Die diesjährige IT-Fachmesse topsoft wurde ihrem Ruf als Schaufenster digitaler Möglichkeiten erneut gerecht, dies auch in Kombination mit den Partnerevents SuisseEMEX und Digital Summit für KMU. Moderne IT-Systeme, innovative Technologien, hochwertige Referate und spannende Anwendungsbeispiele boten den Besuchern ein attraktives Programm mit konkretem Praxisbezug. Sowohl die Aussteller als auch die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Bereits in Planung ist die nächste Ausgabe der Messe im Spätsommer 2019.
Redaktion - 31. August 2018
Auf der IT-Fachmesse topsoft zeigte die Engineering-Firma Gritec AG eine Lösung für „Losgrösse 1“. (Bild: topsoft / flickr.com)
In Sachen Digitalisierung schwanken viele KMU derzeit zwischen Verunsicherung und Motivation. Eine Gelegenheit, neue Technologien live zu erleben, bot sich auf der diesjährigen IT-Fachmesse topsoft in Zürich. Zwei Tage lang konnten die Messebesucher Anwendungen live erleben, Fragen zu Lösungen stellen und viele Praxistipps mitnehmen. Sowohl die Ausstellung als auch die Referate waren sehr gut besucht. Insbesondere der erste Messetag sorgte bei vielen Anbietern für grosse Zufriedenheit, was die Anzahl und Qualität der Besucherkontakte betraf.
Messe als Brücke zwischen Anbieter und Anwender
Während andere Messen vermehrt auf Festival und Spektakel setzen, betonen die Veranstalter der topsoft, dass es bei ihnen nicht einfach um die grosse Show geht. «Schlussendlich muss Digitalisierung zum Kontext des Unternehmens passen. Ein KMU muss mit begrenzten Ressourcen die digitale Zukunft gestalten können», gibt Messeleiter Cyrill Schmid zu bedenken. Die topsoft sieht sich auch in Zukunft als Brückenbauer zwischen Anbietern und Anwendern. Der Erfolg lässt sich an der Zufriedenheit der Besucher und Aussteller messen. «Die positive Resonanz auf die topsoft hat uns angesichts der verhaltenen Schlagzeilen verschiedener Messeveranstalter im Vorfeld dann doch etwas überrascht», so Schmid.
Die digitale Zukunft nimmt Gestalt an
Wie sich Digitalisierung in konkrete Geschäftsmodelle umwandeln lässt, zeigten verschiedene Showcases auf der Messe. Anhand eines veritablen Saugbaggers demonstrierte zum Beispiel das Softwareunternehmen Webgate, wie sich Augmented Reality im Servicebereich nutzen lässt. Dass auch in alten Maschinen noch digitales Potenzial steckt, bewies ein über 200 Jahre altes Spinnrad, welches dank Sensoren direkt mit ERP-Systemen kommunizieren kann. Die von Industrie 4.0 geforderte Losgrösse 1 zeigte unter anderem die Engineering-Firma Gritec AG mit ihrer automatisierten Anwendung in Form personifizierter Bonbons.
Im Fokus steht der Business-Nutzen
Mit digitaler Technologie allein können nur wenige Firmen etwas anfangen. «Anwender brauchen die Digitalisierung als Mittel zum Zweck – und dieser Zweck ist wirtschaftlicher Natur. IT macht nur Sinn, wenn daraus ein Gewinn resultiert», erklärt myfactory-CEO David Lauchenauer. Für viele KMU zählt nur, welche Vorteile sie einem Unternehmen effektiv bringt. Das ist auch für Urs P. Amrein, Marketingleiter bei Opacc, nachvollziehbar: «Wir sind intensiv im Austausch mit unseren Kunden und kennen ihre Bedürfnisse sehr gut. Moderne Software bietet viel, nimmt aber auch die Anwender in die Pflicht. Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden, gefragt sind kreative Ideen und Strategien seitens der KMU.»
Messen sind weiterhin gefragt
Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen gibt man sich bei der topsoft Fachmesse zuversichtlich. Für den Veranstaltungsleiter Cyrill Schmid haben Messen durchaus eine Zukunft: «Die Digitalisierung bringt uns ganz neue Formen von IT-Anwendungen. Die Komplexität ist gross und erfordert einen intensiven Austausch zwischen Kunden und Herstellern. Eine Messe wie die topsoft ist der ideale Ort für Dialoge, Vergleiche, Experimente und Kontakte. Die Gespräche, die Fragen und Antworten sowie das Gefühl, mit der Digitalisierung nicht allein zu sein – genau darum dreht es sich bei der topsoft.»
Praxis-Leitfaden zur Auswahl der passenden Projektmanagement-Software
proles-Mitinhaber Simon Grenacher verarbeitet seine über zehnjährige Praxiserfahrung bei der Entwicklung und Einführung cloudbasierter Business-Software für Dienstleister und schreibt ein Buch zur sicheren und effizienten Softwareauswahl.
Redaktion - 31. August 2018
Simon Grenacher, Autor eines neuen Praxis-Leitfadens für Projektmanagement-Software. (Bild: zVg)
Simon Grenacher, Mitinhaber von proles solutions ag mit Sitz in Wettingen, schreibt einen Praxis-Leitfaden zur Auswahl der passenden Projektmanagement-Software für Dienstleister. „Mit der passenden Projektmanagement-Software zum digitalen Dienstleistungsunternehmen“ erscheint in diesen Tagen und kann kostenlos bei proles bestellt werden.
Das Dilemma der treffsicheren Software-Auswahl
Die Auswahl und Einführung einer passenden Projektmanagement-Software für Dienstleister ist ein umfangreiches Vorhaben und gleichzeitig ein Projekt, welches im Durchschnitt nur alle 10 Jahre gemacht wird. Dass damit viele Dienstleister fachlich und methodisch überfordert sind, versteht sich daher von selbst.
Hier knüpft der Praxis-Leitfaden von Simon Grenacher an, indem er allen in dienstleistungsorientierten KMU geschäftsführenden und projektverantwortlichen Personen hilft, effizient und mit wenig Risiko eine für sie perfekt passende Projektmanagement-Software zu finden, auszuwählen und erfolgreich in ihrem Unternehmen einzuführen. Mit dem erklärten Ziel, die Softwarelösung zu einer Investition mit klarem Mehrwert zu entwickeln und gleichzeitig das Dienstleistungsunternehmen nachhaltig fit für die Digitalisierung aufzustellen.
Das Buch klärt zentrale Fragen
Das aus der Praxis für die Praxis geschriebene Buch beschreibt über 220 Seiten den idealtypischen Ablauf einer Softwareauswahl von A bis Z. Es startet mit der Klärung zentraler Grundsatzfragen wie „was muss ich tun, damit die Projektmanagement-Software im Unternehmen voll akzeptiert und gelebt wird“, arbeitet die Vorteile beim Einsatz einer professionellen Softwarelösung heraus und stellt sie dem sonst typischen Gespann „Excel/Word“ gegenüber. Alsdann beschreibt es systematisch den ganzen Ablauf einer treffsicheren Softwareauswahl. Das Kapitel 10 richtet sich an bereits im Einsatz befindliche Softwarelösungen und vermittelt zahlreiche Tipps und Hinweise zu einer laufenden Einsatzoptimierung.
Von Experten empfohlen
„Das Projektgeschäft eignet sich hervorragend und wie kaum ein anderes zur Digitalisierung. Simon Grenacher begleitet seinen Leser systematisch, methodisch sauber und mit grosser Praxiserfahrung auf seinem Weg zur neuen Business-Software“ meint etwa Claudio Mirti, FH-Dozent zu den Themen Digitalisierung und Projektmanagement und Principal Solution Specialist Data & AI bei Microsoft Schweiz. Mit den Worten „Dieses Buch stellt wichtige Aspekte zur IT-Unterstützung von Dienstleistungsunternehmen klar dar. Speziell gefällt mir die Anleitung, wie man den ROI für eine derartige Software berechnen kann“ empfiehlt Dr. Marcel Siegenthaler, Senior Consultant & Partner topsoft Schweiz den Praxis-Leitfaden von Simon Grenacher.
Ein kostenloses Exemplar von „Mit der passenden Projektmanagement-Software zum digitalen Dienstleistungsunternehmen“ kann hier bestellt werden.
Ronnie Sturzenegger ist neuer Direktor der Juventus Schulen
Per 21. Januar 2019 wird MSc ETH Environ. Sc Ronnie Sturzenegger neuer Direktor der Juventus Schulen Zürich und folgt auf lic. oec., dipl. Hdl. HSG Matthias Rüegg. Der Stiftungsrat der Juventus Schulen hat Ronnie Sturzenegger in diese verantwortungsvolle Funktion gewählt.
Redaktion - 31. August 2018
Ronnie Sturzenegger wird ab Januar 2019 neuer Direktor der Juventus Schulen. (Bild: zVg)
Ronnie Sturzenegger wird Nachfolger von Matthias Rüegg, der nach zehnjähriger Tätigkeit als Direktor der Juventus Schulen die Leitung der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) übernimmt, einem Unternehmen des Kaufmännischen Verbandes Schweiz und der Stiftung Juventus Schulen. Nach dem Weggang von Prof. Dr. Peter Petrin hat Rüegg diese Herausforderung an der HWZ angenommen. „Die HWZ ist die führende berufsbegleitende Fachhochschule in Zürich. Die Leitung der HWZ ist für mich eine neue und spannende Herausforderung“, sagt Matthias Rüegg. „Zehn Jahre durfte ich die Juventus Schulen führen und viele schöne Erfolge feiern und Innovationen anstossen.“
Ein Umweltnaturwissenschaftler an der Spitze
Mit der Wahl des 46jährigen Ronnie Sturzenegger aus Männedorf bleibe die Leitung der Juventus Schulen in besten Händen, wie es in der Mitteilung an die Medien heisst. Der zukünftige Direktor der Juventus Schulen ist Umweltnaturwissenschaftler und Gymnasiallehrperson und leitet die AKAD College seit 2008 erfolgreich. In seiner Funktion hat er neue Lehrgänge konzipiert, Optimierungen didaktischer Konzepte bei der gesamten Gruppe vorgenommen und interne Qualitätsoptimierungen initiiert. „Die grosse Herausforderung der Juventus Schulen liegt darin, mit Gestaltungsinitiativen den neuen JuveCampus als erstrangigen Bildungsort in das zweite Jahrhundert zu führen“, betont Ronnie Sturzenegger.
In besten Händen mit Juventus Schulen
Die 1918 gegründeten Juventus Schulen sind ein privater Bildungsanbieter mit Hauptsitz an der Europaallee in Zürich. Die Schule verfügt über die kantonale Bildungsbewilligung zur Durchführung der schulisch und beruflich organisierten Grundbildung (SOG und BOG). 1920 sind die Juventus Schulen die erste Schule der Schweiz, die ein Abendgymnasium führen und damit die berufsbegleitende Maturitätsprüfung ermöglicht.
Seit 2017 tritt die Stiftung Juventus Schulen in vier Geschäftseinheiten auf: Juventus Wirtschaftsschule (KV, Marketing, Informatik), Juventus Maturitätsschule (Wirtschaftsgymnasium, BMS), Juventus Schule für Medizin für medizinische Aus- und Weiterbildung im Auftrag des Kantons Zürich und als Privatanbieter sowie Juventus Technikerschule HF als höhere Fachschule für Techniker. Die Juventus Schulen begleiten jährlich über 2000 Lernende und verfügen über mehr als 200 qualifizierte Dozentinnen und Dozenten. Lernerfolg bei optimaler Lernbegleitung steht im Zentrum und garantiert hohe Erfolgsquoten. Partner der Juventus Schulen sind u.a. die HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich), das Schweizerische Institut für Betriebsökonomie und die ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften).
Peter Merz von GIA Informatik: «Das IT-Geschäft ist und bleibt ein People Business»
Das IT-Unternehmen GIA Informatik AG setzt auf Agilität – und feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen. CEO Peter Merz weiss, wie es mit seinen innovativen Mitarbeitenden ein USP schuf und dem permanenten Wandel in der Branche begegnet.
Thomas Berner und Christian Wild - 30. August 2018
Peter Merz ist seit 20 Jahren CEO der GIA Informatik AG. (Bild: Martin Baur)
Sieben Jahre alt war die Tochterfirma des in der grafischen Industrie weltweit führenden Müller-Martini-Konzerns, als sie als erstes Schweizer Informationstechnologie-Unternehmen auf die ERP-Software SAP setzte. Ein Entscheid mit Weitblick, wie sich in den nächsten Dekaden herausstellte. Denn immer mehr Firmen verwenden eine standardisierte ERP-Software als zentrales Steuerungssystem für die Unternehmensprozesse. Dank Cloud-Computing eröffnen sich KMU auch in diesem Bereich vielfältige Chancen.
Peter Merz, die GIA Informatik AG jubiliert. Sie wird 30 Jahre alt. Was hat sich in diesen drei Jahrzehnten am meisten verändert?
Alles! Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben wir derart viele Veränderungen erlebt wie in den letzten 20 bis 30 Jahren. Und wir stecken gerade mitten im grössten Veränderungsprozess, der vierten industriellen Revolution. Geschäftsmodelle wandeln sich, zum Teil sogar radikal. Dadurch entstehen für uns und unsere Kunden neue Situationen, die ganz andere Möglichkeiten als bisher eröffnen.
Welche dieser Veränderungen hat Ihre Organisation am meisten geprägt?
Vor 30 Jahren war einer unserer Schwerpunkte die Entwicklung von ERP-Software. Rechtzeitig gaben wir diese Tätigkeit auf und gingen eine Partnerschaft mit dem globalen Softwareanbieter SAP ein. Diesen Entscheid bereuen wir bis heute nicht.
Welche strategischen Entscheidungen haben sich in diesen 30 Jahren als richtig erwiesen?
Zum einen der Entscheid, dass wir sehr langjährige Partnerschaften mit global erfolgreichen Anbietern wie SAP, Microsoft und PTC auf- und ausbauen konnten. Zum anderen ein starker Fokus auf den Ausbau des Geschäftes ausserhalb unseres Mutterhauses. Als ehemalige interne IT-Organisation der Maschinen- und Anlagebauerin Müller Martini AG war das nicht selbstverständlich, doch heute generieren wir dort über 70 Prozent unseres Umsatzes.
Es ist nicht einfach, in einem Business 30 Jahre zu bestehen. Welche Qualitäten und Stärken unterscheidet GIA von der Konkurrenz?
Unser Alleinstellungsmerkmal – und darauf sind wir besonders stolz – ist unser Portfolio. Wir investierten viel in unsere topmoderne Infrastruktur und schufen damit die solide, verlässliche Grundlage, um Anwendungen zu prozessieren und Daten sicher zu speichern. Mit unserem ERP-Angebot führen Organisationen ihre Geschäfte durch: vom Verkauf über Produktion bis zur Finanzbuchhaltung. Überdies bauen wir Lösungen für unsere KMU-Kunden, die sie für die Produktentwicklung benützen, um innovativ zu sein.
«Wir begrüssen es, dass Microsoft und Google Datacenter in der Schweiz eröffnen.» Peter Merz, CEO GIA Informatik AG. (Bild: Martin Baur)
Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmens- und Wertekultur?
Das IT-Geschäft ist und bleibt ein People Business, denn ein erfolgreiches IT-Projekt wird immer «von Mensch zu Mensch» durchgeführt. Der entscheidende Punkt ist also, wie wir miteinander umgehen. Wir legen deshalb grossen Wert darauf, dass wir ein fairer, kompetenter und jederzeit verlässlicher Partner sind – für unsere Kunden, Mitarbeitenden, Lieferanten und unseren Eigentümer. Daneben legen wir den Fokus auf eine hohe Datensicherheit.
Langjährige Mitarbeitende sind in Ihrer Organisation keine Seltenheit. Warum halten Ihnen diese Leute die Treue?
Es gibt sogar Mitarbeitende, die seit der Gründung bei uns arbeiten. Ich denke, das hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir miteinander umgehen. Zudem legen wir ein Augenmerk auf ein Arbeitsklima, das von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Mitarbeitende fühlen sich bei uns wohl, können ihre Leistung erbringen und sich entfalten. Und trotz des permanenten Wandels sind wir in der Lage, ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, sodass sie sich fachlich und persönlich weiterentwickeln können.
Wie fördern Sie Lernende?
Wir bilden seit gut 20 Jahren Lernende aus. Jedes Jahr absolvieren drei Lernende eine vierjährige Informatik-Lehre und alle drei Jahre einer eine KV-Lehre – insgesamt sind es also 13. Wir erachten dies als Beitrag an unsere Gesellschaft. Zudem wirken wir auf diese Weise dem Fachkräftemangel in der Informatik entgegen. Viele Lernende bleiben nach der Lehrabschlussprüfung im Betrieb oder kehren nach Wanderjahren in die Organisation zurück.
«Wir erachten die Ausbildung von Lernenden als Beitrag an unsere Gesellschaft.» Peter Merz, CEO GIA Informatik AG. (Bild: Martin Baur)
Stichwort Cyberattacken: Was tragen Sie zur Datensicherheit bei Organisationen bei?
Cyberattacken sind tatsächlich eine akute Bedrohung. Wir unternehmen alles, was in unserer Branche möglich ist und schützen unsere Kunden mit Technologien. Ein entscheidender Faktor ist der Mensch. Deshalb schulen wir unsere Mitarbeitenden und sensibilisieren sie, welch wichtiges Gut sie für unsere Kunden verarbeiten. Sie sollen auf alle Arten von Attacken richtig reagieren. Gemeinsam mit unseren Kunden schulen wir auch deren Mitarbeitende, denn auch dort stehen diese im Fokus von Phishing oder Social-Engineering-Angriffen.
Im Frühjahr wurde bekannt, dass Microsoft und Google 2019 Datacenter in der Schweiz eröffnen. Wie bleiben Sie gegenüber diesen Grossunternehmen die erste Adresse für IT-Fachkräfte?
Wir begrüssen es, dass diese beiden globalen Player in die Schweiz kommen. Unsere Stärke bleibt die Flexibilität als Organisation. Auch wir haben Abläufe, die nach ISO 20 000 und ISO 27 001 zertifiziert sind. Dies gibt unseren Kunden die Gewähr, dass wir die Prozesse stets gleich abwickeln. Auf der anderen Seite ist von ihnen Flexibilität gefordert. Diese ist Teil unserer Innovationskraft und ein differenzierendes Charakteristikum, das uns erfolgreich macht.
Die GIA Informatik AG ist eine wichtige Systempartnerin von SAP in der Schweiz. Inwiefern ist SAP auch für KMU die richtige Lösung?
Wir glauben, dass SAP schon lange die richtige Lösung für KMU ist. SAP schafft es seit über 40 Jahren, eine ERP-Lösung anzubieten, die von der Technologie her immer zeitgemäss ist und voll integriert alle Geschäftsabläufe abdeckt. Auf den ersten Blick erscheint SAP oft etwas komplex, ist aber vor allem konsequent. Mit unserem Branchentemplate «gia//fertigung» haben wir rund 150 Prozesse für die Industrie «end-to-end» so eingestellt, dass sie die Kunden «out-of-the-box» anwenden können.
Sprechen wir über Cloud Computing, IoT, Big Data: Einerseits bieten sie immense Möglichkeiten. Anderseits verschärfen sich die Datenschutzrichtlinien. Ist dies für Sie eine Chance oder eher ein Hemmnis?
Wir bauen auf den Chancen auf, sage ich als positiv denkender Mensch. Von Megabyte bis Petabyte kennen wir uns aus, aber mit Exabyte und Zettabyte kommen Datenmengen auf uns zu, bei denen heute noch das Vorstellungsvermögen fehlt. Diese Daten effizient zu verarbeiten, ist eine Herausforderung, die wir meistern werden. Cloud Computing eröffnet neue Möglichkeiten, Software zu konsumieren. Die Integration der Daten aus den verschiedenen Clouds wird uns künftig beschäftigen. Und IoT bringt neben einem enormen Datenvolumen vor allem die Herausforderung, die richtigen Schlüsse aus der Datenmenge zu ziehen. So entstehen viele neue Chancen. Die Politik hat Mühe, um der neuen technologischen Entwicklung nachzukommen. Nach wie vor herrscht grosse Unsicherheit, wie zum Beispiel die EU-Datenschutzverordnung umgesetzt wird.
Der Hauptsitz der GIA Informatik AG mit ihren 150 Mitarbeitenden befindet sich in Oftringen. (Bild: Martin Baur)
Im Zuge der Digitalisierung werden Cloud-Dienstleistungen immer stärker nachgefragt, auch von KMU. Welche Schritte sind für diese wichtig, um die richtige IT-Lösung zu finden?
Die Cloud fasst definitiv Fuss bei uns. Jedes KMU stellt sich spätestens bei der Erneuerung der Infrastruktur die Frage: Will ich in eine eigene Umgebung investieren oder beziehe ich diese Leistung als Service? Immer mehr Organisationen entscheiden sich für Letzteres. In der Evaluations- oder Salesphase geht es vor allem darum, das Vertrauen zueinander aufzubauen. Trotz vieler harter Facts entscheidet meistens das Bauchgefühl und die Sympathie, ob dieses zarte Pflänzchen des Vertrauens wachsen darf oder nicht.
Die digitale Transformation ist allgegenwärtig – oder täuschen wir uns? Wie beurteilen Sie die «digitale Fitness» von Schweizer KMU?
Das ist eine schwierige Frage. Mittlerweile ist Digitalisierung bald auf dem Weg zu einem Unwort. Aber sie beschäftigt mich natürlich intensiv – und das nicht nur während meiner kürzlich erfolgten Ausbildung zum Transformation Coach. Schauen wir zurück: Die letzten Jahrzehnte waren durch Automatisierung von maschinellen Abläufen geprägt. Was wir jetzt digitale Transformation nennen, ist – aus meiner Sicht – nichts anderes, als die Automatisierung von administrativen Abläufen. Deshalb ist dies keine Revolution, sondern eher eine Evolution. Revolutionär sind jedoch die Werkzeuge, die wir zur Verfügung haben, wie etwa massiv höhere Computerleistungen oder Cloud Services und die dadurch entstehende Veränderungsgeschwindigkeit.
Sie sind selber an vorderster Front aktiv bei der Kooperation «dig:it now». Inwiefern hilft sie Organisationen bei der digitalen Transformation?
Diese Kooperation unterstützt mit einer Methodik Organisationen, die sich weiter digitalisieren wollen, aber nicht genau wissen wie. Die Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelte einen Ansatz, um herauszufinden, wo das grösste Potenzial einer Organisation steckt. Wir nennen dies «Heat Map». Dort, wo der Druck am grössten ist, gehen wir in die Tiefe. Das Modell ist KMU-tauglich, wissenschaftlich korrekt, aber nicht ganz so umfassend wie Transformationsmodelle von internationalen Unternehmensberatungen.
Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Wir haben nach wie vor die Absicht zu wachsen, stärker als der Markt. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir in dem Segment, in dem wir uns etabliert haben, ein agiler Partner für unsere Kunden bleiben – fair und kompetent.
Die GIA Informatik betreibt in Oftringen und Zofingen zwei moderne Datacenter, die komplett auf Grundwasserkühlung umgestellt sind. (Bild: Martin Baur)
30 Jahre GIA Informatik AG
Seit bald 20 Jahren ist Peter Merz (59) Geschäftsführer der GIA Informatik AG in Oftringen. Der ETH-Ingenieur begann seine berufliche Karriere als Unternehmensberater und Industrieplaner. 1990 wechselte er als Verkaufsleiter zur OWL AG Logistik-Systeme (heute Swisslog). Einige Zeit später wurde er dort Leiter Beratung sowie stellvertretender Geschäftsführer und baute den asiatischen Markt auf. Fairness gegenüber den Kunden und Mitarbeitenden, Toleranz und ein Bekenntnis zu Leistung sind für Peter Merz seit jeher prägende Werte.
Die GIA Informatik AG bietet Informatik-Dienstleistungen mit Kernkompetenzen im Erarbeiten und Betreiben von Lösungen aus einer Hand in den Bereichen ERP (SAP-Partner), IT-Services mit eigener Cloud-Infrastruktur und Produktentwicklung (PTC-Partner). Das Unternehmen mit 150 Mitarbeitenden ist eine Tochterfirma des weltweit tätigen Müller-Martini-Konzerns.
Erfolgs-Impuls: Bewegen Sie sich im Zickzack? Gut so!
Inspiriert durch einen etwas unkonventionell angelegten Veloweg in Berlin hat sich unser Kolumnist Volkmar Völzke ein paar Gedanken gemacht. Hier ein weiterer Erfolgs-Impuls.
Neulich ging eine lustige Begebenheit durch das Netz: In Berlin wurde ein Veloweg dermassen angelegt, dass es nahezu unmöglich ist, der Spur zu folgen und Fussgängern auszuweichen (siehe das Bild dazu). Wir finden so etwas spassig, weil es so gar nicht in den Perfektionismus passt, den wir andernorts sehen, gerade in Deutschland und der Schweiz. Und weil es uns auch für unsere eigenen Fehlbarkeiten entschuldigt.
Wie konnte das passieren, trotz der vielen Regularien und Vorschriften? Oder ist es vielleicht gerade deswegen passiert? Hier ist mein Punkt: Sie haben vermutlich diverse solcher metaphorischen Velowege in Ihrem Unternehmen (und auch in sich selbst). Und das muss nicht einmal schlecht sein, ganz im Gegenteil. Hier sind drei Gründe dafür, solche Ergebnisse sogar aktiv zu ermöglichen:
Risikokultur. Es ist positiv, dass man überhaupt agiert hat. Denn sonst können solche Planungen oft für Jahre auf den Ämtern verschimmeln, weil irgendwelche Richtlinien in Weg stehen. Das ist das Spiegelbild einer Risikokultur in Unternehmen: Wer etwas unternimmt, macht auch mal Fehler. Daraus lernen wir. Das ist gut so! Viele innovative Unternehmen prämieren sogar die grössten Fehlschläge.
Ausbaden. Ich erlebe immer wieder, dass diejenigen, die sich tolle Prozesse ausdenken, diese nie selber anwenden. Die meisten Unternehmen könnten deutlich produktiver werden, wenn die Manager auch immer wirklich erleben würden, was “draussen in den Gräben” so läuft (nicht nur auf Velowegen). „Raus an die Front” lautet die Devise, wenigsten ab und zu.
Zickzack fahren. Manchmal ist der Zickzack-Kurs besser als gar keiner. Viele bleiben so lange in den Startlöchern, dass die anderen selbst mit Gegenwind und im Zickzack schon im Ziel sind. Und zumindest liefern sie ein lustiges Beispiel für die Welt, wie hier mit dem Veloweg.
Hier ein Tipp: Lassen Sie Ihr Team im nächsten Meeting selber Schlussfolgerungen aus dem Zickzack-Veloweg ziehen. Mal sehen, ob diese auch auf solche positiven Ideen kommen, wie oben genannt – oder ob sie eher belustigt darüber reden.
Es ist wohl klar, welche der Verhaltensweisen eine grössere Offenheit und Performance ermöglichen. Eine wahre Gewinnerteam-Kultur bringt eben verlässlich Spitzenleistung, auch im Zickzack.
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Nachfrage nach Spezialisten zieht weiter an
Die Nachfrage nach Spezialisten hat weiter zugenommen. Dies besagt der jüngste Fachkräfte-Index des Personaldienstleisters Hays. Das Wachstum in der Schweiz sei international geradezu einzigartig. Dies gelte quer durch alle erfassten akademischen Berufe, heisst es dazu weiter.
Redaktion - 30. August 2018
So hat die Nachfrage nach Spezialisten in den letzten Quartalen zugenommen. (Grafik: Hays)
Der Hays-Fachkräfte-Index (FKI) basiert auf einer quartalsweisen Auswertung der index Internet und Mediaforschung GmbH für Hays. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, von Tageszeitungen sowie dem Business-Netzwerk XING. In der Schweiz ist der Index seit 2011 etabliert und wurde dieses Jahr neu aufgestellt. Er bietet nun zusätzlich zu den einzelnen Branchenauswertungen zweimal jährlich einen übergreifenden Index für die Gesamtnachfrage. Den Referenzwert bildet das erste Quartal 2015. Im Durchschnitt ist die Nachfrage in der Schweiz seither in den erfassten Bereichen auf das Doppelte gestiegen. Dieses starke Wachstum ist international einzigartig. So sank beispielsweise im laufenden Jahr in Deutschland der Index von 154 im Q1 auf 149 im Q2, während er in der Schweiz von 181 auf 197 anstieg.
Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative zeigt Auswirkungen
Eine Ursache für den verstärkten Fachkräftemangel könnte sein, dass sich hierzulande offene Stellen nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative nicht mehr so leicht besetzen lassen. Obwohl das Volksbegehren nur in abgeschwächter Form umgesetzt wurde, stieg die psychologische Barriere, vom Ausland in die Schweiz zu ziehen. Gleichzeitig sind die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten in den Nachbarländern der Schweiz deutlich besser geworden, und der Franken hat gegenüber dem Euro an Wert verloren. Ein Umzug in die Schweiz lohnt sich daher heute aus finanzieller Sicht weniger als noch vor einigen Jahren.
Fachkräftemangel in fast allen Branchen
Im FKI lässt sich der oft zitierte Fachkräftemangel beziffern und visualisieren. Im Bereich Engineering ist der Index im Q2 von zuvor 186 auf 192 Punkte gestiegen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass im zweiten Quartal 2018 in der Schweiz 4429 Ingenieure gesucht wurden. Darunter sind 931 Entwicklungsingenieure (z. B. für Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Hardware, Maschinenbau und Mechatronic) sowie 939 Elektroingenieure. Hier schlagen sich die Auswirkungen der Digitalisierung nieder.
Der Begriff Finance bezeichnet im FKI akademische Mitarbeiter in der Buchhaltung von Unternehmen und Banken, aber nicht den Bankensektor als solchen. Auch in diesem Skill-Segment ist die Nachfrage gestiegen und hat sich über den Zeitraum von drei Jahren fast verdoppelt. Die Digitalisierung macht sich in diesem Segment offenbar bisher nicht in Form eines grösseren Stellenabbaus bemerkbar.
Spezialisten für IT und Life Science besonders gefragt
Die Spezialisierung IT ist die gefragteste Berufsgruppe. Im Q2 2018 wurden 18 715 offene Akademikerstellen registriert. Hier ist die Nachfrage nach Datenbankentwicklern und Security Specialists in den letzten drei Jahren am stärksten gestiegen (Faktor 2,7), was die Bedeutung der zurzeit besonders aktuellen Themen Big Data und Security reflektiert.
Auch im Bereich Life Science gab es über die letzten drei Jahre eine Verdoppelung der Nachfrage. Dieser Index ist in absoluten Zahlen der kleinste. Neu werden auch die Qualifikationen Chemiker und Biowissenschaftler ausgewiesen, wobei es bei Letzteren seit 2015 ein Wachstum der Nachfrage von 323 Prozent gab.
Die Nachfrage nach qualifizierten Kräften in Sales & Marketing wurde von Hays zum ersten Mal für die Schweiz erfasst. Analog zur Entwicklung des Gesamt-Indexes hat sich auch hier die Nachfrage nach Spezialisten annähernd verdoppelt. Aufgrund der Digitalisierung und neuer Vertriebswege hat sich die Anzahl der gesuchten Online-Marketing-Manager seit 2015 sogar fast verdreifacht.
IT-Beschaffung im Lichte der digitalen Transformation
Die siebte IT-Beschaffungskonferenz schlägt wieder den Besucherrekord. Vor über 380 Beschaffenden, Beratenden und Informatikanbietenden wurde die öffentliche Beschaffung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Redaktion - 29. August 2018
Nationalrätin Kathrin Bertschy sprach an der IT-Beschaffungskonferenz über den Stand der Dinge in der Revision des BöB. (Bild: Fabian Steiner)
An der diesjährigen IT-Beschaffungskonferenz ging es um den digitalen Wandel aus Sicht der Legislative, Judikative und Praxis. Die Revision des Gesetzes zum öffenlichen Beschaffungswesen des Bundes wie auch innovative Lösungen für Ticketing-Systeme im öffentlichen Verkehr bildeten Themen von Fachvorträgen. Die IT-Beschaffungskonferenz richtet sich jeweils an Beschaffende, Anbietende, Beraterinnen und Juristen, die im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens tätig sind. Sie wird durch die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Universität Bern, das Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB, die Schweizerische Informatikkonferenz SIK, swissICT und CH Open veranstaltet.
Das BöB in den Mühlen des Gesetzes
Nationalrätin Kathrin Bertschy gewährte dem Plenum einen Blick hinter die legislativen Kulissen. Der Grundsatz „Billig ist nicht immer günstig“ leitete die bisherigen Beratungen über die Revision des Beschaffungsgesetzes. Die vorgeschlagenen zwingenden Bestimmungen der Nachhaltigkeit und Transparenz (Lebenszyklus-Kosten und das Öffentlichkeitsprinzip) wurden vom Nationalrat soweit angenommen. Noch stehen die Beratungen im Ständerat aus, in denen diese und weitere strittige Punkte, wie die Unterstellung öffentlicher Unternehmungen und die Ausstandsregelung, auf den Prüfstand gestellt werden. Der Fahrplan zeigt: Das neue Gesetz ist nicht vor 2020 zu erwarten.
Auch Richter Marc Steiner betonte die Bedeutung der Transparenz als Leitprinzip der Revision. Mittels Bundesverwaltungsgerichtsentscheiden zeigte er auf, wie sich die Rechtsprechung auf die gesetzgeberischen Bemühungen auswirkt und umgekehrt. Ein Schwergewicht der Präsentation lag bei good governance-Aspekten. Insbesondere die IT-Beschaffung sei anfällig für unsaubere Vergaben und Missbrauch. Die Korruptionsbekämpfung werde neu als Gesetzesziele verankert. Das sei zwar ein starkes Signal, doch im Detail hapere es noch: Die vom Bundesrat vorgeschlage Aussstandsregelung (Art. 13) beispielsweise sei „ein Skandal“. Zum Abschluss zeigte der auf, dass der Paradigmenwechsel vom Preis- zum Qualitätswettbewerb nicht nur Teil der Revision, sondern auch Thema der Rechtsprechung ist.
Digitale Transformation für die Öffentlichkeit
Erneuerungen wird nicht nur von der Legislative und der Judikative, sondern auch von von der Praxis getrieben. So revolutioniert das Start-Up FAIRTIQ das Ticketingsystem im öffentlichen Verkehr. Der Gründer Gian-Mattia Schucan ist der ehemalige Verantwortliche des Ticketings bei der SBB und beweist mit der neuen App, wie die bisherigen Prozesse durch digitale Transformation grundlegend umgekrempelt werden können. Eine weitere Revolution verspricht die von der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit lancierte www.intelliprocure.ch. Diese Plattform bietet mittels Analyse der Simap-Daten mehr Intelligence im Beschaffungsprozess. Auch von Seiten simap.ch kommen Neuerungen. Thomas Fischer, Vorstandsmitglied von simap.ch und Leiter Beschaffungskonferenz des Kantons Bern stellte das Projekt simap2019 vor. Die modular aufgebaute, Open-Source-basierte e-Procurement Plattform soll am 1. Mai 2019 live gehen. Zudem bot die Konferenz mit acht Fachsessions den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in weitere IT- und Beschaffungsthemen zu vertiefen.
Das Business Potenzial der Zukunft liegt im Servicegeschäft
Am 7. September 2018 findet zum dritten Mal das Forum Dienstleistungsmanagement (DLM) an der Universität Basel statt. Im Fokus der Tagung steht in diesem Jahr professionelles Service Business Development und dessen erfolgreiche Umsetzung.
Redaktion - 27. August 2018
Am diesjährigen Forum Dienstleistungsmanagement sprechen die verschiedenen Referierenden zum Thema Servicegeschäft. (Bilder: www.forum-dlm.ch)
Praxisvorträge und Podiumsdiskussionen bieten am diesjährigen Forum Dienstleistungsmanagement den Unternehmen mögliche Lösungsansätze und innovative Impulse, um die Potenziale des Servicegeschäfts für sich zu erschliessen. Die Best Practices und den Diskussionsstoff dafür liefern Sandra Lienhart (CEO, Bank Cler), Dr. Suzanne Thoma (CEO, BKW), Reinhard Ahlborn (Leiter New Services und E-Mobility, BMW), Christoph Lang (Global Product Manager Software Solutions, Hilti) und Professor Manfred Bruhn (Universität Basel). «Im Zuge der Digitalisierung kommt systematisches Business Development häufig zu kurz. Die Folge sind digitalisierte Prozesse, die nicht funktionieren oder digitale Services, die dem Kunden keinen Nutzen bringen. Hier braucht es professionelles Service Business Development, um bestehende Geschäftsmodelle zu prüfen und neue Angebote mit neuen Geschäftsmodellen zu entwickeln.», bringt der Initiator des Forum DLM, Professor Manfred Bruhn, die aktuelle Situation rund um das Servicegeschäft auf den Punkt.
Um so aufschlussreicher wird es, am 7. September aus erster Hand anhand konkreter Erfahrungen mehr über Erfolgsfaktoren und Stolpersteine zu erfahren. «Auf den Vortrag von Sandra Lienhart und ihre bisherigen Erfahrungen der Bank Cler als Smartphone-Bank bin ich sehr gespannt», kommentiert Dr. Mareike Ahlers, Moderatorin des Anlasses und Geschäftsführerin der Professor Bruhn & Partner AG. Auch, wie es der BKW AG gelingt, beim Servicegeschäft erfolgreich in der ersten Liga zu spielen sowie die weiteren Referate bieten den Teilnehmenden jede Menge Praxis-Input für den eigenen Geschäftserfolg.
Initiiert ist das Forum DLM von der Marketing- und Strategieberatung Prof. Bruhn & Partner AG, dem MAS Marketing Management der Universität Basel sowie den beiden Professoren Manfred Bruhn (Universität Basel) und Karsten Hadwich (Universität Hohenheim), um gezielt den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern.
Wie GIA Informatik Müller Martini mit SAP in die Zukunft führt
Nichts weniger als eine komplette Neuorganisation von SAP-System und Prozessen strebte der international tätige Müller-Martini-Konzern an, ein Flaggschiff unter den Herstellern von Maschinen für die Grafische Industrie. Als SAP-Spezialistin war die GIA Informatik AG prädestiniert, die konzernweite IT-Erneuerung durchzuführen und die Basis für eine spätere Migration auf SAP S/4HANA zu legen. Eine Case Study anhand des deutschen Produktionswerkes in Bad Mergentheim.
Redaktion - 24. August 2018
Das Betriebsgebäude von Müller Martini in Bad Mergentheim. (Bild: zVg)
«Die Menschen, nicht die Häuser, machen die Stadt.» So könnte eine Novelle über Bad Mergentheim beginnen. In dieser Stadt mit rund 24 000 Einwohnern im Nordosten des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg führt Müller Martini ein Kompetenzzentrum für den Hardcover-Bereich. Der international für Systeme der Druckweiterverarbeitung bekannte Konzern wollte seine Strukturen erneuern, ein neues SAP-System und dazugehörende Prozesse einführen, um das konzernweite Zusammenspiel aller Standorte optimal abzustimmen und zu standardisieren. Das Projektziel für das Produktionswerk in Bad Mergentheim war es, die bereinigten Strukturen per 1. Januar 2018 in die neue Systemlandschaft zu überführen.
SAP-Projekt aus einem Guss
«Wir reden dabei von einem Rollout, das heisst, wir adaptieren die Logik und die Definition eines Templates auf alle weiteren Werke des Konzerns. Alles muss aus einem Guss sein», sagt Roger Wiederkehr, SAP-Projektleiter der GIA Informatik AG in Oftringen. «Das Template setzten wir nach rund 18-monatiger intensiver Vorbereitung im September 2015 am Hauptsitz in Zofingen bei zwei Firmen live ein. Dies bildete den Startschuss für die weiteren Rollouts, an denen wir – wie in Bad Mergentheim – arbeiten. Mit unserem Projektteam passen wir pro Jahr ein Werk an die neue Struktur an.»
Welche Gründe sprechen für die GIA Informatik AG?
Bei der Neustrukturierung deckte GIA den SAP-Bereich ab, da sie erstens viel Erfahrung und gute Resultate als Goldpartner von SAP ausweist – sowohl im Outsourcing als auch bei der Applikationsberatung und Systemeinführung – und zweitens eine Tochtergesellschaft des Müller-Martini-Konzerns ist. Beat Tanner, ERP-Spezialist der Müller Martini AG in Zofingen, der die Fäden zwischen den Standorten und GIA während des Projektes zusammenhielt: «GIA ist das konzerninterne Competence Center für SAP. Sie verfügt über grosses Wissen, hat zudem das Gesamtverständnis für die Strukturen und überzeugt durch ein starkes Projektteam. Einige langjährige Teammitglieder begannen ihre Berufskarriere bei Müller Martini und kennen daher das Geschäft und dessen Merkmale besonders gut.»
Beat Tanner, ERP-Spezialist Müller Martini AG: «GIA verfügt über grosses Wissen, hat zudem das Gesamtverständnis für die Strukturen und überzeugt durch ein starkes Projektteam.» (Bild: zVg)
Die Meilensteine
Die Projektpartner absolvierten Ende Januar 2017 einen Workshop, um die weiteren Vorgehensschritte zu besprechen. «Im Februar und März erarbeiteten wir die Delta-Fachkonzepte und im April führten wir die Realisierung durch», legt Beat Tanner dar. Die erste Migration fand im Mai und die zweite Migration Ende September statt. Pünktlich zum geplanten Termin am 1. Januar 2018 erfolgte das Go Live. Schon einen Monat danach wurde die Nachbetreuung eingestellt und in den normalen Betriebsmodus übergegangen.
Hürde erfolgreich gemeistert
So fachkundig GIA das Projekt abwickelte, es gab auch einzelne Schwierigkeiten zu überwinden. «Die definierten Prozesse sollten weiterverfolgt und die Organisationsumstellungen wie geplant vorgenommen werden, damit der Standard gewährleistet bleibt», erklärt Roger Wiederkehr. «Jedoch bildeten die system- und prozesstechnischen Änderungen für die Organisation vor Ort eine grosse Herausforderung. Mit Klärungsarbeit und viel Verständnis schufen wir eine sinnvolle Lösung.»
Durch die Synchronisation der Strukturen ist der Effizienzgewinn durch dieses Projekt gross. Mit der SAP-Migration – einer Bereinigung zurück zu einem Standard – wurden viele Altlasten abgeworfen, die sich über rund 20 Jahre im bisherigen SAP-System angesammelt hatten. «Nun kann der Standort Bad Mergentheim mit den neuen Gegebenheiten arbeiten, ist vollumfänglich im Konzern integriert und kann dessen Strukturen jederzeit nutzen», weiss Roger Wiederkehr. Auch ist aufgrund dieser sauberen SAP-Prozesse und Stammdaten die Basis für die spätere Migration auf SAP S/4HANA gelegt.
Roger Wiederkehr, SAP-Projektleiter GIA Informatik AG: «Aufgrund der sauberen SAP-Prozesse und Stammdaten ist die Basis für die spätere Migration auf SAP S/4HANA gegeben.» (Bild: zVg)
Tipps an andere Unternehmen
Führen Sie ein Grossunternehmen oder ein KMU, wollen Ihre Strukturen bereinigen und auch SAP einführen oder erneuern? Roger Wiederkehr und Beat Tanner geben Ihnen folgende Ratschläge:
Sorgen Sie gleich zu Beginn für eine saubere Auslegeordnung und definieren Sie die Grundsätze.
Steigen Sie mit genügend Ressourcen ins Projekt ein, um schnell Fortschritte zu erzielen.
Definieren Sie eine klare Aufgabenteilung und Verantwortlichkeiten.
Berücksichtigen und nehmen Sie die Interessen und Rahmenbedingungen aller Beteiligten auf.
Geben Sie die Meilensteine allen involvierten Personen bekannt und arbeiten Sie Tag für Tag an deren Einhaltung.
Gleisen Sie die Prozesse auf, bevor Sie das System implementieren.
Definieren Sie klare Ansprechpersonen und unterhalten Sie eine stufengerechte, offene Kommunikation.
Damit das Projekt sauber vonstattengeht, achten Sie darauf, dass das technische und planerische Verständnis auf allen Stufen auf Augenhöhe ist.
Schaffen Sie Strukturen durch regelmässige Meetings. Setzen Sie dabei auf Regelmässigkeit und Routine.
Führen Sie integrative Tests durch. Wenn Sie dies umfassend machen, vermeiden Sie unnötige Arbeitsschritte.
Zukünftige Aktivitäten
Das Projekt in Bad Mergentheim wurde erfolgreich abgeschlossen, alles läuft rund. Doch auch nach einer Neueinführung gibt es punktuellen Optimierungsbedarf; in erster Linie aus Ideen vom Business zur Effizienzsteigerung. Während Roger Wiederkehr dieses Vorhaben mit seinem Team unterstützt, ist Beat Tanner dafür zuständig, dass die Verbesserungen sinnvoll und nutzbringend sind. Der Rollout geht voran: GIA wird das SAP-System bei weiteren Müller-Martini-Standorten implementieren.
Das bestehende Group-SAP (GRPSAP) setzt die Rahmenbedingungen und die Systemgrenzen.
Überführung in das bestehende GRPSAP mit der Prämisse «zurück zum Standard».
Einhaltung des Projektbudgets (eines mittleren sechsstelligen Betrages).
Cutover ohne negative Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit von Müller Martini Bad Mergentheim (MMBM) und in der Folge auch der weiteren Verkaufsorganisationen des MM-Konzerns.
Schnelles und einwandfreies Hochfahren von MMBM im neuen GRPSAP.
Vereinfachung des Berechtigungskonzepts.
Vereinheitlichung der Stammdaten und deren Pflege.
Bei Projektabnahme soll eine aktuelle Systemdokumentation in Form von nachgeführten Detailkonzepten seitens GIA zur Verfügung stehen.
GIA und Müller Martini absolvierten einen Workshop, um die weiteren Vorgehensschritte zu besprechen. (Bild: zVg)
Zeitlicher Ablauf:
Workshop: Ende Januar 2017
Delta-Fachkonzepte: Februar und März 2017
Realisierung: April 2017
Migration und Integrationstest 1: Mai 2017
Migration und Integrationstest 2: Ende September 2017
Go Live: 1. Januar 2018
Übergabe in den regulären Betrieb: 1. Februar 2018
Aufwand:
Personell bei GIA: sieben unterschiedliche Fachspezialisten
Anzahl Mannstunden für das Projekt: im unteren vierstelligen Bereich
Erreichte Ziele:
Die Rahmenbedingungen des GRPSAP wurden eingehalten.
Die Vorgabe «zurück zum Standard» wurde erreicht.
Das Gesamtbudget wurde eingehalten. Insgesamt unterschritt GIA das Budget sogar um rund 20 Prozent.
MMBM bewältigte die Cutover-Phase dank guter Planung und überschaubarem Aufwand ohne nennenswerte Probleme.
GIA passte das Berechtigungskonzept auf den GRPSAP-Standard an.
MMBM arbeitet nun in der Grundstruktur ebenfalls mit dem konzernweiten Mat/PPS-Regelwerk. Ergänzende/fehlende Prozesse werden nachträglich implementiert.
GIA übergab die nachgeführten IT- und Prozessdokumentationen zum Projektabschluss der neuen Verkaufsorganisation.
Ein sicherer Platz für unternehmenskritische Daten und Anwendungen
Soll ein KMU seine Server noch bei sich im Unternehmen haben, und falls ja, wie steht es um die Sicherheit? Wer kümmert sich um die Infrastruktur und einen unterbruchfreien Betrieb? Co-Location, die Unterbringung der Serverlandschaft in einem hochsicheren Rechenzentrum oder virtuelle Datacenter können auch für KMU eine mehr als valable Option sein.
Thomas Knüsel - 23. August 2018
Darin sind unternehmenskritische Daten sicher: Aufbau eines Cold Cubes in einem High-End-Datacenter. (Bild: Cyberlink)
Eben noch an einem Satz gefeilt, eine Formel im Excel eingetragen, die Datenbank aktualisiert – plötzlich ist der Bildschirm dunkel. Nicht nur er, es gibt auch kein Licht mehr, die Telefonleitung ist tot, das Radio aus und nicht mal mehr die Kaffeemaschine gibt einen Laut von sich. Mail weg, Tabelle weg, Datenbankeinträge weg. Und aus dem IT-Raum kommen die quälenden Alarmgeräusche der USV – Stromausfall. In der Schweiz ist das, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, erfreulicherweise ein seltenes Ereignis. Und doch ist der Strom bei uns laut Angaben von Versorgern pro Jahr für durchschnittlich 15 Minuten ungeplant unterbrochen. Ein nicht ordnungsgemäss heruntergefahrener Server kann Daten verlieren. Der Verlust business-kritischer Daten kann für ein KMU einschneidende, sogar katastrophale Konsequenzen haben. An einen Brand oder eine Überschwemmung mag man gar nicht denken, denn bei solch gravierenden Ereignissen ist der Schaden bei Weitem nicht auf die Daten beschränkt. Und doch – was macht man, wenn die für das Unternehmen so zentralen Daten verloren gehen und die IT-Landschaft zerstört würde?
Kosten und Reputationsschaden
Neben der Wahrscheinlichkeit dieser glücklicherweise eher selten eintretenden Risiken stellt sich für KMU generell die Frage, ob der Betrieb einer eigenen Infrastruktur heute noch zeitgemäss und kosteneffizient ist. Der Unterhalt einer eigenen IT-Umgebung ist in jeder Hinsicht aufwendig. Neben der zugehörigen Hardware muss auch Platz für einen Serverraum vorhanden sein – Platz, den man meistens eigentlich besser nutzen könnte. Idealerweise ist ein solcher Raum klimatisiert, gegen Brände und Wassereinbrüche sowie unbefugten Zutritt geschützt. Neben den hohen Investitions- sowie Strom- und Unterhaltskosten braucht es auch einen Fachmann im Unternehmen, der sich um einen störungs- und unterbruchfreien Betrieb kümmert. Eigentlich braucht es mindestens zwei – denn der eine will ja auch mal in die Ferien. Kaum ein Unternehmen kann heute ohne IT funktionieren. Nur ein paar Stunden ohne laufende Systeme, Anwendungen und ohne Daten können ein Vermögen kosten, vom Reputationsschaden gar nicht erst zu sprechen.
Hochsicheres Rechenzentrum
Hier kommen Services wie Co-Location sowie Virtual Datacenter und Virtual Server ins Spiel. Co-Location umschreibt die Unterbringung eines Servers oder einer IT-Landschaft in einem hochsicheren Datacenter, idealerweise in der Schweiz. Ein Tier-3-Rechenzentrum garantiert höchste Stromverfügbarkeit, Brandschutz- und Zutrittssicherheit. Co-Location ermöglicht ein Maximum an Skalierbarkeit, Service und Support. Kunden können dedizierten Rackspace mieten, der genau die gewünschte und nötige Grösse hat. Das kann ein ganzes Rack sein, die Hälfte oder ein Viertel. Den Platz nutzt der Kunde alleine, muss ihn also nicht mit anderen Unternehmen teilen, und er hat 24/7 Zugang zum Rechenzentrum und zu seinem Rack. Im Gegensatz zu einem eigenen Serverraum oder sogar Rechenzentrum fallen so nur Kosten für den Platz an, den ein Unternehmen wirklich benötigt.
Stromverfügbarkeit von 99,999 Prozent
Die Datenhaltung liegt wie schon erwähnt idealerweise in der Schweiz, denn nur so geniessen Unternehmen die entsprechende Rechtssicherheit. Weitere Vorteile von Co-Location sind ein schneller Connectivity-Anschluss, hochverfügbare Verbindungen zum Firmenstandort, ins Internet und zu Cloud-Providern; Klimakontrolle, Notstrom (redundante USV- und N+1-Dieselgeneratoren), Brandüberwachung mit Löschvorrichtung und ein rund um die Uhr überwachter sowie gesicherter Zugang per personalisiertem Badge. Jedes Rack im Datacenter ist mit zwei komplett getrennten Stromkreisen verbunden. Insgesamt wird eine monatliche Stromverfügbarkeit von 99,999 Prozent garantiert, was einem Unterbruch von maximal 26 Sekunden entspricht. Tier-3-Rechenzentren verwenden redundante Komponenten sowie mehrfache aktive und passive Versorgungswege. Das System wird dadurch fehlertolerant, und unterbrechungsfreie Wartungsarbeiten sind auch während des Betriebs möglich.
Keine physische Infrastruktur mehr nötig für unternehmenskritische Daten
Ebenfalls in einem hochsicheren Tier-3-Rechenzentrum kann für ein KMU ein sogenanntes Virtual Datacenter (VDC) mit virtuellen Servern betrieben werden. Das ist eine skalierbare, vollständig automatisierte SDDC-Lösung (Software Defined Data Center). Das VDC kann direkt in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens integriert werden und bietet On-Demand- Computing und -Storage für die Anwendungen eines KMU. Durch die integrierte Lösung entfällt die Anschaffung, Verwaltung und Wartung einer physischen Infrastruktur – man spricht von einer sogenannten Infrastructure-as-a- Service(IaaS)-Lösung. Sie kann schnell und unkompliziert bereitgestellt werden, ist skalierbar und kostengünstig. Ein Virtual Datacenter wird idealerweise geo-redundant in Tier- 3-Rechenzentren unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in der Schweiz betrieben.
Beratung und Unterstützung
Meist ist die IT-Landschaft in einem Unternehmen über die Jahre organisch gewachsen. Es bestehen Abhängigkeiten, von denen man vielleicht gar nichts (mehr) weiss. Eventuell nutzen verschiedene Abteilungen Daten gleichzeitig und es gibt Anwendungen, die schon sehr in die Jahre gekommen sind. Ein seriöser Managed Service Provider, der Co-Location und virtuelle Umgebungen anbietet, unterstützt seine Kunden auch beim Umzug oder der Umstellung. Die bestehende IT-Landschaft wird unter die Lupe genommen, der Bestand wird aufgenommen, inventarisiert und eine detaillierte Planung erstellt. Das Projekt wird begleitet und bei einer (Neu)-Installation erfährt der Kunde von den Experten die nötige Unterstützung.
Konzentration auf eigentliche Kompetenzen
Mit Co-Location oder Virtual Datacenter hat ein KMU die Gewähr, dass seine Daten und Anwendungen an einem äusserst sicheren, 24 Stunden überwachten Ort sind. Zudem entfallen Unterhaltsaufwand und Platzbedarf, die eine eigene entsprechende Infrastruktur mit sich bringen würde. Und dies bei deutlich tieferen Kosten. Gleichzeitig behält das Unternehmen die volle Kontrolle über seine Systeme. Wer seine Daten und Server an einem sicheren Ort untergebracht hat, hat seinen Kopf frei für strategische Entscheide und kann sich auf die unternehmerischen Kernkompetenzen konzentrieren.
Informationen zum Autor: Thomas Knüsel ist COO bei der Cyberlink AG. Cyberlink ist seit 1995 unabhängiger Schweizer Internet Service Provider (ISP). Im Jahr 2012 folgte die Fokussierung auf die Erbringung hochwertiger Managed Services für Geschäftskunden und damit der Wandel vom ISP zum MSP (Managed Service Provider). Das Portfolio umfasst Lösungen im Bereich Connectivity (Internetaccess und Standortvernetzungen), Managed Security und Datacenter. Cyberlink beschäftigt rund 30 Mitarbeiter in Zürich, die sich um über 1500 Geschäftskunden in der ganzen Schweiz kümmern. Dabei handelt es sich vorwiegend um Kunden mit hohem Datenvolumen. Zum Einsatz kommen zudem ausschliesslich High-End-Geräte, die eine hohe Ausfallsicherheit garantieren können, wie das Unternehmen mitteilt. Ein KMU-Kunde, der bereits auf ein virtuelles Datacenter von Cyberlink setzt, ist die eyeVIP AG, Entwicklerin und Betreiberin einer intuitiven Event Management Software. eyeVIP nutzt das geo-redundante Virtual Datacenter (VDC) Premium sowie die Anbindung des Offices mittels Business Internet. Auch hier werden die Vorteile der skalierbaren, vollständig automatisierten SDDCLösung (Software Defined Data Center) genutzt, die direkt in die IT-Infrastruktur von eyeVIP integriert worden ist. Alina Klaus, Managing Director von eye- VIP AG, sieht in der VDC-Lösung noch weitere Vorteile: «Das VDC konnte nach unseren Wünschen aufgebaut werden, die Services sind von uns frei konfigurierbar und unsere Kunden sowie wir profitieren von der hohen Verfügbarkeit. » Dank der Cyberlink-Business-Internetanbindung in Kombination mit dem VDC würden sich auch performance-intensive Funktionen, wie beispielsweise das Hochladen von Fotos nach einem Event, schnell und effizient gestalten, wie der Kunde weiter bestätigt. Weitere Firmen, welche die Dienste von Cyberlink nutzen, sind etwa BSI Business Systems Integration AG, Post CH AG, Tremegisto Consulting, invest.ch Services GmbH, mhs @ internet AG, Brust-Zentrum AG, Zubler & Partner AG und Halter AG.
Internationaler Arbeitsmarkt: Schweiz bei Arbeitnehmenden aus dem Ausland nach wie vor beliebt
Nach wie vor gilt die Schweiz als eines der beliebtesten Zielländer für Arbeitnehmende aus anderen Ländern, hat aber an Beliebtheit eingebüsst, wie die Studie «Decoding Global Talent» der Boston Consulting Group, The Network und JobCloud zeigt. Die Schweiz rangiert auf Platz 8 – unter anderem hinter den USA, Deutschland und Kanada.
Redaktion - 22. August 2018
Internationaler Arbeitsmarkt: Das sind die zehn beliebtesten Länder. (Grafik: Jobcloud)
Die Schweiz rangiert auf Rang 8 einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) und The Network (Allianz führender Online-Stellenportale, zu welcher auch JobCloud gehört) zu den beliebtesten Zielländern für Arbeitnehmende aus dem Ausland. Im Vergleich zur letzten Ausgabe der Studie im Jahr 2014 bedeutet dies einen Verlust von drei Plätzen für die Schweiz. Insbesondere bei Russen, Chinesen und US-Amerikanern, aber auch bei Italienern und Deutschen hat die Schweiz an Attraktivität verloren. Im Jahre 2014 noch das beliebteste Ziel für die Deutschen, liegt die Schweiz neu hinter der USA. Die beliebtesten Länder insgesamt sind die USA, Deutschland und Kanada. Grossbritannien ist der grosse Verlierer in den Top 10 (von Platz 2 im Jahr 2014 auf Platz 5 im Jahr 2018). Grund dafür mag nicht zuletzt der Brexit sein. Die grössten Sprünge nach vorne in den Top 10 machen Spanien und Australien (Australien von Platz 7 auf Platz 4, Spanien von Platz 8 auf Platz 6).
Schweizer würden am liebsten in die USA – oder in der Schweiz bleiben
Der Wunsch von Arbeitnehmenden in der Schweiz, im Ausland zu arbeiten, hat drastisch abgenommen: Äusserten 2014 noch 77% den Wunsch nach einer Arbeitsstelle im Ausland, sind es im 2018 noch 60%. Dieser Wert liegt aber immer noch über dem internationalen Durchschnitt von 58%. Besonders junge und gut ausgebildete Personen können sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten (64% und 71%).
Personen aus diesen Ländern würden am liebsten in der Schweiz arbeiten. (Grafik: Jobcloud)
«Die Work-Life-Balance und ein gutes Arbeitsverhältnis ist Arbeitnehmenden in der Schweiz gemäss der Studie überdurchschnittlich wichtig», so Renato Profico, CEO von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch), dem führenden Unternehmen im digitalen Stellenmarkt der Schweiz und «The Network»-Mitglied. «Offenbar möchten immer weniger diese Faktoren für eine Stelle im Ausland aufs Spiel setzen. Ein Umzug ins Ausland ist in der Regel auch mit dem Aufbau eines neuen Umfelds und einem anderen Arbeitsklima verbunden.» Wer den Sprung ins Ausland wagt, tut dies in erster Linie zur persönlichen Horizonterweiterung, um Arbeitserfahrung zu sammeln oder eine andere Kultur zu erfahren. Wegen eines höheren Lebensstandards oder höheren Lohns zieht es die wenigsten ins Ausland. Diese Faktoren sind für Arbeitnehmende in anderen Ländern jedoch besonders wichtig, wenn sie sich für oder gegen einen Job im Ausland entscheiden.
Schweiz in Frankreich besonders beliebt, die USA in der Schweiz die Nummer 1
Wo zieht es Arbeitnehmende aus der Schweiz hin? Nicht etwa die Nachbarländer sind besonders beliebt, sondern die USA und Kanada – erst danach folgt Deutschland als einziges Nachbarland, dann kommt mit Australien wieder ein Zielland in Übersee. Der englischsprachige Raum scheint also deutlich beliebter zu sein als Länder, in denen Schweizer Landessprachen gesprochen werden.
In die Schweiz ziehen würden hingegen einige unserer Nachbarn: Bei Arbeitnehmenden aus Frankreich, Bosnien, Serbien, Italien und Tunesien ist die Schweiz besonders beliebt. Für Personen mit Skills in den Bereichen IT, Ingenieurwissenschaften, Sales, Digitalisierung und Management kann der Traum von einer Stelle in der Schweiz besonders schnell in Erfüllung gehen: Stellen in der Schweiz in diesen Bereichen sind besonders schwierig zu besetzen – egal ob mit Kandidaten aus dem In- oder dem Ausland. Rund 46% der befragten Recruiter sagen sogar, dass es in den letzten drei Jahren noch schwieriger geworden ist, Stellen in diesen Bereichen zu besetzen. Umso wichtiger scheint also ein funktionierender internationaler Arbeitsmarkt.
Wie halten Sie es mit der Arbeitswelt 4.0? Machen Sie mit beim KMU-Monitor 2018!
Die Erhebung für die jährliche Umfrage für den KMU-Monitor 2018 startet: Machen Sie mit und tragen Sie zu einer Analyse der Stimmung unter Schweizer KMU bei - vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung und Veränderungen in der Arbeitswelt.
Thomas Berner - 22. August 2018
Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung werden mehrheitlich positiv gesehen. Ist dem so? Wir wollen es im KMU-Monitor 2018 erfahren. (Bild: bounlow-pic – Fotolia.com)
Die Schweizer Wirtschaft läuft solide – und mit verantwortlich dafür sind unsere KMU. Was diese täglich für unsere Volkswirtschaft und die Gesellschaft leisten verdient Respekt.
Einmal jährlich fühlen wir den Puls bei den KMU in Form einer Online-Umfrage. Neben Fragen zu aktuellen wirtschaftlichen und unternehmerischen Aussichten geht es dieses Jahr auch um das Thema Arbeitswelt 4.0. Bringt die Digitalisierung wirklich Fortschritte für die Arbeitsorganisation? Sind flexible Arbeitsformen ein Vor- oder ein Nachteil? Und als wie digital aufgestellt sehen Sie Ihr eigenes Unternehmen? Sagen Sie es uns in einer kleinen Umfrage für den KMU-Monitor 2018, einer Sonderpublikation des ORGANISATOR. Die Antworten aus dieser Online-Umfrage sollen einmal mehr ein „Blitzlicht“ auf gegenwärtige und kommende Herausforderungen von KMU darstellen.
Nehmen Sie sich also gerne ein paar Minuten Zeit und beantworten unsere Fragen. Verbreiten Sie die Umfrage auch in Ihrem Netzwerk. Die Ergebnisse werden in der erwähnten Sonderpublikation „KMU-Monitor“ zusammengetragen. Das Sonderheft erscheint als Beilage zur Oktober-Ausgabe des ORGANISATOR und wird auch am Schweizer KMU-Tag vom 26. Oktober 2018 an die Teilnehmenden verteilt.