Gegen Kündigungswelle: Fünf Tipps zum Anwerben und Binden von Mitarbeitenden

Die grosse Kündigungswelle, auch bekannt als "Great Resignation", dem massenhaften Ausscheiden von Arbeitnehmenden aufgrund der Covid-19-Pandemie, hat dazu geführt, dass viele Unternehmen mit grossen Personalengpässen konfrontiert sind, da sich viele Mitarbeitende neue Beschäftigungsmöglichkeiten suchen.

Keinen Bock mehr: Die Covid-19-Pandemie hat eine Kündigungswelle ausgelöst, viele Angestellte suchen sich eine neue Aufgabe. Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden besser halten? (Bild: Unsplash.com)

Die Einstellung und Bindung von Mitarbeitenden inmitten der grossen Kündigungswelle war in letzter Zeit in vielen Unternehmen ein heisses Thema. Die Bereiche, in denen derzeit die meisten Kündigungen zu verzeichnen sind, sind die Technologie- und die Gesundheitsbranche, wo Arbeitnehmende im Alter zwischen 30-45 Jahren den Trend anführen. Um neue Mitarbeitende zu gewinnen, müssen Unternehmen flexibler als je zuvor sein und zeigen, dass sie bereit sind, sich in einem sich verändernden Arbeitsumfeld weiterzuentwickeln, aber auch ihre aktuelle Belegschaft wertzuschätzen. Genauso wichtig wie neue Mitarbeitende einzustellen ist es, sich um die Bedürfnisse der vorhandenen Belegschaft zu kümmern, denn ein Unternehmen mit einem guten Ruf und zufriedenen Mitarbeitenden ist für Arbeitssuchende attraktiver.

Trotz Kündigungswelle Mitarbeitende binden können

Gemäss Experten des Anbieters von Beratungs- und Assessment-Lösungen Hogan Assessments habe die Kündigungswelle einen Höhepunkt erreicht. Arbeitgeber müssten deshalb einen datengestützten Ansatz verfolgen, um herauszufinden, warum Mitarbeitende sich dafür entscheiden, zu kündigen, und welche in ihrem Unternehmen das höchste Fluktuationsrisiko haben. Darüber hinaus gebe es die folgenden fünf Tipps für die Anwerbung und Bindung von Mitarbeitenden. Diese ermöglichen es Unternehmen, sich bei der Besetzung von Stellen und dem Aufbau des bestmöglichen Teams im besten Licht darzustellen.

Tipp 1: Ziele der Bewerber/-innen ermitteln

Während des Einstellungsverfahrens ist es wichtig, sich auf die Ziele eines jeden potenziellen Bewerbers zu konzentrieren und herauszufinden, inwieweit diese zu einem Unternehmen passen.
62 % der Personalleiter/-innen sind der Ansicht, dass Arbeitnehmende mindestens einmal im Jahr ihre vorhandenen Fähigkeiten verbessern oder sich neue aneignen müssen, um sich auf dem globalen Arbeitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil zu bewahren. Mitarbeitenden die Gelegenheit zu bieten, sich weiterzubilden, bedeutet, in ihre Zukunft zu investieren. Unternehmen müssen bereit sein, diese Investitionen zu tätigen, und neuen Mitarbeitenden die nötige Unterstützung und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten, um deren Karriere voranzubringen.

Tipp 2: Flexibilität in der Belegschaft wahrnehmen

Die Pandemie hat gezeigt, dass Menschen bei der Arbeit von zu Hause aus genauso produktiv sein können wie in einer Büroumgebung. Zwei von drei Mitarbeitern suchen heute nach flexiblen Arbeitsbedingungen, da sie glauben, dass sie damit produktiver sind. 30 % der Arbeitnehmenden weltweit gaben an, dass sie ihren Job kündigen würden, wenn sie kein langfristiges flexibles hybrides Arbeitsmodell angeboten bekämen. Um auf dem Einstellungsmarkt wettbewerbsfähig zu sein, ist es wichtig, auf die Wünsche der Mitarbeitenden einzugehen und die Unternehmensmodelle an diese neue Arbeitswelt anzupassen. Die Einführung flexiblerer Arbeitszeiten wird ein Unternehmen nicht nur attraktiver für neue Bewerber/-innen machen, sondern auch dazu beitragen, den Anforderungen Ihrer derzeitigen Belegschaft gerecht zu werden.

Tipp 3: Mitarbeitende nach Kontakten fragen

Ein Pool gut ausgebildeter Mitarbeitender, die bereits im Unternehmen erfolgreich arbeiten, kann von Vorteil sein, da sie über ein Netzwerk von Kontakten verfügen. Versuchen Sie, Ihre derzeitigen Mitarbeitenden zu fragen, ob sie entsprechende Verbindungen haben, und beteiligen Sie sie am Einstellungsverfahren, indem Sie sich danach erkundigen, worauf sie bei neuen Kandidat/-innen achten würden. Dieses Vorgehen wird sich positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirken und dazu beitragen, die Belegschaft in das Einstellungsverfahren einzubinden.

Tipp 4: Vorteile für Mitarbeitende aufzeigen

Viele Mitarbeitende haben das Gefühl, dass die Führungsebene keinen Bezug zu den Belangen des durchschnittlichen Arbeitnehmenden hat, wobei sich 54 % der allgemeinen Belegschaft überlastet und unterbewertet fühlen. Potenzielle Bewerbende neigen eher dazu, eine Stelle anzunehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass das Unternehmen sich um sie und ihre Familien kümmert. Für jedes Unternehmen ist es wichtig, die Vorteile für die Mitarbeitenden und zusätzliche Unterstützung herauszustellen. Leistungen wie mentale Gesundheitsfürsorge, Unterstützung für die Kinderbetreuung und bezahlte Freistellungen sind nur einige Beispiele dafür, wie ein Unternehmen die Zufriedenheit seiner Mitarbeitenden verbessern und sich als Unternehmen profilieren kann, das seine Mitarbeitenden wertschätzt und dadurch auf dem hart umkämpften Personalmarkt attraktiver wird.

Tipp 5: Betonen Sie den Zweck Ihres Unternehmens und stellen Sie ihn heraus

Auch wenn Sozialleistungen und Gehalt für mögliche Neueinstellungen wichtig sind, möchten viele Mitarbeitende für ein Unternehmen arbeiten, dessen Ziele und Werte mit ihren eigenen übereinstimmen. Es ist wichtig, potenzielle Neueinstellungen mit dem zu beeindrucken, was ein Unternehmen tut und wie es arbeiten möchte. Nachhaltigkeitsstrategien, eine vielfältige Belegschaft und Programme, die Frauen in der Belegschaft unterstützen, können dazu beitragen, ein Unternehmen von anderen abzugrenzen, die sich nur auf das Geschäftsergebnis konzentrieren. Für Mitarbeitende ist es wichtig, an das zu glauben, wofür ein Unternehmen steht oder was es zu erreichen versucht, vor allem in hektischen oder schwierigen Zeiten. Wenn Sie Ihre Einstellungsstrategie an diesen Werten ausrichten, werden Sie loyale Mitarbeitende finden, die bereit sind, für die Vision des Unternehmens hart zu arbeiten.

Persönlichkeitstests integrieren

Das Ansinnen, eine vielfältigere Belegschaft aufzubauen und neue Talente zu gewinnen, unterstützen kann die richtige Integration von Persönlichkeitstests in die Einstellungsverfahren. Davon profitieren gemäss Hogan Assessments beide Seiten: Die Bewerber/-innen erfahren mehr über sich selbst und erleben aus erster Hand, wie ernst es einem Unternehmen ist, die Individualität eines Bewerbers kennenzulernen. Und die Unternehmen bauen unbewusste Vorurteile ab und bieten auch denjenigen einen Vertrag an, die vielleicht nicht die „richtige Vita“ haben, aber dennoch die besten Aussichten auf Erfolg mit sich bringen.

Quelle und weitere Informationen: Hogan Assessments

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