Skyguide setzt neue Standards für umweltbewusste Flugsicherung

Skyguide ist für ihr ökologisches Engagement ausgezeichnet worden. Als nach eigenen Angaben erste Flugsicherung weltweit hat sie die Reifestufe 3 eines internationalen Umweltprogramms erreicht. Das Schweizer Unternehmen setzt damit einen globalen Massstab für Umweltverantwortung in der Flugsicherungsbranche, wie es dazu heisst.

Skyguide mit CEO Alex Bristol (rechts) erhält die Glückwünsche zum Erreichen der dritten Anerkennungsstufe im GreenATM-Programm. (Bild: zVg / Skyguide)

Die Schweizer Flugsicherung Skyguide hat für ihr Umweltengagement eine Anerkennung erhalten: Als erstes Flugsicherungsunternehmen weltweit hat sie die sogenannte vollständige Reifestufe 3 des internationalen Umwelt-Programms «GreenATM» (mehr dazu unten) erreicht. Skyguide will damit unterstreichen, dass Umweltbewusstsein ein integraler Bestandteil ihrer Unternehmenskultur ist. Diese Einstufung hat der internationale Branchenverband der Flugsicherungen (CANSO) vorgenommen. Er würdigt damit Skyguides führende Rolle in der nachhaltigen Entwicklung der Flugsicherung – in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus. «Diese Anerkennung ist ein Beweis dafür, dass Innovation und ökologische Verantwortung in der Luftfahrt durchaus Hand in Hand gehen können», sagt Alex Bristol, CEO von Skyguide.

Flugwege spielen eine bedeutende Rolle

Im Jahr 2023 erhielt Skyguide als erste Flugsicherung überhaupt eine GreenATM-Anerkennung. Dabei spielen die Verkehrswege eine bedeutende Rolle, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flugzeuge täglich leiten. Während früher ein Netz von grossen Luftstrassen den Schweizer Himmel durchzogen, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flieger leiteten, herrscht heute für die Piloten eine viel freiere Routenwahl. «Für die Fluggesellschaften bedeutet dies, dass sie sich für direktere Wege entscheiden können – und so weniger Treibstoff tanken müssen», sagt Bristol. Das wirkt sich gleich doppelt auf den CO2-Austoss aus: Kürzere Wege erfordern weniger Energie. Zudem ist eine Maschine leichter, die weniger Treibstoff mitführt – und braucht daher weniger Kerosin.

Diese erste ökologische Anerkennung erlangte Skyguide damals auch dank energieeffizienter Infrastruktur und des Umweltbewusstseins ihrer Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Tätigkeiten. Weitere Beispiele für das ökologische Engagement von Skyguide sind:

  • die Teilnahme an der Initiative des Bundes «Vorbild Energie und Klima»,
  • die Förderung der direkten und freieren Routenwahl im Flugverkehr
  • die aktive Einbindung von Mitarbeitenden und Partnern in Umweltprojekte

«Die Auszeichnung von 2023 war für uns erst der Anfang», blickt Bristol zurück. Denn: Nach der Einstufung müssen die Flugsicherungen über zwei Jahre hinweg belegen, dass sie ihr Engagement für die Umwelt nachhaltig verstärken. Nur so erlangen sie die volle Anerkennung auf der jeweiligen ökologischen Reifestufe.

Drohnen statt Flugzeuge vermessen die Navigationsanlagen

So hat Skyguide seit 2023 ihre Bemühungen weiter verstärkt und nimmt beispielsweise eine Vorreiterrolle ein, wenn es um die regelmässig nötigen Vermessungsflüge geht. Dabei kalibrieren
Techniker beispielsweise die Instrumente der Landesysteme der Flugplätze. «Wir nutzen dafür wo möglich kein Vermessungsflugzeug mehr, sondern setzen auf eine Drohne», sagt der Skyguide-Chef. Dies ist eine Massnahme, die sich auf den ökologischen Fussabdruck auswirkt.

Dies hat letztlich dazu geführt, dass nach mehreren erfolgreich durchlaufenen Audits CANSO die ökologische Reifestufe 3 der Schweizer Flugsicherung bestätigen konnte – was noch keinem anderen Flugsicherungsdienstleister gelungen ist, wie Skyguide nicht ohne Stolz mitteilt. Für CEO Alex Bristol ist allerdings klar: «Diese Anerkennung stellt für uns zweifelsohne einen wichtigen Schritt dar und widerspiegelt unser Engagement für die Nachhaltigkeit. Wir verstehen sie allerdings nicht als Endziel, sondern vielmehr als Etappe, um uns und unsere Pionierarbeit
weiterzuentwickeln.» So will Skyguide ihr Engagement für klimafreundlichere Flugwege weiter verstärken. Verbesserungspotenzial sieht Bristol etwa bei den An- und Abflügen. «Statt wie heute die Maschinen treppenartig aufsteigen oder absinken zu lassen, wollen wir sie vermehrt auf einer kontinuierlich steigenden oder sinkenden Route führen», sagt Bristol. Das wirkt sich positiv auf den Treibstoffverbrauch aus.

Quelle und weitere Informationen: Skyguide

GreenATM, ein Umweltstandard für Flugsicherungen

Das GreenATM-Programm wurde 2022 von CANSO ins Leben gerufen, um die Umweltleistung von Flugsicherungen weltweit vergleichbar zu machen und gezielt zu verbessern, indem sich Flugsicherungsunternehmen austauschen. Es bewertet, wie umweltfreundlich Flugsicherungsunternehmen arbeiten – sowohl in ihren eigenen Abläufen als auch in der Steuerung des Flugverkehrs. Überprüft werden 24 Themenfelder, darunter Infrastruktur, Betrieb, Energieverbrauch, Beschaffung und Governance. Unabhängige Auditoren beurteilen die teilnehmenden Flugsicherungen und klassieren ihre Umweltleistungen in eine von fünf Reifestufen des Programms. Weiterführende Infos: Green ATM Environmental Accreditation Programme – CANSO

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Control 2025 vermeldet erfolgreichen Messe-Abschluss

Die Control 2025 in Stuttgart war ein voller Erfolg für die QS-Branche. Dies melden sowohl zufriedene Aussteller wie auch der Veranstalter nach Messe-Abschluss.

Der „Control Quality Talk“ stiess auf grosses Interesse an der diesjährigen QS-Fachmesse Control. (Bild: Control / Schall Messen GmbH)

Die Control 2025 ist am 9. Mai in Stuttgart erfolgreich zu Ende gegangen. Viele zufriedene Aussteller resümieren die vier Messetage in vier vollen Messehallen: „Die Control ist einer der wichtigsten Branchentreffs“, konstatierte zum Beispiel Nadeem Sawani, Vice President Sales EMEA bei Mahr. Er hob die Control als ideale Plattform hervor, um Innovationen zu zeigen und sich mit den Kunden auszutauschen. Auch Manuel Müller, Senior Product Marketing Manager bei Hexagon Manufacturing Intelligence Germany betonte: „Die Control ist für uns der wichtigste Treffpunkt der Messtechnik-Branche.“ Fachbesucher können hier Systeme nicht nur in Augenschein nehmen, sondern auch live testen. Zufrieden zeigte sich auch Dr. Raoul Christoph, stellvertretender Geschäftsführer bei Werth Messtechnik: „Die Control bleibt die wichtigste Fachmesse für die Qualitätssicherung.“ Florian Schwarz, CEO der CAQ AG Factory Systems und langjähriger Control-Aussteller, lobte die Control zudem als eine Super-Teambuildingmaßnahme.“

Positives Messefazit in allen Reihen

„Wir freuen uns, dass so viele Branchenbeteiligte die Control 2025 genutzt haben“, sagt Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall, nach Messe-Abschluss. „Es hat sich bestätigt, dass gerade unter angespannten und schwierigen Umständen die Suche nach zukunftsweisenden Lösungen besonders gross ist. Es geht um Wirtschaftlichkeit und um Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb sind Kostensenkung, Prozessverbesserung, Effizienz und Ressourcenschonung existenziell wichtige Themen für alle. Gerade hier sind neue Technologien beim Messen und Prüfen, bei der Inspektion und Qualitätssicherung unverzichtbar.“

„Die mit 36 Prozent hohe Internationalität hat einmal mehr bewiesen, dass die Control weltweite Wirkung hat und über alle Branchen hinweg Beachtung findet“, stellt auch Fabian Krüger, Projektleiter der Control beim Messeunternehmen P. E. Schall fest. „Auf keiner anderen Messe bekommen Besucher einen derart umfassenden Überblick über Möglichkeiten und Technologien für die Qualitätssicherung. Das Ziel der Prozessverbesserung verfolgen alle Unternehmen jeglicher Branchen, und hier konnte die Control 2025 wertvolle und zukunftsweisende Impulse setzen.“

QS zunehmend wichtig bei der Produktion

Im Fokus der Produktherstellung stehen Effizienz, Produktivität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Moderne Messsysteme mit höherer Leistung und höherer Präzision unterstützen massgeblich bei der Prozessoptimierung und Ausschussvermeidung, deshalb spielt die Qualitätssicherung (QS) in der Produktion eine immer grösser werdende Rolle. Zu den Trends gehört der Umstieg von bewährten taktilen Messvorgängen hin zu optischen Messtechniken. Dass die berührungslose Messtechnik an Bedeutung gewinnt, bewies das grosse Interesse an der Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“ des Fraunhofer-Geschäftsbereichs Vision, die in diesem Jahr bereits zum 19. Mal durchgeführt wurde. An zentraler Stelle erlebten Fachbesucher übersichtlich und kompakt beispielsweise Systeme der Inline-3D-Mikroskopie, Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitung, Thermographie, vollautomatische Prüfstationen in der Kleinserienfertigung sowie komplette berührungslose Mess- und Prüfsysteme.

Erster „Control Quality Talk“ war Highlight und Publikumsmagnet

Ein zentraler Trend bei der QS ist die zunehmende Automatisierung, Flexibilisierung und Skalierbarkeit von Inspektions- und Prüfprozessen, nicht zuletzt auch durch KI-gestützte Bildverarbeitungssysteme. Insgesamt weckten Systeme mit Künstlicher Intelligenz eine grosses Besucherinteresse. Das war eindrucksvoll zu erleben bei der Diskussionsrunde „Control Quality Talk“, die der Messeveranstalter in diesem Jahr als neues Format ins Leben gerufen hatte. Eine moderierte Expertenrunde diskutierte über „KI in der QS – Wird die Zukunft fehlerfrei?“, namentlich Dr.-Ing. Ira Effenberger, Forschungsbereichsleiterin Künstliche Intelligenz und Maschinelles Sehen am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Dr.-Ing. Ralf Christoph, Geschäftsführer und Inhaber von Werth Messtechnik, Florian Schwarz, CEO CAQ AG Factory Systems, Dr. Christian Wojek, Head of AI, Zeiss IQS, sowie Dr. Timo Bernthaler, Geschäftsführer Matworks. Das Veranstaltungsdebüt stiess auf grosse Resonanz beim Publikum, das sich aktiv und engagiert an der Diskussion beteiligte.

Ebenfalls grosses Interesse weckte Prof. Dr. Daniel Carl vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM mit seinem Vortrag über „Wertschöpfung in der Messtechnik“ zur Messeeröffnung. Moderne Messtechniken unterschiedlicher Integrationslevel – inline, in-Machine oder in-Process – fördern massgeblich die Geschwindigkeit und Präzision der Produktprüfung. Es resultieren Ausschussvermeidung, Ressourcenschonung und Kosteneinsparung und somit ein direkter Gewinn an Wertschöpfung. Vor allem moderne 3D-Messtechniken wie die Digitale Holographie sind auf dem Vormarsch.

Die Control bleibt die wichtigste internationale Veranstaltung der QS-Branche

„Die Entwicklung der Mess- und Prüfsysteme zur Qualitätssicherung ist rasant“, resümiert Projektleiter Fabian Krüger. „Automatisierte und flexible Inspektionssysteme, das automatische Messdatenmanagement samt Dokumentation sowie eine automatische Datenanalyse führen zu noch mehr Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit beim Messen und Prüfen. Daraus resultieren eine effizientere Fertigung, mehr Produktivität, weniger Materialverschwendung und weniger Kosten. Die QS-Branche geht diesen Weg konsequent weiter, und wir freuen uns, mit der Control diese hochinteressante Entwicklung weiter zu begleiten.“ „Die Control bleibt die wichtigste internationale Branchenveranstaltung zum Thema Qualitätssicherung“, stellt Bettina Schall fest und kündigt an: „Bereits 2026 wird es eine Erweiterung des Veranstaltungsformats geben, das Fachwissen und Branchenneuheiten komprimiert aufbereitet und kompakt auf den Punkt bringt. Die QS-Expertencommunity wird durch dieses ergänzende Control-Format von einem hohen Nutzen, höherer Wirtschaftlichkeit und einer attraktiven Businesswirkung profitieren.“

Die nächste 38. Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung – findet vom 27. bis 30. April 2027 statt.

Quelle und weitere Informationen: www.control-messe.de

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Electrolux startet Roadshow mit begehbarer Waschmaschine

Ab Mai 2025 schickt Electrolux die «grösste Waschmaschine der Schweiz» auf Tournee. Eine über vier Meter hohe Waschmaschine tourt als begehbarer Ausstellungsraum durch sechs Städte.

(Bilder: zVg.)

Mit der Roadshow will Electrolux den Konsument:innen in urbanen Zentren seine Top-Produkte präsentieren sowie auch die innovativen Technologien in Aktion zeigen. Die begehbare Waschmaschine dient dabei als aufmerksamkeitsstarker, mobiler Erlebnisraum.

«Mit der landesweiten Roadshow wollen wir die Konsumenten direkt erreichen und mit ihnen in Kontakt treten. Unsere innovativen Technologien lassen sich am besten vor Ort durch ein interaktives Erlebnis demonstrieren, das auch Spass macht», erklärt Roland Bienz, Marketing Director von Electrolux Schweiz. Die Live-Kommunikation-Aktivierung knüpft an die Werbekampagne mit Markenbotschafter Marco Odermatt aus den vergangenen Monaten an.

Neben der Technologiepräsentation lockt das Event mit einem Glücksrad, bei dem Preise im Gesamtwert von über 100’000 Franken sowie ein Meet & Greet mit Marco Odermatt gewonnen werden können. Die Roadshow macht in insgesamt sechs Schweizer Städten halt: In Lausanne, Zürich, Winterthur, Basel, Luzern und zuletzt am Eidgenössischen Schwingfest in Mollis Ende August 2025.

Zukunftsgerichtete Impulse am 40. Zürcher Logistik-Kolloquium

«Mehrwert durch Logistik»: Das zeigte sich am 40. Zürcher Logistik-Kolloquium der Dr. Acél & Partner AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) der ETH Zürich mit seinen Leuchtturmprojekten.

Dieses Jahr fand das 40. Jubiläum des traditionellen Zürcher Logistik-Kolloquium statt. V.l.n.r.: Fabian Stoop, Tagungsleiter Peter Acél, Pasqual Zopp und Nicolai Solenthaler, welche Leuchtturm-Projekte aus der Logistik präsentieren durften. (Bild: Dr. Acél & Partner)

Das Zürcher Logistik-Kolloquium feierte dieses Jahr sein 40. Jubiläum! Vor 45 Jahren wurde die Veranstaltung von Peter Rupper ins Leben gerufen. Er war an der diesjährigen Durchführung als Ehrengast im Dozentenfoyer der ETH dabei. 71 Gäste aus Industrie und Handel durften gespannt drei Praxis-Referate mitverfolgen.

Smarte Logistik für Werkzeugmaschinen

Nach der Begrüssung zur Jubiläumsausgabe des Events durch die beiden Veranstaltungsleiter Dr. Peter Acél und Prof. Dr. Konrad Wegener startete Dr. Fabian Stoop, technischer Leiter bei der Lestoprex AG, mit seiner Präsentation „Hochkomplex, teuer, unverzichtbar“ in die Vortragsreihe. Bei ihm ging es um Smarte Logistik in der Werkzeugmaschinen-Zuliefererindustrie. Die Werkzeugmaschine (WZM) ist eine Schlüsseltechnologie. Unter weltweit Hunderten Herstellern spielt die Schweiz eine führende Rolle: Durch Präzision, Innovation und Zuverlässigkeit konnte sie sich als Nischenmarktführerin mit über 80 % Exportquote durchsetzen.

WZM sind langfristige Investitionsgüter mit Lebenszyklen von bis zu 30 Jahren und mehr. Dr. Stoop betonte die Bedeutung effizienter Logistikleistungen über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen, von der Herstellung über die Ersatzteillogistik bis hin zum Recycling. Der Konkurrenzdruck fordert von Zulieferern stets Innovation bei gleichzeitig kleinen Losgrössen und strengen regulatorischen Anforderungen (z. B. ESG). Stoop veranschaulichte dies mit zwei Fallbeispielen: Klemmsysteme, sicherheitsrelevante, hochpräzise Bauteile, und modulare Kühlmittelschläuche, sogenannte C-Teile mit hoher Kombinationsvielfalt; Standardisierung ist der Schlüssel.

Kreislaufwirtschaft bei Elektrogeräten

Pasqual Zopp, Geschäftsführer der SENS eRecycling, referierte unter dem Titel „Kreislaufwirtschaft in Aktion“ über die Wichtigkeit effizienter Rücknahme und Wiederverwertung von Elektrogeräten. Er zeigte, wie eine freiwillige, wirkungsvolle Kreislaufwirtschaft erfolgreich funktioniert. Dabei erwähnte er auch ein gemeinsam mit der Dr. Acél & Partner AG erarbeitetes neuartiges Einsammel- und Preisbildungskonzept.

In Europa besitzt ein Haushalt im Schnitt 74 elektr(on)ische Geräte, wovon ca. elf kaputt oder ungenutzt sind. Elektroschrott ist eine komplexe Abfallart. Weltweit werden nur 23% fachgerecht recycelt. Dank der SENS und der Swico ist die Schweiz Vorreiterin in der Rückführung von Wertstoffen in den Kreislauf. Hier liegt die Quote bei 95%. Finanziert wird das System über den vorgezogenen Recyclingbeitrag, der sämtliche Kosten für Sammlung, Logistik, Recycling und Verwaltung deckt.

Handlungsbedarf besteht bei der Aufklärung der Bevölkerung. Viele Konsument:innen wissen nicht, was als Elektrogerät zählt – eine Frage, die auch in der anschliessenden Diskussion besprochen wurde. Zudem fehlt es an bequemen Rückgabemöglichkeiten. Als Lösung stellte Zopp den „Electro Recycling Bag“ vor. Inspiriert vom Rückgabekonzept gebrauchter Nespresso-Kapseln wurde der Bag in Zusammenarbeit mit der Post realisiert.

Recycling beginnt schon an der Quelle

Nicolai Solenthaler, COO der soRec AG, schloss die Vortragsreihe mit seinem Referat „Recycling beginnt an der Quelle“ über die Schlüsselfunktionen von Information und Logistik. Die soRec ist auf die physische Rückgewinnung von Wertstoffen aus Elektronikschrott, industriellen Metallabfällen sowie kommunalen Materialien (z. B. Glas, Alu) spezialisiert. Sie sieht Recycling als industriellen Prozess, der bei der Quelle, also der Entfallstelle, bereits beginnen sollte. Nur wenn Materialien dort sauber erfasst, sortiert und mit den richtigen Informationen weitergegeben werden, ist ein hochwertiges Recycling möglich. Der Leitspruch „Leading in Closing Circles“ bringt diese Philosophie auf den Punkt. Durch präzise Informationen über Materialzusammensetzung, Herkunft und Form entlang der gesamten Produktionskette kann direkt entschieden werden, ob ein Material geschreddert, geschert oder direkt als Spezialstahl geliefert werden kann. Ohne Informationen ist aufwändige Sortierung nötig. Solenthaler zeigt auf, dass der Erfolg hochwertiger Kreislaufwirtschaft massgeblich davon abhängt, dass bei der Entstehung sinnvolle Sammelkonzepte, Informationssysteme und logistische Lösungen installiert werden. Hochwertiges Recycling beginnt nicht am Ende, sondern am Anfang der Kette.

Das Übel der Wegwerfgesellschaft

In der anschliessenden Diskussion wurde u. a. die Frustration laut, dass die intelligenten Recyclingstrategien lediglich Symptome des wahren Übels der Wegwerfgesellschaft bekämpften: nicht austauschbare oder trennbare Bestandteile und fehlende Reparaturmöglichkeiten. Weiter wurde auch die Lage der Industrie aufgrund der Entwicklungen in den USA angesprochen. Unsicherheiten erschweren die Planung und China wird für uns zunehmend bedeutender.

Nach einem kurzen Rückblick und dem Schlusswort zum Jubiläums-Logistik-Kolloquium von Prof. Dr. Konrad Wegener setzten die Gäste die Gespräche mit Referenten und Veranstaltenden beim Apéro riche und mit herrlicher Aussicht auf den See und das Lichtermeer der Stadt Zürich fort.

Quelle und weitere Informationen: Dr. Acél & Partner

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KI und neue Perspektiven auf die Menschheitserfahrung

Wird künstliche Intelligenz zu einer natürlichen Sache? Bringt sie mehr Kreativität in unseren Alltag? Verändert sie unsere Gesellschaft nicht nur technisch, sondern grundlegend, zum Guten? Diese Themen besprechen Yariv Adan und Murièle Solange Bolay in der aktuellen Folge des AI-Podcasts der Text Akademie.

(Bild: zVg.)

Der aktuelle AI-Podcast der Textakademie begrüsste dieses Mal zwei Gäste. Yariv Adan hat Google Assistant, Google Cloud und Google Lens mitentwickelt, und Murièle Solange Bolay ist Mitorganisatorin der «Future of Humanity Experience» – einer Parallelveranstaltung zur Art Basel. Zudem ist sie Investorin und Founder von MSB & Partners, wo sie seit 18 Jahren als Transformationsexpertin und Executive Coach tätig ist. Moderiert wurde das Gespräch abermals von dem Journalisten Christoph Soltmannowski.

Yariv Adan, heute General Partner der Venturekapital-Firma Ellipsis in Zug, zieht beim Thema Künstliche Intelligenz einen Vergleich zu den Anfängen der Menschheit: «Im Moment sind wir wie Höhlenmenschen, die gerade das Feuer entdeckt haben und versuchen, sich vorzustellen, was sie damit alles machen können. Das Potenzial geht weit über unser heutiges Verständnis und unsere Vorstellungskraft hinaus».

Er beschreibt, wie Sprachschnittstellen den Zugang zur Technologie für alle erleichtern, unabhängig von Alter, Herkunft oder technischem Know-how. «Plötzlich kann jeder damit umgehen – jemand, der drei Jahre alt ist, jemand, der 100 Jahre alt ist, jemand, der reich ist, jemand, der arm ist. Egal ob technisch versiert oder nicht».

Die Zukunft der Menschheitserfahrung: Kunst als soziales Laboratorium

Der ehemalige Produktmanager von Google wird als Experte an der «Future of Humanity Experience» teilnehmen, die von Murièle Solange Bolay mitorganisiert wird. Die Veranstaltung versteht sich als Plattform für interdisziplinären Dialog und bringt Vertreter:innen aus den Bereichen Kunst, Unternehmen, Wissenschaft sowie Futurist:innen und Visionär:innen zusammen. Das gemeinsame Ziel: Kreativität in den Alltag und in Entscheidungsprozesse zu integrieren und neue Perspektiven für die Zukunft der Menschheit zu generieren. «Wir müssen uns befreien und neu entdecken. Die Menschen müssen sich ihrer neuen Rolle bewusst werden – und auch die Potenziale und Perspektiven entdecken, die sich in der neuen Welt eröffnen», so Bolay.

Willis Risk Summit 2025: Risikomanagement in Zeiten globaler Unsicherheiten

Mit einem Mix aus Marktanalysen, KI-Strategien und Case Studies adressierte die zweite Ausgabe des «Willis Risk Summit» in Zürich aktuelle Herausforderungen im Risikomanagement. Das Gebot der Stunde lautet: Risiken analysieren, modellieren, strukturieren und dabei das Unwahrscheinliche ausschliessen.

Risiken ausschliessen, bevor eine unkontrollierbare Kettenreaktion folgt: Diese Kernaufgabe rief der Willis Risk Summit 2025 in Erinnerung. (Bild: Depositphotos.com)

Im April organisierte der Risikoberater und Industrieversicherungsmakler Willis, ein Geschäftsbereich von WTW, zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung der Versicherungs- und Risikomanager (SIRM) seinen Risk Summit in der Schweiz. In einem aktuellen Spannungsfeld – und in derselben Woche, in der die neuen US-Zölle von US-Präsident Donald Trump die Weltwirtschaft unter Druck setzen – hatte der Anlass das Ziel, den Teilnehmenden eine konkrete Marktorientierung und die Gelegenheit zum Austausch zu bieten. Dies machte Kilian Manz, Head of Corporate Risk & Broking Switzerland bei Willis, in seiner Eröffnungsrede deutlich. Dies sei in Zeiten globaler Unsicherheiten so zentral wie nie, denn: «Man weiss nie, wie schnell sich die Welt dreht», so Kilian Manz.

Risiken strategisch auf den Markt bringen statt nur versichern

Gleich zu Beginn setzte Hugo Wegbrans, Head of Corporate Risk & Broking Western Europe bei Willis, einen klaren Ton: «Sell your risk to insurers – adapt it to your needs instead of the other way around». In einem Markt, der derzeit unter anderem geprägt ist von einem erhöhten Risikoappetit der disziplinierten Rückversicherer und ausreichenden Kapazitäten, bieten sich Unternehmen neue Spielräume. Risiken sollten gezielt strukturiert und individuelle Lösungen ausgehandelt werden. Wegbrans betonte in seinem globalen Marktüberblick, dass die Risikolandschaft durch Faktoren wie Naturkatastrophen, politischer Unsicherheit – insbesondere, aber nicht nur in den USA – sowie sozialer Inflation immer komplexer wird. In diesem Umfeld braucht es passgenaue Lösungen und einen strategischen Dialog mit den Versicherern.

KI zur Entscheidungsfindung im Risikomanagement: Denken wie Sherlock Holmes

Ein weiterer Aspekt der Veranstaltung war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Entscheidungsfindung im Risikomanagement. Prof. Dr. Andreas J. Zimmermann von der ETH Zürich, mit der Willis seit einigen Jahren kooperiert, brachte in seinem Beitrag einen neuen Denkansatz ein: Unternehmen müssen detektivisch wie Sherlock Holmes vorgehen – nicht auf punktgenaue Prognosen hoffen, sondern Wahrscheinlichkeiten analysieren und das Unwahrscheinliche systematisch ausschliessen. Zimmermann zeigte auf, wie KI durch Szenariomodellierung und strukturierte Risikoeinschätzung hilft, auch bei unvollständiger Information belastbare Entscheidungen zu treffen.

Neben geopolitischen Risiken und dem Einsatz von KI standen auch konkrete Fachthemen auf der Agenda: Dr. Benjamin Schumacher von der Anwaltskanzlei «Nater Dallafior» beleuchtete im Rahmen einer Case Study haftungsrechtliche Aspekte und die Relevanz präziser Vertragsformulierungen im Schadensfall. Arne Jägers-Weinberg, Head of interRisk Consulting & Engineering bei Willis widmete sich dem proaktiven Risikomanagement mit den Schwerpunkten Betriebsunterbrechungsanalysen und Notfallplanung. Abgerundet wurde das Programm durch einen Beitrag von Martin Hotz und Yann Krattiger von Swiss Re Corporate Solutions, die praxisnahe Einblicke in den Einsatz von parametrischen und strukturierten Versicherungslösungen gaben.

Quelle: wtwco.com

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Professionalisierung im Content Marketing in der Schweiz schreitet voran

Zwei Drittel aller Schweizer Unternehmen nutzen Content Marketing aktiv und verzeichnen eine Professionalisierung des Bereichs. Grössere Unternehmen integrieren zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) in ihre Content-Prozesse. Viele stehen hier aber noch am Anfang und diskutieren den Einsatz von KI kontrovers. Dies zeigt die aktuelle Content Marketing Studie der ZHAW.

(Grafiken: Content Marketing Studie 2025, Heierli et al.)

Content Marketing ist für Schweizer Unternehmen zentral. 66 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Content Marketing aktiv, wie eine aktuelle Erhebung der ZHAW zeigt. Auch Unternehmen, die bisher kein Content Marketing betreiben, planen mehrheitlich die Einführung. Dies spiegelt sich auch in den Budgets wider: Unternehmen investieren knapp 40 Prozent ihres Gesamtbudgets in Content-Marketing-Massnahmen. «Wir erkennen eine zunehmende Professionalisierung des Content Marketings. Das bedeutet beispielsweise: Klar definierte Strategien, Zielgruppen-Analysen und der Einsatz von Content Management Tools für die Planung, Erstellung und Distribution des Inhalts», erläutert die Studienverantwortliche Nadine Stahl von der ZHAW.

 

KI steigert die Effizienz

Insbesondere grössere Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz zunehmend in ihren Content-Prozessen, heisst es in der Studie. Dabei wird KI vor allem in der automatisierten Texterstellung, der Content Optimierung und in Analysen zur Erfolgsmessung eingesetzt. KI-gestützte Tools zur Personalisierung von Inhalten sowie zur automatisierten Content Distribution gewinnen an Bedeutung. Unternehmen, die bereits Erfahrung mit KI im Content Marketing gesammelt haben, berichten von Effizienzsteigerungen und verbesserten Zielgruppenansprachen.

Gleichzeitig bremsen laut Studie fehlendes Fachwissen, unzureichende interne Strukturen und Unsicherheiten bezüglich der Qualität und Glaubwürdigkeit KI-generierter Inhalte die breite Adaption. «Unsere Studie zeigt erstmals Einblicke in den Einsatz von KI im Content Marketing. Wir haben festgestellt, dass der Einfluss von KI auf Kreativität und Authentizität kontrovers diskutiert wird. Während einige Unternehmen KI als unterstützendes Werkzeug betrachten, das menschliche Kreativität ergänzt, sehen andere Risiken einer zu starken Automatisierung», führt Stahl aus. Trotz dieser Herausforderungen würden aber viele Unternehmen erwarten, dass KI in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle im Content Marketing einnimmt.

Daten werden immer relevanter

Unternehmen nutzen Daten hauptsächlich, um das Verhalten und die Interessen ihrer Zielgruppen besser zu verstehen und die Wirksamkeit von Content Formaten zu analysieren. Dennoch schöpfen viele das Potenzial ihrer Daten noch nicht aus. «Gerade im Bereich der datenbasierten Optimierung und der Personalisierung von Inhalten besteht Entwicklungspotenzial», erklärt Nadine Stahl.

Vielfalt an Content-Formaten

Social-Media-Posts und Artikel auf der Unternehmenswebsite werden am häufigsten erstellt. Podcasts, Whitepapers oder Best-Practice-Studien gelten unter den Befragten als besonders effektiv, sind aber aufwendig in der Erstellung. Die Wahl der Distributionskanäle erfolgt zunehmend zielgruppenspezifisch. Die eigene Unternehmenswebsite und Social Media, insbesondere LinkedIn und Instagram, werden als besonders relevante Kanäle betrachtet. «Interessant ist, dass Unternehmen, die datengetrieben arbeiten, deutlich gezielter in die Content Distribution investieren und dabei insbesondere auf ‹Owned Media› und ‹Shared Media› setzen», so Nadine Stahl.


Für die Content Marketing Studie 2025 hat das Institut für Marketing Management der ZHAW School of Management and Law zum vierten Mal die Nutzung und Verbreitung von Content Marketing in der Schweiz untersucht. 924 Schweizer Unternehmen unterschiedlicher Grösse und Branche haben hierfür im Januar 2025 an einer Online-Umfrage teilgenommen. Hier geht es zur gesamten Studie.

Ramseier setzt auf Rembrand

Neukundenerfolg für Rembrand: In einem mehrstufigen Pitch bei Ramseier Suisse für die gleichnamige Marke konnte sich die St. Galler Agentur gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Erste Ergebnisse der Zusammenarbeit werden 2026 sichtbar.

Rembrand freut sich über den Ramseier-Etatgewinn. (Bild: zVg.)

Überzeugen konnte die Agentur mit ihrem strategischen Konzept zur Markenentwicklung. «Rembrand hat uns mit einem tiefgreifenden Verständnis für unsere Marke begeistert – ebenso mit der spürbaren Leidenschaft und dem Engagement des gesamten Teams», erklärt Evelyn Kafka, Leiterin Brand Management bei Ramseier Suisse.

Bei der St.Galler Agentur ist die Freude gross: «Ramseier ist eine ikonische Schweizer Marke – wir sind stolz und glücklich, an ihrer Weiterentwicklung beitragen zu dürfen», so Rembrand- CEO Andreas Felder.

Mit Ramseier erweitert Rembrand seinen mehrfach preisgekrönten Food-&-Beverage-Cluster, zu dem bereits nationale Marken wie Minor (Maestrani), Brewbee (Appenzeller Bier) und Green Mountain (Hilcona) zählen.

Quelle und weitere Informationen

Gesundheitsprojekt für Kakao-Bauern gewinnt Swiss Ethics Award 2025

Am 7. Mai 2025 wurde im Rahmen des Future Leadership Forums im KKL Luzern, veranstaltet vom Swiss Excellence Forum, der Swiss Ethics Award verliehen. Aus fünf nominierten Projekten wurde am Schluss die Max Felchlin AG für ihr Projekt «Gesundheitsversorgung im Cacao-Ursprung» ausgezeichnet.

Max Felchlin AG gewinnt den Swiss Ethics Award 2025. Im Bild (v.l.n.r.): Thomas Truttmann, CEO, Mareike Toulas, CFO, Gerold Suter, Purchasing Manager Cacao, Cacaoproducts & Nuts, Maria Schneider, Project Manager Marketing & Communications. (Bild: Swiss Excellence Forum / Ernst A. Kehrli)

Der 7. Mai 2025 war ein besonderes Datum: Es markierte den «Earth Overshoot Day», den Tag also, ab dem die Schweiz mehr nachwachsende Rohstoffe verbraucht, als die Erde reproduzieren kann. Das heisst: Wir leben ab jetzt «auf Pump». Einen symbolträchtigeren Termin hätte sich das diesjährige Future Leadership Forum mit der Verleihung des Swiss Ethics Award 2025 also nicht aussuchen können.

Ethisches Handeln in der Wirtschaft sichtbar machen

Mit dem Swiss Ethics Award werden ethische Projekte in der Wirtschaft ausgezeichnet. Im Fokus stehen dabei herausragende Leistungen von Organisationen und Unternehmen, die in besonderer Weise Verantwortung übernehmen und sich für eine zukunftsfähige und wertorientierte Unternehmensführung engagieren. Mit dem Preis soll ethisches Handeln in der Wirtschaft sichtbar gemacht werden, so Werner von Allmen und Ruth Buholzer vom Swiss Excellence Forum, die den Award 2005 ins Leben gerufen haben.

Eine sechsköpfige Jury unter der Leitung von Dr. Christoph Weber-Berg, Wirtschaftsethiker und Präsident der Reformierten Landeskirche Aargau, hat dieses Jahr fünf Projekte aus unterschiedlichen Branchen bewertet. Nominiert für den Swiss Ethics Award 2025 waren 1001 Organic, E. Schellenberg Textildruck AG, Lonza Group AG, Max Felchlin AG und mymyio GmbH. Es sei dieses Mal eine sehr enge Wahl gewesen, wie Christoph Weber-Berg anlässlich der Preisübergabe durchblicken liess. Die fünf Projekte vermochten zu zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Ethik und Nachhaltigkeit in die wirtschaftliche Praxis umzusetzen, ohne dabei auf Gewinn verzichten zu müssen. Und nicht zuletzt leisten sie allesamt einen Beitrag, um in Zukunft den Earth Overshoot Day hinauszuzögern.

Auszeichnung für Max Felchlin AG

Am Schluss machte Max Felchlin AG, ein führender Anbieter von Premium-Schokolade und Kakaoprodukten, das Rennen. Das Unternehmen wurde für das Projekt „Gesundheitsversorgung im Cacao-Ursprung“ mit dem Swiss Ethics Award 2025 ausgezeichnet. Mit diesem Engagement setzt Felchlin neue Massstäbe in nachhaltiger und sozialer Unternehmensverantwortung und zeigt beispielhaft, wie ethisches Handeln und wirtschaftlicher Erfolg miteinander in Einklang gebracht werden können.

Das Engagement von Felchlin verschafft Cacaoproduzenten und ihren Familien Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung. Seit 2021 werden in Ghana, Ecuador, Venezuela und Madagaskar gezielt Initiativen lanciert, darunter die Einführung von Krankenversicherungen, die Übernahme von Behandlungskosten und die Bereitstellung medizinischer Ressourcen. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Gesundheitseinrichtungen entstehen tragfähige Strukturen, die Armut und Kinderarbeit wirksam bekämpfen, Gesundheit und Lebensqualität nachhaltig verbessern, die Produktivität und das Einkommen steigern und damit die Lebensgrundlagen der Cacaobauern langfristig sichern.

Entscheidender Beitrag zur Armutsbekämpfung

Das Projekt adressiert einen entscheidenden Hebel zur Verbesserung der Lebensqualität und Existenzsicherung der Menschen am Anfang der Felchlin-Lieferkette. Felchlin leistet damit in den Herkunftsregionen seiner Rohstoffe einen bedeutenden Beitrag zur Armutsbekämpfung und stellt das Wohl der Menschen konsequent in den Mittelpunkt seines Handelns. Die Jury würdigte insbesondere, dass das Projekt angesichts der Unternehmensgrösse einen bemerkenswerten Umfang aufweist – ein klares Zeichen für die Ernsthaftigkeit und Konsequenz des Engagements. Felchlin liefert damit einen beispielhaften Nachweis, wie unternehmerischer Erfolg und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können. Das Projekt ist zudem auf andere Lieferketten in Ländern des globalen Südens übertragbar und macht Felchlin zu einem Vorbild für Unternehmen verschiedenster Branchen. Diese Aspekte waren für die Jury ausschlaggebend für die Auszeichnung der Max Felchlin AG mit dem Swiss Ethics Award 2025.

Weitere Informationen: Swiss Excellence Forum

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Das war das OMR Festival 2025

Rund 67’000 Teilnehmende strömten für das OMR Festival 2025 nach Hamburg. Über 800 Referent:innen diskutierten über aktuelle Themen der Digital- und Marketingbranche. Neben Marketing und KI standen auch Geopolitik und Sport im Fokus.

(Bild: Julian Huke Photography)

Das diesjährige OMR Festival umfasste fünf Bühnen, 270 Masterclasses, 200 Guided Tours sowie 125 Side Events. Die Konferenz widmete sich intensiv der Entwicklung und Anwendung von KI. ChatGPT-Produktchef Nick Turley stellte die Fortschritte der KI in Deutschland dar und betonte, dass dieser Markt eine hohe Relevanz für OpenAI habe. Weitere prominente Beiträge kamen von Unternehmen wie Zalando und Booking.com, die ihre aktuellen KI-Anwendungen präsentierten.

Nick Turley auf der OMR-Bühne. (Bild: Dominik Schreiner)

Die US-Zukunftsforscherin Amy Webb sprach zudem über die Auswirkungen von KI auf das Marketing, indem sie ein Szenario skizzierte, in dem KI-Agenten die Produktsuche für Konsument:innen übernehmen könnten und dabei selbst von anderen KI-Agenten beeinflusst werden. «Man muss Systeme aufbauen, um Dinge an KI-Agenten zu verkaufen», lautete darum ihr Appell an die Marketing-Expert:innen im Publikum.

Neben KI wurden auch politische Themen wie die Beziehungen zwischen Europa und den USA sowie die geopolitische Lage behandelt. Etwa durch Scott Galloway, der die US-Politik kritisierte, oder Airbus-Aufsichtsratschef René Obermann, der mit Blick zu den USA und dem aufrüstenden China für ein selbstbewusstes, souveränes Europa warb.

(Bild: Julian Huke Photography)

Ebenfalls stark präsent waren in diesem Jahr erneut die sportlichen Themen. Welt- und Europameister Gerard Piqué sprach über das von ihm ins Leben gerufene Kleinfeld-Format Kings League und richtete eine Kampfansage an die deutschen Konkurrenten: «Die Kings League ist das Original, deswegen wollen wir auch Marktführer sein.» Zudem diskutierten Rekord-Olympionikin Isabell Werth (Dressurreiten) und Goldmedaillen-Gewinnerin Lisa Buckwitz (Bob) diskutierten über die Finanzierung von Spitzensport in Deutschland, und Basketball-Legende Dirk Nowitzki blickte auf der Conference Stage in einem Interview auf seine Karriere zurück.

Ein weiteres Highlight des OMR Festivals 2025 war Ryan Reynolds. Der Hollywood-Star und Investor sprach über seine Unternehmen, Marketing und Kreativität. Neben viel Geld und viel Zeit sei vor allem eine menschliche Eigenschaft hinderlich: «Perfektionismus ist eine verdammte Krankheit. Man muss bereit sein, zu versagen, um gut zu sein.» Einen aktuellen Gesprächsanlass bot der von Reynolds zusammen mit Schauspieler Rob McElhenney 2020 übernommene Fünftligist Wrexham A.F.C. Der walisische Fussballclub wird seitdem für eine Doku begleitet und ist gerade in die zweite englische Liga aufgestiegen. Seitdem Reynolds in der Loge mitfiebert, stieg der Wert des Clubs von zwei auf 150 Millionen Pfund. Man könnte das in jedem Land und mit jeder Sportart wiederholen, erklärte Reynolds. Er selbst würde allerdings kein zweites Fussballteam kaufen. «Ich möchte gerne verheiratet bleiben.»

Ryan Reynolds (rechts) auf der Bühne mit Moderator Steven Gätjen. (Bild: Dominik Schreiner)

Der Ticketverkauf für das OMR Festival 2026 hat bereits begonnen, mit einem exklusiven Pre-Sale bis 23. Mai 2025.

Markt für Facility Services durch Digitalisierung und Fachkräftemangel gefordert

Der Facility Management-Markt im DACH-Raum wächst weiter – mit Deutschland als umsatzstärkstem Markt Europas und einer zunehmend strategischen Bedeutung in der Schweiz und Österreich. Laut dem „Facility Management Monitor 2025“ von PwC in Zusammenarbeit mit RealFM e. V. (Deutschland), SVIT FM Schweiz und Facility Management Austria (FMA) stieg das Umsatzvolumen 2023 um 5% auf 88 Milliarden US-Dollar.

Facility Management wird zunehmend ein massgeblicher Bestandteil der Unternehmensstrategie – mit Digitalisierung als Top-Trend. (Bild: Depositphotos.com)

Der FM Monitor wurde nach 2023 aufgrund der besonders positiven Resonanz nunmehr das zweite Mal aufgelegt. Am FM Monitor 2025 sind zusätzlich die Berufsverbände der Schweiz und Österreichs beteiligt. Somit spiegeln die Ergebnisse hier bereits den DACH-Raum im Management von Facility Services wider.

Nach Einschätzung von 63% der Nutzer und 55% der Dienstleister steigt zudem die strategische Verantwortung des Facility Managements innerhalb der Unternehmensorganisation. „Facility Management entwickelt sich zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie, der massgeblich zur Wertschöpfung beiträgt“, sagt Dirk Otto, Präsident von RealFM. „Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine effiziente und nachhaltige Bereitstellung und Bewirtschaftung ihrer Immobilien nicht nur Kosten senken, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Unternehmens- und Klimaschutzziele leistet.“

Zunehmende Kundenzufriedenheit bei Facility Services

Knapp die Hälfte (48%) der Nutzer sind mit den Leistungen ihrer Facility Dienstleister (eher bis vollständig) zufrieden, wie die gemeinsame Studie von PwC und den Branchenverbänden RealFM, SVIT FM Schweiz sowie Facility Management Austria (FMA) zeigt. Im öffentlichen Sektor ist der Zufriedenheitsgrad am höchsten (60%). Die befragten Nutzer in Österreich (67%) und in der Schweiz (60%) zeigten sich dabei wesentlich zufriedener als die Nutzer in Deutschland (42 %). „Stabilität in der Servicequalität und langfristige Vertragsbeziehungen spielen bei der Kundenzufriedenheit eine wesentliche Rolle“, erläutert David Rouven Möcker, Partner und Head of Real Estate Consulting & Transformation bei PwC Deutschland. „Diese Stabilität gilt es auch in Zukunft zu wahren, da die Branche durch eine hohe Fluktuation gekennzeichnet ist.“

Digitalisierung bleibt Top-Trend

Für 62% der Nutzer und Dienstleister hat die Einführung von IT-Hardware und -Software sowie die Implementierung von digitalisierten Prozessen höchste Priorität, um die eigene Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen und den Datenschutz zu gewährleisten. Vor allem in Deutschland (62%) und der Schweiz (63%) steht die Digitalisierung ganz oben auf der Branchenagenda. Außerdem sorgen neue hybride Arbeitswelten mit flexibler Raumgestaltung und digitalen Lösungen gerade für Veränderungen im Facility Management (40%).

Herausforderung Personalmangel

Als grösste Herausforderung nennen 81% der Dienstleister und 76% der Nutzer Personalmangel und fehlende Qualifikationen. „Engpässe bei qualifiziertem Personal schränken die Wachstumsmöglichkeiten der Branche ein und erhöhen die Rekrutierungskosten. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen und hemmt die Innovationskraft und Professionalisierung der Branche“, erläutert PwC-Partner David Rouven Möcker. Vor allem in Deutschland (78%) und der Schweiz (84%) wird Personalmangel als die größte Herausforderung genannt.

Nachhaltigkeit und die Erfüllung von ESG-Kriterien sind für 72% eine wesentliche Herausforderung. „Damit verbunden sind hohe Anfangsinvestitionen und ein komplexes Lieferkettenmanagement“, sagt Christian Hofmann, Präsident des SVIT FM Schweiz. „Die erfolgreiche Umsetzung von ESG-Strategien in der Branche erfordert klare Messbarkeit nachhaltigkeitsbezogener Kennzahlen, den gezielten Ausbau interner Kapazitäten und eine strategische Budgetplanung“, betont Doris Bele, Vorstandsvorsitzende von Facility Management Austria.

Keine Präferenz für bestimmtes Vergabemodell

Gut 59% der Nutzer bevorzugen gebündelte und integrierte Vergaben je Gewerk, weitere 28% präferieren Einzelvergaben. Für Deutschland prognostiziert die Studie, dass integrierte Vergabemodelle bis 2027 um 24% auf 8 Milliarden US-Dollar deutlich stärker wachsen werden als gebündelte Vergabemodelle (plus 22% auf 19 Mrd. US-Dollar) oder Einzelvergaben (plus 14% auf 20 Mrd. US-Dollar). Die Beschaffung von Facility Services dauert in der Regel weniger als sechs Monate. Zudem werden für alle Facility Services deutliche Preiserhöhungen erwartet: Insbesondere die Preise für technische und infrastrukturelle Facility Services dürften teilweise um mehr als 10% zulegen.

KI-Nutzung bei Facility Services noch in den Kinderschuhen

Der Studie zufolge ist der Digitalisierungsgrad im Facility Management nach wie vor gering. Dabei kann die Nutzung von innovativen Technologien im Facility Management (FMTech) und Kooperationen mit FM-Tech-Anbietern zu einem effektiveren und nachhaltigen Facility Management beitragen. „Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) wird sich zu einem entscheidenden Treiber für die Digitalisierung und Optimierung von Corporate Real Estate und Facility Management-Prozessen entwickeln“, sagt Kai Ukena, PwC Real Estate Consulting, Senior Manager.

Doch obwohl die Künstliche Intelligenz Chancen für Kostensenkungen, eine effizientere Entscheidungsfindung und präzisere Bedarfsermittlung bietet, wird sie bislang kaum in der Facility Service-Branche genutzt: Lediglich 2% der Befragten wenden KI-Lösungen regelmässig bei der Beschaffung von Facility Services und der Angebotsausarbeitung an, fast zwei Drittel (65%) nutzen KI in diesem Bereich gar nicht. 61% der Nutzer arbeiten nicht mit FMTech-Unternehmen zusammen. Bei den Dienstleistern sind dies etwas weniger als ein Drittel.

Quelle: SVIT FM Schweiz

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/markt-fuer-facility-services-durch-digitalisierung-und-fachkraeftemangel-gefordert/

Vier Bücher, die Sie interessieren könnten

In Zusammenarbeit mit GetAbstract stellen wir Ihnen vier Bücher aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich vor. Diesmal: «Wertvolle Fehler – Right kind of Wrong», «Deepfakes und manipulierte Realitäten», «Zwischen Egoismus und Exzellenz» und «Selbstfürsorge für Dummies».

Wertvolle Fehler – Right kind of Wrong

Die praktische Wissenschaft des klugen Scheiterns.

  • Amy Edmondson
  • Verlag: Vahlen
  • Publikationsjahr: 2024
  • Seiten: 325
  • ISBN: 9783800674312

Auch wenn es oft heisst: «Aus Fehlern wird man klug.» – niemand macht gern Fehler. Hinzu kommt: Lernen können Sie vor allem aus wertvollen Fehlern. Welche Fehler nötig sind, um voranzukommen, und welche Fehler sich vermeiden lassen, erklärt Amy Edmondson gut verständlich, anschaulich und mit vielen Beispielen aus der Praxis. Sie wirft einen differenzierten Blick auf verschiedene Fehlerarten und gibt hilfreiche Tipps für einen klugen Umgang mit dem Scheitern, sowohl auf persönlicher als auch auf organisationaler Ebene.

getAbstract-Bewertung: 10

Qualitäten:

  • Innovativ
  • Umsetzbar
  • Augenöffner

Deepfakes und manipulierte Realitäten

Technologiefolgenabschätzung und Handlungsempfehlungen für die Schweiz.

  • Murat Karaboga
  • Verlag: vdf Hochschulverlag
  • Publikationsjahr: 2024
  • Seiten: 436
  • ISBN: 9783728141859

Moderne Deepfake-Technologien machen alles Denkbare darstellbar: Ob Naturkatastrophen oder Terrorangriffe, Promi-Romanzen oder Geschäftsberichte – wenn ein einfacher Sprachbefehl es in die Welt setzen kann, wem oder was können wir dann noch glauben? Das Forscherteam hinter diesem Bericht hat Schweizer Bürger, Politikerinnen, Wirtschaftsakteure und Journalistinnen zu KI-generierten Inhalten befragt. Fazit: Das Thema birgt enormen gesellschaftlichen Sprengstoff. Um ihn zu entschärfen, braucht es eine durchdachte Regulierung, wirksame Aufklärung und mehr Eigenverantwortung der Nutzer.

getAbstract-Bewertung: 7

Qualitäten:

  • Wissenschaftsbasiert
  • Systematisch
  • Überblick

Zwischen Egoismus und Exzellenz

Wie Narzissmus unsere Arbeitswelt verändert und was wir tun können.

  • Ramzi Fatfouta
  • Verlag: Haufe
  • Publikationsjahr: 2024
  • Seiten: 212
  • ISBN: 9783648180990

In aktuellen Beiträgen zum Thema Narzissmus in der Arbeitswelt stehen meist die negativen Aspekte im Vordergrund. Zu Unrecht, meint der Psychologe Ramzi Fatfouta. Der ausgesprochene Führungs- und Leistungswille sowie die Innovations- und Motivationskraft narzisstischer Personen können sogar von Vorteil für Unternehmen sein. Anhand vieler Beispiele aus dem Arbeitsalltag zeigt er, wie Sie als Führungskraft oder Team die positiven Seiten von Narzissten konstruktiv nutzen können. Sein differenzierter Blick auf Narzissmus erlaubt einen neuen, offenen Umgang damit, ohne die Risiken zu verschweigen.

getAbstract-Bewertung: 8

Qualitäten:

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Selbstfürsorge für Dummies

  • Eva Kalbheim
  • Verlag: Wiley-VCH
  • Publikationsjahr: 2024
  • Seiten: 352
  • ISBN: 9783527723355

Achtsam im Hier und Jetzt leben, bewusst atmen, dankbar sein – für sich genommen sind die Selbstfürsorgetipps, die dieser Ratgeber bietet, hinreichend bekannt. Sein Vorteil besteht darin, alle Tipps und praktischen Hinweise übersichtlich zusammenzufassen und mit Alltagsbeispielen anzureichern. Einzelne Kapitel gehen auf bestimmte Lebenssituationen ein, beispielsweise Beruf oder Elternschaft. Dass sich die Ratschläge dabei wiederholen, ist unvermeidlich. Statt das Buch von vorne bis hinten zu lesen, empfiehlt es sich daher, gezielt nach passenden Abschnitten und nützlichen Übungen zu suchen.

getAbstract-Bewertung: 7

Qualitäten:

  • Umfassend
  • Überblick
  • Praktische Beispiele

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