitung der Bank setzt sich zusammen aus Daniel Lipp sowie den bisherigen Mitgliedern Roland Kempf, Thomas Kistler und Peter D. Rüegg.

Die IHAG Privatbank hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Im laufenden Jahr rechnet die Bank mit einem moderaten Wirtschaftswachstum und weiterhin tiefen Zinsen.

Informationen zum Unternehmen

Orientierung im Dschungel der Bildungsangebote

Die Schweizer Weiterbildungslandschaft ist vielfältig und die Bildungsangebote in ständigem Wandel. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht immer einfach. Eine neue Publikation schafft Abhilfe.

Neuauflage des Wegweisers durch das Dickicht der Bildungsangebote. (Bild: zVg)

Wem eine Orientierungshilfe für die Beratung von Weiterbildungsinteressierten bei deren Suche nach dem passenden Bildungsweg fehlt oder wer selber neue Bildungshorizonte erreichen möchte, sieht bei der Vielfalt der Bildungsangebote oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Hier möchte der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB mit einer neu aufgelegten Publikation Abhilfe schaffen: Im Juli erscheint die zweite, überarbeitete Auflage des Ratgebers «Weiterbildung in der Schweiz – Wegweiser durch das Dickicht der Angebote». Das Buch informiert über die breite Palette an Weiterbildungsmöglichkeiten und zeigt Wege auf, damit die passende Weiterbildung gefunden werden kann.

Der Ratgeber erklärt das Schweizer Bildungssystem und gibt Hinweise über Abschlüsse, anerkannte Ausbildungen und Möglichkeiten der Nachhol- und Weiterbildung. Er unterstützt mit Fragestellungen und Checklisten bei der Standortbestimmung und zeigt Strategien für verschiedene Adressatengruppen auf. Die Texte sind ergänzt mit Fallbeispielen; hilfreiche Links erleichtern die Suche im Internet.

Herausgeber: SVEB und Stiftung für Konsumentenschutz
Autorin: Regula Schräder-Naef
Vertrieb: SVEB, 170 Seiten
Preis: CHF 28.-
*Vorbestellungs-Preis bis 30.06.2017: CHF 20.- statt CHF 28.-. Zur Bestellung

Führungswechsel beim Swiss Venture Club SVC

Der Swiss Venture Club (SVC) bekommt einen neuen Präsidenten. Mit Andreas Gerber stellt sich wiederum ein Kader der Credit Suisse und ein profunder Kenner der KMU-Landschaft zur Verfügung. Er soll im September den Initianten und langjährigen Präsidenten Hans-Ulrich Müller ablösen, der mit seinem Rücktritt einer neuen Generation Platz machen will.

Andreas Gerber (links) stellt sich als Nachfolger von Hans-Ulrich Müller (rechts) für das Präsidium des SVC zur Verfügung. (Bild: Pressedienst SVC)

Mit Andreas Gerber soll eine Persönlichkeit neuer Präsident des SVC werden, die den Verein von innen kennt und die dadurch Kontinuität gewährleistet. Gerber ist seit zwei Jahren Vorstandsmitglied und war bereits davor sowohl im Espace Mittelland wie auch im Wirtschaftsraum Zürich jeweils SVC Regionenleiter und Jurymitglied des Prix SVC. Als Leiter des Schweizer KMU-Geschäfts der Credit Suisse weiss er bestens um die Herausforderungen und Chancen des KMU-Standorts Schweiz. «Der Swiss Venture Club ist eine Erfolgsgeschichte und als Unternehmernetzwerk unverzichtbar geworden», sagt Gerber. «Ich bin stolz, von Hans-Ulrich Müller das Präsidium dieses erfolgreichen und gut geführten Vereins übernehmen zu können. Mit Begeisterung werde ich den SVC in seiner bewährten Form weiterführen und weiterentwickeln, um das Unternehmertum der Schweiz zu fördern und zu unterstützen.»

Herzblut und Kontinuität als zentrale Pfeiler

Gerber soll auf den SVC-Initianten Hans-Ulrich Müller folgen, welcher sich in den letzten 16 Jahren mit viel Herzblut und Engagement für den Aufbau und die Entwicklung des SVC eingesetzt hat und nun nicht mehr zur Wiederwahl antritt. «Es ist die Verbindung von Kontinuität und Innovationskraft, welche die stärksten Schweizer KMU auszeichnet. Der Lebenszyklus eines KMU geht weit über den Lebenshorizont eines Gründers oder Inhabers hinaus. Genauso ist es auch beim SVC», erklärt Hans-Ulrich Müller. «Wenn ich sehe, wo wir stehen und was noch möglich ist; wenn ich sehe, wie viel Energie und Erfahrung Andreas Gerber mitbringt, dann ist für mich klar: Es ist der perfekte Moment, um abzutreten und einer neuen Generation mit neuen Ideen Platz zu machen.» Neben Hans-Ulrich Müller wird sich mit Elisabeth Zölch Bührer ein weiteres Gründungsmitglied aus dem Vorstand zurückziehen, genauso wie Brigitte Breisacher, Denis Grisel und Silvio Tarchini.

Eine vielversprechende neue Generation

Dank einer vorausschauenden Planung ist die Suche nach Nachfolgern bereits abgeschlossen. Zur Verfügung stellen sich einerseits die beiden Nationalräte Marcel Dobler und Fabio Regazzi, zum anderen die Unternehmerin Corinne Fischer und Thomas Trachsler, Geschäftsleitungsmitglied der Mobiliar. Bei der Auswahl der Kandidaten wurde nicht nur auf eine grosse Verbundenheit mit der KMU-Wirtschaft geachtet, sondern auch auf eine ausgewogene Vertretung der Regionen und Branchen im künftigen Vorstand. Elisabeth Zölch Bührer zeigt sich glücklich und stolz, dass diese vier Persönlichkeiten gewonnen werden konnten: «Sie bringen alle Eigenschaften mit, um den Verein substanziell weiterzuentwickeln und den Zugang zu neuen Netzwerken zu ermöglichen», ist sie überzeugt. «Gleichzeitig ist ihre Bereitschaft Beleg für den hohen Stellenwert, den der SVC in wirtschaftlichen und politischen Kreisen innehat.» Der neue Präsident und die neuen Vorstandsmitglieder werden an der Mitgliederversammlung am 6. September 2017 gewählt.

Dank an einen Visionär und Macher

Der Swiss Venture Club geht zurück auf die Idee und Initiative von Hans-Ulrich Müller, der den Verein 2001 gemeinsam mit Elisabeth Zölch Bührer und Beat Brechbühl gegründet hat. Unter seiner Führung als Präsident hat sich der Swiss Venture Club zu einem der wichtigsten Unternehmernetzwerke der Schweiz entwickelt. Besondere Aufmerksamkeit erfährt der SVC jeweils mit der Vergabe des Prix SVC an vorbildliche, innovative Unternehmen. Bis heute wurden in sieben Regionen insgesamt 51 Preisverleihungen durchgeführt und über 300 Unternehmen ausgezeichnet.

 

Neue Partnerschaft für Blended Learning im Diplomstudium HF

Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), die ABB Technikerschule (ABBTS) und das Zentrum für berufliche Weiterbildung St. Gallen (ZbW) gehen eine strategische Partnerschaft ein. Die FFHS unterstützt die beiden Höheren Fachschulen (HF) bei der Neuentwicklung von anerkannten HF-Diplom-Ausbildungen in der Schweiz, die nach «Blended Learning»-Prinzip Präsenzunterricht und digital-gestützte Lernformate kombinieren.

Blended Learning gehört zu den Kernkompetenzen der Fernfachhochschule Schweiz, die in ihrem Jahresergebnis 2016 einen anhaltenden Anstieg der Studierenden ausweisen konnte. (Bild: FFHS)

Am Anfang des Projekts FlexHF stand der Wunsch der Studierenden, ihr HF-Studium flexibler organisieren zu können. Die ABBTS und ZbW bieten deshalb als erste Höhere Fachschulen in der Schweiz anerkannte Studiengänge in einem neuen, flexiblen Format an. Die Lehrpläne und Qualifikationsverfahren der Ausbildungen bleiben dieselben, dabei wird aber ein Teil des Präsenzunterrichts durch digitalisierte und individualisierte Lernformen ersetzt. «Aktuell wenden wir E-Learning bei den HF-Studiengängen nur bescheiden an», erklärt Kurt Rubeli, Rektor der ABBTS. «Mit dem FlexHF Studium intensivieren wir dies. Entscheidend dabei ist für uns die Partnerschaft mit der FFHS, die uns Punkto E-Didaktik einen grossen Schritt weiterbringt.»

Konzentrierte Praxis und digital-gestützte Lernformate

HF-Flex-Studiengänge werden durch digitalisierte und individualisierte Lernformen eine zeitgemässe Form des geführten Lernens anbieten. Der Anteil des Präsenzunterrichts wird kleiner ausfallen und vermehrt der Anwendung, der Praxis im Labor und dem persönlichen Austausch gewidmet. Durch die stark ausgebaute E-Learning-Komponente soll den Studierenden gleichzeitig eine grössere zeitliche und räumliche Flexibilität in ihrem HF-Studium geboten werden. «Mit dieser Methodik von Blended Learning wollen wir auch Mitarbeitenden den Einstieg in die höhere Berufsbildung ermöglichen, deren Berufsalltag ein Studium mit hoher Schulpräsenz nicht erlaubt», sagt der Direktor des ZbW Andreas Schubiger zur geplanten Kombination von konzentrierter Praxis mit digital-gestütztem Lernen.

20 Jahre Erfahrung neu eingesetzt

«Dienstleistungen an Dritte gehören zu unserem Leistungsauftrag», erklärt der Rektor der FFHS, Michael Zurwerra. «Es freut uns, unsere Expertise aus 20 Jahren Blended Learning an anerkannte HFs weitergeben zu können. Zugleich erlaubt uns das Projekt FlexHF weitere Erkenntnisse zu sammeln und unsere Methodik zu verfeinern.» Die Lehrpersonen des ZbW und der ABBTS werden sich beispielsweise im CAS eDidactics der FFHS einschlägig schulen lassen und wichtige Inputs zu Strukturierung des Programms und E-Didaktik abholen. Die FFHS wird auch bei der Umsetzung der Studiengänge auf E-Learning-Plattformen unterstützen und öffnet FlexHF-Abgängern mit ihren Passerellen-Angeboten einen reibungslosen Übergang von der Höheren Fachschule an die Fachhochschule.

Studienstart Frühling 2018

Geplant ist der Start der ersten beiden FlexHF-Studiengänge im Frühling 2018. Die ABBTS wird einen FlexHF-Studiengang in Energietechnik, das ZbW in Maschinenbau anbieten.

Weitere Informationen: flexhf.ch

Nico Tschanz zurück bei Crealogix

Per 1. Juni 2017 hat Nico Tschanz die Leitung des Consultings bei Crealogix übernommen. In dieser Funktion legt Tschanz den Fokus auf die Beratung in und Begleitung von Digitalisierung und Transformation. Dazu kann er auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen, den er sich bereits bei einer früheren Tätigkeit bei Crealogix sowie bei anderen internationalen IT-Dienstleistern erworben hat.

Seit 1. Juni 2017 ist Nico Tschanz neuer Leiter Consulting bei Crealogix. (Foto: Crealogix)

Nico Tschanz verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Digital Business und kennt die Crealogix-Gruppe, ein unabhängiges Schweizer Softwarehaus, das als Fintech Top 100 Unternehmen zu den Marktführern im Digital Banking gehört, bestens. 1998 begann er dort als Senior Consultant und leitete zwei Jahre als stellvertretender CEO die Sparte Business Solutions. Nach seinem Wechsel als CEO zur SQS Software Quality Systems (Schweiz) AG im Jahr 2008, gründete er im darauffolgenden Jahr mit der Esmeralda AG ein auf IT-Consulting spezialisiertes Unternehmen. Zuletzt war Nico Tschanz vier Jahre Leiter Consulting bei der ti&m AG. Hier führte er bis Anfang 2017 als Mitglied der Geschäftsleitung den Aufbau neuer Geschäftsbereiche und innovationsstarker Projekte in der Finanzbranche. Bei der Crealogix Gruppe leitet Tschanz neben dem Bereich Consulting auch den Vertrieb in der Schweiz. In dieser Funktion definiert und führt er Beratungsleistungen, damit Kunden ihre Programme zur Digitalisierung und Agilisierung erfolgreich umsetzen können.

«Nico Tschanz wieder an Bord zu wissen, ist ein gutes Gefühl. Mit seinem Branchen-Know-how kann er unsere Kunden noch zielgerichteter beraten. So sind Finanzdienstleister für die digitalen Bedürfnisse ihrer Zielgruppen heute und in Zukunft optimal gerüstet. Ein Gewinn für sie und für uns», sagt Richard Dratva, CSO bei Crealogix, zur Rückkehr. «Die Digitalisierung in der Finanzbranche nimmt gerade richtig Fahrt auf. Ich freue mich sehr, unsere bestehenden und neuen Kunden auf dieser immer schneller werdenden Reise zu unterstützen», so Nico Tschanz über seine neue Funktion.

Informationen: www.crealogix.com

HRM ist Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit – und gehört in die Geschäftsleitung

Der Ostschweizer Personaltag zeigte am 8. Juni in St.Gallen auf, wie das HR zum Spielmacher werden kann – indem unter anderem, so der Zukunftsforscher Lars Thomsen, künstliche Intelligenz Arbeiten übernimmt und HR-Mitarbeitende dadurch ihre Produktivität steigern.

HRM als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen: Hans C. Werner, Marcel Oertig, Moderator Thomas Wipf und Manuela Broz (v.l.n.r.) in der Diskussion am Ostschweizer Personaltag vom 8. Juni 2017. (Foto: Thomas Berner)

Knapp 300 „Personalerinnen und Personaler“ informierten sich am 13. Ostschweizer Personaltag über neue Trends im HRM und deren Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die Tagung eröffnete die Präsidentin der Freien Erfa-Gruppe Personal Ostschweiz. Ins vielfältige Thema führte Abdullah Redzepi von der Fachhochschule St. Gallen und Mitglied des Programm-Beirates. Er stellte dabei einige Resultate einer jüngst durch die FHS durchgeführte Studie vor und zeigte auf, dass viele Aufgaben des HRM in Wirklichkeit in den Zuständigkeitsbereich von Linienvorgesetzten fallen. In vielen Unternehmen bestehe hier eine Diskrepanz bei der Auffassung.

Manuela Broz, Gründerin Human Ethik Label, zeigte als erste Referentin auf, wie wichtig eine optimale Unternehmenskultur sei. Sie erst fördere das Erreichen der wirtschaftlichen Ziele. Zum Marktleader, so Broz ebenfalls, könne man auch durch Menschlichkeit werden. Leider sei die Ethik im Umgang mit Menschen nach wie vor keine betriebswirtschaftliche Disziplin, bedauerte die Referentin. Immer noch würden zudem Personalinstrumente und Methoden zu wenig nach dem Prinzip der Sinnhaftigkeit genutzt.

Flexibilität, Persönlichkeit, Sozialkompetenz

Den Reigen der Personalprofis eröffnete Marcel Oertig, Partner und Gründer der Avenir Consulting AG, Zürich. Er legte mit dem Begriff «Flexible Workforce» den Fokus auf die Flexibilisierung des Personaleinsatzes und der Beschäftigungsverhältnisse. Im Zeitalter der Digitalisierung werde das HRM zu einer Schlüsselkompetenz für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Derweil vertrat Hans C. Werner, oberster Personalchef bei der Swisscom, die Meinung, nur wer sein Business verstehe, werde auch als vertrauenswürdiger Partner akzeptiert. Er plädierte für vertiefte Aus- und Weiterbildung und befürworte alles, was die Per-sönlichkeit und Sozialkompetenz der Mitarbeitenden schule und reifen lasse. „HRM muss einen Platz am Tisch der Geschäftsleitung haben“, so ein weiteres Votum des Referenten. Aber auf der anderen Seite habe das HRM inzwischen zu viele „Führungsaufgaben akquiriert“. Die Swisscom habe deshalb die Konsequenzen gezogen. So seien etwa Trennungsgespräche Führungsaufgaben, die durch die Linie bewältigt werden müssen und nicht primär durch das HRM.

Künstliche Intelligenz übernimmt Routine

Der kompetente und gewiefte Moderator Matthias Wipf begrüsste nach der Pause den obersten Personaler der Eidg. Zollverwaltung, Martin Weissleder, der am Beispiel des erfolgreichen Projektes „Bien vue“ aufzeigte, wie innovative HR-Prozesse besser interne Akzeptanz erhalten und erfolgreich umgesetzt werden. Indem das HRM Mehrwert schafft und Nutzen bringt werde es erst zum Spielgestalter, so Weissleder.

Martin Weissleder (links) und Lars Thomsen (Mitte) sind überzeugt, dass die Arbeit in Zukunft anders bewertet werden muss. (Foto: Thomas Berner)

Den spannenden Abschluss machte, vor einer kompetenten Zusammenfassung von Rektor Wörwag von der Fachhochschule St. Gallen, der Zukunftsforscher Lars Thomsen. Für den Themenkomplex „Arbeit“ seien es derzeit acht Megatrends, welche Veränderungen, Umbrüche und Paradigmenwechsel der nächsten zehn Jahre treiben: die Digitalisierung, der Kampf um Talente, die neuen Werte und Beziehungen, das Teilen von Wissen, mehr Teams und Task-Forces, das Ende der 40-Stundenwoche und der Präsenzzeit, ein deutlicherer Unterschied zwischen Management und Führung sowie die Neudefinition der Arbeit. Für Thomsen sind wir am Ende der letzten Phase des Industriezeitalters angekommen. Nun gelte es, auf politischer, gesellschaftlicher und auf der Ebene der neuen Ökonomie das Thema Arbeit von Grund auf neu zu definieren. „Arbeit wird neu bewertet werden müssen“, so Thomsen. Er sprach davon, dass es in zehn Jahren wohl keine Kategorisierung mehr zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geben würde, sondern man eher von Wertegemeinschaften sprechen müsse. Unternehmen würden in Zukunft mehr wie „Klubs“ funktionieren, denen man beitrete, weil man deren gemeinsamen Werte teile. Deshalb sei es eine wichtige Aufgabe gerade auch des HRM, Werte zu schaffen. Umso mehr kann als Fazit der Tagung festgehalten werden, dass – vor dem Hintergrund der Zukunftsfähigkeit von Organisationen – das HRM noch mehr zu einem fixen Bestandteil der Geschäftsleitung werden muss.

Weitere Informationen: www.personaltag.ch

So lässt sich Künstliche Intelligenz bei der Stellensuche einsetzen

Mit einer - nach eigenen Angaben - bahnbrechenden Innovation wartet Lee Hecht Harrison auf: Mit "Ella" lanciert dieser Personaldienstleister eine intelligente digitale Karriereberaterin, die gekündigte Arbeitskräfte in der beruflichen Neuorientierung und der Stellensuche unterstützen soll.

Künstliche Intelligenz: Das steckt hinter der digitalen Personalberaterin Ella. (Bild: Lee Hecht Harrison)

Lee Hecht Harrison, ein Unternehmen der Adecco Group und spezialisiert auf Outplacement und die beruflichen Neuorientierung, setzt fortan ein zusätzliches Teammitglied ein: Ella (Bild) ist die von AI (artificial intelligence; Künstliche Intelligenz) gesteuerte digitale Karriereberaterin, die gekündigten Arbeitskräften bei der beruflichen Neuorientierung und der Stellensuche wirksam unter die Arme greift.

Ein Berg von Informationen

Wer seinen Job verliert, steht zuerst mal vor einem Berg von Informationen: Eine Vielzahl von Internetplattformen mit offenen Stellen, Stelleninserate, Ratgeber aller Art. Trotz der Informationsflut werden weniger als ein Drittel der offenen Stellen öffentlich ausgeschrieben. Hier kommt Ella ins Spiel, ein mit Künstlicher Intelligenz gesteuertes textbasiertes Dialogsystem. Ella hilft den Gekündigten aufgrund ihrer individuellen Ausgangslage bei der Bewältigung der öffentlich zugänglichen Informationsflut und kann überdies auf eine Datenbank mit vielen nicht öffentlich ausgeschriebenen Stellen zugreifen. Das Dialogsystem steht allen Stellensuchenden zur Verfügung, die in ein Outplacement-Programm von Lee Hecht Harrison eingebunden sind.

Ella führt einen intelligenten Dialog

Ella führe mit ihren Nutzerinnen und Nutzern einen intelligenten Dialog, teilt das Unternehmen mit. Sie fragt namentlich nach der Ausbildung und den Fähigkeiten, nach den Vorstellungen und Wünschen hinsichtlich der neuen Stelle, nach der geografischen Eingrenzung der Stellensuche. Ella macht dann aufgrund aller öffentlich zugänglichen Informationen und der Datenbank von Lee Hecht Harrison Vorschläge für in Frage kommende offene Stellen. Weder der Stellensuchende noch seine Berater müssen sich mithin um die aufwendige Datenauswertung kümmern. Das beschleunige die Stellensuche und mache sie wirksamer, wie es heisst. Zumal könne der Dialog mit Ella aufgrund von Änderungen der Lage stets weitergeführt werden. Zudem lerne Ella dank des Einsatzes der Künstlichen Intelligenz laufend dazu und verfeinere die Empfehlungen.

«Ella schafft mehr Zeit für persönliche Elemente der Stellensuche»

Caroline Pfeiffer Marinho, Country Manager Schweiz von Lee Hecht Harrison, unterstreicht: «Die Prozessautomatisierung mittels Künstlicher Intelligenz entlastet die Berater von der aufwendigen gezielten Datenauswertung. Somit bleibt dank Ella mehr Zeit für die persönlichen Elemente der Stellensuche: Aufbereitung des Lebenslaufs, Training für die Interviews bei potenziellen Arbeitgebern, persönliches Networking.»

Quelle und weitere Informationen: Lee Hecht Harrison

Jeder dritte Mitarbeiter ist auf dem Absprung

Eine globale Studie zeigt: Nur einem von vier Mitarbeitern werden auf Wunsch flexible Arbeitsbedingungen genehmigt. Neben der Vergütung ist Urlaub bzw. Freizeit der wichtigste Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Und: Die Digitalisierung von HR-bezogenen Aufgaben ist noch wenig entwickelt.

Jeder dritte Mitarbeiter denkt an einen Absprung. (Bild: Fotolia.com)

34 Prozent der Arbeitnehmer planen, ihre aktuelle Stelle in den nächsten zwölf Monaten aufzugeben, obwohl sie eigentlich zufrieden sind. Grund hierfür sind mangelnde langfristige Karrierechancen im Unternehmen (23 Prozent) bzw. die Aussicht auf bessere Optionen auf dem Arbeitsmarkt (11 Prozent). Weitere 3 Prozent sind sehr unzufrieden in ihrem derzeitigen Job und möchten deshalb innerhalb der nächsten sechs Monate kündigen. Das sind Ergebnisse der Mercer „Global Talent Trends Study“ 2017, für die mehr als 7500 Datensätze von Managern, HR-Leitern und Mitarbeitern weltweit untersucht wurden. Die Studie zeigt ausserdem, dass das fehlende Vertrauen der Mitarbeiter in die Karriereplanung von vielen HR-Leitern offenbar nicht erkannt wird. So sind 70 Prozent der befragten HR-Manager mit ihrem Talent Management-Prozess zufrieden.

Grafik 1: Aspekte, von denen Arbeitnehmer glauben, dass sie ihre Arbeitssituation
verbessern.

Flexibilität – gefordert, aber nicht ausreichend gegeben

Auch bei anderen Themen klaffen die Vorstellungen von Mitarbeitern und Managern bzw. HR-Leitern auseinander. Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitnehmer gibt an, dass sowohl ihr direkter Manager als auch ihre Kollegen flexibles Arbeiten unterstützen (61 bzw. 64 Prozent). Allerdings berichtet jeder dritte Mitarbeiter, dass er in der Vergangenheit um flexible Arbeitsbedingungen gebeten habe, diese ihm aber nicht gewährt wurden. Jeder zweite Mitarbeiter (50 Prozent) hat ausserdem Bedenken, dass sich Arbeit in Teilzeit oder im Home Office negativ auf die eigenen Karrieremöglichkeiten auswirken. Und obwohl fast zwei Drittel (77 Prozent) der Vollzeitbeschäftigten an neuartigen Anstellungsverhältnissen auf Kontingent- oder Vertragsbasis interessiert sind, zeigen bislang weder Business- noch HR-Manager eine entsprechende Offenheit. Sie sind der Meinung, dass die sogenannte „Gig Economy“ in den nächsten zwei Jahren keinen grossen Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeit haben wird.

Laut Studie ist Veränderung generell aber ein grosses Thema für die Organisationen. So planen 93 Prozent der Unternehmen, ihre Organisation in den nächsten zwei Jahren signifikant zu verändern. Gleichzeitig sagen aber nur 4 Prozent der leitenden Manager, dass ihre Organisation diese Veränderungsprozesse systematisch und auf moderne Art und Weise vorantreibt. Tatsächlich haben HR-Leiter in Deutschland die Themen Organisation und Anpassung von Rollenprofilen nicht auf ihrer Prioritätenliste 2017 (vgl. Grafik 2). „In einer Zeit, in der Digitalisierung, Robotik und künstliche Intelligenz traditionelle Geschäftsmodelle in Frage stellen und teilweise über den Haufen werfen, verlassen sich Unternehmen mancherorts zu sehr auf neue Technologien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dabei wird der Faktor Mitarbeiter schnell übersehen“, so Dieter Kern, Partner und Leiter der People & Organization Excellence Practice bei Mercer. „Wachstum basiert darauf, Mitarbeiter richtig zu motivieren und zu befähigen. Unternehmen werden letztendlich von Mitarbeitern vorangebracht, die die nötigen Fähigkeiten haben und ausreichend Möglichkeiten bekommen, innovative Lösungen zu entwickeln.“

Grafik 2: Die Top-Prioritäten der HR-Abteilungen 2017.

Nachholbedarf bei Digitalisierung von HR-Aufgaben

Auch im Bereich Technologie hinken Personalabteilungen den Erwartungen des leitenden Managements und der Belegschaft hinterher. 61 Prozent der Manager glauben, dass neue Technologien am Arbeitsplatz, wie beispielsweise Robotik und Wearables, innerhalb der nächsten zwei Jahre den grössten Einfluss auf ihre Organisation haben werden. Doch weniger als die Hälfte der HR-Profis (49 Prozent) stimmt dem zu. Die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter schätzen die Organisationen gering ein. Nur etwa jedes dritte befragte Unternehmen (35 Prozent) gibt an, dass Mitarbeiter mehr als Standard-HR-Aufgaben (Urlaubsanträge etc.) digital abwickeln können.

„Die Arbeitswelt und die Talentpools ändern sich viel zu schnell, als dass man nur und dauerhaft an traditionellen Methoden festhalten könnte“, kommentiert Kate Bravery, Global Leader des Bereichs Career bei Mercer. „Einige Unternehmen beginnen zu Recht bereits heute, neue Ansätze dafür zu entwickeln, wie Mitarbeiter auf Wissen zugreifen, Technologien nutzen, führen, kommunizieren und ihre persönliche Berufsbiografie gestalten können.“

Gesundheit für Arbeitnehmer wichtiger als Wohlstand

61 Prozent der Angestellten sagen, dass ihnen ihre Gesundheit wichtiger ist als ihr Wohlstand. Lässt man das Gehalt ausser Acht, ist für die weltweit befragten Arbeitnehmer bei der Wahl des Arbeitgebers Urlaub bzw. Freizeit der grösste Pluspunkt – in Form von Sabbaticals, zusätzlichen Urlaubstagen oder weniger Arbeitsstunden für ein geringeres Gehalt. Benefits wie Fitnessstudios oder Erholungsräume am Arbeitsplatz sind den Mitarbeitern hingegen weniger wichtig.

Neben Flexibilisierung ist auch Individualisierung notwendig, um ein für die Mitarbeiter insgesamt zufriedenstellendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Weniger als die Hälfte (49 Prozent) der Mitarbeiter sagt, dass ihr Unternehmen ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten kennt. 53 Prozent wünschen sich jedoch genau dies.

Quelle: Mercer

 

Burnout-Station für Allgemeinversicherte

Neu steht im Sanatorium Kilchberg zur Behandlung von stressbedingten Erkrankungen auch für allgemeinversicherte Patientinnen und Patienten eine eigene Station zur Verfügung. Sie verfügt über 12 Behandlungsplätze und eine atemberaubende Sicht über den Zürichsee.

Das Sanatorium Kilchberg bietet nun auch eine Burnout-Station für Allgemeinversicherte. (Bild: PD)

Burnout ist ein Phänomen unserer modernen Leistungsgesellschaft. Immer mehr Menschen leiden an stressbedingten Erkrankungen. Häufig sind Erschöpfungsdepressionen, Angstzustände, Schlafstörungen oder psychosomatische Beschwerden die Folge. Mit SymBalance hat ein Expertenteam am Sanatorium Kilchberg ein spezielles Therapiekonzept zur Behandlung von stressbedingten Erkrankungen entwickelt. Das Konzept wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie erfolgreich getestet.

Das stationäre Behandlungsprogramm umfasst eine individuelle medizinische Betreuung, intensive Einzelpsychotherapie und Stressbewältigungstraining in der Gruppe, Physio- und Bewegungstherapie sowie sportliche und kreative Aktivitäten. Ziel der Behandlung sind neben der psychischen und körperlichen Regeneration, ein verbesserter Umgang mit Stress, die Stärkung des Selbstvertrauens, die optimale Entfaltung der individuellen Ressourcen sowie der berufliche Wiedereinstieg.

Das Angebot steht seit 2013 zusatzversicherten Patienten auf der Privatstation Belvedere zur Verfügung. Nun hat die Klinikleitung auf die steigende Nachfrage nach einer Behandlung für allgemeinversicherte Patienten reagiert und am 6. Juni eine neue Station mit schönster Seesicht eröffnet. Die Spezialstation verfügt über Ein- und Zweibettzimmer. Dank umfangreicher Umbaumassnahmen werden die Räumlichkeiten dem Bedürfnis der Patienten nach Erholung und Regeneration optimal gerecht.

Weitere Informationen: www.sanatorium-kilchberg.ch

 

Neuer Präsident des Verwaltungsrats bei Funk Insurance Brokers AG

Wechsel im Verwaltungsrats-Präsidium der Funk Insurance Brokers AG: Urs A. Bleisch folgt auf Christoph Meier, der nach sieben erfolgreichen Jahren zurücktritt.

Urs A. Bleisch (rechts) löst Christoph Meier als Verwaltungsratspräsident der Funk Insurance Brokers AG ab. (Bild: zVg / red.)

Der Verwaltungsrat der Funk Gruppe hat Urs A. Bleisch zu seinem neuen Präsidenten ernannt. Er löst damit Christoph Meier ab, welcher dieses Gremium während rund sieben Jahren erfolgreich geleitet hat. Urs A. Bleisch gehört dem Verwaltungsrat seit 2008 an und wird weiterhin als CEO auch das operative Geschäft leiten. Christoph Meier legte im Jahre 1990 mit der damaligen Meier und Partner den Grundstein zu einem führenden Unternehmen in den Bereichen Risikomanagement, Vorsorge- und Versicherungsberatung. Mit grosser Leidenschaft an der Kundenfront gelang es ihm rasch, namhafte national und international tätige Kunden zu gewinnen. Funk darf zahlreiche Kunden aus den Gründerjahren nach wie vor zu seinen Geschäftspartnern zählen. Christoph Meier bleibt dem Unternehmen als Ehrenpräsident weiterhin verbunden. Er wird sich in Zukunft jedoch noch intensiver seinen karitativen Projekten widmen.

www.funk-gruppe.ch

 

Ferienzeit – Unfallzeit: Was Sie bei einem Unfall im Ausland wissen müssen

Bald beginnt sie wieder, die Ferienzeit - für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch Unfälle können überall und zu jeder Zeit passieren, auch im Ausland. Damit dies dann nicht in einer finanziellen Katastrophe endet, sollten Ferienreisende einiges beachten.

Unfall im Ausland-Urlaub: Für alle Fälle den eigenen Versicherungsschutz vor Reiseantritt prüfen (Foto: chalabala – Fotolia.com)

Es gibt Angenehmeres als ein Unfall im Urlaub, gerade, wenn man sich dabei noch im Ausland befindet. Nach dem ersten Schrecken folgen dann schnell Fragen wie: Wer bezahlt die Schäden? Wer übernimmt Arzt- und Spitalkosten? Wie bin ich für solche Fälle überhaupt versichert? Die Suva hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es als Urlauber zu beachten lohnt.

  • Für welche Leistungen sind Sie versichert? Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mindestens acht Stunden pro Woche arbeiten, sind über den Arbeitgeber obligatorisch gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. Die obligatorische Unfallversicherung übernimmt in EU- und EFTA-Ländern dieselben Leistungen, wie wenn man im entsprechenden Land sozialversichert wäre – ausgenommen sind Notfälle, bei denen der Verunfallte lebensgefährlich verletzt wird (siehe Punkt «Im Notfall besser gestellt» unten). Im übrigen Ausland zahlt sie höchstens den doppelten Betrag des Tagesansatzes, der bei einer Behandlung in der Schweiz entstanden wäre. Vor allem in Ländern mit ausserordentlich hohen Medizinalkosten wie die USA, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan reicht dieser Betrag bei Weitem nicht aus.
  • Weshalb bleiben Ferienreisende auf Unfallkosten sitzen? Wenn Sie keine Zusatzversicherung in Form einer Ferien- und Reiseversicherung abgeschlossen haben, sind Sie im In- und Ausland für die Allgemeine Abteilung versichert. Touristen landen aber oftmals unwissentlich beim Privatarzt oder in der Privatklinik – und bezahlen dies teuer.

Folgende Tipps der Suva helfen, bei einem Unfall im Ausland gut beraten zu sein:

  • Ferien- und Reiseversicherung abschliessen: Diese können Sie bei privaten Unfall- und Krankenversicherern für wenig Geld abschliessen. Dann sind Sie auf der sicheren Seite und können im Notfall zum nächstgelegenen Arzt gehen, ohne auf hohen Kosten sitzen zu bleiben. In seltenen Fällen schliessen auch Zusatzversicherungen gewisse Leistungen aus. Fragen Sie nach, wenn Sie die Versicherung abschliessen.
  • Augen auf bei der Arztwahl: Wenn Sie keine Ferien- und Reiseversicherung abschliessen wollen und nach dem Unfall noch in der Lage sind, das Spital oder den Arzt selber zu wählen, müssen Sie in ein öffentliches Spital bzw. zu einem Arzt, der zum Grundtarif des entsprechenden Landes abrechnet. Nur dann übernimmt die obligatorische Unfallversicherung die Kosten vollumfänglich. Dies gilt für EU- und EFTA-Ländern. Im übrigen Ausland vergütet die Unfallversicherung höchstens den doppelten Betrag des teuersten öffentlichen Schweizer Spitals.
  • Telefonnummer der 24-Stunden-Helpline speichern: Speichern Sie die Notfallnummer Ihrer Ferien- und Reiseversicherung in Ihren elektronischen Kontakten des Natels. Die rund 50 Prozent bei der Suva versicherten Arbeitnehmenden erhalten im Ausland zudem Hilfe von der Europ Assistance, wenn sie nach einem Unfall unsicher sind, wo sie sich behandeln lassen können. Dazu gehören eine 24-Stunden-Helpline mit der Telefonnummer +41 848 724 144, ein weltweites ärztliches Versorgungsnetz, Betreuung und Kostenvorauszahlungen wie Arzt, Arznei- und Spitalkosten vor Ort sowie der Transport in eine vertrauenswürdige Klinik oder der Rücktransport nach Hause.
  • Nichts unterschreiben: Verunfallte müssen vor Operationen in ausländischen Spitälern oft der vollen Kostenübernahme zustimmen. Unterschreiben Sie nichts, wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie ausreichend versichert sind. Fragen Sie immer zuerst bei der Helpline Ihrer Versicherung nach. Denn: Ausländische Privatkliniken empfehlen häufig sofortige Operationen, obwohl ein Heimtransport in die Schweiz möglich wäre. Hier kostet dieselbe Operation im öffentlichen Spital einen Bruchteil.
  • Bei Barzahlungen Quittungen verlangen: In einigen Ländern müssen Sie Barzahlungen leisten, damit Sie medizinisch versorgt werden. Für solche Zahlungen müssen Sie immer eine Quittung verlangen.
  • Belege und Berichte sammeln: Wer im Ausland ambulant beim Arzt war oder sogar einen Spitalaufenthalt hatte, sollte für alle bezahlten Leistungen, die Belege verlangen. Das müssen nicht zwingend Quittungen sein, Rechnungen reichen ebenfalls als Beweis. Auch sollten immer Arztberichte, Röntgenbilder und allfällige weitere medizinische Dokumente zurück in die Schweiz gebracht werden. Diese können zum einen für weitere Arztbesuche oder bei einem Rückfall/Komplikationen wichtig sein.
  • Im Notfall besser gestellt: Wer lebensbedrohlich verletzt in eine Privatklinik eingeliefert wird, bleibt auch bei ungenügendem Versicherungsschutz nicht auf den ganzen Kosten sitzen. In diesem Fall vergütet die Unfallversicherung in allen Ländern höchstens den doppelten Betrag des teuersten öffentlichen Schweizer Spitals, statt nur den Sozialtarif des entsprechenden Landes.

Wichtig ist, dass der Versicherte glaubhaft machen kann, dass er im Ausland Spital- und Arztkosten bezahlt hat. Nur dann werden Versicherungen die Kosten übernehmen. Aus gutem Grund: «Wir bekämpfen Versicherungsmissbrauch konsequent», sagt dazu Roger Stalder, Versicherungsexperte bei der Suva. Da die Suva immer wieder mit Versicherten konfrontiert sei, die auf Kosten der ehrlichen Prämienzahler teilweise sogar mit gefälschten Arztberichten aus dem Ausland Versicherungsgelder erschleichen wollten, kontrolliere sie genau, ob eine Leistung wirklich bezogen wurde.

Weitere Informationen vermittelt die Suva in ihrer Broschüre «Weltweit versichert».

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