Das Online-Bewerbungsgespräch: Wie überzeuge ich am Bildschirm?

Das Medium Video nimmt seit einiger Zeit in Bewerbungsprozessen an Bedeutung zu, und seit dem Corona-Lockdown experimentieren einige Unternehmen auch mit dem Einsatz von Videokonferenzen in Vorstellungsgesprächen. Was ist beim Online-Bewerbungsgespräch zu beachten? Experte Matthias Mölleney gibt Tipps.

Wie wirke ich in einem Online-Bewerbungsgespräch überzeugend? Einige Punkte gilt es zu beachten. (Bild: Pixabay.com)

Dass Meetings online per Zoom, Skype oder Teams durchgeführt werden, daran haben wir uns in den letzten Wochen gewöhnt, aber wie funktioniert es in Bewerberinterviews? Meine 7 einfachen Praxistipps, wie das Online-Bewerbungsgespräch ein Erfolg wird:

Tipp 1: Die Bühne einrichten

Zunächst einmal muss ich mir als Bewerber klarmachen, dass die Interviewer nur einen Ausschnitt meiner Person und des Raumes sehen kann, den dafür aber sehr intensiv, und dass ich diesen Ausschnitt gestalten kann. Ich würde einen Raum und einen Hintergrund wählen, der meiner Persönlichkeit und dem, wie ich wahrgenommen werden möchte, entspricht. Auch wenn es technisch möglich ist, würde ich aber auf künstliche Hintergründe, wie sie von Zoom & Co angeboten werden, verzichten. Es könnte der Eindruck entstehen, ich wolle etwas verbergen.

Tipp 2: Lichter ausrichten

Ganz entscheidend ist auch die Beleuchtung vor allem meines Gesichts. Zu grelles Licht ist dabei ebenso ungünstig, wie Licht von hinten, z.B. vor einem Fenster, das mich im Video sehr dunkel erscheinen lässt. Die Kleidung würde ich so wählen, wie sie nach meiner Einschätzung zur Firma und der möglichen Stelle passt und wie ich sie auch bei einem realen Vorstellungsgespräch tragen würde.

Tipp 3: Schau mir in die Augen

Besonders schwierig ist der Blickkontakt. In einem «normalen» Gespräch ist es einfach, dem Gegenüber freundlich in die Augen zu schauen, aber in einer Videokonferenz sind die «Augen» des Gegenüber die Kamera neben meinem Bildschirm und nicht die Augen, die ich im Video sehe. Es kommt also darauf an, nicht das Bild des Interviewers auf meinem Bildschirm anzuschauen, sondern die Kamera, die mich aufnimmt. Es wirkt auf mein Gegenüber irritierend, wenn ich woanders hinschaue als in die Kamera.

Tipp 4: Übung macht den Meister

Das ist wirklich nicht einfach, vor allem dann, wenn der Interviewer eine Frage stellt und ich dann intuitiv das Bild anschaue und nicht die Kamera. Man sollte deswegen die Unterhaltung mit dem Blick in die Kamera unbedingt üben, bevor man mit einem solchen Instrument arbeitet. Hilfreich ist auch, soweit das möglich ist, die Galerieansicht zu verwenden, bei der die Bilder aller Teilnehmer als kleine Fenster dargestellt werden, und dann das kleine Bild des Interviewers auf meinem Bildschirm möglichst nahe neben die Kamera zu verschieben – dann fällt es weniger auf, wenn ich mal nicht direkt in die Kamera, sondern doch auf die Bild des Interviewers schaue.

Tipp 5: Richtig spicken

Auch kleine Post-its, auf denen ich wichtige Fragen oder Informationen notiert habe, würde ich mir auf meinem Bildschirm möglichst nahe bei der Kamera aufkleben, damit es den Interviewer nicht irritiert, wenn ich mal rasch auf diesen Spick-Zetteln nachschaue, was ich noch alles sagen oder fragen wollte.

Tipp 6: Bitte nicht stören

Generell ist es sehr nützlich sich bereits vor dem Gespräch zu informieren, welche Videokonferenz-Lösung eingesetzt wird und sich dann mit dieser Lösung vorher vertraut zu machen. Es gibt dazu jeweils eine Menge geeigneter Online-Tutorials. Dass man mögliche Störungsquellen im Raum vermeiden sollte, versteht sich von selbst, aber auch die elektronischen Störquellen, wie vibrierende Smartphones oder eingehende Emails und Chatnachrichten, sollten vor dem Gespräch abgeschaltet sein, um Ablenkungen zu vermeiden.

Tipp 7: Sei authentisch und viel Glück beim Online-Bewerbungsgespräch

Ansonsten gelten bei einem Online-Bewerbungsgespräch natürlich die gleichen Regeln wie in einem «normalen» Vorstellungsgespräch, d.h. natürlich und kompetent wirken, gut vorbereitet sein und ein klares Bild von sich und seinen Fähigkeiten präsentieren können. Und genauso wie in einem persönlichen Vorstellungsgespräch braucht es immer auch das berühmte Quäntchen Glück, dass der persönliche Fit zur Aufgabe, zum Team und zum Unternehmen passt.

Autor
Matthias Mölleney ist Leiter Center for Human Resources Management & Leadership an der HWZ.

Der Kaufmännische Verband verzichtet auf Lohnforderungen

Für die Lohnrunde 2021 verzichtet der Kaufmännische Verband auf eine klassische Forderung nach mehr Lohn. Damit möchte er angesichts der der aktuellen Wirtschaftskrise möglichst viele Arbeitsstellen erhalten und Einkommen sichern. Gleichzeitig fordert der Kaufmännische Verband Unternehmen auf, in die Weiterbildung von Mitarbeitenden und Führungskräften zu investieren, damit diese ihre Skills erweitern, die Krisenresistenz aufbauen und ihre Arbeitsmarktfähigkeit stärken.

Der Kaufmännische Verband fordert mehr Investitionen in die Weiterbildung, verzichtet dafür wegen der Corona-Krise auf Lohnforderungen. (Bild: Fotolia.com)

Der Kaufmännische Verband hat auch dieses Jahr das vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und den Experten des Bundes prognostizierte BIP-Wachstum sowie die Teuerung und die damit verbundenen Kosten für Arbeitnehmende (Preisniveau, Gesundheitskosten, Miete usw.) analysiert. Normalerweise leitet er daraus branchenspezifische Lohnempfehlungen ab, um einem Kaufkraftverlust entgegenzuwirken und Mitarbeitende an einer höheren Produktivität sowie an einer Rentabilitätssteigerung zu beteiligen. Aufgrund der Corona-Krise und der aktuellen Wirtschaftslage wird der Kaufmännische Verband für das Jahr 2021 aber nicht mehr Lohn für einzelne Branchen fordern. Vielmehr setzt er sich für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze und die Sicherung der Einkommen ein. Zudem fordert er Arbeitgeber auf, unter anderem mit Weiterbildungen in die Stärkung der Arbeitsmarktfähigkeit von Mitarbeitenden sowie Führungskräfte zu investieren. Nichtsdestotrotz sind Unternehmen angehalten, Lohnerhöhungen zu gewähren, wenn sie eine hohe Wertschöpfung aufweisen und nicht vor existenziellen Problemen stehen.

Stellen und Löhne langfristig erhalten

«In Anbetracht der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Situation erscheint es dem Kaufmännischen Verband nicht opportun, branchenübergreifend mehr Lohn zu fordern», sagt Caroline Schubiger, Leiterin Beruf und Beratung beim Kaufmännischen Verband. Der Lockdown im Frühjahr 2020 wird sich negativ auf die Wirtschaftslage und auf den Arbeitsmarkt auswirken, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich und das SECO prognostizieren. Besonders wichtig ist jetzt die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze und des Einkommens, damit die Kaufkraft erhalten bleibt und der Konsum sowie die Wirtschaft gestärkt werden. «Eine besondere Herausforderung ist der Erhalt der Stellen in Branchen, die mit längerfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Arbeitsvolumen rechnen müssen wie z.B. im Luftverkehr.» so Schubiger. «Sollte es nicht möglich sein, einen Stellenabbau zu vermeiden, werden wir uns für sozialverträgliche Lösungen einsetzen und die betroffenen Mitarbeitenden tatkräftig unterstützen.»

Weiterbildung stärkt die Arbeitsmarktfähigkeit

In der heutigen Zeit ist gelerntes Fachwissen schnell veraltet. Neue Kompetenzen wie beispielsweise Veränderungskompetenz, Selbstorganisation oder Entscheidungsfähigkeit sind nötig, um agil zu bleiben. Auch der Digitalisierungsschub, den die Corona-Krise mit sich bringt, zeigt, dass digitale Kompetenzen, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen in dieser Arbeitswelt immer wichtiger werden. Nach genau diese Kompetenzen richtet sich der Kaufmännische Verband bei der Reform der KV-Lehre (Kaufleute 2022) aus. Doch nicht nur junge Berufseinsteiger, sondern auch erfahrene Berufsleute und ältere Arbeitnehmende müssen diese Kompetenzen weiterentwickeln. «Es ist gerade jetzt wichtig, in die Weiterbildung zu investieren. Nur so ist es möglich, dass sich Mitarbeitende beruflich weiterentwickeln und damit ihre Marktfähigkeit sowie diejenige der Unternehmen stärken», sagt Schubiger. Der Kaufmännische Verband fordert daher Unternehmen auf, Mitarbeitende zu Weiterbildungen zu motivieren und zu unterstützen. Das heisst, Unternehmen sind angehalten, passende Rahmenbedingungen und ein Vertrauensklima zu schaffen, damit Weiterbildungen Teil der beruflichen Laufbahn und der Arbeitszeit werden. Ausserdem sollten Mitarbeitende sowie Führungskräfte auf die Wichtigkeit des lebenslangen Lernens sensibilisiert werden.

Der Kaufmännische Verband bietet umfassende Unterstützung

Der Kaufmännische Verband bietet Arbeitnehmenden umfassende Beratungen und unterstützt bei Anliegen rund um Bildung und Beruf. Ausserdem hat er im Hinblick auf die Corona-Krise seine jährliche Spendensammlung ausgeweitet, um Mitgliedern zu helfen, die von Erwerbsausfällen und finanziellen Engpässen betroffen sind. Mitglieder, die eine Weiterbildung absolvieren möchten, nicht aber über entsprechende finanzielle Mittel verfügen, können ebenfalls eine finanzielle Unterstützung für ihre Weiterbildung beantragen.

Quelle und weitere Informationen: www.kfmv.ch

Gefordert: CEOs mit Technologie im Blut

Um ein Unternehmen erfolgreich ins digitale Zeitalter zu führen, sollten CEO- und andere leitende Führungspositionen mit Personen besetzt werden, die über einen technologischen Hintergrund verfügen. Dies ist die zentrale Aussage einer europaweiten Führungskräfte-Studie, durchgeführt von Vanson & Bourne im Auftrag von VMware.

Heute sind Führungskräfte mit Technologie im Blut gefragt: Nur diese könnten notwendige Schritte der Digitalisierung adäquat umsetzen, sagt eine Studie. (Bild: zVg / VMware)

71% der Führungskräfte im Wirtschaftsraum EMEA sind der Ansicht, dass es für Unternehmen einen Mehrwert hat, Mitarbeiter, die durch frühere Erfahrung (z.B. als App- oder Software-Entwickler) ein gutes technologisches Verständnis mitbringen, in leitende Funktionen zu befördern. Technologisch versierte Führungskräfte wirken sich laut Studie – befragt wurden 2250 Entscheidungsträger in Organisationen mit mindestens 500 Mitarbeitenden – positiv auf die Effizienz des Unternehmens aus (50%), steigern das Innovationspotenzial (40%) sowie den Unternehmenserfolg (42%) und sorgen für eine bessere Kundenerfahrung (37%).

Auf wandelnde Arbeitssituation rasch reagieren

Die Aussagen der Befragten sind gerade vor dem aktuellen Hintergrund besonders interessant – die Befragung wurde in den Monaten März und April 2020, als die Pandemie in Europa ihren Höhepunkt erreicht hatte, durchgeführt. Laut Studie leistet die digitale Transformation – durch die Möglichkeit das Geschäftsmodell mittels Technologie zu modernisieren – einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich Unternehmen schneller an Marktdynamiken und sich ändernde Geschäftsgrundlagen anpassen. Für Führungskräfte spielen vor allem die Vorteile moderner Anwendungen eine grosse Rolle, um Leistung und Widerstandsfähigkeit ihres Unternehmens zu verbessern: Neben dem zuverlässigen Betrieb der IT-Systeme (37%) profitieren Unternehmen vor allem von modernen Applikationen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, von zu Hause oder unterwegs zu arbeiten (57%). Mehr als ein Drittel lobte die Möglichkeit, auf die sich wandelnde Arbeitssituation adäquat zu reagieren (39%).

Organisationen mit technologie-affinen Führungskräften sind erfolgreicher. (Grafik: VMware)

Kein Nutzererlebnis ohne Modernisierung

Tatsächlich glauben mehr als drei Viertel (79%) der Anwendungsentwickler und IT-Leiter in Europa, dass Unternehmen ohne eine erfolgreiche Modernisierung ihrer Anwendungen nicht in der Lage sein werden, ihren Kunden ein hervorragendes Nutzererlebnis zu bieten. Dies wird weltweit von Business-Executives bestätigt: 88% der Befragten einer Forrester-Studie sind davon überzeugt, dass die Modernisierung des Anwendungsportfolios das Nutzererlebnis verbessern wird – und sich direkt auf das Umsatzwachstum auswirkt. Im Rahmen dieser erwähnten, ebenfalls von VMware in Auftrag gegebenen und von Forrester Consulting durchgeführten Studie “Improving Customer Experience and Revenue Starts With the App Portfolio” wurden 614 CIOs und Senior Vice Presidents aus Nordamerika, EMEA und APAC befragt. Diese stammen aus Unternehmen mit mehr als 2.500 Mitarbeitern aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Telekommunikation, Einzelhandel sowie der Öffentlichen Hand.

CEOs sollten Technologie im Blut haben, wenn sie im digitalen Zeitalter erfolgreich sein wollen“

„Noch nie zuvor standen CEOs und Führungskräfte so vielen und tiefgreifenden Veränderungen gegenüber. Wer über einen Technologie-Background verfügt und weiss, wie ein Unternehmen dank moderner Applikationen auf veränderte Marktbedingungen reagieren kann – ist klar im Vorteil. Ein Grossteil der Unternehmensverantwortlichen ist sich einig, dass eine technologische Führungskompetenz der Schlüssel zum Erfolg sein wird“, sagt Ed Hoppitt, Director Apps & Cloud Native Platforms VMware, EMEA. „Angefangen bei den vielen Millionen Arbeitnehmern und Studenten, die momentan von zu Hause aus arbeiten und lernen, über Regierungen, die innerhalb weniger Monate Apps zur Rückverfolgung von Kontakten entwickeln, über Banken, die kurzfristig skalieren müssen, um die notwendigen Geldströme zu gewährleisten, bis hin zu Unternehmen und Einzelhändlern, die sich quasi über Nacht nach digitalen Plattformen umsehen mussten, hat diese Pandemie in wenigen Monaten ein Jahrzehnt des digitalen Wandels vorangetrieben. Massgeblich für die Kundenbindung und den zukünftigen Erfolg der Unternehmen ist die Fähigkeit, entscheidende Business-Apps mit relevanten Informationen sowie zeitnahen und unkomplizierten Services für Verbraucher zu entwickeln. Führungskräfte sollten Technologie im Blut haben und auf eine Software-basierte digitale Plattform setzen – das Erfolgsrezept, um am Ende gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.“

Schnelle App-Entwicklung in leistungsstarken Unternehmen

Die Studienergebnisse offenbaren einen Wettbewerbsvorteil aus kontinuierlicher Entwicklung und Bereitstellung neuer Anwendungen und Dienste, denn leistungsstarke Unternehmen in Europa verfügen über ein effizienteres und effektiveres App-Entwicklungstempo: Zwei Drittel (66%) der neuentwickelten Anwendungen schaffen es in leistungsstarken Unternehmen, also solchen, die ein jährliches Umsatzwachstum von über 15 Prozent verfügen, in die Produktion, verglichen mit 41% in leistungsschwachen Unternehmen. Bei 70% der leistungsstarken Unternehmen erlangen Apps die Produktionsreife innerhalb des geplanten Zeitrahmens, nur 41% der leistungsschwachen Unternehmen gelingt dies ebenfalls.

Quelle: VMware

Temporärarbeit: 20000 Kurzarbeitende stehen wohl vor der Arbeitslosigkeit

Die Corona-Krise schüttelt die Temporärbranche durch. Um knapp 23 Prozent brach die Zahl der geleisteten Einsatzstunden im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahr ein - ohne Berücksichtigung der Stunden in Kurzarbeit. Dies zeigt der Swiss Staffingindex als Branchenbarometer.

Der Swiss Staffingindex vermeldet bei der Temporärarbeit einen Corona-Einbruch von 22,8 Prozent. 20’000 Kurzarbeitenden droht die Arbeitslosigkeit. (Grafik: obs/swissstaffing – Verband der Personaldienstleister der Schweiz)

Etwa 20’000 Temporärarbeitende befinden sich derzeit in Kurzarbeit. Mit der am 31. August 2020 auslaufenden Notverordnung des Bundesrates steht diese Arbeitsmarktmassnahme der Branche nicht mehr zur Verfügung. Können die betroffenen Mitarbeitenden bis dahin nicht wieder eingesetzt werden, droht die Vertragsauflösung.

Branchenverband schlägt Alarm

„Es ist unverständlich, warum die Notverordnung des Bundesrates nicht verlängert wird, bis das neue Covid-19-Gesetz vom Parlament verabschiedet ist“ kritisiert Leif Agnéus, Präsident des Branchenverbandes swissstaffing. „Die fehlende Anschlusslösung bei der Kurzarbeit für Temporärangestellte gefährdet Anfang September unnötig zahlreiche Temporärarbeitsverhältnisse.“ Besonders heikel: Auch wenn weitere, vermutlich regionale bzw. branchenspezifische Lockdowns nicht ausgeschlossen werden können, sieht das neue Gesetz keine Kurzarbeitslösung für Temporärarbeitende mehr vor. Dabei nahmen die Personaldienstleister ihre Verantwortung in der Krise wahr: Sie schickten trotz öffentlichem Druck nicht pauschal alle Temporärarbeitenden in Kurzarbeit. Sie beschränkten ihre Anträge vielmehr, wie in Gesetz und Verordnung vorgesehen, auf Arbeitsverhältnisse mit einer langfristigen Perspektive. Leif Agnéus fordert: „Das Parlament muss dringend handeln und die Kurzarbeit für Temporärarbeitende ins Gesetz integrieren.“

Temporärarbeit in der Romandie und Tessin besonders betroffen

Das Coronavirus und der Lockdown haben die Romandie und das Tessin nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich hart getroffen. Eine Umfrage von gfs-zürich unter swissstaffing-Mitgliedern zeigt, dass die Zahl der Temporärarbeitenden in diesen Regionen während des Lockdowns um 80 bis 90 Prozent zurückgegangen ist. Zum Vergleich: In der Deutschschweiz sank die Zahl der Temporärarbeitenden um gut 40 Prozent. Ein Grossteil des Rückgangs ist nicht auf Entlassungen zurückzuführen, sondern auf das Auslaufen befristeter Verträge einerseits und fehlende Neueinstellungen andererseits. Mit Blick auf die Zukunft beunruhigt, dass die Geschäftstätigkeit trotz der Lockerungsmassnahmen im Juni gesamtschweizerisch noch nicht stark angezogen hat. In der Romandie und im Tessin zeichnet sich jedoch glücklicherweise eine schnellere Erholung ab.

Quelle: Swissstaffing

B2B-Content-Marketing: Pläne und Anforderungen für die nächste Zukunft

Eine Studie in Deutschland zeigt: B2B-Content-Marketing zeigt sich künftig extrovertierter mit Profil und Werteanspruch. Der Anspruch an Unverwechselbarkeit und Qualität im Marketing steigt; hohe technische Anforderungen im digitalen Marketing erfordert Outsourcing-Strategie im Sinne eines Partner-Ökosystems

B2B-Content-Marketing gehört mit zu den künftigen Trends im Marketing. (Grafik: w&co)

w&co MediaServices, ein Fullservice-Mediendienstleister für Omnichannel-Marketing, hat Ergebnisse einer Studie zu B2B-Content-Marketing veröffentlicht. Deutlich wird:  Unternehmen müssen – und werden – ihre Komfortzone im Marketing verlassen, um Kunden differenzierter anzusprechen, ihr Profil zu schärfen und neue Märkte zu erschließen. Die Studie aus Deutschland zeigt im B2B-Content-Marketing drei wesentliche Entwicklungen: Eigener Content in unterschiedlichen Formaten wird immer wichtiger. Der Qualitätsanspruch in der Kommunikation für eine unverwechselbare Markenidentität steigt. Und Purpose-Driven Marketing gewinnt auch im B2B-Umfeld an Bedeutung.

Komplexe Produkte und umsatzrelevante Services fordern erweiterte Kommunikation

Dies wird getrieben durch neue Anforderungen im B2B-Geschäft: B2B-Unternehmen erwarten in den nächsten fünf Jahren, dass Beratung bzw. Engineering-Services einen steigenden Anteil am Gesamtumsatz einnehmen werden. Gegenwärtig gibt ein Drittel (33 %) an, dass ihre Hauptumsatzquelle beides – Produktverkauf und Beratung – umfasst. In den nächsten fünf Jahren liegt dieser Anteil bei der Hälfte (49 %). Das heißt: Produkte werden in Zukunft komplexer bzw. erklärungsbedürftiger und mit umsatzrelevanten Mehrwertservices verbunden. Dies muss sich in einer entsprechend erweiterten Marketingkommunikation widerspiegeln.

Internationalisierung stellt neue Herausforderungen an das Marketing

Gleichzeitig wird der Vertrieb internationaler: Der Anteil der B2B-Unternehmen, die sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international ihre Umsätze generieren, steigt von 39 auf 50 Prozent. Bei jedem achten B2B-Unternehmen wird in Zukunft sogar der Hauptteil des Umsatzes im Ausland erzielt. „Marketing in mehreren Sprachen und Regionen zu betreiben ist an sich schon eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagt Robert Schneider, Geschäftsführer von w&co MediaService. „Zusätzlich kommen noch kritische Aspekte hinzu durch regional unterschiedliche gesetzliche Vorgaben sowie die Herausforderung, trotz lokaler Anpassungen die konsistente Markenidentität sicherzustellen.“

Komfortzone wird verlassen in Richtung neuer Märkte

Die Unternehmen bereiten sich von einer aktuell stabilen Geschäftsbasis auf rauere Zeiten vor: Heute sehen sich 53 Prozent in einem gesunden Wettbewerbsumfeld. In den nächsten fünf Jahren erwarten 89 Prozent erhöhten Wettbewerbsdruck. Es ist klar, dass die Komfortzone verlassen werden muss: Ging es bislang im Marketing vor allem um Leadgenerierung in angestammten Märkten sowie den Erhalt von Bestandskunden, wird dies in Zukunft nicht mehr genügen. Mehr als heute werden die Befragten einen starken Fokus setzen auf Leadgenerierung in neuen Märkten, Imagepflege und Markenbildung, Markteinführung von Produktinnovationen und Erhöhung des Umsatzes bei Bestandskunden durch Mehrwert-Services oder Folgekäufe.

Steigender Anspruch an Unverwechselbarkeit und Qualität im Marketing

B2B-Unternehmen geht es um eine Markenentwicklung, die abwechslungsreich Kunden – und solche, die es werden sollen – auf unterschiedlichen Wegen erreicht. Dabei ist das Ziel, vielschichtige Alleinstellungsmerkmale zu positionieren. So erwarten B2B-Unternehmen, dass in den nächsten zwei Jahren der Anspruch an die Unverwechselbarkeit und Qualität im Marketing steigen wird, es muss besser nach Zielgruppen differenziert werden und die Relevanz von Purpose-Driven Marketing nimmt zu. Auch Online-Education – ein wertvolles Tool in der Kundenorientierung – wird wichtiger.

Modernisierung im Marketing muss technische und organisatorische Hürden überwinden 

Zu diesen Anforderungen ist noch ein Stück Weg hin: Zwar sagen 66 Prozent, dass ihre Marketingmassnahmen zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt sind, doch ob diese auch kundenzentriert angelegt sind, ist fraglich: Denn nur 43 Prozent sagen, dass sie ihre Kommunikation auf die jeweilige Phase der Kundenbeziehung ausrichten. 39 Prozent gaben an, dass sie nur zwischen Neu- und Bestandskunden unterscheiden.

Um einen Sprung vorwärts im Marketing zu machen – sowohl in der überzeugenden Präsenz am Markt als auch in der Effizienz der Umsetzung – müssen die technischen Infrastrukturen modernisiert und auch die Marketingorganisation zukunftsorientiert angepasst werden. Als schwierig erachten die befragten B2B-Unternehmen vor allem den hohen technischen Aufwand sowie die Kosten für digitales Marketing, die fehlenden Kompetenzen in diesem Bereich und die komplexen Prozesse.

Die genannten Hürden betreffen Spezialkompetenzen und -infrastrukturen, die nicht mal eben kurz über Dienstleisterprojekte gelöst werden können. Sie erfordern vielmehr ein Umdenken in der Outsourcing-Strategie – hin zu einer langfristig angelegten, integrierten Zusammenarbeit mit Partnern im Sinne eines Ökosystems.

Quelle: www.w-co.de

Zwei Premieren der Initiative Nachfolgebus.ch: Nachfolgetag und Phoenix Award

«Meet the Experts» heisst es am 17. September 2020 beim ersten Nachfolge-Tag von 9 bis 18 Uhr in Zürich. Praxiswissen zur Unternehmensnachfolge von A bis Z aus erster Hand erfahrener Nachfolge-Experten für Unternehmensverkäufer und -käufer stehen im Zentrum. Krönender Abschluss bildet am Abend die Verleihung des neu ausgelobten «Phoenix Award für langfristiges Schweizer Unternehmertum».

Die Initiative Nachfolgebus.ch lädt am 17. September 2020 zum ersten Nachfolgetag in Zürich. Erstmals verliehen wird dabei auch der Phoenix Award an Unternehmen, die auf eine z.T. mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken können, dabei also mehrere Unternehmensnachfolgen erfolgreich über die Bühne gebracht haben. (Bild: zVg / Nachfolgebus.ch)

Über 75‘000 Unternehmen in der Schweiz stehen gemäss der aktuellen Bisnode B&D Studie vor einer noch offenen Nachfolgeregelung. Das Risiko für raumgreifenden Arbeitsplatz- und Knowhow-Verlust ist hoch. Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Jetzt erst recht sind Unternehmergeist und die Bereitschaft, neue Wege und Lösungen zu schaffen (über)lebensnotwendig. Das gilt auch für die Unternehmensnachfolge. Vor diesem Hintergrund hat Nachfolge- Expertin Carla Kaufmann, Partnerin der Companymarket AG und Urheberin der Initiative Nachfolgebus.ch, den Prozess der Unternehmensnachfolge neu gedacht. Mit dem Nachfolge-Tag, als einem neuen Angebot der Initiative, bietet sie KMU-Unternehmer*innen eine konzentrierte Möglichkeit für persönlichen Erfahrungsaustausch und ebenso kompakte wie fundierte Weiterbildung in «Sachen Nachfolge».

Nachfolgebus.ch: Unternehmensnachfolge von A bis Z

Der Anlass findet am 17. September 2020 von 9 bis 18 Uhr bei EXPERTsuisse in der Stauffacherstrasse 1, 8004 Zürich, statt. Dazu Dr. Marius Klauser, Direktor von EXPERTsuisse: «Unternehmensnachfolge ist für unsere Mitglieder und die Schweizer Wirtschaft ein wegweisendes Thema und der Nachfolge-Tag DER Event dazu.» Das Programm des Nachfolge-Tages gliedert sich in zwei Teile. Am Vormittag von 9 bis 13 Uhr stehen den Teilnehmenden die 15 erfahrenen Nachfolge- Expert*innen des Nachfolgebus.ch für kostenlose persönliche Einzelgespräche zur Verfügung. Der Nachmittag widmet sich ab 13.30 bis 17.30 Uhr mit je einer Workshop-Serie für Unternehmensverkäufer und -käufer der Weiterbildung. Der thematische Bogen spannt sich von Sharing und Kooperation/Partnering bis zum «klassischen» Firmenverkauf oder -kauf und eröffnet KMU diverse Optionen, Krisen zu meistern und Nachfolge zu regeln. Für das jeweilige Workshop-Package, bestehend aus sieben kompakten Sessions, wird eine Kostendeckungspauschale von CHF 470 p. P. erhoben. www.companymarket.ch/events.

Wie Phoenix aus der Asche

Für den feierlichen Abschluss des Nachfolge-Tages sorgt die Verleihung des ersten «Phoenix Award für langfristiges Schweizer Unternehmertum», die ebenfalls in Zürich stattfindet und zu den Neuerungen der Nachfolgebus Tour 2020 gehört. Dieser Award ist der Unternehmensnachfolge gewidmet resp. den Schweizer Unternehmen, die diese seit einem Jahrhundert herausragend meistern. Sie erhalten die Bühne, die sie verdienen. KMU, die diese unternehmerische Leistung über so lange Zeit vollbracht haben, mussten meist mehr als eine Krise überwinden und sich wie ein «Phoenix aus der Asche» neu erheben. Im Fokus als potenzielle Preisträger stehen daher Schweizer KMU, die in diesem Jahr 100 Jahre im Handelsregister eingetragen sind. Aus diesen Unternehmen ermitteln eine Fach- Jury und ein Jury-Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmertum, Wissenschaft, Politik und Medien die Preisträger des Phoenix Award in den Kategorien

  • Innovation/Disruption/Erneuerungsfähigkeit
  • Teamleistung
  • Gesellschaftlicher/volkswirtschaftlicher Beitrag

Jury bewertet Unternehmens-Geschichten

Die Jury hat ihre Arbeit am 10. Juli aufgenommen und ermittelt bis zum 7. August eine Shortlist mit acht Unternehmen als mögliche Preisträger. Die Ermittlung der drei Preisträger – ein Unternehmen in jeder Kategorie – findet anschliessend gemeinsam mit dem Jury-Beirat statt. Die Jury besteht aus folgenden Personen:

  • Esther-Mirjam de Boer, Strategin für Vielfalt und inkludierende Kultur, CEO GetDiversity GmbH
  • Marcel Dobler, Nationalrat, Miteigentümer sowie Verwaltungsratspräsident der Franz Carl Weber AG
  • Prof. Dr. Uta Jüttner, Dozentin am Institut für Betriebs- und Regionalökinomie IBR der Hochschule Luzern Wirtschaft
  • Dr. Corinne Mühlebach, Dozentin für Strategisches Marketing, Strategisches Management und Unternehmertum an der FHNW Hochschule für Wirtschaft

Die Mitglieder des Jury-Beirats sind (Corin Ballhaus, Positionierungsexpertin für KMU, Inhaberin der Ballhaus Profiling GmbH), Armin Baumann (Geschäftsführer KMU SWISS AG) sowie Thomas Berner, Chefredaktor des KMU-Fachmagazins ORGANISATOR.

Auch in 2020, wie bereits in den beiden vorangegangenen Jahren, erhält die Initiative Nachfolgebus.ch zudem kantonale Unterstützung durch die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich.

Weitere Informationen

Erfolgs-Impuls: Wir sind erstaunlich wandlungsfähig

Der Mensch ist wandlungsfähig und kann sich schnell an neue Normalitäten anpassen. Aber er ist nicht gut im vorausschauenden Wandel: Nur so erklärt sich, dass der Mensch kaum je proaktiv handelt, sondern nur auf Druck reagiert. Unser Autor nennt drei Bereiche, die viel Potenzial für schnelleren Wandel bieten.

Corona zeigt: Der Mensch ist zwar sehr wandlungsfähig, doch ändern tut er sich zumeist nur auf Druck hin. (Bild: Pixabay.com)

Mal ehrlich: wenn ich Ihnen vor einem Jahr prognostiziert hätte, dass Leute aus den USA nicht mehr in die EU einreisen dürfen, hätten Sie mir geglaubt? Oder dass wir in Züge nur noch mit Masken dürfen? Oder dass es klar ist, dass keiner weiss, wo wir wirtschaftlich Ende des Jahres stehen werden?

Kollektiv wandlungsfähig

Nun, jetzt sind wir mittendrin – und wahrscheinlich geht es Ihnen etwa wie mir: irgendwie geht es trotzdem voran, teilweise nicht einmal schlecht. Und das was gestern noch unvorstellbar war, ist jetzt das neue Normal. Und das ist genau der Grund, warum wir als menschliche Spezies trotz sehr unvorteilhafter körperlicher Voraussetzungen es soweit gebracht haben (im Guten wie im Schlechten): Wir sind kollektiv und bewusst extrem anpassungs- und wandlungsfähig.

Bereiche mit Potenzial für Wandel

Hier kommt der Punkt für Sie als Führungsperson oder CEO: Wir sind zwar gut in der Anpassung aufgrund von Zwängen, aber wir sind schlecht im vorausschauenden Wandel. Das ist genau das Problem bei jeglicher Strategie-Implementierung und jedem Kulturwandel: wenn die Leute nicht die absolute Notwendigkeit SPÜREN (also: emotional), ändern sie nichts. Hier sind drei Bereiche, in denen ich immer wieder enormes Potenzial für schnelleren und konsequenteren Wandel sehe:

  1. Geschäftsmodelle
    Die Unternehmensfriedhöfe sind voll von Unternehmen, die glaubten, dass ihr Geschäftsmodell für alle Zukunft Bestand hätte. Nur um dann oft innerhalb weniger Jahre hinweggefegt zu werden. Warum ist es so schwer, Business-Modelle zu ändern oder neue zu generieren? Ich sehe zwei wesentliche Gründe: Erstens, zu wenige wissen, wie das geht (Test: Fragen Sie die Mitglieder Ihres Führungsteams einzeln, welches Geschäftsmodell Ihr Unternehmen gerade praktiziert; Sie werden viele verschiedene Antworten bekommen – wenn überhaupt). Und zweitens, das Bestehende ist doch viel bequemer und scheinbar sicherer.
  2. Gewinnerteam-Kultur
    Unsere Kultur ist meist das, was uns in der Komfortzone hält. Nur wenige Unternehmen schaffen es, eine Kultur des Diskomforts zu kreieren, in der es laufende Weiterentwicklung gibt, die zum Teil anstrengend ist. Dafür braucht man das richtige Mindset. Daran kann man arbeiten. Oder besser: man MUSS daran arbeiten. Und zwar laufend. Ich sehe jedenfalls nur wenige KMUs, die ihre Kultur bewusst gestalten.
  3. Kundenbindung
    Es ist erstaunlich, dass in den meisten Unternehmen immer noch erhebliche Potenziale für bessere Kundenbindung bestehen, obwohl es Dutzende von Büchern und Kursen darüber gibt. Auch das hat mehr mit der inneren Einstellung als mit Prozessen zu tun.

In allen diesen Bereichen kann das, was Sie heute für normal halten, morgen obsolet sein. Ich empfehle, dass Sie mit der Führungsmannschaft die genannten Themen laufend durchleuchten. Das ist die wichtigsten Führungsaufgabe.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Sieben Thesen zu den Folgen von Corona für die KMU

Zahlreiche Unternehmen und ganze Branchen bangen wegen der Folgen von Corona um ihre Existenz und werden tagtäglich auf den Prüfstand gestellt. Peter F. Schmid, CEO von Visable, dem Dach der europäischen B2B-Plattform EUROPAGES und des im DACH-Raum führenden B2B-Marktplatzes «Wer liefert was» (wlw), beobachtet die Situation von Beginn an und identifiziert sieben eindeutige Entwicklungen.

Peter F. Schmid äussert sieben Thesen zu den Folgen von Corona für KMU. (Bild: Visable)

Seit mehr als vier Monaten befindet sich die Welt bereits aufgrund der Corona-Pandemie in einem Ausnahmezustand. «Nur wer digitalisiert, überlebt diese Krise». So in etwa lassen sich die sieben Thesen zu den Folgen von Corona für die KMUs von Visable-CEO Peter F. Schmid zusammenfassen.

1. Folgen von Corona: Digitalisierung im Bereich Einkauf und Vertrieb wird beschleunigt

Die klassischen, bekannten und bewährten Marketing- und Vertriebstools standen mit einem Mal nicht mehr zur Verfügung. Die Absage von zahlreichen Messen sowie die Abordnung von Vertriebsmitarbeiterinnen- und Mitarbeitern ins Homeoffice brachte den Vertrieb in vielen Unternehmen kurzfristig zum Erliegen. Ohne den zeitnahen, gezielten Einsatz von digitalen Tools müssten eine Vielzahl von KMU in Europa um ihre Existenz fürchten. Zugespitzt bedeutet das: Nur wer digitalisiert, überlebt diese Krise. Besonders im Vertrieb mussten und müssen neue Wege gegangen werden gegangen werden, um den Einkauf ohne persönlichen Besuch zu erreichen. Ob Sales-Pitches via Videocall oder der Einsatz eines virtuellen Messestands – die Möglichkeiten sind vielfältig und die Nachfrage nach Weiterbildung gross. Mehr als 350 Interessierte informierten sich beispielsweise in unserem Webinar zu dem Umgang mit neuen digitalen Vertriebslösungen. Das war ein toller Erfolg und eine erneute Bestätigung für Visable als digitaler Partner für KMU in Europa.

2. Messe als primäres Verkaufs- und Marketing-Tool nicht mehr zeitgemäss

Jede vierte Messe wird es nach der Krise so nicht mehr geben. Schon vor dem Einsetzen der Corona-Pandemie gab es die Diskussion um die Zweckmässigkeit von vielen Messen weltweit. In Zeiten der Digitalisierung ist es weder zeitgemäss noch ökologisch und ökonomisch sinnvoll, komplexe Güter wie Maschinen um die halbe Welt zu transportieren, um sie für eine oder zwei Wochen auf einer Leitmesse auszustellen. Auch der enorme Reiseaufwand von Ausstellern und Besuchern sowie der Einsatz von finanziellen sowie ökologischen Ressourcen steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Der Erhalt der Messebranche als Selbstzweck sollte für die Zeit nach Corona hinterfragt werden.

3. Besonderes Bedürfnis nach persönlichem Austausch und Wissensvermittlung

Für viele sind die jährlichen Messebesuche auch immer Anlass zum Austausch innerhalb der eigenen Branche. Key Notes, Experten-Panels und Masterclasses dienen ausserdem zum Wissenstransfer und zur Inspiration. Das Bedürfnis nach persönlichen Treffen, zwischenmenschlichem Austausch und Networking wird auch nach Corona nicht verschwunden sein – im Gegenteil. Konferenzen und Summits kommen ganz ohne den gewohnten Druck aus, möglichst viele Leads oder Abschlüsse generieren zu müssen, Sie bieten einen echten Mehrwert und werden deutlich stärker nachgefragt werden.

4. Ausgaben für Online-Marketing steigen massiv

Das durch die Absage von Messen freigewordene Marketingbudget wird von vielen Unternehmen nun für Tools wie SEA, Content Marketing und Social Media eingesetzt werden. Einer Umfrage von iBusiness zufolge will mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) vermehrt auf virtuelle Lösungen setzten. Die Vorteile von Online-Marketing überzeugen auch in Krisenzeiten. Reichweite und Inhalte können gezielt gesteuert werden. Die Leadgenerierung via Plattformen ist einfach und flexibel möglich.

5. Die Bedeutung von Digital Sourcing in Europa wächst

Viele Unternehmen wurden Covid19-bedingt dazu gezwungen, ihre Beschaffungs-Strategie vollständig zu überdenken oder waren kurzfristig auf alternative Lieferquellen angewiesen, weil ihnen die etablierten Lieferketten weggebrochen sind. Auch rücken lokale, nationale und Anbieter aus den umliegenden Märkten mit kürzeren Lieferwegen wieder stärker in den Fokus. Der harte Shutdown am chinesischen Markt brach bewährte Lieferketten, die in den letzten 20 Jahren mit der Zuwendung nach Asien etabliert wurden. Sie überzeugten einst durch Flexibilität, Vielfältigkeit und günstigen Konditionen. Jedoch wurde die Möglichkeit einer erneuten weltweiten Wirtschaftskrise von den meisten schlicht ignoriert. Durch Digital Sourcing sichert der Einkauf seine Lieferketten und kann schnell und flexibel auf Veränderungen durch Krisensituationen reagieren. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen die Beschaffung auf nur eine, enge Lieferantenbeziehung setzte. In eine solche Abhängigkeit wird sich besonders nach dieser Krise niemand mehr begeben wollen.

6. Noch nie waren Online-Plattformen für Europas B2B-Markt wichtiger

Ein schneller Überblick über alle verfügbaren Anbieter, Akquisitionen von neuen Kunden lokal bis weltweit, die Messbarkeit des Budgeteinsatzes und die Verfügbarkeit an 365 Tagen im Jahr sind nur einige Vorteile, die Plattformen wie EUROPAGES und wlw bieten. Visable konnte in den ersten Wochen nach dem deutschlandweiten Lockdown einen signifikanten Anstieg der Zugriffszahlen verzeichnen. Der Traffic wuchs seit Beginn der Corona-Pandemie im Mittel um mehr als 25 Prozent auf wlw und um 22 Prozent auf EUROPAGES im Vergleich zum Vorjahr. In Spitzen lag der Zuwachs auf beiden Plattformen sogar über 50 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche. Das Potenzial für den digitalen B2B-Markt ist nach wie vor enorm. Bereits vor Corona wuchs der Markt seit 2013 um durchschnittlich 13 Prozent jährlich. Prognosen zeigen, dass sich an diesem Wachstumstrend nichts ändern wird.

7. Der Einkauf nimmt die Schlüsselrolle des Unternehmens ein

Die Folgen von Corona wirken sich auf den Stellenwert des Einkaufs aus: Was vor der Corona-Pandemie eher als ein Schattengewächs der Unternehmen galt, hat sich nun zu einer der wichtigsten Säulen eines Unternehmens entwickelt. Der Einkauf rückt durch den Ausfall der etablierten Lieferketten und Liefermärkte wie bspw. China in den Mittelpunkt und sichert durch schnelles Reagieren und der Nutzung von digitalen Tools das Überleben der Company. Es geht schon lange nicht mehr nur um den Einkauf von Waren. Mittlerweile ist es das Digitalisierungs-Knowhow und das strategische Verhandlungsgeschick was zum langfristigen Erfolg führt.

Quelle und weitere Informationen: www.visable.com

«New Normal»: Welche Erkenntnisse internationale Unternehmen in ihr Risk Management übernehmen

Seit einigen Wochen gilt das «New Normal», eine neue Normalität im Umgang mit Covid-19. Welche Erkenntnisse aus dem Umgang mit der Covid-19-Pandemie finden nun Eingang in das Risk Management global tätiger Unternehmen? Ein aktuelles Whitepaper von International SOS vermittelt einen Einblick.

Die Welt trägt Maske: Ein Bestandteil von „New Normal“ im Umgang mit Covid-19. (Bild: Pixabay.com)

Vor Kurzem veröffentlichte International SOS, weltweit führender Dienstleister für Risikomanagement im Bereich Gesundheit und Sicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ein Whitepaper mit Erkenntnissen zum Umgang international tätiger Unternehmen mit der Covid-19-Pandemie. Die Informationen fassen u.a. die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage bezüglich des «Returning to operations in the new normal» zusammen, an welcher 67 Experten teilgenommen haben. An einem Roundtable-Gespräch per Video haben Ende Juni zudem acht verschiedene Experten die Ergebnisse analysiert und eigene Kommentare sowie Best Practices vorgestellt.

New Normal: Wenn vieles anders wird…

Wie das «New Normal» konkret aussehen kann, zeigte etwa Cedrick Moriggi, Global Head of Security and Resilience bei LafargeHolcim: Er sprach nämlich direkt aus seinem Homeoffice, das mit Zeichnungen seiner Kinder «verziert» war… Doch der Ernst der Lage begann für den weltweit tätigen Konzern schon früh: Anfang Januar mussten für 17000 Mitarbeitende am Standort Wuhan erste Massnahmen getroffen werden. In der Folge kamen in jedem Land, in dem der Baustoff-Hersteller aktiv ist, sog. «Business Resilience Teams» zum Einsatz. Die Herausforderung bestand darin, dass der Umgang mit der Pandemie eben in jedem Land anders war. Ein sechsstufiges Alarmsystem erlaubte entsprechend eine konzernübergreifende Systematisierung der Massnahmen. Cedrick Moriggi zieht folgende Erkenntnisse daraus: Man müsse die Fähigkeit der Industrien erhöhen, sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Und: Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist mehr denn je ein zentrales Gut. «Ohne gesunde Mitarbeitende ist auch eine Firma nicht gesund», so Moriggi.

Verschiedene Branchen – unterschiedliche Herausforderungen

Mit der Verlagerung von Mitarbeitenden in ihre Heimbüros trat für einige Unternehmen ein zusätzliches Problem auf den Plan: Die Cybersicherheit. Als besonders herausfordernd erwies sich dies etwa für eine Bank wie Pictet, wie deren Head of Business Continuity Management, John Dempsey, erläuterte. Trotzdem erwies sich die Erhöhung des Heimarbeit-Anteils als notwendig – unter Einbezug von zusätzlichen Massnahmen zur Cybersicherheit. Weil die Krise eben so lange dauere, müsse man sich auch als Bank an neue Gegebenheiten anpassen, so John Dempsey. Er bezeichnet die Situation aber auch als «very useful for my private life».

Der Umgang mit dem New Normal

Wie solle es nun mit der «Neuen Normalität» weitergehen? Dazu etwa die Aussage von Marc Vink, Head of Security bei ABB: Es müsse nun darum gehen, dass die Firmen bei der Umsetzung von für sie passende Massnahmen wieder die Führung übernehmen. Diese Aussage lässt sich dahingehend interpretieren, dass Massnahmen, welche jeweilige Landesregierungen vorschlagen, häufig an der wirtschaftlichen Realität vorbeizielen bzw. mehr schaden als nützen. Richard Gould, Global Head of Security & Market Safety bei Philip Morris, wünscht sich etwas mehr Demut vor Krisen. Er begegnet Begriffen wie «New Normal» mit Skepsis. Risk Manager müssen weiterhin die Learnings aus Krisen den Geschäftsleitungen plausibel nahebringen. Das bedeutet wohl: Risikomanagement wird zu einer zentralen Disziplin in der Unternehmensführung. Entsprechend äusserte sich am Video-Roundtable auch Rob Newman, Vice President Global Security & Chief Security Officer bei Firmenich, einem weltweit tätigen Aroma-Hersteller. Er sagt, man müsse nun die Erfahrungen und Daten sammeln aus dieser Krise und daraus die nötigen Vorkehrungen ableiten.

Einige Schlüsselerkenntnisse

Die von International SOS durchgeführte Umfrage zeigte denn auch folgende Schlüsselergebnisse:

  • Im Zusammenhang mit dem Neustart nach dem Lockdown bleibt die Unsicherheit bezüglich der Pandemie weiterhin gross. Unternehmen müssen agile Strategien implementieren, die Begleiteffekte von Covid-19 berücksichtigen.
  • In Zukunft dürften noch mehr Bedrohungen für die Gesundheit zu erwarten sein. Die damit zusammenhängende sog. «Infodemie» muss durch Vertrauen in Behörden bekämpft werden und die Organisationen müssen sich nun erst recht auf die Digitalisierung vorbereiten.
  • Anpassungen im Krisenmanagement sind zwingend und müssen kontinuierlich hinterfragt werden. Sog. «After Action Reviews» müssen zudem schon während einer Krise laufend durchgeführt werden.
Schlüsselergebnisse einer Umfrage unter international tätigen Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. (Infografik: International SOS)

Das Whitepaper mit den detaillierten Resultaten und Einschätzungen sowie Handlungsempfehlungen kann hier runtergeladen werden.

Coworking Spaces: VillageOffice gewinnt Cisco als Technologiepartner

Cisco und VillageOffice haben eine Zusammenarbeit vereinbart. Cisco wird zum Technologiepartner der Genossenschaft, die ein Netz an regionalen Coworking Spaces aufbaut. Mit dieser Technologiepartnerschaft entsteht eine starke Kraft für das Vorantreiben der neuen Arbeitswelt.

Cisco geht mit dem Coworking-Space-Netzwerk VillageOffice eine Technologiepartnerschaft ein und stattet die Büros u.a. mit Webex Collaboration-Lösungen aus. (Bild: Cisco)

Seit 2016 entwickelt VillageOffice regionales Coworking und baut ein Netzwerk von lokal verankerten Partner Spaces auf – derzeit sind es 73 über die ganze Schweiz verteilt. Das Ziel: Bis 2030 soll jede Person in der Schweiz den nächsten Coworking Space innerhalb von 15 Minuten per Velo oder ÖV erreichen können. Dies steht im ganz im Zusammenhang mit dem «next normal»: Dezentrales Arbeiten fördert die Business Resilienz von Organisationen und beschleunigt den Wandel hin zu einer digitalisierten, nachhaltigeren und krisenfesteren Wirtschaft. Der Beitrag von Cisco besteht nun darin, dem «Digital Village» die «modernste und sicherste Coworking Infrastruktur in der ganzen Schweiz» zur Verfügung zu stellen und durch Digitalisierung lokale Strukturen zu stärken, wie es heisst.

Technologisches Konzept für VillageOffice

Die Technologiepartnerschaft umfasst die Ausarbeitung eines Konzeptes, wie  regionale Coworking Spaces mit Cisco-Meraki-Netzwerktechnologie und Cisco Webex Collaboration weiterentwickelt werden können. Ausserdem steht Cisco mit Expertise bei. Die beiden Partner haben das Technologiekonzept bereits im MountainLab in Adelboden umgesetzt sowie am ehemaligen SBB-Bahnhof in Eglisau getestet. Sie analysieren zurzeit weitere Nutzungsszenarien.

Das Technologiekonzept umfasst Cisco Meraki mit sicherer Wi-Fi-Connectivity auf Wi-Fi-6-Grundlage, High-Speed-Internet in Zusammenarbeit mit einem lokalen Provider sowie Cisco Webex Collaboration mit HD-Videoconferencing. «Aufgrund der Corona-Krise denken Unternehmen und Organisationen darüber nach, wie der Betriebsalltag im „next normal” ausschauen wird: ein ausbalancierter Mix aus optimierten Büroflächen, Home Offices und Coworking Locations», sagt Joel Curado, Leiter Country Digital Acceleration für das Projekt «Digital Village» bei Cisco Schweiz. «Coworking Spaces werden noch stärker an Bedeutung gewinnen», sagt Jenny Schäpper-Uster, «Weniger pendeln, mehr Flexibilität, klare Trennung von Berufs- und Privatleben, professionelle Arbeitsinfrastruktur und sozialer Austausch.»

Ausblick

Die Partnerschaft zwischen Cisco und VillageOffice bindet für die Umsetzung des technologischen Konzepts weitere lokale Partner mit ein – ganz im Sinne der Genossenschaft, die sich in den Regionen stark verankern will. Regionales Coworking fördert die lokale Wertschöpfung, steigert die Lebensqualität und entlastet die Verkehrsinfrastrukur.

Jenny Schäpper-Uster, Mitgründerin und Verwaltungsratspräsidentin von VillageOffice nimmt dazu wie folgt Stellung: «Wir haben mit Cisco einen Technologiepartner gefunden, der die IT-Ansprüche von regionalen Coworking Spaces, Coworker und Unternehmenskunden bestens erfüllt – und gleichzeitig einfach und sicher bleibt. So können sich die Nutzer der VillageOffice Partner Spaces voll und ganz auf ihr Geschäft konzentrieren.»

Quelle: Cisco. Weitere Informationen zu VillageOffice gibt es hier.

BWI lanciert CAS Projektmanagement in Kooperation mit der HBM Unternehmerschule der Uni St.Gallen

Agil, klassisch oder hybrid? Ein neuer CAS-Lehrgang vermittelt Projektmanagement-Kompetenz auf vier Säulen, um herausfordernde Projekte in Zukunft erfolgreich zu meistern. Start für das CAS Projektmanagement ist im Herbst 2020.

Das neue CAS Projektmanagement des BWI in Kooperation mit der HBM Unternehmerschule stützt sich auf vier Säulen. (Grafik: BWI)

Das Beratungs- und Weiterbildungsinstitut BWI, das sich kürzlich mit neuer Ausrichtung präsentiert hat, startet im Herbst zusammen mit der Universität St.Gallen eine neue Weiterbildung im Projektmanagement: Das «CAS Projektmanagement» bereitet Führungskräfte darauf vor, herausfordernde Projekte mit der jeweils besten Methode professionell zu bewältigen und sich mit ihren Persönlichkeits-, Führungs- und Sozialkompetenzen für die Zukunft zu rüsten. «Künftig ist das Beherrschen von klassischen, hybriden und agilen Projektmanagement-Methoden unverzichtbar für den Erfolg», sagt Mike Hubmann, Programmleiter CAS Projektmanagement und Partner bei BWI. Das neue Format schliesst mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) sowie einer Zertifizierung als «Scrum Master» und dem «Certified Project Management Associate IPMA» (Level D®) ab.

CAS Projektmanagement mit Bezug zum St.Galler Modell

«Das CAS Projektmanagement deckt von wissenschaftlichen Grundlagen über gezielte Fallbearbeitungen aus der Praxis bis hin zur Bearbeitung von gruppendynamischen Situationen und dem Aufbau von High Performance Teams, alle aktuellen Themen des modernen Projektmanagements ab», erklärt Mike Hubmann. Das Projektmanagement wird im Rahmen dieses CAS in Bezug zum St. Galler Management Modell gesetzt, um die Lücke zur Betriebswirtschaftslehre zu schliessen. Darüber hinaus lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre Führungsrolle mit «Positive Leadership» zu erweitern und die Entwicklung von «High Performance Teams» am Beispiel des Projekts «Aristoteles» von Google zu gestalten. «Das CAS Projektmanagement bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zudem die Chance, ihre Selbstreflexions-Kompetenzen weiterzuentwickeln und ihre persönliche Leistungsfähigkeit durch den Einsatz von Trainingsformen aus der Psychologie und dem Hochleistungssport zu steigern», sagt Christoph Müller, akademischer Leiter CAS Projektmanagement und Co-Leiter HBM Unternehmerschule der Universität St.Gallen. In interaktiven Referaten und Diskussionen werden praktische Anwendungen und spezifische Transferübungen erörtert, konkrete Praxisfälle der Teilnehmer/-innen analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Peer-Gruppen von jeweils drei bis vier Teilnehmer/-innen intensivieren den fachlichen Austausch. Ergänzend können auf Wunsch persönliche Einzelcoachings zur Förderung der Selbstreflexion und des eigenen Entwicklungsprozesses in Anspruch genommen werden.

Wissenschaft trifft auf Praxis

«Das neue CAS Projektmanagement eignet sich für alle Personen, welche die neuesten wissenschaftlichen Grundlagen der Projektmanagementmethodik erfahren und die methodischen Vorgehensweisen – agil, hybrid, klassisch – vertiefen wollen. Der konkrete Praxisbezug einschliesslich der Anwendung auf die eigenen Projekte zeichnen dieses CAS aus», erklärt Mike Hubmann, und fügt an: «Die Studierenden lernen die Erfolgsfaktoren für die Transformation von Unternehmen kennen und erleben praxisnah, wie sie die Veränderungsprozesse auf ihre jeweilige Projektsituation übertragen können.» Zudem tauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Einflussfaktoren von «High Performance Teams» ein und erfahren, wie sie diese zielführend aufbauen können. «Ziel ist es, dass die Führungskräfte situativ den optimalen Führungsansatz einsetzen können, weil sie die Führungsanteile in ihren Projektrollen kennen. Das gibt auch die nötige Sicherheit im Umgang mit anspruchsvollen gruppendynamischen Situationen wie Widerstand und Konflikten.»

Frühbucherrabatt bis 31. Juli 2020

Interessenten kommen bis 31. Juli in den Genuss eines Frühbucherrabatts. Mitzubringen sind mindestens zwei Jahre Erfahrung als Mitarbeiter/-in von Programm- oder Projektmanagement Offices in grossen Vorhaben, Product Owner, Scrum Master, Programmleiter/-in, Projektleiter/-in, Teilprojektleiter/-in, sowie eigene Fälle aus dem Projektalltag. Das CAS Projektmanagement umfasst 6 Module à 3 Tage sowie 2 Tage wissenschaftliches Arbeiten. Abschliessend verfassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine wissenschaftliche Projektarbeit von ca. 30-40 Seiten in deutscher oder englischer Sprache. «Dieses CAS beweist in Kombination mit der Zertifizierung der International Project Management Association IPMA sowohl intern wie auch gegenüber Kunden das fundierte Wissen der Projektleiter auf internationaler Ebene. Ein Kompetenznachweis, der in der heutigen Berufswelt grossen Mehrwert bietet», so Christoph Müller.

Weitere Informationen

Mit Mut in die Zukunft: Griesser AG mit Spatenstich für Neubau

Die Griesser AG mit Hauptsitz im thurgauischen Aadorf gehört zu den führenden Unternehmen in Europa für Sonnen- und Wetterschutz von Fenstern und Terrassen. Für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Beschichtungsanlage sind grössere Umbau- und Ausbauarbeiten auf dem Areal am Hauptsitz in Aadorf nötig.

Das Griesser-Team freut sich beim Spatenstich auf den Neubau: Samuel Stillhard Geschäftsführer exent AG, Christoph Tschanen Geschäftsführer Tschanen AG, Alex Sprenger Gesamtprojektleiter Griesser AG, Urs Neuhauser CEO Griesser AG, Walter Strässle Verwaltungsratspräsident Griesser AG, Emanuel Kissling Werkleiter Griesser AG (v.l.n.r.) (Bild: Griesser AG)

Seit 1882 befindet sich der Hauptsitz der Griesser AG in Aadorf und hat sich längst als einer der Marktführer Europas für Sonnen- und Wetterschutz von Fenstern und Terrassen etabliert. Mit dem Abbruch und Wiederaufbau einer Werkshalle, der Erweiterung einer bestehenden Produktionshalle, dem Ersatz der bisherigen, über 20jährigen Pulverbeschichtungsanlage und dem Einbau eines automatischen Lagers soll die Produktivität gesteigert und die Energieeffizienz erhöht werden. «Läuft alles nach Plan, werden wir das Bauprojekt bis Sommer 2021 abschliessen und danach die neuen Anlagen installieren und in Betrieb nehmen», sagt Urs Neuhauser, CEO von Griesser, zum Spatenstich. Dass Griesser für sein Bauprojekt am ursprünglichen Fahrplan festhält, zeigt, dass das Unternehmen auch in Zeiten von Corona mutig in die Zukunft blickt. Und es ist ein Bekenntnis zur Investition in den Werkplatz Schweiz und damit zur Philosophie des Traditionshauses.

Vom Spatenstich bis zur Inbetriebnahme

In der ersten Bauetappe ist eine neue Zufahrt inklusive einer Werksbrücke zum Bauplatz geplant. Voraussichtlich im September startet die zweite Bauphase mit dem Abriss und Neubau der Halle für die neue Beschichtungsanlage sowie der Erweiterungsbau der benachbarten Halle für die Lagerung des Langmaterials. In der dritten Bauetappe wird die neue Pulverbeschichtungsanlage im Neubau installiert und ein Wabenlager in die Hallenerweiterung nebenan eingebaut.

Die Neuanordnung der einzelnen Produktionsabschnitte und die beiden neuen Anlagen für die Beschichtung und die Lagerung sorgen für einen besseren Materialfluss und eine höhere Automatisierung. Zudem verfügt die neue Beschichtungsanlage über fünf Kammern zur Vorbehandlung und zwei Pulverlinien für die Beschichtung, was die Durchlaufzeiten reduziert und gleichzeitig die Flexibilität erhöht.

Bezüglich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit punktet das Bauprojekt von Griesser ebenfalls: «Mit dem Neubau wird eine Photovoltaik-Anlage realisiert, mit der wir künftig gut 10% unseres gesamten Strombedarfes abdecken können», so Emanuel Kissling, Leiter Produktorganisation bei Griesser. «Zusammen mit einer effizienten Lösung für die Wärmerückgewinnung und einem dank neuester Technologie reduzierten Wasserverbrauch werden wir in der Lage sein, unseren ökologischen Fussabdruck deutlich zu senken.»

Kein Unterbruch der Produktion

Griesser hält während der gesamten Bauzeit den Produktionsbetrieb aufrecht. Damit dies möglich ist, werden Teile der Produktion komprimiert und in ein anderes Gebäude verlegt. Zudem müssen einige Rohmaterialien vorübergehend extern gelagert werden. Die damit verbundenen Einschränkungen im Produktionsbetrieb und der internen Logistik erfordern von den Mitarbeitenden viel Flexibilität. «Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere gut eingespielten, kompetenten Teams die Herausforderungen der kommenden Zeit und die mit dem Bauprojekt einhergehenden Veränderung bestens meistern werden», so Urs Neuhauser.

Weitere Informationen: www.griesser.ch

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