Managementsysteme am Limit?

Können die ESG (Environmental, Social and Governance)-Pflichten auf den Themenkomplex «EHS» (Environment, Health and Safety) abgestützt werden? Ein paar wesentliche Aspekte sprechen dagegen.

Begrifflichkeiten EHS und ESG: Während ersterer Terminus einen nach innen gerichteten, lokal-regionalen Bezug hat (orange Kreise: Firmenstandorte, grüne Kreise: regionale Umwelt), weist letzterer einen nach aussen gerichteten, strategischen, globalen, um die Lieferkettenthematik sowie den Aspekt der verantwortungsvollen, integren und transparenten Unternehmensführung aufgeweiteten Bezug auf (blauer Kreis: Unternehmen in seinem globalen Wirkkontext).© IPSO ECO 2024
Begrifflichkeiten EHS und ESG: Während ersterer Terminus einen nach innen gerichteten, lokal-regionalen Bezug hat (orange Kreise: Firmenstandorte, grüne Kreise: regionale Umwelt), weist letzterer einen nach aussen gerichteten, strategischen, globalen, um die Lieferkettenthematik sowie den Aspekt der verantwortungsvollen, integren und transparenten Unternehmensführung aufgeweiteten Bezug auf (blauer Kreis: Unternehmen in seinem globalen Wirkkontext).© IPSO ECO 2024

Grosse Publikumsgesellschaften, Banken und Versicherungen müssen in der Schweiz seit dem Geschäftsjahr 2023 Berichte über nichtfinanzielle Belange veröffentlichen. Seit 2024 müssen die Unternehmen auch ihre Klimaauswirkungen offenlegen, wie sie in der Verordnung zur Klimaberichterstattung festgelegt sind. Mehr noch: Ende Juni 2024 eröffnete der Bundesrat eine Vernehmlassung zu weiteren Bestimmungen über die Berichterstattungspflichten. Analog wie in der EU sollen noch mehr Unternehmen über die Risiken ihrer Geschäftstätigkeit in den Bereichen Umwelt, Menschenrechte und Korruption berichten und darlegen, welche Massnahmen sie diesbezüglich ergreifen.

Viele Unternehmen stehen nun vor der Frage: Lässt sich die Evaluation solcher ESG-Pflichten in bestehenden EHS-Managementsystemen integrieren? Oder braucht es dazu noch zusätzliche Efforts? Die Antworten darauf sind nicht einfach. Es lohnt sich deshalb, die Themenkomplexe «ESH» und «ESG» einander gegenüberzustellen.

EHS: Lokal-regional ausgerichtetes Managementsystem

Sichere und umweltfreundliche Betriebs- und Produktionsprozesse, Ressourcenschonung (z. B. «Cradle-to-Grave»-Optimierungsansätze oder «Cradle-to-Cradle»-Kreisläufe) sowie die Vermeidung kritischer Ereignisse und damit Vermeidung monetärer sowie reputationsbezogener Kosten sind in vielen Unternehmen etabliert. Solche EHS-Steuerungskonzepte sind häufig institutionalisiert in Form der Zertifizierungssysteme nach ISO 14001 und ISO 45001. In ihnen spielt nebst Leitbild, Umwelt- oder Sicherheitspolitik, kontinuierlichem Verbesserungsprozess (KVP) sowie Anwendung messbarer Indikatoren und Ableitung von Kennzahlen auch die Compliance eine zentrale Rolle. In Audits wird etwa geprüft, ob die standortspezifischen Betriebsprozesse so ausgestaltet sind, dass beispielsweise die Heizungssysteme die geltenden Grenzwerte nach Luftreinhalte-Verordnung (LRV) nicht überschreiten oder ob Abwässer gemäss Gewässerschutzverordnung (GSchV) behandelt werden. Weitere Punkte sind auch die gesetzeskonforme Chemikalienlagerung und Abfallentsorgung. Im Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzbereich geht es darum, Mitarbeitende z. B. vor gefährlichen mechanischen Einwirkungen infolge einer suboptimalen Installation oder unsachgemässer Handhabung zu schützen. Es gäbe viele weitere EHS-Beispiele. Allen ist gemeinsam, dass die potenziellen Einwirkungen oder Ressourcenverbräuche mehrheitlich einen intern-lokalen oder regionalen Charakter haben. Auf internationale Liefer-/ Wertschöpfungsketten bezogene Aspekte, das «Upstream» sowie die Konsum- und End-of-Life-bezogenen Themen, das «Downstream», bleiben hier aussen vor.

ESG: Thematisch, geografisch und Stakeholder-bezogen erweitert

Im Gegensatz dazu hat ESG einen globalen, universell-diversen Anspruch: So meinen zwar «E» und «S» im Terminus ESG prinzipiell die gleichen oder ähnliche Konzepte wie im Fall EHS, sie weiten aber den Bezugsrahmen auf die globale Ebene aus. Vorgelagerte Prozesse, die als Teil der Lieferkette mit der Missachtung von Umweltauflagen oder Menschenrechten einhergehen, werden mit dem Nachhaltigkeits-Teleskop gesucht, identifiziert und unter dem Mikroskop so genau wie möglich seziert, bewertet, die notwendigen Schlüsse gezogen und Massnahmen ergriffen. Nachgelagerte Prozesse werden ebenfalls zumindest angedacht (z. B. hinsichtlich eines modularen Produktdesigns und damit besserer Reparierbarkeit). Mit dem «G» schliesslich in der Bedeutung einer integren, vorbildlichen und ethischen Unternehmensführung wird der Begriff der Nachhaltigkeit auf das Ethisch-Philanthropische ausgeweitet.

In die Stakeholder-zentrierte Nachhaltigkeitsstrategie und -politik werden Investoren und Entscheidungsträger involviert sowie Hersteller weit «stromaufwärts» in der Lieferkette einbezogen. Ferner werden Preisstrukturen etabliert, die existenzsichernde Löhne in Niedriglohnländern zulassen, mit lokalen Behörden anderer Staaten oder NGOs werden Vereinbarungen z. B. zur Unterstützung des Bildungswesens getroffen. «Stromabwärts» werden Konsumentenorganisationen konsultiert, um z. B. Re-, Upcycling oder Reuse bestimmter Güter zu initiieren oder zu etablieren. Der ESG-Anspruch nach gesamtgesellschaftlicher Verantwortung kontrastiert mit den durchaus auch vorhandenen eigennützigen ESG-Treibern zur Positionierung als «nachhaltige» Firma zwecks Steigerung von Reputation, Umsatz und Shareholder-Value.

Welche Erlasse und Pflichten gelten? Durchblick schwierig

Die Rechtskonformität in Sachen ESG im Rahmen von ISO 14001 und ISO 45001 herzustellen, greift also zu kurz. Diese Normen fordern zwar die Identifizierung der anwendbaren Vorschriften, Status-Quo-Analysen, die Formulierung von Massnahmen und deren Überprüfung im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung. Die Legal Compliance Evaluation bleibt dabei ein Schlüsselkriterium für die erfolgreiche Zertifizierung, beschränkt sich aber auf die EHS-Kriterien und berücksichtigt die globalen Aspekte zu wenig. Hinzu kommt auch: Während die Pflichten auf noch mehr Unternehmen erweitert werden – es sei denn, die in die entgegengesetzte Richtung weisenden EU-«Omnibusgesetze» treten in Kraft –, wächst parallel dazu auch der Berg an Gesetzen und Verordnungen, die berücksichtigt werden müssen (z.B. CSDDD, CSRD, CBAM). Das bedeutet, dass man eine Orientierungslösung braucht, um wesentliche Regularien auf dem Radar zu haben, laufende Änderungen zu monitoren und Massnahmen definieren zu können. Das Beratungsunternehmen IPSO ECO identifizierte rund 40 zentrale schweizerische und europäische Erlasse. Hieraus wurden die wichtigsten unternehmensrelevanten, konkreten Artikel als separate Fragemasken aufbereitet und in sinnvolle Themen- und Subthemenkreisen eingeordnet. Eine solche benutzerfreundliche elektronische Lösung in Form einer Checkliste kann als Evaluationstool dienen. Es sollte heute zur Grundausstattung einer guten Unternehmensführung gehören. n

Autor

Niklaus Renner, dipl. Umwelt-Natw. ETH, ist Bereichsleiter Compliance Management sowie Auditor SENS eRecycling bei IPSO ECO AG. www.ipsoeco.ch, www.complyant.ch

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Design trifft Nachhaltigkeit: Kreislaufwirtschaft neu gedacht

Davide Mastrodomenico ist Geschäftsführer der Girsberger AG, einem renommierten Schweizer Möbelhersteller. Im Interview mit der SAQ Swiss Association for Quality spricht er über zukunftsfähige Geschäftsmodelle, die Rolle von Design in der Kreislaufwirtschaft und warum der Tag der Schweizer Qualität ein Ort für echte Inspiration ist.

Davide Mastrodomenico: «Unser Ziel ist es, Materialien wiederzuverwenden, anstatt sie zu entsorgen.»© zVg / Girsberger AG
Davide Mastrodomenico: «Unser Ziel ist es, Materialien wiederzuverwenden, anstatt sie zu entsorgen.»© zVg / Girsberger AG

Herr Mastrodomenico, was bedeutet Qualität für Sie im Kontext der Möbelbranche?

Davide Mastrodomenico: Möbel sollen ästhetisch ansprechend, funktional und langlebig sein. Sie müssen den Alltag über Jahre hinweg bestehen – ohne an Charakter oder Komfort zu verlieren.

Sie werden am Tag der Schweizer Qualität über die Umsetzung einer ressourcenschonenden Vision sprechen. Was steckt dahinter?

Unsere Vision zeigt sich im Bereich Remanufacturing: Wir verlängern die Lebensdauer von Möbeln durch Überarbeitung – und dies markenunabhängig. Das ist einzigartig. In unserer Königsdisziplin «Upcycling» entstehen massgefertigte Lösungen aus bestehenden Wertstoffen. Gemeinsam mit Architekt:innen und Designer:innen entwickeln wir hochwertige Möbel ohne optische oder qualitative Kompromisse. Die Lösungen müssen sowohl für Kund:innen als auch uns wirtschaftlich interessant sein – denn Nachhaltigkeit kann nur langfristig erfolgreich sein, wenn sie sich auch rechnet.

Für dieses Engagement wurde die Firma Girsberger mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 ausgezeichnet. Wie kam es dazu?

Die Idee entstand aus dem Wunsch, unseren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern. Ursprünglich boten wir Reparaturen nur für eigene Produkte an. Die wachsende Nachfrage führte dazu, das Angebot herstellerunabhängig auszuweiten. Der Weg dahin war herausfordernd – sowohl technisch als auch kommunikativ. Es brauchte viel Überzeugungsarbeit, denn die Idee, Möbel aufzuarbeiten, statt zu ersetzen, war alles andere als selbstverständlich. Heute spüren wir, dass sich das Denken verändert.

Das Motto des TSQ 2025 lautet «Mit Weitblick durchstarten». Wie interpretieren Sie dieses Thema in Bezug auf ihre Arbeit bei Girsberger?

Für mich bedeutet das: nicht kurzfristig zu agieren, sondern langfristige, tragfähige Lösungen zu entwickeln. Kreislaufwirtschaft ist dabei zentral. Unser Ziel ist es, Materialien wiederzuverwenden, anstatt sie zu entsorgen. Dazu braucht es nicht nur technisches Know-how, sondern auch Mut, neue Wege zu gehen. Unsere Manufakturen mit hoher handwerklicher Kompetenz sind dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Wie überzeugen Sie Kund:innen von Remanufacturing gegenüber dem Neukauf?

Wir zeigen, dass aufgearbeitete Möbel genauso hochwertig und individuell sein können wie neue Produkte. Durch Workshops, transparente Kommunikation und ökologisch wie ökonomisch attraktive Angebote schaffen wir Vertrauen. Viele Möbel, die wir aufarbeiten, haben eine Substanz, die heutigen Standards oft überlegen ist.

Wie sichern Sie die Qualität der aufgearbeiteten Möbel?

Durch strenge Kontrollen und Fachkräfte, die ihr Handwerk beherrschen. Wir verwenden ausschliesslich hochwertige Materialien und gewährleisten dieselbe Qualität wie bei Neuware – inklusive voller Garantie.

Haben Sie ein Beispiel für ein gelungenes Projekt?

Ein Highlight ist das Upcycling-Projekt «ReCollection ZH» für den Kanton Zürich. Gemeinsam mit der Baudirektion und der Universität Zürich entwickelten wir eine Kollektion aus eingelagerter Büroeinrichtung. Statt Entsorgung entstanden daraus Soft-Seating-Möbel für Aufenthaltsbereiche – ressourcenschonend und kostengünstig. Die ReCollection ZH wurde in den kantonalen Beschaffungskatalog aufgenommen und setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen.

Welche Trends erwarten Sie für die Möbelbranche?

Remanufacturing und Upcycling werden weiter an Bedeutung gewinnen – ebenso wie Leasing- und Sharing-Konzepte und daraus auch Second-Hand-Angebote. Digitale Technologien werden helfen, Prozesse zu verbessern und die Umsetzung von Kreislaufkonzepten zu fördern.

Welche Synergien sehen Sie zwischen der Möbelbranche und anderen Industrien?

Die Möbelbranche profitiert von Synergien mit Architektur, Materialwissenschaft und Technik. Vor allem mit der Architektur entstehen nachhaltige Gesamtkonzepte – durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Know-how. Auch die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern in Spezialgebieten bringt hilfreiche Synergien.

Warum sollte man den TSQ 2025 nicht verpassen?

Weil der Event eine Plattform für Austausch, Inspiration und konkretes Lernen bietet. Die Teilnehmenden profitieren von Einblicken in andere Branchen und umgesetzte Konzepte. Dies wiederum liefert wertvolle Inspiration für eigene Lösungen.

Vielen Dank, Davide Mastrodomenico, für die inspirierenden Einblicke. Ihr Engagement zeigt, wie Qualität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen und wie man Qualität neu denkt.

 

Zur Person

Davide Mastrodomenico trat 2002 in das Unternehmen Girsberger ein und entdeckte seine Leidenschaft für hochwertige Möbel. Er leitete erfolgreich die Geschäftsbereiche Customized Furniture und Remanufacturing, die er massgeblich prägte und ausbaute. Seit Mitte 2023 ist er Geschäftsführer der Girsberger AG mit Verantwortung für die Märkte Schweiz und Frankreich.

 

Tag der Schweizer Qualität 2025

Der Tag der Schweizer Qualität wurde 2008 von der SAQ Swiss Association for Quality ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltung ist es, einen branchenübergreifenden Austausch zum Thema Qualität als einen der Grundpfeiler der Schweizer Wirtschaft zu fördern. Organisiert wird der jährlich stattfindende Kongress von der SAQ Swiss Association for Quality in Zusammenarbeit mit Shift Switzerland. Der nächste Tag der Schweizer Qualität findet am 13. Mai in Bern statt.

Weitere Informationen und Anmeldung

 

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Dentsu unterzeichnet als erste globale Agenturgruppe den EU-KI-Pakt

Als eigenen Angaben zufolge erste globale Agenturgruppe verpflichtet sich Dentsu mit dem Beitritt zum freiwilligen EU-KI-Pakt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz. Die Gruppe reagiert damit proaktiv auf regulatorische Entwicklungen und zunehmende Bedenken von Kund:innen gegenüber generativer KI.

Die globale Agenturgruppe Dentsu hat als erste globale Marketing- und Werbeholding den EU-KI-Pakt unterzeichnet – eine freiwillige Initiative der Europäischen Kommission zur Förderung eines verantwortungsvollen und transparenten Umgangs mit künstlicher Intelligenz. Mit diesem Schritt positioniert sich das Unternehmen nicht nur regulatorisch vorausschauend, sondern reagiert auch auf zunehmende Bedenken seitens werbetreibender Unternehmen, wie eine aktuelle Umfrage des Weltverbands der Werbetreibenden zeigt: 80 Prozent der befragten Markenunternehmen äusserten Vorbehalte gegenüber dem Einsatz generativer KI durch Agenturen.

Der EU-KI-Pakt richtet sich an Unternehmen, die sich freiwillig an den Grundprinzipien des kommenden EU-Gesetzes zur künstlichen Intelligenz (AI-Act) ausrichten wollen. Die Schwerpunkte liegen auf Governance-Strukturen, der Risikobewertung von KI-Systemen und dem Kompetenzaufbau innerhalb der Organisationen.

Dentsu verpflichtet sich im Rahmen des Pakts unter anderem zur Einführung unternehmensweiter Schulungen, zur Implementierung eines High-Risk-Mappings sowie zum Ausbau bestehender KI-Governance-Modelle.

Die Umsetzung erfolgt auf Basis bestehender Kooperationen mit Technologiepartnern wie Microsoft, Adobe, AWS, Google und Salesforce. Im Rahmen von Prototyping-Initiativen und Hackathons hat Dentsu bereits über 80 KI-basierte Produktlösungen entwickelt. Ziel ist es, Geschäftslösungen zu schaffen, die sowohl markenwirksam als auch datenschutzkonform und ethisch vertretbar sind.

Zudem treibt Dentsu das eigene KI-Ökosystem mit der Unterstützung von Start-ups wie Inworld, Fidder und VidMob voran. Mit Projekten wie GenStudio dentsu+ – einer Content-Workflow-Lösung mit Adobe – zeigt die Gruppe, wie sich Kreativprozesse durch KI effizient skalieren lassen.

André Andrade, CEO von Dentsu EMEA, betont: «Die Unterzeichnung des KI-Pakts der EU ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Bei Dentsu sehen wir KI als ein Werkzeug, um Kreativität und Effizienz zu steigern und bessere Ergebnisse für unsere Kunden zu erzielen. Mit unserem Engagement für die verantwortungsbewusste Nutzung von KI sind wir nicht nur den regulatorischen Anforderungen einen Schritt voraus, sondern erfüllen auch unser Versprechen, Innovationen zu liefern, die tatsächlich Wirkung entfalten.»

Sandro Tschuor wird Senior Director Brand & MarComs bei Sunrise

Sunrise hat Sandro Tschuor per Anfang April 2025 als neuen Senior Director für Brand & Marketing Communications verpflichtet. Zuvor war er als Chief Client Officer bei Ingo tätig.

(Bild: zVg.)

Mit Sandro Tschuor übernimmt bei Sunrise eine profilierte Führungspersönlichkeit mit breiter Erfahrung in Branding, Kampagnen und Sponsoring. Er folgt auf Andreas C. Caluori und wird in seiner neuen Position insbesondere die Wirkungssteigerung der Werbestratgie vorantreiben, das Treueprogramm «Sunrise Moments» stärken und Partnerschaften intensivieren, heisst es in einer Medieninformation.

Der 45-Jährige bringt langjährige Erfahrung auf Agenturseite mit, zuletzt als Chief Client Officer bei Ingo und Client Lead für die Migros Fachmärkte im WPP-Netzwerk. Parallel zur Agenturtätigkeit war Tschuor auch als Eishockeyexperte bei MySports tätig und blickt auf eine Karriere als Profi-Eishockeyspieler zurück.

Neben seiner beruflichen Laufbahn engagiert sich Tschuor unter anderem auch als Präsident der EMBA Alumni-Organisation der Universität Zürich.

ZHAW wird neues Partnermitglied bei Perikom

Das IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW ist neues Partnermitglied von Perikom und ergänzt den Verein mit wissenschaftlicher Expertise. Damit zählt der Fachverein nun sechzehn Partnermitglieder.

Annette Pfizenmayer (links) und Katharina Krämer, Co-Studienleiterinnen des CAS Corporate Communications an der ZHAW. (Bild: zVg.)

«Erfolgreiche Kommunikation ist keine Einzelaufgabe, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur im Zusammenspiel funktioniert», begründen die Co-Studienleiterinnen des CAS Corporate Communications, Annette Pfizenmayer und Katharina Krämer, das Engagement bei Perikom. «Die enge Zusammenarbeit zwischen Kommunikation und HR ist dabei essenziell, um eine starke Unternehmenskultur zu gestalten. Durch unsere Partnerschaft mit Perikom möchten wir den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern und diesen interdisziplinären Dialog weiter vorantreiben.»

Perikom führt unter anderem regelmässige Veranstaltungen für Kommunikations- und Personalexpert:innen durch, wie die jährlich stattfindende Schweizerische Tagung HR/Interne Kommunikation. Auch entwickelt der Fachverein Weiterbildungsangebote und trägt zur Forschung im Bereich interne Kommunikation bei. Die nächste Schweizerische Tagung HR/Interne Kommunikation findet am 15. Mai 2025 zum Thema Nachhaltigkeit statt.

Vertragsmanagement als Achillesverse in Unternehmen?

Verträge bilden den rechtlichen Rahmen, den jedes Unternehmen braucht, um langfristig und verlässlich planen und wirtschaften zu können. Umso erstaunlicher ist es, dass selbst grössere mittelständische Betriebe oft noch über kein digitales Vertragsmanagement verfügen.

Mit einem softwaregestützten Vertragsmanagement sind alle betroffenen Mitarbeitenden über den Stand aller Verträge – und die daraus entstehenden Verpflichtungen und Änderungen – stets auf dem Laufenden. (Bild: istock-PrathanChorruangsak)

Verträge sind die rechtliche Grundlage jedes Unternehmens und umfassen eine Vielzahl von Vereinbarungen, wie Kauf-, Miet- oder Lizenzverträge. Trotz ihrer Bedeutung verfügen viele mittelständische Unternehmen in der Schweiz noch immer nicht über ein digitales Vertragsmanagement. Laut Dr. Pascal Habegger, Geschäftsführer der Fabasoft 4teamwork AG, verteilt sich die Verwaltung von Verträgen oft auf verschiedene Abteilungen, was zu unübersichtlichen Zuständigkeiten führt und Risiken wie verpasste Fristen oder Vertragsstrafen mit sich bringt. Eine intelligente Softwarelösung für das Vertragsmanagement bietet hier Abhilfe.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Die Digitalisierung ermöglicht es, alle Verträge an einem zentralen Ort zu speichern und für berechtigte Personen jederzeit zugänglich zu machen. Dies spart Zeit, reduziert Duplikate und gewährleistet eine lückenlose Nachvollziehbarkeit durch Funktionen wie die Versionierung von Verträgen. Zudem können Unternehmen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) regulatorische Änderungen schnell umsetzen und Risiken minimieren, ohne manuell jeden Vertrag durchsehen zu müssen. KI-basierte Systeme analysieren Verträge automatisch und leiten nötige Änderungen oder Genehmigungsprozesse ein.

Digitale Signatur für mobiles Arbeiten

Ein weiteres Highlight moderner Vertragsmanagement-Software ist die Möglichkeit der digitalen Signatur. Diese sind fälschungssicher und rechtlich verbindlich, was die Mobilität der Mitarbeitenden erleichtert und sicherstellt, dass Verträge auch im Homeoffice oder unterwegs unterschrieben werden können. Zusätzlich bietet ein integriertes Fristenmanagement automatische Erinnerungen an wichtige Termine und Fristen, was wiederum dazu beiträgt, unternehmerische Risiken zu reduzieren und Chancen optimal zu nutzen.

Insgesamt zeigt sich, dass digitales Vertragsmanagement nicht nur Effizienzsteigerungen ermöglicht, sondern auch die rechtliche und operative Sicherheit eines Unternehmens stärkt. Unternehmen, die auf diese Lösungen verzichten, laufen Gefahr, wichtige Verpflichtungen zu übersehen und dadurch erhebliche finanzielle oder rechtliche Nachteile zu erleiden.

Quelle und weitere Informationen: Fabasoft 4teamwork AG

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/vertragsmanagement-als-achillesverse-in-unternehmen/

Zehn Jahre Schweizer Filmpreis unter der Regie von Mjm.cc

Seit einem Jahrzehnt prägt die Agentur Mjm.cc den Schweizer Filmpreis inhaltlich, visuell und organisatorisch. Die Jubiläumsausgabe fand Ende März in Genf statt – mit starken Bildern, emotionalen Momenten und einer sorgfältig inszenierten Dramaturgie.

Das Team von Mjm.cc posiert nach dem Anlass mit dem Moderationsduo Licia Chery (im gestreiften, schwarz-weissen Kleid) und Patrick «Karpi» Karpiczenko (im blauen Anzug). (Bild: Eduard Meltzer)

Mit der Ausgabe 2025 des Schweizer Filmpreises feiert die Agentur Mjm.cc ein besonderes Jubiläum: Seit einem Jahrzehnt verantwortet das Team die Konzeption, Redaktion, das Branding und die Gesamtproduktion der Preisverleihung für das heimische Filmschaffen. Die diesjährige Gala fand im Bâtiment des Forces Motrices in Genf statt und bildete zugleich den zehnten Schweizer Filmpreis unter Leitung von Mjm.cc.

Die Show, moderiert vom Duo Licia Chery und Patrick «Karpi» Karpiczenko, zeichnete sich durch einen durchdachten Ablauf und eindrückliche Inszenierungen aus. Der wohl spektakulärste Moment war der Auftritt von Stuntman Oliver Keller, der brennend auf die Bühne trat. Für emotionale Tiefe sorgte die Ehrung von Regisseur Barbet Schroeder und Schauspielerin Bulle Ogier, die für ihr gemeinsames Lebenswerk mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurden.

Im Hintergrund sorgt ein erfahrenes Team dafür, dass das Event reibungslos abläuft. Projektleiterin Florence Noelpp erklärt: «Unser Ziel ist erreicht, wenn das Publikum einen unvergesslichen Abend erlebt – und dabei vergisst, wie viel Planung, Feinarbeit und Herzblut dahintersteckt.»

Das visuelle Konzept der Preisverleihung wurde von Creative Director Christoph Marti gemeinsam mit YK Animations entwickelt. Typografische Animationen trafen auf analog erzeugte, bewegte Farbflächen und formten eine Bildsprache, die das Kino als bewegte Kunst inszeniert. Die musikalische Untermalung stammt von den Geschwistern Baldenweg und wurde elektronisch neu interpretiert von Depeche-Mode-Komponist Kurt Uenala.

Die Agentur mit Sitz in Münchenstein plant bereits die nächste Ausgabe. CEO Martin J. Matt formuliert den Anspruch so: «Wir sehen unsere Aufgabe darin, Veranstaltungen wie den Schweizer Filmpreis stets im Wandel der Zeit zu denke – relevant, inspirierend und mit einer Prise Mut.»


Auftraggeber: Bundesamt für Kultur, SRG SSR, Association Quartz Genève Zürich. Verantwortliche Agentur: Mjm.cc, Produzent: Martin J. Matt, Projektleitung: Florence Noelpp, Inhalt: Dominique Rudin, Regie: Dani Lanz, Creative Director: Christoph Marti, Audio Design: Diego mit Nora und Lionel Baldenweg, Kurt Uenala, Visual Team: Andreas Quan und Eduard Meltzer, Medienarbeit: Emma Isolini, Diana Bolzonello Garnier, Social Media: Charlotte Voillequin, Mathias Noschis, Design: Anna-Lea Krieg, Lichtdesign: Roni Huber, Team: Jeanette Steiner, Loris Vernarelli, Fabian Zaehner.

Interessiert zu erfahren, wer die diesjährigen Schweizer Filmpreise mit nach Hause nehmen durften? Mehr dazu im Artikel auf Markt-kom.com.

Ein Tag im Leben eines Datacenter-Teams

Datacenter-Teams arbeiten hinter den Kulissen, sind aber entscheidend für die reibungslose Funktionsweise einer zunehmend vernetzten Welt. Juniper Networks, ein führender Anbieter von sicheren KI-nativen Netzwerkplattformen, beleuchtet den typischen Arbeitstag eines Datacenter-Spezialisten in der heutigen Zeit.

Die Arbeit von Datacenter-Teams wird immer mehr auch durch KI unterstützt. (Bild: Depositphotos.com)

In grossen Organisationen von Finanzdienstleistern bis hin zu Produktionsbetrieben tragen Rechenzentrumsspezialisten die Verantwortung für die Aufrechterhaltung kritischer Infrastrukturen. Sie können bei einem Ausfall zu erheblichen Verlusten führen, wie zwei Beispiele zeigen. Kommt es an einer Börse während der Hauptgeschäftszeiten zu Latenzproblemen, kann dies Auswirkungen auf mögliche Transaktionen in Milliardenhöhe haben. Und ein ausgefallenes Logistiksystem kann die Lieferkette und den Handel für mehrere Tage unterbrechen.

Die Vermeidung solcher Szenarien – sei es durch die Verhinderung von Ausfällen oder die schnelle Fehlerbehebung bei Störungen – gehören zu den zentralen Aufgaben von Verantwortlichen für Netzwerkinfrastrukturen. Sie sind dabei auch mit einer sich weiterentwickelnden IT-Landschaft konfrontiert, in der traditionelles Netzwerk-Know-how nahtlos mit modernsten KI- und Cloud-Technologien verschmelzen muss.

Alltag von Datacenter-Teams

Ein typischer Tag eines Datacenter-Spezialisten beginnt mit proaktiven Systemzustandsüberprüfungen, die früher stundenlang manuell durchgeführt werden mussten, heute aber durch den Einsatz von KI-gestützten Diagnosetools effizienter ablaufen. Im Laufe des Tages übernehmen diese Fachleute dann verschiedene Aufgaben innerhalb eines Frameworks, das gewissermassen den Datacenter-Lifecycle abdeckt. Dazu gehören:

  • Day-0-Planung: Die Netzwerk-Experten konzipieren Netzwerktopologien, legen Testverfahren fest und erstellen Entwürfe für eine skalierbare Infrastruktur. Ein wichtiges Hilfsmittel ist hierbei die Verwendung digitaler Zwillinge – virtueller Nachbildungen des Produktionsnetzes, die eine umfassende Simulation und Optimierung ermöglichen. Durch den Einsatz digitaler Zwillinge können Architekten Was-wäre-wenn-Szenarien untersuchen und Änderungen, Kapazitätserweiterungen oder die Integration von KI-Workloads testen, ohne die Stabilität der Live-Umgebung zu gefährden. Dieser Ansatz stellt sicher, dass die Architektur nicht nur robust, sondern auch anpassungsfähig ist, um die Innovationen von morgen zu unterstützen.
  • Day-1-Implementierung: In der Deployment-Phase werden zum Beispiel Switches angeschlossen, Konfigurationen implementiert und Tests durchgeführt. Dabei wird jede Verbindung überprüft, jede Konfiguration validiert und jedes System unter Last getestet und ausbalanciert, sodass ein einwandfreier Betrieb gewährleistet ist.
  • Day-2+-Operations: Im Rechenzentrumsmanagement sorgen die Teams für eine hohe Performance durch eine kontinuierliche Überwachung, eine schnelle Reaktion auf Anomalien und eine proaktive Optimierung. Sie nutzen die Automatisierung für Routineaufgaben und konzentrieren ihr Fachwissen auf strategische Verbesserungen und innovative Lösungen für neue Herausforderungen und Geschäftsanforderungen.

Wo KI unterstützend eingesetzt wird

Da aber die Grenzen des technologisch Machbaren zunehmend erweitert werden, ändert sich auch die Rolle von Rechenzentrumsexperten. Vor allem KI-gestützte Tools liefern dabei eine deutliche Entlastung. Sie bieten unter anderem:

  • Diagnose und Fehlerbehebung in Echtzeit: KI-Systeme können kontinuierlich Netzwerk-Traffic-Muster, Metriken der Applikationsperformance und Zustandsindikatoren der Infrastruktur analysieren. Dabei können sie potenzielle Probleme innerhalb von Millisekunden erkennen, noch bevor sie sich auf die Benutzererfahrung auswirken.
  • Vorausschauende Analytik: Fortschrittliche Algorithmen verarbeiten historische Daten und aktuelle Trends, um potenzielle System- und Kapazitätsengpässe oder Hardwareausfälle zu prognostizieren. So können Teams eine vorbeugende Wartung und Kapazitätsplanung mit hoher Genauigkeit durchführen.
  • Proaktive Problembehebung: Wenn potenzielle Probleme erkannt werden, können KI-Systeme automatisch Abhilfemaßnahmen einleiten oder dem Team detaillierte Empfehlungen zur Behebung geben. Dazu können das Rerouting des Datenverkehrs, die Anpassung der Ressourcenzuweisung oder die Initiierung von Failover-Verfahren gehören.

„KI-Tools werden das Fachwissen in Datacenter-Teams nicht ersetzen, aber sie befähigen sie, auf einem noch höheren Niveau zu arbeiten. Die Fachleute werden sicherstellen, dass KI effektiv implementiert wird, ihre Erkenntnisse interpretieren und einspringen, wenn die menschliche Intuition zur Lösung komplexer Herausforderungen erforderlich ist“, erklärt Manfred Felsenberg, Senior Director Data Center Global bei Juniper Networks.

Quelle: Juniper Networks

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/ein-tag-im-leben-eines-datacenter-teams/

Laservibrometrie: Schwingungen messen von der Produktentwicklung bis zur Qualitätssicherung

Die Analyse von Schwingungen an Bauteilen, Produkten oder Anlagen liefert nicht nur wertvolle Erkenntnisse für die Forschung und Entwicklung, sie bietet auch für die Qualitätssicherung in der Fertigung Potenzial für Verbesserungen. Die optische Laser-Schwingungsmessung erlaubt dabei als berührungsloses Messverfahren einen unverfälschten Blick auf die Schwingungen. Scanning Vibrometer ermöglichen sogar eine flächenhafte Analyse von Schwingungsamplituden beliebiger Oberflächen.

Messaufbau mit einem 3D Scanning Vibrometer bei einer Modalanalyse (Bild: Polytec GmbH)

Werden feste Stoffe mechanisch belastet oder elektrisch angeregt, verformen sie sich und fangen mehr oder weniger stark an zu schwingen. Diese Schwingungen sind abhängig von der Form, dem Material, der Anregung und vielen weiteren Faktoren. Um die Schwingungen berührungslos zu messen und zu analysieren, kommen Laservibrometer zum Einsatz. Diese werden genutzt, um in der Entwicklung verschiedene Designvarianten zu bewerten und Produkte zu optimieren. Aber auch in der Produktion können Abweichungen im Schwingungsverhalten auf Fehler im Produkt hinweisen.

Einsatzbereich der Laservibrometrie

Bei der vibroakustischen Güteprüfung tastet ein Laser-Doppler-Vibrometer Objekte berührungslos und präzise auf praktisch allen Oberflächen auf Schwingungen ab (Bild oben). Dabei werden Messdaten wie Frequenzgang sowie Resonanzfrequenz, Impulsantwort und Daten über Dämpfungseigenschaften gewonnen. Durch die optische Messung mit Laserlicht entsteht eine Karte der Amplitudenverteilung der Schwingungen, und zwar ohne das Messobjekt z.B. durch Berührungen oder Massebeladungen (wie bei Beschleunigungsaufnehmern) zu beeinflussen. Das Verfahren eignet sich für nahezu jede schwingungstechnische Fragestellung in Forschung, Entwicklung, Produktion und Zustandsüberwachung bzw. Qualitätssicherung und für Objekte unterschiedlicher Größe: von ganzen Autokarosserien, grossen Luft- und Raumfahrtteilen über Motoren und Aktuatoren bis hin zu Mikrobausteinen wie MEMS oder biomedizinischen Proben und Komponenten im Mikrometerbereich. Je nach Aufgabenstellung und Sensorausführung können Schwingungen bis in den GHz-Bereich detektiert werden, oder wie beim neuen VibroScan für Flächenscan werden Frequenzen volldigital bis 32 MHz aufgenommen.

Gewünschte Schwingungen optimieren

Nicht überall sind Schwingungen unerwünscht. Wir alle schätzen den Vibrationsalarm in Handys oder benutzen elektrische Zahnbürsten. In zahlreichen Anwendungen gilt es, das beste Produktdesign zu finden, damit Schwingungen optimal ihren Zweck erfüllen. Hier kommen Scanning-Vibrometer zum Einsatz, die eine flächenhafte Schwingungsanalyse erstellen. Anwendungen finden sich in der Industrie beispielsweise bei Schwingförderern oder auch bei Steuer- und Bedienpanelen. Auch hochwertige Verpackungsanlagen und industrielle Fügeverfahren, die mit Ultraschallschweissverfahren arbeiten, lassen sich mithilfe einer Schwingungsanalyse schneller entwickeln oder im Betrieb überprüfen und optimieren. Eine weitere Anwendung ist der „Vibrationstransport“ von Flüssigkeitströpfchen, beispielsweise in der medizinischen Analytik. Doch auch bei Konsumgütern ist die Schwingungsanalyse eine sichere Methode, um hochwertige Produkte zu entwickeln: Die Schwingung einer Lautsprechermembran, die für den Klang einer Lautsprecherbox sorgt, lässt sich analysieren und verbessern. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an weniger offensichtlichen Anwendungen wie beispielsweise Lüfter, Computergehäuse, Medizinprodukte und auch bei Fertigungsanlagen spielen Körperschall und damit Vibrationen eine grosse Rolle.

Null-Fehler-Produktion von Wälzlagern mit einem Industrie-Laservibrometer IVS-500. (Bild: Polytec GmbH)

Unerwünschte Schwingungen minimieren

Abweichungen bei Schwingungen eines Objektes von den Sollvorgaben erlauben Rückschlüsse auf die Laufruhe von Antrieben, Fertigungsabweichungen in der Produktion, beginnenden Lager-Verschleiss und viele andere Fehler. Hier kann Vibrometrie inline zur Qualitätssicherung eingesetzt werden. Voraussetzung ist, dass der Sensor schnell und präzise Schwingungen detektieren und auswerten kann und das Messsystem sich möglichst einfach in eine Produktionsanlage integrieren lässt. Die Vibrometer von Polytec unterstützen dafür verschiedene Schnittstellen wie COM/DCOM, bieten eine interne Makrosprache und stellen eine API zur Programmierung zur Verfügung. Die Messdaten werden dabei in der Regel über TCP/IP Ethernet übertragen. Für eine reibungslose Integration bietet Polytec ausserdem umfangreiche Tools und Beispiele.

Abweichungen messen, aber wo?

Werden Schwingungsmessungen zur Qualitätskontrolle eingesetzt, stellen sich die Fragen: Wo findet man präzise Messpunkte für eine zuverlässige Qualitätssicherung, um Abweichungen zu identifizieren und Ausschuss zu minimieren? Bei welcher Oberfläche kann man anhand von Abweichungen welche Schlüsse ziehen? Laser-Doppler-Vibrometer bieten hier schon bei der Entwicklung der vorgesehenen Testmethode gute Hinweise: So können schon in der Entwicklung die besten Messpunkte und Flächen gefunden werden, um die spezifischen Eigenschaften oder mögliche Fehler durch ihr Schwingungsverhalten anzuzeigen. Dadurch kann man an einem aussagkräftigen Amplitudenhöchstpunkt messen, das spart Zeitaufwand bei der Inbetriebnahme und sichert aussagekräftige Qualitätsdaten zu den Produkten.

Signal-Rauschabstand verbessern

Messoberflächen sind in der Praxis meist optisch rau. Das Licht wird also nicht nur reflektiert, sondern auch gestreut. Es enthält dunkle und helle Bereiche, sogenannte Speckles. Dieser Effekt führt zu Schwankungen der Lichtintensität am Photodetektor und bei optischen Messungen zu breitbandigem Rauschen und unerwünschten Signalaussetzern. Oft sind daher mehrere Messungen oder eine hohe Anzahl an Mittelungen für ein gutes Ergebnis notwendig. Polytec löst dieses Problem mit der QTec-Technologie, die auf mehrere Photodetektoren setzt und so das Signal-Rauschverhältnis drastisch verbessert. Dazu verwenden QTec-Vibrometer ein innovatives Mehrkanal-Interferometer mit Empfangsdiversität. Es bündelt die besten Messwerte aus verschiedenen Perspektiven und rekombiniert sie für ein konsistentes Messergebnis. Jeder Detektor ist ein Beobachter des Messpunkts mit eigener Perspektive und sieht ein eigenes zufälliges Speckle-Muster (Bild unten). Die Kombination der Signale von den räumlich verteilten Detektoren ergibt dann automatisch bei jeder einzelnen Messung einen statistisch stabilen Signalpegel, unabhängig von der Messoberfläche. Mit dieser neuen Methode kann man bis zu zehnmal schneller messen, da eine Messung ausreicht und keine weiteren Mittelungen mehr erforderlich sind.

Rauschreduktion mit und ohne QTec (Bild: Polytec GmbH)

Neue Messmöglichkeiten

Um große wie kleinste Teile in kürzester Zeit zu messen, bietet RoboVib® kombiniert mit VibroScan QTec Xtra 3D eine vollautomatische experimentelle Modalanalyse. Dabei wird das Scanning-Vibrometer an einem Roboterarm montiert und über das Objekt, bspw. eine Fahrzeugkarosserie, bewegt. Das reduziert die Prüfzeit selbst bei komplexen 3D-Bauteilen von Tagen oder gar Wochen auf nur wenige Stunden durch umfassende 360°-Messungen. Für kleinere Teile automatisiert RotoVib® seit 2024 die experimentelle Ganzkörper-Modalanalyse. Hier dreht sich das Messobjekt auf einem Drehteller um die eigene Achse. Durch die automatische Neupositionierung wird der Prüfling automatisiert von allen Seiten gemessen. Aufgrund der mühelosen Einrichtung sparen Anwender auch hier wertvolle Messzeit.

Soll für bestimmte Anwendungen durch eine Wasserschicht gemessen werden, muss die Wellenlänge des Lasers auf das Medium Wasser abgestimmt sein. Polytec bietet dafür beim neuesten Produkt VibroScan QTec Neo einen HeNe-Laser im Messkopf, dessen Wellenlänge nicht vom Wasser absorbiert wird. Damit können nun beispielsweise für eine Kalibrierung Schallfeldanalysen von Hydrophonen (Unterwassermikrofonen) oder Komponenten von medizinischen Ultraschallanwendungen unter Wasser genau so einfach durchgeführt werden wie im Medium Luft. Auch hier verkürzt die QTec-Technologie durch Dropout Minimierung die Messzeit drastisch.

Messungen vor Ort, beispielsweise durch einen Dienstleister, benötigen zudem kompakte Messgeräte, die einfach transportiert und installiert werden können. Die modernen VibroScan-Systeme für Flächenmessung sind im Schnitt rund 50% kleiner als die 1D-Vorgängermodelle. Besonders bei Flugreisen kann so das Messgerät auch als Gepäckstück mitreisen. Auch KI-Funktionalität findet durch die zugehörige PSV-Software (Polytec Scanning Vibrometer) Eingang in die Vibrationsmessung. Das erhöht die Benutzerfreundlichkeit und reduziert die Einrichtungszeit für die Messung beispielsweise durch automatische Objekterkennung und 3D-Abgleich. Auch der Schulungssaufwand für den Benutzer wird so deutlich reduziert.

Quelle und weitere Informationen: Polytec

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/laservibrometrie-schwingungen-messen-von-der-produktentwicklung-bis-zur-qualitaetssicherung/

Qualitätskontrolle, Datenverwaltung und Lieferkette als wichtigste KI-Use Cases

Die Trendstudie „Digital 2030“ von valantic und Handelsblatt Research Institute zeigt die wichtigsten Use Cases von KI in der Praxis: Qualitätskontrolle, Datenverwaltung und Lieferkette.

Es gibt immer mehr KI-Use Cases – vor allem im Qualitäts- und Datenmanagement. (Bild: Depositphotos.com)

Künstliche Intelligenz unterstützt die Prozesse von DACH-Unternehmen inzwischen auf vielfältige Weise. Welche Anwendungsfälle für die Unternehmen dabei besonders wichtig sind und welche Rolle hierbei die Branchenzugehörigkeit spielt, hat das Digital Consulting-, Solutions- und Software-Haus valantic in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute (HRI) untersucht. Es zeigt sich: Vor allem bei der Qualitätskontrolle sowie der automatisierte Daten- und Dokumentenverwaltung stehen KI-Anwendungen bei den Unternehmen bereits hoch im Kurs. Auch die Lieferkettenoptimierung mit KI ist für viele ein wichtiges Einsatzfeld.

valantic und das HRI haben rund 700 Entscheider:innen aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dazu befragt, welche Mehrwerte diese mit dem Einsatz von KI-Anwendungen innerhalb ihrer Geschäftsprozesse (Applied AI) bereits erzielen. Zwei von drei Unternehmen berichten demnach bereits von messbaren Benefits auf Basis von KI-Anwendungen – etwa in Form von Effizienzgewinnen, Material- und Kostensenkungen oder Umsatz- und Profitabilitätssteigerungen. Zusätzlich ging die Studie der Frage nach, welche Relevanz diese verschiedenen Anwendungsfällen beimessen.

Welche Anwendungsfälle sind besonders wichtig?

Die Auftraggeberin der Studie hatte im Rahmen der Befragung 14 Use-Case-Cluster voneinander differenziert und die Teilnehmenden gefragt, welche dieser Anwendungsbereiche für das eigene Unternehmen am wichtigsten sind. Den folgenden fünf Clustern haben die Befragten die höchste Relevanz beigemessen:

  1. Qualitätskontrolle: Mängel identifizieren und Produktqualität mittels visueller oder anderer sensorischer Inspektionen sicherstellen.
  2. Dokumenten- und Datenverwaltung: Informationen aus Dokumenten und Datensätzen in grossen Mengen, automatisiert und in hoher Qualität extrahieren, verarbeiten und verwalten.
  3. Optimierung der Lieferkette: z. B. präzise Nachfragevorhersage, Optimierung von Lieferwegen, Reduktion von Lagerbestand, optimierte Fertigungs- und Logistikplanung.
  4. Robotik & Smart Products: Automatisierung von Produktfunktionen; Zusammenspiel von Sensorik, Steuerung und Logik für eigenständiges Funktionieren und Optimieren von Hardware-Produkten.
  5. Automatisierung im Kundenservice: Chatbots und virtuelle Assistenten zur Bearbeitung von Kundenanfragen und zur Bereitstellung von Support.

KI-gestützte Erstellung von Medieninhalten noch mit geringerer Relevanz

Während die Top 5 der KI-Use Cases jeweils von rund einem Drittel der Befragten als am wichtigsten für das eigene Unternehmen benannt wird, messen die C-Level-Entscheider:innen klassischen Use Cases der generativen KI bislang noch eine vergleichsweise geringe Bedeutung bei. So war das Erzeugen von kreativen Inhalten (Bild, Text, Ton oder Video) nur für knapp jeden Fünften (19 Prozent) einer der wichtigsten Einsatzbereiche für KI-Anwendungen im eigenen Unternehmen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Welchen Einsatzgebieten für KI-Anwendungen die höchste Relevanz zugeordnet wird, variiert abhängig von der Branchenzugehörigkeit der Unternehmen. So messen etwa Unternehmen aus Industriebranchen wie Automotive, Getränke- und Lebensmittelherstellung oder Produktion allgemein der Qualitätskontrolle durch KI eine hohe Bedeutung bei, während im Bereich Gesundheitswesen und Pharma die meisten Entscheider:innen die Dokumenten- und Datenverwaltung als wichtigen Use Case bezeichnen. Der meistgenannte Use Case in der Branche Handel und Konsumgüter ist die Optimierung der Lieferkette. Hingegen ist bei Versorgerunternehmen der Ein- und Verkauf äusserst wichtig, sodass hier viele Befragte die Preisoptimierung als wichtige Anwendung nennen.

Laurenz Kirchner, Managing Director und Data & AI Practice Lead bei valantic, sagt: „Unsere Studie zeigt, dass KI längst keine Zukunftsvision mehr ist, sondern in vielen Unternehmen aktiv genutzt wird. Hierbei rückt für viele Unternehmen die Frage in den Fokus, welche Anwendungsbereiche im eigenen Unternehmen die grössten Benefits bieten. Entscheider:innen müssen Use Cases mit echtem Mehrwert priorisieren und KI-Initiativen strategisch verankern. Ohne klare Ziele, Priorisierung und Integration in die Unternehmensstrategie bleibt der Mehrwert aus.“

Quelle: valantic

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«Der Wechsel zwischen den Welten verlangt Empathie und Anpassungsfähigkeit»

Das Gastrounternehmen Tibits holt mit Regula Bührer Fecker eine erfahrene Markenstrategin in den Verwaltungsrat. Im Interview mit m&k spricht sie über ihre neue Rolle, über wirksame Kommunikation in Zeiten des Wandels – und warum Werbeauftraggebende wieder mehr Mut und Selbstvertrauen brauchen.

(Bild: zVg.)

Als erfahrene Verwaltungsrätin und Unternehmerin bringt Bührer Fecker fundiertes Wissen in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie ein tiefes Verständnis für Konsument:innen und gesellschaftliche Trends mit. Ihre Perspektive soll Tibits dabei unterstützen, auch in Zukunft innovativ zu bleiben und neue Chancen im wachsenden Markt für pflanzenbasierte Ernährung zu nutzen.

«Wir freuen uns sehr, mit Regula Bührer Fecker eine herausragende Persönlichkeit mit an Bord zu haben. Ihre Erfahrung und ihr Gespür für zeitgemässe Entwicklungen sind für Tibits von grossem Wert, insbesondere in einer Zeit, in der nachhaltige Ernährung und bewusster Konsum immer mehr an Bedeutung gewinnen», sagt Daniel Frei, Verwaltungsratspräsident von Tibits.

Im folgenden Interview spricht Regula Bührer Fecker über ihren neuen Verwaltungsrats-Mandat, ihre Perspektive auf die Marke Tibits und die Chancen für Unternehmen im Bereich nachhaltiger Gastronomie.

 

m&k: Regula Bührer Fecker, Sie sind neu im Verwaltungsrat bei Tibits. Was hat Sie motiviert, dort Einsitz zu nehmen?

Die Vision von Tibits begeistert mich seit der Gründung: vegetarische und vegane Ernährung nicht nur breitflächig verfügbar, sondern auch genussvoll und selbstverständlich zu machen. Dass ich diese Mission künftig im Verwaltungsrat mit meinen Kolleg:innen mitgestalten darf, freut mich sehr.

 

Bei welchen Herausforderungen können Sie mit Rat und Tat zur Seite stehen?

Bei allem, was Tibits beschäftigt. Die Aufgabe wird sehr vielseitig und spannend.

 

Sie prägen die Schweizer Werbebranche schon seit Jahrzehnten. Was hat Sie dazu motiviert, den Weg der Kommunikationsstrategie einzuschlagen?

Als ich in die Werbung einstieg, wusste ich noch gar nicht, dass es «Strategie» als eigene Disziplin überhaupt gibt. Auch bei einem meiner ersten Arbeitgeber – Jung von Matt, damals noch «Honegger von Matt» – gab es um das Jahr 2000 herum keine dezidierten Strateg:innen. Es waren strategieaffine Berater:innen, die Briefings, Konzepte und Präsentationen entwickelten. Genau dieser Teil hat mich von Anfang an fasziniert. Also habe ich mich darauf fokussiert: mich weitergebildet, Auslandserfahrung gesammelt und das strategische Denken konsequent vertieft.

 

Ihr Ansatz basiert auf menschennahen Insights und innovativen Konzepten. Wie finden Sie die Balance zwischen kreativer Innovation und der Notwendigkeit, die Zielgruppen effektiv anzusprechen?

Für mich ist klar: Die Relevanz für die Zielgruppe ist nicht verhandelbar. Der Spielraum für Kreativität liegt darin, wie wir die Menschen erreichen. Innovation entsteht oft dann, wenn wir genau hinschauen, was Menschen wirklich bewegt – und dann einen überraschenden, neuen Weg finden, darauf zu antworten.

 

In Ihrer Karriere haben Sie zahlreiche Unternehmen unterstützt – von Startups bis zu grossen Konzernen. Welche Herausforderung sehen Sie bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien für unterschiedliche Unternehmensgrössen?

Ich mag den Wechsel zwischen den Welten – aber er verlangt Empathie und Anpassungsfähigkeit. Man muss sich jeweils neu hineindenken: in die Kultur, die Ressourcen, die Zielbilder. Es gibt immer Wettbewerber mit grösseren Budgets oder Branchen mit lauteren Stimmen. Meine Aufgabe ist es, Organisationen zu zeigen, wie viel sie mit ihren Mitteln bewirken können – und wie Mut diese Mittel potenziert.

 

Sie werden als eine der scharfsinnigsten und kreativsten Werberinnen der Schweiz beschrieben. Welche Eigenschaften sind aus Ihrer Sicht entscheidend für den Erfolg in der Branche?

Den Mut, etwas auf den Punkt zu bringen, der eigenen Meinung zu trauen und sich damit zu exponieren. Ohne gleich beim ersten Gegenwind einzuknicken.

 

Sie betonen immer wieder den Aspekt der Menschlichkeit in der Kommunikation. Wie definieren Sie diesen Begriff – und warum ist er so wichtig für den Erfolg von Marken?

Menschlichkeit heisst, Resonanz auszulösen. Die besten Kampagnen berühren uns – sie bringen eine innere Saite zum Klingen. Dafür braucht es Feingespür für Zeitgeist und Zwischentöne, für echte Bedürfnisse.

 

Ihre Arbeit beinhaltet oft die Begleitung von Transformationsprozessen in Unternehmen. Welche Rolle spielt Kommunikation für einen erfolgreichen Change?

Eine zentrale. Veränderung löst Unsicherheit aus – gute Kommunikation kann Orientierung geben, Vertrauen schaffen und Energie freisetzen. Wenn sie ehrlich, klar und nah an den Menschen ist, wird sie zum Hebel für echte Veränderung.

 

Ihr Unternehmen, La Stratégiste, ist bekannt für massgeschneiderte Lösungen. Können Sie uns bereits ein Beispiel für ein besonders herausforderndes Projekt nennen?

Nein, das ist noch zu früh. Ich bin vor zwei Monaten gestartet.

 

Sie werden als Vorbild für junge Frauen in der Branche gefeiert. Welche Rolle spielt Mentoring in Ihrer Arbeit, und wie fördern Sie junge Talente?

Vielen Dank für die schönen Worte. Ich denke, ich kann gut zuhören und die Dinge auf den Punkt bringen, auch wenn’s vielleicht mal weh tut. Wenn dieser Punkt überwunden ist, geht es darum, gemeinsam in Lösungen zu denken, die zum Gegenüber und zur Herausforderung passen.

 

Sie haben ein feines Gespür für gesellschaftliche Trends. Welche Trends sehen Sie in der Kommunikationsbranche, die Unternehmen in den nächsten Jahren berücksichtigen sollten?

Viele Unternehmen stecken in einem Performance-Korsett fest – alles ist auf kurzfristige KPIs getrimmt, die Gelder zu stark im Silicon Valley gebunden. Dabei bleiben der langfristige Markenaufbau und die Connection zur Schweizer Öffentlichkeit auf der Strecke. Ich glaube, Schweizer Werbeauftraggebende brauchen dringend eine neue Balance zwischen Performance und lokaler Relevanz. Und wieder mehr Selbstvertrauen und Mut.

 

Was sind die Werte, die Sie bei «La Stratégiste» tagtäglich leben und in Ihre Arbeit einbringen – und wie spiegeln sich diese in den Projekten wider?

Es macht mich glücklich, wenn die Kund:innen beim Verabschieden sagen, dass wir gemeinsam etwas lösen konnten und mein Beitrag ihnen spürbar geholfen hat.

Jung von Matt Impact steigt bei The Generation Media ein

Mit dem Einstieg bei The Generation Media erweitert Jung von Matt Impact seine Media-Expertise über alle Kanäle hinweg. Die beiden Agenturen arbeiten bereits seit Längerem erfolgreich zusammen – nun wird die Partnerschaft formalisiert.

Benjamin Herz, Managing Partner bei Jung von Matt Impact, Petra Kreussler, VRP von The Generation Media, Matthias Städeli, Geschäftsführer von The Generation Media, und Dominik Habermacher, Managing Partner bei Jung von Matt Impact (v.l.n.r.). (Bild: zVg.)

Jung von Matt Impact steigt bei der Zürcher Agentur The Generation Media ein. Der Schritt markiert die Fortsetzung einer über Jahre gewachsenen Zusammenarbeit, in deren Rahmen bereits über zehn gemeinsame Kund:innenmandate betreut werden. Dabei bringen beide Agenturen unterschiedliche Stärken ein: Jung von Matt Impact steht für digitale Marketinglösungen, während The Generation Media einen breiten All-Media-Ansatz verfolgt.

Kund:innen sollen durch den Zusammenschluss von einer kanalübergreifenden Beratung und Umsetzung profitieren – von Social Media über Display und Video bis hin zu klassischen Medien und Performance-Marketing. Die 27 involvierten Fachpersonen arbeiten an zwei Standorten in eingespielten Teams weiter.

Im Zuge der Beteiligung übernimmt Jung von Matt Impact Anteile an The Generation Media. Die beiden Agenturen behalten jedoch ihren «Boutique-Charakter» und ihre operativen Strukturen bei, wie es in der gemeinsamen Mitteilung heisst. Matthias Städeli wird Geschäftsführer von The Generation Media, Petra Kreussler bleibt Präsidentin des Verwaltungsrates.

«Jung von Matt Impact ist wie The Generation Media ganz dem Kund:innenerfolg verpflichtet. Der Anspruch, jeden Tag höchste Qualität zu generieren, verbindet uns», sagt Kreussler. Auch Benjamin Herz, Managing Partner von Jung von Matt Impact, betont die strategische Ergänzung: «Wir verbinden mit diesem Schritt zwei Mediaagenturen so, dass sie sich in ihren Leistungen für unsere Kund:innen ideal ergänzen: Das digitale Power House Jung von Matt Impact mit dem All-Media-Ansatz von The Generation Media.»

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