Neue Dienstleistungen für den Verwaltungsrat von Familienunternehmen
Die auf Nachfolgeprozesse und Unternehmensentwicklung spezialisierte Beratungsfirma Continuum AG hat einen neuen Katalog für Dienstleistungen für die Verwaltungs- und Familienräte entwickelt. Dieser ist nun verfügbar.
Redaktion
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30. Oktober 2019
Der Familienrat resp. der Verwaltungsrat von Familienunternehmen soll sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Neue Dienstleistungen bringen Entlastung. (Bild: zVg / Continuum AG)
Der Verwaltungsrats- und/oder Familienratspräsident soll sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Sowohl in Verwaltungsräten, aber auch in bereits etablierten Familienräten ist es häufig der Präsident, welcher am meisten Zeit für administrative und organisatorische Arbeiten aufwendet. Bei den Vor- und Nachbearbeitungsaufgaben wird dieser ebenfalls oft alleine gelassen. Zudem wird das Protokoll mehr als eine Pflicht als ein wichtiges Instrument wahrgenommen.
Entlastung für den Verwaltungsrat von Familienunternehmen
Deshalb hat die Continuum AG neue Angebote entwickelt, die den Präsidenten und seine Mitglieder im Gremium nachhaltig entlasten, die Professionalisierung erhöhen sowie eine konstruktive Aussensicht bewirken sollen. Für jedes Gremium sind drei Module erhältlich:
Das Modul «Basic» mit Basis-Services wie die Organisation von Verwaltungs- und Familienratssitzungen und deren Nachbearbeitung oder die Erstellung und Kontrolle von Pendenzenlisten.
Das zweite Modul «Evaluation» beinhaltet für den Verwaltungsrat unter anderem die GL-Evaluation und Kompensation oder auch der Jahrescheck und für den Familienrat beispielsweise die Revision der Familienverfassung sowie Reflektion mit NextGen und Schlüsselpersonen.
Das Modul «Specific» befasst sich im Verwaltungsrat mit der Erarbeitung eines Risiko-Radars, mit der Erstellung eines Funktionendiagramms und gibt Unterstützung bei der Erarbeitung von Organisations- und Geschäftsreglementen. Im Familienrat wird unter anderem die Familienkommunikation durchleuchtet, Konfliktmanagement mittels Mediation betrieben sowie auch Workshops für den Aktionärsbindungsvertrag durchgeführt. Der Kunde kann so selbst entscheiden, mit welchen einzelnen Elementen seine eigenen Bedürfnisse abzudecken sind.
Kooperation mit Partnern
Die Palette wird ergänzt durch den Einsatz von Partnern der Continuum AG, die Kompetenzen in Corporate- und Family Governance aufweisen, über Protokoll-Expertise verfügen, sowie auch vertrauenswürdig sind und Erfahrung aus eigenen Verwaltungsratsmandaten einbringen.
Wie entwickeln sich die Risiken für die IT weiter? Fachpersonen sind sich einig: der IT-Sicherheit im Jahr 2020 wird erneut viel Aufmerksamkeit zukommen müssen. Eine Expertin gibt erste Prognosen ab.
Sonja Meindl
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30. Oktober 2019
IT-Sicherheit im Jahr 2020: Welche Trends stehen im Vordergrund? (Bild: Pixabay.com)
Aus den Sicherheitsentwicklungen der letzten Jahre lassen sich Rückschlüsse darüber ziehen, was in den nächsten zwölf Monaten in der Cybersicherheit wahrscheinlich passieren wird. Hier sind die wichtigsten Trends zur IT-Sicherheit im Jahr 2020, die Check Point erwartet.
Technologische Vorhersagen für 2020
Gezielte Ransomware – 2019 wurden Ransomware-Angriffe gezielt gegen Unternehmen, lokale Behörden und Gesundheitseinrichtungen eingesetzt. Angreifer verbringen viel Zeit damit, Informationen über ihre Opfer zu sammeln, um sicherzustellen, dass sie für maximale Schäden sorgen können. Die Höhe der verlangten Lösegelder wird entsprechend nach oben getrieben. Die Angriffe sind so wirksam geworden, dass sogar das FBI seine Haltung zur Zahlung von Lösegeldern gemildert hat: Die Behörde erkennt nun an, dass in einigen Fällen die betroffenen Unternehmen die Bezahlung in Betracht ziehen müssen, um Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden zu schützen.
Phishing-Angriffe gehen über E-Mail-Verkehr hinaus – Während E-Mail der Angriffsvektor Nummer eins bleibt, verwenden Cyberkriminelle auch eine Vielzahl anderer Methoden, um persönliche Daten, Anmeldeinformationen oder sogar Geld von ihren Opfern zu stehlen. Phishing umfasst zunehmend SMS-Angriffe auf Mobiltelefone oder die Nutzung von Messenger-Lösungen auf Social Media und Spieleplattformen.
Mobile Malware-Angriffe werden intensiviert – Im ersten Halbjahr 2019 stiegen die Angriffe von Mobile Banking Malware im Vergleich zu 2018 um 50 Prozent. Solche Malware kann Zahlungsdaten, Zugriffsinformationen und Gelder von den Bankkonten der Opfer stehlen. Neue Versionen sind im Dark Net sogar für die Verbreitung durch jedermann verfügbar, der bereit ist, die Entwickler der Malware zu bezahlen – ähnlich einem Franchising-Verfahren. Phishing-Angriffe werden auch ausgefeilter, effektiver und locken mobile Nutzer dazu, auf bösartige Weblinks zu klicken.
Der Aufstieg der Cyber-Versicherung – Mehr Cyber-Versicherungen werden von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen abgeschlossen. Die Versicherungsgesellschaften werden ihre Versicherungsnehmer weiterhin zur Zahlung von Lösegeldern anleiten, da dies billiger sein kann als die Kosten für die Wiederherstellung der Systeme nach einem Angriff. Dies wird wiederum zu mehr Angriffen einerseits und schnellem Wachstum der Cyber-Versicherungs-Branche andererseits führen.
Mehr IoT-Geräte bringen mehr Risiken – Mit dem Ausbau von 5G-Netzwerken wird sich der Einsatz von IoT-Geräten drastisch beschleunigen, doch gleichzeitig die Anfälligkeit von Netzwerken für grossflächige, multi-vektor-Cyber-Angriffe der Gen V massiv erhöhen. IoT-Geräte und ihre Verbindungen zu Rechenzentren und Clouds sind nach wie vor ein Schwachpunkt in der Sicherheit: Es ist schwierig, einen Überblick aller verbundenen Geräte zu bekommen. Ausserdem ist ihre Absicherung sehr komplex gestaltet. Alle Firmen müssen einen ganzheitlicheren Ansatz für die IoT-Sicherheit entwickeln, der traditionelle und moderne Kontrollen kombiniert. Nur dann können diese ständig wachsenden Netzwerke in allen Branchen und Geschäftsbereichen geschützt werden.
Mehr personenbezogene Daten wegen 5G – Die Bandbreiten, die 5G ermöglicht, werden eine Explosion an verbundenen Geräten und Sensoren auslösen. Sogenannte eHealth-Anwendungen sammeln Daten über das Wohlbefinden der Benutzer, vernetzte Autodienste überwachen die Bewegungen der Anwender. Smart City-Programme sammeln ausserdem Informationen darüber, wie Bürger leben. Dieses ständig wachsende Volumen an personenbezogenen Daten muss vor Verletzungen und Diebstahl geschützt werden.
KI wird die Sicherheitsreaktionen beschleunigen – Die meisten Sicherheitslösungen basieren auf Erkennungsmodellen, gestaltet nach menschlicher Logik. Um sie für die neuesten Bedrohungen bereit zu machen und auf dem neuesten Stand der Technologien und Geräte zu halten, braucht es künstliche Intelligenz (KI). Die KI beschleunigt die Identifizierung neuer Bedrohungen und deren Reaktion darauf drastisch. Ausserdem hilft sie, Angriffe zu blockieren, bevor diese sich ausbreiten können. Cyberkriminelle beginnen jedoch auch, die gleichen Techniken zu nutzen, um Netzwerke effektiv auf Schwachstellen zu durchsuchen und passende Malware zu entwickeln.
Sicherheitslösungen mit der Geschwindigkeit von DevOps-Teams – Unternehmen führen bereits einen Grossteil ihrer Workloads in der Cloud aus, aber der Kenntnisstand über die Absicherung der Cloud bleibt gering. Das Prinzip der geteilten Verantwortung ist noch nicht voll ins Bewusstsein der Verantwortlichen gelangt. Sicherheitslösungen müssen sich zu neuen, flexiblen, Cloud-basierten Architekturen weiterentwickeln, die skalierbaren Schutz mit der Geschwindigkeit von DevOps-Teams bieten.
Unternehmen überdenken ihren Cloud-Ansatz – Wegen der zunehmenden Abhängigkeit von Public Cloud-Infrastrukturen sind Unternehmen dem Risiko von Ausfällen ausgesetzt. Als Beispiel dient die Betriebsstörung der Google Cloud im März 2019. Unternehmen werden sich ihre bestehenden Rechenzentrums- und Cloud-Konzepte ansehen und hybride Umgebungen aus privaten und öffentlichen Clouds sowie Rechenzentren in Betracht ziehen.
Fazit für die IT-Sicherheit im Jahr 2020
Niemand kann wirklich in die Zukunft sehen und tatsächlich vorhersagen, welche Sicherheitsbedrohungen im Jahr 2020 wichtig oder welche Themen bedeutsam werden. Doch Wahrscheinlichkeiten lassen sich einschätzen und sicher ist, dass die heutige, weit vernetzte Welt mehr Möglichkeiten für Cyberkriminelle schafft und jede IT-Umgebung zum potenziellen Ziel wird: lokale Netzwerke, Cloud-, Mobil- und IoT-Geräte. Nichts ist unantastbar. Daher müssen Unternehmen und Nutzer sich wappnen. Ein Hilfsmittel ist die Berücksichtigung bereits bekannter, fortschrittlicher Bedrohungsinformationen, um einheitliche Sicherheitsarchitekturen bauen zu können. Das ermöglicht es Unternehmen jeder Grösse, sich gegen die neuen Angriffe zu schützen, die Abwehr weitestgehend zu automatisieren, zu spezialisieren und mit mehr Ruhe auf die Gefahren zu blicken, die das neue Jahr für sie bereithält.
Autorin:
Sonja Meindl ist Check Point Country Manager Schweiz und Österreich.
Erfolgs-Impuls: Ihre falschen Prioritäten (und die fatalen Folgen)
Haben Sie und Ihr Team immer und jederzeit die Prioritäten voll im Griff und werden niemals “fremdgesteuert”? Erreichen Sie immer das, was Sie wollen? Dann brauchen Sie nicht weiterlesen.
Volkmar Völzke
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29. Oktober 2019
Zeitdruck, Dringendes, Wichtiges: Das Unterbewusstsein ist es, welches unsere Prioritäten steuert. (Bild: Pixabay.com)
Alle anderen (ca. 99,9%), die immer wieder vom Dringenden vor dem Wichtigen absorbiert werden und die zu viel Zeit mit reaktiven Tätigkeiten verbringen, sollten sich unbedingt das Folgende zu Gemüte führen. Es kann Ihr Leben ändern.
Das Unterbewusstsein programmieren
Unser Gehirn ist ein faszinierendes Organ: Vereinfacht gesagt können Sie mit Ihrem Bewusstsein Ihr Unterbewusstsein programmieren, und zwar durch starke Emotionen und laufende Wiederholung. Das ist deshalb wichtig, weil unser Unterbewusstsein verantwortlich ist für über 99% unserer täglichen Entscheidungen. Dieser Mechanismus führt dazu, dass Sie immer mehr von dem tun, was Sie in der Vergangenheit getan haben. Diese Erkenntnis ist entscheidend für Ihren Erfolg.
Ein Beispiel: Wenn Sie es gewohnt sind, Ihre meiste Zeit als Führungsperson mit dem Lösen dringender Probleme und zum Löschen sinnbildlicher Brände zu verbringen, werden Sie mehr davon in der Zukunft bekommen. Sie vermehren das, worauf Sie fokussieren.
Weitere Beispiele aus der Praxis
Wenn Sie Ihre meiste Zeit für Problemlösungen und Feuerlösch-Übungen verwenden, werden Sie auch immer mehr solcher Probleme bekommen. Wenn Sie immer wieder das Dringende vor dem Wichtigen erledigen, wird es immer mehr Dringendes in Ihrem Leben geben. Wenn Sie viel Zeit in Meetings verbringen, wo die meiste Zeit weder Dringendes noch Wichtiges diskutiert wird, werden Sie immer mehr solcher Meetings haben.
Lernen, Prioritäten richtig zu setzen
Wie können Sie diesen negativen Automatismus ändern, und zwar für sich selbst und Ihr Team? Im Prinzip in drei Schritten:
Das Wichtige kennen. Die meisten tun sich schwer mit der Entscheidung, was gerade das wirklich Wichtigste ist. Sie müssen dafür nämlich Ihre langfristigen Ziele und Ihre Mission festgelegt haben.
Das Wichtige planen. Es klingt fast zu einfach, aber Sie müssen für jeden Tag das Wichtige in Ihrem Kalender einplanen. Viele lassen sich schon dadurch fremdsteuern, dass sie ihren Kalender mit allem Möglichen füllen lassen.
Das Wichtige tun. Das Wichtige erfordert meist kreative Denkarbeit und Initiative. Wenn Sie das nicht machen, macht es häufig auch kein anderer. Sie beschreiten oft Neuland. Das ist anstrengend. Da verbringt man die nächsten Stunden doch lieber wieder in Meetings…
Diese Erkenntnisse sind einfach zu verstehen, aber mühsam in der Umsetzung. Gewinnerteams haben ihre Prioritäten im Griff – und erzeugen entsprechende Erfolge.
Jeder kann diesen Weg gehen. Wenn Sie heute starten und Ihre Prioritäten mit Ihrem Team schrittweise verschieben, werden Sie die Performance dramatisch steigern – garantiert!
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Neue Duftnoten am KMU-Tag
Der Schweizer KMU-Tag vom 25. Oktober in St.Gallen ist Geschichte: Der wiederum ausverkaufte Anlass stand unter dem Motto «KMU im Wettbewerb – Liefern statt Lafern». Das Thema wurde von den Referenten in verschiedenen Facetten aufgegriffen, unterhaltsam moderiert von Fabian Unteregger.
Thomas Berner
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28. Oktober 2019
Moderator Fabian Unteregger unterhält sich mit den zwei Startup-Unternehmern Susanne Dröscher und Martin Fengler. Nicht nur die „Inspiration-Session“ brachte neue Duftnoten an den KMU-Tag vom 25. Oktober 2019. (Bild: Thomas Berner)
Die Konkurrenz von morgen für KMU seien digitale Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook & Co, sagte Gastgeber Tobi Wolf in seiner Eröffnungs-Keynote. Die Stärken dieser Unternehmen sei – trotz ihrer Grösse – ihre Risikofreudigkeit, die Testmentalität und die Tatsache, dass Wachstum wichtiger sei als Profitabilität. Ebenso im Vordergrund stehe die Kundenorientierung und weniger die Produktzentrierung. KMU hingegen hätten stabile Strukturen, Vertrauen, Tradition und Know-How als Stärken vorzuweisen. Wenn man diese mit jenen der digitalen Unternehmen mit ihrer «Startup-Mentalität» kombiniere, würden KMU im Wettbewerb unschlagbar. Dazu braucht es einfach mehr Mut, Führung, die richtigen Personen am richtigen Ort und – besonders wichtig – einfach mal einen ersten kleinen Schritt. «Denn ein solcher kann enorme Wirkung erzielen», zeigte Tobi Wolf anhand eines Dominos, wo ein kleiner Klotz über eine Kettenreaktion auch den grössten Block zu kippen vermochte.
Tobi Wolf bei seiner Eröffnungs-Keynote. (Bild: Thomas Berner)
Hanf-Duftnoten am KMU-Tag
Einen beim ersten Hinhören unkonventionellen Einstieg in sein Referat wählte Roger Koch, Gründer der einzigen unabhängigen Schweizer Zigaretten-Manufaktur. Er machte aus seinem Frust über Regulierungen und über den zunehmenden Sicherheits- und Gesundheitswahn keinen Hehl. Dies wirke sich auch auf das Unternehmertum auf: «Wenn Manager aufhören, riskant zu leben, wie sollen sie denn noch unternehmerische Risiken eingehen können?» fragte Roger Koch rhetorisch. Er selbst ging als Unternehmer mit gutem Beispiel voran: Er trat mit seiner Zigaretten-Manufaktur in einen hochriskanten Markt ein, der von Oligopolen, starken Regulierungen und sinkendem Konsum geprägt ist. Doch mit der Innovation einer neuartigen Hanf-Zigaretten fand sich eine Nische, die möglicherweise Potenzial für medizinische Anwendungen bietet. Manch einer probierte dieses Produkt dann in den Pausen auch selbst aus – der Duft von gerauchtem Hanf war für einmal auch am KMU-Tag unverkennbar…
Roger Koch sprach nicht nur über die Duftnoten der in seiner Zigaretten-Manufaktur entwickelten Hanf-Zigaretten, sondern auch über viel Unsinniges, was unsere heutige „Risiko-Vermeidungs-Kultur“ hervorbringt. (Bild: Thomas Berner)
Kundenorientierung über alles
Über den Erfolgsfaktor der Kundenorientierung sprach anschliessend Marcus Schögel, Direktor des Instituts für Marketing an der Universität St.Gallen. «Das Zeitalter der Kunden ist angebrochen», hielt er fest. Es müsse heute darum gehen, neue Lösungen vom Kunden her zu denken. «Investitionen in die Kundenzentriertheit zahlen sich aus», so Schögel weiter. Dabei gehe es auch darum, Kundenwissen bei den Mitarbeitenden aufzubauen. Dies müsse über die Motivation der Mitarbeitenden gehen, «immer das Beste für den Kunden tun zu wollen».
Startups im Wettbewerb vor dem Publikum
In einer «Inspiration-Session» – das hatte weniger mit dem oben angesprochenen THC-Gehalt der Atemluft zu tun, sondern mehr mit einem neu eingeführten Programmpunkt – durften anschliessend vier Startups in Form von 8-minütigen Pitches ihr Geschäftsmodell präsentieren. Kilian Wagner von VIU zeigte, wie sein Unternehmen die Vertriebswege für Brillen quasi neu erfindet, was sich in einer für Kunden attraktiven Preisgestaltung ausdrückt. Das Unternehmen Felfel, präsentiert durch Geschäftsführerin Anna Grassler, versorgt immer mehr Betriebe mit gesundem Essen aus einem «intelligenten Kühlschrank», der automatisch nachbestellt, wenn etwas fehlt. Martin Fengler von Meteomatics erläuterte, wie mit Drohnen Wettervorhersagen noch präziser werden können, was vor allem für wetter-abhängige Unternehmen eine zunehmend wichtige Dienstleistung werden wird. Und Susanne Dröscher gründete vor zwei Jahren mit einem Partner die Firma CARU AG. Diese hat ein Gerät entwickelt, das über Sensoren die Lebensumgebung von mobilitäts-eingeschränkten Personen überwacht und bei Bedarf Notrufe aussenden kann. In der Gunst Publikums am besten schnitt schliesslich Felfel ab.
Bergsteiger Stephan Siegrist: Ohne Durchhaltewillen geht im Hochgebirge nichts. (Bild: Thomas Berner)
Von Vertrauen und Durchhaltewillen
Den letzten Teil des KMU-Tags bestritten als Referenten zum einen Monika Walser und zum anderen Bergsteiger Stephan Siegrist. Monika Walser gab einen eindrücklichen Einblick in die erste Phase ihrer Tätigkeit als neue CEO von de Sede AG. Die ersten Tage waren geprägt von Misstrauen und Unsicherheit, und eine Herkulesaufgabe war es, die Belegschaft wieder hinter sich zu scharen. Als Erfolgsrezept erwies sich ihre ehrliche und transparente Kommunikation und den – dazumal finanziell riskanten – Entschluss, das Kernstück der Produktion, nämlich die Leder-Zuschneiderei, wieder ins Haus zurückzuholen. Stephan Siegrist wiederum zeigte anhand der Erstdurchsteigung einer über 1000 Meter hohen Granitwand im Kashmir, was es bedeutet, trotz widriger Umstände nicht aufzugeben und bis zum Schluss an die Machbarkeit eines Projekts zu glauben – eine offensichtlich klare Botschaft auch an die Unternehmer.
Buch zum KMU-Tag 2019: Fit für die Gerechtigkeit in KMU
Ein wichtiges, aber zu wenig diskutiertes Thema in Klein- und Mittelunternehmen (KMU) ist «Gerechtigkeit». Der achte Band in der «Fit für ...»-Reihe der Organisatoren des Schweizer KMU-Tags gibt daher diesmal dazu Impulse für den KMU-Alltag und stellt kritische Fragen an Führungskräfte.
Redaktion
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24. Oktober 2019
Bereits der achte Band in der «Fit für…»-Reihe: Fit für die Gerechtigkeit in KMU. (Bild pd)
Das Autoren-Quartett – Urs Fueglistaller, Roger Tinner, Walter Weber und Tobias Wolf sind sich einig: «Es geht in diesem Buch im Kern um die Frage, wie wir allen unseren Anspruchsgruppen in Klein- und Mittelunternehmen «gerecht» werden können: den Kundinnen und Kunden, den Mitarbeitenden, den Inhaberinnen und Inhabern bzw. Aktionär(inn)en, den Mitbewerbern, dem Staat, der Öffentlichkeit, der Familie»
Dieser bereits achte Band der Reihe bringt – wie gewohnt kompakt und lesefreundlich – 7×3 Fragen und Antworten zu «Fairness und Wahrnehmung von Gerechtigkeit in KMU». Der Ratgeber gibt Tipps, sich der Gerechtigkeit im unternehmerischen Alltag zu nähern und stellt kritische Fragen an KMU-Führungskräfte, die ihre eigenen Haltungen und Handlungen damit überprüfen und vergleichen können.
Zentrale Rolle der Gerechtigkeit
«Gerechtigkeit», so die Hauptthese der Autoren, «spielt in Klein- und Mittelunternehmen von ihrer Gründung bis zur Nachfolgeregelung eine zentrale Rolle. Bewusst diskutiert und reflektiert wird das Thema (noch und leider) zuwenig.» Dabei geht es nicht darum, dass die Leserinnen und Leser am Ende genau wissen, was Gerechtigkeit ist (die Autoren wissen es auch nicht). Vielmehr wollen sie jene Fragen stellen, die es den KMU-Chefinnen und -Chefs im Alltag leichter machen, sich und anderen fairer zu werden.
Achter Band einer bewährten Buchreihe
«Fit für die Gerechtigkeit in KMU» bestärkt Unternehmerinnen und Unternehmern, das abstrakt wirkende, aber sehr konkrete Gerechtigkeitsthema im Alltag mehr einzubringen. Das Buch «Fit für Gerechtigkeit in KMU – 7×3 Fragen und Antworten zu Fairness und Verantwortung in KMU» erscheint im KMU Verlag HSG und kann unter www.kmu-tag.ch/buchbestellung bestellt werden.
Zum sechsten Mal lud das Netzwerk santé & entreprise zum Health LeaderSHIP auf den Bielersee. An Bord des Solar-Katamarans Mobicat trafen sich rund 35 Netzwerkmitglieder und Gäste zu einem lehrreichen Austausch über entscheidende Führungsfragen.
Thomas Berner
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24. Oktober 2019
Mathias Müller vermittelte praxisbezogene Inputs zur Essenz von Führung: Entscheiden, motivieren, Verantwortung tragen. (Bild: Thomas Berner)
Die Themenpalette war breit: Entscheiden, motivieren, Verantwortung übernehmen, aber auch Selbstreflexion, das Zulassen von Kritik oder das persönliche Wohlbefinden bei Führungsaufgaben wurden am Nachmittag des 23. Oktober 2019 erörtert und diskutiert.
Führung ist mehr als bloss Entscheiden
Den Anfang bildete ein Input-Referat von Mathias Müller. Er ist studierter Psychologe, Politiker, Buchautor und Berufsoffizier der Schweizer Armee. In seiner aktuellen Funktion ist er für die jährliche Rekrutierung neuer Soldaten zuständig. Seine Definition von Führung steht denn auch im Dienstreglement der Armee: «Das Handeln der Unterstellten auf das Erreichen eines Ziels ausrichten.» Und dazu benötigt es die folgenden drei Pflichten: Entscheiden, Motivieren (durch die Vermittlung von Sinn) und Verantwortung übernehmen. Anhand verschiedener persönlich erlebter Beispiele zeigte er, dass Führung alles andere ist, als nur Befehle zu erteilen. Immer spiele auch der persönliche Wertekompass eine Rolle: «Niemand will schlecht handeln. Menschen wollen es immer gut machen», so Müller. Doch er räumte selbstverständlich ein, dass, was die einen für gut befinden, für andere auch schlecht sein kann. Auch die Stärken und Schwächen seiner Untergebenen muss ein Chef gut kennen. Dies sei eine weitere Essenz guter Führung. Und zum Thema «Fehlentscheide» gab Mathias Müller den Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Weg, Kritik zuzulassen und zu «lernen statt zu bereuen».
Themenvielfalt ganzheitlich vermittelt
Impression aus den World Cafés: Führung braucht die richtigen Rahmenbedingungen – auch das „Wohlsein“ gehört dazu. (Bild: Thomas Berner)
Im Anschluss bestand Gelegenheit, sich über Angebote verschiedener Firmen aus dem Netzwerk santé & entreprise genauer zu informieren. Beat Rüfli, Geschäftsleiter des Netzwerks, das im Espace Mittelland inzwischen eine beachtliche Mitgliederzahl aufweisen kann, ist es gelungen, einen auf den ersten Blick nicht ganz alltäglichen Themenmix anzubieten. Doch bei näherem Hinsehen und in den Diskussionen zwischen den Teilnehmenden wurde klar, in welchem Umfang diese Themen miteinander in direktem Zusammenhang stehen. Wer sich nicht wohlfühlt, arbeitet ineffektiv, das beeinflusst die Qualität der Entscheide und hat entsprechende Konsequenzen. Deshalb wurde nicht nur über «Führung» selbst gesprochen, sondern etwa auch über bedarfsorientierte Ernährung oder über Motivation und Geist – die gewählte Methode der World Cafés erlaubte eine entsprechend angeregte Interaktion. Die Kreuzfahrt auf dem Bielersee mit dem solarbetriebenen Katamaran Mobicat bot einen entsprechend stimmigen Rahmen.
Arbeitswelt 4.0: Der Wandel findet ohne die Mitarbeitenden statt
Die Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW zeigt, dass die Arbeitswelt 4.0 (auch «New Work» genannt) wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation von Unternehmen ist. 88% der beteiligten Unternehmen sind an der Transformation ihrer Arbeitswelt, aber nur rund die Hälfte dieser Unternehmen binden dabei ihre Mitarbeitenden in den Prozess ein.
Redaktion
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22. Oktober 2019
Eine neue Studie zur Arbeitswelt 4.0 zeigt: Die Transformation findet ohne die Mitarbeitenden statt. (Bild: zVg)
Nach der ersten grossen Schweizer Studie zur digitalen Transformation vor zwei Jahren liegt nun der zweite Forschungsband zur Arbeitswelt 4.0 vor. Autorinnen und Autoren der Hochschule für Wirtschaft FHNW und der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW sowie der Future Work Group untersuchten den Stand von New Work durch eine breit angelegte Studie mit 1’144 Teilnehmenden.
Keine Strategie für Arbeitswelt 4.0
Zentrale Erkenntnisse der Studie sind:
Nur 12% der befragten Unternehmen haben bereits ein fortschrittliches Stadium in Sachen New Work erreicht; 45% der Unternehmen befinden sich gerade in der Transformation und 43% stehen noch am Anfang.
76% der Unternehmen verfügen über keine Strategie zu New Work oder diese ist den Mitarbeitenden nicht bekannt.
58% der Unternehmen binden die Mitarbeitenden in der Gestaltung der Arbeitswelt 4.0 nicht mit ein.
Die grössten Barrieren für Unternehmen sind das fehlende Wissen/Know-How (42%), bestehende, teilweise starre Führungs- und Organisationsstrukturen (41%) und Konflikte mit anderen Unternehmensprioritäten (35%).
Die wichtigsten Gründe für New Work sind der Innovationsdruck (66%), eine bessere interne Kommunikation (64%) und das Erlangen von mehr Flexibilität (55%).
New Work als Strategische Initiative
Die Studie zeigt, dass die Arbeitswelt 4.0 Bestandteil der digitalen Transformation von Unternehmen ist. New Work kann als strategische Initiative beschrieben werden, welche die Potenziale von optimierten Prozessen, der Automatisierung, verstärkter Zusammenarbeit und Vernetzung sowie beim Einsatz von Technologien im Kontext von Menschen und besonders Mitarbeitenden freisetzt. Dabei stehen die drei Dimensionen People (Mitarbeitende), Place (Arbeitsumfeld) und Technology (Technologien) im Zentrum von New Work.
Gemäss Studienleiter Prof. Dr. Marc K. Peter vom Institute for Competitiveness and Communication der Hochschule für Wirtschaft FHNW hat jede Dimension ihre Besonderheiten. In der People-Dimension werden die Themen der Unternehmens- und Führungskultur, der Zusammenarbeit, Arbeitgebendenreputation sowie Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden hoch gewichtet. Im modernen Arbeitsumfeld (Place) ist das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten vorhanden und in der Technologie-Dimension (Technology) unterstützen gezielte Hardware- und Software-Investitionen die Transformation in die Arbeitswelt 4.0.
Das Forschungsprojekt wurde u.a. von der Gesundheitsförderung Schweiz, Sedus Stoll, Sharp Electronics und Lenovo unterstützt. Die Studienresultate sowie der Praxisleitfaden zur Arbeitswelt 4.0 sind als PDF kostenlos erhältlich auf www.arbeitswelt-zukunft.ch
Neuer Lehrgang zu Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung
Die Reinigungsbranche setzt ihre Bildungsoffensive weiterhin mit viel Elan um. Corinne Schärer, Vizepräsidentin der Paritätischen Kommission der Reinigungsbranche (PK Reinigung) und Zentralsekretärin der Unia, erklärt, welche Bedeutung die Bildung für die Reinigungsbranche hat.
Redaktion
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22. Oktober 2019
Neuer Lehrgang zu Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung in der Reinigungsbranche: Corinne Schärer erläutert die Beweggründe. (Bild: zVg)
In der Reinigungsbranche sind in der Deutschschweiz 65’000 Menschen tätig. Zahreiche Arbeitnehmenden verfügen über einen Migrationshintergrund und beherrschen die Landessprache noch nicht auf hohem Niveau. Ihnen bietet die Reinigungsbranche die Chance, in einem vielseitigen, aber auch zunehmend anspruchsvollen Beruf Fuss zu fassen. Sie können zudem zahlreiche Angebote nutzen, um sich laufend on the Job weiterzubilden.
Praxisorientierte Berufsbildung
Corinne Schärer ist Vizepräsidentin der PK Reinigung und vertritt die Interessen der Arbeitnehmenden. Die Zentralsekretärin und Leiterin Abteilung Politik bei Unia ist überzeugt, dass Bildung für die Reinigungsbranche unverzichtbar ist, angefangen bei den Sprachkenntnissen: «Die Reinigungskräfte müssen sich verständigen können und verstehen, welche Aufträge sie zu erledigen haben. Wer über gute Kenntnisse in der Tätigkeit verfügt, kommt beruflich und persönlich weiter. Davon profitiert die gesamte Branche, denn die Anforderungen der Kunden steigen auch in der Reinigung. Besser ausgebildete Mitarbeitende erbringen bessere Service-Leistungen gegenüber den Kunden und Kundinnen – so sind alle zufrieden.» Die Vizepräsidentein der PK Reinigung betont, dass die Art der Bildungsvermittlung entscheidend ist: «Bildung muss beim einzelnen Menschen ansetzen – bei seinen oder ihren Kompetenzen. Gerade die Berufsbildung muss sehr praxisorientiert sein. Bildung ist sehr wichtig für die Entwicklung der Reinigungsbranche, aber auch insgesamt für die Zukunft unserer Gesellschaft, insbesondere der Arbeitswelt. Für die einzelnen Personen ist es die Möglichkeit, beruflich weiterzukommen und interessante Tätigkeiten auszuüben.» (Video Interview: https://www.youtube.com/watch?v=uCSVlbwyygE)
„Respekt am Arbeitsplatz“: Neuer Lehrgang zu Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung
Die zahlreichen Angebote der PK Reinigung werden rege genutzt. Allein die Deutschkurse wurden 2018 von rund 900 Personen besucht. 2018 hat die PK Reinigung den lohnrelevanten GAV-Lehrgang erfolgreich eingeführt. Ab Oktober 2019 wird ein neuer 2-teiliger Lehrgang zu Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung durchgeführt. Im Basis- und Vertiefungsmodul eignen sich Mitarbeitende und Führungspersonen das nötige Wissen an, um Fälle von Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung zu erkennen. Sie erfahren, wie sie angemessen reagieren und nötige Schritte einleiten können. Sie erproben konkretes Handeln. Der Sozialpädagoge Lu Decurtins ist einer von sechs ExpertInnen, die den Lehrgang entwickelt haben. Er fomuliert seinen persönlichen Wunsch an die Reinigungsbranche: «Die Mitarbeitenden sollen sich stark fühlen, eine sichere Position haben und für ihre Rechte einstehen.»
Praxisdialog „Emotionale Intelligenz: Gemeinsamer Nenner eines Inclusive Leadership?“
Unter dem Titel «Emotionale Intelligenz» wird am Praxisdialog vom 20. November 2019 beleuchtet, welchen Führungsstil die heutige Zeit benötigt.
Redaktion
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22. Oktober 2019
Das sind die Keynote-Speaker am dritten Praxisdialog von Female Business Seminars: HR-Stratege Yves Givel, Hyatt Hotels Corporation, Nicole Brandes sowie Top-Golferin und Jung-Unternehmerin Fabienne In-Albon. (Bild: Female Business Seminars)
Bereits zum dritten Mal führt das auf Gender Diversity spezialisierte Unternehmen Female Business Seminars ihren Praxisdialog durch, der am 20. November wie letztes Jahr im Porsche Zentrum Zürich (Schlieren) stattfindet. Rund um das Thema «Emotionale Intelligenz: Gemeinsamer Nenner für einen Inclusive Leadership?» wird mit einer von Frau Dr. Karin Jeker moderierten Podiumsdiskussion beleuchtet, was die heutige Zeit für einen Führungsstil braucht, welcher Platz neben aller Digitalität für Emotionen bleibt und ob EQ Männer wie Frauen gleichermassen voran bringt und zu einer nachhaltigeren Führung beiträgt.
Freuen Sie sich auf Keynote-Speakerin und Buchautorin Nicole Brandes, HR-Stratege Yves Givel, Hyatt Hotels Corporation und Top-Golferin und Jung-Unternehmerin Fabienne In-Albon. Dies ist ein «Welcome Ladies & Gentlemen» Anlass, Männer sind also ebenfalls herzlich willkommen.
Mind the gap: Synergien zwischen Risiko- und Versicherungsmanagement
Risiko- und Versicherungsmanagement sollten idealerweise Hand in Hand gehen. Die Praxis weicht oft von diesem Ideal ab. Dabei begünstigt die Verknüpfung beider Instrumente ein besseres Risikoverständnis, optimierte Risikokosten und bedarfsgerechtere Versicherungslösungen.
Max Keller
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22. Oktober 2019
Risiko- und Versicherungsmanagement: Welche Risiken selbst getragen werden sollen, sollte faktenbasiert entschieden werden. (Bild: Pixabay.com)
Das Risikomanagement entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Instrument der Unternehmensplanung und -steuerung. Während früher überwiegend grosse Unternehmen davon Gebrauch machten, sind es heute auch immer mehr KMU, die den Mehrwert des proaktiven Umgangs mit Risiken erkennen und nutzen. Wenn Unternehmen Risikomanagement betreiben, dann zielen sie vor allem auf die Schaffung von Transparenz über die eigene Risikolage ab, so die Ergebnisse einer von der Funk-Gruppe durchgeführten Studie. Nach ihrer Identifikation, Analyse und Bewertung werden die wichtigsten Risiken mit pro- und reaktiven Massnahmen behandelt, die sich hauptsächlich den Risikostrategien «Vermeiden», «Vermindern», «Selber tragen » und «Transferieren» zuordnen lassen.
Je nach Branche und Tätigkeit sind ca. 20–30% aller Unternehmensrisiken auf Versicherungsgesellschaften transferierbar. Folglich sollte das Versicherungsmanagement unbedingt als ein Teilgebiet des Risikomanagements betrachtet und gehandhabt werden. Umso überraschender ist die Tatsache, dass beide Disziplinen in vielen Unternehmen in Silos organisiert sind. Während das Risikomanagement meist auf der strategischen oder operativen Ebene verankert ist und damit in den Verantwortungsbereich des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung oder des Qualitätsmanagements fällt, wird das Versicherungsmanagement oft von unterschiedlichen Abteilungen wie Finanzen/Buchhaltung, Personal oder dem Rechtsdienst/Compliance gemeinsam verantwortet. Eine suboptimale Konstellation, die Informationsbarrieren fördert und die Verknüpfung der beiden Disziplinen erschwert.
Bedeutung der Verknüpfung
Die Wichtigkeit der Abstimmung von Inhalten und Erkenntnissen zwischen dem Risiko- und Versicherungsmanagement wird bei der Betrachtung der darin behandelten Risiken offensichtlich. Versicherungen haben ihre Daseinsberechtigungen aufgrund von Unsicherheiten und der Kostenvorteile kollektiver Risikotragung. Die meisten Versicherungslösungen reduzieren die Auswirkungen existenzgefährdender Risiken mit hohem Schadensausmass und geringer Eintrittswahrscheinlichkeit (Feuer, Naturgefahren, mangelhafte Produkte etc.) oder besonders frequenter Risiken mit geringem Schadensausmass und hoher Eintrittswahrscheinlichkeit (Krankheit, Berufsunfälle, Kollisionen etc.). Für die erstgenannte Risikoart sind risikoadjustierte Versicherungslösungen essenziell. Liegt das effektive Risiko unbewusst deutlich über der eingekauften Versicherungssumme bzw. Deckungsreichweite, so wird von einer Unterversicherung gesprochen. Der Eintritt existenzgefährdender Risiken kann ein unterversichertes Unternehmen in eine ernsthafte Schieflage bringen. Ebenso ungünstig ist eine Überversicherung, bei welcher die eingekaufte Deckungsstrecke unbewusst deutlich über dem effektiven Risiko liegt. In diesem Fall zahlt ein Unternehmen Versicherungsprämien für ein nicht vorhandenes Risiko, anstatt dieses Kapital im Rahmen eigener Geschäftstätigkeiten sinnvoll einzusetzen. Die Signale über die tatsächliche Höhe versicherbarer Risiken bzw. das effektive Risiko können aus dem Risiko- an das Versicherungsmanagement gesendet werden, um so risikoadjustierte Versicherungslösungen sicherstellen zu können.
Versicherbarkeit und multivariate Risikobewertung als Bindeglieder
Die Informationsbarrieren lassen sich mittels kleinerer Änderungen in der organisatorischen und methodischen Gestaltung des Risikomanagements überwinden. Versicherungsverantwortliche gilt es zwingend in die Risikoanalysen und -workshops einzubinden, um das Risikoverständnis zu fördern. Zumindest sollten die Versicherungsverantwortlichen, unter anderem auch Versicherungsbroker, in den Verteiler des regelmässig erstellten Risikoberichts zu Händen des Verwaltungsrats aufgenommen werden. Ebenso in der Pflicht stehen die Versicherungsverantwortlichen, deren Aufgabenbereich im Idealfall die Überprüfung der Versicherungsfähigkeit bzw. der Versicherbarkeit der relevanten Risiken umfasst. Um diese Überprüfung zu erleichtern, sind einige methodische Anpassungen im Risikomanagement sinnvoll. In Versicherungspolicen werden versicherte Gefahren (Ursachen) sowie versicherte Schäden und Kosten (Auswirkungen) explizit definiert. Die Erfassung und Dokumentation der Ursachen einzelner Risiken im Rahmen der Risikoidentifikation und -analyse vereinfacht den Abgleich mit den versicherbaren und derzeit versicherten Ursachen und Gefahren enorm.
Risikobewertung erweitern
Ferner empfiehlt es sich, die klassische zweidimensionale Risikobewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmass um zusätzliche Variablen zu erweitern. Insbesondere die Auswirkungen eines Risikos können ergänzend zu finanziellen Schäden nach Sachschäden (Einrichtungen, Maschinen, Serverräume, Gebäudeteile etc.), Personenschäden (leichte Verletzungen, schwere Verletzungen, Invalidität, Tod etc.) und Betriebsunterbrechungen (wenige Stunden bis mehreren Tage bzw. Wochen) bewertet werden und so wichtige Impulse für die Versicherungsverantwortlichen liefern. Weitere Variablen könnten – je nach Branche und Tätigkeit des Unternehmens – Umweltschäden, Complianceverstösse oder Reputationsschäden sein.
Eine Datenschutzverletzung mag zwar keine Sach- und Personenschäden nach sich ziehen, sich dafür aber negativ auf die Reputation auswirken sowie diverse Mehraufwendungen und Kosten (z.B. für die Benachrichtigung der Betroffenen) verursachen. Im Gegensatz dazu richtet eine Naturgefahr (z.B. Überschwemmung) hauptsächlich physische Schäden an und kann zusätzlich zu einer Betriebsunterbrechung führen. Schliesslich könnte ein fehlerhaft konstruiertes Produkt in Personen- und Sachschäden resultieren, den Ruf eines Unternehmens beschädigen und in einer Betriebsunterbrechung enden (Re-Engineering des Produkts). Diese multivariate Risikobewertung lässt Rückschlüsse auf die Versicherbarkeit von Risiken zu und gibt, in Verknüpfung mit den Ursachen, Hinweise, ob ein Risiko in der Cyber-, Sach-, Betriebsunterbrechungs-, der Haftpflichtversicherung oder einer anderen Versicherungslösung gedeckt werden könnte.
Faktenbasiert entscheiden
Grundsätzlich ist ein Risiko dann versicherungswürdig, wenn es als kritisch bzw. relevant bewertet wird und versicherbar ist. Dennoch werden versicherbare Risiken aufgrund der individuellen Risikotragfähigkeit und des individuellen Risikoappetits eines Unternehmens zumindest teilweise selber getragen. Wichtig ist, dass die Entscheidung über das Ausmass der Eigentragung bewusst und – wenn möglich – faktenbasiert erfolgt. Die oben beschriebenen organisatorischen und methodischen Erweiterungen des Risikomanagements und die Verknüpfung mit dem Versicherungsmanagement schaffen tatsächliche Transparenz über die Risikolage und vereinfachen die Entscheidung für oder gegen eine Versicherungslösung oder einen spezifischen Deckungsbaustein. Der Abgleich der Risikobewertung und damit des effektiven Risikos mit den aktuellen Versicherungssummen beugt zudem Unter- und Überversicherung vor und fördert bedarfsgerechte Versicherungslösungen.
Autor: Max Keller leitet das Funk RiskLab bei Funk Insurance Brokers AG. www.funk-gruppe.ch
Digital Workplace: So senken Sie Ihre IT-Kosten
Die Digitalisierung des Arbeitsplatzes hilft, Ihre IT-Kosten zu reduzieren. Den Nutzen eines Virtual-Desktop-Konzepts zeigen wir anhand eines Beispiels auf.
Thomas Bossard
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21. Oktober 2019
Virtuelle Desktops machen das Arbeiten mit beliebigen Endgeräten wie Laptop oder Tablet von jedem Standort mit Internetanschluss möglich. Die IT-Kosten können tief gehalten werden. (Bild: Pixabay.com)
Was ist ein virtueller Arbeitsplatz? Das ist ein unsichtbarer Desktop-Computer, also ein Virtual Desktop, der rund um die Uhr und von jedem beliebigen Standort aus zur Verfügung steht. Voraussetzung ist lediglich ein Internetzugang und ein beliebiges Endgerät mit Display und Tastatur wie beispielsweise Laptop, Smartphone, Tablet etc. Die Digitalisierung des Arbeitsplatzes hilft, Ihre IT-Kosten zu reduzieren.
Den Nutzen eines Virtual-Desktop-Konzepts zeigen wir anhand dieses Beispiels auf:
Etliche Anbieter eines Virtual Desktops berechnen einen Fixpreis pro Benutzer und Monat. Andere kalkulieren auf der Basis des effektiven Nutzverhaltens, weshalb der Betrag jeden Monat unterschiedlich ausfällt. Bei der ersteren Preisgestaltung kombiniert man den digitalen Arbeitsplatz mit Services wie zum Beispiel Mail- und Office-Produkten und weiteren Applikationen, die monatlich verrechnet werden. Damit ist genau eruierbar, wie viel ein Virtual Desktop im Monat insgesamt kostet. Diese Kostentransparenz stiftet einen hohen Mehrwert.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Benutzer ihr eigenes Gerät verwenden können. Somit muss nicht in einem periodischen Intervall Hardware beschafft werden. Sollte man älteres Zubehör zur Verfügung haben, eignet sich ein Produkt besonders, um die Kosten zu senken: der UD Pocket von IGEL – ein kleiner USB-Stick für sich verändernde Workspace-Umgebungen – ist ein zielführendes Mittel, um alte, bereits abgeschriebene Hardware als Thin Client weiterzuverwenden. Unternehmen stecken den UD Pocket Stick an einem beliebigen Endgerät ein, starten die Citrix-Applikationen und sind mit ihrem firmeneigenen Desktop verbunden. Mit einem Virtual Desktop wird die Performanz im Datacenter erbracht. Deshalb kommen die Geräte und Netzwerkknoten im Unternehmen mit wenig Rechenleistung aus. Der UD Pocket dient Firmen, die Security Policy umzusetzen; er ist ausschliesslich für die Anzeige des Desktops zuständig.
Zum Autor: Thomas Bossard ist ICT Architect bei GIA Informatik AG in Oftringen.
SAP on Azure: Wozu ist diese Public-Cloud-Lösung von Microsoft fähig?
Eine Bestandesaufnahme der wichtigsten Fragen zur Public-Cloud-Lösung SAP on Azure by GIA und zu weiteren SAP-Lösungen.
Von Roger Lussi
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17. Oktober 2019
Ein SAP on Azure by GIA ist innert weniger Stunden verfügbar und eignet sich ausgezeichnet für eine SAP S/4HANA Sandbox. (Bild: zVg / GIA Informatik)
Warum ist SAP on Azure by GIA von Microsoft wichtig?
Die Public-Cloud-Lösung in Form eines Managed Services, SAP on Azure by GIA, ist sinnvoll für Unternehmen mit einer «Cloud First»-Strategie, einer breiten Microsoft-Produktepalette und für Unternehmen mit globaler Ausrichtung sowie dem Wunsch nach lokaler Betreuung durch die Microsoft-Azure-Spezialistin GIA Informatik AG. Diese SAP-Lösung für Azure ist innert weniger Stunden verfügbar und eignet sich ausgezeichnet für eine SAP S/4HANA Sandbox. Investitionen in neue Hardware fallen weg.
Drei Fakten zu SAP on Azure by GIA von Microsoft
SAP on Azure by GIA von Microsoft Azure ist weltweit verfügbar und hoch skalierbar.
Microsoft Azure verfügt über strategische Partnerschaften mit dem deutschen Softwarehersteller SAP, dem deutschen Softwareunternehmen Suse aus Nürnberg und dem amerikanischen Softwarehersteller Red Hat.
Alle SAP-unterstützten Datenbanken – auch Nicht-HANA-Systeme – können in die Azure Cloud migriert werden.
Vier Tipps zu SAP on Azure, die ich wissen muss
Die SAP-Lösung für Azure von Microsoft ist keine Sparübung.
Die Kosten für diese Azure-Lösung sind nicht exakt vorhersehbar.
Die SAP-System-Lösung für Azure bedarf eines modernen Netzwerkes und Security-Know-how bei den Unternehmen auf Kundenseite.
Diese SAP-System-Lösung für Azure benötigt Fachpersonal für die Cloud auf Kundenseite.
Was bietet SAP on Azure?
Mit den Services in der Azure Cloud können SAP-Systeme nahe bei anderen Systemen – vorzugsweise Microsoft-Produkte wie Office 365, Active Directory und File Services – schnell und hoch skalierbar an weltweiten Standorten innert weniger Stunden und ohne Investitionskosten aufgebaut werden. Für den SAP-Basis-Betrieb gibt es keine wesentlichen Änderungen gegenüber der SAP-Anwendung aus einer Private Cloud oder einer OnPremise-Lösung. Die GIA Informatik AG analysiert die Anliegen der Kunden und stellt einen auf sie abgestimmten Mix von Cloud Services zusammen, so als Generalunternehmerin Private Cloud, Public Cloud Services und On-Premise-Lösungen im SAP- und IT-Umfeld.
Wie schütze und manage ich SAP on Azure?
Die sehr hohen Security-Standards der Microsoft-Datacenter bieten Unternehmen einen hohen Schutz der Kundendaten. SAP on Azure bietet mit ihren weltweiten Datacentern globale Desastertoleranz. Der Betrieb einer SAP-IT-Landschaft ist in der Azure Cloud identisch mit derjenigen einer On-Premise-Landschaft.
Autor:
Roger Lussi ist Deputy Head of SAP Technology bei GIA Informatik AG. www.gia.ch