Forum BGM Zürich gegründet: Für gesündere Mitarbeitende

Leistungsfähige und motivierte Mitarbeitende sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Das von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich initiierte neue Forum BGM Zürich unterstützt Betriebe zur Stärkung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Petra Keel ist Geschäftsführerin des neuen Forum BGM Zürich. (Bild: zVg)

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Dabei wird es für Betriebe immer wichtiger, die Gesundheit der Mitarbeitenden aktiv zu fördern. Denn damit werden sie für die begehrten Fachkräfte attraktiv. Dies weiss auch Petra Keel, Geschäftsführerin des neu gegründeten Forum BGM Zürich. «Wie wir alle persönlich erfahren, verändert sich die Arbeitswelt. Das Tempo wird schneller, die Aufgaben komplexer und die Prozesse digitaler», beobachtet sie. Diese Entwicklung wird durch die Pandemie noch verstärkt und sie geht nicht an allen Mitarbeitenden spurlos vorbei. Laut Gesundheitsförderung Schweiz
berichten drei von zehn Erwerbstätigen über Stress bei der Arbeit. Fast gleich viele sind emotional erschöpft. Arbeitsausfälle wegen Burnout nehmen kontinuierlich zu. «Dieser Tendenz möchten wir mit dem Forum BGM Zürich entgegenwirken. Denn Arbeit kann Sicherheit, Struktur, Identität und Selbstvertrauen geben und damit die Gesundheit fördern. In Betrieben braucht es dafür eine gesundheitsfördernde Organisation Führung und Kultur», erklärt Petra Keel.

Stärkung der erwerbstätigen Bevölkerung

Im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat Prävention und Gesundheitsförderung zum Ziel, die Gesundheit von Erwerbstätigen und damit auch Zürcher Betriebe zu stärken. Aus diesem Grund hat Prävention und Gesundheitsförderung das Forum BGM Zürich ins Leben gerufen. Der Arbeitgeber Zürich VZH, der Kaufmännische Verband Zürich, die Suva und die SVA Zürich konnten als zusätzliche Träger des Forums gewonnen werden. Dank dieser Zusammenarbeit agiert das Forum BGM Zürich nahe an der Praxis, bindet vorhandene Expertise ein und ist gut vernetzt. Das Forum ist zudem unabhängig und nicht gewinnorientiert.

Informationen aus Theorie und Praxis

Das neue Forum BGM Zürich bietet Betrieben verschiedene Dienstleistungen an. Auf der Wissensplattform www.bgm-zh.ch finden Führungskräfte, HR-Fachpersonen und BGM-Verantwortliche Know-how und Tools für die Praxis sowie laufend neue Beispiele von Betrieben aus dem Kanton, die BGM im Arbeitsalltag umsetzen. «Viele Betriebe stellen sich unter BGM etwas Grosses und Kompliziertes vor», stellt Petra Keel fest. «Auch mit einzelnen kleineren Massnahmen wie der Einführung von Arbeitssequenzen ohne Unterbrechung oder gezielten Rückkehrgesprächen können Betriebe eine erste nachhaltige und positive Wirkung erzeugen.»

Forum BGM Zürich vernetzt über Veranstaltungen

Damit sich Betriebe vernetzen und ihr Know-how teilen und erweitern können, organisiert das Forum BGM Zürich mehrmals pro Jahr Erfahrungsaustauschtreffen. «Betriebe, die an einem ähnlichen Punkt stehen, kämpfen meist mit vergleichbaren Problemen. Sich zu unterstützen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, kann Vieles vereinfachen und in Gang setzen», sagt Petra Keel. Auch Martin Hirzel, Präsident von Swissmem, betont: «Firmen brauchen gute Netzwerke, welche Unterstützung bieten. Das schliesst auch die betriebliche Gesundheitsförderung mit ein.»

An halbtägige Fokus- sowie an Online-Impulsveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Megatrends wie «Gesundheit» und «New Work» aber auch ganz konkrete Themen wie beispielsweise «Sicherheit auf Baustellen» vorgestellt und diskutiert. «Im Kanton Zürich gibt es hervorragende Fachstellen zu gesundheitsrelevanten Themen. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass wir diese einbeziehen und Synergien nutzen», sagt Keel.

BGM als lohnende Investition

Die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich. Unternehmen können mit gesundheitsfördernden Massnahmen ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern und so im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten. BGM erhöht die Zufriedenheit, die Motivation und die Leistung der Mitarbeitenden sowie deren Verbundenheit mit dem Unternehmen. Da mit einem gut implementierten BGM die Absenzen sinken und die Mitarbeitenden nach einer Krankheit in der Regel schneller wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, können Betriebe bis zu zwanzig Prozent der Absenzkosten sparen. «Gerade in turbulenten und unruhigen Zeiten lohnt es sich für Betriebe, Ressourcen in ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu stecken. Denn gesunde und engagierte Mitarbeitende tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei», betont Hans Strittmatter, Geschäftsleiter Arbeitgeber Zürich VZH.

Fratelli Matasci SA gewinnt Phoenix Award für langfristiges Unternehmertum

Am 5. Oktober 2021 erhielt die in Tenero ansässige Weinkellerei und Weinhandlung Fratelli Matasci SA den Phoenix Award 2021 für langfristiges Schweizer Unternehmertum. Die Auszeichnung kommt passend zum 100. Geburtstag von Fratelli Matasci in diesem Jahr.

Übergabe des Phoenix Award 2021 an Fratelli Matasci SA, v.l.n.r: Giacomo Garaventa (Laudator), Mario Matasci, Elia Maran, Joel Pfister, Carla Kaufmann (Initiantin), Rene Spielmann (Jury-Mitglied). Foto: zVg

Der Phoenix Award für langfristiges Schweizer Unternehmertum wird nach seiner Premiere im Jahr 2020 zum zweiten Mal vergeben und ehrt Schweizer KMU, die mittels erfolgreicher Nachfolgeregelung den Fortbestand ihres Unternehmens seit einem Jahrhundert oder mehr meistern. Ihnen soll auf diese Weise die Sichtbarkeit und die «Bühne» gegeben werden, die sie verdienen.

Seit 100 oder mehr Jahren im Geschäft

KMU, die über so lange Zeit erfolgreich für den Erhalt ihrer Firma gesorgt haben, mussten bereits mehrere Krisen wie Weltkriege und Wirtschaftskrisen überwinden und sich wie der «Phoenix aus der Asche» neu erheben. Potenzielle Preisträger sind daher Schweizer KMU, die in diesem Jahr ihren hundertsten «Geburtstag» haben oder hundert Jahre im Schweizer Handelsregister eingetragen sind. Aus diesen Unternehmen ermitteln eine Fach-Jury und ein Jury-Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmertum und Medien in einem mehrstufigen Verfahren den Preisträger des Phoenix Award. Im Fokus der Bewertung stehen dabei die Innovations- und Disruptionsfähigkeit, die Teamleistung sowie der gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Beitrag der Unternehmen.

Ins Leben gerufen wurde der Preis von der seit 2018 bestehenden Initiative Nachfolgebus.ch. Dabei handelt es sich um eine in dieser Form bisher einzigartige Informationskampagne für KMU-Unternehmer*innen rund um das Thema Unternehmensnachfolge. Seit ihrem Start erhält die Initiative Nachfolgebus.ch kantonale Unterstützung durch die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich.

Fratelli Matasci SA leistet gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Beitrag

Bei der Jury-Entscheidung für Fratelli Matasci fiel besonders ins Gewicht, dass das Unternehmen sowohl als Wegbereiter des Tessiner Merlots in die ganze Schweiz wie als wesentlicher Abnehmer der Tessiner Weinbauern und damit als Förderer für den Erhalt des Weinanbaus in den Tessiner Tälern eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig sichert das Unternehmen damit Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Handel. Darüber hinaus ist Fratelli Matasci in den Augen der Jury im besten Sinne ein typischer Vertreter des Tessiner Unternehmertums, der traditionelles und dabei in steter Weiterentwicklung begriffenes Weinhandwerk um einen kulturellen Beitrag erweitert und dem Weingenuss eine zusätzliche Note verleiht. Das alles getragen seit hundert Jahren von einer Familie, die heute in dritter und vierter Generation zusammenarbeitet.

«Als Pionier öffnete Fratelli Matasci dem Tessiner Merlot die Tore über die Kantonsgrenzen hinaus in die ganze Schweiz. Dank herzlicher Gastfreundschaft und Kreativität spannt sich der Bogen in der weiteren Entwicklung von der Rebe bis zur Kunst und das Unternehmen geht bis heute seinen ganz eigenen Weg. Zusammengehalten von einer emotional starken Familie ist Fratelli Matasci in der vierten Generation angekommen und bestens aufgestellt, um ein nächstes Jahrhundert Firmengeschichte zu schreiben. Dieser Beitrag ist sowohl aus gesellschaftlicher wie volkswirtschaftlicher Sicht ein Glücksfall für jede Region», resümiert Giacomo Garaventa das Urteil von Jury und Jury-Beirat in seiner Laudatio.

Gratulationen aus Politik und Wirtschaft

Mario Matasci, Mitglied der zweiten Generation des Familienunternehmens, nahm den Preis mit grosser Freude im Namen aller Familienmitglieder und der Mitarbeitenden entgegen. Die Preisträgerurkunde überreichte Carla Kaufmann, Initiatorin des Phoenix Award, zusammen mit Unternehmer, Nachfolgeexperte und Jury-Beiratsmitglied Giacomo Garaventa. Darüber hinaus überbrachten Christian Vitta, Regierungsrat und Direktor des Departements für Finanzen und Wirtschaft des Kantons Tessin, Graziano Crugnola, stellvertretender Bürgermeister von Tenero-Contra, sowie Vertreter*innen aus u.a. Weinbau, Tourismus und Kultur persönlich ihre Glückwünsche zu diesem Unternehmerpreis.

«Diese unerwartete Auszeichnung heute zu erhalten, rundet unser 100-jähriges Bestehen auf gelungene Weise ab. Sie würdigt den Erfolg unseres Unternehmens und somit unser aller gemeinsame Arbeit und Philosophie als Familienunternehmen. Gleichzeitig sehe ich in diesem Phoenix Award einen motivierenden Auftakt für die nächsten 100 Jahre», so die treffenden Worte von Mario Matasci, der den Preis entgegennimmt.

Weitere Informationen zum Unternehmen: www.matasci-vini.ch

Export Award 2021: Jury kürt Nispera zum Gewinner

Am 30. September 2021 wurde im Zürcher Kongresshaus der Export Award 2021 vergeben. Aus drei Finalisten setzte sich schliesslich das Startup Nispera durch und durfte aus den Händen von Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von Switzerland Global Enterprise (S-GE) die Trophäe in Empfang nehmen.

Preisverleihung Export Award 2021: v.l.n.r. Simone Wyss Fedele (S-GE), Andy Fischer (Medgate), Gianmarco Pizza (Nispera), Cedric Wilhelm (Penergetic), Ruth Metzler-Arnold (S-GE), Ralph Siegl (Experts for Leaders). (Foto: Nispera AG)

Das Zürcher Start-up Nispera wurde am 30. September mit dem Export Award 2021 von Switzerland Global Enterprise (S-GE) ausgezeichnet. Mit dem Export Award zeichnet die Exportförderungs-Organisation jedes Jahr ein Unternehmen aus, das erfolgreich im Ausland Fuss gefasst hat. Die Kandidaten und Gewinner der letzten Jahre zeigen exemplarisch, wie erfolgreich sich Schweizer KMU gegen zahlreiche Widerstände auf dem internationalen Parkett behaupten – durch Innovationskraft, Agilität und Cleverness. Unter den Bewerbern werden immer wieder «Hidden Champions» mit einem grossen Internationalisierungspotenzial entdeckt.

Export Award 2021 mit interessanten Finalisten

Das diesjährige Siegerunternehmen Nispera, ein Unternehmen, das intelligente Datenlösungen für die Überwachung von Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen, entwickelt, stand neben dem Basler Telemedizinanbieter Medgate und dem Thurgauer Familienunternehmen Penergetic International im Final. «Nispera hat der Jury überzeugend aufgezeigt, wie wichtig eine rasche Skalierbarkeit im umkämpften internationalen Energiemarkt ist», begründet Ralph Siegl den Entscheid. Er ist Präsident der ehrenamtlichen und unabhängigen Jury aus namhaften Persönlichkeiten der Schweizer Wirtschaft, Wissenschaft und Medienwelt. «Das Unternehmen plant das internationale Wachstum sorgfältig und setzt Prioritäten bewusst, um eine hohe Wirksamkeit bei neuen Markteintritten zu erzielen», sagt Siegl.

Starkes Wachstum im Ausland dank gezielter Planung

Gegründet im Jahr 2015, bietet Nispera Datenlösungen für erneuerbare Energieanlagen. Die Software-as-a-Service-Plattform (SaaS) des Zürcher Start-ups ist bereits in über 150 Windenergieanlagen, 250 Photovoltaik-Anlagen und 20 Wasserkraftwerken in über 25 Ländern im Einsatz. Von Anfang an setzte man auf Internationalisierung: Das 15-köpfige, internationale Team erzielt heute mehr als 80 % des Umsatzes im Ausland. Ziel ist nun die Erschliessung weiterer Märkte und die Steigerung des Umsatzes im Ausland auf 97 %. Zu diesem Zweck werden potenzielle Kunden vom Global Head of Sales identifiziert und vom Team bearbeitet. Vor der Corona-Pandemie nahm das Start-up zudem an relevanten Events in den Zielmärkten teil. Dank guter Reputation profitiert es heute stark von der Weiterempfehlung durch zufriedene Kunden.

Preisübergabe durch Ruth Metzler-Arnold

S-GE konnte die Finalisten für die Preisverleihung in diesem Jahr wieder persönlich im Kongresshaus Zürich empfangen. Die Feier fand im kleinen Rahmen physisch statt und wurde auch digital übertragen. Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, hat die Trophäe an dem Sieger überreicht: «Ich gratuliere Nispera zu diesem Erfolg. Das Start-up zeichnet sich insbesondere durch seine Fähigkeit aus, sich in seine Kunden hineinzuversetzen und deren sich rasch ändernde Bedürfnisse in die eigene Arbeit einfliessen zu lassen.» Nispera darf nun das Label «Export Award» verwenden. Zusätzlich zur Trophäe erhält der Gewinner einen Gutschein für die Unterstützung im Exportgeschäft durch S-GE, etwa für einen neuen Markteintritt, sowie eine gratis Gold-Mitgliedschaft bei S-GE.

Weitere Informationen: S-GE

Sind Cloud-Lösungen das Business-Modell der Zukunft?

Obwohl das Phänomen der Digitalisierung mittlerweile kein Neues mehr ist, arbeiten viele Unternehmen auch heute noch häufig mit altbewährten und oftmals überholten IT-Lösungen. Mit der Einführung von Cloud-Lösungen oder auch dem Umstieg von komplexen »On-Premise« Produkten, können Betriebe langwierige und ressourcenaufwendige Beschaffungsprozesse innerhalb kürzester Zeit optimieren. Ein Experte erläutert die Gründe, die in der heutigen Berufswelt für Cloud-Lösungen sprechen.

Cloud-Lösungen: Billig, sicher und schnell? (Bild: Pixabay.com)

Standardisierte Prozesse, maximale Effizienz und geringere Kosten – die Gründe für die Implementierung von Cloud-Lösungen in der Beschaffung sind vielfältig. In vielen Unternehmen wird allerdings nach wie vor mit überholten oder gar analogen Abläufen gearbeitet. Patrick Sommer, Head of Consulting bei CNT Management Consulting in Zürich, ist sich der gegenwärtigen Situation bewusst: »Viele Unternehmen sind weiterhin zögerlich, wenn es um Digitalisierungsthemen geht. Fehlende Entscheidungsbereitschaft und Zielstrebigkeit sorgen dafür, dass nach wie vor viel mit altbewährten Geschäftsmodellen gearbeitet wird.« Die Bereitschaft, etwas zu ändern, existiere allerdings durchaus. Sehr häufig besteht der Wunsch, die firmeninternen individuellen Prozesse zu überarbeiten. Dem entgegnet der Experte mit Cloud-Lösungen: »Die Cloud hat den Vorteil, auf standardisierten Prozessen aufzubauen, die allesamt auf Basis von ‚Best Practice‘ entwickelt wurden.« Speziell in Zeiten der Corona-Pandemie haben viele Firmen die Wichtigkeit von digitalen Lösungen erkannt und nutzen freie Ressourcen dazu, IT-Projekte umzusetzen. Da Einkaufsprozesse nicht nur in allen Branchen notwendig sind, sondern zu 90 Prozent überall gleich ablaufen, empfehlen sich Cloud-Lösungen für Unternehmen aus allen Bereichen.

Von altbewährt zu vollständig automatisiert

Firmen, die Geschäftsbereiche bereits digitalisiert haben, benötigen für einen Umstieg von älteren »On-Premise« auf Cloud-Lösungen zwar im Normalfall lediglich 12 Wochen, vielen Kunden geht das allerdings gar zu schnell. Häufig wird die Implementierung dann auf knappe sechs Monate ausgedehnt, dafür funktioniert die Cloud dann vollumfänglich ab Tag eins. Das bedeutet beispielsweise, dass zeitaufwendige interne Betriebsabläufe zentral über ein digitales Interface gesteuert oder automatisiert werden. Ein Maschinenpark kann ab diesem Zeitpunkt mobil in einem einzigen Programm verwaltet werden, in dem man Auf- und Ausgaben stets im Blick hat. Und der Einkaufsprozess erfolgt vollständig papierfrei. »Durch die Anwendung der Cloud wird die gesamte Beschaffungskette digitalisiert und automatisiert, wodurch fehleranfällige und unauffindbare Papierverträge der Vergangenheit angehören«, erklärt Sommer. Das bedeutet, vom Sourcing über das Lieferanten- und Vertragsmanagement, Bestellungen, bis zur Rechnungs- und Zahlungsabwicklung läuft alles vollständig digital. Vorteile: die Einhaltung betrieblicher, vertraglicher und gesetzlicher Vorschriften kann einfacher sichergestellt werden und Mitarbeiter fällen Kaufentscheidungen auf Grundlage der Vorgaben des Unternehmens. Sämtliche Beschaffungsrichtlinien werden dabei automatisch eingehalten.

Patrick Sommer, Head of Consulting bei CNT Management Consulting in Zürich. (Bild: zVg)

Frühzeitige Integration von Lieferanten

Trotz der zahlreichen Vorteile ist bei vielen Unternehmen die Unentschlossenheit bezüglich Cloud-Lösungen weiterhin gross.  Die hohe Flexibilität und die uneingeschränkte Kontrolle über das System wird bei bewährten »On-Premise« Lösungen geschätzt. Auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten spielt eine Rolle. »Bei Cloud-Lösungen müssen auch die Lieferanten mitspielen, sich im Programm anmelden und ihre Produkte dort angeben. Schwierig wird es dann, wenn der jeweilige Lieferant selbst noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist«, beschreibt Sommer. Deswegen empfiehlt es sich, die Lieferanten mithilfe von Kommunikationsmitteln wie Newslettern, Schulungen oder Handbüchern frühzeitig abzuholen und somit in den Prozess zu integrieren.

Cloud-Lösungen: Die richtige Software ist nur der erste Schritt

Oftmals herrscht bei Unternehmen der Irrglaube, mit der Entscheidung für »On-Premise« oder Cloud-Lösungen bereits den Digitalisierungsprozess bewältigt zu haben. Dies sei zwar ein wichtiger Bestandteil der Transformation, aber bei weitem noch nicht das Ende: »Um die digitale Implementierung erfolgreich zu gestalten, müssen alle unternehmensspezifischen Massnahmen sowie deren Umfang in die Kosten-Nutzen-Rechnung miteinfliessen«, hebt Sommer hervor. Es sei schlichtweg schwierig, Roadmaps und KPIs für etwas zu erstellen, von dem man selbst nur über eingeschränktes Wissen verfügt. »Individuelle Massnahmen lassen sich viel einfacher festlegen, wenn die Optimierungspotenziale korrekt beziffert sind«, betont der Experte. Wer seine Prozesse hinterfragt, habe bereits vieles richtig gemacht.

Weitere Informationen: CNT Management Consulting

Wieder so viele Stelleninserate wie vor der Corona-Pandemie

Die Zahl der Stelleninserate erreicht im 3. Quartal 2021 zum ersten Mal wieder Vor-Corona-Niveau. Vor allem Gastgewerbe- und Hotellerieberufe erholten sich im Sommerhalbjahr 2021 deutlich.

Die Zahl der Stelleninserate erreicht wieder Vor-Corona-Niveau, nicht aber in der Hotellerie- und Gastrobranche, auch wenn dort eine deutliche Erholung festzustellen ist. (Grafik: Adecco Group)

Das 3. Quartal 2021 zeigt einen deutlichen Anstieg an Stelleninseraten: Der  Swiss Job Market Index liegt 9% über dem Vorquartal und gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zunahme sogar 28%: „Unternehmen setzen den positiven Trend in ihrer Personalsuche im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 fort und der Adecco Job Index erreicht im 3. Quartal 2021 erstmals Vor-Pandemiekrisen-Level, was für eine eindeutige Erholung spricht.“, erläutert Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

Vielversprechende Entwicklung im Gastgewerbe 

„Das Gastgewerbe hat bereits im 2. Quartal 2021 einen Aufschwung erlebt. Auch die Zahl der Logiernächte in der Hotellerie legte deutlich zu. Im 3. Quartal 2021 sind für die stark gebeutelten Berufe von Gastronomie und Hotellerie seit einem halben Jahr wieder viel mehr Stellen ausgeschrieben. Und auch wenn hier das Vor-Corona-Level noch nicht wieder gänzlich erreicht ist, hat die Branche aktuell mit grossen Rekrutierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Viele Mitarbeitende im Gastrobereich haben während der Corona-Pandemie Jobs in anderen Branchen gefunden und haben nun deutlich höhere Erwartungen bezüglich Arbeitszeit und -ort“, führt Monica Dell‘Anna, Chefin der Adecco Gruppe Schweiz aus.

Erst hart getroffen, nun geht es wieder aufwärts

Die Restaurants und Hotelleriebetriebe mussten schweizweit zweimal gänzlich ihre Türen schliessen und durften zwischenzeitlich bis und mit dem 1. Quartal 2021 lediglich unter eingeschränktem Betrieb wieder öffnen. Folglich zeigt der Vor-Corona-Vergleich: Die Berufe von Gastronomie und Hotellerie erlitten 2021 verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 Einbussen in der Zahl ausgeschriebener Stellen (-36%). Allerdings unterschied sich deren Grössenordnung zwischen verschiedenen Berufen: Die Stelleninserate für MitarbeiterInnen Réception sowie Portiers und Portierinnen nahmen 2021 mit -52% am stärksten ab, gefolgt von Inseraten für HilfsmitarbeiterInnen in Küche, Service, Wäsche und Reinigung und andere Berufsleute des Gastgewerbes mit -46%, Restaurations- und Hotelfachmänner und -frauen mit -43% sowie KöchInnen mit -24%. Am glimpflichsten kamen mit einem Rückgang von -19% die Geschäftsleitungen und andere Leitungspositionen in Gastro- und Hotelleriebetrieben davon.

Erholung im Gastgewerbe und in der Hotellerie bemerkbar 

Im Zuge der Öffnungsschritte und Lockerungen der Corona-Massnahmen und mit dem Wegfallen der Personenbeschränkungen im Juni 2021 bekam die Branche wieder Antrieb. Die jüngsten Entwicklungen der Stellenanzeigen für Berufe von Hotellerie und Gastronomie bestätigen dies: Übers Sommerhalbjahr 2021 hat die Zahl der Stelleninserate wieder stark zugenommen im Vergleich zum vorangehenden Winterhalbjahr, welches geprägt war durch den Lockdown um die Weihnachts- und Neujahrszeit herum sowie die Einschränkungen im Frühjahr 2021.

„Auch haben die Betriebe von Gastronomie und Beherbergung in dieser Zeit viele meldepflichtige Stellen bei den RAV/Jobroom gemeldet und die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist über die Sommermonate wieder deutlich gesunken. Wir von Adecco konnten im Bereich Hotel und Gaststättengewerbe einen deutlichen Anstieg der Mandate in diesem Zeitraum verzeichnen, insbesondere in der Sommerperiode Juni, Juli, August. In diesem Zeitraum ist die Zahl der Mandate um 61,8 % gestiegen“, erläutert Monica Dell’Anna.

Stelleninserate in Gastgewerbe und Hotellerie: noch nicht auf Vor-Corona-Niveau 

Trotz der Zunahme der Stelleninserate in Gastgewerbe und Hotellerie zeigen die Zahlen, dass der im Winterhalbjahr 2019/2020 verzeichnete Höchstwert von 139 Punkten noch nicht erreicht ist.

„Das Vor-Corona-Level des Index für Gastro- und Hotellerieberufe wies kurz vor Mitte März 2020 seinen Höchstwert auf, so dass es wohl noch etwas dauern wird, bis der Stellenmarkt der Gastro- und Hotellerieberufe diesen Wert erreichen kann. Der Index der Stellenausschreibungen für diese Berufe liegt im Sommerhalbjahr 2021 14% tiefer als im Vor-Corona-Sommerhalbjahr 2019“, ergänzt Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

Quelle: Adecco Group

Digitale Rechnungsverarbeitung: Kein logistischer Kraftakt mehr

Die Pandemie hat dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Prozesse überdenken. Gerade die digitale Rechnungsverarbeitung erweist sich für die Arbeit im Homeoffice als Vorteil, wie Eros Merlini von Conextrade erläutert.

Die digitale Rechnungsverarbeitung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verschlankung von Prozessen. Eros Merlini, Head of Conextrade bei Swisscom, spricht über die wesentlichen Vorteile von E-Invoicing. (Bild: zVg / Conextrade)

Conextrade, ein Swisscom-Unternehmen, unterstützt ihre Kunden in der gesamten digitalen Prozesskette und hilft ihnen somit, ihre Digitalisierung zu optimieren. Wir sprachen mit Eros Merlini, Head of Conextrade bei Swisscom, über die aktuellen Entwicklungen.

Herr Merlini, im Zuge der Pandemiemassnahmen mussten bekanntlich viele Unternehmen ihre Prozesse anpassen. Wie stark hat sich dies auf die Nachfrage nach Dienstleistungen von Conextrade ausgewirkt? Gab es so etwas wie einen Boom?
Eros Merlini: Die Arbeit im Homeoffice hat vielen Unternehmen aufgezeigt, wie schwierig und aufwendig die Bearbeitung von Kreditorenrechnungen im Homeoffice sein kann. Gezwungenermassen hat durch die Pandemiemassnahmen in Grossunternehmen wie auch in KMU ein Umdenken stattgefunden. Denn die Rechnungsannahme, -bearbeitung, -weiterleitung, -visierung und -archivierung ist im Homeoffice ein logistischer Kraftakt. Entsprechend entstand ein gesteigertes Interesse nicht nur für die Conextrade-Services, sondern auch für weitere Swisscom-Services wie z.B. Swiss TrustRoom.

Wem stehen die Lösungen von Conextrade zur Verfügung: Nur den Swisscom-Kunden?
Die Dienstleistungen von Conextrade stehen allen Unternehmen in der Schweiz zur Verfügung, unabhängig der Branche.

Wie hoch ist der effektive Zeitgewinn bei der Umstellung auf E-Invoicing bzw. E-Procurement? Lässt sich dies beziffern?
Verschiedene Studien (z.B. von Billentis, Computerworld oder der FHNW) beziffern das Einsparungspotenzial Digital vs. Papier bei der Rechnungsstellung auf CHF 3.– bis CHF 6.– und auf der Rechnungsempfangsseite auf CHF 20.– bis CHF 30.– pro Rechnung.

Und wie hoch ist der Implementierungsaufwand für eine digitale Rechnungsverarbeitung?
Das ist nicht so einfach zu sagen, da es davon abhängt, ob das Unternehmen eine eigene IT-Abteilung hat oder ob es die Lösung selber implementieren will.

Wie steht es um die Schnittstellen zu Buchhaltungssoftware und ERP-Systemen von Dritten? Welche werden da unterstützt?
Conextrade ist eine ERP-unabhängige Plattform für digitale Prozesse und schliesst Unternehmen mit unterschiedlichen ERP-Systemen an. Unsere Kunden nutzen z.B. SAP, Navision, Abacus, Sage, Sesam usw.

Neben der ganzen «Digitalisierungswelle» gibt es auch andernorts Veränderungen im Zahlungsverkehr. So wird etwa der bekannte orange Einzahlungsschein bald der Vergangenheit angehören. Inwieweit wäre dies ein idealer Anlass, komplett auf E-Invoicing umzustellen?
Der Einzahlungsschein wird durch den QR-Code bzw. die QR-Rechnung ersetzt. Die Umstellung ist an und für sich kein spezieller Anlass, um auf E-Invoicing umzusteigen. Die eigentliche Motivation für E-Invoicing beim Rechnungsversand sind das grosse Einsparungspotenzial sowie die Umweltfreundlichkeit, da Druck, Papier, Briefumschläge und vor allem das Porto wegfällt – dies für E-Invoicing im B2B-Bereich und auch neu mit eBill (digitale Rechnung ins eBanking-Portal) für den B2C-Bereich.

Wo sehen Sie weitere Potenziale für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen?
Neben der Rechnung liegt ein grosses Potenzial in der Kombination mit den weiteren Prozessen der Procure2Pay/Order2Cash-Kette, wie z.B. Bestellung, Bestellbestätigung und Lieferschein. Die Digitalisierung dieser Prozesse bringt weitere Effizienz- und Kosteneinsparungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die automatische Rechnungsverbuchung (Order Matching) mit sich.

Weitere Informationen: www.conextrade.com

Nachhaltiges Investieren liegt in der Schweiz noch nicht im Trend

Nachhaltiges Investieren wird immer mehr zum Mainstream – nur nicht in der Schweiz: Gemäss einer Studie haben nur 14 Prozent der kleineren Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz ESG-Themen im Blick. Dies im Gegensatz zum übrigen Europa und UK, wo Alternatives immer wichtiger werden.

Verschliessen institutionelle Anleger die Augen vor ESG (Environmental Social Governance)-Themen? Nachhaltiges Investieren liegt überall im Trend, allerdings noch nicht in der Schweiz. (Symbolbild; Bild: Unsplash.com)

Institutionelle Anleger in Europa und UK richten ihr Augenmerk verstärkt auf ökologische und soziale Themen, kurz ESG (Environmental Social Governance). Mittlerweile haben 76 Prozent ESG-Themen und damit verbundene Risiken im Blick. Während die Umwelt nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses der institutionellen Anleger steht, beginnen einige Investoren, ihren Schwerpunkt auf soziale Faktoren (27 Prozent) wie Humankapital und Arbeitsrechte auszuweiten. Dies sind einige der Ergebnisse der Mercer European Asset Allocation Insights 2021, die verschiedene Fragen zur Anlageallokation europäischer Pensionseinrichtungen beleuchten. Untersucht wurden dabei die Anlagestrategien in der britischen und europäischen Pensionsbranche mit rund 850 institutionellen Anlegern in elf Ländern, die ein Gesamtvermögen von rund einer Billion Euro repräsentieren. Etwa die Hälfte der befragten Einrichtungen verwaltet unter 100 Mio. USD.

Nachhaltiges Investieren ist in der Schweiz noch kein Trend

Im europäischen Vergleich bildet die Schweiz eine deutliche Ausnahme: Laut Studie haben nur 14 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen schon ESG-Risiken berücksichtigt. Zudem konzentrieren sie sich dabei fast ausschliesslich auf Umweltfaktoren. Zu beachten ist hierbei, dass an der Mercer-Studie mehrheitlich kleinere Kassen teilgenommen haben (75 Prozent liegen unter 500 Mio. USD Vermögen), die bei strategischen Themen oft langsamer handeln.

«Die Studie macht deutlich, dass es vor allem bei kleineren Einrichtungen in Punkto nachhaltige Anlagen noch Verbesserungsbedarf gibt. Nicht nur aus moralischer, sozialer und politischer Sicht sollte ESG zum Thema werden: Es zeigt sich auch, dass nachhaltige und Impact-Investments auch gut für die Risikoabsicherung des Portfolios und letztlich die Rendite sein können», kommentiert Tobias Wolf, Head Advisory bei Mercer Schweiz. «Allerdings verfügen kleinere Kassen oft nur über unzureichende Ressourcen für derartige strategische Themen. Wichtig ist dann, externe Unterstützung einzuholen, z. B. für den Aufbau einer ganzheitlichen ESG-Strategie und die Begleitung deren Umsetzung bis hin zur Auswahl geeigneter Anlagen.»

Die Zahl der europäischen Anleger, die eine kohlenstoffarme oder klimabezogene Indexierung verwenden, ist im Vergleich zum letzten Jahr stark gestiegen (26 Prozent gegenüber 6 Prozent). Die Studie zeigt, dass eine grosse Mehrheit der Anleger ESG in alle Aspekte ihrer Tätigkeit integriert, einschliesslich der Auswahl von Investmentmanagern (83 Prozent), der Überwachung von Investmentmanagern (88 Prozent), der Berichterstattung (79 Prozent) und der Vermögensallokation (64 Prozent). Die Umfrage zeigt auch, dass die Anleger von einer eher reaktiven zu einer proaktiven Haltung übergehen, wobei regulatorische Faktoren als Motivation für die
Berücksichtigung von ESG-Risiken an Bedeutung verlieren (67 Prozent nannten dies als Hauptgrund, gegenüber 85 Prozent im Vorjahr). «Während der Pandemiezeit, die für viele Anleger eine grosse Herausforderung darstellte, kam es in ganz Europa zu einem starken Anstieg der Investitionen in nachhaltige Investmentfonds», so Joanne Holden, Global Head of Investment Research bei Mercer. «Obwohl Umweltthemen nach wie vor im Mittelpunkt stehen, ist es ermutigend zu sehen, dass viele Anleger beginnen, die sozialen Auswirkungen ihrer Anlagen zu berücksichtigen. Die Anleger werden sich bewusst, wie die Elemente innerhalb des Komplexes ESG zusammenhängen, und wie Menschen und der Planet miteinander verbunden sind. Und da die Unternehmensverantwortung ganz oben auf der Tagesordnung der Vorstände steht, wollen immer mehr Unternehmen ihren Teil zur Unterstützung von Themen wie Menschenrechte, gerechte Bezahlung und soziale Gerechtigkeit beitragen.»

Allokationen in alternative Anlagen steigen

Ganz allgemein zeigt die Mercer-Studie, dass die Allokation in alternative Anlagen inzwischen fast gleich hoch ist wie die in Aktien und in einigen Fällen (Grossbritannien und Deutschland) sogar höher. Die Abkehr von Aktien setzt sich bei britischen und europäischen Anlegern fort (von 22 auf 21 Prozent durchschnittliche Allokation in den
Gesamtportfolios), da sie versuchen, ihre Renditetreiber zu diversifizieren, sich gegen Marktvolatilität zu schützen und inflationsgeschützte Renditeströme zu erschliessen. Viele leistungsorientierte Anleger streben zunehmend eine Diversifizierung über alternative Anlageklassen an (von 18 auf 20 Prozent), wie z. B. festverzinsliche
Wachstumsanlagen, Private Equity und Realwerte. In der Schweiz zeigt sich wiederum ein anderes Bild: Die typische Allokation in Alternatives beträgt lediglich 7 Prozent, wohingegen Obligationen, Aktien und Immobilien mit 33, 31 bzw. 23 Prozent nach wie vor die Portfolios dominieren. «Wir sehen weiter enorm viel Potenzial für Schweizer Anleger, die vielfältigen Vorteile einer höheren Allokation in Alternatives auszunutzen: Bessere Diversifikation, optimierte Risiken und langfristig höhere Renditechancen, insbesondere bei Ausnutzung der Illiquiditätsprämien in den privaten Märkten», so Matthieu Mougeot, Investment Solutions Leader bei Mercer Schweiz. «Die Zusammenarbeit mit einem Experten und die Delegation von ressourcenintensiven Teilen des Anlageprozesses kann für Anleger hier den Unterschied machen. Nicht nur, wenn es darum geht, die richtigen Strategien aus einem weltweiten Pool zu identifizieren, sondern auch, um Zugang zu attraktiven Opportunitäten zu erhalten und die Strategie auf hohem Niveau umzusetzen.»

Mit Blick auf die Zukunft plant die Mehrheit der Anleger (53 Prozent), Lehren aus der Pandemie zu ziehen, indem sie ihre Anlagestrategie, die Mandate der Manager oder die Governance des Plans überarbeiten. Eine beträchtliche Minderheit (38 Prozent) beabsichtigt jedoch nicht, als unmittelbare Folge der Ereignisse des vergangenen Jahres Änderungen an der Governance ihres Plans vorzunehmen. Nachhaltiges Investieren wird in der Schweiz also weiterhin zögerlich gehandhabt.

Quelle: Mercer

Prämien für Krankentaggeldversicherungen steigen ab 2022

Dicke Post haben nicht wenige KMU erhalten: Bei rund jedem dritten Unternehmen steigen die Prämien für Krankentaggeldversicherungen. Dies befand eine Umfrage des Offertenportals Gryps.ch.

Während die Krankenkassenprämien für Privathaushalte 2022 sinken, müssen besonders kleine KMU kommendes Jahr zum Teil massiv höhere Prämien für Krankentaggeldversicherungen bezahlen. (Bild: Pixabay.com)

Gesundheitsminister Alain Berset hat für einmal gute Nachrichten zu vermelden: Erstmals seit 2008 werden Krankenkassenprämien 2022 sinken, im Mittel um 0,2 Prozent. Hinzu kommt ein Abbau von Reserven durch einige Krankenkassen. Dies führt letztlich zu einer Prämiensenkung von 1,3 Prozent, wie das BAG am 28. September 2021 mitteilt.

Massiv höhere Prämien für Krankentaggeldversicherungen

Privathaushalte dürfen sich also über eine Budget-Entlastung freuen. Nicht so Unternehmen, die eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen haben: Wie eine Umfrage des Offertenportals Gryps.ch ergab, wird fast jedes dritte KMU ab 2022 höhere KTG-Prämien bezahlen müssen. Besonders betroffen zu sein scheinen dabei kleine Unternehmen mit 1 bis 10 Mitarbeitenden. Die Prämien für Krankentaggeldversicherungen steigen zudem nicht homöopathischer Dosis, sondern massiv: Von bis zu 44 Prozent höheren Prämien ist hier die Rede, möglich seien sogar Erhöhungen von 100 Prozent, wie Gryps.ch von einigen Fällen weiss.

Keine eindeutigen Gründe für Prämiensteigerungen

Die Gründe für diese Prämienerhöhungen lassen sich nur schwer eruieren, denn sie folgen keinem eindeutigen Muster. Üblicherweise steigen Prämien für Krankentaggeldversicherungen dann, wenn ein Unternehmen eine höhere Zahl an Schadensfällen zu verzeichnen hat. Gemäss der erwähnten Umfrage wird ein Fünftel der Unternehmen trotz Schadensfällen im nächsten Jahr keine höheren Prämien bezahlen müssen. 17 Prozent der befragten Unternehmen wiederum werden eine höhere Prämienrechnung erhalten, obwohl sie 2021 keine Schadensfälle zu verzeichnen hatten. Und die Covid-19-Pandemie als „Prämientreiber“ ins Feld zu führen, greift ebenfalls zu kurz: Denn nur 4 Prozent der befragten KMU hatten einen Covid-Schadensfall – und dürfen sich über gleich bleibende Prämien freuen.

Freiwillig, aber nützlich

Krankentaggeldversicherungen sind zwar freiwillig, aber inzwischen auch bei vielen KMU weit verbreitet. Denn fällt ein Mitarbeitender oder eine Mitarbeitende krankheitsbedingt aus, übernimmt die Krankentaggeldversicherung die Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers.

Quellen: Tagesanzeiger und Gryps.ch

Erfolgs-Impuls: Psychologie-Crash-Kurs für Führungskräfte

Wie gut kennen Sie sich mit Psychologie aus? Ihre Antwort auf diese Frage bestimmt massgeblich Ihren Einfluss, Ihre Produktivität und insgesamt Ihren Erfolg als Führungsperson.

Menschen zu verstehen oder zu beeinflussen geht nicht ohne Psychologie… (Bild: Pixabay.com)

Machen wir uns nichts vor: Ihr Erfolg wird zum grössten Teil dadurch determiniert, inwieweit Sie andere Menschen verstehen und beeinflussen können. Und das geht halt nicht ohne Psychologie.

Vieles lässt sich lernen

Übrigens weiss ich aus eigener Erfahrung, dass man das alles lernen kann. Denn für mich als Ingenieur waren Menschenkenntnis, Beeinflussung und Führung keineswegs Bestandteile meines Studiums. Was es im Wesentlichen braucht, sind Interesse und Anwendung, sei es durch Coaching oder Führung von anderen.

Erkenntnisse aus der Psychologie

Hier sind drei aus meiner Erfahrung extrem wichtige Erkenntnisse der Psychologie, die bei den meisten Führungspersonen viel zu wenig Beachtung finden:

  1. Emotion schlägt Logik – und zwar jedes Mal. Wieviele unserer Entscheidungen werden rein rational, also logisch getroffen? Die Antwort: nicht eine einzige. Am Ende ist immer irgendeine Emotion im Spiel. Dasselbe gilt für das Ergreifen von Aktionen: Erst Emotionen lassen Menschen agieren und sich bewegen (weshalb auch bereits das Wort „Emotion“ die „Motion“, also Bewegung beinhaltet). Jeder, der schon einmal die Kultur oder Zusammenarbeit in einem Team verändern wollte, kann das bestätigen.
  2. Ihre Realität ist verzerrt. Es gibt keine neutrale Realität, die für zwei Menschen dieselbe ist. Ja, es gibt Fakten, aber diese werden von jedem anders interpretiert. Ein passender Spruch aus der Psychologie bringt diese Erkenntnis auf den Punkt: Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie WIR sind. Unser Selbstbild wirkt wie ein Prisma, das die „Wirklichkeit“ verzerrt – und zwar bei jedem Menschen anders. Denken Sie daran, wenn Sie sich das nächste Mal wundern, warum andere einfach nicht verstehen, was für Sie ganz klar zu sein scheint.
  3. Mentale Erschöpfung ist real. Wenn Sie sich wundern, warum Sie selbst oder andere manchmal während bestimmter Zeitperioden nichts Vernünftiges zustande bringen, schlechte Entscheidungen treffen oder unproduktiv sind, haben Sie es wahrscheinlich mit mentaler Erschöpfung zu tun. Wie die physische Energie im Körper ist auch die mentale Energie begrenzt. Sie können Sie zwar wieder erzeugen (oder am besten gar nicht erst übermässig verbrauchen), das bedingt aber zunächst das Bewusstsein für das Problem. Das Management Ihrer mentalen Energie ist ein oft wichtiger Bestandteil meiner Coaching-Programme – aus gutem Grund.

Wenn Sie diese drei Erkenntnisse anwenden, wird Ihre Effektivität und Ihr Erfolg als Leader deutlich ansteigen. Viel Erfolg damit!

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Kommunikation, die auf Nachfolge heiss macht

Rund 70 000 KMU-Besitzende in der Schweiz suchen eine Nachfolge. Ihre Firma ist ihr Lebenswerk. Wie bringen sie es an den oder die Richtige? Indem sie ein lichterloh brennendes «Feuer» entfachen für ihre Geschäftsidee und ihr Werk.

Stabübergabe bei der Nachfolge: Intuitiv verlassen sich alle Menschen bei ihren rationalen Abwägungen auf das Bauchgefühl. Es spielt in jeder Entscheidungsfindung das berühmte Zünglein an der Waage. (Bild: Ryan Swanson)

Beobachter und Betroffene von Nachfolgeprojekten stellen fest, dass diese selten reibungslos über die Bühne gehen. Obwohl gut aufgegleist, platzt die Nachfolge häufig noch im letzten Moment. Dies trotz gefühlter Übereinstimmung zwischen austretendem Inhaber und ernsthaften Kandidaten. X Anläufe, zahllose Gespräche, viele Anstrengungen und vielleicht sogar auch Enttäuschungen – doch blieb bis zum Schluss berechtigte Hoffnung.

Von der Möglichkeit zur Wirklichkeit

Allerdings ist eine gelingende Nachfolge kein Zufallstreffer. Vor allem dann nicht, wenn gut konzipierte, emotionale Kommunikation sie vorbereitet und begleitet. Deren Kunst ist es, Interessierte als Menschen mit Gefühlen abzuholen. Warum? Weil letztendlich auch bei Nachfolgeprozessen stets Emotionen den Entscheid auslösen. Bei ernsthaftem gegenseitigem Interesse und kommunikativ angefachter Glut wird der Funken viel eher von der Möglichkeit zur Wirklichkeit springen. Dann entflammen sich Nachfolgende für die Geschäftsidee, für die Einzigartigkeit. Dann geht es nicht mehr primär um Preis- und Renditediskussionen, sondern um den unternehmerischen Wert, den sie für ihr eigenes Unternehmertum und ihren Lebensentwurf darin erkennen.

Herz oder Kopf – die Gretchenfrage

Wer immer für die Firmennachfolge vorgesehen ist: Mitarbeitende, Dritte oder Familienmitglieder – für sie sind rechtlich gesicherte Hard-Facts die unverzichtbare Grundlage für ihre verbindliche Entscheidung. Wen wundert’s also, dass fast ausschliesslich die harten Fakten im Fokus aller Nachfolgeverhandlungen stehen. Geredet, gestritten, diskutiert wird über Geld, Termine, Rechte, Pflichten und Verantwortung.

Demgegenüber stehen Herz und Bauch. Intuitiv verlassen sich alle Menschen bei ihren rationalen Abwägungen auf das Bauchgefühl. Hand aufs Herz: Das Bauchgefühl spielt in jeder Entscheidungsfindung das berühmte Zünglein an der Waage. Bei einem negativen Entscheid schiebt man dann einfach die Fakten als ausschlaggebend vor. Die Nachfolge als vielschichtige und emotionale Angelegenheit ist von den Gefühlen nicht ausgenommen. Und diese sind glücklicherweise kommunikativ beeinflussbar.

Die Übernahmechance emotional aufwerten

Von Anfang an lohnt es sich darum, die emotionalen Soft-Facts rund um die Nachfolge- Kommunikation auszuloten und konsequent einzubeziehen. Sie sind teils eng mit den Hard-Facts verbunden. Den Leidenschaftsfunken des Inhabers auf die Nachfolge überspringen zu lassen ist eine Herausforderung. Storytelling, also das Erzählen, und klare Botschaften haben die Kraft dazu. Mit allen in einem Aussagensystem zusammengefassten Botschaften lassen sich Erwartungen managen und die Menschen begeistern. Diese Kommunikation wertet das Unternehmen auf. Gut gerüstet bringt man seine Vorstellungen in den Verhandlungen besser zum Ausdruck; man tastet Konfliktfelder leichter ab und kann so Stufe um Stufe auf einen gemeinsamen Nenner hinarbeiten.

Ja – ich will!

Die letzte entscheidende Frage der Interessierten lautet: «Bereue ich es, wenn ich es nicht tue?» Die Antwort muss ein klares Ja sein. Dieses Ja setzt auf beiden Seiten sehr viel Vertrauen voraus. Ein Vertrauen, das der verkaufswillige Firmeninhaber mit gezielter Kommunikation schafft. Nur, wenn er selbst leidenschaftlich von seiner Firmenidee überzeugt ist, erhält er ein vorbehaltloses Ja von Kandidatinnen und Kandidaten.

Um dies zu erwirken, ist die transparente, emotional nachvollziehbare «Firmengeschichte » die optimale Form. Deren Inhalte werden mit einem Fragenkatalog erhoben und zu einem systematisch geordneten Nachfolgeaussagensystem zusammengefasst. Auf dessen Basis finden die Gespräche mit den Nachfolgeinteressierten statt. Die gleichen Botschaften dienen dem übereinstimmenden Bespielen der Medienkanäle wie Web, Social Media und den Nachfolgeplattformen. Die Botschaften sind Inhalte einer gestalteten analogen Nachfolgedokumentation. Sie dienen auch der Vorbereitung eines Letters of Intent LOI oder eines Vorvertrags.

Aussagen, die Übernahmewillige heiss machen

Das Nachfolgeaussagensystem erfüllt zwei wichtige Funktionen: Erstens schafft es auf beiden Seiten Klarheit; zweitens motiviert es Interessierte zur Nachfolge. Basis des Fragenkatalogs für das Nachfolge-Aussagensystem:

  1. Worin ist die Firma einmalig gut, effektiv besser? (USP)
  2. Was macht die Seele dieses einmaligen Lebenswerks aus? Worin besteht seine Leidenschaft, welche Aspekte vermitteln Sinn über die Rendite hinaus?
  3. Welche Unternehmereigenschaften und -persönlichkeiten sind angesprochen?
  4. Was sind ideale unternehmerische Fähigkeiten für die Nachfolge?
  5. Was wird über das Geld hinaus der Lohn der Käufer sein?
  6. Auf welche Mehrwertschöpfung oder Risiken deuten abschätzbare Marktperspektiven hin?
  7. Welche Übergabeschritte sind vorgesehen?

Höhere Chance auf gewünschte Nachfolge

Die wirksame Nachfolgekommunikation erfordert emotionale Brisanz in allen Teilen. Diese arbeiten die Autoren dieses Artikels in ihrer Tätigkeit mit Kunden gezielt heraus, mit Erfahrung und Erfolg und im Wissen um Auslösemomente bei der potenziellen Nachfolge als Menschen aus Fleisch und Blut. Im anspruchsvollen und meist länger dauernden Prozess können Firmeninhaber die einzelnen Bausteine des Aussagensystems immer wieder gezielt einsetzen. Durch das Miteinbeziehen von Soft-Facts in Vorverträge spüren sie schnell, wozu jemand bereit ist und wo Schwierigkeiten abzusehen sind. Auf der zündenden Basis emotionaler Aussagen steigt die Chance erheblich, der Firma die gewünschte Nachfolge zu sichern.

Autoren
Nic Baschung und Cornelia Aschmann bilden das Texterduo frischtext.ch. Sie bedienen die KMU-Welt mit zielführenden Texten. Ihr Fokus richtet sich auf KMU-Nachfolge, SEO-Webtexte und leicht verständliche Sprache. www.frischtext.ch

EuroSkills 2021: Schweizer Berufs-Nationalteam mit Medaillen-Segen

6 x Gold und 14 Medaillen: Das Schweizer Berufs-Nationalteam glänzt mit einem Rekordresultat an den EuroSkills 2021 in Graz. Das Team trat in insgesamt 16 Wettbewerben an.

Die Schweizer Goldmedaillengewinner/innen der EuroSkills 2021: Yunus Ruff, Silvan Wiedmer, Simon Koch, Michael Schranz, Sandro Weber, Damian Schmid und Leandra Schweizer (Foto: SwissSkills/Michael Zanghellini)

Die Resultate der EuroSkills 2021 in Graz sind einmal mehr bester Beweis dafür, was für exzellente und im internationalen Vergleich herausragende Fachkräfte das Schweizer Berufsbildungssystem hervorbringt. Die Grundlage zu ihren Erfolgen legten die insgesamt 17 in Graz angetretenen Schweizerinnen und Schweizer mit ihrer EFZ-Ausbildung im Rahmen ihrer Berufslehre. Darauf baute die intensive Vorbereitung auf, welche die Mitglieder der Schweizer Berufs-Nationalmannschaft gemeinsam mit ihren Expertinnen und Experten und der Unterstützung der Arbeitgeber zum Erfolg gebracht haben. Die sechs Europameister-Titel holten sich Leandra Schweizer (Fleischfachfrau aus Rafz/ZH), Sandro Weber (Landmaschinenmechaniker aus Zuzwil/SG), Simon Koch (Elektroinstallateur aus Boswil/AG), Michael Schranz (Anlagenelektriker aus Adelboden/BE), Damian Schmid (Automobil-Mechatroniker Fachrichtung Nutzfahrzeuge aus Nesslau/SG) sowie das Duo Yunus Ruff und Silvan Wiedmer (Automatiker aus Winterthur/ZH, siegreich im Wettbewerb Industrie 4.0). Mit dem erneuten Top-Resultat unterstrich das SwissSkills National Team einmal mehr seine Vormachtstellung unter den europäischen Top-Nationen an internationalen Berufsmeisterschaften.

Bisheriger Rekord deutlich übertroffen

Durch die Corona-Pandemie waren die jungen Berufsleute in der Vorbereitung doppelt gefordert. Ursprünglich für September 2020 geplant, mussten die EuroSkills zwei Mal verschoben werden. «Unser Team und das Umfeld jedes Einzelnen ist die notwendige Extrameile gegangen, damit wir diese Erfolge heute Abend feiern durften», freute sich Martin Erlacher, der technische Delegierte von SwissSkills, nach der Siegerehrung in Graz. «Wir dürfen alle sehr stolz sein und haben die an sich schon hohen Erwartungen deutlich übertroffen.»

Die Schweiz war mit dem grössten Team der Geschichte an den 7. EuroSkills am Start. Der bisherige Rekord bezüglich Medaillengewinnen lag bis anhin bei 8 Medaillen aus dem Jahr 2012. Erklärtes Ziel im Vorfeld war es, diese Bestmarke zu verbessern. Insgesamt nahmen an den EuroSkills in Graz über 400 junge Fachkräfte aus 19 Nationen teil.

Die Schweizer Resultate der EuroSkills 2021

Gold:

  • Leandra Schweizer (Fleischfachfrau EFZ), Rafz/ZH, Arbeitgeber: Metzgerei Sigrist, Rafz/ZH. Experte: Sascha Fliri, Spiez/BE.
  • Damian Schmid (Automobil-Mechatroniker EFZ Fachrichtung Nutzfahrzeuge), Nesslau/SG, Arbeitgeber: Altherr Nutzfahrzeuge AG, Nesslau/SG. Experte: Jean Trotti, Noréaz/FR.
  • Simon Koch (Elektroinstallateur EFZ), Boswil/AG, Arbeitgeber: Bütler Elektro, Muri/AG. Experte: Adrian Sommer, Langnau am Albis/ZH.
  • Sandro Weber (Land- und Baumaschinenmechaniker), Zuzwil/SG, Arbeitgeber: Traber Landmaschinenbetrieb, Algetshausen/SG. Experte: Martin Schär, Lütisburg SG.
  • Michael Schranz (Anlagenelektriker) Adelboden/BE, Arbeitgeber: Licht- und Wasserwerk Adelboden AG, Adelboden/BE. Experte: Christoph Meier, Felsberg/GR.
  • Silvan Wiedmer und Yunus Ruff (Industrie 4.0, ausgebildet als Automatiker EFZ), Winterthur/ZH, Arbeitgeber: Mechatronik Schule Winterthur, Winterthur/ZH. Experte: Timon Steeb, Wil/AG.

Silber:

  • Sandro Hagmann (Spengler EFZ), Lostorf/SO, Arbeitgeber: R.Voney GmbH, Däniken/SO. Experte: Roger Gabler, Lostdorf/SO.
  • Mario Liechti (Elektroniker EFZ), Windisch/AG, Arbeitgeber: Paul Scherrer Institut, Villigen. Experte: Markus Lempen, Bern.
  • Gil Beutler (Polymechaniker EFZ/Automation), Linden/BE, Arbeitgeber: Fritz Studer AG, Steffisburg/BE. Experte: Andreas Allenbach, Frutigen/BE.

Bronze:

  • Susan Wildermuth (Dekorationsmalerin), Jonschwil/SG, Arbeitgeber: bickelmaler AG, Wangen-Dübendorf/ZH. Experte: Viola Stillhard Krasniqi, La Neuveville/BE.
  • Julian Ferrante (Hotel Reception, ausgebildet als Kaufmann Hotel-Gastro-Tourismus EFZ), Kriens/LU, Arbeitgeber: Pilatus Kulm Hotels, Pilatus/LU. Experte: Egidio Marcato, Glion/VD.
  • Christoph Galli (Boden- Parkettleger EFZ), Rohrbachgraben/BE, Arbeitgeber: Lustenberger Galli Parkett + Bodenbeläge GmbH, Madiswil/BE. Experte: Ivan Fankhauser, Bubendorf/BL.
  • Adrian Büttler (Gipser-Trockenbauer EFZ), Mümliswil/SO, Arbeitgeber: R. Büttler Maler AG, Mümliswil/SO. Experte: Michael Hess, Bern.
  • Luca Roma (Glaser EFZ), Pollegio/TI, Arbeitgeber: Vetrimarghi SA, Biasca/TI. Experte: Maurizio Peluso, Arbedo/TI.

Top8:

  • 4. Rang: Jan Meier (Konstrukteur EFZ), Andwil/SG. Arbeitgeber: Bühler AG, Uzwil/SG. Experte: Heinz Gisi, Rothenburg/LU.
  • 7. Rang: Maurizio Tschirky (Steinmetz EFZ), Einsiedeln/SZ, Arbeitgeber: J. & A. Kuster Steinbrüche AG, Freienbach/SZ. Experte: August Kuster, Schmerikon/SG.

Weitere Infos: www.swiss-skills.ch/nationalteam

Die QR-Rechnung kommt, ohne dass es jemand zu merken scheint…

Sie kommt, aber bisher merkt es kaum jemand: Die QR-Rechnung. Bis zum 30. September 2022 soll die Umstellung auf die QR-Rechnung komplett abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt wird die Post nur noch QR-Zahlteile, wie der Beleg der QR-Rechnung heisst, akzeptieren. Doch wie gut sind KMU auf die Umstellung vorbereitet?

Die QR-Rechnung wird ab 30. September 2022 definitiv Realität und ersetzt die bisherigen orangen Einzahlungsscheine. Diese werden nicht mehr weiterverwendet werden können. (Bild: QR Modul)

Anfang Juli 2021 veröffentlichte die SIX Group AG, die von der Post die Verantwortung für den beleggebundenen Zahlungsverkehr übernimmt, eine Studie, die das Forschungsinstitut gfs.bern in ihrem Auftrag durchführte. Die Befragung bei über 1’000 Unternehmen ergab, dass fast ein Jahr nach Einführung der QR-Rechnung, und etwas mehr als ein Jahr vor dem Ende der roten und orangen Einzahlungsscheine, nur knapp die Hälfte der Unternehmen sich überhaupt bewusst ist, dass sie wirklich verschwinden werden. Erst 15 Prozent der befragten Firmen haben bisher auf die QR-Rechnung umgestellt, während der Anteil derer, die überhaupt keinen Plan haben, immer noch sehr hoch sei, wie die Studie der SIX Group AG weiter feststellt.

Viele KMU riskieren für die QR-Rechnung eine Hau-Ruck-Übung

«Sehr viele Gewerbetreibende, KMU, Vereine und Inhaber von Läden oder Onlineshops ignorieren, dass Handlungsbedarf besteht und sie eine Lösung zur Erstellung von QR-Rechnungen benötigen – unabhängig davon, ob sie viele oder wenige Rechnungen ausstellen. Dabei übersehen die meisten auch, dass sie mit der schnellen Umstellung schon heute ihren administrativen Aufwand ganz erheblich reduzieren könnten», konstatiert Beni Schwarzenbach. Er ist Geschäftsführer von Schwarzenbach KMU Services AG, einer Firma mit Sitz in Zürich, die die Lösung QR Modul entwickelt hat. «Offenbar denken viele, dass die QR-Rechnung lediglich eine Ergänzung darstellt und die bisherigen Einzahlungsscheine einfach weiterverwendet werden können. Das ist eindeutig nicht der Fall: Ab dem 1. Oktober 2022 wird die Post sie am Schalter ablehnen», gibt Schwarzenbach weiter zu bedenken.

Lösungen sind bereits verfügbar

Grundsätzlich lassen sich Rechnungssteller in vier Kategorien einteilen:

  1. Grosse Rechnungssteller mit hohen Volumen wie z.B. Telekomfirmen oder Krankenkassen mit eigener IT-Lösung;
  2. mittelgrosse Firmen und Organisationen, die eine ERP-Software einsetzen;
  3. KMU, Selbständige, Vereine und Spendenorganisationen mit eher kleinen Volumen, für die sich der Einkauf einer ERP-Software kaum rechnet, und
  4. Onlineshops, die die QR-Rechnung als Bezahloption einsetzen.

Die ersten beiden Kategorien werden durch ihre Softwarehersteller bedient, wobei es aber ERP-Anbieter gibt, die die Umstellung nicht vollziehen werden. «Falls ein Nutzer einer bestimmten ERP-Software von seinem Hersteller bisher noch nichts zur QR-Rechnung gehört hat, sollte er nachfragen und sich allenfalls über eine Ersatzlösung Gedanken machen», sagt Schwarzenbach und führt weiter aus: «Für die beiden anderen Gruppen gibt es Angebote im Internet. Wer zur dritten Gruppe gehört, kann direkt online QR-Rechnungen erzeugen (SaaS-Lösung). Onlineshops installieren ein Plugin im CMS, auf dem Sie Ihre Website betreiben (z.B. WordPress oder Zoho Marketplace). QR Modul beispielsweise bietet eine einfache Lösung für beide Gruppen.»

QR Modul deckt ein breites Feld ab

QR Modul ermöglicht es den registrieren Anwendern, einfache QR-Zahlteile mit QR-Code ebenso wie komplette QR-Rechnungen schnell und einfach zu erzeugen. Die Validierungsfunktion garantiert, dass sie sowohl im Online- und Mobile-Banking als auch am Postschalter problemlos bezahlt werden können. Individuell gestaltbare Rechnungsvorlagen ermöglichen den Rechnungsstellern die Einhaltung ihres Corporate Designs. Rechnungspositionen werden in der Debitorenliste online verwaltet oder aus einer Excel-Liste hochgeladen. Dadurch ist die Voraussetzung erfüllt, um ganze Rechnungsserien mit wenigen Klicks zu erzeugen. Wer auf den postalischen Versand nicht verzichten will, dem bietet QR Modul ausserdem die Möglichkeit, den Brieversand direkt aus dem System heraus zu beauftragen. Den Ausdruck auf perforiertes Papier, die Konfektionierung, die Frankierung und den Versand übernimmt die Schneider Druck AG in Zürich. Schliesslich wird im 4. Quartal 2021 auch noch die Versandoption «E-Mail» hinzukommen. «Diese Versandoption ist ein äusserst günstiger Weg, weil die Kosten für Druck und Versand wegfallen. Er wird in Zukunft daher wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen. Aber Vorsicht: Die Zahlungsmoral bei diesem Kanal ist erfahrungsgemäss schlecht, weil Mails im Posteingang zwischen all den anderen Nachrichten rasch einmal aus dem Blickfeld des Rechnungsempfängers verschwinden. Dies wiederum erhöht den Aufwand im Mahnwesen,» gibt Schwarzenbach zu bedenken.

Quelle und weitere Informationen: QR Modul

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