Skepsis und Chancen: So sehen die Deutschen KI-generierte Inhalte
Eine aktuelle YouGov-Studie zeigt: In Deutschland sind die Meinungen zur generativen KI in der Content-Erstellung gespalten. Während Effizienzgewinne geschätzt werden, überwiegen bei vielen Nutzer:innen Bedenken – insbesondere im Umgang mit Desinformation und Vertrauen.

YouGov hat untersucht, wie die deutsche Bevölkerung generative künstliche Intelligenz (KI) im News- oder Brand-Marketing-Bereich wahrnimmt. Der Report basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung im April 2025.
Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild zwischen Neugier, Nutzen und Misstrauen. Mehr als ein Drittel der Befragten bewertet die Rolle von KI in den nächsten zehn Jahren negativ. Besonders gross ist die Sorge um die Verbreitung von Falschinformationen und Deepfakes: 53 Prozent der Befragten geben an, diesbezüglich besorgt zu sein.
Trotz dieser Bedenken erkennen viele auch Vorteile. Genannt werden vor allem Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung – Erwartungen, die sich etwa auf redaktionelle Arbeitsprozesse oder Contentproduktion beziehen. Gleichzeitig zeigt sich, dass über die Hälfte der Befragten unwohl dabei ist, wenn KI-generierte News-Inhalte in sozialen Netzwerken auftauchen.
Dabei ist vor allem der Altersunterschied markant: Während sich insbesondere die Generation Z und Millennials KI-gestützten News-Formaten gegenüber offener zeigen, ist die Ablehnung in älteren Altersgruppen ausgeprägter.
In Sachen generative KI bleibt Vertrauen ein zentrales Thema. 54 Prozent der Befragten vertrauen journalistischen Inhalten, die von KI erstellt wurden, weniger als jene von Menschenhand. Nur ein Drittel bringt KI-generierten Nachrichten gleich viel oder mehr Vertrauen entgegen. Im Ländervergleich bewegt sich Deutschland somit im durchschnittlichen Bereich.
Ähnliche Skepsis zeigt sich im Brand-Marketing-Bereich: Zwar sind jüngere Zielgruppen empfänglicher für den Einsatz von generativer KI in der Markenkommunikation. Doch insgesamt geben nur 15 Prozent der Befragten an, sich vorstellen zu können, Inhalte von KI-generierten Influencer:innen zu konsumieren – ein deutlich tieferer Wert als in anderen Märkten.
Nach wir vor beschäftigen auch die rechtlichen Fragen rund um generative KI. 61 Prozent der Befragten finden, dass es nicht genügend Regulierung im Bereich generative KI gibt. Besonders wichtig ist ihnen die Offenlegung von KI-Einsatz: 77 Prozent befürworten eine entsprechende Kennzeichnung von Inhalten.
Der Report von YouGov zeigt, dass der Einsatz von generativer KI für den Journalismus wie auch für Unternehmen Potenzial für Effizienz und Innovation birgt – aber auch von den Konsument:innen kritisch begleitet wird. Vertrauen, Transparenz und nachvollziehbare Rahmenbedingungen bleiben zentrale Voraussetzungen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken.