Ammarkt vereinfacht Kommunikation für Nahrin

Nahrin ist bekannt für Würzmischungen & Co., aber weniger für Naturkosmetik. Um das zu ändern, hat Ammarkt mit einer einfach nutzbaren Toolbox den optischen und kommunikativen Auftritt harmonisiert.

Nahrin NaturkosmetikDie Familienunternehmen Nahrin ist hier zu Lande bekannt für natürliche Nahrungsmittel wie Bouillons und Würzmischungen, sowie für Nahrungsergänzungsmittel. International steht die Marke Nahrin darüber hinaus für Naturkosmetik. Bisher hatten die internationalen Distributionspartner jedoch nur limitierte Kommunikationsinstrumente für den Markenauftritt des Sortimentsbereiches Kosmetik zur Verfügung. Mit der Expansion in neue Märkte stieg der Bedarf nach einer Harmonisierung des optischen und kommunikativen Auftritts.

Die Kraft und die Schönheit unserer Natur sind in den Ländern, in welchen Nahrin Cosmetics angeboten wird, ein starkes Verkaufsargument. Vor allem, weil die Rezepturen respektive viele der Rohstoffe ebenfalls natürlichen Ursprungs sind. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit einem weltweit effektivem Coporate Design waren nicht nur die Unterschiedlichkeit der Märkte, welche über die Kontinente Europa und Asien verteilt sind, sondern auch die Tatsache, dass die jeweiligen Distributionspartner vielfältige Vertriebskanäle im Direktvertrieb oder auch im Retail nutzen (Fachberater, Online Shop, physische Stores).

Wirkung und Natürlichkeit im Zentrum

Obwohl die Produktsparten der Nahrin unterschiedlich sind, verbindet sie die grundsätzlichen Werte der Firma: Natürlichkeit, Hochwertigkeit, Wirkung, Qualität und Bodenständigkeit, ganz nach dem Marken Claim «Closer to Nature».  Mit dem neu kreierten Claim «Powerful Touch of Nature» soll diese Verbindung zur Kosmetik geschaffen werden.

Dafür baute Ammarkt zusammen mit dem Team von Nahrin Cosmetics eine Toolbox unter Berücksichtigung der verschiedenen Distributions- wie Kommunikationskanäle auf, aus welcher sich die Länder nun ganz nach ihren Bedürfnissen bedienen können und der einheitliche Look gewährleistet ist. Das einfache Kacheldesign lässt genügend Spielraum, um länderspezifische Botschaften und Gestaltungsvarianten zu kreieren. Dazu gibt es neu einen gemeinsamen Bilderpool, der in enger Abstimmung mit den Ländern gefüllt wurde.

 

Serviceplan Suisse und Deep Tech Nation gestalten die Zukunft der Schweiz

Damit der Innovationsstandort Schweiz weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, haben die Swisscom und UBS die Stiftung Deep Tech Nation Switzerland gegründet. Für einen entsprechenden Markenauftritt hat die im House of Communication Zurich beheimatete Agentur Serviceplan Suisse die kommunikativen Weichen gestellt.

Deep Tech Nation

Die Schweiz ist weltweit führend in Innovationen und verfügt über ein einzigartiges Bildungssystem sowie exzellente Forschungseinrichtungen. Dennoch mangelt es an der erforderlichen finanziellen Unterstützung, besonders im Bereich der Deep Tech, wo forschungsintensive technologische Innovationen entwickelt werden. Es fehlt an ausreichend Venture Capital, wodurch die Schweiz allmählich im internationalen Wettbewerb zurückfällt.

Genau hier setzt die Stiftung «Deep Tech Nation Switzerland» an, die offiziell am Swiss Economic Forum lanciert wurde. Die Stiftung will in den nächsten zehn Jahren 50 Milliarden Schweizer Franken für Start-ups und Scale-ups im Bereich Deep Tech mobilisieren. Dadurch sollen bis zu 100’000 neue Arbeitsplätze in der Schweiz entstehen. Die Stiftung möchte hierfür die Bedingungen verbessern, damit Start-ups und Scale-ups leichter wachsen können und die Schweiz so für Schweizer und internationale Investoren attraktiver wird.

Need for Action im Auftritt einfliessen lassen     

In engem Austausch mit Deep Tech Nation Switzerland hat Serviceplan Suisse das gesamte Branding kreiert, das nebst dem gesamten visuellen Erscheinungsbild auch die Erarbeitung des Messagings und einer Website beinhaltete. Mit den zwei Hauptbotschaften «Need for Action» und «Time for Action» soll dabei die Dringlichkeit der Situation spürbar sein, ohne jedoch schwarzzumalen und die unterschiedlichen Zielgruppen auf positive und aktivierende Weise anzusprechen.

Offizell gelauncht wurde Deep Tech Nation Switzerland am 6. Juni am Swiss Economic Forum von Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann und Sabine Keller-Busse, President UBS Switzerland.

Nebst Website und DOOH-Werbemitteln am SEF hat Serviceplan Suisse auch den Intro-und Outro-Film für die Präsentation am SEF kreiert. Weitere Kommunikationsmittel sind in Planung.


Verantwortlich bei Deep Tech Nation: Joanne Sieber, Daniel Fisler, Lisa Appels. Verantwortlich im House of Communication: Micha Seger (Executive Creative Direction), Kelsang Gope, Joss Arnot (Text), Philipp Intlekofer, Luca Di Francesco, Michael Winnicki (Art Direction), Nico Podgorny, Rabea Müller, Nicole Grogg (Beratung), Marcel Benz, Philip Zsifkovits (Strategie), Barbara Meier (Realisation), Nathalie Diethelm, Raul Serrat (Gesamtverantwortung). Filmproduktion: McQueen Films.

155. Vereinsversammlung des SVTI richtet Blick in die Zukunft

Der SVTI, eine führende Organisation im Bereich technischer Inspektionen, präsentierte auf seiner 155. Vereinsversammlung ein erfreuliches Ergebnis und setzt den Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit.

SVTI
Die KI-generierte Kayla Klarissa gewährt per Video einen Einblick in die SVTI-Highlights von 2023. (Bild: Screenshot SVTI)

Die 155. Vereinsversammlung des SVTI Schweizerischer Verein für technische Inspektionen stand ganz im Zeichen des Ausblicks in die Zukunft. Der SVTI blickt aber auch auf ein erfolgreiches Jahr zurück, wie der Jahresbericht 2023 zeigt. 

2023 aus Sicht des Vorstandes und der Geschäftsleitung

Der SVTI blickt demnach auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2023 zurück. Alle Inspektorate verzeichneten gemäss Jahresbericht einen positiven Geschäftsverlauf, und die Inspektoren sowie Sachverständigen waren gut ausgelastet. Die Inspektorate seien zukunftsgerichtet aufgestellt und würden die Anforderungen der Mandatsgeber bestens erfüllen, heisst es weiter. Auch die Entwicklung der SVTI-Gruppe mit dem Swiss Safety Center und den Filialen verlaufe positiv. Die Strategie, alle freiwirtschaftlichen Tätigkeiten im Swiss Safety Center zu konsolidieren, habe sich bewährt und werde weiter ausgebaut, teilen Vorstand und Geschäftsleitung mit.

Aus den Inspektoraten des SVTI

Das Kesselinspektorat unter der neuen Führung von Dr. René Burkhard durfte feststellen, dass wieder mehr Geräte angemeldet als abgemeldet wurden. Der Schweizer Aufzugstag, der in seiner 2. Ausgabe vom Eidg. Inspektorat für Aufzüge (EIA) im Juni 2023 in Wallisellen organisiert wurde, hat sich als Veranstaltung und Treffpunkt für alle Interessierten rund um den Aufzug etabliert. Im Eidg. Rohrleitungsinspektorat untersuchte eine Arbeitsgruppe die notwendigen Anpassungen der Rohrleitungsverordnung (RLV) und der Rohrleitungssicherheitsverordnung (RLSV), um die technischen Voraussetzungen für neue Wasserstoffleitungen zu schaffen. Im Nuklearinspektorat wurde das «echolyst – Impact-Echo-System» als Entwicklungsschwerpunkt vorangetrieben. Die Marktüberwachung Druckgeräte sorgte mit einem Stichprobenprogramm dafür, dass Rückrufe und Warnungen zu Produkten durchgeführt wurden, die bereits auf dem Markt waren.

Nachhaltigkeit und Innovation bei der SVTI-Gruppe

Im Jahr 2023 wurden bei der SVTI-Gruppe diverse nachhaltige Massnahmen umgesetzt, darunter die Installation von Ladestationen für E-Autos. Im Jahr 2024 folgt u. a. eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Gebäudes Richtistrasse 15 in Wallisellen. Im Bereich Innovation liegt der Fokus auf neuen zerstörungsfreien Prüfverfahren und der Unterstützung der Industrie bei der Dekarbonisierung. Aus dem Innovationsfonds gespiesen ist z. B. ein Projekt «Einsatz von Blockchain-Technologien in Prüfprozessen». Nachhaltigkeit, Innovation und die Rolle als attraktiver Arbeitgeber sind Werte, die wesentlich zum anhaltenden Erfolg beitragen.

Auch das Thema KI ist im SVTI angekommen

Ein Novum im digitalen Jahresbericht des SVTI ist, dass die KI-generierte Kayla Klarissa einen lebendigen Rückblick in Form eines Videos auf die Highlights 2023 gewährt.

Weniger KI-gestützt, sondern ganz KI-getrieben und passend zu aktuellen Entwicklungen referierte an der 155. Vereinsversammlung Prof. Dr. Benjamin F. Grewe von der ETH Zürich zum Thema «Eine kurze Geschichte der Künstlichen und Natürlichen Intelligenz».

Quelle und weitere Informationen: www.svti.ch

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/155-vereinsversammlung-des-svti-richtet-blick-in-die-zukunft/

«Ich will Kreativität nicht durch Kontrolle trüben»

Tobias Bachmüller, Geschäftsführer und CMO von Katjes, erklärt auf dem Schweizer Markenkongress und exklusiv im Videotalk gegenüber m&k Werbewoche.ch, wie Katjes‘ vegane Ausrichtung als Spielidee das Marketing revolutioniert und warum Kreativität nicht durch Kontrolle getrübt werden sollte.

Im Videotalk mit m&k Werbewoche.ch auf der Bühne des Schweizer Markenkongress im Dolder in Zürich erläutert Tobias Bachmüller, geschäftsführender Gesellschafter und CMO von Katjes, die Marketingstrategie des Unternehmens. Inspiriert vom Zitat des aktuell erfolgreichsten Fussballcoaches der Welt, Carlo Ancelotti, dass Fussball aus Verteidigung (Organisation) und Angriff (Talent und Kreation) besteht, überträgt Bachmüller dieses Konzept auf das Marketing.

Katjes hebt sich von der Konkurrenz ab, indem das Unternehmen vollständig auf Gelatine verzichtet und stattdessen Stärke verwendet. Diese «verteidigungsfähige Eigenschaft» beginnt in der Fabrik und wird positiv an die Verbraucher:innen kommuniziert, ohne dabei auf Schockbilder zu setzen. Stattdessen betont Katjes den Wert jedes Lebens und setzt auf fröhliche, positive Werbebotschaften mit tierischen Motiven.

Bachmüller hebt hervor, dass Kreativität durch einfache, klare Botschaften gefördert wird – bei Katjes ist dies das Wort «vegan». In der digitalen Marketingwelt nutzt Katjes stark soziale Medien wie Instagram und TikTok, um durch interessante Inhalte die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen.

Ein mutiges Beispiel aus der Plakatwerbung war die Darstellung einer Muslima, die für Diskussionen sorgte. Ein weiteres Plakat zeigte eine 107-jährige Frau mit der Botschaft «Jedes Leben ist wertvoll», was ebenfalls viele Diskussionen anregte, jedoch überwiegend positiv aufgenommen wurde.

Katjes zeigt auch bei wichtigen Ereignissen im Fernsehen Präsenz, etwa mit einem Werbespot während des Eröffnungsspiels der Fussball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Schottland. Bachmüller betont, dass solche Ereignisse eine Gelegenheit bieten, eine breite Zielgruppe zu erreichen, selbst diejenigen, die normalerweise kein lineares Fernsehen schauen.

Abschliessend betont Bachmüller, dass er selbst auf dem Schweizer Marketingkongress dank Vorträgen von Weleda, On oder Schweiz Tourismus viel gelernt hat und die Veranstaltung schätzt, da sie den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert.

Cyberkriminalität: „Sicherheitschaos“ in Unternehmen

Ein neuer Cyber Security Report für die DACH-Länder spricht von einem „Sicherheitschaos in der Wirtschaft“. Mehr als ein Drittel der Unternehmen sei in den letzten zwei Jahren mindestens dreimal von Hackern angegriffen worden – oft, ohne es zu bemerken.

Cyber Security Report DACH
Schutz vor Hackern: Eine neue Studie deckt „Sicherheitschaos“ auf. (Bild: Philipp Katzenberger / Unsplash.com)

Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) sind in den letzten zwei Jahren mindestens einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dies geht aus dem „Cyber Security Report DACH 2024“ der Sicherheitsfirma Horizon3.ai hervor. Für den Report wurde eine Stichprobe von 300 Firmen untersucht. Demnach meldete weit mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen einen konkreten Schadensfall. Ein knappes Viertel (23 Prozent) hat zwar einen Hackerangriff aus dem Internet festgestellt, konnte diesen jedoch eigenem Bekunden zufolge vollständig abwehren. 28 Prozent der von Horizon3.ai kontaktierten Unternehmen wissen laut Angaben gar nicht, ob sie in den letzten 24 Monaten einem Cyberangriff zum Opfer gefallen sind oder nicht. Lediglich 12 Prozent der Firmen sagen „Wir sind sicher, dass wir nicht angegriffen wurden.“

Beinahe ein Viertel wurde dreimal oder mehr angegriffen

Beinahe ein Viertel der Unternehmen (23 Prozent) sah sich in den untersuchten zwei Jahren dreimal und weitere 12 Prozent sogar noch häufiger einer Hackerattacke ausgesetzt, heisst es im „Cyber Security Report DACH 2024“. Weitere 18 Prozent wurden in diesem Zeitraum „nur“ zweimal, elf Prozent einmal aus dem Internet angegriffen. „Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, vermutet Rainer M. Richter, Europa- und Asienchef des Sicherheits­unternehmens Horizon3.ai, das die Studie herausgegeben hat. Er befürchtet: „Angesichts von rund 70 neuen Schwachstellen in Softwareprogrammen, die jeden Tag entdeckt werden, und der wachsenden Komplexität von Computer- und Netzwerkumgebungen haben viele Unternehmen längst den Überblick verloren, wie verletzlich sie wirklich sind und wie häufig sie tatsächlich angegriffen werden. Fälle, in denen sich Angreifer über Monate hinweg in Firmennetzwerken herumtreiben und vertrauliche Daten abgreifen, ohne dass dies bemerkt wird, sind bekannt. Nur wenn unmittelbare Auswirkungen auf den laufenden Betrieb auftreten oder eine Lösegeldforderung auf dem Bildschirm erscheint, fallen viele Attacken überhaupt erst auf.“

Ausfallzeiten, finanzielle Schäden, Rechtsfolgen und Datendiebstahl

Laut „Cyber Security Report DACH 2024“ hatten 63 Prozent der befragten Firmen in den untersuchten zwei Jahren eine Ausfallzeit durch einen Cyberangriff zu beklagen. 42 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) erlitten dadurch einen finanziellen Schaden. 36 Prozent mussten rechtliche Konsequenzen hinnehmen. In 34 Prozent aller Fälle wurden Daten gestohlen. 29 Prozent der Firmen erhielten eine Lösegeldforderung, um von Hackern verschlüsselte Daten wieder frei zu bekommen. 

Rainer M. Richter, Sicherheitsexperte bei Horizon3.ai. (Bild: zVg / Horizon3.ai)

Sicherheitsexperte Rainer M. Richter wundert sich: „Vielen Vorständen, Geschäftsführern und IT-Verantwortlichen scheint gar nicht klar zu sein, dass neben den Konsequenzen für ihr Unternehmen auch eine persönliche Haftung auf sie zukommen kann, wenn es bei einem Cyberangriff zu ernsthaften Schäden kommt. In diesen Fällen liegt es an ihnen nachzuweisen, dass sie alles Menschenmögliche getan bzw. angeordnet haben, um beispielsweise zu verhindern, dass sensible Kundendaten gestohlen werden.“

Weit verbreitete Blauäugigkeit auf der Führungsebene

Die für die Umfrage ausgesuchten Teilnehmer bekleiden überwiegend eine verantwortliche Position in ihrem Unternehmen: Chief Information Security Officer (23 Prozent), Teamleiter IT (21 Prozent), Chief Information Officer (18 Prozent), Chief Technology Officer (13 Prozent) und System­administrator (7 Prozent). „Die Hälfte der im Fall der Fälle persönlich Betroffenen geht laut Umfrage nicht davon aus, für mögliche Schäden haftbar gemacht zu werden“, wundert sich Rainer M. Richter über die weit verbreitete Blauäugigkeit der Führungskräfte beim Thema Cyberrisiken.

Der Cyber-Sicherheitsexperte warnt vor einem Sicherheitschaos: „Die Wirtschaft ist dringend aufgefordert, ihre Hausaufgaben in Sachen Cybersecurity zu machen. Die Angriffswellen werden durch Künstliche Intelligenz zunehmend schneller und aggressiver, während gleichzeitig durch Home Office und das Internet der Dinge immer mehr Geräte Anschluss ans Firmennetz finden und damit die Einfallstore für Hacker zusehends grösser werden. Die Schere zwischen Gefahren- und Schutzniveau klafft somit immer weiter auseinander.“ 

Penetrationstests gegen Sicherheitschaos

Rainer M. Richter rät den Unternehmen, „mit grosser Häufigkeit Penetrationstests durchzuführen, um ihre Cyberresilienz fortlaufend zu überprüfen.“ Bei einem solchen Test wird ein firmenbeauftragter Angriff auf das eigene Unternehmen durchgeführt, um Sicherheitslücken aufzuspüren. Auf dem Finanzsektor führt die europäische Bankenaufsicht unter dem Begriff „Stresstest“ turnusmässig Penetrationstests durch, um die Abwehrfähigkeit der Finanzinstitute gegenüber Hackerangriffen zu überprüfen. „Ich rate jedem Vorstand, Geschäftsführer, Prokuristen und IT-Verantwortlichen aus allen anderen Branchen, das eigene Unternehmen regelmässig einer solchen Nagelprobe zu unterziehen“, sagt der Europa- und Asienchef von Horizon3.ai sicherlich nicht ganz uneigennützig, denn sein Arbeitgeber betreibt unter dem Namen NodeZero eine Plattform, die solche Penetrationstests für die mittelständische Wirtschaft erschwinglich machen soll.

Quelle: www.horizon3.ai 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/cyberkriminalitaet-sicherheitschaos-in-unternehmen/

Pride: Vor allem Junge freuen sich über Engagement von Marken

Juni ist Pride Month, und während sich die queere Gemeinschaft aktuell besonders stark für Akzeptanz verschiedener Art einsetzt, zeigen immer häufiger auch Unternehmen öffentlich Support für die queere Community. Eine aktuelle Yougov-Umfrage untersucht, wie das in der Schweizer Bevölkerung ankommt.

Unternehmenssupport für Pride
(Bild: Yougov)

Dass Unternehmen offen Support für Pride Paraden zeigen, kommt in der Bevölkerung gut an: Knapp die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) ist dafür, dass sich Unternehmen öffentlich für Pride Paraden aussprechen. Derweil liegt die Zustimmung unter befragten queeren Personen bei 70 Prozent, unter befragten nicht queeren Personen bei 45 Prozent.

(Grafiken: Yougov Schweiz)

Besonders in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen stösst ein Engagement von Unternehmen zugunsten von Pride Paraden auf Zuspruch – 52 Prozent von ihnen sind dafür. In der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen sind es noch 50 Prozent, während dieser Zuspruch beispielsweise bei der ältesten untersuchten Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen auf 43 Prozent sinkt.

Internationale Marken passen am meisten zur Pride

Es verwundert entsprechend wenig, dass sich Marken, die in der Schweiz agieren, immer wieder mit dem Thema Pride assoziieren, meist anlässlich des Pride Months. Besonders gut zu den Pride Paraden passen laut der Schweizer Bevölkerung Coca-Cola (Top 3 auf einer Skala von 1 bis 10: 33 Prozent), Netflix (Top 3: 33 Prozent) und Zalando (Top 3: 31 Prozent). Die höchstplatzierte traditionelle Schweizer Marke ist die SBB (Top 3: 22 Prozent), gefolgt von Rivella (Top 3: 21 Prozent) und Twint (Top 3: 20 Prozent). Als weniger passend werden unter anderem die Kantonalbanken (Bottom 3: 36 Prozent), Raiffeisen (Bottom 3: 35 Prozent) und Thomy (Bottom 3: 34 Prozent) empfunden.


Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage wurde von Yougov Schweiz im Zeitraum vom 24. bis 27. Mai 2024 erhoben. Hierfür wurden 1‘260 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren via Online-Interviews im Schweizer Panel von Yougov befragt.

Rekordverdächtige Anzahl Übernachtungen im Kanton Bern

Der «Ferienkanton Bern» hat im letzten Jahr 6,2 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Das sind 13,7 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr, teilte die Dachorganisation des Berner Tourismus «Made in Bern» am Mittwoch mit.

Bärenstarke Ferien
Der animierte Bär aus der Kampagne hatte einen starken Einfluss auf die Positionierung der Destination Bern.

Das sei das beste Ergebnis seit der Gründung der Organisation 2013, hiess es in der Mitteilung. «Gemeinsam mit unseren Partnern können wir die Sichtbarkeit des Ferienkantons Bern erhöhen. Der Rekord bei den Übernachtungszahlen im letzten Jahr zeigt, dass Bern weiterhin sehr beliebt ist», wird Direktorin Pascale Berclaz im Communiqué zitiert.

Die 2023 gestartete Kampagne «Bärenstarke Ferien» habe im Schweizer Markt grossen Anklang gefunden und der Bär als neuer Markenbotschafter geholfen, den zweitgrössten Ferienkanton der Schweiz als Ganzjahresdestination zu positionieren, hiess es weiter. Für die Kampagne zeichnet die Berner Agentur Bold verantwortlich

In diesem Jahr will «Made in Bern» besonders den brasilianischen Markt verstärkt ansprechen. Dieser weise grosses Potenzial auf.

Die Dachorganisation «Made in Bern» will den Tourismus-Auftritt des Kantons Bern stärken und das Marketing der einzelnen Destinationen koordinieren. (SDA/swi)

Schweizer Tourismus hat nun eine gemeinsame Ombudsstelle

HotellerieSuisse, Schweiz Tourismus, GastroSuisse und die IG Parahotellerie schaffen eine gemeinsame Ombudsstelle. Diese neue Dienstleistung wird im bestehenden Angebot des Ombudsmans der Schweizer Reisebranche integriert und steht ab Juli 2024 zur Verfügung. Damit soll zur Verbesserung der Dienstqualität im Schweizer Tourismus beigetragen werden.

Ombudsstelle Tourismus
(Bild: zVg.)

Auch im Schweizer Tourismus treten gelegentlich Herausforderungen auf: Ein Hotelzimmer entspricht nicht den Erwartungen, der Service im Restaurant lässt zu wünschen übrig oder eine gebuchte Aktivität wird unerwartet abgesagt. Können Unstimmigkeiten zwischen Gästen und den Betreibenden der Angebote nicht im gemeinsamen Dialog gelöst werden, braucht es eine verlässliche und neutrale Instanz, die schnell und effektiv vermittelt.

Aus diesem Grund haben sich HotellerieSuisse, Schweiz Tourismus, GastroSuisse und die IG Parahotellerie zusammengeschlossen, um eine Ombudsstelle für den Tourismus zu realisieren. Die Initiative wird in das bewährte Angebot des Ombudsmans der Schweizer Reisebranche integriert. Seit 1990 tätig, agierte der unparteiische Vermittler zwischen Gästen und Reiseunternehmen bis anhin vornehmlich in der Outgoing-Branche. Das ab Juli 2024 zugängliche erweiterte Angebot soll auch den Gästen der Destination Schweiz zur Verfügung stehen.

«Starkes Zeichen für Qualität und Kundenzufriedenheit»

Die Schaffung dieser zentralen, neutralen Anlaufstelle stärke das «Vertrauen in den Schweizer Tourismus» und fördere die Servicequalität in der Branche: «Die gemeinsame Ombudsstelle ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Branche. Sie verdeutlicht unser gemeinsames Engagement für höchste Qualitätsstandards und die Zufriedenheit unserer Gäste», betont Nicole Brändle, Direktorin von HotellerieSuisse. Auch werde dadurch eine intensivere Zusammenarbeit innerhalb der Branche ermöglicht.

Zudem fungiert die Plattform in zweierlei Hinsicht als Anlaufstelle – einerseits für Gäste, die in die Schweiz reisen, und andererseits für die Schweizer Beherbergungsbetriebe, die Auskunft und Rat suchen, was eine vorhandene Lücke im Angebot schliesst.

Risikomanagement verbessern – und was effektive Prozessautomatisierung damit zu tun hat

Risikominimierung gehört ganz oben auf die To-Do-Liste der Führungskräfte: Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die in stark regulierten Branchen tätig sind, wie z. B. Finanzdienstleistungen, öffentlicher Dienst oder Gesundheitswesen. In diesen Bereichen kann bekanntlich schon der kleinste Fehler erhebliche finanzielle und rechtliche Folgen haben.

Risikomanagement
Risikomanagement verbessern: Dank richtiger Prozessautomatisierung im Gleichgewicht. (Bild: Peggy_Marco / Pixabay.com)

Die Erfahrung zeigt, dass ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Risikomanagementstrategien die Prozessautomatisierung und das Prozessmanagement sind. Beides führt zu mehr Konsistenz, Effizienz und Verantwortlichkeit im gesamten Unternehmen. „Im Wesentlichen wird durch die Automatisierung sichergestellt, dass die Prozesse in Übereinstimmung mit den festgelegten Richtlinien und Vorschriften durchgeführt werden, wodurch rechtliche Risiken verringert werden. Die Automatisierung ermöglicht eine Echtzeitüberwachung und -berichterstattung über betriebliche Aktivitäten, so dass die Unternehmen Risiken sofort erkennen und angehen können. Wichtige Punkte, wenn man bedenkt, dass auch die neue NIS2-Richtlinie bald in Kraft tritt,“ verdeutlicht Cosima von Kries von Nintex, einem Anbieter für Lösungen rund um Prozessintelligenz und -automatisierung. 

Viele Unternehmen scheitern

Doch viele Unternehmen scheitern bei der Einführung oder schöpfen das volle Potenzial der Technologien nicht aus. Das führt zu Unsicherheiten, Missstimmungen im Management sowie bei den Mitarbeitern und kann letztendlich auch sicherheitsrelevante Schwierigkeiten verursachen. Jede Technologie ist nur so gut, wie der Nutzer, der sie bedient und die Datenbasis, die verwendet wird. „Wenn Unternehmen im Bereich Prozessautomatisierung und der Verarbeitung der richtigen Datenbasis fit sind, können sie damit ebenfalls sehr gut die NIS2-Richtlinie oder ISO 27001 umsetzen. Sie wissen dann zum Beispiel, wie Sicherheitsvorfälle digital gemeldet oder Notfallpläne je nach aufgetretenem Sicherheitsfall sofort automatisiert eingeleitet werden. Viele Unternehmen wissen das jedoch nicht und denken bei Richtlinien, die die Informationssicherheit oder Cybersicherheit betreffen, nur an reine Sicherheitsmaßnahmen und -werkzeuge. Aber es geht viel tiefer und weiter. Erst die richtige Prozessautomatisierung verhilft Unternehmen zu ganzheitlichen Strukturen, in denen Sicherheitsrichtlinien effektiv wirken können,“ geht Cosima von Kries weiter ins Detail. 

Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA. (Bild: Nintex)

5 Tipps wie Unternehmen ihr Risikomanagement verbessern

Sie empfiehlt Unternehmen daher die folgenden fünf Schritte, um ein Prozessautomatisierungsprojekt erfolgreich umzusetzen und damit auch das Risikomanagement deutlich zu verbessern: 

  1. Schrittweise beginnen

Auch wenn alle Ziele des Projekts wichtig sind, ist es entscheidend, klein anzufangen. Anstatt zu versuchen, einen ganzen Prozess zu automatisieren, ist es am besten, den Fokus des Einführungsteams einzugrenzen. Zunächst sollten die Bereiche in Cybersicherheits- und Informationssicherheitsinfrastruktur identifiziert werden, in denen Prozessautomatisierung am meisten Sinn ergibt. Die identifizierten Prozesse werden nach ihrer Komplexität, Häufigkeit und dem möglichen Risiko bewertet, das mit ihrer manuellen Durchführung verbunden ist. Das können zum Beispiel wiederkehrende Aufgaben wie Patch-Management, Log-Analyse, Bedrohungsabwehr, Vorfallsmeldung oder Compliance-Überwachung sein.

Kleinere, schrittweise Veränderungen können schneller überprüft und angepasst werden. Erfolge ermutigen die Führungskräfte und Mitarbeitende, den nächsten Schritt anzugehen. Kunden profitieren ebenfalls von den positiven Auswirkungen. Eine schrittweise Umstellung schafft eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung hin zu schlankeren Prozessen und verbessertem Risikomanagement. 

  1. Vorteile klar kommunizieren

Führungskräfte sollten Mitarbeitende frühzeitig in den Veränderungsprozess einbinden. Sie sollten ihre Teams umfassend über Vorteile, Vorgehensweisen und Veränderungsschritte informieren sowie weshalb die Informations- und Cybersicherheit den höchsten Stellenwert im Unternehmen einnimmt und die Umsetzung diverser Richtlinien oberste Priorität hat. Mitarbeitende, die die Vorteile für das Unternehmen und für ihre eigene Arbeitsweise kennen, sind motivierter bei der Veränderung mitzuwirken. Zudem fühlen sie sich in den Kulturwandel eingebunden, in ihrer Arbeit wertgeschätzt und unterstützt durch die neue Software. 

Der erste Schritt ist eine genaue Dokumentation aller Prozesse, um dann zu evaluieren, welche Prozesse wie effektiv automatisiert werden können. Er liefert umfassende Informationen wie Aufgaben durchgeführt werden, welche Rollen und Verantwortlichkeiten involviert sind und wie der gesamte Arbeitsablauf aussieht. Abgeleitet von diesen Informationen lassen sich dann im zweiten Schritt Verbesserungsmöglichkeiten ermitteln, Abläufe rationalisieren und Risiken durch die Reduzierung von Verfahrensabweichungen verringern.

  1. Mensch-zentriert bleiben 

Im Mittelpunkt eines effektiven Risikomanagements in Unternehmen stehen die Menschen, die dort arbeiten und bleiben es auch, egal an welcher Einführungs- und Veränderungsstufe das Prozessautomatisierungsprojekts ist. Durch gezielte Schulungen und eine Kultur des offenen Austauschs können Unternehmen ihre Mitarbeitende befähigen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu handeln. Die Einbeziehung aller Teammitglieder in Entscheidungsprozesse und die Wertschätzung ihrer Perspektiven fördert nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens. Eine starke, informierte und engagierte Belegschaft bildet somit das Rückgrat eines erfolgreichen Risikomanagements, das flexibel und widerstandsfähig auf Herausforderungen reagieren kann.

  1. Technologie auch in stark regulierten Sektoren einführen 

Unternehmen, die in stark regulierten Bereichen, wie Finanzdienstleister, Gesundheitswesen oder öffentlichem Dienst tätig sind, zögern in der Regel, neue Technologien einzuführen. Der potenzielle Nutzen der Prozessautomatisierung kann hier jedoch noch höher sein als in anderen Geschäftsbereichen. Die Prozessautomatisierung ist hier besonders vorteilhaft, da sie hilft, Compliance-Anforderungen zu erfüllen, die Integrität und Sicherheit der Daten zu gewährleisten, Fehler zu minimieren, die Effizienz zu steigern, Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu verbessern und die Anpassungsfähigkeit an regulatorische Änderungen zu erhöhen. 

Diese Vorteile tragen dazu bei, das geschäftliche Risiko sowie Zeit- und Arbeitsaufwand zu reduzieren, der normalerweise mit der Anpassung manueller Prozesse an neue regulatorische Anforderungen verbunden ist und führen zu Kosteneinsparungen als auch einer besseren Ressourcennutzung, indem redundante oder manuelle Aufgaben deutlich reduziert werden.

  1. Unbeabsichtigte Risiken vermeiden 

Richtig eingesetzt, verringert Prozessautomatisierung das Geschäftsrisiko erheblich. Falsch eingesetzt hingegen kann die Automatisierung von Prozessen manchmal unbeabsichtigt Risiken in Form von Datenschutzverletzungen, Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Nichteinhaltung von Vorschriften mit sich bringen. Daher ist es entscheidend, das Unternehmen Governance-Mechanismen und Datenhygienepraktiken einführen, um Risiken zu identifizieren und zu bewerten, Kontrollen zur Risikominderung zu implementieren und die Einhaltung von Branchenstandards und Vorschriften zu gewährleisten.

Durch die Automatisierung komplexer, fehleranfälliger Prozessschritte wird sichergestellt, dass sie jedes Mal ordnungsgemäß ausgeführt werden. Das verringert das Risiko menschlicher Fehler und kostspieliger Folgen oder Imageschäden. Eine automatisierte Überwachung hilft bei regelmäßigen Überprüfungen und Anpassungen z.B. an neue Richtlinien wie die NIS2 sowie Verbesserungen bei Bedarf schnell umzusetzen. 

Quelle und mehr Informationen über die Nintex Prozess Plattform: https://www.nintex.de/prozessplattform/

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/risikomanagement-verbessern-und-was-effektive-prozessautomatisierung-damit-zu-tun-hat/

«Starke Marken sind der wertvollste Besitz eines Unternehmens»

Victorinox setzt auf strategische Markenführung und Innovation. CMO Veronika Elsener erklärt im Interview, wie Familienwerte und Wandel den globalen Erfolg fördern. Sie gibt Einblicke in die Marketingstrategien zur Positionierung von Victorinox als vertrauenswürdige, moderne Marke und betont die Inspirationsquelle des «Genius Loci» am Firmenort.

Victorinox Arbeitgeber
Veronika Elsener, Chief Marketing Officer bei Victorinox (Bild: zvg)

m&k Werbewoche.ch: Ich habe gerade die Produktionsstätte von Victorinox hier in Ibach besichtigen dürfen, unter der kundigen Führung von Hans Schorno. Es war ein tolles Erlebnis. Ich habe ein Plakat mit der Aufschrift «Arbeitgeber des Jahres 2024» gesehen. Frau Elsener, wie wird man Arbeitgeberin des Jahres? 

Veronika Elsener: Ich glaube, das ist nichts, das per Knopfdruck geschaffen werden kann. Dahinter steht eine Entwicklung, es stehen Werte und Führungsarbeit dahinter. In diesem Sinne glaube ich, dass ein wichtiger Aspekt natürlich die Familie ist, die hinter diesem Unternehmen steht, es geprägt hat und langfristig sowie weitsichtig handelt. Solche Familienunternehmen gibt es viele in der Schweiz. Wir haben uns in den letzten Jahren im Zuge der gesamten Entwicklungen, der Strategien und der Globalisierung stark gewandelt und arbeiten kontinuierlich daran, sicherzustellen, dass unsere Mitarbeiter einen sicheren Arbeitsplatz vorfinden können. Wir haben verschiedene Aspekte geschaffen, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

 

Welches ist die DNA eines Familienunternehmens, damit der Fortbestand gesichert ist?

Diese Werte sind sehr wichtig und prägen das Unternehmen und seine gesamte Entwicklung von Anfang an. Familienwerte sind per se schon langfristig ausgerichtet. Ich würde auch sagen, dass die Umgebung hier prägend ist. Ich nenne das jeweils einen Genius Loci, also einen Kraftort, geprägt von Tradition und Geschichte. Solche Umgebungen bringen auch besondere Menschen hervor, die engagiert und loyal sind und gute Arbeit leisten wollen. Ich glaube, das ist eine wichtige Grundlage für den Erfolg von Victorinox. Und natürlich auch, dass man nichts für gegeben ansieht. Man muss ständig daran arbeiten und bereit sein, den Wandel mitzugehen.

Blick in die Victorinox-Fabrikationshallen von 1943 (Bild: Victorinox)

 

Ihr LinkedIn-Slogan lautet: «My Passion is Brand and Thought Leadership». Frau Elsener, könnten Sie uns Ihren Führungsstil in Bezug auf innovative Gedanken näher erläutern? Vielleicht anhand eines Beispiels aus Ihrem Arbeitsalltag?

Offenheit und Mut sind wichtige Werte. Wir befähigen unsere Mitarbeiter durch Schulungen, Workshops und Weiterbildung sowie den Einsatz neuer Methoden, Tools und Ressourcen. In internen Retrospektiven diskutieren wir Learnings aus Projekten und integrieren sie in zukünftige Vorhaben. Unsere interne Lernplattform ermöglicht unseren Mitarbeitenden, sich in relevanten Themen weiterzubilden. Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit agiler Organisation, Design Thinking, KI und datengetriebenen Technologien. Diese Themen verankern wir durch interne Workshops, um etwa Wissen und Engagement für die Marke weiter zu stärken, effizienter und effektiver in unseren Marketingaktivitäten zu werden oder auch um KI in Kampagnen einzusetzen. Ein steter Wandel begleitet uns im Alltag.

 

Gibt es einen spezifischen Moment, ein Merkmal, der Ausdruck ist für Ihren ganz persönlichen Führungsstil?

Ich glaube, die Offenheit und der Mut für Neues sind Merkmale, die mich schon immer begleitet haben. Sie erlauben es mir, mich auf neue Themen und Gebiete einzulassen, diese aufzunehmen und anschliessend gemeinsam mit dem Team weiterzuentwickeln.

 

Und wie würden Sie Ihre Leidenschaft für Marken definieren?

Starke Marken sind der wertvollste Besitz eines Unternehmens. Sie schaffen Vertrauen und Orientierung. Marken müssen aufgebaut, gepflegt und dauerhaft verankert werden. Investitionen in den immateriellen Markenwert sind ebenso wichtig wie Investitionen in Anlagen oder Produktionsstätten. Markenführung ist im ständigen, behutsamen Wandel. Für mein Team und mich ist das eine spannende Aufgabe, die mit viel Leidenschaft verbunden ist. Im Laufe der letzten Jahre durfte ich mir Wissen und Erfahrung im Bereich Markenführung und Marketing aneignen.

 

Wie würden Sie den Markenkern von Victorinox beschreiben?

In diesem Jahr haben wir unsere weiterentwickelte Markenstrategie lanciert und den Markenkern wie folgt definiert: «Wir glauben, dass vorbereitet zu sein das Leben besser macht. Als Hersteller des original Swiss Army Knife™, gegründet im Jahr 1884, bleiben wir unserem Erbe treu, indem wir durchdachte und meisterhafte Lösungen anbieten, damit unsere Kunden immer bestens vorbereitet sind für ihre alltäglichen Herausforderungen.»

 

Können Sie sich noch an Ihr erstes Erlebnis mit einem Victorinox-Gadget erinnern?

In meiner Kindheit hatte ich durch meinen Vater eine erste Begegnung mit dem «Sackmesser», wie wir es in der Schweiz nennen. Er hatte immer schon eines im Hosensack. Damals als Kind habe ich wahrgenommen, welch omnipräsenten Stellenwert das Produkt in seinem Alltag hatte und wie er jeweils mit einer speziellen Geste nach Gebrauch über die Messerschale strich.

Victorinox-Klassiker Swiss Army Knife im Werk in Ibach, Kanton Schwyz (Bild: Beat Hürlimann)

 

Welche ist Ihre Lieblingsklinge beim klassischen Klappmesser von Victorinox?

Ich habe kein spezielles Lieblingstool. Das durchdachte am Swiss Army Knife ist, dass es eine Vielfalt an nützlichen Werkzeugen vereint – und gerade die Vielseitigkeit und Multifunktionalität schätze ich am Schweizer Taschenmesser.

 

Abseits Ihrer beruflichen Tätigkeiten zeigen Sie Interesse an Musik, Literatur und Sport, Aktivitäten, die Sie bevorzugt im Kreis Ihrer Familie oder mit Freunden erleben. Wie sehr tauchen ihre persönlichen Interessen in ihrem Berufsalltag auf?

Für Erholung und Regeneration neben der Arbeit sind mir Aktivitäten wie Sport und Wandern wichtig. Sie helfen mir, eine gute Balance zu halten. Kontakte pflegen, Beziehungen aufbauen und Inspiration aus ausserberuflichen Erfahrungen ziehen – all das beeinflusst bewusst auch meine berufliche Tätigkeit.

 

Sie sind nicht nur CMO von Victorinox, sondern auch Mitglied der Geschäftsleitung. Wo sehen Sie sich als CMO derzeit besonders herausgefordert?

Im Marketing stehen wir vor vielfältigen Herausforderungen. Dazu zählen die zunehmende Anzahl von Kommunikationskanälen und die umfassenden Datenvolumen, mit denen wir umgehen müssen. Die Automatisierung der Marketingprozesse sowie die Explosion der Marketingsystemlandschaft stellen ebenfalls bedeutende Herausforderungen dar. Darüber hinaus beobachten wir eine zunehmende Konsumentenmacht und ein verändertes Kundenverhalten. Generell erleben wir eine Virtualisierung von Unternehmen, Produkten, Services und Leistungen. Nicht zuletzt spielt auch die Künstliche Intelligenz eine immer grössere Rolle. All diese Themen verlangen einen offenen Mindset beim Management und in meinem Team. Da muss die Bereitschaft da sein, den Status quo immer wieder zu hinterfragen.

Victorinox-Headquarter in Ibach mit Blick auf die Mythen (Bild: Victorinox)

Haben Sie jemals Angst, den Anschluss zu verpassen?

Wer in der Schweiz aufgewachsen ist und den Wandel des Landes sowie die Agilität der Wirtschaft miterlebt, bekommt bereits ein starkes Fundament in die Wiege gelegt. Dies schafft Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit und hilft, schwierige Momente zu meistern.

 

Und wo sehen Sie sich als Mitglied der Geschäftsleitung besonders gefordert?

Um global erfolgreich zu sein, müssen wir die verschiedenen Produktekategorien verstehen und uns an kulturelle, wirtschaftliche und rechtliche Unterschiede anpassen. Effiziente Lieferketten, Talentmanagement, Innovation und Nachhaltigkeit sind dabei entscheidend. Nicht zu vergessen: Risikomanagement. Unser Schweizer Unternehmen mit 80 Prozent Exportanteil kämpft mit dem starken Schweizer Franken. Die Umsetzung von Preiserhöhungen in gesättigten Märkten ist eine ausserordentliche Herausforderung. Wir müssen unsere Kosten am Standort sorgfältig überwachen und gleichzeitig in die Automatisierung investieren. In fünf Branchen global tätig zu sein, dafür ist ein tiefes Branchenwissen erforderlich. Zusammengefasst befinden wir uns in einem Spannungsfeld aus veränderten Kundenbedürfnissen, steigendem Wettbewerbsdruck und neuen Technologien bei gleichzeitig schwindenden Reaktionszeiten.

 

Im Jahr 2022 gewannen Sie mit Victorinox den gfm Marketingpreis. Dabei wurde auch die langfristige Ausrichtung auf das Wohl der Mitarbeitenden hervorgehoben. Was unternehmen Sie konkret, um Victorinox als attraktiven Arbeitgeber, insbesondere für junge Menschen, zu positionieren?

Der Mensch nimmt in unserem Unternehmen einen hohen Stellenwert ein. Wir sind ein Familienunternehmen, das langfristig und weitsichtig handelt. Wir bieten unseren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeitmodelle (Jahresarbeitszeit, Gleitzeitarbeit, Home Office, Holiday Office), die ihnen in ihren persönlichen Lebenssituationen viele Freiheiten lassen. Mit verschiedenen Initiativen stärken wir das Gemeinschaftsgefühl. Wir sind bei der Gesundheitsförderung aktiv. Weiter unterstützen wir die persönliche Entwicklung ebenfalls mit einer Reihe von Massnahmen. Im Ideenmanagement können sich Mitarbeiter aktiv einbringen. Wie sie sehen, setzen wir grundsätzlich vergleichbare Mittel ein wie andere Unternehmen. Ich glaube, der Unterschied liegt in der Ausprägung als Familienunternehmen.

 

Beim Marketingpreis werden auch innovative Marketingstrategien und effektive Massnahmen ausgezeichnet. Was würden Sie als besonders innovativ an Ihrer Marketingstrategie hervorheben?

Unsere Marketingstrategie basiert auf unserer weiterentwickelten Markenstrategie, die sich an den emotionalen Grundbedürfnissen unserer Kunden orientiert. Wir sprechen diese Bedürfnisse in Wort und Bild an, um die Verbindung zu unseren aktuellen und potenziellen Kunden zu stärken. Dabei fokussieren wir nicht nur auf Produkteigenschaften, sondern setzen auch auf digitalen Massnahmen und künstliche Intelligenz.

 

Und welche Massnahmen sind besonders effektiv?

Grundsätzlich sind für uns die effektivsten Massnahmen diejenigen, die den Mehrwert für die jeweilige Zielgruppe am besten vermitteln. Dabei unterscheiden wir zwischen längerfristig angelegten Massnahmen zur Stärkung der Marke- und/oder Kategorie Bekanntheit – hier steht der emotionale Fit und die Relevanz für die Zielgruppe im Fokus – und kurzfristig angelegten Massnahmen mit hoher Effizienz. Letztere kommunizieren den Mehrwert über eine schnell erfassbare Botschaft und werden am richtigen Touchpoint der Customer Journey platziert. Zusätzlich zeigt uns die Effizienz von zeitlich, inhaltlich und touchpoint-affin ausgespielten Massnahmen im Bereich Reisegepäck etwa, dass Kooperationen ein immer relevanterer Bestandteil unseres Marketing-Mix ist.

 

Victorinox trägt Swissness in die Welt hinaus. Wie sollten Unternehmen heute Swissness als Zugpferd für ihre Marketingaktivitäten nutzen? Welche Ratschläge würden Sie insbesondere Start-ups geben?

Start-ups sollten überlegen, ob das Label Swiss Made für ihr Unternehmen einen Vorteil bietet. Je nach Aufwand und Kosten kann es sich lohnen, in Swiss Made zu investieren, um das Markenimage durch positive Attribute zu stärken. Wettbewerbsvorteile von Swissness/Swiss Made können sein: Präzision, Zuverlässigkeit, Qualität, Stabilität, faire Bedingungen, Tradition & Exklusivität, Vertrauen. Diese Attribute müssen durch einen Aktionsplan und Proof-Points unterstützt werden und keine leeren Worthülsen bleiben. Das ganze Unternehmen muss dies tragen und umsetzen. Grundsätzlich gilt auch zu bedenken, dass Swissness und Swiss Made gesetzlich geregelt sind und festlegen, wie viel Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen müssen. Diese Gesetze verleihen dem Swiss Made Siegel seinen Wert und seine positiven Attribute.

Weltbekannt und exklusiv: Schweizerkreuz als Markenlogo (Foto: Victorinox)

Laut dem Brand Asset Valuator, einer langjährigen Studie von Ogilvy und Wunderman Thompson, ist neben Swissness auch Cocooning als Erfolgsfaktor aufgetaucht. Dies bezeichnet die Rückbesinnung auf Vertrautes und die Tendenz, mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Wie antizipieren Sie solche Trends, sofern sie für Ihre Marke relevant sind?

Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Massnahmen ergriffen, um weltweite Trends in den verschiedenen Kategorien zu verfolgen. Dazu haben wir eine kleine, feine interne Consumer Insight Abteilung aufgebaut. Zudem orientieren sich unsere Mitarbeiter kontinuierlich an verschiedenen Trendplattformen, aber auch unseren internen Newsletter in diesem Bereich. Zusätzlich erhalten wir Markttrends von unseren wichtigsten Märkten. Wir haben auch ein Innovationsteam etabliert und arbeiten am Aufbau einer Community Plattform. Es ist für uns als Unternehmen wichtig, Consumer Trends zu verstehen und zu prüfen, wie sie zu unseren Geschäfts- und Markenstrategien passen.

 

Eine Community-Plattform, das klingt interessant. Können Sie zwei, drei Worte dazu sagen, was hier schon spruchreif ist? Gibt es da etwa auch Influencer:innen?

Veronika Elsener: Ja, diesen Begriff kann man natürlich weit fassen. Wir sehen anhand der verschiedenen Foren und der vielen Rückmeldungen auf verschiedenen Kommunikationskanälen von unseren Kunden, dass ein echtes Bedürfnis besteht, sich mit uns auszutauschen. Daher haben wir beschlossen, eine solche Community-Plattform anzubieten. Wir haben nun Grundlagen geschaffen, mit der neuen Webseite und der Technologie, mit der wir eine solche Community anbinden können.

 

Ist das Ziel dieser Community-Plattform auch, dass Ideen für neue Produkte eingebracht werden?

Durchaus, das passiert jetzt schon, wenn auch noch weniger mit einer gezielten Plattform oder einem Prozess. Wir erhalten bereits jetzt Ideen und Anregungen. Mit dieser Plattform können wir das jedoch noch viel gezielter abholen.

 

Victorinox ist bekannt für seine erfolgreichen Markenkooperationen, wie beispielsweise mit der Schokoladenmarke Felchlin. Welche Rolle spielen solche Kooperationen für Sie?

Sponsoring und Markenkooperationen sind Teil unseres Marketingmixes in allen relevanten Victorinox Märkten. Seit vier Jahren verfolgen wir eine strategische Ausrichtung auf globaler, nationaler und regionaler Ebene. Wir verbinden alle Engagements mit einem bestimmten Produkt oder einer Produktgruppe, um eine klare Ausrichtung zu gewährleisten. Wir setzen verstärkt auf globale Partnerschaften und Kooperationen. Mit Adidas entwickelten wir einen Sneaker und ein passendes Taschenmesser, was uns neue Zielgruppen erschloss. Mit Off-White und Virgil Abloh kreierten wir ein limitiertes Designer-Taschenmesser. Diese Kooperationen positionieren Victorinox als moderne globale Marke. Zukünftig setzen wir verstärkt auf langfristige Partnerschaften und Produktentwicklungen wie die Lizenzpartnerschaft mit Flechlin für unser Schokolademesser.

 

Beim «Brand of the Year» Ranking von Promarca belegen Sie Platz 10 und werden als vertrauenswürdige Marke ausgezeichnet, die nicht aus dem Bereich Food & Beverage stammt. Dennoch lagen Sie 2020 noch auf dem zweiten Platz. Wie halten Sie die Marke auch für die heranwachsenden Generationen attraktiv?

Wir freuen uns über den 10. Platz und dass unsere Kunden uns für vertrauenswürdig halten. Vertrauenswürdigkeit ist die Basis jeder Marke! Der Rückgang im Ranking könnte auch daran liegen, dass wir während der Pandemie weniger in Marketing investiert haben und daher weniger präsent waren. Um die für kommende Generationen relevant zu bleiben, verfolgen wir Trends, hören auf Kundenfeedback und investieren in passende Produkte- und Serviceinnovationen.

 

Wie stark ist KI im Marketing von Victorinox vertreten?

Bei Victorinox haben wir frühzeitig Massnahmen ergriffen, um KI erfolgreich zu integrieren. 2023 haben wir eine interne KI-Policy und ein KI-Komitee etabliert, um das Nutzenpotenzial von KI zu sichern und gleichzeitig ethische Rahmenbedingungen zu gewährleisten. KI wird bereits bei zahlreichen Marketingaufgaben eingesetzt, wie Content-Generierung, Übersetzungen, Copywriting, Social Media, Headline Testing und vieles mehr. KI wird das Marketing stark beeinflussen, indem sie Aufgaben automatisiert, Erkenntnisse liefert und die Personalisierung verbessert. Sie ersetzt nicht das Marketingteam, sondern erweitert ihre Fähigkeiten und schafft eine Art symbiotische Beziehung zwischen menschlicher Kreativität und Technologie. Dies eröffnet Chancen für persönlichere und differenziertere Kundeninteraktionen, Automatisierung wiederholender Aufgaben, effektive Kundensegmentierung und personalisierte Marketingkampagnen.

 

Sie haben kürzlich die Markenpositionierung weiterentwickelt und konzentrieren sich in einer mit Publicis entwickelten, neuen globalen Markenkampagne vollständig auf die Idee des Vorbereitet zu sein. Was ist das Hauptziel dieser Positionierung?

Wir wollen, dass sich unsere Kunden mit unseren Produkten immer bestens vorbereitet fühlen – sei es mit unseren Taschenmessern, Küchenmessern, Uhren oder unserem Reisegepäck. Wir möchten dieses Gefühl auch in unserer Kommunikation vermitteln. Man weiss nie, was das Leben bringt, aber man kann sicherstellen, auf alles vorbereitet zu sein. Bei Victorinox haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Kunden mit durchdachten und meisterhaften Lösungen auf die täglichen Herausforderungen vorzubereiten. Diese Positionierung ist für unsere Kunden relevant und basiert auf ihren Bedürfnissen, unserer Überzeugung und unsere Herkunft.

 

 

«Treat everything with highest care» lautet die Botschaft im Markenfilm, in dem auch die Produktsegmente Travel Gear, Swiss Army Knives, Cutlery und Watches vorkommen. Was steckt hinter dieser Botschaft?

Damit wollen wir ausdrücken, dass mit Liebe zum Detail handeln und stets nach Perfektion streben. Unsere Produkte sind sorgfältig durchdacht um ihren Zweck perfekt zu erfüllen. Wir streben nach Exzellenz und setzen auf kompromisslose Qualität und Präzision.

 

Auf LinkedIn erwähnen Sie Ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu analysieren, Probleme agil zu lösen und schwierige Entscheidungen zu treffen, um in den Bereichen Markenstrategie, Marketing und Digital Commerce voranzukommen. Können Sie uns von Ihrem bisher schwierigsten Entscheidungsmoment erzählen und welche Auswirkungen er hatte?

Der Aufbau des Bereichs Markenführung und Marketing bei Victorinox hat mich in den letzten Jahren auf allen Ebenen tatsächlich sehr gefordert. Mein Magic-Wort lautet: Fokus. Es galt immer wieder zu entscheiden, was ist wichtig für das Unternehmen und die Marke und was nicht. Der vielleicht wichtigste Moment war für mich, als ich 2017 nach einer sorgfältigen Analyse vorschlug, einen Organisations-Wechsel vorzunehmen, der darin bestand, von einer divisionalen auf eine funktionale Organisation überzugehen. Dies hat den Weg für eine konsistente Markenführung global geebnet und ich betrachte diesen Entscheid auch im Nachhinein als erfolgsbringend für unser Unternehmen.

 

Werbewoche.ch: Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre eigene Kreativität?

Ich glaube, es ist ein Mix aus verschiedenen Aktivitäten. Es ist nicht immer wichtig, aktiv etwas zu tun. Manchmal ist es auch einfach notwendig, Zeit zu haben, nachzudenken, ein gutes Buch zu lesen oder ein Museum zu besuchen. Das sind sicherlich Inspirationsquellen für mich.

 

Haben Sie eine besondere Geschichte von einer Kundin oder einem Kunden im Zusammenhang mit einem Ihrer Victorinox-Produkte?

Veronika Elsener: Ja, es gab ein Konzert in der Konzerthalle in Sydney, bei dem uns ein Pianist berichtet hat, dass seine Notenblätter in den Flügel gerutscht sind, kurz bevor das Konzert beginnen sollte. Er hatte ein Swiss Army Knife dabei und konnte damit das Teil des Flügels öffnen und die Notenblätter herausholen, damit das Konzert beginnen konnte. Das ist eine schöne Geschichte, die zeigt, dass man mit unseren Produkten, wie dem Swiss Army Knife, immer gut vorbereitet ist, egal was passiert.

 

Das ist eine schöne Geschichte. Im Film «Armageddon» ist auf dem Bohrer, mit dem das Team von Bruce Willis ein Loch zur Sprengung des auf die Erde zurasenden Kometen bohrt, das Victorinox Logo zu sehen. Wie kam es dazu?

Veronika Elsener: Das liegt schon viele Jahre zurück. Soweit ich mich erinnere, hat unsere damalige Niederlassung gezieltes Product Placement betrieben.

 

Werbewoche.ch: Wow! Ja, ein Meisterstück!

Ja, Sie sagen es. Sehr gut. Es ist überraschend, dass Sie das jetzt abrufen konnten.

 

Ich habe den Film schon x-mal gesehen. Schliesslich wird dabei die Welt gerettet. Das sieht man ja gerne. Und mittendrin Victorinox.

Vielen herzlichen Dank.

 

Herzlichen Dank Ihnen für das Gespräch.

 

 

Foundry für Blueyou: Rebranding im Auftrag des Ozeans

Das Unternehmen Blueyou will im Bereich von regenerativem Seafood globale Pionierarbeit leisten. Foundry hat für das Unternehmen ein Rebranding realisiert.

Blueyou

Wer den Dokumentarfilm «Seaspiracy» gesehen hat, wird wahrscheinlich auf den ersten Blick skeptisch reagieren, wenn die beiden Wörter «Nachhaltigkeit» und «Seafood» zusammenkommen. Wie lässt sich dies vereinen? Blueyou will zeigen, dass es eine bessere Art im Umgang mit der Natur und lokalen Communities gibt. Für dieses Unternehmen galt es, eine Markenstrategie und einen neuen Auftritt zu schaffen, der auch bei einer breiten Zielgruppe ein grösseres Bewusstsein schafft.

Die neue Marke «Blueyou» soll für ein klares Bekenntnis zu regenerativer Aquakultur sowie fairer und nachhaltiger Küstenfischereien stehen und damit neue Massstäbe für die globale Seafood-Branche setzen. «Serve the Ocean» bringt den Ansatz von Blueyou auf einen Nenner, der über die blosse Erhaltung hinausgeht und aktiv auf Renaturierung und Revitalisierung mariner Ökosysteme abzielt. Die neue Markenidentität von Foundry soll dieses Ethos widerspiegeln.

In den Markenbildungsprozess flossen umfassende globale Insights ein: von Sterneköchen in Vancouver über Verkaufsteams in Manila bis hin zu Einkaufsleitern von 5-Sterne-Hotels in Hongkong. Daraus sollte eine Vision entwickelt werden, die das regenerative Potenzial der Ozeane betont. Die daraus entstandene Marke und die visuelle Identität brechen mit den konventionellen Vorstellungen von Seafood-Branding, indem sie kräftige Farben, verspielte Illustrationen und einen Erzählansatz verwenden, der die regenerativen Effekte der Praktiken von Blueyou hervorhebt.

«Unser Ziel war es, über das traditionelle Narrativ der Nachhaltigkeit hinauszugehen und die revolutionäre Rolle von regenerativen Meeresprodukten hervorzuheben», erklärt Sacha Moser, Gründer und Kreativpartner von Foundry. «‹Serve the Ocean› ist ein Aufruf zum Handeln und spiegelt das Engagement wider, die maritimen Ökosysteme nicht nur zu erhalten, sondern aktiv zu verbessern. Die rebellische und verspielte Designrichtung, die wir entwickelt haben, führt zu einer unverwechselbaren und disruptiven visuellen Identität.»

Das neue Designsystem soll die Liebe der Marke zum Ozean unterstreichen und zeigt die vielfältigen Ursprünge, Arten und ökologischen Wirkungen der Angebote von Blueyou. Mit dem neuen Markenauftritt will Blueyou in den überfüllten Regalen auffallen und das Klischee der seriösen Verpackungen für nachhaltige Produkte durchbrechen. Um die Identität über alle Touchpoints hinweg fortzuführen, gestaltete Foundry eine umfassende Reihe von Materialien für das Unternehmen neu, darunter die Website, Verkaufstools, Veranstaltungsunterlagen, Präsentationen für Lebensmittelmessen und B2B-Marketingmaterialien.


Verantwortlich bei Blueyou: René Benguerel (Founder & Managing Director), Matthias Krebs (Founder & Commercial Director), Claudia Schär, Yasmin Thiesen (Head of Global Marketing). Verantwortlich bei Foundry: Nitin George (Lead Creative Direction Concept & Strategy) Alexander Brown (Strategy), Ruben Mata Lopez (Design & Art Direction), Leon Marenbach (Copywriter), Phila Oppel (Design), Gregor Wollenweber, (Production), Elena Frischknecht (Account-& Projectmanager), Sacha Moser (Lead Creative Direction).

Neue Entwicklungen in der cyberkriminellen Nutzung von KI

Generative KI-Tools haben das Potenzial, in naher Zukunft wirklich disruptive Cyberangriffe zu ermöglichen. Doch gibt es schon heute neue kriminelle LLMs oder Angebote von ChatGPT-ähnlichen Fähigkeiten in Hacking-Software?

KI im Cybercrime
KI-generiertes Bild eines Hackers: Das ist noch harmlos im Gegensatz zu anderen Möglichkeiten, die von Cyberkriminellen sonst noch genutzt werden. (Bild: Pixabay.com)

Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen und hat ein grosses Nutzerpotenzial. Aber es gibt auch die andere Seite der Medaille: Denn KI lässt sich auch zu kriminellen Zwecken einsetzen. Eine Analyse von Trend Micro zeigt die neuesten Entwicklungen und beleuchtet, welche Bedrohungen in der nahen Zukunft zu erwarten sind.

Jailbreaking-as-a-Service

Während KI-Technologien in der Wirtschaft rasch an Akzeptanz gewinnen, gab es im vergangenen Jahr in der Welt der Cyberkriminalität zwar Versuche, eigene cyberkriminelle Large Language Models (LLMs) zu entwickeln, doch diese wurden weitgehend aufgegeben. Stattdessen verlegten sich die Kriminellen darauf, bestehende Modelle zu „jailbreaken“, das heisst, sie mit speziellen Tricks dazu zu bringen, ihre integrierten Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. So gibt es inzwischen Angebote wie Jailbreaking-as-a-Service. Hierbei nutzen Kriminelle raffinierte Techniken, um LLMs dazu zu bringen, Anfragen zu beantworten, die eigentlich blockiert werden sollten. Diese Techniken reichen von Rollenspielen über hypothetische Szenarien bis hin zur Nutzung fremder Sprachen. Dienstanbieter wie OpenAI oder Google arbeiten daran, diese Sicherheitslücken zu schliessen. Cyberkriminelle Nutzer wiederum müssen deshalb auf raffiniertere Jailbreaking-Prompts zurückgreifen. So ist ein Markt für eine neue Klasse von kriminellen Diensten in Form von Chatbot-Angeboten für Jailbreaking entstanden.

„Cyberkriminelle haben KI schon lange vor dem jüngsten Hype um generative KI in der IT-Branche missbraucht. Deshalb haben wir uns in die kriminellen Untergrundforen begeben, um herauszufinden, wie Cyberkriminelle KI tatsächlich nutzen und einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen und welche Art von KI-gestützten kriminellen Dienstleistungen angeboten werden“, erläutert David Sancho, Senior Threat Researcher bei Trend Micro. „Wir haben uns die Untergrundgespräche über KI angeschaut und festgestellt, dass das Interesse an generativer KI den allgemeinen Markttrends gefolgt ist, die Akzeptanz jedoch hinterherzuhinken scheint. Wir haben auch LLM-Angebote von Kriminellen für Kriminelle gesehen. Darunter FraudGPT, DarkBARD, DarkBERT und DarkGPT, die viele Ähnlichkeiten aufweisen. Aus diesem Grund vermuten wir, dass sie höchstwahrscheinlich als Wrapper-Dienste für den legitimen ChatGPT oder Google BARD funktionieren – wir nennen sie Jailbreaking-as-a-Service-Dienste“, so David Sancho weiter. „Wir haben auch andere möglicherweise gefälschte kriminelle LLM-Angebote untersucht: WolfGPT, XXXGPT und Evil-GPT. Dabei befassen wir uns auch mit Deepfake-Diensten für Kriminelle: Wir haben Preise und einige frühe Geschäftsmodelle rund um diese KI-gestützten gefälschten Bilder und Videos gesehen.“

Deepfake-Services auf dem Vormarsch

Zwar gibt es Deepfakes schon länger, aber erst kürzlich wurden echte cyberkriminelle Angebote entdeckt. Kriminelle bieten Deepfake-Dienste an, um Systeme zur Identitätsüberprüfung zu umgehen. Besonders im Finanzsektor wird dies zu einem zunehmenden Problem, da Banken und Kryptowährungsbörsen immer strengere Überprüfungen verlangen. Die Erstellung von Deepfakes wird immer günstiger und einfacher. Cyberkriminelle nutzen diese Technologie, um gefälschte Bilder und Videos zu erstellen, die selbst fortgeschrittene Sicherheitssysteme täuschen können. Dabei reicht oft schon ein gestohlenes Ausweisdokument, um ein überzeugendes Fake-Bild zu erstellen.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Entwicklungen zeigen, dass Kriminelle immer neue Wege finden, KI-Technologien zu missbrauchen. Obwohl die grosse Disruption bisher ausgeblieben ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ernsthaftere Angriffe zu erwarten sind. Unternehmen und Privatpersonen müssen deshalb wachsam bleiben und ihre Cybersicherheitsmassnahmen stetig verbessern, um gegen diese Bedrohungen gewappnet zu sein. Drei grundlegende Regeln cyberkrimineller Geschäftsmodelle werden dabei ausschlaggebend sein, wann bösartige Akteure in grossem Stil auf GenAI setzen:

  1. Kriminelle wollen ein leichtes Leben: Ziel ist es, mit möglichst geringem Aufwand und niedrigem Risiko ein bestimmtes wirtschaftliches Ergebnis zu erreichen.
  2. Neue Technologien müssen besser sein als vorhandene Tools: Kriminelle übernehmen neue Technologien nur, wenn die Rendite höher ist als bei den bestehenden Methoden.
  3. Evolution statt Revolution: Kriminelle bevorzugen schrittweise Anpassungen statt umfassender Überarbeitungen, um neue Risikofaktoren zu vermeiden.

Fazit: Cyberkriminelle Nutzung von KI erst am Anfang

Der Bedarf an einem sicheren, anonymen und nicht nachverfolgbaren Zugang zu LLMs bleibt bestehen. Dies wird cyberkriminelle Dienste dazu veranlassen, sich immer wieder neue LLMs zunutze zu machen, die einfacher zu jailbreaken oder auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Derzeit gibt es mehr als 6.700 leicht verfügbare LLMs auf der KI-Community-Plattform Hugging Face. Es ist auch davon auszugehen, dass immer mehr alte und neue kriminelle Tools GenAI-Funktionen integrieren werden. Cyberkriminelle haben gerade erst begonnen, an der Oberfläche der tatsächlichen Möglichkeiten zu kratzen, die GenAI ihnen bietet.

In einem Blog hat Trend Micro weitere Informationen zum Thema zusammengestellt:

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/neue-entwicklungen-in-der-cyberkriminellen-nutzung-von-ki/

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