Blüten und Perlen: «Du» oder nicht «Du», das ist hier die Frage

Sarah Pally, Linguistin und Partnerin bei der Agentur Partner & Partner, nimmt in ihrer Kolumne «Blüten und Perlen» die (Werbe-)Sprache unter die Lupe. Dieses Mal dreht sich alles um Brands, die Duzen.

Der Zeitgeist macht vor Brandings und Rebrandings natürlich auch nicht halt. Und das bedeutet, dass sich Brands seit einiger Zeit gerne nahbar, sympathisch, auf Augenhöhe geben. In den Diskussionen zur konkreten Ausgestaltung kommt es daher fast immer zur Frage, ob man also nicht per Du kommunizieren müsste. Hätte, hätte, Fahrradkette… Denn am Schluss sieht alles wieder anders aus – wie in einem guten griechischen Drama.

Erster Akt: Euphoria (kurz)

(Re)Branding-Workshop, irgendwann kommt der Satz, so oder so ähnlich: «…dann müssten wir aber mit Du gehen.» Bähm, das Schauspiel beginnt. Nicken, Schmunzeln, bestätigende Voten. Man sieht förmlich, wie die Fantasie mit den Beteiligten durchgeht – endlich frei von diesem förmlichen, unnatürlichen «Sie»! Ok, cool, geniessen wir diesen naiven Moment, bevor wir ihn wieder verderben.

Zweiter Akt: Ringen um die Lösung

Erste Wolken ziehen auf: «Also auch zum Beispiel gegenüber den Lieferanten? Oder dem Verwaltungsratspräsidenten? Oder den Shareholdern?»…*zirpzirp*… «Guter Punkt – klar können wir nicht alle per Du ansprechen, aber halt einfach die Kunden». «Also auch die Verwaltungsratspräsidentin des Kunden? Und auch, wenn der Kunde stinkig im Call Center anruft? Und auf der Rechnung steht auch du?»

Und da haben wir den Schlamassel, das Drama ist angerichtet. Ob fresh oder frech – wie das «Du» ankommt, entscheidet sich anhand der Matrix des Grauens: Es gibt verschiedene Zielgruppen, verschiedene Kanäle und verschiedene Situationen – und alle möglichen Kombinationen davon. Jetzt kann man hingehen und diese Matrix tatsächlich durchspielen, zumindest ansatzweise. Denn ein generisches «Du» auf einem Plakat ist eben wirklich etwas anderes als ein persönliches «Du» am Telefon oder auf der Rechnung. Ersteres wirkt locker, oft auch sehr natürlich, zweiteres eher übergriffig. Das heisst: Wenn man wirklich, wirklich wollen würde, fände man wahrscheinlich eine ganz okaye Lösung. Aber da stellt sich garantiert die berittene Prinzipienpolizei mit dem leidigen Killerargument «aber das ist inkonsequent» davor. So nicht, da könnte ja jede:r kommen, das haben wir noch nie so gemacht!

Dritter Akt: Die Entscheidung

Wir sind am Höhepunkt angelangt: Was wird Überhand nehmen? Die Zuversicht, dass diese Probleme lösbar sind, wenn sie auftauchen? Die Angst davor, zu wenig konsequent zu wirken?

Doch plötzlich steht er in glänzender Rüstung da: Der vermeintlich rettende Deus ex Machina und sagt nonchalant «wir können doch einfach auf direkte Ansprache verzichten (und so das Problem umschiffen, wie Odysseus es mit Insel der Sirenen hätte tun sollen)?». Alle nicken, von der glanzvollen Idee geblendet, und freuen sich schon, dass die Diskussion damit endlich erschlagen ist.

Bloss: Bei der Ansprache ist es ein bisschen so, wie beim Augenkontakt. Wenn man ihn vermeidet, dann wirkt das halt alles andere als nahbar und sympathisch. Diese Feststellung markiert dann meist das Ende des laufenden Gesprächs: Der letzte Hauch Euphorie verlässt den Raum wie die Luft den losgelassenen Ballon. Schwach, müde und hungrig beschliesst man, das Thema zu vertagen (es wird nie wieder Thema werden).

Dieses klassische Drama wird sich noch viele Male wiederholen. Und allen, die ihre Zielgruppe mehr oder weniger konsequent mit «Du» ansprechen, gehört ein Kränzchen gewunden: Ihr habt irgendwo den Ausweg gefunden und zieht das Du entweder knallhart durch oder habt Kompromisse gefunden – vielleicht sogar mit gesundem Menschenverstand. Ob das in eurem Fall gut ist oder nicht, mögen die Götter urteilen. Aber es ist zumindest ziemlich heroisch.


Seit 2025 analysiert Sarah Pally in ihrer Kolumne «Blüten und Perlen» Begriffe mit Branchenbezug und kommentiert sie mit persönlicher Note, aus einer linguistischen Perspektive – sowie auch mit präzisem Blick auf die Entwicklungen in der Branche. Pally ist Teilhaberin der Agentur Partner & Partner in Winterthur. Sie ist seit 15 Jahren mit den Themen Contentmarketing, Text/Konzept und Storytelling im Kommunikations- und Marketingbereich unterwegs.

Mobiles Arbeiten und Sicherheit – wie Unternehmen das Dilemma lösen

Mobiles Arbeiten eröffnet Unternehmen und ihren Mitarbeitern neue Möglichkeiten, birgt aber auch einige Risiken, denn eine dezentrale IT-Landschaft bietet Cyberkriminellen zahlreiche Angriffspunkte. Nur mit einer ganzheitlichen Sicherheitsarchitektur, die alle Endgeräte, Anwendungen und Netzwerke einbezieht, können Unternehmen eine geschützte Arbeitsumgebung schaffen. Dell Technologies erläutert, welche Aspekte dabei relevant sind.

Mobiles Arbeiten ist in vielen Unternehmen Standard. Aber es bringt auch verschiedene Sicherheitslücken mit sich. (Bild: Joseph Frank / Unsplash.com)

Mobiles Arbeiten bedeutet, jederzeit und unabhängig vom Ort auf wichtige Unternehmensressourcen zugreifen zu können. Eine solche Arbeitsumgebung bringt automatisch eine neue Bedrohungslage mit sich: Klassische Schutzmassnahmen stossen an ihre Grenzen, wenn Netzwerkperimeter durchlässiger werden und zahlreiche neue Geräte angreifbar sind. Unternehmen müssen daher in Technologien wie moderne Endpoint-Security-Lösungen, Zero-Trust-Architekturen, belastbare Cloud-Strategien, umfassende Notfallpläne und KI-basierte Sicherheitslösungen investieren, um sich gegen die stetig wachsenden Cyberbedrohungen zu wappnen.

  • Endpoint Security in einer verteilten Landschaft. Da Mitarbeiter von verschiedenen Standorten und Geräten auf Unternehmensressourcen zugreifen, ist der Schutz der Endgeräte ein entscheidender Aspekt in der Cybersicherheit. Unternehmen brauchen moderne Endpoint-Security-Lösungen, um alle mit dem Firmennetzwerk verbundenen Devices zu schützen und offene Angriffsflächen für Cyberkriminelle zu schliessen. Spezielle Detection- und Response-Systeme helfen ihnen dabei, Bedrohungen über verschiedene Endpunkte hinweg zu erkennen und zu entschärfen. Regelmässige Software-Updates, Patch-Management und Geräteverschlüsselung sind weitere wesentliche Bestandteile einer umfassenden Sicherheitsstrategie. 
  • Zero-Trust-Architektur für mehr Cybersicherheit. Der klassische Ansatz, Entitäten innerhalb des Unternehmensnetzwerks zu vertrauen, hat sich angesichts der heutigen Cyberbedrohungen als überholt erwiesen. Die Zero-Trust-Architektur geht davon aus, dass jeder Benutzer und jedes Gerät innerhalb oder ausserhalb des Firmennetzes ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die Umsetzung eines Zero-Trust-Modells umfasst strenge Zugangskontrollen, kontinuierliche Überwachung und Multi-Faktor-Authentifizierung. Durch die Anwendung eines Least-Privilege-Ansatzes können Organisationen den Benutzerzugriff auf die für die jeweilige Rolle erforderlichen Ressourcen beschränken und so die potenziellen Auswirkungen einer Sicherheitsverletzung minimieren. 
  • Cloud-Sicherheit in einer flexiblen Arbeitsumgebung. Die Cloud bietet Skalierbarkeit und Flexibilität, die für mobiles Arbeiten mit seinen Anforderungen an Kommunikation und Kollaboration unerlässlich sind. Wenn Mitarbeiter von den unterschiedlichsten Standorten und Geräten aus Cloud-Services nutzen, muss die dahinterliegende Infrastruktur entsprechend geschützt werden. Dazu gehört zunächst die Implementierung einer Identity- und Access-Managementlösung, um zu kontrollieren und zu regeln, wer auf was zugreifen darf. Die Verschlüsselung von Daten sowohl bei der Übertragung als auch im Ruhezustand, regelmässige Sicherheitsüberprüfungen und die Überwachung der Compliance sind unerlässlich, um die eigene Widerstandsfähigkeit gegenüber Bedrohungen in der Cloud weiter zu verbessern. 
  • Robuster Reaktionsplan für den Notfall. Kein Unternehmen ist vor Cyberbedrohungen gefeit. Auch wenn viele immer noch hoffen, im Falle eines erfolgreichen Angriffs alle Daten zurückzubekommen, sieht die Realität oft anders aus: Die gestohlenen Informationen werden selbst nach Zahlung eines Lösegeldes nicht wieder freigegeben. Umso wichtiger ist ein umfassender Reaktionsplan mit klaren Abläufen, Rollen und Verantwortlichkeiten. Nur so können Firmen bei einem Sicherheitsvorfall adäquat reagieren – von der Identifizierung über die Eindämmung und Beseitigung bis hin zur Wiederherstellung der Daten und dem Lernen aus dem Vorfall. Regelmässige Tests des Reaktionsplans und entsprechende Anpassungen stellen seine Wirksamkeit sicher. Gleichzeitig müssen Unternehmen umfassende Strategien entwickeln, um im Falle eines Cyberangriffs wichtige Geschäftsprozesse aufrechtzuerhalten und so Ausfallzeiten und finanzielle Verluste zu minimieren.  
  • KI für ein innovatives und sicheres Arbeitsumfeld. Künstliche Intelligenz ist ein wirksames Instrument zur Stärkung der Cyberabwehr. Sie kann Anomalien nahezu in Echtzeit erkennen und darauf reagieren. Durch die kontinuierliche Überwachung der Netzwerkaktivität lassen sich Angriffe frühzeitig isolieren und Schäden durch eine weitere Ausbreitung verhindern. Gleichzeitig können Berechtigungen auf Basis von Risikobewertungen angepasst werden. KI-basierte Rechner, die diese Technologie bereits integriert haben, heben den Schutz vor Cyberkriminellen auf ein neues Niveau, da alle notwendigen Funktionen lokal zur Verfügung stehen, ohne dass sensible Daten den Rechner verlassen müssen. 

„Die Zukunft der Arbeit ist ultramobil – aber ohne einen ganzheitlichen Security-Ansatz, der alle Berührungspunkte innerhalb der IT-Umgebung abdeckt, ist diese Zukunft nur scheinbar sicher. Unternehmen müssen in Technologien investieren, die nicht nur Innovationen ermöglichen, sondern auch Cyberbedrohungen in Echtzeit erkennen und abwehren“, erklärt Roland Kunz, Principal Systems Engineer for Emerging Technologies in EMEA bei Dell Technologies. „Was man auch nicht vergessen darf: Sicherheit ist kein statischer Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess – gerade in einer Welt, in der mobiles Arbeiten neue Wege eröffnet und Herausforderungen mit sich bringt.“

Quelle und weitere Informationen: Dell Technologies

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/mobiles-arbeiten-und-sicherheit-wie-unternehmen-das-dilemma-loesen/

Finanzstandort Schweiz stärken mit Blockchain-Technologie

Drei führende Akteure aus der Blockchain-Welt lancieren ein Manifest für mehr Innovation und Wettbewerbsfähigkeit und präsentieren ein 12-Punkte-Programm zur Stärkung des Finanzstandorts Schweiz.

In Asien und im Nahen Osten holt die Blockchain-Technologie auf. Die Schweiz muss ihre führende Position stärker behaupten, so die Haltung von drei wichtigen Akteuren. (Bild: Unsplash.com)

Die Swiss Blockchain Federation, die Crypto Valley Association und die Bitcoin Association Switzerland haben zusammen ein Manifest veröffentlicht, das ein umfassendes 12-Punkte-Programm zur Stärkung des Blockchain-Standorts Schweiz enthält. Das Dokument analysiert die aktuelle Lage sowie die Stärken und Schwächen des Schweizer Finanzplatzes und leitet daraus Aktionspunkte und Empfehlungen für Politik, Verwaltung und Industrie ab. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Schweiz im Bereich Blockchain und Fintech nachhaltig zu sichern und auszubauen.

Zukunftsorientierte Strategie

Die Schweiz hat sich in den vergangenen Jahren als führender Standort für die Blockchain-Technologie etabliert – dank fortschrittlicher regulatorischer Rahmenbedingungen, einer innovationsfreundlichen Haltung der Behörden und enger Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie. Doch dieser Vorsprung ist gefährdet: Länder in Asien und im Nahen Osten, holen rasant auf und bieten zunehmend attraktive Bedingungen für Blockchain-Unternehmen; der scharfe Politikwechsel der Trump-Regierung wirkt wie ein Fanal. Gleichzeitig werden in der Schweiz langwierige Prozesse, regulatorische Unsicherheiten und neue internationale Anforderungen als Hindernisse wahrgenommen.

Um diesem Trend entgegenzuwirken und den Standort Schweiz zukunftsfähig zu machen, ist laut den eingangs erwähnten Akteuren ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen notwendig. Das 12-Punkte-Programm des Manifests setzt genau hier an und bietet konkrete Massnahmen, um Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie regulatorische Hürden abzubauen.

12 Empfehlungen und Forderungen an Politik, Verwaltung und Industrie

Das Manifest formuliert zwölf konkrete Handlungsfelder, die als Grundlage für eine starke und zukunftsorientierte Blockchain-Industrie in der Schweiz dienen:

  1. Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen stärken: Die FINMA soll die Innovationsförderung wieder als strategisches Ziel aufnehmen und über Fortschritte berichten.
  2. Technologieneutrale und verhältnismässige Regulierung: Anforderungen für Kryptodienstleister und Stablecoins müssen differenziert und wettbewerbsfähig gestaltet werden.
  3. Verbindliche Fristen für FINMA-Bewilligungsverfahren: Verfahren sollen klar strukturiert und innert sechs Monaten abgeschlossen werden.
  4. Digitales Geld fördern: Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) sollen die Grundlage für eine digitale Wirtschaft schaffen.
  5. Technologieeinsatz für Compliance: Innovative Technologien sollen Compliance-Prozesse effizienter und kostengünstiger gestalten.
  6. Selbstregulierung stärken: Selbstregulierungsorganisationen (SROs) sollen mehr Handlungsspielraum erhalten.
  7. Transparente Aufsichtspraxis: Die FINMA soll ihre Aufsichtspraxis offener gestalten und den Dialog mit der Branche stärken.
  8. Technische Investitionshürden abbauen: Hürden für ausländische Investitionen sollen identifiziert und reduziert werden.
  9. Präzisere Regulierung: Vage Normen sollen durch Dialog zwischen Behörden und Industrie konkretisiert werden.
  10. Internationale Standards kritisch prüfen: Die Übernahme internationaler Standards in Schweizer Recht muss den Interessen des Standorts dienen.
  11. Industrie zur Eigeninitiative ermutigen: Die Branche soll Standards entwickeln und Schwächen proaktiv adressieren.
  12. Finanzierung für Start-ups und KMU stärken: Staatliche Förderprogramme und steuerliche Anreize sollen ausgebaut werden.

Die Swiss Blockchain Federation, die Crypto Valley Association und die Bitcoin Association Switzerland haben dieses Manifest initiiert, um die Schweiz langfristig als führenden Blockchain-Standort zu positionieren. Die Umsetzung der Ziele wird regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst, mit dem Ziel, konkrete Massnahmen umzusetzen. Auch weitere Organisationen, die an der Stärkung des Blockchain-Standorts Schweiz interessiert sind, dürfen sich der Initiative anschliessen.

Quelle und weitere Informationen

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Pilot Suisse wird Mediaagentur von Garmin in der Schweiz

Im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit von Garmin mit Pilot München im DACH-Raum übernimmt Pilot Suisse die Beratung und Kampagnen-Planung für die Active-Tech-Company in der gesamten Schweiz.

Felix Hegar, Head of Brand Management bei Garmin, freut sich über die Zusammenarbeit mit Pilot Suisse. (Bild: zVg.)

Die Zusammenarbeit startet mit einer umfassenden Imagekampagne, die die Markenbekanntheit und das Image von Garmin im Schweizer Markt weiter auf- und ausbauen soll. Der Fokus der Kampagne liegt auf Bewegtbild in linearem TV, Connected TV, YouTube und Online Video. Angesprochen werden sollen Personen mit einem aktiven Lifestyle.

«Mit ihrem Claim ‹Beat Yesterday› ist Garmin der Inbegriff einer Challenger-Brand. Genau diesen Anspruch, immer wieder aufs Neue herauszufordern, zu hinterfragen und Verbesserungen zu schaffen, leben wir als Pilot Suisse jeden Tag. Deshalb passen Garmin und Pilot Suisse perfekt zusammen und wir sind unglaublich stolz, ab jetzt gemeinsam die Konsument:innen, aber auch die Schweizer Medialandschaft für Garmin zu challengen», sagt Ben Moser, geschäftsführender Gesellschafter von Pilot Suisse.

Felix Hegar, Head of Brand Management bei Garmin, bezeichnet Pilot als innovativ und verlässlich und freut sich nun auf die Zusammenarbeit mit der Schweizer Dependance: «Mit ihrem überzeugenden Planungsansatz, ausgeprägter Expertise und dem feinen Gespür für die Besonderheiten der Schweizer Kommunikationslandschaft hat uns Pilot Suisse auf Anhieb überzeugt und schafft so deutliche Mehrwerte für unseren Markenauftritt und die Kampagnen in der Schweiz», so Hegar.

«CMOs werden zu ‹E-CMOs› und müssen ihr Stellenprofil neu schreiben»

Wer glaubt, seine digitalen Hausaufgaben erledigt zu haben, wird in China eines Besseren belehrt. Jochen Sengpiehl, ehemaliger Global CMO von Volkswagen und zuletzt CMO sowie Head of Product Strategy im grössten Markt der Welt, kennt die Spielregeln der Zukunft. In seinem Vortrag beim Schweizer Markenkongress wird er aufzeigen, wie KI und chinesische Geschwindigkeit die Markenführung neu definieren – und warum CMOs jetzt radikal umdenken müssen. Im Interview gibt er einen kleinen Vorgeschmack.

(Bild: zVg. Sengphiehl)

Jochen Sengpiehl, als ehemaliger CMO von Volkswagen China haben Sie den dynamischen chinesischen Markt hautnah erlebt und haben die Transformation von Volkswagen in Richtung Elektromobilität und Digitalisierung massgeblich mitgestaltet. Welche Herausforderungen mussten Sie überwinden?

Jochen Sengpiehl: Aufgrund der weltweiten Reiseeinschränkungen durch die Covid-Pandemie war es für mehr als zwei Jahre nicht möglich, den chinesischen Markt und die Wettbewerbssituation zu analysieren. Als wir im August 2022 nach zehn Tagen harter Quarantäne im Hotel in Peking zum ersten Mal das Strassenbild und die Wettbewerbssituation wahrgenommen haben, trauten wir kaum unseren Augen. Unglaublich, was die chinesischen Hersteller in dieser Zeit für eine Innovationspower entwickelt haben – und wie deutlich sie uns deutsche OEMs [Originalgerätehersteller, Anm. d. Red.] technologisch bezüglich Software, Sensorik, Batterie, Design, autonomem Fahren und so weiter überholt hatten.

 

Was gab es zu tun?

In der ersten Phase war es zwingend notwendig, eine harte und schonungslose Analyse der Wettbewerbssituation zu machen und daraus konkrete Strategien und Massnahmen abzuleiten. Die Key-Learnings waren: es braucht fünf Dinge. Zuallererst eine «China für China»-Strategie, also eine stärkere Unabhängigkeit vom deutschen Headquarter mit mehr Eigenverantwortung. Zweitens müssen wir eigene Forschungs- und Entwicklungskompetenzen aufbauen und für China eine eigene langfristige und wettbewerbsfähige Produktstrategie aufbauen. Dritten müssen wir die Marke in China repositionieren und modernisieren. Viertens müssen wir strategische Allianzen in den Bereichen Software, Einkauf und Entwicklung auf- beziehungsweise ausbauen. Und fünftens müssen wir eine neue Design-Sprache für E-Autos auf Basis der chinesischen Kundenbedürfnisse entwickeln.

 

Was können westliche Unternehmen vom Innovationstempo in China lernen?

«China speed» ist das Schlüsselwort. Chinesische Unternehmen digitalisieren die gesamte Wertschöpfungskette sämtlicher B2C-Branchen. Sie bauen dafür holistische digitale Ökosysteme auf und integrieren dort auch Social-Commerce-Optionen. Gleichzeitig werden innovative Schlüsselbranchen staatlich unterstützt. Und schlussendlich ist die gesamte Gesellschaft motiviert, ehrgeizig und leistungsorientiert – und hat dies auch als Purpose verinnerlicht.

 

Wie müssen sich Organisationen anpassen, um von dieser Geschwindigkeit nicht überrollt zu werden?

Die Europäischen Konzerne haben schon jetzt in grossen Teilen die digitale Transformation verschlafen. China und USA sind uns in den Bereichen digitaler Vertrieb und Marketing zwei bis drei Jahre voraus und sind mit KI schon in der nächsten Transformationsgeneration. Der Schlüssel ist ein radikales Umdenken bezüglich der organisatorischen Verantwortlichkeiten und der Steuerung der prozessualen Vermarktungswertschöpfungslette. Dinge wie Vertrieb, Marketing, PR und Customer Data müssen digital vernetzt und Teil einer holistischen Strategie entlang aller Customer Touchpoints werden.

 

Was ist Ihre wichtigste Empfehlung an CMOs im Umgang mit KI?

KI ist Chefsache und muss von oben gesteuert ganzheitlich in die Organisationen integriert werden. Die vertikalen Siloorganisationen und Bereichsegoismen stehen dabei dem Ziel einer beweglichen Organisation im Wege. CMOs werden zu «E-CMOs» und müssen ihr Stellenprofil neu schreiben. Für fast alle Branchen gilt: digital, digital, digital! Darüber hinaus braucht es zukünftig einen eigenen Vorstand für das Ressort KI – mit Power und Durchgriff in alle Einheiten.


Der Schweizer Markenkongress ist der grösste Branchentreff für Marken-Entscheider:innen, Dienstleister:innen sowie Medienvertreter:innen. Am 23. Juni 2025 trifft sich die Branche wieder im «The Dolder Grand Hotel» Zürich. Inhaltlich geht es um die Herausforderungen im Markenmanagement. m&k ist Medienpartnerin.

S/4HANA-Umstieg auf später verschieben? Experte rät zu Vorwärtsstrategie

Für viele Schweizer Unternehmen ist es ein Projekt, das sie schon lange vor sich herschieben: der Umstieg von SAP-Altsystemen auf S/4HANA. Gründe wie fehlende Ressourcen oder die Befürchtung, dass Geschäftsprozesse gestört werden könnten, führten dazu, dass viele Schweizer Betriebe dieser notwendigen Massnahme bislang keine Priorität eingeräumt haben. Eine Umfrage aus 2024 zeigt: Erst ein Viertel der Schweizer Unternehmen hat die Umstellung hinter sich gebracht.

Patrick Sommer von CNT Management Consulting empfiehlt, mit der Migration auf S/4HANA nicht zuzuwarten. (Bild: zVg / CNT)

Mit der kürzlich angekündigten Verlängerung des Wartungszeitraums für SAP ECC bis 2033 scheint der Druck, möglichst schnell auf S/4HANA umzusteigen, zunächst geringer – doch der Schein trügt. Warum dringend Handlungsbedarf besteht und von welchen Vorteilen Schweizer Betriebe nach dem Systemwechsel profitieren, erläutert Patrick Sommer, Managing Director des Beratungsunternehmens CNT Management Consulting in der Schweiz. 

Standard-Wartungen laufen 2027 aus

Laut einer KPMG-Studie aus 2024 nutzen über 70 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen S/4HANA noch nicht produktiv: Ein Viertel hat zwar bereits migriert, ein Drittel ist in der Umsetzung und 28 Prozent planen den Umstieg – 15 Prozent haben allerdings derzeit keine Migration vorgesehen[1]. Nun – nach Forderungen der Kund:innen die Frist mit Ende 2027 zu verlängern – wird der Support für SAP ECC verlängert. «Das gibt vor allem Unternehmen mit grossen SAP-Landschaften mehr Zeit – doch die Fristverlängerung ist an Bedingungen geknüpft. Ein zeitnaher Wechsel auf S/4HANA bleibt die beste Lösung», ist Patrick Sommer von CNT Management Consulting überzeugt. Denn die Standard-Wartung für ältere ERP-Systeme endet weiterhin 2027, mit der teureren Extended Maintenance erst 2030. «Eine Fristverlängerung bis 2033 gilt nur für SAP ECC. Die Systeme müssen auf einer HANA-Datenbank laufen, andere Datenbanken werden nicht unterstützt. Auch der alte Java-Stack kann nicht übernommen werden», so Sommer weiter. Das neue Angebot sei zudem an Bedingungen geknüpft: Unternehmen müssen sich langfristig an SAP binden und sich für einen Wechsel auf RISE with SAP entscheiden. Zudem drohe eine erweiterte Gebühr von 2031 bis 2033. «Kurzfristig mag es sinnvoll erscheinen, alte Systeme noch am Laufen zu halten. Doch auf lange Sicht kostet es Unternehmen mehr Zeit, Geld und Innovationskraft», zeigt sich der Managing Director überzeugt.

Das Ende rückt näher – Was nun die ersten Schritte sind

Mit der Verlängerung schafft der Softwarekonzern vor allem eine Übergangsfrist für grosse Unternehmen mit einer komplexen Systemlandschaft. Für Schweizer Betriebe, die mit einem einzelnen SAP-System arbeiten, sollte laut Sommer eine Umstellung vor 2030 durchaus realisierbar sein. Er rät als ersten Schritt dazu, die Dringlichkeit der Migration im Unternehmen umfassend zu kommunizieren, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. «Betriebe sollen zudem die Vorteile von S/4HANA, wie Echtzeitdaten und die Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen, verinnerlichen. Es benötigt ausserdem nicht nur eine klare Strategie, welche die Geschäftsziele des Unternehmens berücksichtigt, sondern auch eine umfassende Analyse der aktuellen SAP-Systemlandschaft», so Sommer. Er empfiehlt, nicht mehr benötigte Daten zu archivieren oder zu löschen und die Datenqualität zu verbessern, um eine reibungslose Migration zu gewährleisten. Zum zeitlichen Aufwand äussert sich der Managing Director: «Generell dauert die Umstellung zwischen 12 und 36 Monaten, wobei kleinere Unternehmen diese möglicherweise in bis zu 18 Monaten abschliessen können. Komplexere Systeme in grossen Betrieben hingegen benötigen hingegen eher bis zu 36 Monate.» Wichtig zu beachten sei dabei, dass die Vorbereitungsphase, in welcher die Strategie und die Bestandsaufnahme erfolgen, einen wesentlichen Teil dieses gesamten Zeitplanes ausmache.

Warum jetzt schon handeln, wenn vermeintlich noch Zeit bleibt?

Mit Blick auf die Fristen, erscheint der Handlungsbedarf für Schweizer Unternehmen derzeit noch nicht sonderlich gross, wie auch die KPMG-Umfrage belegt. Doch Sommer warnt: «Auch wenn es kurzfristig sinnvoll erscheinen mag – langfristig ist ein Wechsel auf neue Systeme immer die bessere Entscheidung. Denn wer sich rechtzeitig für eine moderne Lösung entscheidet, sichert sich Investitionsschutz, kann neue Technologien nutzen und profitiert von höherer Automatisierung und effizienteren Prozessen.» So ermöglicht S/4HANA, das auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA basiert, eine blitzschnelle Datenverarbeitung. Dies erlaubt Unternehmen, in Echtzeit auf wichtige Informationen zuzugreifen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Intelligente Technologien wie KI, maschinelles Lernen und IoT ermöglichen es, Vorhersagen zu treffen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. «Die Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen durch S/4HANA führt zudem zu einer höheren Effizienz, geringeren Kosten und besserer Kundenzufriedenheit», so Sommer weiter.

Cloud-Strategie polarisiert – Empfehlung muss individuell erfolgen

Doch laut einer DSAG-Befragung kommt es bei Schweizer Betrieben schlecht an, dass SAP bei S/4HANA die Cloud-Variante empfiehlt. Knapp ein Viertel bewertet dies negativ, 13 Prozent der Befragten wiederum positiv[2]. «Die Frage nach der optimalen Strategie – ob Cloud oder On-Premise – ist komplex und hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Prioritäten eines Unternehmens ab. S/4HANA Public Cloud eignet sich für Betriebe, die eine standardisierte Lösung bevorzugen, schneller agieren und sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren möchten. Die S/4HANA Private Cloud oder on-premise-Variante hingegen ist für komplexere Geschäftsprozesse, strenge Compliance-Anforderungen und bei einem hohen Individualisierungsbedarf, beispielsweise in der Produktion, geeignet», erklärt Sommer. Eine pauschale Empfehlung gebe es also nicht – die Entscheidung sollte laut dem Managing Director auf einer gründlichen Analyse der Anforderungen basieren. CNT unterstützt Schweizer Unternehmen dabei, frühzeitig Klarheit über ihren Migrationspfad zu gewinnen – sei es in die Cloud oder On-Premise. Abschliessend hält Sommer noch fest: «Der Umstieg auf S/4HANA ist mehr als nur ein technisches Update. Es ist eine Chance für Unternehmen, ihre Prozesse zu optimieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und sich auf die digitale Zukunft vorzubereiten.»

[1] https://assets.kpmg.com/content/dam/kpmgsites/ch/pdf/kpmg-studie-wie-gehen-schweizer-unternehmen-mit-der-umstellung-um.pdf.coredownload.inline.pdf

[2] https://dsag.de/presse/dsag-jahreskongress-2024-schweizer-anwender-sehen-potenziale-von-ki-und-saps-cloud-losungen/

Quelle und weitere Informationen: CNT Management Consulting

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/s-4hana-umstieg-auf-spaeter-verschieben-experte-raet-zu-vorwaertsstrategie/

Clio Awards 2025: Bronze für Farner

Farner | Team Farner erhält mit der Kampagne «Giving a Voice to the Unheard» für Islam Alijaj Bronze an den New Yorker Clio Awards.

 

Die Clio Awards in New York gehören zu den renommiertesten internationalen Kreativwettbewerben. Als einzige Agentur nominiert, konnte Farner | Team Farner ihren Shortlist-Platz für die bereits mehrfach ausgezeichnete Kampagne «Giving a Voice to the Unheard» in eine Bronze-Statue in der Kategorie Local/Regional umwandeln.

Die Kampagne für Islam Alijaj von der SP erschien Anfang 2023 und unterstützte seine Wahl in den Nationalrat im darauffolgenden Oktober. Teil der Kampagne war ein KI-Avatar. Mit Hilfe von Text-to-Speech konnte der Nationalratskandidat seine Sprechbehinderung für die Präsentation seines Wahlprogramms weitgehend egalisieren. Getragen von über 100 Unterstützer:innen wird seine Kampagne zu einer Bewegung für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Martin Bürki wird neuer Comcom-Präsident

Der Bundesrat hat Martin Bürki zum neuen Präsidenten der Eidgenössischen Kommunikationskommission ernannt. Der bisherige Ericsson-Switzerland-Leiter bringt 17 Jahre Erfahrung aus der Telekommunikationsbranche mit und übernimmt das Amt am 1. August 2025.

(Bild: zVg.)

Der Bundesrat hat am Mittwoch Martin Bürki zum neuen Präsidenten der Eidgenössischen Kommunikationskommission Comcom gewählt. Er tritt die Nachfolge von Christian Martin an, der seit 2018 Mitglied der Kommission war und sie seit 2024 leitete, wie der Bund mitteilt.

Bürki studierte an der Universität Bern Sportwissenschaften und Geschichte und erwarb einen Executive MBA an der Berner Fachhochschule, wie es weiter heisst. Er ist seit mehr als 17 Jahren in der Schweizer Telekommunikationsbranche tätig und leitete während den vergangenen 14 Jahren Ericsson Switzerland.

Bürki verfüge damit über eine langjährige Führungspraxis mit vertieften Branchenkenntnissen sowie einem fundierten Verständnis für technologische Entwicklungen und die Herausforderungen des Fernmeldemarktes. Der 57-Jährige soll die Funktion als Comcom-Präsident per 1. August 2025 übernehmen.

Die Comcom ist als unabhängige Konzessions- und Regulierungsbehörde im Fernmeldebereich insbesondere verantwortlich für die Erteilung von Grundversorgungs- und Funkkonzessionen. Aktuell befasst sie sich unter anderem mit der Vorbereitung der Neuvergabe der Mobilfunkkonzessionen ab 2029, wie es weiter heisst.

Der bisherige Präsident Christian Martin habe seine Funktion als Präsident der Comcom Ende März 2025 niedergelegt. «Der Bundesrat dankt ihm für die geleisteten Dienste», heisst es weiter. (Marc Landis/NetzKI Bot/jor)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Netzwoche.

Nach dem Mega-Blackout: Auch Netzwerke sind kritische Infrastrukturen

Der Mega-Blackout auf der Iberischen Halbinsel hat uns die Abhängigkeit von der Stromversorgung vor Augen geführt. Betroffen von einem Stromausfall können auch Netzwerke und Rechenzentren sein. Investitionen in Rechenzentren sind wichtig, aber genauso wichtig ist es, sie miteinander zu verbinden. Ein Gastkommentar.

Blick ins Innere eines Rechenzentrums. (Bild: Equinix)

Der grosse Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel hat es gezeigt, unsere Digitale Welt ist fragil. Trotz Stromausfall: Die Rechenzentren von Equinix in Spanien und Portugal waren zu jeder Zeit voll funktionsfähig. Bei einer Unterbrechung der Stromversorgung durch das Stromversorgungsunternehmen schalten sich die Notstromsysteme ein und tragen die Lasten weiter, bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist.

Rechenzentren sind kritische Infrastrukturen

Rechenzentren sind für die Gesellschaft genauso wichtig geworden wie z.B. Wasseraufbereitungsanlagen oder Kraftwerke. Es ist erfreulich zu sehen, dass Regierungen auf der ganzen Welt diese Tatsache nicht nur anerkennen, sondern auch danach handeln, wie z. B. in der Schweiz, wo Rechenzentren als kritische Infrastruktur eingestuft werden.

Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass Rechenzentren nur ein Teil der digitalen Infrastrukturgleichung sind und nicht als Dateninseln funktionieren. Unsere digitale Welt ist von Natur aus vernetzt, und viele der Anwendungen, auf die wir angewiesen sind, werden nicht von einem einzigen Rechenzentrum aus betrieben. Sie erfordern viele verteilte Rechenzentren am digitalen Edge, in der Nähe von Datenquellen und Endnutzern, und diese Rechenzentren müssen miteinander verbunden sein.

Investitionen in einzelne Rechenzentren sind wichtig, aber sie reichen nicht aus. Wir brauchen auch eine robuste Netzinfrastruktur, um unsere vernetzte Gesellschaft zu ermöglichen. Diese Netzinfrastruktur ist genauso wichtig wie die Rechenzentren selbst, denn ohne sie könnten wir das Potenzial dieser Rechenzentren nicht voll ausschöpfen.  

Rechenzentren können das intelligente Zeitalter ermöglichen, aber nicht ohne Konnektivität

Wir leben am Beginn einer neuen Ära: dem intelligenten Zeitalter (the Intelligent Age), das von der digitalen Technologie und ihrem massiven Einfluss auf die Gesellschaft geprägt ist. Um diesen Wandel besser einzuordnen, können wir auf einen ähnlichen Zeitraum in der Geschichte zurückblicken: die industrielle Revolution.

Die industrielle Revolution war geprägt von der Entstehung neuer Fabriken, die zu einem enormen Produktivitätsanstieg führten, aber die Fabriken allein reichten nicht aus. Die Hersteller benötigten ein globales Schifffahrtsnetz, um die Rohstoffe zu den Fabriken und die fertigen Produkte zu den Märkten zu bringen. Andernfalls stünden die Fabriken auf einem Kontinent still und die Lager auf einem anderen wären überfüllt.

Die heutigen Rechenzentren spielen eine ähnliche Rolle. Genau wie diese Fabriken wären Rechenzentren nicht in der Lage, ohne einen ständigen Strom von Rohstoffen – in diesem Fall Daten – zu funktionieren. Anstelle von Schiffen und Häfen sind sie auf eine globale Netzwerkinfrastruktur angewiesen, um Daten aus einer Vielzahl von Quellen zu übertragen, darunter Endnutzer, IoT-Devices und andere Rechenzentren.

Hochleistungsrechenzentren sind vernetzte Rechenzentren

Globale Netzwerkkonnektivität ist ein Teil dessen, was echte high-performance Data Center ausmacht. Im Gegensatz dazu sind on-premises Rechenzentren oft isoliert. Diese konventionellen RZs wurden für eine andere Zeit gebaut, lange vor dem Aufkommen datenintensiver Anwendungen wie KI. Unternehmen, die sich weiterhin auf diese Rechenzentren verlassen, haben möglicherweise Schwierigkeiten, Ökosystempartner wie Cloud- und Netzwerkdienstleister zu erreichen. Sie müssen sich in einer komplexen und sich ständig verändernden digitalen Welt alleine durchschlagen.

Leistungsstarke Colocation-Rechenzentren bieten Zugang zu Ökosystemdiensten, die das Leben leichter machen, sei es die Flexibilität und Skalierbarkeit einer Multi-Cloud-Infrastruktur oder die globale Reichweite und Zuverlässigkeit eines umfangreichen Portfolios von Netzwerkdienstleistern. Diese Data Center bieten auch skalierbare, private Interconnection-Services, die es Unternehmen ermöglichen, sich problemlos mit ihren Ökosystempartnern zu verbinden und ihre Daten dorthin zu bewegen, wo sie benötigt werden.

Viele Unternehmen sehen sich auch mit der Herausforderung neuer Anforderungen an die Datenhoheit konfrontiert. Sie haben Datensätze, die in ihrem Herkunftsland verbleiben müssen, und benötigen daher Rechenzentren in diesen Ländern. Das traditionelle „Hub-and-Spoke“-Modell der digitalen Infrastruktur, bei dem alle Daten in Rechenzentren an einigen wenigen zentralen Standorten zusammengeführt werden, funktioniert in dieser neuen Realität nicht mehr. Stattdessen benötigen die Unternehmen viele Rechenzentren an vielen Standorten, die alle miteinander verbunden sind. Dies bietet die Flexibilität, bestimmte Datensätze innerhalb bestimmter Grenzen zu speichern, während andere Datensätze frei in der Welt verschoben werden können.

Die Einführung von KI unterstreicht die Bedeutung einer verteilten digitalen Infrastruktur

Der Bedarf an verteilten Rechenzentren ist nicht neu, aber das Aufkommen fortschrittlicher KI-Anwendungsfälle in den letzten Jahren hat diesen Bedarf noch unterstrichen.

KI-Anwendungen sind von Natur aus stark verteilt. KI-Trainingslasten und KI-Inferenz-Workloads haben unterschiedliche Infrastrukturanforderungen und werden daher am besten von verschiedenen Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten unterstützt. Diese verschiedenen Data Center sind auf eine robuste Netzwerkinfrastruktur angewiesen, um einen freien Datenfluss zwischen den Verarbeitungsstandorten zu gewährleisten.

Die meisten IT-Verantwortlichen müssen sich nicht regelmässig Gedanken über die KI-Trainingsinfrastruktur machen, zumal viele Unternehmen Modelle von einem Dienstleister erwerben, anstatt ihre eigenen zu trainieren. Die Bereitstellung einer Edge-Infrastruktur für die KI-Inferenz ist jedoch eine Voraussetzung für jedes Unternehmen, das mit KI erfolgreich sein möchte.

Diese Inferenz ist auch kein einmaliger Prozess: Da ständig neue Daten auftauchen, müssen sie im Laufe der Zeit konsistent durchgeführt werden. Diese permanente KI-Inferenz erfordert eine Netzwerkinfrastruktur, die einfach funktioniert, wann und wie sie soll. Daher benötigen Unternehmen zur Unterstützung ihrer KI-Initiativen Zugang zu einer zuverlässigen, belastbaren Netzwerkinfrastruktur auf globaler Ebene.

Zugang zu einer globalen Interconnection-Plattform

Der Gedanke, dass Netzwerke eine kritische Infrastruktur darstellen, ist für uns bei Equinix nichts Neues. Wir haben kontinuierlich investiert, um sicherzustellen, dass wir unseren Kunden die zuverlässige Konnektivität bieten können, die sie benötigen, um in einer sich wandelnden digitalen Welt erfolgreich zu sein. Unsere dedizierten Interconnection-Lösungen ermöglichen es unseren Kunden, das öffentliche Internet mit seinen Leistungs- und Datenschutzproblemen zu umgehen. Stattdessen können sie sich für ein hybrides Netzwerkmodell entscheiden, das sowohl physische Equinix Cross Connects als auch virtuelle Netzwerke mit Equinix Fabric umfasst. Dies hilft ihnen, ihre Anforderungen an Leistung, Sicherheit, Kosteneffizienz und Flexibilität in Einklang zu bringen.

Autor: Roger Semprini ist Managing Director Schweiz des Rechenzentren-Betreibers Equinix.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/nach-dem-mega-blackout-auch-netzwerke-sind-kritische-infrastrukturen/

SIQT-Qualitätsranking: RAUSCH belegt Platz 1

Die Traditionsmarke RAUSCH wurde beim Schweizer Marken-Monitor im Produktsegment „Haarpflege“ bezüglich Preis/Leistung von den Kundinnen und Kunden auf den ersten Platz gewählt.

Konsumentinnen und Konsumenten schätzen die hohe Qualität der Produkte von RAUSCH hoch ein. (Bild: Rausch AG Kreuzlingen)

In unserer digitalen Ära sind Marken allgegenwärtig. Konsumentinnen und Konsumenten werden ständig von gezielten Content-Strategien, Influencer-Marketing und datenbasierten Kampagnen überflutet. Trotz dieser modernen Methoden bleibt eine Frage entscheidend: Hält das Produkt, was das Marketing verspricht? Denn nur wer Kundinnen und Kunden nachhaltig überzeugt, kann sie langfristig binden. Einen wertvollen Orientierungsrahmen für Konsumenten im Marken-Dschungel bieten Siegel wie das SIQT-Qualitätsranking. SIQT, das Schweizer Institut für Qualitätstests untersucht jedes Jahr, welche Herstellermarken in der Schweiz besonders hoch im Kurs stehen. In der fünften Auflage der Studienreihe «Swiss Brand of the Year 2024/25 – Schweizer Marken-Monitor» wurden über 1‘200 Marken aus 84 Produktsegmenten auf den Prüfstand gestellt. Mehr als 235‘000 Kundenmeinungen flossen in die Bewertung ein.

RAUSCH im Produktsegment „Haarpflege“ auf Platz 1

RAUSCH gewinnt im Produktsegment „Haarpflege“, bei welchem 3‘198 Bewertungen eingegangen sind, die Auszeichnung für das beste Preis-Leistungsverhältnis. Das beweist, dass die Konsumentinnen und Konsumenten die hohe Qualität der Produkte wertschätzen und auch bereit sind, dafür auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen als für Konkurrenz-Produkte. Die Produkte von RAUSCH sind bekannt für ihre hochwertigen Inhaltsstoffe und den hohen Anteil an Pflanzenextrakten. Zudem hält das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette in der Schweiz, in Kreuzlingen im Kanton Thurgau.  Nebst dem Preis/Leistungs-Siegel gewinnt RAUSCH auch noch zwei weitere Auszeichnungen, nämlich für „Herausragende Kundenzufriedenheit“ (1. Platz) und „Herausragende Qualität“ (1. Platz). Einen Einblick in das Qualitätsmanagement gibt unser Hintergrund-Bericht (kostenpflichtig, erschienen in der Print-Ausgabe 3-4/2025).

Sandra Banholzer, CEO von RAUSCH, ist stolz auf die Auszeichnung. „Der erste Platz im Schweizer Marken-Monitor ist eine Bestätigung für unser Engagement, höchste Kundenzufriedenheit, Qualität und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Diese Auszeichnungen sind nicht nur ein Ritterschlag für unser 135 Jahre altes Familienunternehmen, sondern auch ein klarer Beweis, dass unsere nachhaltige und wirksame Produktphilosophie bei den Konsumenten ankommt.“

Gütesiegel dient als Orientierung für Konsumentinnen und Konsumenten

Testsiegel beeinflussen Kaufentscheidungen erheblich: 81 % der Verbraucherinnen und Verbraucher bewerten Produkte mit Siegel besser, 61 % der Neukunden nutzen sie zur Orientierung und 41 % der Bestandskunden und -kundinnen fühlen sich bestätigt. Auch Unternehmen profitieren: Testsiegel differenzieren vom Wettbewerb, stärken das Markenimage und fördern die Mitarbeitermotivation.

Quelle: Rausch AG Kreuzlingen

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Linard Barth wechselt zur HWZ

Per Anfang Mai 2025 übernimmt Dr. Linard Barth die Leitung des neu ausgerichteten Departements für Entrepreneurship, Innovation & Academy an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Mit seiner unternehmerischen Erfahrung und wissenschaftlichen Expertise soll er neue Impulse für die Weiterentwicklung dieses strategischen Bereichs setzen.

(Bild: zVg.)

Das Departement, das aus dem Bereich HWZ Academy hervorgegangen ist, wird nun um die Schwerpunkte Entrepreneurship und Innovation erweitert. Damit verfolgt die HWZ konsequent ihre Vision, die «unternehmerischste» Hochschule der Schweiz zu werden. Barth, der über umfassende Erfahrung in der Unternehmensführung und Produktmanagement verfügt, wird künftig die Ausrichtung und Weiterentwicklung der Studiengänge in diesem Bereich verantworten.

Dr. Linard Barth hat einen M.A. HSG in Unternehmensführung und einen PhD in Business Economics und Management. Noch vor dem Beginn seines BWL-Studiums an der HSG hat er seine erste GmbH mit zwei Schulfreunden gegründet. Nach dem Studium sammelte er Erfahrung in der Industrie, unter anderem als Head of Business & Sales Development bei DMG MORI. 2017 wechselte er an die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, wo er am Kompetenzzentrum für Produktmanagement Verantwortung in mehreren Bereichen des Instituts für Marketing Management übernahm. Dort unterstützte er zahlreiche Start-ups und KMUs bei innovativen Projekten, war in Aus- und Weiterbildung tätig, unter anderem als Studiengangsleiter des CAS Pricing & Sales, und promovierte zum Thema «Wertgenerierung mit Digitalen Zwillingen». Ende 2024 hat er gemeinsam mit ehemaligen Studierenden sein jüngstes Unternehmen gegründet.

Quelle und weitere Informationen: www.fh-hwz.ch

Studie zeigt: Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen soziales Engagement

Eine Studie der Universität Zürich beleuchtet, wie Persönlichkeitsmerkmale wie Extraversion und Verträglichkeit mit ehrenamtlichem Engagement und Spendenbereitschaft zusammenhängen. Die Ergebnisse bieten neue Perspektiven für die Förderung von Freiwilligenarbeit und Spendenkultur.

Individuelle Unterschiede in der Persönlichkeit können erklären, warum manche Menschen sich mehr für das Gemeinwohl engagieren als andere – etwa beim Abfallsammeln in der Natur. (Bild: Istock.com/South_agency)

Forschende des Psychologischen Instituts der Universität Zürich haben in einer umfassenden Analyse von 29 internationalen Studien mit über 90’000 Teilnehmenden untersucht, wie die fünf grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Emotionskontrolle – mit sozialem Engagement korrelieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass besonders Extraversion und Verträglichkeit mit einem höheren Engagement in der Freiwilligenarbeit und einer stärkeren Bereitschaft, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden, verbunden sind. Menschen, die extravertiert sind, engagieren sich eher ehrenamtlich, während hilfsbereite und empathische Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit spenden.

Im Gegensatz dazu hatten andere Persönlichkeitsmerkmale wie Gewissenhaftigkeit oder Offenheit weniger Einfluss auf das soziale Engagement. Die Studie bietet somit wertvolle Erkenntnisse für Organisationen und Entscheidungsträger:innen, die gezielte Strategien zur Förderung von freiwilligem Engagement entwickeln möchten. «Unsere Ergebnisse bestätigen, dass individuelle Unterschiede in der Persönlichkeit eine Rolle dabei spielen, ob und in welchem Umfang sich Menschen sozial engagieren», erklärt Wiebke Bleidorn, Professorin für Psychologie an der Universität Zürich. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge könne dabei helfen, Menschen basierend auf ihren individuellen Stärken und Motivationen zu ermutigen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, so die Erstautorin.


Die Studie von Bleidorn et al. ist im Journal of Personality and Social Psychology erschienen.

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