Daniel Howe wird Leiter Kommunikation und Marketing bei Netrics

Der Technologieanbieter Netrics holt den Markenexperten Daniel Howe als neuen Leiter Kommunikation und Marketing an Bord. Damit will das Unternehmen seine Markenpositionierung stärken und die strategische Ausrichtung schärfen.

(Bild: zVg.)

Technologie allein ist kein Garant mehr für Wettbewerbsvorteile – es braucht auch eine starke Positionierung. Vor diesem Hintergrund verstärkt Netrics nun gezielt seine Markenführung: Ab sofort verantwortet Daniel Howe als Head of Communications & Marketing die strategische Positionierung des Unternehmens. Ziel sei es, die Marke im Markt klarer zu differenzieren und das Wachstum des Unternehmens zu fördern.

«Digitalisierung allein ist längst kein Unterscheidungsmerkmal mehr – Technologien sind verfügbar, vergleichbar, austauschbar», so Pascal Kocher, CEO von Netrics. «Echte Differenzierung entsteht dort, wo Komplexität reduziert und der Nutzen auf den Punkt gebracht wird. Mit seiner Erfahrung an der Schnittstelle von Technologie, Transformation und Markenführung bringt Daniel Howe genau die Expertise mit, die wir dafür brauchen.»

Daniel Howe blickt auf über 25 Jahre Erfahrung in Markenführung und Kommunikation zurück, unter anderem bei Unternehmen wie Zühlke, KPMG, Switch, der Hochschule Luzern und zuletzt als Director of Strategy auf Agenturseite. Er hat zahlreiche Organisationen in Transformationsprozessen begleitet, Marken neu positioniert sowie datengetriebene Kommunikationsstrategien umgesetzt.

«Wer in einem dynamischen Umfeld bestehen will, muss konsequent sichtbar machen, wofür er steht – und was ihn besonders macht», so Howe zu seiner neuen Aufgabe bei Netrics. «Eine starke Marke weckt Begehrlichkeit, gibt Orientierung und dient als Kompass für unternehmerische Entscheidungen.»

Schweizerisches Verpackungsinstitut wählt neuen Präsidenten und Vorstand

Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI hat an seiner 62. Mitgliederversammlung Tobias Leischner zum neuen Präsidenten gewählt. Zudem wurden vier neue Vorstandsmitglieder bestimmt.

An der SVI-Mitgliederversammlung am Freitag in Olten blickte der Verband auf ein schwieriges Jahr zurück. Finanzielle Herausforderungen und der zunehmende regulatorische Druck prägten die Lage. Das SVI schloss 2024 mit einem Verlust von 12’756 Franken ab. Geschäftsführer Andreas Zopfi forderte deshalb einen Perspektivenwechsel, bei dem die Branche den «Krisenmodus» verlässt und die aktuellen Gegebenheiten – einschliesslich regulatorischer Veränderungen und geopolitischer Unsicherheiten – als neues Normal betrachtet.

Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Vorstandswahlen: Nach 13 Jahren trat Präsident Philippe Dubois zurück. Auch die Vorstandsmitglieder Micaël Müller (Migros Industrie), Hansruedi Schafflützel (Wipf) und Patrick Semadeni (Semadeni Group) stellten ihre Ämter zur Verfügung. Einstimmig zum neuen Präsidenten wurde Tobias Leischner (Bourquin) gewählt. Zudem kamen Rolf Eicher (JobTalente), Roberto Polizzi (Migros Industrie), Othmar Wohlhauser (Wipf) und Rudolf Zimmerli (Proderma) neu in den Vorstand.

In der Laudatio für den scheidenden Präsidenten Dubois würdigte Geschäftsführer Zopfi dessen stets zielgerichtete Arbeit und seine Rolle als Brückenbauer.

Im statutarischen Teil genehmigten die Mitglieder einstimmig Jahresbericht, Protokoll sowie Budget für 2025. Zudem stimmten sie einer Beitragserhöhung um 5 Prozent ab 2026 zu – der ersten seit 2010. Das vollständige Protokoll ist Ende Mai 2025 auf der SVI-Website abrufbar.

Online-Spiel macht die Energiewende erlebbar

Die Universitäten Bern und della Svizzera italiana haben das Online-Spiel «Ensured Energy» lanciert. Das Spiel veranschaulicht die Herausforderungen, mit denen die Schweiz auf dem Weg zur Energiewende bis 2050 konfrontiert ist.

Die Schweiz hat sich verpflichtet, bis 2050 ihr Energiesystem auf Netto-Null umzustellen. Zentrales Element dabei ist das Ausbau erneuerbarer Energien. Forschende der Universität Bern und der Università della Svizzera italiana haben im Rahmen des Bundesförderprogramms SWEET das Online-Spiel «Ensured Energy» entwickelt, in dem Teilnehmende die Schweizer Energieversorgung der kommenden 30 Jahre simulieren und steuern können. Das Spiel soll das Verständnis für komplexe Zusammenhänge innerhalb der Schweizer Energiepolitik stärken.

Energietransition erlebbar gemacht

In «Ensured Energy» treffen die Spielenden Entscheidungen zu Energieinfrastruktur, Stromimporten sowie politischen Massnahmen und sehen direkt die Auswirkungen ihrer Wahl auf die Versorgungssicherheit. Dabei treten auch unerwartete Ereignisse auf, etwa extreme Wetterlagen oder schwankende Energiepreise.

Meinungsbildung im Fokus

Das Projekt entstand unter der Leitung von Isabelle Stadelmann-Steffen, Professorin für Vergleichende Politik an der Universität Bern. Ihr Team lieferte thematische Grundlagen, während die Forschenden der Università della Svizzera italiana für das Game Design, die Modellentwicklung und technische Umsetzung verantwortlich waren. «Unser Ziel ist es, dass es Spielerinnen und Spielern dank des Spiels leichter fällt, sich eine Meinung zu energiepolitischen Alternativen auf dem Weg zu Netto-Null zu bilden», erklärt Stadelmann-Steffen.

Das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt das Spiel finanziell im Rahmen des SWEET-Konsortiums «Sustainable and Resilient Energy for Switzerland» (SURE), das nachhaltige Energielösungen für die Schweiz erforscht. Das Spiel ist zugleich Teil einer Bevölkerungsumfrage, die untersucht, ob solche interaktiven Angebote die Meinungsbildung und das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit zur Energiewende stärken. Ergebnisse dieser Studie liegen noch nicht vor.

Kommunikation in der Zeitenwende: HarbourClub legt «CCO Compass 2025» vor

Der HarbourClub hat am SwissMediaForum den «CCO Compass 2025» vorgestellt. Dieser soll den Kommunikationsverantwortlichen in Unternehmen Orientierung für den Umgang mit Herausforderungen wie Polarisierung und Fake News bieten. Die Publikation enthält Empfehlungen, wie Unternehmen ihre Kommunikation strategischer ausrichten und Stakeholder-Beziehungen bewusster gestalten können.

Unter dem Eindruck von zunehmender Fragmentierung und Polarisierung der Öffentlichkeit sowie der wachsenden Problematik rund um Fake News sieht der HarbourClub dringenden Handlungsbedarf bei Unternehmen. Gemäss dem neu vorgelegten «CCO Compass 2025» sollten Kommunikationsverantwortliche verstärkt als Stakeholder-Relationship-Manager:innen agieren, um eine aktivere Rolle im Unternehmen einnehmen und die Glaubwürdigkeit der Kommunikation sicherstellen zu können.

Die Publikation entstand anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums des HarbourClubs unter Mitwirkung der rund 100 Mitglieder und wurde erstmals am Swiss Media Forum in Luzern präsentiert. Sie formuliert dreizehn konkrete Massnahmen als Empfehlung für fünf zentrale kommunikative Handlungsfelder. Dazu gehören insbesondere die Vertrauensbildung, der Umgang mit einer fragmentierten Öffentlichkeit sowie die Positionierung zu gesellschaftspolitisch relevanten Fragen. Unternehmen stehen dabei häufig vor der Entscheidung, sich öffentlich zu kontroversen Themen zu äussern oder bewusst zurückzuhalten. Laut HarbourClub sollte Haltung künftig stärker strategisch und weniger taktisch bezogen werden. In den letzten Jahren sei dies oft «aus einer Laune heraus oder aus der Befindlichkeit einzelner Führungspersonen im Unternehmen» passiert.

Eine informelle Befragung unter Schweizer Kommunikationsverantwortlichen zeigt, dass vor allem beim Klimawandel, Nachhaltigkeitsthemen, der Beziehung der Schweiz zur EU sowie Fragen rund um sozialen Frieden Stellungnahmen von Unternehmen erwartet werden. Hinzu kommen branchenabhängige Themen wie geopolitische Entwicklungen und der Umgang mit Technologie und künstlicher Intelligenz.

In Zukunft – der Zeitenwende, wie es der HarbourClub formuliert – werde die Kommunikation anspruchsvoller, wobei faktenbasiertes, transparentes und konsistentes Storytelling entscheidend seien. Hans-Peter Nehmer, Präsident des HarbourClubs, fasst wie folgt zusammen: «Die Kommunikationschefin beschäftigt sich nicht mehr nur mit dem ‹Senden›, sondern mit der Gestaltung von Beziehungen zu allen Stakeholder-Gruppen. Das heisst auch zuhören und in Dialog treten. Wir müssen künftig noch stärker auf Fakten und Transparenz achten. Die Kommunikationschefs sollten in einer Position sein, für das Unternehmen Verantwortung für die Aufrichtigkeit der Kommunikation übernehmen zu können. Eine Kommunikationsabteilung, die lediglich ‹interner Dienstleister› ist, und nicht steuernde Funktion, ist früher oder später ein Reputationsrisiko.»

Siemens-Gesellschaften wachsen in der Schweiz deutlich

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2025 (01.10.2024 bis 31.03.2025) hat sich der Umsatz der Siemens-Gesellschaften in der Schweiz markant um 8 % auf 1,499 Mrd. Franken erhöht. Auch die in Zug beheimatete globale Geschäftseinheit Siemens Smart Infrastructure setzt ihren Erfolgskurs fort und verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatz von 11,030 Mrd. Euro.

Darf sehr gute Quartalszahlen vermelden: Gerd Scheller, Schweiz-Chef von Siemens. (Bild: zVg / Siemens)

Die Schweizer Siemens-Gesellschaften verzeichnen ein deutliches Wachstum. Dies zeigen die neusten Quartalszahlen. Getrieben wird dieses Wachstum massgeblich durch die Digitalisierung, wie es dazu heisst. «Wir sehen in allen Bereichen eine starke Zunahme des Software-Geschäfts. Mit unseren digitalen Lösungen beschleunigen wir die digitale Transformation der Schweiz in den Bereichen Gebäude, Industrie, Mobilität und Gesundheitswesen», so Gerd Scheller, Country CEO von Siemens Schweiz. «Insbesondere das Mobility-Geschäft verzeichnet eine positive Umsatzentwicklung. Vor allem die Vectron-Lokomotiven erfreuen sich weiterhin grosser Beliebtheit in der Schweiz.»

Diverse Grossprojekte umgesetzt

Im laufenden Geschäftsjahr konnte Siemens in der Schweiz eine Vielzahl an zukunftsweisenden Kundenprojekten umsetzen, wie das Unternehmen mitteilt. So wurde Ende Februar das Kantonsspital Baden (KSB) eröffnet. Das KSB setzt auf eine Kooperation mit Siemens. Dank Lösungen wie beispielsweise einer offenen IoT-Plattform aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio, einem App-basierten Navigationssystem sowie modernster Siemens-Gebäudetechnik sei das KSB zu einer der modernsten Kliniken der Schweiz und in ganz Europa geworden, heisst es. Ferner hat Siemens im Januar 2025 in Davos die neuste blue GIS-Mittelspannungsanlage in Betrieb genommen. Die Schaltanlage kommt komplett ohne klimaschädliches Schwefelhexafluorid (SF6) aus und garantiert eine sichere, saubere und zuverlässige Stromversorgung für rund 40 000 Menschen.

Überdurchschnittliches Wachstum bei Smart Infrastructure

Auch die in Zug beheimatete globale Geschäftseinheit Siemens Smart Infrastructure, die weltweit rund 78 500 Mitarbeitende beschäftigt, zeigt positive Kennzahlen. Der Umsatz erhöhte sich im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres um 11 % auf 11,030 Mrd. € und die Gewinnmarge kletterte von 17.4 % auf 20.6 %. «Wir konnten nun global über 18 Quartale in Folge unsere Profitabilität steigern. Auch in der Schweiz sind wir überdurchschnittlich gewachsen und haben mehrere grosse Aufträge von Rechenzentren sowie Kunden aus den Bereichen Energie und Industrie gewonnen», sagt Matthias Rebellius, globaler CEO von Siemens Smart Infrastructure und Vorstandsmitglied der Siemens AG. «Viele positive Rückmeldungen haben wir an unserem Kundenevent Transform 2025 im März in Zürich zu Siemens Xcelerator erhalten. Diese offene, digitale Plattform hilft den Schweizer Unternehmen, ihre betriebliche Effizienz und Gesamtqualität zu optimieren und Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Cybersicherheit und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit erfolgreich zu meistern.»

In vielen Bereichen führend

In der Schweiz verfügen die Siemens-Gesellschaften über eine starke Marktstellung in der Gebäudetechnik und Energieverteilung (Smart Infrastructure) sowie in der Industrie- und Antriebstechnik (Digital Industries und Siemens Industry Software). Eine führende Position hält das Unternehmen auch in der Bahntechnik (Siemens Mobility). Siemens ist zudem mehrheitlicher Eigentümer von Siemens Healthineers, einem führenden Anbieter in der Medizintechnik mit starker Präsenz in der Schweiz. Siemens Energy ist ein separat geführtes Unternehmen in der Energieübertragung und -erzeugung, das auch in der Schweiz tätig ist. Siemens hält eine Minderheitsbeteiligung an Siemens Energy.

Quelle: Siemens

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Aus «Rent a Rentner» wird die «Boomer AG»

Die Betreiber von Rent a Rentner erweitern ihr Angebot. Im Zuge dessen nimmt das Unternehmen gleich noch ein Rebranding vor, für das die Agentur Die Antwort verantwortlich zeichnet.

Der Fachkräftemangel hat die Schweiz fest im Griff. Eine Antwort darauf kommt aus einer vielleicht unerwarteten Ecke – von Rentner:innen. Bereits seit mehreren Jahren bietet Rent a Rentner eine Plattform, auf der erfahrene Pensionierte ihre Dienste für Kleinarbeiten anbieten können. Was einst als Pionierprojekt begann, hat sich mittlerweile zu einem Trend entwickelt. Arbeiten im Rentenalter ist nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern auch gefragt.

Mit der neuen Jobplattform «Hire a Rentner» werden die Einsatzmöglichkeiten für Pensionierte erheblich erweitert. Unternehmen können hier nicht nur für Kleinarbeiten, sondern auch für anspruchsvolle Aufgaben und zeitlich begrenzte Projekte Rentner rekrutieren – beispielsweise als Vertretung während eines Mutterschaftsurlaubs oder eines Militärdienstes.

«Wir schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe», erklärt Geschäftsführer Reto Dürrenberger, der das Unternehmen zusammen mit Sarah Hiltebrand gegründet hat. «Unsere Plattformen leisten einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel – und gleichzeitig unterstützen wir Rentnerinnen und Rentner, die weiterhin aktiv sein oder finanziell über die Runden kommen möchten». In der Schweiz sind etwa 20 Prozent der Personen im Pensionsalter mit einem Einkommen von unter 2’506 Franken pro Monat armutsgefährdet oder gelten als arm. Diese finanzielle Situation führt dazu, dass viele von ihnen nach der Pensionierung weiterarbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Zudem sind rund zehn Prozent der Rentner:innen auf Ergänzungsleistungen angewiesen, um das Existenzminimum zu erreichen.

Weil sich alles um die Generation Boomer dreht, haben die Betreiber ihre Aktiengesellschaft auf den Namen «Boomer AG» geändert. Neu nicht nur als Betreiberfirma der Plattformen, sondern auch als spezialisierte Marketingagentur für die fokussierte Bearbeitung der Zielgruppe Babyboomer. «Alles spricht nur über die GenZ-Generation, aber kaum über die Babyboomer, die 20 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Wir wollen das ändern», so Sarah Hiltebrand dazu.

Für den Gesamtauftritt, Logos, Markenbildung und für die Realisation der verschiedenen Plattformen zeichne ebenfalls Dürrenberger und Hiltebrand mit ihrer Kreativagentur Die Antwort verantwortlich.

Skyguide setzt neue Standards für umweltbewusste Flugsicherung

Skyguide ist für ihr ökologisches Engagement ausgezeichnet worden. Als nach eigenen Angaben erste Flugsicherung weltweit hat sie die Reifestufe 3 eines internationalen Umweltprogramms erreicht. Das Schweizer Unternehmen setzt damit einen globalen Massstab für Umweltverantwortung in der Flugsicherungsbranche, wie es dazu heisst.

Skyguide mit CEO Alex Bristol (rechts) erhält die Glückwünsche zum Erreichen der dritten Anerkennungsstufe im GreenATM-Programm. (Bild: zVg / Skyguide)

Die Schweizer Flugsicherung Skyguide hat für ihr Umweltengagement eine Anerkennung erhalten: Als erstes Flugsicherungsunternehmen weltweit hat sie die sogenannte vollständige Reifestufe 3 des internationalen Umwelt-Programms «GreenATM» (mehr dazu unten) erreicht. Skyguide will damit unterstreichen, dass Umweltbewusstsein ein integraler Bestandteil ihrer Unternehmenskultur ist. Diese Einstufung hat der internationale Branchenverband der Flugsicherungen (CANSO) vorgenommen. Er würdigt damit Skyguides führende Rolle in der nachhaltigen Entwicklung der Flugsicherung – in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus. «Diese Anerkennung ist ein Beweis dafür, dass Innovation und ökologische Verantwortung in der Luftfahrt durchaus Hand in Hand gehen können», sagt Alex Bristol, CEO von Skyguide.

Flugwege spielen eine bedeutende Rolle

Im Jahr 2023 erhielt Skyguide als erste Flugsicherung überhaupt eine GreenATM-Anerkennung. Dabei spielen die Verkehrswege eine bedeutende Rolle, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flugzeuge täglich leiten. Während früher ein Netz von grossen Luftstrassen den Schweizer Himmel durchzogen, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flieger leiteten, herrscht heute für die Piloten eine viel freiere Routenwahl. «Für die Fluggesellschaften bedeutet dies, dass sie sich für direktere Wege entscheiden können – und so weniger Treibstoff tanken müssen», sagt Bristol. Das wirkt sich gleich doppelt auf den CO2-Austoss aus: Kürzere Wege erfordern weniger Energie. Zudem ist eine Maschine leichter, die weniger Treibstoff mitführt – und braucht daher weniger Kerosin.

Diese erste ökologische Anerkennung erlangte Skyguide damals auch dank energieeffizienter Infrastruktur und des Umweltbewusstseins ihrer Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Tätigkeiten. Weitere Beispiele für das ökologische Engagement von Skyguide sind:

  • die Teilnahme an der Initiative des Bundes «Vorbild Energie und Klima»,
  • die Förderung der direkten und freieren Routenwahl im Flugverkehr
  • die aktive Einbindung von Mitarbeitenden und Partnern in Umweltprojekte

«Die Auszeichnung von 2023 war für uns erst der Anfang», blickt Bristol zurück. Denn: Nach der Einstufung müssen die Flugsicherungen über zwei Jahre hinweg belegen, dass sie ihr Engagement für die Umwelt nachhaltig verstärken. Nur so erlangen sie die volle Anerkennung auf der jeweiligen ökologischen Reifestufe.

Drohnen statt Flugzeuge vermessen die Navigationsanlagen

So hat Skyguide seit 2023 ihre Bemühungen weiter verstärkt und nimmt beispielsweise eine Vorreiterrolle ein, wenn es um die regelmässig nötigen Vermessungsflüge geht. Dabei kalibrieren
Techniker beispielsweise die Instrumente der Landesysteme der Flugplätze. «Wir nutzen dafür wo möglich kein Vermessungsflugzeug mehr, sondern setzen auf eine Drohne», sagt der Skyguide-Chef. Dies ist eine Massnahme, die sich auf den ökologischen Fussabdruck auswirkt.

Dies hat letztlich dazu geführt, dass nach mehreren erfolgreich durchlaufenen Audits CANSO die ökologische Reifestufe 3 der Schweizer Flugsicherung bestätigen konnte – was noch keinem anderen Flugsicherungsdienstleister gelungen ist, wie Skyguide nicht ohne Stolz mitteilt. Für CEO Alex Bristol ist allerdings klar: «Diese Anerkennung stellt für uns zweifelsohne einen wichtigen Schritt dar und widerspiegelt unser Engagement für die Nachhaltigkeit. Wir verstehen sie allerdings nicht als Endziel, sondern vielmehr als Etappe, um uns und unsere Pionierarbeit
weiterzuentwickeln.» So will Skyguide ihr Engagement für klimafreundlichere Flugwege weiter verstärken. Verbesserungspotenzial sieht Bristol etwa bei den An- und Abflügen. «Statt wie heute die Maschinen treppenartig aufsteigen oder absinken zu lassen, wollen wir sie vermehrt auf einer kontinuierlich steigenden oder sinkenden Route führen», sagt Bristol. Das wirkt sich positiv auf den Treibstoffverbrauch aus.

Quelle und weitere Informationen: Skyguide

GreenATM, ein Umweltstandard für Flugsicherungen

Das GreenATM-Programm wurde 2022 von CANSO ins Leben gerufen, um die Umweltleistung von Flugsicherungen weltweit vergleichbar zu machen und gezielt zu verbessern, indem sich Flugsicherungsunternehmen austauschen. Es bewertet, wie umweltfreundlich Flugsicherungsunternehmen arbeiten – sowohl in ihren eigenen Abläufen als auch in der Steuerung des Flugverkehrs. Überprüft werden 24 Themenfelder, darunter Infrastruktur, Betrieb, Energieverbrauch, Beschaffung und Governance. Unabhängige Auditoren beurteilen die teilnehmenden Flugsicherungen und klassieren ihre Umweltleistungen in eine von fünf Reifestufen des Programms. Weiterführende Infos: Green ATM Environmental Accreditation Programme – CANSO

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Control 2025 vermeldet erfolgreichen Messe-Abschluss

Die Control 2025 in Stuttgart war ein voller Erfolg für die QS-Branche. Dies melden sowohl zufriedene Aussteller wie auch der Veranstalter nach Messe-Abschluss.

Der „Control Quality Talk“ stiess auf grosses Interesse an der diesjährigen QS-Fachmesse Control. (Bild: Control / Schall Messen GmbH)

Die Control 2025 ist am 9. Mai in Stuttgart erfolgreich zu Ende gegangen. Viele zufriedene Aussteller resümieren die vier Messetage in vier vollen Messehallen: „Die Control ist einer der wichtigsten Branchentreffs“, konstatierte zum Beispiel Nadeem Sawani, Vice President Sales EMEA bei Mahr. Er hob die Control als ideale Plattform hervor, um Innovationen zu zeigen und sich mit den Kunden auszutauschen. Auch Manuel Müller, Senior Product Marketing Manager bei Hexagon Manufacturing Intelligence Germany betonte: „Die Control ist für uns der wichtigste Treffpunkt der Messtechnik-Branche.“ Fachbesucher können hier Systeme nicht nur in Augenschein nehmen, sondern auch live testen. Zufrieden zeigte sich auch Dr. Raoul Christoph, stellvertretender Geschäftsführer bei Werth Messtechnik: „Die Control bleibt die wichtigste Fachmesse für die Qualitätssicherung.“ Florian Schwarz, CEO der CAQ AG Factory Systems und langjähriger Control-Aussteller, lobte die Control zudem als eine Super-Teambuildingmaßnahme.“

Positives Messefazit in allen Reihen

„Wir freuen uns, dass so viele Branchenbeteiligte die Control 2025 genutzt haben“, sagt Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall, nach Messe-Abschluss. „Es hat sich bestätigt, dass gerade unter angespannten und schwierigen Umständen die Suche nach zukunftsweisenden Lösungen besonders gross ist. Es geht um Wirtschaftlichkeit und um Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb sind Kostensenkung, Prozessverbesserung, Effizienz und Ressourcenschonung existenziell wichtige Themen für alle. Gerade hier sind neue Technologien beim Messen und Prüfen, bei der Inspektion und Qualitätssicherung unverzichtbar.“

„Die mit 36 Prozent hohe Internationalität hat einmal mehr bewiesen, dass die Control weltweite Wirkung hat und über alle Branchen hinweg Beachtung findet“, stellt auch Fabian Krüger, Projektleiter der Control beim Messeunternehmen P. E. Schall fest. „Auf keiner anderen Messe bekommen Besucher einen derart umfassenden Überblick über Möglichkeiten und Technologien für die Qualitätssicherung. Das Ziel der Prozessverbesserung verfolgen alle Unternehmen jeglicher Branchen, und hier konnte die Control 2025 wertvolle und zukunftsweisende Impulse setzen.“

QS zunehmend wichtig bei der Produktion

Im Fokus der Produktherstellung stehen Effizienz, Produktivität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Moderne Messsysteme mit höherer Leistung und höherer Präzision unterstützen massgeblich bei der Prozessoptimierung und Ausschussvermeidung, deshalb spielt die Qualitätssicherung (QS) in der Produktion eine immer grösser werdende Rolle. Zu den Trends gehört der Umstieg von bewährten taktilen Messvorgängen hin zu optischen Messtechniken. Dass die berührungslose Messtechnik an Bedeutung gewinnt, bewies das grosse Interesse an der Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“ des Fraunhofer-Geschäftsbereichs Vision, die in diesem Jahr bereits zum 19. Mal durchgeführt wurde. An zentraler Stelle erlebten Fachbesucher übersichtlich und kompakt beispielsweise Systeme der Inline-3D-Mikroskopie, Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitung, Thermographie, vollautomatische Prüfstationen in der Kleinserienfertigung sowie komplette berührungslose Mess- und Prüfsysteme.

Erster „Control Quality Talk“ war Highlight und Publikumsmagnet

Ein zentraler Trend bei der QS ist die zunehmende Automatisierung, Flexibilisierung und Skalierbarkeit von Inspektions- und Prüfprozessen, nicht zuletzt auch durch KI-gestützte Bildverarbeitungssysteme. Insgesamt weckten Systeme mit Künstlicher Intelligenz eine grosses Besucherinteresse. Das war eindrucksvoll zu erleben bei der Diskussionsrunde „Control Quality Talk“, die der Messeveranstalter in diesem Jahr als neues Format ins Leben gerufen hatte. Eine moderierte Expertenrunde diskutierte über „KI in der QS – Wird die Zukunft fehlerfrei?“, namentlich Dr.-Ing. Ira Effenberger, Forschungsbereichsleiterin Künstliche Intelligenz und Maschinelles Sehen am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Dr.-Ing. Ralf Christoph, Geschäftsführer und Inhaber von Werth Messtechnik, Florian Schwarz, CEO CAQ AG Factory Systems, Dr. Christian Wojek, Head of AI, Zeiss IQS, sowie Dr. Timo Bernthaler, Geschäftsführer Matworks. Das Veranstaltungsdebüt stiess auf grosse Resonanz beim Publikum, das sich aktiv und engagiert an der Diskussion beteiligte.

Ebenfalls grosses Interesse weckte Prof. Dr. Daniel Carl vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM mit seinem Vortrag über „Wertschöpfung in der Messtechnik“ zur Messeeröffnung. Moderne Messtechniken unterschiedlicher Integrationslevel – inline, in-Machine oder in-Process – fördern massgeblich die Geschwindigkeit und Präzision der Produktprüfung. Es resultieren Ausschussvermeidung, Ressourcenschonung und Kosteneinsparung und somit ein direkter Gewinn an Wertschöpfung. Vor allem moderne 3D-Messtechniken wie die Digitale Holographie sind auf dem Vormarsch.

Die Control bleibt die wichtigste internationale Veranstaltung der QS-Branche

„Die Entwicklung der Mess- und Prüfsysteme zur Qualitätssicherung ist rasant“, resümiert Projektleiter Fabian Krüger. „Automatisierte und flexible Inspektionssysteme, das automatische Messdatenmanagement samt Dokumentation sowie eine automatische Datenanalyse führen zu noch mehr Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit beim Messen und Prüfen. Daraus resultieren eine effizientere Fertigung, mehr Produktivität, weniger Materialverschwendung und weniger Kosten. Die QS-Branche geht diesen Weg konsequent weiter, und wir freuen uns, mit der Control diese hochinteressante Entwicklung weiter zu begleiten.“ „Die Control bleibt die wichtigste internationale Branchenveranstaltung zum Thema Qualitätssicherung“, stellt Bettina Schall fest und kündigt an: „Bereits 2026 wird es eine Erweiterung des Veranstaltungsformats geben, das Fachwissen und Branchenneuheiten komprimiert aufbereitet und kompakt auf den Punkt bringt. Die QS-Expertencommunity wird durch dieses ergänzende Control-Format von einem hohen Nutzen, höherer Wirtschaftlichkeit und einer attraktiven Businesswirkung profitieren.“

Die nächste 38. Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung – findet vom 27. bis 30. April 2027 statt.

Quelle und weitere Informationen: www.control-messe.de

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Electrolux startet Roadshow mit begehbarer Waschmaschine

Ab Mai 2025 schickt Electrolux die «grösste Waschmaschine der Schweiz» auf Tournee. Eine über vier Meter hohe Waschmaschine tourt als begehbarer Ausstellungsraum durch sechs Städte.

(Bilder: zVg.)

Mit der Roadshow will Electrolux den Konsument:innen in urbanen Zentren seine Top-Produkte präsentieren sowie auch die innovativen Technologien in Aktion zeigen. Die begehbare Waschmaschine dient dabei als aufmerksamkeitsstarker, mobiler Erlebnisraum.

«Mit der landesweiten Roadshow wollen wir die Konsumenten direkt erreichen und mit ihnen in Kontakt treten. Unsere innovativen Technologien lassen sich am besten vor Ort durch ein interaktives Erlebnis demonstrieren, das auch Spass macht», erklärt Roland Bienz, Marketing Director von Electrolux Schweiz. Die Live-Kommunikation-Aktivierung knüpft an die Werbekampagne mit Markenbotschafter Marco Odermatt aus den vergangenen Monaten an.

Neben der Technologiepräsentation lockt das Event mit einem Glücksrad, bei dem Preise im Gesamtwert von über 100’000 Franken sowie ein Meet & Greet mit Marco Odermatt gewonnen werden können. Die Roadshow macht in insgesamt sechs Schweizer Städten halt: In Lausanne, Zürich, Winterthur, Basel, Luzern und zuletzt am Eidgenössischen Schwingfest in Mollis Ende August 2025.

Zukunftsgerichtete Impulse am 40. Zürcher Logistik-Kolloquium

«Mehrwert durch Logistik»: Das zeigte sich am 40. Zürcher Logistik-Kolloquium der Dr. Acél & Partner AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) der ETH Zürich mit seinen Leuchtturmprojekten.

Dieses Jahr fand das 40. Jubiläum des traditionellen Zürcher Logistik-Kolloquium statt. V.l.n.r.: Fabian Stoop, Tagungsleiter Peter Acél, Pasqual Zopp und Nicolai Solenthaler, welche Leuchtturm-Projekte aus der Logistik präsentieren durften. (Bild: Dr. Acél & Partner)

Das Zürcher Logistik-Kolloquium feierte dieses Jahr sein 40. Jubiläum! Vor 45 Jahren wurde die Veranstaltung von Peter Rupper ins Leben gerufen. Er war an der diesjährigen Durchführung als Ehrengast im Dozentenfoyer der ETH dabei. 71 Gäste aus Industrie und Handel durften gespannt drei Praxis-Referate mitverfolgen.

Smarte Logistik für Werkzeugmaschinen

Nach der Begrüssung zur Jubiläumsausgabe des Events durch die beiden Veranstaltungsleiter Dr. Peter Acél und Prof. Dr. Konrad Wegener startete Dr. Fabian Stoop, technischer Leiter bei der Lestoprex AG, mit seiner Präsentation „Hochkomplex, teuer, unverzichtbar“ in die Vortragsreihe. Bei ihm ging es um Smarte Logistik in der Werkzeugmaschinen-Zuliefererindustrie. Die Werkzeugmaschine (WZM) ist eine Schlüsseltechnologie. Unter weltweit Hunderten Herstellern spielt die Schweiz eine führende Rolle: Durch Präzision, Innovation und Zuverlässigkeit konnte sie sich als Nischenmarktführerin mit über 80 % Exportquote durchsetzen.

WZM sind langfristige Investitionsgüter mit Lebenszyklen von bis zu 30 Jahren und mehr. Dr. Stoop betonte die Bedeutung effizienter Logistikleistungen über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen, von der Herstellung über die Ersatzteillogistik bis hin zum Recycling. Der Konkurrenzdruck fordert von Zulieferern stets Innovation bei gleichzeitig kleinen Losgrössen und strengen regulatorischen Anforderungen (z. B. ESG). Stoop veranschaulichte dies mit zwei Fallbeispielen: Klemmsysteme, sicherheitsrelevante, hochpräzise Bauteile, und modulare Kühlmittelschläuche, sogenannte C-Teile mit hoher Kombinationsvielfalt; Standardisierung ist der Schlüssel.

Kreislaufwirtschaft bei Elektrogeräten

Pasqual Zopp, Geschäftsführer der SENS eRecycling, referierte unter dem Titel „Kreislaufwirtschaft in Aktion“ über die Wichtigkeit effizienter Rücknahme und Wiederverwertung von Elektrogeräten. Er zeigte, wie eine freiwillige, wirkungsvolle Kreislaufwirtschaft erfolgreich funktioniert. Dabei erwähnte er auch ein gemeinsam mit der Dr. Acél & Partner AG erarbeitetes neuartiges Einsammel- und Preisbildungskonzept.

In Europa besitzt ein Haushalt im Schnitt 74 elektr(on)ische Geräte, wovon ca. elf kaputt oder ungenutzt sind. Elektroschrott ist eine komplexe Abfallart. Weltweit werden nur 23% fachgerecht recycelt. Dank der SENS und der Swico ist die Schweiz Vorreiterin in der Rückführung von Wertstoffen in den Kreislauf. Hier liegt die Quote bei 95%. Finanziert wird das System über den vorgezogenen Recyclingbeitrag, der sämtliche Kosten für Sammlung, Logistik, Recycling und Verwaltung deckt.

Handlungsbedarf besteht bei der Aufklärung der Bevölkerung. Viele Konsument:innen wissen nicht, was als Elektrogerät zählt – eine Frage, die auch in der anschliessenden Diskussion besprochen wurde. Zudem fehlt es an bequemen Rückgabemöglichkeiten. Als Lösung stellte Zopp den „Electro Recycling Bag“ vor. Inspiriert vom Rückgabekonzept gebrauchter Nespresso-Kapseln wurde der Bag in Zusammenarbeit mit der Post realisiert.

Recycling beginnt schon an der Quelle

Nicolai Solenthaler, COO der soRec AG, schloss die Vortragsreihe mit seinem Referat „Recycling beginnt an der Quelle“ über die Schlüsselfunktionen von Information und Logistik. Die soRec ist auf die physische Rückgewinnung von Wertstoffen aus Elektronikschrott, industriellen Metallabfällen sowie kommunalen Materialien (z. B. Glas, Alu) spezialisiert. Sie sieht Recycling als industriellen Prozess, der bei der Quelle, also der Entfallstelle, bereits beginnen sollte. Nur wenn Materialien dort sauber erfasst, sortiert und mit den richtigen Informationen weitergegeben werden, ist ein hochwertiges Recycling möglich. Der Leitspruch „Leading in Closing Circles“ bringt diese Philosophie auf den Punkt. Durch präzise Informationen über Materialzusammensetzung, Herkunft und Form entlang der gesamten Produktionskette kann direkt entschieden werden, ob ein Material geschreddert, geschert oder direkt als Spezialstahl geliefert werden kann. Ohne Informationen ist aufwändige Sortierung nötig. Solenthaler zeigt auf, dass der Erfolg hochwertiger Kreislaufwirtschaft massgeblich davon abhängt, dass bei der Entstehung sinnvolle Sammelkonzepte, Informationssysteme und logistische Lösungen installiert werden. Hochwertiges Recycling beginnt nicht am Ende, sondern am Anfang der Kette.

Das Übel der Wegwerfgesellschaft

In der anschliessenden Diskussion wurde u. a. die Frustration laut, dass die intelligenten Recyclingstrategien lediglich Symptome des wahren Übels der Wegwerfgesellschaft bekämpften: nicht austauschbare oder trennbare Bestandteile und fehlende Reparaturmöglichkeiten. Weiter wurde auch die Lage der Industrie aufgrund der Entwicklungen in den USA angesprochen. Unsicherheiten erschweren die Planung und China wird für uns zunehmend bedeutender.

Nach einem kurzen Rückblick und dem Schlusswort zum Jubiläums-Logistik-Kolloquium von Prof. Dr. Konrad Wegener setzten die Gäste die Gespräche mit Referenten und Veranstaltenden beim Apéro riche und mit herrlicher Aussicht auf den See und das Lichtermeer der Stadt Zürich fort.

Quelle und weitere Informationen: Dr. Acél & Partner

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/zukunftsgerichtete-impulse-am-40-zuercher-logistik-kolloquium/

KI und neue Perspektiven auf die Menschheitserfahrung

Wird künstliche Intelligenz zu einer natürlichen Sache? Bringt sie mehr Kreativität in unseren Alltag? Verändert sie unsere Gesellschaft nicht nur technisch, sondern grundlegend, zum Guten? Diese Themen besprechen Yariv Adan und Murièle Solange Bolay in der aktuellen Folge des AI-Podcasts der Text Akademie.

(Bild: zVg.)

Der aktuelle AI-Podcast der Textakademie begrüsste dieses Mal zwei Gäste. Yariv Adan hat Google Assistant, Google Cloud und Google Lens mitentwickelt, und Murièle Solange Bolay ist Mitorganisatorin der «Future of Humanity Experience» – einer Parallelveranstaltung zur Art Basel. Zudem ist sie Investorin und Founder von MSB & Partners, wo sie seit 18 Jahren als Transformationsexpertin und Executive Coach tätig ist. Moderiert wurde das Gespräch abermals von dem Journalisten Christoph Soltmannowski.

Yariv Adan, heute General Partner der Venturekapital-Firma Ellipsis in Zug, zieht beim Thema Künstliche Intelligenz einen Vergleich zu den Anfängen der Menschheit: «Im Moment sind wir wie Höhlenmenschen, die gerade das Feuer entdeckt haben und versuchen, sich vorzustellen, was sie damit alles machen können. Das Potenzial geht weit über unser heutiges Verständnis und unsere Vorstellungskraft hinaus».

Er beschreibt, wie Sprachschnittstellen den Zugang zur Technologie für alle erleichtern, unabhängig von Alter, Herkunft oder technischem Know-how. «Plötzlich kann jeder damit umgehen – jemand, der drei Jahre alt ist, jemand, der 100 Jahre alt ist, jemand, der reich ist, jemand, der arm ist. Egal ob technisch versiert oder nicht».

Die Zukunft der Menschheitserfahrung: Kunst als soziales Laboratorium

Der ehemalige Produktmanager von Google wird als Experte an der «Future of Humanity Experience» teilnehmen, die von Murièle Solange Bolay mitorganisiert wird. Die Veranstaltung versteht sich als Plattform für interdisziplinären Dialog und bringt Vertreter:innen aus den Bereichen Kunst, Unternehmen, Wissenschaft sowie Futurist:innen und Visionär:innen zusammen. Das gemeinsame Ziel: Kreativität in den Alltag und in Entscheidungsprozesse zu integrieren und neue Perspektiven für die Zukunft der Menschheit zu generieren. «Wir müssen uns befreien und neu entdecken. Die Menschen müssen sich ihrer neuen Rolle bewusst werden – und auch die Potenziale und Perspektiven entdecken, die sich in der neuen Welt eröffnen», so Bolay.

Willis Risk Summit 2025: Risikomanagement in Zeiten globaler Unsicherheiten

Mit einem Mix aus Marktanalysen, KI-Strategien und Case Studies adressierte die zweite Ausgabe des «Willis Risk Summit» in Zürich aktuelle Herausforderungen im Risikomanagement. Das Gebot der Stunde lautet: Risiken analysieren, modellieren, strukturieren und dabei das Unwahrscheinliche ausschliessen.

Risiken ausschliessen, bevor eine unkontrollierbare Kettenreaktion folgt: Diese Kernaufgabe rief der Willis Risk Summit 2025 in Erinnerung. (Bild: Depositphotos.com)

Im April organisierte der Risikoberater und Industrieversicherungsmakler Willis, ein Geschäftsbereich von WTW, zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung der Versicherungs- und Risikomanager (SIRM) seinen Risk Summit in der Schweiz. In einem aktuellen Spannungsfeld – und in derselben Woche, in der die neuen US-Zölle von US-Präsident Donald Trump die Weltwirtschaft unter Druck setzen – hatte der Anlass das Ziel, den Teilnehmenden eine konkrete Marktorientierung und die Gelegenheit zum Austausch zu bieten. Dies machte Kilian Manz, Head of Corporate Risk & Broking Switzerland bei Willis, in seiner Eröffnungsrede deutlich. Dies sei in Zeiten globaler Unsicherheiten so zentral wie nie, denn: «Man weiss nie, wie schnell sich die Welt dreht», so Kilian Manz.

Risiken strategisch auf den Markt bringen statt nur versichern

Gleich zu Beginn setzte Hugo Wegbrans, Head of Corporate Risk & Broking Western Europe bei Willis, einen klaren Ton: «Sell your risk to insurers – adapt it to your needs instead of the other way around». In einem Markt, der derzeit unter anderem geprägt ist von einem erhöhten Risikoappetit der disziplinierten Rückversicherer und ausreichenden Kapazitäten, bieten sich Unternehmen neue Spielräume. Risiken sollten gezielt strukturiert und individuelle Lösungen ausgehandelt werden. Wegbrans betonte in seinem globalen Marktüberblick, dass die Risikolandschaft durch Faktoren wie Naturkatastrophen, politischer Unsicherheit – insbesondere, aber nicht nur in den USA – sowie sozialer Inflation immer komplexer wird. In diesem Umfeld braucht es passgenaue Lösungen und einen strategischen Dialog mit den Versicherern.

KI zur Entscheidungsfindung im Risikomanagement: Denken wie Sherlock Holmes

Ein weiterer Aspekt der Veranstaltung war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Entscheidungsfindung im Risikomanagement. Prof. Dr. Andreas J. Zimmermann von der ETH Zürich, mit der Willis seit einigen Jahren kooperiert, brachte in seinem Beitrag einen neuen Denkansatz ein: Unternehmen müssen detektivisch wie Sherlock Holmes vorgehen – nicht auf punktgenaue Prognosen hoffen, sondern Wahrscheinlichkeiten analysieren und das Unwahrscheinliche systematisch ausschliessen. Zimmermann zeigte auf, wie KI durch Szenariomodellierung und strukturierte Risikoeinschätzung hilft, auch bei unvollständiger Information belastbare Entscheidungen zu treffen.

Neben geopolitischen Risiken und dem Einsatz von KI standen auch konkrete Fachthemen auf der Agenda: Dr. Benjamin Schumacher von der Anwaltskanzlei «Nater Dallafior» beleuchtete im Rahmen einer Case Study haftungsrechtliche Aspekte und die Relevanz präziser Vertragsformulierungen im Schadensfall. Arne Jägers-Weinberg, Head of interRisk Consulting & Engineering bei Willis widmete sich dem proaktiven Risikomanagement mit den Schwerpunkten Betriebsunterbrechungsanalysen und Notfallplanung. Abgerundet wurde das Programm durch einen Beitrag von Martin Hotz und Yann Krattiger von Swiss Re Corporate Solutions, die praxisnahe Einblicke in den Einsatz von parametrischen und strukturierten Versicherungslösungen gaben.

Quelle: wtwco.com

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/willis-risk-summit-2025-risikomanagement-in-zeiten-globaler-unsicherheiten/

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